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Traumnotizen (vollständiges Traumtagebuch im Zweitblog)

Montag, 21. März 2016

Bei den Nonnen

In einer Art Zelle mit kahlen Steinwänden befinde ich mich mit einer Nonne. Sie trägt die schwarze Tracht mit einer weiß gerandeten Haube. Mir ist nicht ganz klar, was wir in der Zelle machen. Es hat den Anschein von Hausaufgaben, denn sie hilft mir, herumlaufend oder neben mir stehend, während ich mit sehr ordentlicher Handschrift etwas in ein Schulheft schreibe und ihr vorlese. Es sind aber keine gewöhnlichen Hausaufgaben, denn es geht darin um mich. Ein wenig erinnert es auch an eine Beichte, ist es aber nicht, denn alles erfolgt völlig ohne Bewertung, als reines Zusammentragen und Reflektieren. Eine zweite Nonne kommt hinzu und macht eine anerkennende Bemerkung zu unserer Beschäftigung. Bald kommen auch noch eine dritte und vierte Nonne. Jetzt ist an Hausaufgaben nicht mehr zu denken, denn sie beginnen in einem Nebenraum zu singen. Es ist ein elegischer kristallklarer Gesang, von der Melodie her an einen gregorianischen Choral erinnernd, aber von hellen Frauenstimmen gesungen. Während die Nonnen singen, sortiere ich verschiedene Kartendecks. Eigentlich würde ich gerne mitsingen, aber ich traue mich nicht, weil ich das Stück nicht kenne.
Etwas später betrachte ich meinen nackten Bauch und erschrecke, weil darauf lange schwarze Haare zu sehen sind. Irgendetwas stimmt hier nicht. Ich begutachte mich im Spiegel und sehe überall auf dem Bauch und auf der Brust lange schwarze Haare. Allerdings habe ich außerdem eine reine Männerbrust, die als Männerbrust ganz normal aussieht, so daß mir die Verwandlung im Traum gar nicht auffällt. Nur die schwarzen Haare beunruhigen mich. Drehen meine Hormone jetzt wieder durch? Sollte ich zum Arzt gehen?

Samstag, 12. März 2016

Infektion

Mit einem Verband um meinen linken großen Zeh liege ich in einem Krankenhausbett. Zwischendurch schaue ich unter den Verband und was ich sehe besorgt mich. Die Wunde ist zwar eigentlich an der Spitze des großen Zehs, aber die Wurzel des Zehs ist blauschwarz verfärbt, so als würde keine Durchblutung stattfinden. Trotzdem ist die Hautfarbe am restlichen Zeh normal. Ich versuche einen Arzt oder eine Schwester darauf aufmerksam zu machen, aber die hören mir gar nicht zu und kümmern sich nicht weiter darum. Erst als ich den Verband ganz abmache und den Zeh so aus dem Krankenhausbett hängen lasse, kommt sofort jemand, um ihn zu untersuchen. Man sagt, das müßte geröngt werden, am besten sofort. Aber da ich fürchte, daß man mir den Zeh auch noch amputiert, versuche ich Zeit zu schinden, indem ich das Röntgen auf den Nachmittag verschieben will. Denn schließlich kommt jetzt gerade eine Truppe an, die die Aufgabe hat, daß gesamte Krankenhauszimmer zu desinfizieren soll und ich muß meine Sachen heraussuchen und packen, die ich in ein anderes Zimmer mitnehme. Eine Frau kommt dazu, um mir dabei zu helfen. Ich küsse sie mit einem sinnlichen Zungenkuss. Durch Zufall fällt mein Blick auf meinen Rücken, vielleicht in einem Spiegel. Dieser ist rot und fleckig, als wäre er von einem Ausschlag bedeckt, aber mit kreisrunden weißen Arealen darin, was noch seltsamer aussieht. Eine Vorahnung schwant mir, daß ich in der Nacht wohl über 40 Grad Fieber haben werde.

