Meine Mutter hat gestrickt, doch keine Topflappen aus alten Wollresten, was sie sonst gerne tat, sondern einen modernen Schlauchschal mit dazu passenden Stulpen. Ich habe keinen Schimmer, wie sie darauf gekommen ist, aber es gefällt mir.
Der dunkelrote Nagellack auf meinen Fingern stammt übrigens aus der Glossybox von Dezember und nennt sich Victoria von Nails Inc. Leider läßt sich der Nagellack aus der Originalgröße ziemlich schwierig auftragen, da der Pinsel ganz schön breit ist und bei dunklen Farben ist es ja sowieso noch etwas kniffliger. Die Farbe gefällt mir aber an sich - es ist das Rot von dunklen, prallen, saftigen Kirschen. Dazu paßt der beerige dunkle Lippenstift aus der letzten Box.
Etwas enttäuscht war ich, daß in der Box gleich zwei Produkte enthalten waren, die ich schon einmal hatte, nämlich die Creme von Naobay und das Duschgel von Balance me, aber immerhin Naturkosmetik. Trotzdem hätte ich lieber den Makeuppinsel gehabt, der bei anderen drin war, hätte ich mehr davon. Außerdem enthielt die Box noch einen Lippenkonturenstift, den man auch direkt als Lippenstift benutzen kann und eine Christmas Handcreme von alessandro. Der Lippenkonturenstift sieht auf dem Foto etwas orange aus, ist aber mehr ein Natur-Beigeton, von daher ok. Und die Handcreme ist zwar nicht ganz "sauber" von unerwünschten Inhaltsstoffen, riecht aber so gut nach Äpfeln und Zimt, daß ich sie trotzdem dauernd benutze, nur um dann an meinen Händen zu schnuppern.
Eigentlich müßte ich, wie man sieht, unbedingt mal wieder meinen Spiegel putzen, aber zwischen Weihnachten und Neujahr soll man das nicht tun, weil es Unglück bringt. Man soll auch keine Haare und Nägel schneiden, sowie keine Wäsche waschen. Da ich gar keine große Lust zum Putzen habe, habe ich wenigstens jetzt einmal den perfekten Vorwand, um es nicht zu tun.
Bin nachts aufgestanden und habe das Bad geputzt, weil ich nicht schlafen konnte.
Lenormand-Karten: Die Dame und die Vögel
Und überhaupt: Ich weiß ja, daß ich ziemlich hellhörig und hellfühlig bin, aber daß ich mein Handy in der Ladeschale hinter zwei geschlossenen Türen im Nebenzimmer VIBRIEREN höre, das geht nun wirklich zu weit. Nächstens vernehme ich tatsächlich noch das Gras wachsen.
In der Eingangshalle meiner (neuen?) Wohnung, in der viele Leute sitzen und herumlaufen, finden Umbaumaßnahmen statt. Dies ist auch dringend nötig, denn an einer Seite des Raumes fehlt die Wandvertäfelung und die Elektrik mit einem Wirrwarr aus Kabeln und Drähten ist zu sehen, was nicht nur unschön aussieht, sondern zudem gefährlich ist. Bauarbeiter sind dabei, ein viereckiges Loch in die Dielen zu reißen, vielleicht um zu schauen, ob Schwamm darin ist. Man kann nun durch drei Stockwerke bis in die Tiefe schauen, da in den anderen Böden sich jeweils an der Stelle ebenfalls ein Loch befindet. Doch sie arbeiten bereits daran, neue Bohlen zu verlegen. Ein Krähenschwarm mit schwarzem Gefieder fliegt draußen vorbei und ich frage mich, ob man die Bohlen nicht so anordnen könnte, wie in den Federn der Vögel zu sehen. Würde jedenfalls besser aussehen, als auf diese einfache quadratische Weise, wie es die Bauarbeiter machen.
