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Lebendig begraben in BHs

Ein Blick in Schlafwäsche ohne BH in den Spiegel und ich versinke tagelang in Depressionen. Im Urlaub werde ich nachts dicke BHs tragen müssen Das sollte ich auch zuhause tun, um nicht dauernd handlungsunfähig zu werden. Wenn man die Dinger auch nachts tragen muß, das ist wie lebendig begraben. Ich hasse es, ich hasse es! Ich hasse BHs, ich will die nicht auch noch beim Schlafen tragen. Ich hasse das alles. Ich möchte meine Bewegungsfreiheit zurück! Wenn ohne BH die Implantatbrust vorsteht und nach oben guckt, sieht es im T-shirt haargenau so aus, als würde mir eine Brust fehlen. Also wenn ich sowieso immer dicke BHs tragen muß und es ohne BH so aussieht, was hat ein einzelnes Implantat dann für einen Nutzen? Die Brustwarze ist noch dran, aber sonst ist es nichts anderes, als würde ich eine Prothese ständig eingenäht mit mir herumtragen. Ein wirklicher Ersatz ist das überhaupt nicht, wenn die Brüste weder vom Aussehen noch vom Gefühl zusammenpassen. Und ich kann noch nicht einmal mehr meine normale Schlafstellung einnehmen wie vorher. Den Arm bekomme ich zwar noch über den Kopf, aber es ist nicht mehr bequem, weil sich das Implantat nicht mitbewegt. Ich hasse das alles so sehr, ich kann das gar nicht beschreiben. Ich frage mich, wie ich mich so jemals wieder über irgendetwas freuen soll, richtig freuen. Inzwischen hätte ich lieber Propofol als alles andere. Aber mal was anderes: Ich habe in diesem Jahr noch nicht eine Mücke gesehen. Ich glaube, Haß wirkt auf sie abschreckend.
Chutzpe - Mi, 18:26

Ich fühle mit dir - einerseits den Hass auf BHs, ich mag die auch nicht und andererseits was du fühlst in Anbetracht der Ansicht und des Sich-Anfühlens der operierten Brust. Ich vermute schwer, ich würde den gleichen Hass schieben.

Jedenfalls

würde ich jeden, der das nicht tut, für nicht normal halten, außer die operierte Brust paßt wirklich zu der anderen. Aber schlimmer noch als der Haß ist die Depression und Hoffnungslosigkeit.
Chutzpe - Mi, 21:53

Auch das kann ich gut nachvollziehen, bin mir jedoch nicht sicher, ob eine "Nachbesserung" ev. helfen könnte - da kenne ich mich natürlich nicht aus mit. Ich hätte jedoch wahrscheinlich ebenfalls die Implantat-Methode gewählt - was ich mich langsam frage: Ist das Implantat zu gross?

"Ist das Implantat zu gross?"

Das kommt auf die Betrachtungsweise an. Wenn das Implantat im BH ist, wirkt es manchmal etwas kleiner als die andere Brust. Aber ohne BH steht das Implantat, während die andere Brust halt eher flach hängt. Und dadurch wirkt es subjektiv dann zu groß. Und ich empfinde es auch direkt beim Anblick im Spiegel subjektiv zu groß, wobei halt noch hinzukommt, daß der meiste Inhalt dick unten in der Brust hängt, während es oben faltig und leer ist. Aber dieser Eindruck entsteht wie gesagt nur durch die Form und das Verhalten des Implantats. Was die objektive Größe betrifft, hat die Ärztin, denke ich, den bestmöglichen Kompromiss für alle Lagen gewählt.
Chutzpe - Do, 01:24

Okay - kann es dann vielleicht sein, dass es am falschen Ort platziert wurde?