Dienstag, 8. März 2016

Handgranaten

Erst befinde ich mich im Traum in einem Krankenhaus, wo es aber nicht mal richtige Betten gibt. Es sind nur solche Klappbetten wie sie im Hort benutzt werden und mein Klappbett ist außerdem noch kaputt. Irgendein Holzstück ist davon abgefallen. Weil das Bett deshalb doch ziemlich unbequem ist, putze ich stattdessen die ganze Nacht im Krankenhaus und räume auf. Später dann mit meiner Familie auf einem ansonsten leeren U-Bahnhof. Mein Vater und ich haben jeweils eine Handgranate in der Hand, ich weiß allerdings, daß nur seine scharf ist. Er läßt sie fallen, scheinbar versehentlich, und sie bleibt neben mir liegen, rollt aber nach ein paar Schrecksekunden weiter den Bahnsteig hinunter bis zur linken Seite des Bahnhofs, wo sie gegen eine Wand prallt. Von der Wand wird sie zurückgeworfen und rollt nun zur rechten Seite des Bahnhofs noch einmal an uns vorbei. Dort am Aufgang explodiert sie schließlich. Zwischendurch ein Blick in den grauen Nachthimmel - ein kleiner Fleck zwischen den schwarzen Schatten extrem hoher Bäume, von denen man dann und wann einen Tannenzapfen abfallen hört. Es scheint, als sei ich in einem Wald. Und es sind Stimmen zu hören, von denen ich mir jedoch nicht merkte, was sie sagten. Aber neben den Bäumen ragt auch eine leuchtende Straßenlaterne in den Himmel.

Samstag, 27. Februar 2016

Zucker-Yoga

Während ich in einem fahrenden Zug sitze und aus dem Fenster schaue, kann ich auch die neue Trendsportart Zucker-Yoga bestaunen. Auf einem Hof steigen dazu jeweils die Yogaschüler auf die Hände eines stehenden anderen Yogaschülers, was sehr akrobatisch aussieht, und stürzen sich dann kopfüber in eine Tonne voll weißen Streuzuckers. Irgendwie bezweifle ich, daß dies für den Kopf besonders gut ist. Ich stehe auf und laufe durch den Zug. Dabei lande ich am vorderen Ende, wo eine Tür offen steht. Der Zug hat angehalten. Durch die offene Tür sind nur grüne Büsche und Bäume zu sehen, aber keine Gleise. Wenn dort keine Gleise sind, kann der Zug gar nicht weiterfahren. Und nun?

Freitag, 12. Februar 2016

Freundliche Bedienung und Giraffenbabys

An der Fachhochschule setze ich mich in eine Art Lesesaal. Durch Zufall bekomme ich mit, daß jemand meine Zeichnungen durchsieht, sie mit Kürzeln versieht und zu einer Sendung zusammenstellt. Das würde mich nun aber interessieren, was das werden soll! Ich erfahre, daß die an eine Agentur in Australien geschickt werden sollen, aber ohne daß ich vorher gefragt wurde. Da ich wissen möchte, was das für eine Agentur ist, erhalte ich den Namen eines Herrn dort und beschließe, ihn anzurufen. Dann verlasse ich die Fachhochschule in deren Nähe sich ein Flugplatz befindet, sowie ein Tierpark. Ich will zum Tierpark, hole mir aber vorher von einem Backstand Sahnekugeln, die ich in einer Tüte in den Aufsatz einer knallroten Kaffeemaschine gebe, die ich mit mir herumtrage. Warum ich das tue und woher ich die habe, weiß ich selbst nicht, denn ich trinke eigentlich gar keinen Kaffee. Es scheint Sommer und ziemlich heiß zu sein, denn unter einer Brücke steht eine weiße Schüssel, die mit kaltem Wasser gefüllt ist, und ein Mädchen erfrischt ihre Füße darin. Im Tierpark gehe ich in das Gehege einer Giraffe, die zwei Giraffenbabys hat. Die beiden habe die Größe eines Hundes und sind so flauschig wie Kuscheltiere, weshalb ich ausgiebig ihren langen Hals kraule. Das gefällt ihnen, denn sie legen sich dabei auf den Rücken wie eine Katze und strecken ihren Hals noch länger.

