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Sonntag, 18. März 2018

Schreibspuren

Schreiben ist ungesund. Das habe ich inzwischen auch gemerkt. Allerdings vermisse ich es trotzdem irgendwie. Wenn es nur nicht so viel zu fühlen gäbe... (Sorry, daß ich im Video mit der Szene aus dem Tatortreiniger losgeprustet und gegluckst habe, ich konnte einfach nicht an mich halten. )

Und im übrigen werde ich noch etwas vermissen, wenn es dieses Blog nicht mehr gibt, nämlich den Randomizer:

Als hätte ich es nicht anders erwartet, fielen Benediktinertulpen vom Sturm zerpflückt, leuchtend auf seine Gartenparty, aus der wir durch Gottes Güte nicht raus kamen. Zuerst traf ich R., dessen Herz ich brach und meines gleich mit einer plastischen Chirurgin zusammen ins Mieder sperrte. In den Lichtern und in einem engen Zimmer wuchs so ein Paket mit einem sehr feinen und natürlichen Geschmack von Parmesan heran. Quanten haben eben ihren ganz eigenen Kopf, wenn die Bonuszinsen mucksmäuschenstill wie ein Spatz sitzen und die Ölgötter nie mehr Frösche küssen. Sind die Wurzeln heil und ganz, kannst du deinen Verstand beiseite lassen.





Donnerstag, 15. März 2018

Being normal is boring







Richtig coole Moves hat sie drauf! Und sie hat ja recht - die vorgegebene Choreo ist sowas von öde...

Fettnäpfchen und Consulting

Gestern tanzte ich nicht vor dem Zumba-Abend, sondern versuchte zu schlafen, weil ich extrem müde war. Ich hatte in der Nacht auf Mittwoch ewig auf meine Waschmaschine gewartet, die ständig neu startete und jedesmal wieder eine Stunde oder mehr anzeigte, ohne daß es irgendwie weiterging. Schließlich gab ich genervt auf und ließ die nasse Wäsche drin liegen. Trotz frühem Aufstehen und Müdigkeit säuberte ich dann erstmal das Flusensieb und höchstwahrscheinlich war das der Übeltäter, denn es war total verstopft, nicht nur mit Flusen und einem Farbfanglappen, auch Geld fand ich darin. Nun bin ich eigentlich der Meinung, daß ich immer in die Taschen schaue, aber trotzdem finde ich in der Waschmaschine stets wieder etwas. Falls man mal einen Noteuro braucht, sollte man zuerst in der Waschmaschine nachschauen.

Obwohl ich müde war, freute ich mich darauf, entspannt ein bißchen herumzutanzen, doch gut, daß ich mir meine Kräfte gespart hatte. Mit Entspannung war nicht viel, sondern wir wurden richtig herumgescheucht. Gut außerdem, daß ich meine Textilschuhe trug, die weniger rutschen, ansonsten wäre es noch anstrengender geworden. Eigentlich würde ich lieber meine Wildlederschuhe tragen, nur leider habe ich noch nichts gefunden, das wirklich gegen das Rutschen hilft, obwohl ich alles nur mögliche durchprobiert habe. Am besten und am wenigsten rutschig sind da immer noch meine roten Tanzschuhe, nur daß ich sie nicht zu engen Hosenbeinen tragen kann, weil das total blöd aussieht. Und sie haben dadurch auch den Nachteil, daß mit ihnen schnelle Drehungen nicht richtig funktionieren, die wir allerdings mittwochs sowieso nicht machen. Vielleicht sollte es mir egal sein, wie es aussieht.

