Traumnotizen (vollständiges Traumtagebuch im Zweitblog)
Eine weiße Badewanne mit gußeisernen Füßen steht mitten in einer Landschaft aus Moos. Leichter Dunst steigt aus dem grünen Moosteppich auf, so daß die Landschaft etwas verhangen wirkt. Ich schaue mich immer mal wieder um, ob jemand zu sehen ist, denn ich sitze nackt in der Badewanne im wohlig temperierten Wasser. Doch die Ebene ist menschenleer und so mache ich mich mit Genuß an eine gründliche Reinigung mit Holzbürste und weißer Seife. Erst schrubbe ich mit der Bürste die Arme ab, dann kommen die Beine dran. Auf diesen wächst dasselbe grüne Moos wie in der Landschaft, aber das ist im Traum völlig normal. Das Moos geht vom Schrubben auch nicht ab. Aus einigen Büschen in der Ferne höre ich Kinderstimmen, die rufen: "Eine Frau mit Streifen!" Meinen die mich? Vielleicht sehe ich ja mit dem Moosbewuchs irgendwie gestreift aus.
<'Ohne Moos nix los.' - Vielleicht sollte ich ja morgen mal Lotto spielen?>
In einer Klinik, in der ich einen Termin für einen Eingriff habe, erscheine ich an der Anmeldung. Es ist ziemlich viel los hier, überall wartende Patienten und die Schwestern sind sehr beschäftigt und kurz angebunden. Ich werde in einen großen Behandlungsraum geführt, der ebenfalls ziemlich voll ist. Zwei Kinder sitzen auf einer Liege, eine Frau, die anscheinend Chemotherapie erhält, sitzt auf einem Stuhl, und jede Menge Schwestern, aber auch anderes Personal, das nur zum Plaudern kommt, halten sich hier auf. Nach einer kurzen Wartezeit werde ich auf die Behandlungsliege gebeten, wo ich auf dem Bauch liege. Eine Ärztin kommt, redet aber überhaupt nicht mit mir, sondern nur mit den Schwestern über mich. Ich finde das etwas befremdlich, beschließe aber noch nichts zu sagen, denn dies ist wohl nur eine Voruntersuchung der plastischen Chirurgen. Für den Eingriff schaut sie sich meine Waden an und spritzt ein paar Besenreiser weg. Das Ergebnis befriedigt sie und sie meint, meine Schenkel - wie sie meine Waden nennt - seien gut geeignet (wohl für den Eingriff). Dann verschwindet sie wieder. Ich bleibe noch eine Weile auf der Liege, wo ich die Leute um mich herum beobachte, bevor ich mich auf den Stuhl setze, auf dem vorher die Chemopatientin saß. Der Stuhl steht neben einer erhöhten Anrichte und eine der unfreundlichen Schwestern kommt und maunzt mich an, weil ich Körperflüssigkeiten auf der Anrichte hinterlassen hätte, während sie diese säubert. Ich war das aber gar nicht, was ich ihr ärgerlich sage. Dann schickt man mich in einen Flur mit großen Glasfenstern, wo mir eine ältere Frau mit halblangen blonden Haaren sagt, wie es weitergeht. Dabei wirkt sie relativ gelangweilt und so, als ob sie das viele Male am Tag erzählen würde, was auf mich sehr herablassend wirkt. Von den Glasfenstern aus hat man einen weiten Blick über die Landschaft und in der Ferne sieht man von Wasser umgeben eine Insel, die mit dichtem Wald bewachsen ist, dessen Dunkelgrün fast schwarz ist. Auf diese Insel zeigt sie und erklärt, dorthin müßte ich mit der Fähre übersetzen, um die nächste behandelnde Ärztin zu finden. Ich bin ein wenig überrascht, denke mir dann aber, daß das Klinikgelände hier einfach ziemlich groß ist.
