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Dienstag, 24. Oktober 2017

Vagabundierende Erstbesteller

Worte können Gefühle auslösen, das weiß jeder. Und das völlig unabhängig davon, ob sie überhaupt in einem sinnvollen Zusammenhang stehen oder Gefühle beschreiben. Zwei entgegengesetzte Beispiele dafür konnte ich eben an mir selbst beobachten. Im History Channel tobt gerade die Apokalypse - Milliarden Menschen sterben, die Erde zerreißt es, aber mir geht es gut. Ständig höre ich den Begriff "vagabundierender Planet", der Übeltäter des Weltunterganges, aber ich habe eine Schwäche für das Wort "vagabundieren". Es ruft in mir ausschließlich positive Gefühle hervor. Deshalb bekomme ich jedesmal einen Gute-Laune-Kick, wenn ich "vagabundierender Planet" höre, trotz grauenvollem Horrorszenario. Ein vagabundierender Planet ist super und kann nicht böse sein. Dazu ist das Wort viel zu schön.

Anders dagegen das Wort "Erstbesteller". Groß prangt es auf der Rechnung des Pizzadienstes, bei welchem ich das erste Mal bestellte. Die Pizza war super, keine Frage. Dünn, saftig, heiß, dick belegt. Da gibt es überhaupt nix zu meckern. Aber dieses "Erstbesteller" auf der Rechnung hat ungefähr den Charme von trockenem Bürostaub und könnte mich tatsächlich davon abhalten, dort noch einmal zu bestellen. Dabei könnte ich nicht einmal erklären, warum dieses Wort so abstoßend auf mich wirkt. Manche Worte mag man halt und andere nicht.

Orange

Wenn ich so durch meine alten Kinderfotos stöbere, fällt auf, daß ich fast durchgängig irgendetwas in Orange trage, teilweise bin ich sogar gänzlich in Orange gekleidet, sehr speziell auch die Kombination von Pink und Orange. Solch eine Kombination gab es eigentlich nur in einem bestimmten Zeitabschnitt und ich hatte wohl das Pech, in diesem Zeitabschnitt eine Mutter zu haben, die sehr auf modisches Aussehen bedacht war. Pech deshalb, weil Orange eine Farbe ist, die mir absolut nicht steht und die ich eigentlich nie gerne getragen habe. Ich kann mich jedenfalls nicht erinnern, daß irgendein Lieblingskleidungsstück von mir orange gewesen wäre. Vermutlich hat man schon als Kind ein Gespür dafür, was man tragen sollte und was lieber nicht, obwohl es einem relativ egal ist und letztendlich ja doch die Eltern entscheiden. Ich erinnere mich auch noch an eine knielange, von meiner Mutter gestrickte Schlaghose in Orange, die ich zu langen Stiefeln trug. Leider gibt es davon keine Fotos, aber ich erhielt dafür sogar ein Kompliment von meiner Kinderzahnärztin. Nur daß mir die Zahnärztin herzlich egal war, ich sie lieber von hinten sah und ich diese Hose total gehasst habe. Ich hatte außerdem eine lilafarbene, lange gestrickte Schlaghose, die ich ebenfalls nicht besonders mochte. Nachdem mich ein paar ältere Schüler mit dieser Schlaghose, die zu diesem Zeitpunkt wohl modisch schon etwas veraltet war, aufzogen, weigerte ich mich strikt, sie noch einmal anzuziehen.

