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Donnerstag, 22. März 2018

Frühjahrsmüde

Vorgestern probierte ich das erste Mal das Hanf-Hafer-Shampoo aus und ich habe den Eindruck, daß es meine Haare ganz leicht aufgehellt hat. Irgendwie haben die jetzt so einen leichten Blondstich. Vom Haargefühl dagegen finde ich sie mit diesem Shampoo nicht so toll und gestern sind sie den ganzen Tag wie irre herumgeflogen und waren aufgeladen. Das muß aber natürlich nicht am Shampoo liegen, sondern der Grund könnte auch sein, daß ich gestern generell anscheinend geladen war und außerdem wahnsinnig müde und fertig. Kaum setzte ich mich irgendwo hin, fielen mir schon die Augen zu. So ein bißchen merke ich es bereits seit zwei Wochen. Eigentlich war deshalb auch mein Plan, zu Hause zu bleiben und nicht zum Zumba zu gehen. Doch weil ich wachsende Aggressionen und schlechte Stimmung bei mir bemerkte und niemanden zum Anschreien habe, dachte ich mir, wäre ein bißchen Bewegung vielleicht doch ganz gut, obwohl mir überhaupt nicht danach war. Und hinterher war meine Stimmung tatsächlich sehr viel besser

Ich hoffe, dieses Aufgeladensein kam nicht daher, daß ich zuletzt am Sonntag getanzt hatte. Wenn man nach zwei bis drei Tagen ohne Bewegung bereits Aggressionen und schlechte Laune bekommt, hat das ja irgendwie etwas Suchtartiges, zumal ich gar nicht wirklich immer Lust habe, mich viel zu bewegen. Wenn ich zuviel tanze, alle zwei Tage oder gar jeden Tag, überkommt mich irgendwann der totale Überdruß und ich denke bei mir - ey, was machst du hier eigentlich die ganze Zeit? Dann nehme ich mir vor, mal wieder gemütlich einen ganzen Tag zu lesen oder andere Dinge zu tun. Das Problem ist nur, wenn ich es dann tue, bekomme ich schnell erneut schlechte Laune. Ich weiß selbst nicht so richtig, was gerade mit mir los ist. Vielleicht liegt es ja auch daran, daß ich ein Ziel, bzw. im Grunde mehrere, erreichen will, aber überall das Gefühl habe, auf der Stelle zu treten.

Heute bin ich schnell in die Schneewehen raus, um etwas einzukaufen, und dabei sah ich beim Gang über unseren Hof ein Ringeltaubenpärchen zusammen in den noch kahlen Bäumen sitzen. Beide hatten ihr Köpfchen tief in das aufgeplusterte Gefieder steckt und schliefen. Die waren ja eigentlich schon paarungsbereit, jedenfalls sind sie bereits wieder auf meinem Balkon herumgegurkt. Wahrscheinlich hat ihnen der unerwartete Schneefalleinbruch die Lust auf Paarung und Nestbau vermiest.
Für mich mußte es deshalb heute ein kleines Frühlingssträußchen sein und bunte Eier gibt es auch schon. Die sind allerdings gekauft. Ich habe nie Lust, Eier zu färben.

Frühlingsstrauß

Bunte Eier

Montag, 19. März 2018

Trendraider-Box März 2018 und Plastikmüll

Weil ich mal wieder Lust hatte, mich überraschen zu lassen, bestellte ich mir die Trendraider-Box im März. Das Thema "Blooming" sprach mich an. Bisher verzichtete ich lieber auf die Überraschung, weil in der Trendraider-Box neben Food- und Beauty-Produkten, auch Design- und Fashionprodukte zu finden sind. Die Gefahr war mir zu groß, daß man dann irgendwelchen Krempel drin hat, wie zum Beispiel noch eine Tasse, Poster, Karten, Lesezeichen und so Zeug, das niemand braucht. Meine Tassen habe ich schon alle im Schrank, die einzige, die noch perfekt in meine Küche passen würde, wäre diese hier (brauche ich aber trotzdem nicht):