In der Wohnung eines Schriftstellers treffen ich und einige andere Besucher zusammen. Es ist beengt und man ißt aus Schälchen Kirschkompott. Am Ende des Traumes, als ich in die Wohnung zurückkehre, gleicht sie einem Schlachtfeld und die Besucher haben es sich auf Matratzen gemütlich gemacht, um dort zu übernachten, während die kaputten Möbel auf der Treppe diese versperren. Da ich nicht hier übernachten will, muß ich ziemlich viele Hindernisse, Balken und Bretter überwinden. Zwischendurch bin ich auf der Suche nach einem Kamm und werde zu einer dreckigen Spelunke geschickt, in der gerade zwei Köche am Kochen sind, die eher wie Seeräuber aussehen. Durch eine Durchreiche hindurch frage ich nach dem Kamm und der eine schickt den anderen, der zusätzlich Barbier ist, zu mir nach draußen. Allerdings hat er keinen Kamm dabei, sondern seine Kochlöffel, tastet meine Kopfhaut ab und fragt mich, ob ich Läuse hätte. Ich verneine und er klopft mir mit seinem Kochlöffel prüfend auf den Schädel. Dann fällt ihm ein, daß er gerade keine Lust hat, Haare zu schneiden und geht wieder in die Spelunke hinein. Vor der Tür dreht er sich noch einmal um und erklärt, daß beim nächsten Mal zwanzig Prozent der Haare abgeschnitten werden. Und was ist nun mit einem Kamm? Mehr wollte ich eigentlich gar nicht!
diese Verbindungsabbrüche an Weihnachten sind ein steter Quell der Freude. Fast könnte man mutmaßen, daß der Weihnachtsmann schon lange nicht mehr durch den Kamin kommt, sondern lieber durch die DSL-Leitungen, zumindest da, wo er keinen Kamin findet. Bei mir muß er stecken geblieben sein. Sicher sind die Geschenke zu groß.
Ein riesengroßes Hochhaus voller verschiedener Abteilungen, welche ich durchstreife. Es ist eine Fabrik vorhanden, wo ich einen Platz bekommen soll. Zuerst ist der Gedanke ganz angenehm, daß ein Platz für mich da ist, aber dann fällt mir wieder ein, was alles dazu gehört, schließlich sammelte ich bereits genug Erfahrungen dort. Im Grunde habe ich nicht wirklich Lust, das noch einmal zu machen. Ich ziehe weiter durch Büros und Verkaufstände. Sogar eine Bar gibt es im Hochhaus, allerdings ist gerade nicht viel los, als ich sie durchquere. Die Barhocker sind alle leer. Der Barkeeper mit großen hellen Augen und hellem Haar schaut mir neugierig nach, so als würde er mich kennen. Wahrscheinlich tut er das auch, weil ich hier einige Male schon saß. Ich treffe eine ehemalige Mitschülerin, welche auf rote Keramiktöpfe mit weißen Punkten zeigt und mich fragt, ob ich die gemacht hätte. Ich schüttle den Kopf. Das war ich nicht. Einen langen Flur hinuntergehend treffe ich auf andere ehemalige Mitschüler und geselle mich zu einigen von ihnen. Mir fällt auf, daß die meisten ihre Haare gefärbt haben. Anscheinend bin ich noch die einzige, die mit ihrer Naturhaarfarbe herumläuft. Vielleicht sollte ich meine Haare ebenfalls färben. Schließlich steige ich die Treppe des Hochhauses hinauf. Ich befinde mich nur noch eine Etage unter der Dachetage, stelle ich befriedigt fest. Der letzte Schritt auf der Treppe ist ein ziemlich großer, da mehrere Treppenstufen fehlen. Doch ich bin oben. Ich habe es bis ganz oben geschafft, fabelhaft! Ein ehemaliger Praxisanleiter nimmt mich in Empfang und weist mich an, daß ich die Damen des Kammermusikchores nicht in den dort befindlichen Saal lassen soll, da gerade noch eine andere Veranstaltung stattfindet. Also gut, so lerne ich die Damen des Kammermusikchores immerhin kennen. Doch um vor dem Eingang des Saales stehen zu bleiben bin ich zu neugierig. Ich schaue mich lieber ein wenig auf dem Dach um. Es ist größtenteils offen und die Balustrade an manchen Stellen relativ niedrig, so daß man von dort in schwindelerregende Tiefen schauen kann. Aber da ich nicht schwindelfrei bin ignoriere ich diese Ausblicke und schlendere lieber hinter den Saal, wo sich ein offener Dachgarten mit grünen Pflanzen und Tieren befindet, fast wie ein kleiner Zoo. Doch ich darf mich nicht zu lange aufhalten, denn schließlich soll ich die Damen des Kammermusikchores, die älteren Damen vermutlich, die hier schon überall herumstehen, davon abhalten, den Saal zu betreten. Nicht daß sie jetzt dauernd in die Veranstaltung platzen.
überstehe ich regelmäßig nur mit viel Tanzen und Musik. Was sagt das über mich aus? Daß mein natürlicher Schutzinstinkt gegen Winterdepression wirkt? Falls putpat.tv irgendwann implodiert, liegt das an mir, es läuft ständig auf meinem großen Flatscreen-Fernseher. Ich habe nur noch nicht herausgefunden, warum mir alle zehn Minuten "In Extremo" in meinen Kanal gespült wird.
