Freitag-Nachmittag im Büro. Ich könnte nach Hause gehen, möchte aber Zeit aufbauen und freitags ist das am besten, weil man da (normalerweise) seine Ruhe hat. Noch stehe ich mit einigen anderen Kollegen zusammen. Im Prinzip ist schon Feierabend und niemand hat mehr Lust etwas zu tun. Da kommt der Leiter aus einem anderen Haus, Hr. B., und nennt den Namen Ch., er möchte wissen, wer diesen Klienten hat. Anscheinend steht dieser außerhalb der Sprechzeit auf der Matte. Ich habe zwar das C, aber keinen Ch., weshalb ich auf die Frage nicht reagiere. Hr. B. schaut mich jedoch ständig so an, als müßte ich es sein. Bin ich aber nicht. Und überhaupt sollte ich mich schnell aus dem Staub machen, gehe aber nur in meinen Büroraum zurück. Auch hier gibt es immer noch etwas zu tun, denn es wird nach der Beihilfe für eine Frau L. gefragt. Diese ist behindert und erhält regelmäßig einen Karton voll bestimmter Bilder. Wozu sie diese bekommt, ist mir schleierhaft, vielleicht sammelt sie die. In einer Ecke finde ich den Karton und schaue neugierig hinein. Die Bilder sind von einer Größe wie Dias und in länglichen Stangen verpackt. Eine ist auf einer Seite bereits geöffnet. Auf dem ersten Bild sieht man eine Menschenmenge und überrascht stelle ich fest, daß mein Gesicht darunter ist. Das bin doch ich? Ja, eindeutig. Auch auf den anderen Bildern bin ich zu sehen, wie seltsam. Vielleicht sind dies ja Bilder, die automatisch an einer Stelle das Abbild des Betrachters zeigen. Plötzlich kracht die Tür auf und mein oberster Chef mit einigen anderen Leitern stürzt herein. Schnell verstecke ich die ausgepackten Bilder, denn den Karton hätte ich sicher nicht aufmachen dürfen. Anscheinend ist irgendein Klient bei dem Chef und dieser fragt nach einer Stellenliste. Ich bin außer den Chefs die einzige im Büro, die anderen Schreibtische sind verlassen. Wo soll diese Liste sein? Ich zucke erst ahnungslos mit den Achseln, doch dann fällt mir etwas ein. Zu einem bestimmten Schrank gehend, finde ich sie auf Anhieb und reiche sie dem Chef. Dieser ist erst erfreut, was sich aber sofort ändert, als er auf das Datum schaut. "Die ist ja noch vom soundsovielten und nicht weitergeführt!" Seine Stimme klingt vorwurfsvoll, aber den Schuh ziehe ich mir nicht an. Schließlich ist das nicht meine Aufgabe. Frech sage ich deshalb: "Aber immerhin habe ich sie gefunden."
Kurz vor dem Aufwachen höre ich den Beginn einer Geschichte: Es war einmal ein Schmetterling, der die Farbe seiner Flügel verloren hatte...
Bemerkung: Nach dem Geschichtenbeginn habe ich gegoogelt und es gibt erstaunlich viele Geschichten, die mit "Es war einmal ein Schmetterling" beginnen, aber keine mit diesem Satz. Was macht ein Schmetterling, der die Farbe seiner Flügel verloren hat?
Ich bin mir nach dem ersten Traum irgendwie ziemlich sicher, daß ich heute Dias bekommen werde.