Auf dem Weg zur Fähre lande ich erst an einem S-Bahnhof, wo ich beinahe hineingehe, bis mir wieder einfällt, daß ich ja mit der Fähre übersetzen muß. Also laufe ich weiter Richtung Wasser durch einen Wald und an einigen Häusern vorbei, wobei ich bedauere, daß ich keine Kamera dabei habe. Hätte ich geahnt, daß dieser Termin so ein langer Ausflug wird, hätte ich eine eingesteckt. Da es immer wärmer geworden ist, trage ich jetzt Jacken und Schal in den Armen. Am Ufer des Wassers angekommen, sehe ich in der Ferne auch schon größere Fährschiffe ablegen. Da am Ufer viel los ist, bin ich versucht mich erst ein wenig umzuschauen, doch dann frage ich mich, wie lange die Fähren wohl fahren - mir war so, als hätte ich bis 17 Uhr gehört - und beschließe, mich zu beeilen. Ich frage mich auch, ob ich von der Insel aus überhaupt eine Fähre zurück bekomme, aber das soll mir jetzt egal sein. Um zum Fährhafen zu gelangen, muß ich über das Gelände eines Wasser-Vergnügungsparks und klettere dort einige Rutschen hinauf, an deren Ende Leute sitzen und geduldig warten, bis ich oben angekommen bin. Die Rutschen sind mit einer Plane auf Stangen überdacht und im Vorbeilaufen wickelt sich mein Schal so um eine der Stangen, daß er völlig verknotet und verheddert nicht mehr abzubekommen ist. Zwei Männer von den Rutschen helfen mir, das zu entwirren und den Schal wieder zu lösen. Ich sage, daß ich zur Fähre muß. Sie zeigen mir den schon in Sichtweite befindlichen Fährhafen und meinen, daß sie ebenfalls zur Fähre müßten. Deshalb gehen wir zusammen dorthin. Am Fährhafen befindet sich eine tief eingeschnittene Bucht mit Wasser und im Wasser sieht man kurz unter der Wasseroberfläche Sitzreihen mit Menschen. Der Zugang zu den verschiedenen Fähren befindet sich allerdings auf der anderen Seite der Bucht. Die beiden Männer springen beide einfach mit ein paar großen Schritten über die Bucht hinüber, wobei sie wohl die Köpfe als Tritte benutzen. Ich will das aber nicht und mache einen Umweg über die Bucht herum, weshalb ich die Männer aus den Augen verliere, weil ich länger brauche. In dem Gewimmel vor den verschiedenen Fähren weiß ich nun nicht, welche ich nehmen muß, doch von ganz vorne scheint mir jemand zu rufen und zu winken. Also gehe ich bis ganz nach vorne und betrete kurzerhand die dort liegende Fähre. Ich werde von einer Schaffnerin begrüßt, die seltsamerweise genauso aussieht wie die Frau im Glasflur, bzw. ich bin mir sicher, daß sie es ist. Genauso gelangweilt wie im Flur verkauft sie hier Fahrkarten. Von mir will sie 90 Mark für die Fahrt. Ich kann es nicht fassen und es überkommt mich eine leichte Paranoia, in der ich glaube, daß dies ein abgekartetes Spiel ist und die Hinterwäldler so ihre Besucher ausnehmen. Da ich empört und fragend: "90 Mark?" gerufen habe, setzt sie hinzu: "Das ist für eine Jahreskarte." Warum sagt sie das nicht gleich, wenn ich nur eine einfache Fahrt verlange? "Na sehen Sie" antworte ich, "ich möchte keine Jahreskarte, sondern nur eine Hinfahrt." Und setze nach kurzem Überlegen noch hinzu: "Und eine Rückfahrt." Währendessen beginne ich in meiner großen Tasche nach der Geldbörse zu kramen. Ich gehe jedes Fach genauestens durch, doch kann sie nirgends finden. Ich muß sie auf dem Weg verloren haben. Jetzt suche ich nach einer Karte, die ich ihr geben kann. Und während ich panischer werdend herumkrame, wache ich auf.