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Samstag, 21. Oktober 2017

Kuschelsaison und biologisches Upcycling

Ein Blick aus dem Fenster, kahle Äste mit wenigen, zittrigen goldenen Blättern daran, das Grau ist in der Übermacht, und es ist offensichtlich, die Kuschelsaison hat begonnen. Kuscheldecken stehen wieder hoch im Kurs, ebenso Teekannen mit Stövchen und Kerzen sind ebenfalls sehr wichtig, zumindest für mich. Kamen im Sommer die Düfte von draußen herein (in diesem Sommer nicht nur angenehme), hole ich sie mir jetzt mit Duftwachs ins Haus. Endlich kenne ich auch einen Trick, wie man Wachs einfach aus gläsernen Duftlampen entfernt, wenn man keinen Platz für sie im Gefrierschrank hat. Eine hatte schon einen Sprung und mußte ausgetauscht werden. Das passiert nun hoffentlich nicht mehr, denn man kann ganz einfach Eiswürfel auf das festgewordene Wachs legen und innerhalb weniger Minuten läßt es sich in einem Stück hinausheben. Weiterhin sind die Himalayasalzlampen oft in Benutzung, die so ein schönes warmes, orangefarbenes Licht geben.
Für Kuscheltiere brechen jetzt harte Zeiten an, besonders wenn sie bei mir leben. So ein Kuscheltier hat es in der Tat nicht leicht, auch wenn seine einzige Aufgabe darin besteht, sich lieben zu lassen, dies allerdings, ohne eigene Rechte einzufordern, sondern jederzeit zu Willen zu sein. Und natürlich gibt es, wie für beihnahe alles, auf Youtube Anleitungen zum Kuscheln. So geht es nämlich richtig:




Für diese Vorweihnachts- und Weihnachtszeit habe ich mir vorgenommen, was Süßigkeiten betrifft, eher minimalistisch und anspruchsvoll zu sein. Da ist immer noch dieses Stollenrezept und außerdem ein Rezept für selbstgemachte Dominosteine, das ich ausprobieren möchte. Gekauft werden höchsten ein paar Lebkuchen, weil sie halt zu Weihnachten gehören, aber nicht mehr so viele, daß es bis zum Februar reicht. Und generell möchte ich wieder mehr das Obst schätzen, Mandarinen, Apfelsinen, Bananen. Früher gehörten Mandarinen, Apfelsinen und Nüsse als etwas Besonderes auf jeden Weihnachtsteller. Inzwischen sind diese natürlichen Ressourcen so selbstverständlich geworden, daß sie nicht mehr viel gewürdigt werden. In den letzten Wochen begann ich bereits, indem ich statt Süßigkeiten lieber süße Bio-Trauben genascht habe. Und ehrlich, mit so einem Teller süßer Trauben braucht man gar nichts anderes, kriegt genug Zucker, aber ohne daß es auf die Zähne und Knochen geht, weil gleich das volle Paket Mineralien dabei ist. Trauben hinterlassen zudem noch perfekt wenig Abfall, ein Vorteil, den sie Bananen gegenüber haben. Diese lassen sich dafür vielfältiger verarbeiten. Wenn einem im Winter das pure und traumhaft cremige Bananeneis zu kalt ist, sind Bananen immer noch eine prima Grundlage für eine vegane Mousse au chocolat mit Eischneeersatz aus Kichererbsenwasser (funktioniert tatsächlich - Kichererbsenwasser von eingemachten Kichererbsen läßt sich wie Eischnee aufschlagen und verarbeiten), lassen sich backen oder nach asiatischer Art mit Kokosmilch zu Bananenpudding aufbrezeln. Leider machen sie mit den Schalen aber viel und schnell unangenehmen Abfall. Doch selbst dafür findet man auf Youtube Abhilfe mit Rezepten zu als Pommes frittierter Bananenschale. Werde ich sicher auch mal ausprobieren, allerdings bezweifle ich, daß ich Lust habe, sämtliche Schalen zu frittieren und so viel Kompost brauche ich ebenfalls nicht. Da sind Äpfel wieder praktischer und aus ihnen läßt sich leckeres Apfelkompott kochen, aus den Schalen noch Apfeltee aufbrühen. Oder man kann aus den Schalen im Ofen Apfelchips machen. Natürlich kennt auch jeder den Bratapfel, den ich jedoch nicht mag. Mandarinen sind ebenfalls ein perfekter und schneller Obstsnack und sie hinterlassen wohlriechende Schalen. Auf Youtube lassen sich Anleitungen finden, wie man aus den Schalen von Zitrusfrüchten schnell und ohne viel Zubehör selbst ätherisches Öl gewinnt. Und falls einem das immer noch zu anstrengend ist, lassen sich die Schalen auch pur zum Badewasser hinzugeben, geben dort ihre ätherischen Öle frei und sich gleichzeitig wie kleine Peelingschwämme benutzen. Upcycling, auch von organischen Materialien, ist im Trend, und wenn man sich mal etwas Gedanken macht und informiert, ist es erstaunlich, was aus diesen Resten noch herauszuholen ist. Anders als aus den Plastiktüten der Süßigkeiten, wenn diese leer sind. Mich wundert nur, daß über organisches Upcycling relativ wenig in Deutsch zu finden ist. Hier scheint es noch nicht so angekommen zu sein. Falls ihr andere Möglichkeiten kennt, Obst- und Gemüsereste weiterzuverwerten (mal abgesehen von der klassischen Brühe), hinterlaßt mir doch einen Tip in den Kommentaren.