Mein Bruder möchte eine bestimmte Strecke auf der Straße nackt rennen. Nackt bedeutet bei ihm mit Shorts, aber barfuß. Warum er das unbedingt will, ist mir ein Rätsel, wahrscheinlich irgendein spielerischer Ehrgeiz. Ich verfolge eine Top 10 mit Bildern von ihm im Internet. Je länger er läuft, desto höher steigen einige der Bilder. Später sitze ich irgendwo mit F., seinem Sohn, auf dem Knie und "lese" diesem vor. Im Traum ist er noch ein Baby, das nicht sprechen kann. Er versteht auch nicht, was ich sage, weshalb ich eigentlich nur auf die Bilder zeige und sage: "Das ist ein Auto, das ist eine Biene, das ist ein Leuchtturm." Während ich das erzähle, amüsiert sich F. königlich und lacht immer wieder laut los, als würde ich die komischsten Witze reißen. Ich finde dies etwas sonderbar und auch eine Frau, die abseits steht, wird darauf aufmerksam und kommt näher heran, um zu hören, was ich dem Kleinen da erzähle. Ich mache weiter: "Das ist ein Käfer, das ist eine Taube, das ist ein Schiff." und sie scheint sowohl enttäuscht als auch verwundert. Wer weiß, was F. daran witzig findet. Vielleicht ist er ja auch nur so selbstvergnügt, weil er gerne bei mir ist.
Der nächste Traum beginnt damit, daß ich (mal wieder) aufwache. Ich liege in meinem Bett und höre Geräusche aus den anderen Teilen der Wohnung. Dort muß jemand sein. Mir fällt ein, daß doch der Wohnungvermieter angekündigt hatte, in die Wohnungen einzubrechen. Hastig ziehe ich mir etwas über und eile halbnackt auf den Korridor hinaus. Ich bin entsetzlich wütend. Das darf doch einfach nicht wahr sein, daß die ungefragt Leute in ihren Wohnungen überraschen! Im Bad finde ich eine Frau vor, die Wäsche auswringt. Sie ist von der Wohnungsverwaltung. Ich gehe sie an, weil sie eingebrochen ist, aber sie reagiert gar nicht darauf, sondern zeigt ungehalten auf das Waschbecken und die Wäsche, sagt irgendwas von "Das geht so nicht.". Ich weiß, das Waschbecken war nicht allzu sauber, ich hatte es schon seit mehreren Tagen putzen wollen, es aber nicht getan. Wo die viele Wäsche herkommt, ist mir aber ein Rätsel. Das gesamte Bad hängt voll davon, jedoch nur ein Teil davon ist meine. Der Rest muß anderen gehören. Trotzdem hat das Ablenkungsmanöver Erfolg und ich beginne mich stotternd zu rechtfertigen. Dabei fällt mir auf, daß die Wand hinter ihr (wo in der Wirklichkeit das Fenster ist) mit neuen grauen Fliesen bedeckt und der Zugang zum anderen Teil der Wohnung geschlossen wurde. Ich habe diese anderen Zimmer zwar nie genutzt, aber trotzdem ist es eine Frechheit, den Durchgang dazu einfach zuzumauern, schließlich habe ich die Wohnung so gemietet. Und wenn ich jetzt doch die Zimmer nutzen wollte, geht das nicht mehr. Welche Konsequenz dies genau für mich hat, kann ich nur erahnen. Gedankenwirrwarr in meinem Kopf, unter anderem ertappe ich mich dabei, daß ich trotz allen Ärgers mich klammheimlich freue, das jemand anderes die Hausarbeit für mich macht, denn sie Frau hat das Waschbecken geputzt und die Wäsche gewaschen. Diese Freude geht aber nicht soweit, daß ich mich bei ihr bedanke - die Wut ist stärker und als sie endlich die Treppen hinunter stiefelt, rufe ich ihr nach, daß ich das nicht auf sich beruhen lassen werde. Etwas später gehe ich vor das Haus, wo ich viele Nachbarn treffe, die an Bänken sitzen und sich unterhalten. Bei ihnen allen wurde eingebrochen und manche sind hart mit der Wohnungsverwaltung aneinandergerasselt, haben sich sogar geprügelt. Über dies alles wird nun hitzig debattiert. Ich stelle fest, daß nicht nur Veränderungen in den Wohnungen vorgenommen wurden, sondern auch eine Bank draußen verändert wurde, die ziemlich hoch ist, und auf der ich gerne sitze. Während ich mich vorher sicher darauf fühlte, ist sie nun so schmal und wacklig, daß ich bei jeder Bewegung fürchte, hinunterzufallen. Meine Mutter ist jetzt ebenfalls unter den Leuten und geht in das Haus hinein. Ich will hinterher, doch vor der geschlossenen Haustür fällt mir ein, daß ich wahrscheinlich meinen Schlüssel gar nicht dabei habe. Ich werde auf eine Person hinter mir aufmerksam und drehe mich um. Es ist der tanzende Mann aus Twin Peaks. Er steht in einiger Entfernung und starrt mich an. Dabei formt er mit dem Gesicht Grimassen, als bilde er Worte und wolle etwas sagen oder sage es lautlos vor sich hin. In seinen Händen sehe ich ein Schlüsselbund. Will er mir vielleicht einen Schlüssel geben, weil er wußte, daß ich keinen habe? Inzwischen habe ich jedoch an der Tür gezogen und festgestellt, daß sie offen ist. Na prima! Schnell schlüpfe ich hinein. Statt eines Treppenflurs erwartet mich ein ausgedehntes Foyer. Hier sehe ich meine Mutter, wie sie einen Arm um einen bärtigen Mann legt. Nanu? Sie wird doch nicht einen neuen Freund haben? Ich trete heran und sie stellt mich ihm vor. Dabei macht er die Bemerkung "Das ist also die Super-Schwester?" Super-Schwester? Dann kann er nur aus dem Kreis von meinem Bruder stammen.