Mit der roten Kaffeemaschine ziehe ich weiter zu einem anderen Backshop und bitte die Bedienung, die Sahnekugeln aus dem Aufsatz herauszunehmen, die Tüte zu entfernen und die Sahnekugeln pur wieder hineinzutun. Ich überlege kurz, mir Brot mitzunehmen, werde aber abgelenkt und gehe eine Treppe hinunter. Die Bedienung läuft mir hinterher, um mir den Aufsatz mit den Sahnekugeln zu geben - der Rest der Kaffeemaschine bleibt im Shop stehen. Na egal, denke ich mir, ich brauche sie sowieso nicht. Weil ich noch etwas zum Essen besorgen will, laufe ich eine Straße entlang. Es beginnt langsam zu dämmern und als ich auf die Uhr schaue, ist es halb neun Uhr abends. Jetzt bekomme ich sowieso nirgends mehr etwas. Die Shops schließen gerade alle, stelle ich fest. Doch jetzt befinde ich mich wieder im Shop, wo ich die rote Kaffeemaschine gelassen habe, und dieser ist immer noch geöffnet. Ich warte auf irgendetwas und niemand scheint es eilig zu haben. Die Bedienung fragt mich freundlich, ob sie mir nicht Brote zum Frühstück am nächsten Morgen machen soll, oder vielleicht lieber belegte Brötchen? Das ist eine super Idee! Nur leider kann ich mich nicht recht entscheiden, was ich haben will. Sie zeigt mir eine Liste mit Brotsorten, unter anderem Rucola-Brot, ein Brot, aus dem grüne Rucolablätter hervorschauen, und ein Kümmelbrot. Ich kann mich auch nicht entscheiden, was ich als Belag haben möchte. Die Bedienung wartet geduldig und bleibt weiter freundlich. Das finde ich sehr angenehm, macht mir aber auch etwas schlechtes Gewissen, weil ich sie so lange aufhalte.

Tja, und dann wache ich auf und stelle fest, daß ich nur Müsli zum Frühstück da habe.

Freitag, 5. Februar 2016

Yoga

Mit vielen ehemaligen Mitschülern und Kollegen auf einer großen Yogakonferenz. Alle rollen kreuz und quer ihre Matten aus, der Platz ist knapp und dazwischen kaum genug Abstand zum Laufen. Erst will ich meine Matte neben einer ehemaligen Mitschülerin S.J. ausrollen, gehe dann aber doch neben die Kollegin Fr. L. Für sie bringe ich auch ihre kleine Ampulle mit einer klaren Flüssigkeit mit. Solch eine Ampulle bekommt jeder, wenn auch das Äußere unterschiedliche Farben und Formen hat. Wozu sie dienen, ist nicht ganz klar. Sie werden auf der Matte abgestellt. Als ich sie hole, laufe ich an einem großen Wandbehang aus rotem Samt vorbei, auf welchem in Gold das Sanskritzeichen für Om zu sehen ist. Das Workout beginnt, doch in den Massen ist von der Vorturnerin gar nichts zu sehen. Ich mache deshalb mein eigenes Ding, was aber nicht auffällt, da andere auch unterschiedliche Sachen machen. Dazu hebe ich im Liegen die Beine senkrecht nach oben und lege sie bequem neben den Ohren ab. Ich spüre direkt die Kanten der Füße an meinem Kopf.

Donnerstag, 4. Februar 2016

Pyjama-Party

In meinem Kinderzimmer haben sich einige Gäste zu einer wilden Pyjama-Party eingefunden. Meine beiden Kumpel sind dabei, meine frühere Schulfreundin A., zwei Leute, die ich nicht kenne, sowie Jeanette Biedermann, vielleicht auch noch mehr, die mir nicht bewußt wurden. Alle haben etwas zum Kuscheln mitgebracht - flauschige Decken, Kissen oder Stofftiere. Irgendwann liegen wir kreuz und quer auf oder neben meinem Bett verteilt und schlafen, die Kuschelsachen dazwischen. Meine Kumpel zu meinen Füßen, Jeanette Biedermann und A. über meinem Kopf und die anderen beiden haben sich an das Bett gelehnt ausgestreckt. Im Halbschlaf höre ich es schnarchen, bekomme aber auch mit wie nach und nach jemand aufsteht, um nach Hause zu gehen. Manchmal wird noch schnell ein kleiner Zettel geschrieben und hinterlassen. Schließlich ist nur noch Jeanette Biedermann übrig, die aber auch bereits im Aufbruch ist. Unter der Bettdecke finde ich einen braunen Teddybär. Meiner ist das nicht! Ich vermute, es ist der von Jeanette und frage sie danach. Beinahe hätte sie ihn vergessen.