In einem Ferienhaus fällt mir ein sehr leuchtendes und realistisches Bild auf, das beinahe wie ein Aquarium wirkt, aber Meeresdünen und nassen Sandstrand zeigt, alles in einer besonderen Beleuchtung, als wäre gerade nach einem Regentag die Sonne durch die Wolken gebrochen und ließe den Strandhafer und den nassen Sand extra funkeln. Doch während ich die Augen nicht davon abwenden kann, fällt mir auf, daß es gar kein Bild ist, sondern tatsächlich ein kleines Fenster, das in die ansonsten fensterlose Wand eingebaut wurde. Dann bemerke ich, daß sich ein Fremder in der Ferienwohnung befindet. Dieser läßt sich von mir gar nicht stören und antwortet auf meine Aufforderung zu gehen, daß er sich auf das Sofa setzen und bleiben wird, was er auch tut, wobei er allerdings zu einer Frau wird. Ich will nicht gleich die Polizei rufen und beschließe, erst einmal die anderen zu suchen. Es folgen Traumbilder, in denen ich sezierte Augäpfel sehe, in ihre Bestandteile zerlegt, mit Pupille und irgendeiner braunen Haut (Netzhaut?).
Stunden später glaube ich erneut im Ferienhaus zu sein, weil ich mich in einem Zimmer mit Glasdach befinde, auf welchem ich weiße Vögel schlafen sehe. Ich halte sie für Möwen. Doch dann sehe ich im Halbdunkel des Zimmers das Doppelbett meiner Eltern, die beide darin schlafen. Meine Mutter ist wach geworden und will etwas sagen, aber ich halte den Zeigefinger vor den Mund und deute auf die weißen Vögel. Sie ist nicht überrascht und erklärt mir leise, daß sie weiße Eulen auf dem Dach hätten. Einige davon sind nun ebenfalls aufgewacht, haben ihren Kopf herausgestreckt und jetzt sehe ich es: es sind tatsächlich weiße Eulen!
Ich gehe in ein anderes Zimmer, wo ich auf einen Mann treffe, der zudringlich und handgreiflich wird. Schnell halte ich seinen Arm fest und beiße ihn mit aller Kraft in die Hand. Als ich den Biss lockere, merke ich schon, daß sich viele Zahnkronen in meinem Mund gelöst haben (im Traum ist das die ganze obere Reihe, während ich in Wirklichkeit da nur eine Krone habe). Ich kann sie in meinen Handteller spucken. Ein Blick in den Spiegel zeigt mir, daß die Kronen an den Vorderzähnen eigentlich nur so eine Art angeklebte Verblendung waren (mir fällt gerade die doppelte Bedeutung des Wortes 'Verblendung' auf). Meine richtigen Zähne sind noch da, nur nicht mehr so strahlend. Aber die Backenzahnkronen sind völlig kaputt. Ich rufe irgendeine Telefonnummer an und es stellt sich heraus, daß ich mit der Büroleitung spreche. Die wollen den Vorfall als Arbeitsunfall verbuchen und mir einen Termin in einer Klinik machen. Es ist die Augenklinik Mecklenburg. Ich bin wegen 'Mecklenburg' irritiert, aber man sagt mir, die heiße nur so, weil sie am Mecklenburger Damm sei. Darüber, daß es eine Augenklinik ist, wundere ich mich allerdings nicht.
In der U-Bahn fällt mir eine Frau mit hellblonden Haaren auf. Als sie sich zu mir umschaut, erschrecke ich kurz, denn sie hat nur ein Auge mitten im Gesicht. Dennoch ist sie sehr hübsch und auch das Auge ist schön, groß und klar. Mir ist irgendwie, als hätte ich sie schon einmal gesehen. Vielleicht fährt sie ja häufiger auf dieser Strecke.
Als ich den U-Bahnhof am Zielort verlassen will, stürzt sich vor mir ein junger Mann auf die schmale Treppe und beginnt hemmungslos zu weinen. Seinen Worten entnehme ich, daß er sich für zu weichlich hält. Nun ja. Meine erste Anwandlung ist, ihn zu trösten, doch dann bin ich irgendwie mehr verärgert, daß er sich ausgerechnet vor mir auf die Treppe wirft und mich damit am Weitergehen hindert. Ich steige wieder in eine U-Bahn und tue unbewußt so, als würde ich ein unsichtbares schweres Gepäckstück mit mir führen. Ich setze es ab, greife es wieder auf, setze es woanders ab und merke, daß einige Leute seltsam gucken, denn da ist ja gar nichts, das ich trage. Als mir das bewußt wird, mache ich trotzdem weiter, damit die Leute weiterhin ihre Show haben.