Mittwoch, 18. Oktober 2017

Verrückt, völlig verrückt,

die Zumbine hat heute ebenfalls Herzen geschwitzt, sogar gleich zwei Stück. Vorne UND hinten. Das habe ich vorher bei ihr noch nie gesehen, da muß doch irgendein Trick dahinterstecken! Und irgendwie scheint zur Zeit Tango in der Luft zu liegen, denn sie stellte eine neue Tangochoreografie vor, und das, nachdem ich mir in den letzten fünf Tagen selbst eine Tangochoreografie zusammengebastelt und leidenschaftlich zu Hause geübt hatte. Es war sogar derselbe Schritt dabei, den sie in ihrer Choreografie auch hat und trotzdem konnte ich ihn bei ihr nicht tanzen. Da hab ich wohl noch nicht genug geübt, aber ich tanze ihn sowieso viel langsamer und wiegender.

Hinterher lud mich eine Mittänzerin ein, nächste Woche nach dem Zumba sich mit ihr und anderen zusammen in einem Restaurant zu treffen. Ich habe aber abgelehnt, weil ich mir beim besten Willen nicht vorstellen kann, vollgeschwitzt vom Zumba in ein Restaurant zu gehen. Da hätte ich Angst, auf dem Stuhl einen Wasserfleck zu hinterlassen. Irgendwie ist Zumba als Vereinstätigkeit doch ziemlich geselligkeitsfeindlich mit diesen Einschränkungen. Beim Kegeln schwitzt man weniger.

Freitag, 13. Oktober 2017

Komische Vögel

Die Meisen nahmen heute meinen Balkon auseinander, aber sowas von. Am liebsten mögen sie die Schaumstoffgriffe meiner Reckstange. Aus ihnen zupfen sie dauernd Krümel heraus und ich höre dann immer - dong, dong, dong - die Schnäbel auf Metall hämmern. Ich weiß nicht, was sie damit wollen, essen werden sie das ja wohl nicht. Natürlich wird auch überall am Futterhäuschen herumgezupft und -gehämmert und sämtliche Blumentöpfe werden abgehüpft und inspiziert, wobei sie gerne mal kopfüber an einer Blumenranke hängen. Sehr interessant ebenfalls die Stecklöcher in den Steckspalieren, oben an der Spitze, auf der sie dann herumbalancieren und mit dem Schnabel das Loch absuchen. Ich weiß nicht, was sie darin finden. Vielleicht verstecken sich ja Insekten zum Winterschlaf darin? Oder die Meisen haben einfach nur eine Meise.
In einer Talkshow hörte ich letztens, daß Meisen sogar eine eigene Grammatik besitzen. Aber wozu braucht man eigentlich Grammatik, wenn man Wände hochlaufen und kopfüber an Blumenranken hängen kann? Ein sehr außergewöhnlicher Gast ließ sich ebenfalls blicken und tat es ihnen gleich - er hing nämlich kopfüber vom Boden des Futterhäuschens herab und verdrehte sich den Hals, um hineinzuschauen. Da es ein ziemlich großer Vogel war, der nicht hineinpasste und ich zuerst viel Weiß sah, hielt ich ihn anfangs für eine Elster. Doch nein, das rote Hinterteil war eindeutig. Dieser Herr Buntspecht war es! Einen Specht hatte ich noch nie auf meinem Balkon! Nachdem er den Inhalt des Futterhäuschens ausgespäht hatte, schnappte er sich das Netz des Meisenknödels und schwupps war er weg. Da werden sich die Meisen aber wundern.