Im letzten Traum komme ich durch Zufall bei einem Spaziergang in irgendeinen öffentlichen Treffpunkt, wo man Tische, Stühle, Spielecken und an den Wänden Tafeln findet. Jeder darf sich hier aufhalten. In der ersten Etage entdecke ich eine Tafel, auf welcher mit Kreide der erste Teil meines Nachnamens und dahinter mein Blogname "Zuckerwattewolkenmond" geschrieben steht. Ich bekomme einen Schreck. Das gibt es doch nicht. Wer hat das hier so öffentlich an die Tafel geschrieben und woher weiß derjenige das? Was bezweckt er damit? Zuerst kommt mir Gedanke, es wieder abzuwischen und ich warte auf eine Gelegenheit, in der ich alleine im Raum bin. Diese kommt jedoch nicht, stattdessen drei junge Männer, welche sich um einen Tisch gruppieren. Ich schleiche weiter im Raum umher und tue so, als würde ich mich mit dies und jenem beschäftigen. Dazu greife ich nach einem Zahnputzbecher und putze mir die Zähne. Schnell wird mir klar, daß die drei etwas damit zu tun haben, denn einer davon tritt an die Tafel und vervollständigt meinen Namen. Ich tue so, als ginge mich das alles nichts an, bleibe aber aufmerksam. Ich kenne die drei nicht und die mich offensichtlich auch nicht. Irgendwie ist es witzig , daß ich um sie herumschleiche, während sie meinen Namen an die Tafel schreiben. Wahrscheinlich sind das Leute, die sich ein Hobby daraus gemacht haben, die Betreiber von anonymen Blogs aufzudecken. Und wahrscheinlich ist das recht mühsam, denn nur so ist zu erklären, daß sie jeden Buchstaben eines Namens einzeln herausfinden müssen und nicht sofort den gesamten Namen wissen. Inzwischen putze ich mir schon das dritte Mal an einem dritten Waschbecken die Zähne und greife zu einem roten Behältnis, welches direkt neben einer der Personen auf dem Tisch steht. Diese kommt mir gleich hinterher und weil ich denke, sie meint damit mich, frage ich leicht aggressiv. "Ist irgendwas?" Dabei stellt sich heraus, daß es kein Mann sondern eine Frau ist. Sie schüttelt nur den Kopf und wirft etwas in den Abfalleimer, der unter dem Waschbecken steht. Ah, DEN meinte sie. Noch immer streife ich im Raum umher, tue als sei ich beschäftigt und versuche etwas mitzubekommen. Endlich gehen die drei. Auf der Tafel steht nun mein vollständiger Name inklusive Blogpseudonym. Aber nicht nur ich, auch andere Namen und ihre Blogs sind an der Tafel enthüllt. ich frage mich, ob die das nur hier preisgeben oder auch woanders. Wenn es nur hier wäre, ist es wahrscheinlich nicht so schlimm, weil so viel Leute hier nicht herkommen. Aber ich weiß es nicht und in Gedanken formuliere ich schon einen Blogeintrag, in welchem ich von diesem Erlebnis berichte und ankündige, daß ich meine Blogidentität ändern muß. Vor der Tafel, steht jetzt noch eine andere durchsichtige Tafel, so daß das Geschriebene kaum noch zu entziffern ist. Aber trotzdem. Abwischen wird nicht wirklich etwas nützen, sicherer ist, den