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Samstag, 30. August 2008

Die Gedichte meines Vaters | 3

Noch jetzt ich täglich mich entzünde
an deinem lieben Augenlicht.
Ich weiß: auch das ist keine Sünde,
DEIN Mund in meinem Herzen spricht.

Wann wirst du wieder mir erscheinen
bei mir zur Nacht? - die Couch ist weich -
und unsre Seelen sich vereinen -
die deine ist ein tiefer Teich.

Es wartet schon die Schokolade,
"Halbbitter", "Vollmilch", "Nuß", "Kakao";
die Liebe dein ist niemals fade;
drum nenne ich dich stets: Oh Frau!

Den Busen dein mit Küssen decken,
umfangend EIN Fleisch nur zu sein,
die Freuden höchster Wollust schmecken
- und dennoch bleiben herzensrein!

Die Couch ist sanft, dein Fleisch ist weich
- zwei Herzen Liebe sich gestehn -
die Seele dein ein tiefer Teich,
es dämmert schon? Auf Wiedersehn!

29/10/55

Das ist ja auch wieder absolut typisch, daß er von Schokolade schreibt. Er konnte schon immer von Süßem nicht genug bekommen. Im November 1955 wurde mein Bruder geboren. Wenn ich also davon ausgehe, daß er meine Mutter meint, läßt sich erahnen, warum er in diesem Gedicht Schokolade braucht. Das dürfte sein letztes Gedicht gewesen sein. Genau wie mein Großvater, sein Vater, hat er anscheinend ab dem Zeitpunkt, an welchem er Familie hatte, nichts mehr gedichtet. Wahrscheinlich fordert Familie einfach zu viel Realitätsbewußtsein und ist deshalb der Dichtkunst einigermaßen abträglich.

Fraktale Träume

Wie tief diese Begegnung reicht, das legen die bahnbrechenden Arbeiten des Psychiaters Montague Ullman und anderer nahe, aus denen sich ergibt, daß sogar die Struktur unserer Träume fraktal zu sein scheint. Die Forscher glauben, daß die "story" des Traums Wiederholungen der wesentlichen Probleme des Träumers enthält. Reflexionen dieser Probleme lassen sich sowohl in der gesamten "story" wie auch in ihren immer feineren Details finden.
Die Anziehungskraft des Fraktals liegt vermutlich darin, daß in jedem seiner "Teile" ein Bild des Ganzen enthalten ist, ein Spiegelbild gewissermaßen.

(aus "Die Entdeckung des Chaos" von Briggs und Peat)

Ab und zu soll man sich etwas gönnen,

und das habe ich getan, sozusagen als nachträgliches Geburtstagsgeschenk an mich selbst - ich habe mir ein Internetradio gekauft, nämlich das Revo Blik. Die Internetradios scheinen noch in den Kinderschuhen zu stecken und die Bedienung ist unter aller Sau, um das mal so zu sagen, denn wenn man sich mühsam Klick für Klick durch tausende von Radiosendern tippen muß und nur acht Stationsspeichertasten zur Verfügung hat, bekommt man ziemlich schnell einen Tennisarm. Und trotzdem ist das Teil auch irgendwie genial. Per WLAN und sogar bei ausgeschaltetem Computer empfängt man, wo man es möchte (bei mir steht es in der Küche) tausende von Radiostreams, ob öffentlich oder privat, ebenso Podcasts, vorbei die Zeiten, wo ich mit zwei UKW-Kultursendern vorlieb nehmen mußte ("Lärmradios" höre ich ja nicht). Außerdem kann man, wenn man den Musikordner auf dem Computer freigibt, seine MP3s ebenfalls über Radio streamen und Playlisten abspielen. Ok, ein MP3-Player tut es auch, aber beim Abwaschen und sonstigen Tätigkeiten, herven mich die Kabel und Ohrstöpsel, weshalb ich immer darauf verzichtet habe. (So ein Teil als Badradio mit Infrarotsensor hat wohl noch niemand erfunden?)Leider sieht es so aus, als müßte ich mir ungeplant und völlig unfreiwillig weitere "Geburtstagsgeschenke" besorgen, aber dazu später mehr.

EDIT: Wie ich gerade herausgefunden habe, kann man sich auf www.reciva.com registrieren und dort eine Favoritenliste anlegen, die auf das Radio gestreamt wird, d.h. ich muß mich nicht mehr durch 1000 Sender klicken, sondern nur noch durch 20. Na gut.