Herzchen mit schön viel Zuckerguß (wie es sich gehört) und Sterne mit Holunderbeergeleemond - die habe ich für Weihnachten gebacken. Ich glaube, es ist seit meiner Kindheit her, daß ich dies das letzte Mal tat. Aber da ich diesmal so überhaupt keinen Appetit auf den übersüßten und mit industrialisierten Glukose-Fruktose-Sirups verseuchten Süßkram aus dem Supermarkt hatte, fasste ich mal wieder die Möglichkeit des Selberbackens ins Auge. Die Glukose-Fruktose-Sirups sind für die Leber ungefähr so gesund wie Alkohol, wie ich im letzten Jahr feststellen mußte, aber leider findet man sie fast überall in der normalen Supermarktnahrung. Ich habe zufällig bemerkt, daß Sirups sogar in fast allen Wurstprodukten drin sind, bei denen man gar nicht damit rechnet, daß man Zucker, und dann auch noch den schädlichen Industriesirup zu sich nimmt. Der wird, wie ich mal gelesen habe, in der Leber ganz anders umgewandelt als normaler Haushaltszucker, weshalb er besonders zur Verfettung beiträgt. Aber keine Sorge, das mit dem Selberschlachten habe ich mir noch nicht als Projekt vorgenommen.
Die Kekse schmecken richtig richtig gut, wahrscheinlich sogar besser als sie aussehen. Der Zuckerguß ist deshalb so braun, weil ich gemahlenen Rohrohrzucker dafür verwendet habe. Eigentlich schade, daß ich nicht auch den Christstollen selbst gebacken habe.
Es ist mal wieder soweit, die Zeit der Jahresrückblicke ist angebrochen. Im Grunde sind diese Jahresrückblicke ja ziemlich langweilig, doch irgendwie scheint es einem inneren Bedürfnis der Menschheit zu entsprechen, aus dem Zeitabschnitt eines Jahres Bilanz zu ziehen. Auch ich wurde durch Telefonate mit Freunden erneut dazu angeregt.
Dieses Jahr war kein schlimmes Jahr, aber auf eine besondere Art anstrengend. Da die Anstrengungen mehr psychische Vorgänge betrafen, wirkte es nach außen hin eher ruhig. Doch ich hoffe, daß sich die Aufregungen und die neuen Erkenntnisse über mich selbst und meine Familie, die vor allem am Anfang und am Ende des Jahres hervortraten, mir künftig von Nutzen sein werden. Schließlich sollte das alles nicht umsonst gewesen sein.
Auch gesundheitlich gab es einige kleinere Aufregungen, aber glücklicherweise nichts, worüber ich mir größere Sorgen machen müßte oder das mit gesunder Ernährung, geeigneter Naturmedizin, Sport und/oder Geduld nicht in den Griff zu kriegen wäre.
Auf der materiellen Ebene gab es zwei Höhepunkte, besser gesagt sogar drei, und der dritte Punkt, die Änderung meines finanziellen Status, ist eigentlich ein ziemlich einschneidender, zumindest theoretisch, aber ich nehme ihn (noch) nicht so wahr.
Ganz klar ist ein Highlight des Jahres die Schiffsreise durch Norwegen, die mir lange in Erinnerung bleiben wird. Ich finde, es ist ein seltsames, aber auch zufriedenstellendes Gefühl, wenn man ein Land, das man bisher nur aus Vorstellungen und den Bildern anderer kannte, nun in seinem Geiste ganz klar und lebendig vor sich sieht, wie man es mit eigenen Augen geschaut hat. Fast erscheint es wie ein Wunder, daß es auf der Welt solch vielerlei fremdartige und märchenhafte Orte gibt, die für die Menschen, die dort wohnen, ebenso alltäglich und normal sind, wie für mich Berlin.
