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Freitag, 18. Februar 2011

Seltsame Suchbegriffe

Heute kam jemand mit dem Suchbegriff "reha mafia" auf mein Survival-Abenteuer. Daß es in der Reha-Branche aber inzwischen sogar schon eine Mafia gibt, ist mir neu (würde mich jedoch nicht wundern).

Weitere Begriffe des letzten Monats:

Sehr beliebt bereits seit Jahren - "Mumie basteln" und diverse Abarten. Es scheint einen hohen Bedarf an Mumien zu geben.

"Papst isst öffentlich"

"Gähnen eine versteckte Krankheit"

"Friedhofsgärtner Fridolin" - wer immer das ist

"was macht die tänzerin aus dem schokoladenmädchen heute"

"neue red bull werbung wie zu verstehen" - Wetten das war ein Mann?

Abschreckender Auftritt

In einer neuen Wohnung bei einem anderen Vermieter liege ich wach in meinem Bett. Ich trage eine weiße Zipfelmütze und dazu ein wadenlanges weißes Männernachthemd, so wie man sie von früher kennt. Damit dürfte ich aussehen wie eine Mischung aus Wilhelm-Busch-Karikatur und Blacky Fuchsberger in seiner legendären Nachthemdsendung, aber natürlich alles ohne Haare. Es klingelt an der Tür. Ich jedoch bleibe liegen und habe nicht vor zu öffnen. Es klingelt ein zweites Mal, ich reagiere nicht. Dann höre ich plötzlich verdächtige Geräusche und Stimmen. Eine Stimme kommt mir sehr bekannt vor, sie klingt wie die eines jungen Angestellten des Vermieters. Ich ahne bereits, was vor sich geht und beschließe, gleich zum Gegenangriff über zu gehen und mich nicht erst im Bett erwischen zu lassen. Als ich die Schlafzimmertür öffne, stehe ich mehr als dreißig Leuten gegenüber, die gemächlich durch meine Wohnung wie durch ein Museum schlendern. Wohnungsbesichtigung mit potentiellen Mietern. Da ich in einer schwächeren und dazu noch sehr lächerlichen Position bin, weiß ich mir nicht anders zu helfen, als mit einer wütenden Schimpftirade vorzupreschen. Ich schreie den Mann von der Vermietung an, was ihm einfällt, ungebeten und heimlich in meine Wohnung einzudringen und daß er ja wohl einen Termin hätte mit mir vereinbaren müssen. Die ersten Leute, die mich anfangs wie die Erscheinung eines Geistes angestarrt haben, schütteln empört die Köpfe und verlassen entsetzt von der Dreistigkeit des Vermieters die Wohnung. Sie wissen bereits, daß sie bei so einem Vermieter nicht anmieten wollen. Andere gehen zwar aus der Wohnung, sammeln sich aber unschlüssig im Hausflur. Auch als alle Eindringlinge meinen Privatbereich verlassen haben, lasse ich mit dem Schimpfen nicht nach. In einige Nebensätze baue ich dabei die Chemo ein und beschwere mich darüber, daß man von jemanden, der gerade eine Chemo mitmacht wohl nicht erwarten könne, ständig zur Verfügung zu stehen. Zwar sieht man das an meinem Äußeren, aber manche Leute erkennen es vielleicht doch nicht so offensichtlich, wenn man sie nicht darauf hinweist. Und tatsächlich ziehen jetzt die restlichen Besichtiger ab, entsetzt darüber, daß man eine "arme krebskranke Frau" so in ihrer Wohnung überfällt. Ich bin sehr zufrieden mit mir und meinem Auftritt. Alle potentiellen Mieter sind vergrault und der Vermieter wird es sich sicher überlegen, ob er so etwas ohne offizielle Teminabsprache mit mir noch einmal veranstaltet. Ich bin so zufrieden, daß ich für die letzten Fliehenden schnell noch ein paar Tränchen verdrücke, damit ihnen mein zufriedenes Gesicht nicht auffällt. Denn die Schlacht ist längst geschlagen und alle Eindringlinge sind verjagt.