Merkwürdig finde ich, daß mich die App meines Fitnessarmbands neulich, nachdem ich zu Hause getanzt hatte, erstmals gefragt hat, ob ich zwei Stunden lang irgendeiner Aktivität nachgegangen wäre. Ich antwortete damit, daß ich Zumba getanzt hätte. Nur tanze ich schon seit Monaten wie blöd und die App hat mich das bisher noch nie gefragt! Nichtmal mittwochs hat sie mich gefragt, ob ich einer Aktivität nachgegangen bin, d.h. es ist bisher alles als Spaziergang durchgegangen. Nachdem es gestern nun wirklich anstrengend war und die Zumbine röter im Gesicht aussah als ich, wollte ich zu Hause gleich mal testen, ob die App diesmal bemerkt hat, daß ich einer echten Aktivität nachgegangen bin. Nichts. War wieder alles nur Spaziergang. So langsam macht mich das stinkig. Was ist denn das für eine Motivation, wenn die App mein wildes Herumgehopse - und gezappel nicht erkennt und mir indirekt dauernd sagt, ich sei nur spazierengegangen?

Gestern war außerdem eine Mittänzerin da, von der ich dauernd das Gefühl habe, daß ich ihr Gesicht irgendwoher kenne. Ich fragte sie deshalb, wo sie in die Schule gegangen ist. Sie nannte tatsächlich den Namen meines Gymnasiums, allerdings stellte sich heraus, daß sie 2000 den Abschluß gemacht hatte. Und ich war ja schon 1988 dort, wie ich ihr antwortete. Das konnte es also nicht sein. Nach ein paar Liedern brachte sie das Thema nochmals auf, kommt zu mir und fragt mich, ob ich 1988 gesagt hätte. Ja, bestätigte ich. "Dann bist du 47?" fragt sie mich mit großen Augen. Ich nicke. "Kann gar nicht sein, du siehst überhaupt nicht aus wie 47!" "Ja" sage ich, "das glaubt mir niemand." Sie meinte dann noch, sie hätte gedacht, ich hätte mich mit 88 irgendwie vertan oder versprochen. Nee, alles völlig korrekt. Allerdings ist es mir jetzt total peinlich, daß ich dachte, wir könnten uns auf der Schule gesehen haben. Immer diese Fettnäpfchen!
Von unserem Quotenmann erfuhr ich wiederum, daß es am Wochenende noch einmal richtig kalt mit minus 9 Grad, gefühlt minus 16 Grad, werden soll. Ich hatte mich eigentlich schon auf Frühling eingerichtet. Hoffentlich bleibt das dann auch bei diesem Wochenende.

Nach dem Zumba ging ich wieder in den Supermarkt, der auf dem Weg liegt, den ich aber eigentlich überhaupt nicht mag. Das liegt auch mit daran, daß die Gänge dort so eng und verwinkelt sind. Jetzt stehen in den Gängen zusätzlich noch die Paletten mit den Ostersachen, so daß man kaum noch irgendwo durch kommt. Ich las mal, daß man das teilweise mit Absicht so macht, weil die Leute durch die engen Gänge dazu angeregt werden soll, mehr zu kaufen. Ich weiß ehrlich nicht, wer auf diese Idee gekommen ist und auf was für Erkenntnissen sie beruht, aber bei mir ist der erste Impuls, wenn ich enge, verwinkelte Gänge sehe, rückwärts wieder rauszugehen oder gar nicht erst hinein. Wenn ich doch dringend etwas benötige, rase ich im Eiltempo nur zu den Regalen mit den benötigten Sachen und kann gar nicht schnell genug wieder draußen sein. Ich frage mich, ob ich da irgendwie untypisch bin oder ob die Supermärkte einer unternehmensberaterischen Ente aufgesessen sind. Dabei fällt mir diese Folge vom Tatortreiniger ein, die die Absurditäten der Unternehmensberatungen, wie ich sie selbst auch in meinem Job erlebt habe, sehr witzig zusammenfasst:

http://dai.ly/x66c2ak

Die Folge kann man auch in der ARD-Mediathek anschauen, jedoch nur noch zwei Tage:

http://www.ardmediathek.de/tv/Der-Tatortreiniger/Sind-Sie-sicher/NDR-Fernsehen/Video?bcastId=24932130&documentId=50730178

