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Dienstag, 26. März 2013

Ausflug zur Charité

Wie man an den letzten Fotos bereits erkennen konnte, war ich mal wieder in Mitte unterwegs. Genauer gesagt hatte ich einen Termin in der Charité, den Gentest betreffend. Bei dem Termin wurde ein Gespräch mit mir geführt, meine Abstammung genauestens abgefragt und aufgezeichnet, bis hin zu den Geschwistern meiner Großeltern. Alleine einer meiner Großväter hatte elf Geschwister. Es wurde gefragt, ob unter diesen Krebserkrankungen bekannt sind, aber die hatten gar keine 'Chance', an Krebs zu erkranken, weil sie vorher schon im Krieg gefallen sind. Mir wurde erklärt, daß dies alles in einen Computer eingegeben wird und dieser das genaue Risiko berechnet. Erst wenn das Risiko über einem bestimmten Prozentsatz liegt, wird der Gentest überhaupt durchgeführt. Wenn man es dann trotzdem genau wissen will, muß man sich anscheinend einen Privatanbieter suchen, allerdings bezweifel ich, daß die Tests dort sehr gründlich durchgeführt werden. Immerhin hat die Krankenkasse schon klaglos allem zustimmt. Was der Computer ausrechnet, erfahre ich jedoch erst Mitte Mai, und zwar im Virchow-Klinikum. Außerdem wurden mir auch gleich einige 'Wellness'-Angebote gemacht. Falls mein persönliches Risiko hoch genug ist, darf ich mir in der Charité die Eierstöcke entfernen lassen, ebenso die Brustdrüsen mit Möglichkeiten des Aufbaus aus Silikon oder Eigengewebe. Wird dort alles angeboten. Cool, Eierstöcke brauche ich sowieso nicht, die nerven nur, und einen Silikon-Busen wollte ich auch schon immer haben. Nein, quatsch, war nur ein Witz. Ich mußte immer daran denken, wie ich mit Herrn N. gemeinsam über eine Kollegin geflachst habe, die jedes Jahr einen Krankenhausaufenthalt hatte und nach jedem dieser Krankenhausaufenthalte mit einem Organ weniger entlassen wurde. Tja, so schnell kommt man selbst dahin, zum 'Hohlkörper' zu werden.

Danach besuchte ich den Dorotheenstädtischen Friedhof, auf dem ich, wie ich zu meiner Schande gestehen muß, noch nie gewesen bin, obwohl dort die vielen Berühmtheiten liegen. Gerade mit der Schneedecke war es, als würde man nur durch einen kleinen Schritt seitwärts von der Straße in eine andere Welt eintauchen, weil die Straße grau und matschig lag, während auf dem Friedhof das Schneeweiß bis auf die Hauptwege fast unversehrt war. Um die Wege zwischen den Gräbern zu finden, mußte man den Fußstapfen folgen, die dort bereits hinterlassen wurden. Und diese weiße Schneelandschaft hatte wohl jemanden dazu inspiriert, seltsame Schneeskulpturen zu hinterlassen. Neben der Friedhofskatze fand ich außerdem eine Eule, sowie das Grab von Christa Wolf.

Dorotheenstädtischer Friedhof 1

Dorotheenstädtischer Friedhof 2

Dorotheenstädtischer Friedhof 3