Ich würde ja wohl keine Ruhe geben bei den Ärzten bis die mir 2 gleiche Brüste machen würden - wie du im Kommentar zu der anderen Frau schriebst, bin ich nämlich auch der Meinung, dass das möglich sein muss und ich finde auch, dass im Fall eines einseitgen Krebsbefalls miteinbezogen werden muss, dass die andere Brust angepasst werden muss, wenn die operierte Brust in der Form anschliessend so anders ausfällt.

Was ich heute an einem Ladyboy (auf einem Foto) gesehen habe, liess mich auch ganz schön ins Nachdenken kommen - ich bin mir ja sicher, dass er das zum Geldverdienen gemacht hat, leider war es ein mehr als verhunzter Job - was jetzt kein Trost ist, es geht mir nur nicht mehr aus dem Kopf.

Nein,

am falschen Ort ist das Implantat auch nicht. Es ist einfach nur so ein blödes Implantat, wo der Inhalt nach unten rutscht. Wahrscheinlich ausgesucht damit es zur anderen Brust paßt und natürlich aussieht, die ja leicht hängt, und in Teilen könnte es so tatsächlich relativ gut angleichbar sein, allerdings hat die Ärztin wohl nicht bedacht, daß es nicht reicht, mir einfach nur die Brust langzuziehen, damit es zur anderen Brust paßt, sondern meine Haut elastisch genug ist, um sich wieder zusammenzuziehen. Damit steht das Implantat nun zusammengezogen ziemlich vor und die Brustwarze sitzt irgendwo ganz oben.
Ganz sicher hätte ich weniger Probleme, wenn beide Seiten so mit einem Implantat aufgebaut wären, weil ja dann die Ungleichheit wegfallen würde. Gefallen würde es mir aber nicht und zudem ist das Entfernen des Brustgewebes der gesunden Brust etwas, das ich jetzt zuerst nicht in Betracht ziehen würde, zumal immer ein Risiko bleibt und noch ist diese Brust ganz unversehrt. Da denke ich mir auch, was man hat, hat man. Eine Angleichung in Form einer Straffung würde ich jedoch machen lassen und wurde mir auch von der Ärztin angeboten, jedoch denke ich, daß nach einer Straffung die Form trotzdem nicht zum Implantat paßt. Da hätte die Ärztin lieber von vornherein ein anderes Implantat nehmen sollen, von dem sie weiß, daß sie die andere Seite später richtig angleichen kann, ohne daß der Unterschied zu groß ist. So erscheint mir das alles nur wie Flickwerk. Ich brauche einen Arzt, der einen richtigen Plan, einen umfassenden Plan hat und dabei sowohl das Gesamtbild als auch die Details im Auge behält. Und ich glaube, da ist dann doch eher ein Plastischer Chirurg geeignet. Bei Onkologen habe ich den Eindruck, daß sie sich zwar durchaus Mühe geben, klar, aber von der Grundeinstellung doch ein bißchen nach dem Motto arbeiten "Friß oder stirb".
Leserin (Gast) - Mi, 22:13

ich war heute am fkk-strand und habe dort eine frau (zwischen 60 und 70) gesehen, die ebenfalls eine "op-brust" hatte. die gesunde war ungefähr doppelt so groß (und lang) wie die operierte. und die operierte hat trotzdem unförmig ausgesehen.
ich würde (aber erst jetzt, nachdem ich für dieses thema sensibilisiert bin) wahrscheinlich keine nachbildung machen lassen, sondern - falls notwendig - einen prothesen-bh umschnallen.
und schauen Sie, dass Sie aus der depression herauskommen. es ist "nur" eine brust. das leben hat so viel mehr zu bieten....
alles gute, Sie schaffen das!!!
(ps: das verzerrte wort lautet "merks" ;)

"Es ist nur eine Brust."