Auf dem Weg zum Zumba sind mir dauernd verwirrte Fledermäuse vor der Nase herumgeflattert, sowohl an meinem Block, als auch an der Schule und der Turnhalle. Das Mädchen, welches Herzen schwitzen kann, war wieder anwesend. Irgendwie ist das ja auch eine einzigartige Fähigkeit, aber vermutlich weiß das Mädchen davon gar nichts. Im Vorraum von der Turnhalle ist mir ein Cent-Stück aus der Geldbörse in einen herumstehenden Schuh gefallen. Erst wollte ich in den Schuh hineingreifen, aber dann dachte ich mir: "Nee, für einen Cent greifst du jetzt nicht da rein. Dann ziehst du lieber Nikolaus vor." Und fast hätte ich sogar noch einen Euro dazugelegt, meinte jedoch, das wäre vielleicht doch etwas übertrieben.

Donnerstag, 12. Oktober 2017

Zumba und Spaziergang

Am gestrigen Abend habe ich es tatsächlich geschafft, mal wieder zum Zumba zu gehen und danach tapste ich anderthalb Stunden im Dunkel durch das Kiez, weil dort eine Lichtinstallation im Rahmen des Festival of lights zu sehen sein sollte. Es fand sich tatsächlich ein angestrahltes, noch nicht fertig gestelltes Eckhaus, sowie eine große angestrahlte Fassade auf dem Innenhof des Neubaus. Leider durfte man jedoch den Hof nicht betreten, da noch Baustelle, und da frage ich mich schon, was es für einen Sinn macht, eine Innenhoffassade anzuleuchten, wenn nur Mitarbeiter und Ordnungshüter den Hof betreten dürfen.

Als ich erst spät nach 22 Uhr zu Hause war, tat mir wirklich alles weh, zumal ich schon vom letzten IGA-Besuch einen riesigen Muskelkater hatte. Deshalb war ich hinterher auch ziemlich stolz auf mich, daß ich beim Zumba überhaupt den Anschluß halten konnte, zumal zum Muskelkater noch wenig Übung und die psychischen Bleigewichte kamen, die ich spürbar mit mir herumschleppe und die mir ein wenig den Spaß am Tanzen nehmen, obwohl ich dann aber auch irgendwie etwas vermisse und mich noch schlechter fühle. Zwischenzeitlich in einigen kleinen Momenten, in denen ich ganz bei der Sache bin, blitzt immer mal ein Hauch von Freude wieder hervor. Wenn solche psychischen Bleigewichte wenigstens das Muskelwachstum stimulieren würden, aber im Grunde sind sie zu nichts nütze, völlig sinnlos und machen zudem einen krummen Rücken. Doch irgendwann wird es ja hoffentlich auch wieder anders sein. Geduld, Geduld.

Und trotz dieser vielen Bewegung, nach der ich eigentlich bombig hätte schlafen müssen, wälzte ich mich die halbe Nacht schlaflos umher und schlief erst gegen morgen richtig für wenige Stunden ein. Irgendwie war mir, und ist mir immer noch, so komisch heiß, obwohl die Temperaturen nicht anders sind als in den letzten Tagen, in denen ich fror. Deshalb stellte ich sogar die Körpertemperatur fest, weil ich außerdem eine leicht verstopfte Nase habe, aber nichts, alles normal. Ich fühle mich eigentlich auch nicht krank, sondern eher so, als hätte ich in der vergangenen Nacht haltlos gesoffen und nun einen dicken Kater. Danach schläft man genauso schlecht. Vielleicht war es ja zuviel Bewegung.

Festival of lights1

Festival of lights2

Mittwoch, 11. Oktober 2017

IGA, die zweite |2

Auf der Anhöhe gegenüber dem Kienberg sind mehrere Schaukeln installiert, auf denen man mit einer fantastischen Aussicht schaukelt. Man kann von hier aus sogar den Fernsehturm sehen, wenn man genau hinschaut (zwischen Hochhäusern und Berg). Nur leider scheinen die nicht für Erwachsene zu sein. Daß sie schmal sind, stört mich nicht, ich passe trotzdem drauf, aber unglücklicherweise sind sie auch extra tief gelegt, so daß ich nicht lange schaukeln konnte, weil es zu sehr auf die Beine ging, sie ständig so extrem anzuspannen und hochzuziehen, um nicht am Boden anzustoßen. Schade, denn gerade so ein Platz wäre doch prädestiniert dafür, auch zwei oder drei Schaukeln für Erwachsene aufzustellen. Es würde ja schon reichen, wenn die zehn Zentimeter breiter und zwanzig Zentimeter höher sind. Wer hat eigentlich bestimmt, daß Erwachsene nicht mehr schaukeln sollen? Bei Spielplätzen, die explizit für Kinder sind, verstehe ich das ja, aber an solchen Orten bekommt man als Erwachsener immer nur irgendwelche doofen Fitnessgeräte hingestellt. Dabei hält doch Schaukeln ebenfalls fit.