Donnerstag, 28. Januar 2016

Gehirn und Krummschwert

Einen opulenten persischen Palast teilen sich zwei Herrscher. Meine Rolle erinnere ich nicht ganz. Bin ich einer der Herrscher oder gehöre zu einem davon? Jedenfalls tritt man mir sehr ehrerbietig entgegen, wenn ich mit meinem Krummschwert durch den Palast schreite. Unter den Arm habe ich einen wertvollen Schatz geklemmt, den ich von irgendwo mitgenommen habe. Mein Weg führt zu einer Kammerflucht, in welcher jemand festgehalten wird. Der Wächter vor der Kammer sitzt barfüßig auf dem Fußboden und ist eingenickt. Als ich neben ihm stehe, wird er wach und schaut mich erschrocken an. Ich kümmere mich jedoch nicht um ihn, sondern gehe gleich in das Gemach. Dort liegt ein menschliches Gehirn. Eine Stimme sagt, daß die Person, der es gehörte, noch lebt und daß ich das Gehirn jetzt in Stücke zerhacken soll, damit die Person schnell sterben kann. Das tue ich, doch ist mir etwas seltsam dabei zumute.

Montag, 25. Januar 2016

Wiedersehen mit der ersten Liebe

Irgendetwas hat mich bewogen, meine erste Liebe zu kontaktieren und er ist vorbeigekommen, bzw. wir haben uns wohl schon mehrere Male wieder gesehen. Jetzt chillen wir auf meinem Bett, reden von alten Zeiten und kuscheln ein bißchen. Sex lehnt er allerdings ab. Es bleibt alles freundschaftlich. Vielleicht bin ich ihm zu alt, dabei ist er der gleiche Jahrgang wie ich. Ich versuche ihn zu überreden, mich häufiger zu sehen. "Wir müssen ja keinen Sex haben." sage ich. Und frage ihn, ob er es letzten Donnerstag nicht auch schön fand, als wir den ganzen Abend in einem Hausflur abgehangen haben. Das Abhängen in Hausfluren ist ja eher etwas, das man in der Pubertät tut, aber anscheinend haben wir diese Gepflogenheit von damals wiederaufleben lassen. Und ihm scheint es ebenfalls gefallen zu haben, denn er nickt und steht auf, um sich an meinem eingeschalteten Smartphone meine Telefonnummer irgendwohin zu senden. Dann bin ich kurzzeitig etwas abgelenkt, wohl durch ein Telefongespräch und bekomme nur halb mit, wie er herumläuft und Bemerkungen macht. Als ich mich wieder auf ihn konzentriere, hat er begonnen, irgendetwas in meiner Wohnung zu reparieren. Ich schaue ihm dabei zu und nutze die Gelegenheit, um ihn von der Seite aufmerksam zu mustern. Er sieht erstaunlich jung aus, so als wäre er nie älter geworden, wirkt dabei aber sehr sehr reif. Seine Reife gibt ihm etwas vertrauenserweckendes. Ich überlege, ihn auszuhorchen, ob er noch Kontakt zu C. hat, lasse es aber sein. Dann grübel ich darüber nach, was C. wohl sagen würde, wenn er plötzlich wieder an meiner Seite auftauchen würde, beschließe jedoch schnell, daß es Blödsinn ist, über so etwas jetzt nachzudenken.

In einem nächsten kurzen Traum verpasst mir meine ehemalige Mitschülerin M.R. einen Haarschnitt. Dazu nimmt sie eine Schere und schneidet einfach nur mit zwei oder drei Schnitten meine Haare großzügig ab, um mir dann zu sagen, es sei fertig. Ähm, ist das ihr ernst? Ich frage sie, ob sie den Schnitt nicht noch etwas exakter ausführen möchte. Sie nimmt erneut die Schere, scheint aber nicht viel Lust zu haben und sucht in ziemlichem Eiltempo die Seiten und Kanten ab, schnippelt noch ein wenig großzügig herum, um - schnipp schnapp - sofort wieder fertig zu sein. Ich schaue in den Spiegel, meine Haare sind blond und immerhin haben sie jetzt überall die gleiche Länge. Nur sind nun so kurz, daß sie nicht einmal mehr bis zu Schulter reichen. Ich bin ziemlich angepisst, bleibe aber trotzdem ruhig. Es gibt schlimmeres und meine Haare waren auch schon kürzer. Dann muß ich jetzt halt wieder warten, bis sie nachgewachsen sind.