Namen zu ändern. Während ich diese Überlegungen anstelle, staune ich immer wieder über diesen unglaublichen Zufall, der mich genau hierher geführt hat. Und ebenso irrwitzig ist, daß ich hier um die Leute herumgeschlichen und sie belauscht habe, ohne daß sie wußten, wer ich bin. So gesehen bin ich jetzt im Vorteil, denn ich kenne sie und kann alle Maßnahmen treffen, um mich zu schützen. Nebenbei überlege ich - wobei ich unschlüssig die Treppe hinunter und wieder hinaufgehe -, ob das alles vielleicht nur ein Traum ist, aber nein - ich bin doch gerade erst aufgewacht, dies muß also die Wirklichkeit sein. Daß es solche Zufälle wirklich gibt!
Bemerkung: Seit mehren Tagen nehme ich mir vor, das Bad gründlich zu putzen, habe es aber wegen des Rückens immer verschoben - und das schlechte Gewissen folgt im Traume. Mit der Wäsche übertreibt es allerdings gewaltig, den schmutzige Wäsche habe ich so gut wie kaum zu liegen, da ich T-Shirts, Hosen usw. meist sofort wasche und der kleine Rest in einem Wäschekorb hinter einer Schrankklappe auf die nächste Wäscheladung wartet, wo es absolut niemanden stören kann, nicht einmal die Wohnungsverwaltung. Außerdem frage ich mich, was für ein Teil da durch den verschlossenen Durchgang wohl von mir abgetrennt wurde, den ich nicht mehr betreten darf. :-/
Über eine Änderung der Blogidentität habe ich tatsächlich gestern nachgedacht, allerding nicht wegen einer Enthüllung, sondern weil ich mich fragte, ob dieses "Zuckerwattewolkenmond" nicht etwas zu verspielt wirkt und ein "seriöserer" Name langsam angebrachter wäre.
In meinem Bett sitzend (Bin ich gerade aufgewacht?) fällt mein Blick zuerst auf eine Bodenvase mit einem buschigen Strauß von Birkenzweigen. Sie steht genau neben dem Bett und obwohl die Zweige vom Baum abgeschnitten sind, glänzen die Blätter in einem satten, frühlingshaften Grün. Nur eine winzige kleine Zweigspitze ist abgestorben und trägt einige vertrocknete Blätter. Dies wird doch nicht der Anfang vom Ende sein? Werden die anderen Zweige frisch bleiben oder ebenfalls absterben? Mein Blick fällt jetzt auf den Tisch im gleichen Zimmer. Schmutzige Gläser und allerhand Kram findet sich darauf. Vor meinem inneren Auge entsteht träumerisch das Bild eines Tisches, welcher mit funkelnden Gläsern und strahlendem Geschirr ordentlich gedeckt ist. Auf einmal ist es so, als wäre dies die Wirklichkeit. Und mich überkommt die staunende Erkenntnis: Ich muß nur visualisieren. Sobald ich visualisiere wird das Visualisierte zur Realität.
In einem unterirdischen Höhlenlabyrinth kann man auf Spreewaldkähnen Ausflüge unternehmen. Als ich einen Kahn besteige, bemerke ich, daß zwei Plätze weiter Gerhard Schröder sitzt. Hey, das ist ja ein Ding, daß ich ihm hier so nahe komme. Nur eine einzige Person ist noch dazwischen, was ich beinahe als Störung empfinde, obwohl ich eh nicht wüßte, worüber ich mit ihm reden sollte.
