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Freitag, 2. Februar 2007

Und wieder einen dicken Stock in meinen Bau geschleppt - über meine schönsten Macken

Irgendwie finde ich das ziemlich schwierig, da ich glaube, dass die schönsten und skurrilsten Macken gerade die sind, die man an sich selbst gar nicht mehr bemerkt oder noch nie bemerkt hat. Trotzdem bin ich in mich gegangen und habe mehr zutage befördert, als ich im ersten Moment vermutete:


1. Ich hasse es, im Stehen oder im Gehen zu essen. Auch esse ich nicht gerne in ungemütlicher oder kalter Umgebung. Lieber hungere ich den ganzen Tag bis ich ausreichend Zeit und eine mir angenehme Umgebung habe um zu essen.

2. Ich schnaube niemals durch beide Nasenlöcher gleichzeitig, sondern immer erst durch das linke und dann durch das rechte.

3. Ich spreche mit Pflanzen, natürlich so, dass es sonst niemand mitbekommt, und es fällt mir unheimlich schwer, kranke und schon völlig trostlose Pflanzen wegzuwerfen, so lange nicht wirklich alles tot ist. Es fühlt sich so an, als würde ich ein krankes Haustier in den Müll werfen, aber da ich in meiner Wohnung kein Asyl für kranke oder halbtote Pflanzen aufmachen kann, läßt sich das manchmal nicht vermeiden. Und auch jetzt, wenn ich das schreibe, habe ich das Gefühl ein furchtbares Verbrechen zu gestehen.

4. Menschenbabys lassen mich kalt, aber bei Katzenbabys bekomme ich Muttergefühle.
Es ist nicht so, dass ich keine Kinder mag, ich mag sie teilweise sogar ganz gerne, zumindest einige, aber sie können mich einfach nicht zu Entzückensschreien animieren. Ich finde Babys, auf jeden Fall die meisten, so überhaupt nicht süß.

5. Ich habe viele "katzige" Angewohnheiten, z.B. rieche ich gern an meinen Socken und Schuhen(allerdings wirklich nur an meinen und nicht an denen von anderen *gg*), döse gerne, teilweise auf dem Bauch mit angewinkelten untergezogenen Armen, mag es warm und kuschelig, beobachte gerne Vögel, beobachte überhaupt viel, weshalb ich Orte lieber mag, wo ich einen Überblick habe, sowie alle grünen Wiesen, liebe es am Bauch gekrault zu werden, hasse es aber, wenn man mich am Genick anfasst, liege meistens faul herum bis ich plötzlich einen Rappel kriege und alles auf den Kopf stelle, und vieles mehr. Zeitweise habe ich schon die Möglichkeit in Erwägung gezogen, im letzten Leben eine Katze gewesen zu sein...*gg*

6. Ich habe manchmal eine Abneigung dagegen körperlich vereinnahmt zu werden, z.B. durch Umarmungen, mag aber zarte und flüchtige Berührungen.

7. Ich bin extrem geräuschempfindlich, wobei die Geräusche von Lärm bis zu kaum hörbaren hochfrequenten Tönen reichen können. Besonders krank machen mich Auto- und Maschinenlärm, plötzliche laute Geräusche oder Geknalle, allerdings habe ich auch manchmal Phasen, in denen ich Musik ebenfalls nicht verkraften kann, und es gibt einige sehr leise Töne, die andere teilweise gar nicht hören, die mich extrem stören, wie z. B. diese Mücken-Ultraschall-Vertreibungsapparate. Von den Dingern werde ich genauso aggressiv wie die Mücken.

8. Ich kann nicht Kopfrechnen, wenn mich jemand dazu auffordert. Mein Kopf ist dann eine hohle Blase, aber wenn ich alleine für mich was rechnen will, klappt es zumindest in den grundlegendsten Zügen und mit einer großzügigen Rundungshandhabung ganz gut.

9. Ich mag es nicht, wenn mir andere Leute vor den Füßen herumlaufen. Ich habe lange Beine und einen großen Schrittradius, was bedeutet, dass mich alle Beine stören, die sich in meinen Schrittradius hineinverirren. Leider wird mein Schrittradius oft unterschätzt, besonders von kleineren Menschen, die mich mit ihren trippeligen Schritten fast über sie stolpern lassen.