Schließlich sitze ich in einem Seminar, welches von einer Bloggerin geleitet wird. Ich weiß vorher noch nicht, worum es geht, doch als ich höre, daß es um ein neues Webportal gehen soll, welches ausschließlich für Familien und Familienprobleme ist, tue ich etwas verwundert meine Meinung kund, daß Webportale doch out sind und niemanden mehr interessieren. Das Gesicht der Seminarleiterin sieht plötzlich aus, als würden überall harte rote Pickel aus ihrer Haut herausschießen und am Projektor beginnt ein Film zu laufen, der wohl extra für solche Gelegenheiten produziert wurde.
Es ist wie die Endsequenz eines Spieles mit dem Hinweis "Game Over" und dazu steht dort in knallroter Schrift (und eigentlich in Englisch), daß die Kursleiterin zwar nicht böse und gemein sein möchte, es im Falle solcher unerwarteten Antworten allerdings nicht verhindern kann. Upps, da bin ich ja mal wieder voll in ein Fettnäpfchen getrampelt. Oder habe einen Volltreffer gelandet - je nachdem, wie man es sehen will. Zuerst bin ich etwas erschrocken, dann aber amüsiert und ich wende mich an meine Sitznachbarin, um ihre Meinung zu erfahren. Diese wirkt etwas eingeschüchtert, gibt mir aber leise zu verstehen, daß sie eigentlich dasselbe denkt.
Ich betrete das Haus meines Bruders und mir fällt (im Traum zum wiederholten Male) ein lautes Knarren auf, wenn man die ersten zwei Stufen der Treppe betritt. Es ist aber kein normales Treppenknarren, sondern eher eines wie auf einem Schiff. Und auch der Treppenflur selbst sieht ein bißchen aus wie das Innere eines Schiffes und ist überall mit Metallplatten ausgekleidet. Ich finde das irgendwie spannend und ich mag das Knarren. Man könnte hier im Treppenhaus gut einen Abenteuerfilm spielen lassen, denke ich bei mir. Später erfahre ich, daß in diesem Haus ein Flakturm eingebaut war, dessen Spitze allerdings später beseitigt wurde, so daß von außen nichts zu sehen ist. Doch das untere Ende des Turmes befindet sich immer noch im Haus und verursacht dieses merkwürdige Knarren. Irgendwo im Haus treffe ich eine schwarzhaarige Ärztin, die mich anscheinend kennt und ganz begeistert ist, mich zu treffen. Ich solle doch bei ihr vorbei kommen, damit wir uns unterhalten können. Sie hätte oft an mich gedacht und würde mich vermissen. Ich schmule auf ihr Namenschildchen und erfahre, daß es sich um eine Fr. Dr. Berger handelt. Sagt mir nichts, aber ich verspreche ihr trotzdem, zu kommen.
In einer sonnenbeschienenen Savanne bin ich von sehr vielen verschiedenen Raubkatzen umgeben. Allerdings nehmen diese keinerlei Notiz von mir und ich wundere mich ein bißchen, wieso sie so wirken, als wären sie zu zweit oder auch zu dritt zusammengeklebt. Nachdem ich sie etwas genauer beobachte wird mir klar, daß sie alle fröhlich miteinander korpulieren, und zwar wild durcheinander. Also schwarze Panther mit Leoparden, Leoparden mit Löwen usw. usf. Ein Großwildjäger fährt auf einem Jeep langsam heran, mit einem Gewehr im Anschlag, um die Katzen abzuschießen. Ich versuche ihn davon abzubringen und sage, es ist verboten, aber es macht nicht den Anschein, als würde er sich davon abhalten lassen.