Tasse

Leider kann man auch nicht vorher bei anderen schauen, was drin ist, was ich jetzt meistens mache, weshalb ich nur noch selten tatsächlich irgendeine Box kaufe, weil die Inhalte dann doch nicht überzeugen. Trendraider verspricht nachhaltige und handverlesene Produkte, so daß ich mir diesmal dachte, so viel kann eigentlich nicht schief gehen und mal wieder auf Risiko setzte. Nun ja, vom Hocker gehauen haben mich die Inhalte nicht, einige fand ich auch nicht so zum Thema "Blooming" passend, und was ich befürchtete, traf natürlich ein: Mit in der Box enthalten waren ein Hasen-Poster (Blooming?) und ein Lesezeichen, beide angeblich im Wert von 10 Euro, was ich schon mal etwas wahnwitzig finde. So ein A4-Poster mit einem Osterhasen kann ich mir auch selbst am Computer entwerfen und ausdrucken, das Motiv ist nicht wirklich irgendwie besonders oder aufregend, und Lesezeichen aus Holz habe ich auch schon schönere für weniger Geld gesehen. Ok, das war schon mal nix, aber schauen wir weiter.

Ein Leichtkämm-Shampoo Hanf & Hafer mit naturreinem Heilpflanzensaft von Schöneberger. Da es endlich mal ein Shampoo ohne Silikone ist, werde ich es zumindest gerne ausprobieren und verwenden. Ätherisches Lavendelöl gibt es zwar schon in meiner umfangreichen Sammlung, aber auch Nachschub schadet nicht. Bio-Artischoken in Sonnenblumenöl und ein French-Dressing von Drei Spatzen, auch ok, um mal etwas neues auszuprobieren. Gut finde ich auch die getrockneten Maulbeeren. Solche hab ich nämlich noch nicht gegessen und die passen bestimmt gut in Obstsalate. Getrocknete Cranberrys jedenfall schmecken im Obstsalat top. Ebenfalls für Obstsalate oder andere Desserts ist die Gewürzmischung "Flower Power" mit Blüten, Rübenzucker, Zimt, Nelken und Vanille. Handseife dagegen, Lavendel-Handseife, ist auch etwas das ich null brauche, weil ich sowas eigentlich nicht verwende. Erst letztens bekam ich bereits Handseife geschenkt und weil ich diese anders nicht verbrauche, benutze ich sie immer nur als Spülmittel. Weil ich aber wenig mit der Hand spüle, reicht so eine Flasche ewig. Weshalb ich nie hinterher komme, Handseifen aufzubrauchen und sie nutzlos lagere. Ein Kosmetiktäschchen aus recycelter Baumwolle. Das Design gefällt mir nicht so sehr, aber solche kleinen Täschchen benutze ich immer sehr viel, um Dinge darin ordentlich zu verstauen, nicht unbedingt Kosmetik. Die Seedballs-Saatmischung mit Goldmohn gefällt mir wiederum ziemlich gut, obwohl ich noch einige "Saatbomben" herumzuliegen habe, die ich noch nicht "verbombt" habe. Vielleicht für den Balkon. Und ein schmales Malbuch mit Blütenmotiven. Bei Malbüchern bin ich ja stets ein wenig zwiegespalten, denn mein innerer Erwachsener weiß, daß ich mehr als genug Malbücher besitze, die ich eh nie alle ausmalen kann, und daß ich eigentlich nur ausmale, um irgendwie herunterzukommen, was ich im Moment eher mit Stricken tue, aber mein inneres Kind schreit bei jedem Malbuch "Juchhuuu!!" Von daher hat sich mein inneres Kind über das Malbuch gefreut. Und dann gab es noch ein letztes Produkt in der Box, über welches ich mich zuerst gefreut und später dann geärgert habe. Es ist nämlich ein kleines Tiegelchen Deocreme Mango-Vanille von Ponyhütchen. Nun ist mein Deoroller, der noch aus der Glossybox stammt, fast aufgebraucht, und ich fand die Verpackung mit dem kleinen Tiegelchen toll, weil ich glaubte, daß es ein Glastiegel ist. Allerdings stellte ich später fest, daß es kein Glas- sondern ein Plastiktiegel ist, was meine ganze Freude über das Produkt zunichte macht. Nicht nur, daß es in der Box ganze drei Produkte in Plastikverpackungen gab, gerade bei so einem kleinen Tiegelchen will mir nicht in den Kopf, warum man dafür nicht ein Glastiegelchen verwendet.