Samstag, 23. Januar 2016

Kellergeschichte

In einem Restaurant oder Hotel trete ich an das weit geöffnete Fenster um hinauszuschauen. Der Ausblick ist grandios, man sieht Himmel über einer weiten Landschaft, doch irgendwie wirkt der Himmel etwas sonderbar. Von der Farbgebung ist er grün statt blau und vom Horizont steigen weiße Wolkengirlanden oder vielleicht auch weißer Rauch auf. Ein weißes Flugzeug fliegt über alles in rasender Geschwindigkeit hinweg und hinterläßt ebenfalls einen weißen Kondensstreifen. Mich beschleicht das Gefühl, daß das hier, so schön es aussieht, vielleicht die Folge eines neu begonnenen Krieges ist. Es wäre gut, wenn ich mal in die Nachrichten schauen würde. Sofort wende ich mich wieder dem Inneren des Hauses zu, doch dieses scheint wie ausgestorben. Die Menschen sind alle irgendwohin verschwunden und nur ein Radio dudelt einsam vor sich hin. Das verstärkt meine Befürchtung.

Später, ohne Bezug zum ersten Traumbild, befinde ich mich in einem großen Keller. Ich weiß nicht genau, wessen Keller das ist, vielleicht so eine Art Familienkeller. Zuerst empfinde ich ihn als ziemlich unaufgeräumt, doch dann entdecke ich eine spezielle Art von Ordnung, die mir vorher nicht aufgefallen war. Statt nämlich die Dinge strukturiert und Platz sparend zu verstauen, wurden sie wie die Zweitausgabe eines Wohnzimmers angeordnet. Um einen Tisch herum gruppieren sich ein altes Sofa, Stühle, Sessel und Lampen. An den Wänden alte Anrichten und Regale, eine Kaminattrappe und sogar ein alter, pinkfarbener Teppich liegt auf dem Boden. Doch obwohl es vom Aussehen direkt gemütlich sein könnte, empfinde ich es nicht wirklich so, denn es riecht feucht und muffig, und wahrscheinlich krabbeln hier überall Spinnen und Asseln herum, auch wenn ich beim Umblicken keine sehe. Anscheinend habe ich mich irgendwann auf das alte Sofa zum Schlafen hingelegt, denn ich wache darauf auf, finde die Vorstellung, auf diesem alten Ding in einem Keller zu liegen, nicht wirklich erbaulich und versuche meine unmittelbare Umgebung nach Krabbeltieren abzuscannen. Ich fühle mich jedoch so müde und schwach, daß ich am liebsten auf der Stelle weiterschlafen würde, egal worauf ich liege. Dann merke ich jedoch, daß im Keller nebenan Leute sind und mich bei der geöffneten Tür sehen können, weshalb ich aufstehe. Ich gehe hinüber und nenne meinen Nachnamen, aber irgendwie habe ich das Gefühl, daß es eigentlich falsch ist. Im Nebenkeller sind sie dabei, den Fußboden mit Kacheln zu fliesen. Das finde ich keine schlechte Idee, denn das macht den Keller sicher wohnlicher und läßt sich besser säubern. Wieder zurück in 'meinem' Keller suche ich nun meine Sachen zusammen, die ich dort verteilt habe, denn es ist inzwischen 17:45 h und ich muß jetzt unbedingt nach Hause. Es dauert aber und jetzt sind schon meine Schwägerin und noch jemand aus der Familie in den Keller gekommen. Außerdem ein Mann mit Schnauzbart, der äußerst neugierig ist und ständig nach irgendeinem verschlossenen Fach im Fußboden fragt. Alle versuchen ihn abzuwimmeln, wollen nichts sagen und sind schon ziemlich genervt. Obwohl ich mich die ganze Zeit eher abseits gehalten und die Szenerie nur beobachtet habe, platze ich plötzlich, trete direkt vor den Mann hin und sage wütend: "Haben Sie etwas an den Ohren? Vielleicht sollten Sie das mal untersuchen lassen!" Der Mann schaut mich verdutzt an, greift rasend nach einem Besen und schwingt diesen über mich, als wolle er mich damit verprügeln. Erst weiche ich erschrocken zurück, doch dann brülle ich ihn noch wütender an: "Hören Sie auf, mich zu bedrohen! Und hören Sie auf, Dinge wissen zu wollen, die Sie nichts angehen!" So wie er mich anschaut, frage ich mich für den Bruchteil einer Sekunde, ob er jetzt wirklich auf mich losgeht. Doch stattdessen nimmt er ein Glas Tomatensaft, kippt es auf den Fußboden und geht. Ich glaube, da habe ich mir wohl einen Feind gemacht.