Später treffe ich Marilyn Monroe, die ihr berühmtes Kleid trägt. Aber im Traum ist es nicht weiß, sondern korallrot. Sie zeigt mir ein Gerät, eine neue Erfindung, jedoch habe ich vergessen, wozu genau dieses Gerät gut war.
"Balzac" ist der Name des Polizeischiffes, auf welchem ich mit anderen eine Party feiere. Bei der Party soll mir eine Alkohol- und Schmerzmittel-Infusion durch den Mund gegeben werden. Dazu wird mir ein sperriges Mundstück eingeführt, welche gegen meine Zähne drückt und durch das ein Schlauch führt. Eine Bekannte kontrolliert den Beutel am anderen Ende mit dem Inhalt der Infusion. Ich bekomme allerdings bereits nach mehreren Minuten Panik, weil ich das Gefühl habe, das Bewusstsein zu verlieren und mein Mund komplett taub ist. Ich deute der Bekannten, daß sie die Infusion wieder entfernt, was sie auch tut, allerdings bekomme ich kein normales Wort mehr heraus, sondern lalle nur noch. Die Bekannte merkt, was mein Problem ist, und weist mich an, mit dem Mund bestimmte Grimassen zu machen und "Brrrrrr" oder "Grrrrrr" zu sagen. Das tue ich und wache später in meinem Bett auf. Um mich herum herrscht heillose Unordnung und eine dunkelhaarige Frau macht sich an meinem Schreibtisch zu schaffen. Besser gesagt, unserem Schreibtisch, denn ich bin mit einem Mann verheiratet, und mir ist klar, daß die Frau seine Kollegin ist. Ich frage sie beiläufig, wie lange sie bereits mit meinem Mann zusammenarbeitet und sie antwortet: "Drei Jahre", wobei sie mich nicht anschaut und irgendwie nervös zu sein scheint. Ich denke mir meinen Teil, denn ich weiß außerdem, daß er mich mit ihr betrügt. Die Untreue an sich kratzt mich gar nicht so sehr, allerdings befürchte ich, daß sie beide den Plan haben, mich mit Schmerzmittelinfusionen auszuschalten, weshalb ich auf der Hut bin. Sie klopft jetzt an die Wand zu einem Nebenzimmer. Ist mein Mann etwa zu Hause? Tatsächlich erscheinen Männer in der Tür, aber verschiedene, und alle wirken ein bißchen wie Roboter und auch bedrohlich, wenn sie nacheinander auf mich zugehen, weil ich an der Wand hocke und sie von meiner Perspektive übermenschlich groß erscheinen. Dazu kommt, daß sie mich gar nicht wahrzunehmen scheinen. Sie gehen zwar genau in meine Richtung und machen vor der Wand halt, doch mich sehen sie dabei nicht. Erst der letzte, als ich mich zuvor aufgerichtet habe und nun vor der Wand stehe, schaut mich an und sagt: "Ich kenne dich nicht", bevor er wieder kehrt macht und geht.
Die Träume in der Nacht waren vielseitig, hatten aber eine Gemeinsamkeit: ich wurde penetrant dazu aufgefordert, zu verreisen. Oft war ich sogar in fremden Landschaften und Städten, aber selbst dort wurde ich noch aufgefordert, an einen anderen Ort zu reisen.
Der Beginn macht eine Schulung an der ich teilnehme und in der es um Fettabsaugung geht. Da bei mir auch Fett abgesaugt werden soll, interessieren mich vor allem etwaige Narben oder Veränderungen, die zurückbleiben. Einer der Partner eines schwulen Pärchens hat sich Fett vom Rücken absaugen lassen und soll sich nun vor den Teilnehmern ausziehen, damit man sehen kann, was zurückgeblieben ist. Ich sehe nur eine kleine Verfärbung als Narbe. Alles nicht so schlimm. Das Pärchen rät mir, wenn ich schon hier bin, soll ich das doch gleich mit einer Reise zu einem Ort in der Nähe verbinden. Es lohne sich.
Dann sehe ich über eine Landschaft hinweg, vor mir ein tiefgelegener Fluß, an dessen anderem Ufer sich launische Tiger balgen. In der Ferne sind mit Schnee bedeckte Berge zu sehen. Von hier muß ich oder soll ich noch einige Kilometer weiterreisen, immer an den Bergen entlang.