Für meine ehemalige Chefin C.K. soll ich Berge von Koffern und Taschen auspacken, welche in mehreren Türmen übereinandergestapelt sind. Ich habe keine Ahnung, woher die kommen oder was das soll, aber gut, nach einer Mammutaktion habe ich alles ausgepackt. Allerdings habe ich die Sachen mehr oder weniger leger übereinandergestapelt, was meine Chefin jetzt bemängelt. "Die Sachen zerknittern doch alle!" sagt sie. Na wenn sie gewollt hätte, daß ich bei diesem Berg Arbeit auch noch jedes Stück fein säuberlich zusammenlege, dann hätte sie mir das eher sagen müssen.
Mein Kollege M.K. entdeckt mir sein Geheimnis. Auf seinem entblößten Oberkörper sehe ich viele kleine und größere, verschieden geformte Narben. Sie stammen von Nadeln, Klammern, Messern und ähnlichen Dingen, er hat sie sich selbst zugefügt. Ich wußte nicht, daß er den Schmerz liebt. Fast ehrfürchtig streiche ich mit dem Zeigefinger über die vernarbte Haut. Ich fühle viel Respekt, weniger vor dem, was er sich gerne antut, als vielmehr vor der Wunde, die ihn dazu veranlaßt. Jeder Mensch trägt irgendwo einen geheimen Schmerz und es benötigt viel Vertrauen, ihn bloßzulegen, selbst wenn es sich nur um die sekundären äußeren Signale handelt.
Eine Hochzeitsgesellschaft, alle in weiß gekleidet, fröhlich und ausgelassen. Die Menschen laufen in kleinen Gassen herum, reden miteinander und ich wundere mich ein bißchen, daß man nur Positives sieht, obwohl es doch auch Leid und Elend auf der Welt gibt. Aber gut, dem werden sie sicher nicht entgehen, aber ab und zu muß man einfach alles vergessen.
Liegend in einem kleinen, engen Raum ohne Dach. Über mir der Ast eines Kirschbaumes voller reifer, saftiger Kirschen. Ich strecke ein Bein aus und reiche damit genau bis zu den Früchten, suche mir eine besonders große und pflücke sie mit den Zehen. Sie purzelt auf mich herunter und ich esse sie.
Meine Mutter ordnet Bücher in ein Regal ein. Es ist alt und ziemlich unsicher. Unten zwar seitlich an einer Wand befestigt, oben aber in einem V von der Wand wegklaffend, da die Wand schief ist. Dementsprechend vorsichtig legt sie ein schweres Buch nach dem anderen in die Fächer, um zu prüfen, ob das Regal hält. Sie ist schon fast fertig, als ein Teil des Regales plötzlich nach vorne kippt. Geistesgegenwärtig fange ich das Regal ab und halte es hoch. Es ist nicht sehr schwer, aber ich muß es halten, damit es nicht nach vorne wegkippt. Meine Mutter ruft panisch, daß wir die Polizei holen müssen. Außerdem reibt sie sich den Finger, den sie sich wohl eingeklemmt hat. Ich beruhige sie und sage: "Hör zu! Wir müssen nicht die Polizei rufen, aber wir müssen uns etwas einfallen lassen, wie wir das Regal richtig befestigen." Dabei schiele ich zu meinem Bruder, der in einer Ecke herumwerkelt. Außerdem nehme ich meiner Mutter auch das letzte Paket Bücher ab, das sie in der Hand hält. Sie seufzt, warum das alles gerade jetzt sein müsse, wo in einer Zeitschrift doch ein Interview mit ihrer Lieblingsschauspielerin sei. Dann geht sie, um die Zeitschrift zu holen, ich stehe mit Regal und Büchern bepackt da und sage: "Ähm.....willst du mich jetzt hier so stehen lassen?"