Was meinen Sie, wie oft am Tag ich mir das sage? Meinen Sie, das hilft? Aber es geht hier auch gar nicht nur um die Brust alleine, sondern um meine körperliche Bewegungsfreiheit. Ich hasse BHs und noch weniger möchte ich Prothesen-BHs tragen, mal abgesehen davon, daß diese bei der vielen Bewegung von mir (wenn ich nicht gerade in Depressionen versinke) ziemlich unsicher sind. Leider bin ich aber auch zu sensibel und zu wenig mutig, um mich mit entstellten Brüsten öffentlich zu zeigen, zumal ich noch ein ganzes Ende jünger bin als die Dame und noch um einiges jünger aussehe. Wenn ich 70 wäre, würde mich das vielleicht ebenfalls weniger tangieren. Im übrigen hatte ich nach der ersten brustherhaltenden OP ebenfalls eine sehr viel kleinere Brust, doch damit hatte ich mich mit der Zeit arrangiert. Es hat mich jedenfalls nicht so sehr gestört wie jetzt das stehende Implantat, weil gerade durch die unterschiedliche Konsistenz, den unterschiedlichen Fall der Brüste und die hochgerutschte Brustwarze der Unterschied ohne BH viel extremer wirkt. Ich wäre sogar bereit für meine Bewegungsfreiheit als allerletzte Lösung für ein ästhetisches Ergebnis, mir beide Brüste abnehmen zu lassen, weil ich das immer noch besser finde, als für eine verkorkste Brust dauernd BHs tragen zu müssen und auch vom Aussehen schöner finde. So viel zu "es ist nur eine Brust". Aber da ich noch jung bin, wäre das wirklich der allerletzte Ausweg, ich hätte bis zu meinem Greisenalter, falls ich das erreiche, gerne noch zwei einigermaßen gleichaussehende Brüste, die ich auch pur unter einem T-Shirt tragen kann. Und ich finde, bei dem was plastische Chirurgie heutzutage verspricht, kann das nicht zuviel verlangt sein.
tinius - Do, 02:47

Das hier hab ich gefunden (die Meinung, eine Angleichung der gesunden Brust sei oft erforderlich, auch mehrfach) : "4 Was passiert mit der gesunden Brust?

Wichtigstes Ergebnis der Brustrekonstruktion ist das Erzielen einer Symmetrie beider Brüste. Dazu muss oft die gesunde Brust verkleinert oder geliftet werden. Aber auch eine Vergrösserung beider Brüste gegenüber dem Ausgangszustand ist möglich.

5 Wer bezahlt die Brustrekonstruktion?

Die Kosten für eine Brustrekonstruktion einschliesslich Angleichung der gesunden Seite werden von den Krankenkassen übernommen.

https://www.klinikum.uni-heidelberg.de/Haeufige-Fragen-FAQ.107084.0.html

Ich verstehe sehr gut, daß es Dir unter diesen Umständen damit nicht gut geht, denke aber auch, plastische Chirurgie ist ein - in diesem Fall für die meisten - wünschenswerter Notbehelf, nicht ein Optimum per se. LG tinius

Hallo Tinius,

natürlich ist Plastische Chirurgie ein Notbehelf. Aber wenn man so etwas macht, will man ja auch keinen Schönheitscontest gewinnen, sondern einfach zwei gleiche Brüste haben, über die man nicht ständig nachdenken muß, wie man sie am besten versteckt. Wie du dir sicher vorstellen kannst, habe ich mich bereits selbst über alles, was Brustrekonstruktionen betrifft, sehr ausführlich informiert. Im Netz gibt es da jede Menge Fotos von durchaus sehr natürlichen und ansprechenden Ergebnissen. Es ist schon eine ganze Menge möglich.
Eine Angleichung der anderen Brust wurde mir übrigens auch von der Ärztin, die das Implantat gemacht hat, angeboten, aber ich denke, eine Angleichung hundertprozentig an das Implantat kann gar nicht funktionieren. Es würde zwar vielleicht ein bißchen besser aussehen, aber da die gesunde Brust nicht so dick ist und nicht steht, halt trotzdem seltsam.

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