Irgendwann lande ich in einem Ort, wo sich mir ungefragt eine Medizinstudentin anschließt. Sie führt einen schwarzen Rollkoffer mit sich und hat schwarze Haare mit einem Pagenschnitt. Auffällig ist der petrolfarbene Lidliner über den Augen, der exakt zur Farbe ihres Mantels paßt. Sie sagt mir, ich solle an einen Ort in der Nähe reisen und hat anscheinend vor, das mit mir gemeinsam zu tun. Allerdings zeigt sie mir vorher noch das "Schreihaus" in der Stadt, in der wir uns jetzt befinden. Sie erklärt mir auch, warum das Haus "Schreihaus" heißt, ich habe die Erklärung aber vergessen. Es hat irgendetwas mit Medizin und Pharma zu tun, deshalb mußte sie auch dorthin, weil etwas abzuholen war.
Schließlich bin ich schon wieder bei einer Tanzprüfung, muß aber ganz dringend auf Toilette. Ich finde im Gebäude auch eine Toilette, diese befindet sich in einem Büroraum mit zwei Schreibtischen. Da gerade niemand in dem Raum ist, habe ich vor, mich schnell zu erleichtern, aber kaum sitze ich auf der Klobrille, kommt F. durch die Tür und macht große Augen. Etwas peinlich berührt sage ich, daß ich gerne meine Privatsphäre hätte und er versteht das und will wieder aus dem Raum gehen, doch da kommen ständig andere Leute. Er versucht diese hinauszukomplimentieren und ihnen begreiflich zu machen, daß sie gehen sollen, doch es fruchtet nichts. Sie kriegen anscheinend nicht mit, daß sie stören. Dann kommt sogar eine schwarzhaarige Frau mit einem sozal tätigen Hintergrund und möchte mit mir ein Gespräch führen, da ich wohl relativ unglücklich aussehe, wie ich so auf der Klobrille hocke. Sie will von mir wissen, was mit mir ist und ich antworte: "Ich bin halt mit der Gesamtsituation unzufrieden.", womit ich die Toilettensituation meine. Aber das scheint sie nicht mitzubekommen und gibt mir nun Ratschläge, wie ich mich verhalten soll. Ich solle mal verreisen, vielleicht nach Indonesien oder an den Amazonas. Innerlich beginnt es in mir zu kochen und wenn sie mich nicht anschaut, mache ich zu F. Bewegungen mit den Händen, als würde ich ihr den Hals umdrehen. Wann begreift sie endlich, daß ich nicht nach Indonesien oder an den Amazonas möchte, sondern nur in Ruhe mein Geschäft verrichten will?
Nachdem ich aufgewacht bin, ging es genauso verpeilt weiter. Mein Haargummi war weg und ich habe eine Stunde lang das Bett und die Wohnung abgesucht. Ich hatte schon die Befürchtung, ich hätte ihn nachts verschluckt, wobei ich nicht glaubte, daß man diese Plastikspiralen schlucken kann, ohne daran zu ersticken. Schließlich schaute ich an mein Handgelenk und stellte fest, daß ich den Haargummi, die ganze Zeit am Handgelenk getragen hatte.
Im Wäschegarten meiner Kindheit liege ich entspannt mit dem Bauch auf dem grünen Rasen und lasse die Beine baumeln. Ganz spontan beginne ich laut zwei Zeilen aus einem Lied zu singen. Dann breche ich ab, zum einen, weil mir plötzlich einfällt, daß man mich auf dem Hof hören kann und zum anderen, weil ich nicht weiter weiß und vergessen habe, aus welchem Lied die Zeilen stammen. Doch ich zögere nur kurz und singe schließlich diesen Refrain aus voller Kehle, wobei ich mir gar nicht sicher bin, ob es wirklich der Refrain zu den beiden Liedzeilen ist:
"If you were a woman and I was a man
would it be so hard to understand
that a heart's a heart and we do what we can
if you were a woman and I was a man
if you were a woman and I was a man"
Ich wache auf, doch schlafe erneut ein und diesmal steht ein braunes Klavier auf dem Rasen, in dessen Tasten ein Mann ordentlich reinhaut. Ich bekomme mit, daß er ein Udo-Jürgens-Medley spielt, erkenne jedoch nicht alle Lieder. Doch "Aber bitte mit Sahne" kenne ich und hier singe ich mit dem Mann ausgelassen im Duett: "Aber bitte mit Sahne!"