Den weiteren Höhepunkt, nämlich die Veröffentlichung meines Ebooks, habe ich mir nicht leicht gemacht. Normalerweise hatte ich ja ziemlich viele Vorurteile gegenüber Selbstveröffentlichung, da die Qualität doch oft zu wünschen läßt und deshalb davon auszugehen ist, daß die Vorurteile auch bei anderen existieren. Allerdings mußte ich schon längst feststellen, daß Verlagsveröffentlichungen kein Qualitätsmerkmal mehr sind, denn bei manchen Veröffentlichungen sträuben sich einem da ebenfalls die Haare. Immerhin kann man sich hier wenigstens relativ sicher sein, daß die Rechtschreibung stimmt. Doch wenn man nicht weiß, wieviel Zeit einem noch bleibt, hat man keine große Lust, diese mit "Klinkenputzen" zu verschwenden. Und im Nachhinein bin ich total froh über diese Entscheidung. Denn nicht nur, daß es eine gute Erfahrung ist, mal so ein Buch herauszugeben und wirklich alles, aber absolut alles selbst zu machen - es gehört ja nicht nur das Schreiben dazu, sondern auch all die Nacharbeiten am Text, der Coverentwurf, Formatierung, Marketing - , so macht es gerade dann besonders stolz, wenn man es ganz alleine und fast ohne Unterstützung geschafft hat. Und es läuft wirklich besser, als ich mir je erträumt hätte. Auch die Rezensionen finde ich allesamt ok. Es ist keine dabei, die mir irgendwie das Gefühl geben würde, ich hätte etwas falsch gemacht. Daß manche Menschen mit meiner sprunghaften Art zu schreiben und den vielen Zeit- und Perspektivwechseln nicht klar kommen werden, war mir von vornherein klar, was ebenfalls zu meinem Zögern beitrug. Doch ich schreibe am liebsten so, wie ich selbst gerne lese, nämlich Texte, die dem Gehirn mal die eine oder andere Gymnastik abnötigen und nicht zu gleichförmig und offensichtlich dahinfließen. Und ich stelle fest, daß es durchaus mehr Leute gibt, die das zu schätzen wissen und nicht nur den hundertmal gequirlten Einheitsbrei mögen. Das ist eine tolle Erfahrung in meinem Leben und ich bin froh und dankbar, daß ich diese Erfahrung noch machen durfte.
Als ich vorhin mit meiner ehemaligen Mitpatientin telefonierte, meinte sie zum mir, so ganz im Vertrauen und im Geheimen könne sie mir ja jetzt etwas erzählen. Als wir damals zusammen die Therapie gemacht haben, soll ich richtig schlecht und schlimm ausgesehen haben. Sogar ihre Schwester, die mich einmal gesehen hat und Krankenschwester ist, sagte zu ihr, gegen mich sehe sie noch aus wie das blühende Leben. Natürlich mußte ich erst einmal schlucken, aber mein Gott, was soll man auch für einen Anblick bieten, wenn man literweise Gift in den Körper gespritzt bekommt. Ehrlich, wenn ich da noch gesund aussehen würde, würde ich mir erst recht Sorgen machen. Dann erklärte sie mir, daß ich richtig richtig gut aussah, also richtig, aber richtig doll gut, als wir uns im Oktober im Bus trafen. Na sowas freut einen doch und macht Hoffnung.
Die Glossybox Dezember 2013 ist inzwischen bei mir eingetroffen, aber ich mache diesmal etwas ganz perverses: Ich werde sie erst Heiligabend auspacken und mir bis dahin die Neugierde verkneifen, die wirklich groß ist, da ja die Glossybox neue Beautyprofile in den Accounts installiert hat. Ich bin schon gespannt, ob das sich ausgezahlt hat. Zudem ist die spezielle Box der Christmas-Edition so schön, daß sie förmlich danach schreit, unter dem Weihnachtsbaum zu liegen, wenn, ja wenn es einen gäbe...
Relativ zuversichtlich bin ich heute losgezogen, trotz der schlechten Erfahrung im letzten Jahr eine Woche vor Weihnachten, und siehe da, es gab noch wirklich viele Bäume im Baumarkt, nur leider leider keinen einzigen kleinen Baum. Die waren alle viel zu groß und zu schwer, um sie bis zu meiner Wohnung und dann auch in den Bau hineinzuschleppen. Aus lauter Frust klaute ich einen kleinen Tannenzweig, der irgendwo abgebrochen war, doch verlor darauf sofort meinen Einkaufswagen-Euro, wahrscheinlich wegen des schlechten Gewissens. Und zu Hause schaute ich spaßeshalber mal in den Weihnachtsbaum-Internetshops nach, aber auch dort war unter 1,40 m jeder Baum ausverkauft. Der Weihnachtsgeist meint es in diesem Jahr mal wieder nicht gut mit mir.
Ein kleines Trostpflaster für mich ist, daß nun auch bei www.lovelybooks.de eine schöne Rezension meines Buches geschrieben wurde von einem, wie es aussieht, begeisterten Leser: Zur Rezension > .