Sonntag, 11. März 2018

Osterei gefunden

Zwar noch ein wenig früh, aber ich fand heute schon ein Osterei. Mir fiel plötzlich etwas Weißes auf, das hinter der Kommode blitzte. Als ich es hervorzog, war es ein ungeöffneter Brief. Oh, denke ich, na hoffentlich nichts wichtiges! Aber wenn ein Brief hinter die Kommode rutscht, ist es natürlich nicht einfach nur Werbung, sondern die Mitteilung meines Vermieters, daß sich die Bankverbindung für die Mieteinzahlungen geändert hat. Und zwar von Anfang November 2017. Klasse, daß ich den Brief im März 2018 schon finde. Klasse, daß ich ihn überhaupt finde! Immerhin habe ich von meinem Vermieter bisher nichts weiter gehört, da kann ich wohl davon ausgehen, daß das Geld trotzdem eingegangen ist.

Weiterhin sah ich mir Videos von vergifteten, sterbenden Katzen an. Ich weiß selbst nicht, warum ich mir das antue. Menschen können die grausamsten Tiere überhaupt sein. Katzen werden mit Rattengift vergiftet, lebendig angezündet oder lebendig vergraben - natürlich nicht nur Katzen, anderen Tieren kann so etwas genauso drohen, wenn sie den falschen Menschen in die Quere laufen. Fast schon human ist es dagegen, wenn Wohnungskatzen mitsamt "ihrer Habseligkeiten" auf der Straße ausgesetzt werden. Es ist herzzerreißend wie die armen Dinger dann völlig verstört neben ihrem Schlafkissen und ihrem Katzenklo sitzen und nicht wissen, wie ihnen geschieht. Bei all den niedlichen Katzenvideos kann man beinahe vergessen, wieviele Gestörte da draußen in der Welt herumlaufen. Am Bemerkenswertesten finde ich dabei, daß es eigentlich die Katzen sind, die freiwillig die Nähe des Menschen suchen und gesucht haben, anders als zum Beispiel Hunde, die dazu abgerichtet wurden. Da fragt man sich, ob das große Vertrauen, das Katzen in Menschen setzen, tatsächlich gerechtfertigt ist. Es gibt aber natürlich auch die positiven Geschichten, in denen Katzen, die in Not sind, geholfen wurde. Ein ziemlich starker Vertrauensvorschuß, den die Katzen uns da geben, und der doch im Grunde einem Roulettespiel gleicht.

Freitag, 9. März 2018

Praktikantin im Swinging Amt

Meine neue Praktikantenstelle in einem Büroraum mit zwei jungen Männern ist ziemlich chillig. Die beiden tragen Hemden mit Schlips und dazu Haartollen. Während der Arbeitszeit hängen sie an einem alten 50er-Jahre Rundfunkempfänger und spielen Swing-Musik. Und zwar durchgehend, weshalb ich auch die halbe Nacht Swing-Musik im Ohr hatte. Viele verschiedene Stücke. Ich weiß nicht einmal, ob es die überhaupt gibt oder ob die nur in meinem Kopf existieren. Zwischendurch machen sie mir etwas zu Essen oder kochen Kakao für mich. Normalerweise ist das bei Praktikanntinnenstellen ja eher umgekehrt, aber ich werde von ihnen umsorgt und es wird auch viel gelacht und herumgealbert, während ich am Schreibtisch meiner Tätigkeit nachgehe. Ab und zu gehe ich mal raus, auf die Toilette oder in den Kopierraum usw., wobei ich durch andere Büroräume muß und Kollegen treffe. Ein Büroraum ist ein Großraumbüro, in welchem viele Tische wie in der Schule hintereinanderstehen. Völlig selbstverständlich gehe ich nicht seitlich an den Tischen vorbei, sondern laufe über die Tische drüber hinweg, indem ich von Schreibtisch zu Schreibtisch springe, immer an den Kollegen vorbei, die sich nicht darüber beschweren, sondern mich eher teils bewundernd anschauen, wie mir scheint, was ich aber kaum registriere, weil ich überhaupt nicht darauf achte, was andere von mir denken und es mich auch nicht interessiert. Als ich vom letzten Tisch springe, verliere ich meine Schuhe und muß noch einmal zurücklaufen, um diese aufzusammeln. Es sind zwei hellblaue Plastik-Ballerinas mit einem rosa Herz vorne drauf. Sie sehen aus wie Kinderschuhe, zumal sie auch sehr klein wirken. Ich habe selbst Zweifel, ob ich da überhaupt reinpasse, aber als ich mit dem Fuß hineinschlüpfe, passen sie sehr bequem. Während ich zu meinem Büroraum zurückkehre, komme ich an einem Spiegel vorbei und schaue kurz hinein: Ich trage ein schwarzes, ärmelloses Top und meine Haare sind sehr stufig geschnitten und blond.