Diesmal findet die Tanzprüfung in einem Saal mit großer Fensterfront statt. Wir tanzen dabei in einer quadratischen Formation mit engen Marschreihen. Angeleitet und bewertet werden wir von der wilden Raubmaus. Um mich herum purzeln die Leute immer wieder auseinander und vor allem ich tanze aus der Reihe, was wohl auch das Chaos anrichtet, aber mir herzlich egal ist. Die Raubmaus schaut entnervt und wir erhalten den Hinweis, daß wir uns Mühe geben sollten, weil wir durch die großen Fenster beim Tanzen kilometerweit zu sehen sind. Ich denke so für mich, daß ich in diesem Saal schon ganz anders getanzt habe und wenn ich dabei kilometerweit zu sehen war, dann muß mir jetzt eigentlich absolut nichts mehr peinlich sein.
Bei meinen Großeltern in B. will ich die Klavierecke aufräumen und habe den Einfall, einen Karton für Ideensammlungen ganz unten in eine freie Stelle ins Regal zu stellen. Der Karton paßt perfekt hinein. Die Oberfläche des Klaviers ist mit dicken Staubflocken bedeckt. Hier sollte ich noch dringend Staub wischen.
Tanzprüfungen sind zwar besser als Mathematikprüfungen, aber irgendwann reicht es trotzdem. Und auf Hausaufgaben habe ich auch keine Lust mehr.
Die Prüfungskommission der Tanzprüfung besteht aus Tänzerinnen aus dem Fernsehen, deren Namen ich nicht kenne. Die Prüfung findet in Gruppen statt. Bei der ersten Aufgabe werden Bewegungsrichtungen vorgegeben, zu denen man sich frei passende Moves ausdenken soll. Ich mache eine Slide-Bewegung mit Oberkörper und Armen und shake die Schultern. Die schwarze Afrikanerin aus der Prüfungskommission ist gleich angetan davon - Ah, sieh an, hier haben wir ja schon etwas Schönes! - und tanzt die Bewegung mit, wobei sie mir shakend näher kommt, um mir schließlich die Bitte ins Ohr zu flüstern, ich möge doch die Aufgaben der Prüfungskommission holen. Die hätten sie nämlich irgendwo vergessen. Ich nicke und eile davon, bin dann aber etwas ratlos, wo ich deren vergessene Prüfungsaufgaben suchen soll. Während ich mehrere Treppen eines Schulgebäudes hinaufsprinte, schaue ich zwischendurch auf ein paar Tischen mit Schulbüchern nach. Doch erst ganz oben, im letzten Stockwerk, erwartet mich bereits jemand, der auf zwei gebundene Hefte zeigt, die ein blaues Stern-Cover haben, so wie es gerne bei Horoskopdeutungen benutzt wird. Ich greife sie und gehe damit die Treppen wieder hinunter, wobei ich kurz auf die erste Seite linse. Dort steht der Name der einen Tänzerin, nämlich "Datewitch". Die Tänzerinnen der Prüfungskommission sind mir inzwischen entgegen gekommen und wir gehen gemeinsam zum Prüfungssaal zurück. Dabei fragen sie mich um Rat wegen einiger Tanzschritte und wollen meine Vorschläge dazu hören. Mich irritiert und nervt es etwas, daß ich der Prüfungskommission bei ihrer Arbeit helfen soll, obwohl ich gleich selbst eine Prüfung habe, andererseits reizt es mich auch. Deshalb schiebe ich es auf indem ich sage, daß ich mich jetzt erstmal auf meine eigenen Aufgaben konzentrieren muß. Man nickt und versteht das.