Wir sind öfter verletzt als dass wir verliebt sind. Dabei funktionieren wir bei Verletzungen ähnlich wie beim Verlieben - wir nehmen alles viel dramatischer, bedeutungsvoller, persönlicher.
Schade eigentlich.
Aber da hatte John schon begriffen, daß manche Dinge wichtig waren und manche nicht und daß die glücklichen Menschen dieser Welt leicht und rasch zwischen beiden unterscheiden können. Unglücklich war man, wenn man das Falsche ernst nahm.
(aus
"Prag" von Arthur Phillips)
Irgendwie ist das auch wieder so ein chronisch unterschätztes Buch, oder aber, das kann natürlich ebenfalls sein, ich habe einfach einen schlechten Büchergeschmack.
Wie ich dieses Loch hasse, in dem ich gerade sitze. Hass trifft es. Denn Todesangst ist das hässlichste Gefühl auf der Welt. Das fieseste. Und schlimmste. Noch gemeiner als Verlustschmerz und Trauer. Die Summe aller grausamen Gefühle.
(aus "Fremdkörper" von Miriam Pielhau)
Leider kenne ich dieses Gefühl nur viel zu gut.
Rakfisk ist eine norwegische Delikatesse - falls man fermentierten Fisch als Delikatesse bezeichnen kann. Man fängt eine Bach- oder Seeforelle, wickelt sie gut ein und vergräbt sie für mehrere Monate in der Erde. es handelt sich im Grunde um einen Fäulnisprozeß - wie das Zeug riecht, überlasse ich der Fantasie. Viele Norweger lieben dieses Gericht, die übrigen (zu denen ich gehöre) haben Probleme damit, den Gestank zu ertragen.
Ich weiß gar nicht, warum sich da manche noch über Sushi beschweren. Vielleicht sollte ich auch mal einen Fisch bei mir im Balkonkasten vergraben.
Das Gekreische ist so laut, dass es zu einer körperlichen Herausforderung wird. Es überflutet dich und es ist so hoch und schrill, dass es dich ganz durchdringt. Das geht nicht nur über das Gehör; es ist, als würde es durch deinen gesamten Körper pulsieren...Das ist schon ein Phänomen, diese Menschen, die sich in dem Moment verlieren, in Ohnmacht fallen und bewusstlos werden, die keine Kontrolle mehr darüber haben, was sie tun. Wenn man daran nicht gewöhnt ist, überwältigt es einen schnell: Bei unserem ersten Auftritt bemerkte ich plötzlich, dass ein Mann fehlte. Leif, der Bassist, hatte Panik bekommen und war wieder von der Bühne gerannt.
Hätte ich exakt genauso gemacht.
(aus "My Take On Me" von Morten Harket)
In einer Zeit wird der Radioapparat nahezu in jeder Wohnung sein, wie heute das elektrische Licht und das Telephon. Internationale Gesellschaften von gigantisch-finanzieller Struktur werden die ganze Erde mit 'Material' versorgen. Jeder Abonnent bekommt sein Programm, das wiederholt wechselt, alles der Zeit Mitteilenswerte umfaßt und dem Gehirne des gehorsamen Abonnenten hineindiktiert wird. London, Paris, Berlin, Neuyork usw. versorgen den Menschen 24 Stunden täglich mit allem, mit Opern, Operetten, Musik aller Art, mit Sketchs, Humoresken, Witzen, mit fernphotographierten Kinostücken (die durch das gesprochene Radiowort ergänzt, Theaterersatz sein werden), mit Reisebildern, Entdeckungen aus dem experimentell-naturwissenschaftlichen Gebiet und endlich mit allen sonstigen aktuellen Ereignissen des Tages und der Woche. Kürzere literarische Werke mit stark humoristischem oder grell sentimentalem Inhalt wird man auch zu hören bekommen, denn die gebotenen geistigen Genüsse werden auf Kürze, starken Effekt, anschauliche und leichte Verständlichkeit berechnet sein...Es wird so kommen, weil es so kommen muß; und es ist gut, daß es so kommt; Denn einmal wird die Menschheit Ekel vor der Maschine, die den Geist und die Persönlichkeit erschlägt, bekommen...Dann wird das Radio durch das Denken vernichtet werden.
(Der Radiodenker, aus dem Steglitzer Anzeiger vom 22. 01. 1925)
(Wenn der wüßte!)
"Sie müssen erst mal Ihre Füsse befreien, bevor Sie Ihren Geist befreien."
Also laßt den Tänzer raus!
Vielleicht gibt es Träume, die, wenn sie geträumt werden, schon Erfüllung sind. Vielleicht bin ich allein der Nehmende und der Gebende, und es ist nie ein Zweiter mit im Bunde. Ich gebe mich, ich nehme mich, ich drehe mich im Kreise und glaube, daß ich weite Wege gehe. Ich leide um Menschen, die ich nie kannte und die mir verschlossen blieben. Ich bin beschenkt, beglückt, und keiner hat mir etwas geschenkt. Ich leide und freue mich nur durch mich, bin selig nur durch mich...
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Wenn man Gefühle als selbständige Wesen empfindet, kann man nie einsam sein, auch wenn die Vereinigung nicht immer eine glückliche ist.
(aus "Harem - Erinnerungen der Prinzessin Djavidan Hanum, frühere Gemahlin des Khediven von Ägypten")