Plastik hat für mich nichts mit Nachhaltigkeit zu tun, selbst dann nicht, wenn es aus Plastik recycelt wurde. Die Wahrheit ist, daß man Plastikmüll nur dann eindämmt, wenn man diesen Plastikkreislauf eben nicht in Schwung hält, indem man recycelt und wieder neues Plastik kauft. Dieses Plastikrecycling ist ganz großer Humbug und spielt nur der Industrie in die Hände, die nämlich ein sehr preiswertes Rohmaterial bekommt, welches ihnen noch kostenlos vorsortiert wird, und damit aus einer vermeindlichen Lösung für ein Problem, noch zusätzlich Profit ziehen kann. Es ist überhaupt erstaunlich, wie kreativ die Industrielobbies immer wieder sind, um angebliche Lösungen für Probleme, die hauptsächlich von ihnen verursacht werden, auf Käufer abzuschieben und damit selbst noch Geld zu machen. So lange die Industrie diesen billigen Rohstoff zur Verfügung hat und Abnehmer für daraus hergestellte Produkte findet, wird weiterhin viel zu viel an Plastik neu hergestellt und in Verpackungen verwendet werden. Die bessere Lösung ist, Plastik ganz zu vermeiden wo es nur geht und keine Produkte in Plastikverpackungen zu kaufen. Zugegebenermaßen ist heutzutage solch eine Maßnahme eher sehr schwierig umzusetzen, weil es viele Dinge einfach gar nicht mehr anders gibt. Einige Menschen sind da sehr einfallsreich und schaffen es mit vielen Tricks, Plastik völlig zu vermeiden. Mir gelingt es nicht hundertprozentig, weil ich Plastikvermeidung jetzt nicht als meine Hauptlebensaufgabe ansehe. Aber selbst dann gibt es immer mehr Bereiche, in denen man tatsächlich bessere Alternativen findet. Zum Beispiel im Kosmetikbereich. Da ich eh nicht die ekligen klebrigen Duschgels benutze, sondern gute, hautfreundlich gesiedete Seife, fällt damit schon einmal eine Menge Plastik weg. Selbst Handcremes findet man inzwischen auch in Glastiegeln, wie von Burt's Bees. Schwieriger wird es mit Zahncreme und Shampoo. Ich hab mir manchmal selbst Zahncreme in einem Glastiegel aus Kokosöl, Natron und Heilkreide zusammengerührt, die ich aber nicht so gerne benutze, da der Geschmack doch gewöhnungsbedürftig ist. Pfefferminzöl hilft da auch nicht, weil ich pfefferminzige Zahncremes nicht mag. Früher hatten wir für die Haarwäsche so eine Art Flüssigseife, die ebenfalls als Schaumbad benutzt wurde, und die es in großen und kleinen Glasflaschen gab. Im Prinzip gibt es Rezepte, um Shampoo selbst herzustellen und in Glasflaschen zu füllen, aber ich habe meine speziellen Lieblingsshampoos, auf die ich nicht verzichten möchte. Und natürlich benutze ich auch in der Küche Plastikdosen, um einzufrieren usw.