Donnerstag, 8. März 2018

8 Signs of Addiction







Ich glaube, ich muß wirklich etwas gegen meine Katzensucht unternehmen.

Dienstag, 6. März 2018

Cry me a river

Das kriege ich hin. Und sogar mit nur einem Auge. Schon in der vergangenen Nacht begann das Auge zu tränen. Wenn man Kontaktlinsen trägt, passiert es manchmal, daß irgendetwas drunter rutscht und eine kleine Verletzung an der Hornhaut entsteht. Das Auge beginnt zu tränen und man hat das Gefühl, ein Fremdkörper sei darin. Normalerweise verschwindet das nach ein paar kontaktlinsenfreien Stunden wieder, doch heute nimmt der Tränenschwall kein Ende. Das Auge läuft, die Nase tränt oder umgekehrt. Man kann sich nicht mal vernünftig davon ablenken. Mit dem tränenden Auge ginge es vielleicht noch, aber nicht, wenn gleichzeitig die Nase tropft. Wenn das so weiter geht, leide ich bald unter akutem Flüssigkeitsmangel. Und draußen weint es Regen und Schnee.






Samstag, 3. März 2018

TV-Tip

Heute um 21:45 h läuft auf arte der Dokumentarfilm "Kaufen für die Müllhalde". Es geht um die bewusste Verkürzung der Lebensdauer von Industrieprodukten, so dass man selbst unter sogenannten "Qualitätsprodukten" bekannter Marken kaum noch wirklich haltbare und nachhaltige Produkte findet, wie ich selbst letztens wieder feststellen konnte. Besonders auch in der Technik ist es verbreitet und dies nicht nur bei Hardware-, sondern auch bei Softwareprodukten (gerne durch Pseudoupdates), wobei Software, sofern sie nicht auf Datenträgern ausgeliefert wird, immerhin den Vorteil hat, daß sie nicht auf der Müllhalde landet.

"Die bewusste Verkürzung der Lebensdauer eines Industrieerzeugnisses, zum Zweck die Wirtschaft in Schwung zu halten, nennt man "geplante Obsoleszenz". Bereits 1928 schrieb eine Werbezeitschrift unumwunden: "Ein Artikel, der sich nicht abnutzt, ist eine Tragödie fürs Geschäft". Gestützt auf mehr als drei Jahre andauernde Recherchen, erzählt der Dokumentarfilm die Geschichte der geplanten Obsoleszenz. Sie beginnt in den 20er Jahren mit der Schaffung eines Kartells, das die Lebensdauer von Glühbirnen begrenzt, und gewinnt in den 50er Jahren mit der Entstehung der Konsumgesellschaft weiter an Boden. Heute wollen sich viele Verbraucher nicht mehr mit diesem System abfinden. Als Beispiel für dessen verheerende Umweltfolgen zeigt der Dokumentarfilm die riesigen Elektroschrottdeponien im Umkreis der ghanaischen Hauptstadt Accra. Neben diesem schonungslosen Blick auf die Wegwerfgesellschaft stellt Filmemacherin Cosima Dannoritzer auch die Lösungsansätze von Unternehmern vor, die alternative Produktionsweisen entwickeln. Und Intellektuelle mahnen an, die Technik möge sich auf ihre ursprüngliche Aufgabe zurückbesinnen, auf die dauerhafte Erleichterung des Alltags ohne gleichzeitige Verwüstung des Planeten."

