Jetzt streiken ab Montag auch noch die Hollywood-Drehbuchautoren. Aber ehrlich gesagt stört mich das sehr viel weniger als bei den Bahnfahrern.
- mit diesem Wort endet "Inland Empire". Noch persönlicher angesprochen habe ich mich jedoch von der Szene gefühlt, in welcher Glitzerputz an der Wand zu sehen war, haargenau wie in meiner Wohnung. Nun ja, warum auch nicht.
Was für ein Trip! Man merkt, daß Lynch stets dieselben Themen und Motive verarbeitet, aber die Puzzles werden dabei immer größer und die Puzzleteile immer kleiner und zahlreicher. Mittendrin der Schlüssel, der meiner Meinung nach hier in dem anfänglichen Gespräch mit der obskuren Nachbarin zu finden ist. Die Story erinnerte mich wie erwartet vor allem an "Mulholland Drive", kann aber nicht so ganz die Spannung halten, zumindest nicht bei mir. Ich finde, für die immense Aufmerksamkeit, die man beim Schauen braucht, ist der Film doch ein bißchen zu lang geraten, denn sobald die Aufmerksamkeit nachläßt, ist es wirklich nur noch ein Trip.
Dennoch sehr kunstvoll, kreativ - diesmal in der Kamera ein wenig "Blair Witch Project" für Fortgeschrittene -, dabei durchgehend am Kern, bzw. an den Abgründen menschlicher Projektionen, Emotionen und Reflexionen, aus denen es niemals ein Entkommen gibt, zumindest nicht beim Schauen der Filme von Lynch, und - liebevoll. Ich weiß, es klingt verrückt, aber viele Sachen von Lynch haben für mich tatsächlich etwas liebevolles, obwohl sie oft so dunkel und gewalttätig sind. Letztendlich bin ich weder enttäuscht noch überschwenglich begeistert, es ist in etwa das, was ich erwartet habe und hat viel Potential, auch bei mehrmaligem Anschauen noch Neues entdecken zu lassen.
Ich habe wirklich seit langem keinen so guten Film mehr gesehen. Anfangs habe ich mich kurzzeitig gewundert, warum Grenouille so sympathisch dargestellt wird, aber dann stellte ich fest, dass gerade dies diese subtile Spannung aufbaut, die weniger aus der Handlung als vielmehr aus den ambivalenten Gefühlen beim Zuschauen entsteht. Genau das macht den Film auch so nachdenkenswert. Die Handlung ist eine Parabel und den Schlüssel dazu erhält man nur, wenn man nicht nur auf die äußeren, sondern auch auf die inneren Vorgänge schaut. Aus diesem Grund sind für mich die "Schnüffelszenen", die von manchen als unnötige Längen gesehen werden, unbedingt notwendig, denn sie geben dem Zuschauer die Gelegenheit, sich in die Wahrnehmungwelt Grenouilles hineinzuversetzen. Dies ist ungeheuer faszinierend und auch gar nicht so schwer. Durch Kamera, Regie und Schnitt, wurden diese Szenen so gut dargestellt, dass man die vielfältigen Gerüche bald selbst wahrzunehmen meint. Ich kenne das Buch noch nicht, aber der Film hat mich darauf so neugierig gemacht, dass ich es auf jeden Fall lesen werde.
Bei
Traumzeit fand ich gerade einen tollen Link zu einer umfangreichen Horoskopdatenbank mit ausgefeilten Suchmethoden. Natürlich habe ich das gleich mal ausgetestet und gesucht, wer ebenso wie ich Sonne und Aszendent im Löwen, Mond und MC im Widder hat. Und wen finde ich?
JÜRGEN KLINSMANN
Das MIR, wo ich doch Fußball hasse. *lol*
Bei
Creature habe ich gerade einen witzigen
Gehirnhälften-Test gefunden. Meist sehe ich die Tänzerin in Uhrzeigerrichtung tanzen, aber manchmal reibe ich mir die Augen und denke, "Was ist das?", denn dann tanzt sie plötzlich andersherum. Total seltsam. Wenn das wirklich kein Trick ist, sondern nur mein Gehirn, dann ist es schon verblüffend, wie unterschiedlich die Wahrnehmung sein kann.
einfach nicht aus meinem Kopf. Gestern dran hängen geblieben, erst heftigst amüsiert (Kenn ich diese Intrigenspiele nicht genauso aus dem Büro?), bezaubert von den schönen Kameraaufnahmen und dann vom kalten Entsetzen gepackt. Der bunte, fremdartige Schein wandelt sich schlagartig zum grauen Horror. Der Film ist schon von 1994, muss mir damals entgangen sein, man findet eben doch immer mal wieder ein Filmjuwel.
Rote Laterne
ich bin Kapern-Fan. Während eingelegte Oliven bei mir nur eine unkontrollierbare Übelkeit hervorrufen, kann ich Kapern gläserweise essen. Entsprechenden Gerichte werden bei mir natürlich entsprechend großzügig mit ihnen bestückt und früher bei der Schulspeisung hat meine Schulfreundin ihre immer vom Teller gesammelt und auf meinem abgelegt, da sie keine Kapern mochte. Ich wußte natürlich, dass Kapern Pflanzenknospen sind, allerdings wußte ich bisher noch nicht, was für
tolle Blüten aus ihnen werden, wenn sie nicht vorher abgepflückt werden. Wow, was für eine Schönheit! So ein Fotomodell hätte ich auch mal gerne.
"Ich weiß es besser - ich bin erwachsen."
Tolles Argument. *gg*
http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,505960,00.html
Kann es sein, dass diese alten Männer hinter ihrem Ritualismus aus katholischen Traditionen noch nicht mitbekommen haben, dass der Nationalsozialismus seit mehr als 60 Jahren nicht mehr gefragt ist? Dass Künstler heute weder "artfremd" noch "rassisch minderwertig" sind, wenn ihre Kunst nicht in irgendjemandens Konzept passt? Fragen über Fragen....
Heute um 15:15 h auf EinsFestival
"Unter den Brücken" - Dieser Film von 1944 ist nicht nur eine stille Romanze, sondern auch eine kleine Reise mit dem Schleppkahn durch die Wasserstraßen von Berlin. Atmosphärisch dicht, mitten im Bombenhagel gedreht, wird man durch das alte Berlin geführt, kurz bevor es unterging.