Trotzdem verzichte ich auf sehr viele Produkte aus Plastik oder in Plastikverpackungen und ein zusätzlicher Anreiz ist es für mich, daß dies auch für mich selbst gut ist, da es das Raumklima verbessert. Plastik gibt nämlich diverse Stoffe und Verbindungen an die Raumluft ab. Zusätzlich erleichtert es massiv die Kaufentscheidungen, gerade weil Alternativen eher rar sind. Also lieber nur wenig gute Produkte in hochwertigeren Verpackungen kaufen, denn die reichen allemal aus, als ein Haufen Zeug, das man eh nicht alles braucht, die Raumluft verpestet und Müll produziert.

Für April ist das Thema der Trendraider-Box "Natural Power", ein Thema, das sich für mich interessant anhört. Ich bin jetzt hin- und hergerissen, ob ich diese Box auch noch bestelle oder lieber nicht. Falls sich jemand schneller entscheiden kann, darf ich als Besteller einen 10%-Gutschein weitergeben, der da lautet: ref0178524. Viel Spaß!

Trendraider-Box März 2018

Sonntag, 18. März 2018

Schreibspuren

Schreiben ist ungesund. Das habe ich inzwischen auch gemerkt. Allerdings vermisse ich es trotzdem irgendwie. Wenn es nur nicht so viel zu fühlen gäbe... (Sorry, daß ich im Video mit der Szene aus dem Tatortreiniger losgeprustet und gegluckst habe, ich konnte einfach nicht an mich halten. )

Und im übrigen werde ich noch etwas vermissen, wenn es dieses Blog nicht mehr gibt, nämlich den Randomizer:

Als hätte ich es nicht anders erwartet, fielen Benediktinertulpen vom Sturm zerpflückt, leuchtend auf seine Gartenparty, aus der wir durch Gottes Güte nicht raus kamen. Zuerst traf ich R., dessen Herz ich brach und meines gleich mit einer plastischen Chirurgin zusammen ins Mieder sperrte. In den Lichtern und in einem engen Zimmer wuchs so ein Paket mit einem sehr feinen und natürlichen Geschmack von Parmesan heran. Quanten haben eben ihren ganz eigenen Kopf, wenn die Bonuszinsen mucksmäuschenstill wie ein Spatz sitzen und die Ölgötter nie mehr Frösche küssen. Sind die Wurzeln heil und ganz, kannst du deinen Verstand beiseite lassen.





Donnerstag, 15. März 2018

Being normal is boring







Richtig coole Moves hat sie drauf! Und sie hat ja recht - die vorgegebene Choreo ist sowas von öde...

Fettnäpfchen und Consulting

Gestern tanzte ich nicht vor dem Zumba-Abend, sondern versuchte zu schlafen, weil ich extrem müde war. Ich hatte in der Nacht auf Mittwoch ewig auf meine Waschmaschine gewartet, die ständig neu startete und jedesmal wieder eine Stunde oder mehr anzeigte, ohne daß es irgendwie weiterging. Schließlich gab ich genervt auf und ließ die nasse Wäsche drin liegen. Trotz frühem Aufstehen und Müdigkeit säuberte ich dann erstmal das Flusensieb und höchstwahrscheinlich war das der Übeltäter, denn es war total verstopft, nicht nur mit Flusen und einem Farbfanglappen, auch Geld fand ich darin. Nun bin ich eigentlich der Meinung, daß ich immer in die Taschen schaue, aber trotzdem finde ich in der Waschmaschine stets wieder etwas. Falls man mal einen Noteuro braucht, sollte man zuerst in der Waschmaschine nachschauen.

