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Unterbezahlt

Vor einigen Jahren habe ich mich mal bei so einem Marktforschungsinstitut für Meinungsumfragen angemeldet. Man erhält regelmäßig Fragebögen per Email geschickt, die man beantworten kann, und bekommt dafür Punkte. Ab 300 Punkten darf man für verschiedene Firmen einen Gutschein über 30 Euro einlösen. 10 Punkte sind also einen Euro wert. Heute hatte ich mal wieder Lust, so einen Fragebogen auszufüllen, es sollte um Fernsehen und Fernsehserien gehen. Ich klickte mich durch die Umfrage, anscheinend erfolgreich und als annehmbare Zielperson, denn schließlich wurde ich gefragt, ob ich mir vier Folgen der Serie "Sturm der Liebe" im ARD ansehen und danach einen zweiten Fragebogen ausfüllen würde. Dafür bekäme ich 100 Punkte. Haben die nicht mehr alle Tassen in der Schüssel? 100 Punkte also 10 Euro dafür, daß ich ca. dreieinhalb Stunden meines Lebens für eine schnulzige Seifenoper opfere? Dafür müßten sie mir schon eine ganze Menge mehr Entschädigung anbieten. Ich schaue zwar das ARD, aber bei "Sturm der Liebe" schalte ich immer weg. Vielleicht sollten sie im einleitenden Fragebogen von vornherein fragen, wer ein Fan dieser Serie ist, denn die machen es bestimmt auch für umsonst.
speedhiking - Mi, 15:53

Gibt's solche Fragebögen auch für die 'Rosenheimcops' und alte Science-Fictionserien auf Youtube? (*like*)

Ist

mir bisher noch nicht untergekommen und bei alten Serien besteht wahrscheinlich auch kein dringendes Marktforschungsbedürfnis mehr. ;o)
speedhiking - Mi, 16:11

Mei schad. Dann schau' ich's eben für Gotteslohn :-)

Machen Sie das!

Das Vergnügen ist ja auch eine Form von Belohnung. Wenn man es denn empfindet. :-)

Womit ich

auch schon bei der Frage lande, was für ein Vergnügen man/frau wohl daran hat, mein Blog zu lesen und ob ich doch lieber ein Belohnungssystem installieren sollte.
speedhiking - Mi, 16:18

@Serien

Kulturschmankerln sag ich da nur!
Namesi (Gast) - Fr, 13:41

Ein ewig Gestriger:

Statt "man/frau" besser "man/fra", dann fehlt bei beiden ein Buchstabe. Andere Genderangebote: "Herz/Frauz", "herr/fraulich", "Herr/Frauschaft", "däm/mänlich". ;)

Herrjemine!

Dieses Genderdingsbums ist aber auch sowas von heikel!
speedhiking - Fr, 14:44

Seien wir sprachgeschichtlichzufällig dankbar, dass zumindest das Wort 'Genderdingsbums' ein Neutrum ist!

Stimmt!

Wenn genderdingsbums 'Genderdingsbums' in Situationen benutzt, in denen genderdingsbums gewöhnlich auf männliche und/oder weibliche Bezeichnungen zurückgreift, hätte genderdingsbums alle Probleme gelöst.
Namesi (Gast) - Fr, 16:47

Für mich

interessant auch, dass der Plural ja irgendwie weiblich ist.

Aber der Plural

steht ja allgemein auf der Seite der Weiblichkeit, wenn er sich auch geschickt tarnt. Das kann man dem armen Dingsbums nun wirklich nicht anlasten. Vielleicht sollte man sich eine neue Rechtschreibreform ausdenken, damit die Männer hier zu ihrem Recht kommen. ;o)
Namesi (Gast) - Fr, 20:23

Nee, mir wäre es lieber, wir ließen den Duden so wie er ist. Ohne Genderdingsbums.
Namesi (Gast) - Fr, 20:31

Und

wenn mir jetzt jemand (jefrad) vorwirft, ich sei ein Macho, dann sollte sich dieser jemand/diese jefra an meine Frau wenden, die dann das Gegenteil behaupten wird, hoffentlich. Was ist eigentlich das Gegenteil von Macho? Fracho? Was schreibe ich hier eigentlich für einen Schei ...?

Niefraud

kommt auf die Idee, daß du ein Macho sein könntest. Niefrals!
Namesi (Gast) - Fr, 22:08

Schade eigentlich. :)
Tanja (Gast) - Do, 01:42

Das klingt ja sehr nach einem Institut, das mit D anfängt und mit O endet...

Der Stundenlohn bei diesen Instiuten ist doch eh überall ein Witz...

Das finde ich nicht.