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Sehr schön ist auch der "Reflecting Garden" mit in Spiralen angeordneten Spiegelstelen, in denen man immer wieder andere Bilder sieht. Im Prinzip wie ein kleines Spiegelkabinett. Ich finde nur schade, daß sie nicht mehr daraus gemacht haben. Man hätte ihn größer anlegen und auch mit Anpflanzungen und Blumen dazwischen gestalten können, dann wären die Bilder noch komplexer und man würde sich noch lieber und länger dort aufhalten.

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Weiterhin las ich, daß es eine Volkszählung für Schmetterlinge gibt. Nun ja bei meiner letzten eigenen traurigen Zählung in diesem Jahr, habe ich einen einzigen gezählt. Aber auf dem Gelände der IGA scheinen sich doch einige mehr aufzuhalten. Schließlich muß es dort für sie das Paradies sein, in welchem Milch und Honig fließen.

Je später es wurde, um so dickere graue Wolken zogen herauf und als ich im Bus nach Hause saß, begann es wieder zu regnen.

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Dienstag, 10. Oktober 2017

Adventskalender

Mein Adventskalender ist heute bereits gekommen. Es ist der Adventskalender von look fantastic, den ich mir gönnte, wobei ich ehrlich sagen muß, daß ich eigentlich um alle Beautykalender, -boxen und ähnliches einen großen Bogen machen wollte, weil ich noch genug davon im Badezimmer herumzustehen habe. Außerdem will ich nicht mehr so viel herumprobieren, sondern bei den inzwischen herauskristallisierten, für mich bewährten Produkten bleiben. Aber dieses Design hat mich einfach angefixt. Eine tolle Idee, einen Adventskalender in einem Kommödchen mit Schubladen zu verstecken. Dieses Papp-Kommödchen wirkt sehr stabil und hat sogar Magnetverschlüsse an den Klapptüren. Es wäre viel zu schade zum entsorgen, sondern könnte auch noch gut in einem Regal Platz finden, vielleicht außen mit einem anderen Papier "tapeziert". Und ich habe keinen Schimmer, was mich für Produkte erwarten. Immerhin gibt es ein großes 25. Päckchen und der Wert der Produkte soll insgesamt über 300 Euro betragen. Nun nützt mir das gar nichts, wenn ich mit den Sachen nichts anfangen kann. Nun ja, man wird sehen - wenigstens bleibt es spannend. Vermutlich werde ich das meiste erst am Weihnachtsabend auspacken.

look fantastic - Adventskalender

look fantastic - Adventskalender2

IGA, die zweite |1

Was für ein Glück, daß ich den gestrigen Tag genutzt habe, um noch einmal zur IGA zu fahren. Heute ist alles wieder grau in grau, aber gestern gab es, zumindest bis zum Nachmittag, Sonnenschein, am Vormittag sogar noch mit strahlend blauem Himmel - dafür war es aber mit unter 10 Grad ziemlich kalt, fast ein Wintertag. Und schon sieht alles auf der IGA ganz anders aus. Sogar ein paar neue Gärten habe ich entdeckt, die ich bei Regen völlig übersah. Nun ist der "Garten des abgeschiedenen Vergnügens", wie der Name bereits sagt, eh hinter meterhohem Schilf versteckt. Ein wenig bereut habe ich es, mich nicht gleich morgens auf eine dieser großen hölzernen geschwungenen Liegen vor der Wasserpromenade gelegt zu haben, denn da war erstens noch kein einziges Wölkchen am Himmel zu sehen und zweitens die ein und andere Liege frei. Als ich am frühen Nachmittag zurückkehrte, hatte es sich bereit etwas bewölkt und die Liegen, welche die wankelmütige Sonne abbekamen, waren voll belegt. In der Wasserpromenade kann man einige hohe Wasserfälle bewundern und es gibt einen Garten, in dem das Wasser vernebelt wird, was bei Sonneneinfall auf Fotos zu kleinen Regenbögen führt.