Obwohl ich müde war, freute ich mich darauf, entspannt ein bißchen herumzutanzen, doch gut, daß ich mir meine Kräfte gespart hatte. Mit Entspannung war nicht viel, sondern wir wurden richtig herumgescheucht. Gut außerdem, daß ich meine Textilschuhe trug, die weniger rutschen, ansonsten wäre es noch anstrengender geworden. Eigentlich würde ich lieber meine Wildlederschuhe tragen, nur leider habe ich noch nichts gefunden, das wirklich gegen das Rutschen hilft, obwohl ich alles nur mögliche durchprobiert habe. Am besten und am wenigsten rutschig sind da immer noch meine roten Tanzschuhe, nur daß ich sie nicht zu engen Hosenbeinen tragen kann, weil das total blöd aussieht. Und sie haben dadurch auch den Nachteil, daß mit ihnen schnelle Drehungen nicht richtig funktionieren, die wir allerdings mittwochs sowieso nicht machen. Vielleicht sollte es mir egal sein, wie es aussieht.

Merkwürdig finde ich, daß mich die App meines Fitnessarmbands neulich, nachdem ich zu Hause getanzt hatte, erstmals gefragt hat, ob ich zwei Stunden lang irgendeiner Aktivität nachgegangen wäre. Ich antwortete damit, daß ich Zumba getanzt hätte. Nur tanze ich schon seit Monaten wie blöd und die App hat mich das bisher noch nie gefragt! Nichtmal mittwochs hat sie mich gefragt, ob ich einer Aktivität nachgegangen bin, d.h. es ist bisher alles als Spaziergang durchgegangen. Nachdem es gestern nun wirklich anstrengend war und die Zumbine röter im Gesicht aussah als ich, wollte ich zu Hause gleich mal testen, ob die App diesmal bemerkt hat, daß ich einer echten Aktivität nachgegangen bin. Nichts. War wieder alles nur Spaziergang. So langsam macht mich das stinkig. Was ist denn das für eine Motivation, wenn die App mein wildes Herumgehopse - und gezappel nicht erkennt und mir indirekt dauernd sagt, ich sei nur spazierengegangen?

Gestern war außerdem eine Mittänzerin da, von der ich dauernd das Gefühl habe, daß ich ihr Gesicht irgendwoher kenne. Ich fragte sie deshalb, wo sie in die Schule gegangen ist. Sie nannte tatsächlich den Namen meines Gymnasiums, allerdings stellte sich heraus, daß sie 2000 den Abschluß gemacht hatte. Und ich war ja schon 1988 dort, wie ich ihr antwortete. Das konnte es also nicht sein. Nach ein paar Liedern brachte sie das Thema nochmals auf, kommt zu mir und fragt mich, ob ich 1988 gesagt hätte. Ja, bestätigte ich. "Dann bist du 47?" fragt sie mich mit großen Augen. Ich nicke. "Kann gar nicht sein, du siehst überhaupt nicht aus wie 47!" "Ja" sage ich, "das glaubt mir niemand." Sie meinte dann noch, sie hätte gedacht, ich hätte mich mit 88 irgendwie vertan oder versprochen. Nee, alles völlig korrekt. Allerdings ist es mir jetzt total peinlich, daß ich dachte, wir könnten uns auf der Schule gesehen haben. Immer diese Fettnäpfchen!
Von unserem Quotenmann erfuhr ich wiederum, daß es am Wochenende noch einmal richtig kalt mit minus 9 Grad, gefühlt minus 16 Grad, werden soll. Ich hatte mich eigentlich schon auf Frühling eingerichtet. Hoffentlich bleibt das dann auch bei diesem Wochenende.