Ich erwache aus einem Nickerchen, weil jemand Bekleidungsstücke über mich geworfen hat. Weil ich noch kaum richtig bei mir bin, kann ich weder sehen, noch mich rühren, aber ich vermute, daß es Herr N. ist. Da bin ich doch einfach auf der Couch eingeschlafen. Bestimmt ist er verärgert, weil es so unordentlich im Zimmer ist. Vermutlich sieht er es nicht gerne, daß ich hier schlafe ohne etwas Ordnung gemacht zu haben. Ich spüre, daß Herr N . weiter neben der Couch steht und mich beobachtet. Weshalb? Je länger ich seine Anwesenheit spüre, um so mehr habe ich das Gefühl, daß er etwas im Schilde führt. Er wird doch nicht etwa meine Hilflosigkeit ausnutzen wollen? Kaum habe ich den Gedanken gedacht, fühle ich, wie etwas an der Decke unter mir zerrt. Noch immer kann ich mich nicht bewegen oder sehen und werde deshalb mitgezerrt. Dann spüre ich, daß ich getragen werde. Ich weiß nicht mehr, ab wann ich begonnen habe zu kreischen, aber jetzt kreische ich wie von Sinnen. Es ist ein mir fremdes Kreischen, ich kenne es nicht von mir und es erinnert mich an das ständige hohe Kreischen von Frauen in diesen B-Horrorfilmen, bei dem man sich wünscht, irgendjemand möge die Frau doch endlich abschlachten, damit es aufhört. Für mich steht nun fest, daß Herr N. mich vergewaltigen will und als mir das klar wird, bekomme ich regelrecht Panik, da ich diese Vorstellung schrecklich finde. Mir ist es schon zuwider, daß er mich anfasst und wenn er mir das antut, wie soll ich dann hinterher noch mit ihm arbeiten? Währenddessen bin ich auf ein Bett gelegt worden und jemand hält mich fest. Ich versuche mich zu wehren, kann inzwischen auch wieder ein wenig meine Arme bewegen und ringe mit verzweifelter Kraft mit dem Überwältiger, ohne dabei aufzuhören zu kreischen. Ich bemerke, daß er mir einen Kopf auf die Schulter legt und dann passiert nichts weiter. Es scheint mehr um Zuneigung zu gehen als um Sex und daß ich diese nicht geben oder zumindest stillhalten will, macht den Angreifer wütend. Obwohl ich das spüre und mir noch jede Menge anderer Gründe durch den Kopf gehen, warum es besser wäre, nicht so zu kreischen, kann ich damit nicht aufhören. Es ist, als hätte es sich verselbständigt und ich müßte mein Lebtag so weiter kreischen. Zum Beispiel denke ich, daß dies alles nur ein Traum ist und ich im Schlaf schreie oder herumlaufe. Was muß dann Herr N. von mir denken, wenn er das mitbekommt? Das wäre ziemlich peinlich. Und auch wenn dies kein Traum ist, könnte das Kreischen den Vergewaltiger so reizen, daß er mich tötet - man hört diese Tips ja immer von der Polizei, was man machen und was man nicht machen soll. Und obwohl ich das alles weiß und die Gefahr kenne, kann ich einfach nicht aufhören zu kreischen. Und ich versuche auch weiterhin, allerdings ohne viel Chancen, mich zu wehren, denn ich will nicht, daß sein Kopf auf meiner Schulter liegt. Während das alles passiert, höre ich ihn ein Lied singen. Es klingt ein wenig wie deutscher Rap und geht in den Strophen so: "Du hast.....(das und das gemacht).", wobei bestimmte Zeilen immer wiederholt werden. Daß er dieses Lied singt, macht alles noch unheimlicher, denn es wirkt ziemlich psychopathisch. Je widerborstiger ich bin, um so größer scheint seine Entschlossenheit, mir mit Gewalt abzutrotzen, was er möchte und mich notfalls auch zu zerstören, wenn er es nicht bekommen kann. Entsprechend brutaler geht er vor, um mich zum Stillhalten zu zwingen, doch umso mehr Kraft setze ich ihm meinerseits entgegen, was in ihm wiederum den Hass schürt. Es artet in einen regelrechten Ringkampf aus, während welchem ich versuche, seine Hände von meinem Hals fernzuhalten, es schaffe mich