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Donnerstag, 29. Dezember 2005

Eine physikalische Reise

Heute habe ich das Buch "Die sieben größten Rätsel der Wissenschaft" angefangen zu lesen, in der Hoffnung, dass mir dieses Buch die Rätsel zumindest soweit entschlüsseln kann, wie es der Physikunterricht nicht konnte. Im Mathematik bin ich ja bis zur 10. Klasse immer noch ganz gut mitgekommen, wobei den größeren Verdienst daran sicherlich meine Mathelehrerin hatte, die selbst für Doofe noch anschaulich erklärte. Auch Chemie war, zumindest ansatzweise, zu begreifen. Ab der 11. Klasse war mein Mathelehrer jedoch gleichzeitig mein Physiklehrer, und die Physiklehrer waren von Anbeginn an absolut zum Abgewöhnen (ich weiß nicht, ob das an diesem speziellen Fach liegt). Ich meine, den Mundgeruch, die fettigen Haare und das behinderte Grinsen hätte ich ihnen ja noch verziehen, wenn ich denn irgendetwas von dem Stoff verstanden hätte. (Ich kann mich noch gut an die kollektive Enttäuschung der weiblichen Klassenmitglieder erinnern, als ihnen vor Beginn des Physikunterrichts ein blondgelockter, hochgewachsener Jüngling versprochen wurde, dieser sich jedoch als ein hochgewachsener, pickliger und geruchsintensiver Jüngling mit fettigen Schmalzlocken und einer Garderobe aus der Mottenkiste entpuppte, der anscheinend in den Siebzigern stehengeblieben war und noch nicht begriffen hatte, dass Schlaghosen, Polyesteranzüge und psychedelische Krawatten in den Achtzigern vollkommen out waren.) Physik war für mich immer ein böhmisches Dorf, selbst wenn es nur auswendig zu lernen galt oder gerade weil es auswendig zu lernen galt, ich aber nicht verstand, warum ich das lerne und wie jemand auf solche seltsamen Einfälle und Gleichungen kommt.

Jedenfalls war ich, nachdem ich ein Viertel des Buches gelesen hatte, ziemlich enttäuscht, weil ich feststellen musste, dass wieder nur das darin zu finden war, was ich schon im Unterricht lernte, es aber keine Antworten auf meine Fragen gab. Da steht dann also geschrieben, Herr oder Frau Dingsbums entdeckte oder formulierte im Jahre Soundso diese oder jene Sache, was ein großer Fortschritt für die Wissenschaft und eine wichtige Grundlage für alle weiteren Forschungen war. Schön, so weit war ich nun auch in der Schule schon. Aber ich weiß immer noch nicht, warum, weshalb, wieso, weshalb und wie dieser oder jener dieses oder jenes entdeckte, und zwar so, dass selbst ich das nachvollziehen kann. Nehmen wir zum Beispiel das Atom. Ok, dass irgendjemand mal auf den Einfall kommt zu behaupten, alle Materie bestünde aus unsichtbaren Teilchen ist an sich denkbar. Den Leuten fällt ja viel ein, wenn der Tag lang ist. Dieser Einfall geht sogar bis auf ca. 480 v.Chr. zurück und wurde zuerst von einem gewissen Leukipp formuliert, von welchem auch der später wieder aufgewärmte Begriff "Atom" stammt (griechisch atomos, unteilbar). Ich finde es ebenfalls noch nachvollziehbar, dass irgendjemand, der zufällig oder weniger zufällig bemerkt, das Gase bei Erhöhung des Druckes ihr Volumen verkleinern, auf die Idee kommt zu behaupten, dass das Gas nicht nur aus Teilchen, sondern auch aus leerem Raum bestehen müsse. Allerdings geht es hier schon los. Ich finde obiges zwar nachvollziehbar, jedoch nur, wenn man es mir direkt auf die Nase bindet. Von allein würde ich sowas niemals denken, stattdessen würde ich zu mir sagen: "Hey super! Ich kann das Volumen der Gase verkleinern. Wie praktisch! Wer weiß, wozu man das noch gebrauchen kann. Man könnte z. B. den persönlichen Bedarf an speziellen Gasen auf kleinstem Raum transportfähig machen."

Wie muss jemand drauf sein, der an leeren Raum zwischen schwebenden Teilchen denkt?
Und es geht noch weiter. Was ist mit den anderen Stoffen? Z. B. mit Stahl? Den könnte man zwar vielleicht verformen, aber auch kompressieren? Wie kann man behaupten und auch noch beweisen, dass ALLES aus Teilchen und leerem Raum besteht? Wie kann man eine Behauptung über etwas aufstellen, was man nicht sehen kann? Ja, wie kann man sogar noch dessen Struktur und Aussehen genau beschreiben? Und auch wenn man sich solche Theorien und Aussagen aus diversen Experimenten zusammenreimt, woher will man wissen, dass es auch tatsächlich so ist? Könnte es nicht sein, dass die Experimente durch Dinge beeinflusst werden, an welche wir nicht denken? Vielleicht durch telepathische Gedankenkraft? Was wäre, wenn alle physikalischen Experimente durch telepatische Gedankenkraft beeinflusst werden und wir immer ganz genau das finden, was wir finden wollen (vielleicht auch sollen)? Was wäre, wenn jeder physikalische Lehrsatz nur eine neue Illusion von unserer Welt ist?
Physik, oder besser gesagt physikalisches Denken, wird für mich wohl ein ewiges Rätsel bleiben.

*unbedingt den Physiknobelpreis haben will*

So langsam schneien wir hier ein.

Nachdem ich mich heute durch die Schneeverwehungen bis zum Büro vorgekämpft hatte, sah ich aus wie ein Schneemann. Sogar in den Ohren und an den Augenbrauen klebte der Schnee. Und es hört einfach nicht auf zu schneien. Der Wind fegt den Schnee wie weiße Schleier über alles hinweg und inzwischen haben wohl schon Hartgesottensten das Schneeschaufeln aufgegeben. Bürgersteige und Straßen sind nur noch zu erahnen. Anerkennenswerterweise fuhr aber die S-Bahn noch, die gerne schon bei zwei-drei Schneeflocken den Geist aufgibt. Falls sie morgen nicht mehr fährt, werde ich drei Kilometer durch den meterhohen Schnee stapfen müssen. Da fühlt man sich selbst in der Großstadt wie am A....äh, an der Arktis der Welt. Was für ein Spass!