Nach dem Zumba ging ich wieder in den Supermarkt, der auf dem Weg liegt, den ich aber eigentlich überhaupt nicht mag. Das liegt auch mit daran, daß die Gänge dort so eng und verwinkelt sind. Jetzt stehen in den Gängen zusätzlich noch die Paletten mit den Ostersachen, so daß man kaum noch irgendwo durch kommt. Ich las mal, daß man das teilweise mit Absicht so macht, weil die Leute durch die engen Gänge dazu angeregt werden soll, mehr zu kaufen. Ich weiß ehrlich nicht, wer auf diese Idee gekommen ist und auf was für Erkenntnissen sie beruht, aber bei mir ist der erste Impuls, wenn ich enge, verwinkelte Gänge sehe, rückwärts wieder rauszugehen oder gar nicht erst hinein. Wenn ich doch dringend etwas benötige, rase ich im Eiltempo nur zu den Regalen mit den benötigten Sachen und kann gar nicht schnell genug wieder draußen sein. Ich frage mich, ob ich da irgendwie untypisch bin oder ob die Supermärkte einer unternehmensberaterischen Ente aufgesessen sind. Dabei fällt mir diese Folge vom Tatortreiniger ein, die die Absurditäten der Unternehmensberatungen, wie ich sie selbst auch in meinem Job erlebt habe, sehr witzig zusammenfasst:

http://dai.ly/x66c2ak

Die Folge kann man auch in der ARD-Mediathek anschauen, jedoch nur noch zwei Tage:

http://www.ardmediathek.de/tv/Der-Tatortreiniger/Sind-Sie-sicher/NDR-Fernsehen/Video?bcastId=24932130&documentId=50730178

Sonntag, 11. März 2018

Osterei gefunden

Zwar noch ein wenig früh, aber ich fand heute schon ein Osterei. Mir fiel plötzlich etwas Weißes auf, das hinter der Kommode blitzte. Als ich es hervorzog, war es ein ungeöffneter Brief. Oh, denke ich, na hoffentlich nichts wichtiges! Aber wenn ein Brief hinter die Kommode rutscht, ist es natürlich nicht einfach nur Werbung, sondern die Mitteilung meines Vermieters, daß sich die Bankverbindung für die Mieteinzahlungen geändert hat. Und zwar von Anfang November 2017. Klasse, daß ich den Brief im März 2018 schon finde. Klasse, daß ich ihn überhaupt finde! Immerhin habe ich von meinem Vermieter bisher nichts weiter gehört, da kann ich wohl davon ausgehen, daß das Geld trotzdem eingegangen ist.

Weiterhin sah ich mir Videos von vergifteten, sterbenden Katzen an. Ich weiß selbst nicht, warum ich mir das antue. Menschen können die grausamsten Tiere überhaupt sein. Katzen werden mit Rattengift vergiftet, lebendig angezündet oder lebendig vergraben - natürlich nicht nur Katzen, anderen Tieren kann so etwas genauso drohen, wenn sie den falschen Menschen in die Quere laufen. Fast schon human ist es dagegen, wenn Wohnungskatzen mitsamt "ihrer Habseligkeiten" auf der Straße ausgesetzt werden. Es ist herzzerreißend wie die armen Dinger dann völlig verstört neben ihrem Schlafkissen und ihrem Katzenklo sitzen und nicht wissen, wie ihnen geschieht. Bei all den niedlichen Katzenvideos kann man beinahe vergessen, wieviele Gestörte da draußen in der Welt herumlaufen. Am Bemerkenswertesten finde ich dabei, daß es eigentlich die Katzen sind, die freiwillig die Nähe des Menschen suchen und gesucht haben, anders als zum Beispiel Hunde, die dazu abgerichtet wurden. Da fragt man sich, ob das große Vertrauen, das Katzen in Menschen setzen, tatsächlich gerechtfertigt ist. Es gibt aber natürlich auch die positiven Geschichten, in denen Katzen, die in Not sind, geholfen wurde. Ein ziemlich starker Vertrauensvorschuß, den die Katzen uns da geben, und der doch im Grunde einem Roulettespiel gleicht.