Donnerstag, 1. März 2018

Kälte und komische Werbung

Irgendwie fror ich die ganze letzte Nacht in meinem Bett, trotz der Decke. Ich war nach dem Zumba wieder eine halbe Stunde nach Hause gelaufen, ein Stück davon zusammen mit einer Mittänzerin, die meinte: Laß uns mit Worten wärmen. Durchgefroren war ich trotzdem, als ich zu Hause war und auch die heiße Dusche hat nicht alles aufgetaut. Meine Yeti-Hausschuhe sind im Moment Gold wert. Warme Füße bis über die Knöchel. Heute war ich wieder kurz draußen. Und im ersten Moment ist es direkt in der Sonne angenehm. Mit viel Einbildung kann man sogar schon etwas Frühlingswärme spüren. Aber schnell ist man froh, wieder nach Hause zu kommen.
Im Supermarkt hatte ich kurz einen leichten Panikanfall, weil ich meinen geliebten Buchholzer Sauerkischsirup nicht mehr gefunden habe. Ich finde, das ist der einzige Sauerkirschsirup, den man überhaupt trinken kann, und leider gibt es ihn tatsächlich nur in meinem Kiezmarkt. Ich fürchtete schon, sie hätten ihn auch aus dem Sortiment genommen, aber nein, sie hatten nur umgeräumt. Ich nahm mir auch noch etwas vom übrig gebliebenen Thüringer Kloßteig mit, weil ich festgestellt habe, daß man damit super schnelle Kartoffelpuffer mit Apfelmus machen kann. Kartoffelpuffer mache ich sonst selten bis nie, weil mir das Herumgemache vorher zu aufwendig ist, aber mit dem Thüringer Kloßteig schmecken sie fast genauso wie die echten. Außerdem mußte ich wie immer innerlich grinsen, wenn ich dort im Markt einen Beutel Mandarinen nehmen. Dort steht nämlich immer drauf: "Ideal zum Essen". Und jedesmal denke ich bei mir, was könnte ich eigentlich sonst noch damit machen, außer sie zu essen?
Und da ich gerader bei komischer Werbung bin - diese hatte letztens in meinem Briefkasten. Ich schätze, so streicht man nur bei Hellweg die Wände:

Werbung






Montag, 26. Februar 2018

Mein Tigerparadies

d.h. das Katzenhochbett, das ich niemals bauen werde, nimmt langsam Gestalt an. Und zwar so, daß ich es sogar schon zeichnen kann. Grundlage sind erst einmal eine abgerundete Eckplatte, die auf zwei senkrechten Brettern, sowie an der Wand befestigt wird. Natürlich braucht man dazu eine leere Zimmerecke, am besten neben der Heizung, da Katzen die Heizung lieben, und ein Heizungskörbchen in die Ecke mit einbezogen werden kann. An den senkrechten Brettern werden kleine Absätze befestigt, auf welche die Katze springen kann, um nach oben zu gelangen. Das ganze wäre ungefähr ein halbes Zimmer hoch. Oben auf das Bett kommt ein abgerundeter Katzentunnel inklusive integrierter Haarbürste, davor ein Liegekissen. Unten an der Platte wird ein Schaukelkörbchen befestigt. Etwa in derselben Höhe wie das Körbchen oder etwas höher entsteht eine kleine Galerie, von der aus man in das Körbchen springen kann. Unten auf dem Fußboden entsteht an der Wand entlang eine zweite Galerie, auf die man Katzengras stellen kann, und unter welche kleine Mauselöcher installiert werden, in welche Plüschmäuse o.ä. kommen. An den inneren Seiten der Bretter wird Kokosmatte o.ä. zum Kratzen befestigt. Natürlich darf auch ein alter Pantoffel nicht fehlen. Dieser wird als Aufbewahrung für ein oder mehrere Bälle darin aufgehängt, sollte aber abnehmbar sein. Nun ja, die Katze davor schaut noch etwas skeptisch, das sieht man an der aufgerichteten Schwanzspitze, aber das wird schon. Und wieder erfolgreich, aber vollkommen sinnlos prokrastiniert.