Wenn man für einen Fragebogen, der 10-20 Minuten dauert, 1-5 Euro als Punkte erhält, finde ich das ok. Das ist sogar besser als ein 1-Euro-Job und ein 30 Euro-Gutschein ist recht schnell zusammen, wenn man bei allen Umfragen regelmäßig mitmacht. Aber fast vier Stunden Aufwand für eine Seifenoper und dafür dann 10 Euro finde ich dann doch eine Zumutung, wobei wahrscheinlich die Leute, die diese Serie gerne sehen, das ganz anders empfinden würden und es eher toll finden, wenn sie für das Sehen noch entlohnt werden.
g a g a - Do, 17:22

(Das klingt alles ganz furchtbar.)

Der Fachausdruck dafür heißt übrigens "Kundenarbeit":
http://www.youtube.com/watch?v=SWXlCtXOiq4&feature=share

Ich würde

Marktforschung nicht mit Kundenarbeit gleichsetzen, denn schließlich kann Marktfotrschung ohne Mitwirkung der Kunden generell nicht funktionieren. Wenn man nur Experten fragt, ob ein Konzept richtig ist, kommt nie etwas Gescheites heraus. Das ist auch das, was mich neben der kleinen Entlohnung an der Sache reizt, trotzdem es mit den vorgegebenen Fragebögen manchmal etwas schwieriger ist, seine eigentliche Meinung kundzutun. Kundenarbeit ist ganz furchtbar, das stimmt, denn sie findet völlig ohne Entlohnung statt und lagert bei den Kunden Serviceleistungen aus. Sehr schön auch dokumentiert in dem Buch "Bin ich zu blöd?" von Sybille Herbert. Erst letztens hörte ich, daß DHL Paketauslieferer einsparen und dafür mehr Packstationen errichten will. Da könne der Kunde ganz frei und unabhängig hinfahren und sein Paket abholen. Blöd ist nur, wenn man kein Auto hat, was kaum jemand jemals bedenkt. Freiwillig würde ich jedenfalls so eine Packstation nur nutzen, wenn sie nicht weiter als 200 Meter entfernt wäre und selbst dann müßte ich mein Paket trotzdem selbst nach Hause tragen, was auch nur bei kleineren Paketen möglich ist.
C. Araxe - Do, 19:55

Sicher ist es nicht schön, wenn Arbeitsplätze durch Packstationen eingespart werden, aber ich bin dennoch sehr froh darüber. Dass mich ein Paketbote zu Hause erwischt, ist eher unwahrscheinlich. Und selbst, als ich noch daheim gearbeitet habe, hat es oft nicht geklappt, da nicht mal geklingelt wurde und gleich eine Abholkarte in den Briefkasten geschmissen wurde. Die für Abholung zuständige Post ist indes mehr als doppelt so weit entfernt wie die nächste Packstation und mit öffentlichen Verkehrsmitteln so schlecht zu erreichen, dass es zu Fuß schneller geht. Nun kann man sich zwar inzwischen eine Postfiliale aussuchen, die zwar besser erreichbar ist, aber dennoch von der Entfernung her immer noch viel weiter weg ist. Von daher finde ich (m)eine Packstation sehr praktisch, zumal man außerdem nicht auf Öffnungszeiten angewiesen ist. Vom langen Anstehen mal ganz abgesehen.

Ähm,

ich habe nichts gegen Packstationen. Ganz sicher mögen sie für andere praktischer sein. Ich habe nur etwas dagegen, wenn von mir als Kunde vielleicht noch irgendwann erwartet wird, daß ich meine Pakete selbst nach Hause trage und mit dieser Idee dann die Jobstellen der Paketboten abgebaut werden, um Geld zu sparen. Meinetwegen könen sie überall Packstationen hinbauen, aber ich erwarte für mich trotzdem den Service, daß ein Paket nach Hause geliefert wird. Es gibt sicherlich genug alte oder kranke Leute, die das ähnlich sehen.
C. Araxe - Do, 20:28

Die Option, dass beides möglich ist, sollte auf jeden Fall erhalten bleiben. Dass ich den Stellenabbau nicht schön finde, schrieb ich ja schon. Wenn der Service dann aber so aussieht, dass Pakete gar nicht ausgeliefert und man sie grundsätzlich abholen muss, ist das sicher kein Service.

Ich denke schon,

daß beides erhalten bleiben wird, weil DHL sonst einen großen Teil der Kunden verlieren würde. Andererseits gibt es vielleicht irgendwann so eine große Anzahl Kunden, die sich ihre Pakete lieber selbst von den Packstationen abholen und nach Hause tragen oder fahren, daß sich dies auch als alleiniges Konzept rechnet. Das kann ich mir aber nicht wirklich vorstellen.
C. Araxe - Do, 20:45

Noch bevor es das Shop-System gab, wurden ja sehr viele Filialen geschlossen. Nun sind die Läden, die rudimentär DHL-Dienstleistungen anbieten, ja doch inzwischen wieder fast so flächendeckend wie zuvor richtige Postfilialen. Das Outsourcing wird sicher noch ausgeweitet. Und dann auch sicher in Zukunft mit mehr Kompetenzen. Aber wohl dennoch weniger Service.

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