Freitag, 9. März 2018

Praktikantin im Swinging Amt

Meine neue Praktikantenstelle in einem Büroraum mit zwei jungen Männern ist ziemlich chillig. Die beiden tragen Hemden mit Schlips und dazu Haartollen. Während der Arbeitszeit hängen sie an einem alten 50er-Jahre Rundfunkempfänger und spielen Swing-Musik. Und zwar durchgehend, weshalb ich auch die halbe Nacht Swing-Musik im Ohr hatte. Viele verschiedene Stücke. Ich weiß nicht einmal, ob es die überhaupt gibt oder ob die nur in meinem Kopf existieren. Zwischendurch machen sie mir etwas zu Essen oder kochen Kakao für mich. Normalerweise ist das bei Praktikanntinnenstellen ja eher umgekehrt, aber ich werde von ihnen umsorgt und es wird auch viel gelacht und herumgealbert, während ich am Schreibtisch meiner Tätigkeit nachgehe. Ab und zu gehe ich mal raus, auf die Toilette oder in den Kopierraum usw., wobei ich durch andere Büroräume muß und Kollegen treffe. Ein Büroraum ist ein Großraumbüro, in welchem viele Tische wie in der Schule hintereinanderstehen. Völlig selbstverständlich gehe ich nicht seitlich an den Tischen vorbei, sondern laufe über die Tische drüber hinweg, indem ich von Schreibtisch zu Schreibtisch springe, immer an den Kollegen vorbei, die sich nicht darüber beschweren, sondern mich eher teils bewundernd anschauen, wie mir scheint, was ich aber kaum registriere, weil ich überhaupt nicht darauf achte, was andere von mir denken und es mich auch nicht interessiert. Als ich vom letzten Tisch springe, verliere ich meine Schuhe und muß noch einmal zurücklaufen, um diese aufzusammeln. Es sind zwei hellblaue Plastik-Ballerinas mit einem rosa Herz vorne drauf. Sie sehen aus wie Kinderschuhe, zumal sie auch sehr klein wirken. Ich habe selbst Zweifel, ob ich da überhaupt reinpasse, aber als ich mit dem Fuß hineinschlüpfe, passen sie sehr bequem. Während ich zu meinem Büroraum zurückkehre, komme ich an einem Spiegel vorbei und schaue kurz hinein: Ich trage ein schwarzes, ärmelloses Top und meine Haare sind sehr stufig geschnitten und blond.

Donnerstag, 8. März 2018

8 Signs of Addiction







Ich glaube, ich muß wirklich etwas gegen meine Katzensucht unternehmen.

Dienstag, 6. März 2018

Cry me a river

Das kriege ich hin. Und sogar mit nur einem Auge. Schon in der vergangenen Nacht begann das Auge zu tränen. Wenn man Kontaktlinsen trägt, passiert es manchmal, daß irgendetwas drunter rutscht und eine kleine Verletzung an der Hornhaut entsteht. Das Auge beginnt zu tränen und man hat das Gefühl, ein Fremdkörper sei darin. Normalerweise verschwindet das nach ein paar kontaktlinsenfreien Stunden wieder, doch heute nimmt der Tränenschwall kein Ende. Das Auge läuft, die Nase tränt oder umgekehrt. Man kann sich nicht mal vernünftig davon ablenken. Mit dem tränenden Auge ginge es vielleicht noch, aber nicht, wenn gleichzeitig die Nase tropft. Wenn das so weiter geht, leide ich bald unter akutem Flüssigkeitsmangel. Und draußen weint es Regen und Schnee.






Samstag, 3. März 2018

TV-Tip

Heute um 21:45 h läuft auf arte der Dokumentarfilm "Kaufen für die Müllhalde". Es geht um die bewusste Verkürzung der Lebensdauer von Industrieprodukten, so dass man selbst unter sogenannten "Qualitätsprodukten" bekannter Marken kaum noch wirklich haltbare und nachhaltige Produkte findet, wie ich selbst letztens wieder feststellen konnte. Besonders auch in der Technik ist es verbreitet und dies nicht nur bei Hardware-, sondern auch bei Softwareprodukten (gerne durch Pseudoupdates), wobei Software, sofern sie nicht auf Datenträgern ausgeliefert wird, immerhin den Vorteil hat, daß sie nicht auf der Müllhalde landet.