Tigerparadies

Freitag, 23. Februar 2018

Nachdenken über Raum,

bzw. Prokrastinieren kann ich! Eigentlich wollte ich schon mal die Steuer erledigen und lesen, was ich bereits seit zwei Wochen nicht mehr getan habe. Stattdessen schaute ich mir online ewig und gründlich, inklusive der Rezensionen, Katzenspielzeuge an, an denen man sich heutzutage geradezu totkaufen könnte, und danach träumte ich vor mich hin, wie ich ein Katzen-Hochbett bauen würde. Eines mit allem Drum und Dran wie Katzenschaukel, Katzentunnel, Leiterchen und Treppchen, Bürsten, Plüschmäusen, Bommeln und Klappern - eben so ein richtiges Tigerparadies. Das Problem ist nur: Ich habe gar keinen Platz für so ein Hochbett, und vor allem - mir würde dazu dann noch die Katze fehlen. In dieser Zeit hätte ich natürlich genauso gut am Blog basteln können, aber Träumen ist halt schöner.

Überhaupt der Platz. Mehr Platz steht ganz oben auf meiner Wunschliste, aber wirklicher Platz, also leerer Platz. Kein vollgestellter Platz. Vollgestellter Platz macht nur noch mehr Arbeit und kostet Energie. Ich hätte auch nicht vor, diesen Platz großartig zuzuräumen. Mir reicht der Krempel jetzt schon, den ich besitze. Das Problem dabei ist nicht fehlender Raum, sondern daß Krempel irgendwann, wahrscheinlich hat jeder da eine andere Grenze, nur noch Energie und Zeit für die Verwaltung kostet und dann nicht wirklich mehr glücklich macht. Purer Raum dagegen ist purer Luxus, genauso wie Zeit. Leider so viel Luxus, daß man ihn heute nicht mehr bezahlen kann, genauso wie Zeit für die meisten Menschen knapp ist. Für Krempel dagegen reicht das Geld - wenn also die wirklichen Bedürfnisse wie Zeit und Raum nicht erfüllt werden und erfüllt werden können, gibt man um so mehr Geld für Zeug aus, das man nicht braucht. Einfach mal eine Wohnung haben, in der man ein oder zwei Zimmer nicht "braucht". Wobei brauchen hier nicht heißt, daß die Zimmer überflüssig sind, im Gegenteil. Sie bedeuten Freiheit. Die Freiheit einfach mal spontan von einem Zimmer in das andere zu ziehen, die Freiheit, Platz für Projekte zu haben, ohne das wichtige Wohnräume aussehen, als wäre eine Bombe eingeschlagen. Genug Platz auch, um zu tanzen, oder halt spontan ein Katzenhochbett zu bauen, oder Hängematten aufzuhängen, oder auf dem Fußboden zu malen (das tat ich früher in einer leeren Wohnung, die zu meinem Untermiet-Zimmer gehörte, bis sie dann bezogen wurde) und und und... Mal ganz abgesehen davon, wie praktisch sie sind, wenn man bei Renovierungen oder anderen Notfällen Ausweichraum benötigt. Schade, daß man sich Platz nicht zu Weihnachten oder zum Geburtstag wünschen, und auch nicht zusammenlegen kann - jeder zum Beispiel 5 qm. Also bekommt man da ebenfalls nur Zeug, das man eigentlich nicht wirklich möchte, aber ganz ohne Geschenke ist ja auch doof. Nun habe ich immerhin schon das große Glück, Zeit zu haben, das andere große Luxusgut, wofür ich sehr dankbar bin. Auch wenn ich immer klage, ich hätte keine Zeit, so besitze ich sie dennoch, denn sie geht zum allergrößten Teil nur für meine privaten Angelegenheiten drauf. Früher habe ich immer davon geträumt, endlich mal richtig Zeit für mich zu haben. Jetzt habe ich sie. Und wer weiß, wenn ich von mehr Raum träume, geht dieser Wunsch vielleicht irgendwann ebenfalls noch in Erfüllung, wenn ich auch keinen Schimmer habe, wie das passieren könnte.