aufzurichten und schließlich sogar stehe. Im gleichen Moment endet der Ringkampf, ich höre auf zu Kreischen und kann auch wieder etwas erkennen, obwohl das Zimmer in völliger Dunkelheit liegt, aber es gibt ein Fenster, durch welches Mondlicht hereinfällt. Ich stehe Aug in Aug mit einer bleichen Gestalt, nur eine Handbreit trennt uns. Es ist eine Frau mit zotteligem Haar und auf dem gespenstig weißem Gesicht scheint eine alte Wunde zu sein, welche jedoch nicht blutet, sondern wie ein verkrustetet Geschwür wirkt. Ihre Augen sind schwarz, groß und unheimlich. Die Tatsache, einer Frau gegenüber zu stehen, verwirrt mich etwas. Bin ich vielleicht diese Frau und stecke jetzt aber mit dem inneren Auge im Körper von Herrn N.? Egal, ich gebe mir nicht viel Zeit, darüber nachzudenken. Stattdessen schleudere ich ihr so laut es geht das Wort "F....!" entgegen, in welches ich all meine Wut, meine Angst, meine Kraft und meinen Überlebenswillen lege. Der Schrei wirkt wie eine Waffe auf die Gestalt. Als hätte der Ton sie davongetragen, steht sie jetzt viel weiter entfernt von mir, direkt mit dem Rücken vor einem von Mondlicht erleuchtetem Fenster. Ich starre sie an, sammle meine Kraft und benutze noch einmal meine Stimme als Waffe, indem ich mit aller Macht hinterher schleudere: "Laß dich hier nie wieder blicken!". In selbigem Augenblick löst sich die Gestalt in Luft auf. Nur das erleuchtete Fenster liegt noch vor mir und ich erwache wirklich. Nachdem ich erneut eingeschlafen war, träumte ich von einem Gespensterhaus. Der Traum war aber nicht sehr spektakulär, weshalb ich bis auf einige Bilder von Treppen nichts erinnere.
erfuhr ich gerade von meiner Mutter. Während ich
dieses vom Reisen träumte, träumte sie ebenfalls vom Reisen, und zwar folgendes:
Sie ist mit mir verreist und in einer fremden Stadt unterwegs. Ich bin wie immer noch sehr klein (sie träumt nur von mir als kleinem Kind, während sie von meinem Bruder überhaupt nicht träumt) und hatte aber trotzdem schon einen kleinen Rollkoffer, den ich hinter mir her zog. Aus irgendeinem Grund mußte sie einen Tag früher nach Hause fahren, wollte aber, daß ich noch bleibe und alleine hinterherkomme. Als sie dann zu Hause war, lag sie auf dem Bett und machte sich große Sorgen, daß ich es vielleicht allein nicht schaffe, daß sie mich nicht hätte zurück lassen dürfen und mich besser hätte mitnehmen sollen. Plötzlich sah sie Schatten über sich, öffnete die Augen, und da stand ich, mit meinem kleinen Rollkoffer in der Hand, und beugte mich über sie. Sie meinte, sie ist nach dem Traum richtig froh aus dem Bett gesprungen.
Sie war froh, daß ich angekommen bin - ich war in meinem Traum ebenfalls froh, daß ich angekommen bin. Fast wäre es ja auch schiefgelaufen, weil ich noch am Meer rumbummeln mußte. Die Sorgen waren also nicht unberechtigt. *gg*
Im Traum hatte ich die unumstößliche Gewißheit, daß ich eines nicht mehr allzu fernen, besser gesagt - erschreckend nahen Tages, der bereits feststeht und mir im Traum bekannt war, mit jemandem schlafen und schwanger werden würde. Dieses Wissen war keine bloße Ahnung inneren Ursprungs, sondern steht offen festgeschrieben und ist als etwas normales und alltägliches jedem zugänglich, in etwa so, als würde man auf einen Fahrplan schauen, außerdem ist es unabwendbar. Selbst, wenn ich nun mit diesem Wissen jeglichem Sex aus dem Weg gehen würde, geschähe es trotzdem, es ist nicht beeinflußbar. Allerdings wunderte ich mich darüber, woher man vorher wissen könne, daß ich genau an diesem Tag tatsächlich Sex haben würde, auch wenn ich mir vornehme, keinen zu haben.
Bemerkung: So langsam werden mir diese vielen Schwangerschaften unheimlich.