"Die bewusste Verkürzung der Lebensdauer eines Industrieerzeugnisses, zum Zweck die Wirtschaft in Schwung zu halten, nennt man "geplante Obsoleszenz". Bereits 1928 schrieb eine Werbezeitschrift unumwunden: "Ein Artikel, der sich nicht abnutzt, ist eine Tragödie fürs Geschäft". Gestützt auf mehr als drei Jahre andauernde Recherchen, erzählt der Dokumentarfilm die Geschichte der geplanten Obsoleszenz. Sie beginnt in den 20er Jahren mit der Schaffung eines Kartells, das die Lebensdauer von Glühbirnen begrenzt, und gewinnt in den 50er Jahren mit der Entstehung der Konsumgesellschaft weiter an Boden. Heute wollen sich viele Verbraucher nicht mehr mit diesem System abfinden. Als Beispiel für dessen verheerende Umweltfolgen zeigt der Dokumentarfilm die riesigen Elektroschrottdeponien im Umkreis der ghanaischen Hauptstadt Accra. Neben diesem schonungslosen Blick auf die Wegwerfgesellschaft stellt Filmemacherin Cosima Dannoritzer auch die Lösungsansätze von Unternehmern vor, die alternative Produktionsweisen entwickeln. Und Intellektuelle mahnen an, die Technik möge sich auf ihre ursprüngliche Aufgabe zurückbesinnen, auf die dauerhafte Erleichterung des Alltags ohne gleichzeitige Verwüstung des Planeten."

Donnerstag, 1. März 2018

Kälte und komische Werbung

Irgendwie fror ich die ganze letzte Nacht in meinem Bett, trotz der Decke. Ich war nach dem Zumba wieder eine halbe Stunde nach Hause gelaufen, ein Stück davon zusammen mit einer Mittänzerin, die meinte: Laß uns mit Worten wärmen. Durchgefroren war ich trotzdem, als ich zu Hause war und auch die heiße Dusche hat nicht alles aufgetaut. Meine Yeti-Hausschuhe sind im Moment Gold wert. Warme Füße bis über die Knöchel. Heute war ich wieder kurz draußen. Und im ersten Moment ist es direkt in der Sonne angenehm. Mit viel Einbildung kann man sogar schon etwas Frühlingswärme spüren. Aber schnell ist man froh, wieder nach Hause zu kommen.
Im Supermarkt hatte ich kurz einen leichten Panikanfall, weil ich meinen geliebten Buchholzer Sauerkischsirup nicht mehr gefunden habe. Ich finde, das ist der einzige Sauerkirschsirup, den man überhaupt trinken kann, und leider gibt es ihn tatsächlich nur in meinem Kiezmarkt. Ich fürchtete schon, sie hätten ihn auch aus dem Sortiment genommen, aber nein, sie hatten nur umgeräumt. Ich nahm mir auch noch etwas vom übrig gebliebenen Thüringer Kloßteig mit, weil ich festgestellt habe, daß man damit super schnelle Kartoffelpuffer mit Apfelmus machen kann. Kartoffelpuffer mache ich sonst selten bis nie, weil mir das Herumgemache vorher zu aufwendig ist, aber mit dem Thüringer Kloßteig schmecken sie fast genauso wie die echten. Außerdem mußte ich wie immer innerlich grinsen, wenn ich dort im Markt einen Beutel Mandarinen nehmen. Dort steht nämlich immer drauf: "Ideal zum Essen". Und jedesmal denke ich bei mir, was könnte ich eigentlich sonst noch damit machen, außer sie zu essen?
Und da ich gerader bei komischer Werbung bin - diese hatte letztens in meinem Briefkasten. Ich schätze, so streicht man nur bei Hellweg die Wände:

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