10. Und zu guter Letzt habe ich noch eine Macke, die ich mit Madame Lila, welcher ich dieses mächtige Stöckchen zu verdanken habe, teile, nämlich eine Telefonphobie, bei mir noch ergänzt durch eine Kontakthaltungsphobie. Ich telefoniere überhaupt nicht gerne, tue es meist nur für dringende Absprachen. An das Telefon gehe ich zwar in der Regel, da ich keinen Empfangssekretär angestellt habe, allerdings eher ungern. Außerdem mag ich nicht gerne irgendwo anrufen, nur um den Kontakt zu halten. Daher kann es vorkommen, dass ich mich bei manchen Leuten monate- oder gar jahrelang nicht mehr melde. Es kann auch vorkommen, dass ich plötzlich, wenn mich schon jeder abgeschrieben hat, wieder in Erscheinung trete. Dies aber nur bei den Leuten, wo ich mich das traue, weil ich das Gefühl habe, dass da echte Sympathie im Spiel ist. Manchmal neige ich auch dazu in einer Traumwelt zu leben und mit den mir sympathischen Leuten nur in Gedanken zu verkehren, was mir oftmals völlig ausreicht.

Ich glaube, wenn ich noch länger über dieses Thema meditiere, fallen mir bestimmt noch hundert andere Macken ein. Aber ich finde, das reicht für heute.

Mitnehmen darf sich das Stöckchen wer will. ;o)

Oh Gott,

eben war eine Kollegin G. hier, die hat bestimmt anderthalb Stunden erzählt und sich ausgeheult, dabei hat sie mir das alles schon am Mittwoch ausführlich auseinandergesetzt. Zum Schluß habe ich gar nicht mehr so richtig zugehört, andererseits ist es aber auch verständlich, dass es sie beschäftigt. Es geht darum, dass sie sich mit der Kollegin R., die nebenan im Zimmer sitzt, verkracht hat, aus wie ich finde wirklich nichtigem Anlaß. Kollegin G. hatte Besuch an ihrem Arbeitsplatz und etwas nötigend, so wie sie manchmal ist, zu ihrem Besuch gesagt, er möge sich setzen. Dazu muß ich sagen, dass ich ihre nötigende Art manchmal selbst etwas nervend finde, aber wenn man dreimal, teilweise auch fünfmal Nein gesagt hat, dann läßt sie einen in Ruhe. So ist sie eben. Diese Situation hat dann wohl Kollegin R. nebenan mitbekommen und hat sowas in der Art gesagt, vielleicht auch etwas bissig, wie: "Du brauchst ihr nicht zu sagen, wann sie sich zu setzen hat, das wird sie schon allein tun, wenn sie will." Darauf erwiderte Kollegin G., dass es Kollegin R. gar nichts angeht, was sie zu ihrem Besuch sagt, und dass sie zu der Frau sowas sagen darf, weil es ihre Freundin ist." Danach ist Kollegin R. abgezogen, kam dann aber nach einiger Zeit wieder herein und fragte, ob sie sich beruhigt hätte. Natürlich hatte sie sich nicht beruhigt, sondern wies darauf hin, dass Kollegin R. sie verletzt hätte, als sie sowas sagte, zumal sie kein Schulmädchen sei, mit der man so sprechen könne. Kollegin R. sagte dann zu ihr, sie solle mal in den Spiegel schauen und ist gegangen. Seitdem, inzwischen sind es drei Wochen, herrscht Funkstille zwischen den beiden und die dritte Mitarbeiterin, die bei Kollegin R. im Zimmer sitzt, hat sich ebenfalls zurückgezogen. Sie haben jetzt immer die Tür geschlossen, sprechen nicht mehr mit ihr und Kollegin R. duzt sie auch nicht mehr. Das geht ihr ziemlich an die Nieren und ich habe zu ihr gesagt, dass sie nicht erwarten sollte, so wie sie es tut, dass R. sich jetzt ausdrücklich bei ihr entschuldigt. Stattdessen sollte man sehen, ob nicht beide Seiten sich wieder ein kleines Stückchen annähern und aufeinander zukommen könnten, ohne dass über irgendeine Schuldfrage diskutiert wird. Doch sie besteht darauf, dass sie keine Schuld hat, sondern R. sie verletzt hätte und auf sie zukommen müßte.
Für einen Außenstehenden erscheinen solche Auseinandersetzungen manchmal eher lächerlich, aber wenn man selbst schon einmal involviert war, weiß man, wie sehr leicht dahin geworfene Bemerkungen oder die Art, wie sie gesagt werden, verletzen können und so völlig verhärtete Fronten entstehen. Doch für einen außenstehenden Mitarbeiter nervt das auch, wenn überall dicke Luft herrscht und keiner mehr miteinander spricht. Ich kenne das ja noch sehr gut von meiner letzten Abteilung. Nun ja, Kollegin G. muß wissen, was sie macht. Schließlich ist sie ja, wie sie sagte, keine Schulmädchen mehr und ich kann beide schlecht an die Hand nehmen und sagen: "So, nun gebt euch schön die Hand und vertragt euch wieder."