Ich lief diesmal hinter den Kienberg an den Ausstellungen vorbei und über den Wuhlesteg auf die andere Anhöhe, wobei ich den Namen "Wuhlesteg" schon ziemlich untertrieben finde für diesen sehr langen Übergang, während die "Tälchenbrücke" mit ihren paar Metern eigentlich nur ein Steg ist. Sowas nennt man vorsätzliche Verwirrung. Ich möchte nicht wissen, wie viele Touristen an der Tälchenbrücke standen und sich fragten "Ist das jetzt der Wuhlesteg?" oder den extra langen Wuhlesteg überquerten und dachten, es wäre die Tälchenbrücke.

Als ich an den Ausstellungen vorüberschlenderte stand seitwärts eine Frau mit ihrem Kinderwagen, mit dessen Inhalt sie sehr beschäftigt schien. Allerdings klangen die Geräusche, die aus dem Kinderwagen drangen, seltsam, nämlich wie das Schreien einer Krähe. Im ersten Moment kam ich tatsächlich auf die verrückte Idee, sie führe eine Krähe im Kinderwagen herum. Doch dann waren ein paar ganz normale Babyhändchen zu sehen. Das ist ja schon irgendwie grausam, wenn man ein Baby hat, das wie eine Krähe schreit, aber noch merkwürdiger wird es dann wahrscheinlich, wenn sie mit dem Baby zu Hause ist und nicht in der vogelfreundlichen Umwelt der IGA. Unterwegs begegnete mir denn ebenfalls ein Eichelhäher. Ich wette, das Baby hat jetzt schon seinen Spitznamen weg.


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Den Schuh mit einer Pflanze hatten Gärtner auf ihrem Wagen befestigt.

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Wie man sieht, kann man auch alte Jeans und Schuhe im Garten recyceln, wäre aber nicht so wirklich mein Geschmack.

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Montag, 2. Oktober 2017

Ins Wasser gefallen

ist mehr oder weniger die IGA in Berlin für mich. Ich hatte ja eigentlich zum letzten Weihnachtsfest eine Karte geschenkt bekommen. Da es aber ein Familienausflug werden sollte, bin ich brav bis zu meinem Geburtstag nicht hingegangen, weil dann ein Termin verabredet werden sollte. Es stellte sich allerdings heraus, daß niemand mehr Zeit oder Nerven hat dafür. Nun habe ich gerade ebenfalls nicht so richtig den Kopf frei für Verlustierungen, die Karte verfallen lassen und überhaupt nicht dort gewesen sein, wollte ich aber auch nicht. So auf den letzten Drücker, denn die Tageskarte ist bis zum 15. Oktober gültig, beschloß ich, heute mal hinzufahren, obwohl es ganz schön grau draußen war. Jedoch brach ab und zu die Sonne durch die Wolkendecke und ich dachte mir, wenn ich Glück habe, kommt sie noch ganz hervor. Vielleicht hätte ich mich lieber auf den Wetterbericht statt auf mein Glück verlassen sollen. Dieses ist zur Zeit leider im Urlaub.

Als ich dort war, erhielt ich vom Einlasser mehrere Päckchen Kapuzinerkressesamen in die Hand gedrückt und dann begann es schon etwas zu nieseln. Nun lasse ich mich von sowas ja nicht abschrecken und erwanderte den Kienberg sowie die zusätzlichen 97 Stufen auf die Aussichtsplattform. Die Seilbahn nahm ich nicht, da diese nur zum Sitzen war, wobei man sowieso nicht viel sieht und ich eh wieder ein bißchen mehr Bewegung gebrauchen kann. Schon als ich oben ankam war ich ziemlich durchgeweicht, denn inzwischen regnete es richtig. Entsprechend diesig war auch die Aussicht. An der Seilbahnstation kaufte ich mir eine Rostbratwurst und verzehrte diese beim Abstieg im strömenden Regen. Ein wenig fühlte ich mich an Norwegen erinnert, nur daß ich nicht wie in Norwegen gekleidet war und inzwischen bis auf die Haut naß. Nur Schuhe und Strümpfe hatte ich glücklicherweise robust genug gewählt, daß die Füße warm blieben. Wie auch in Norwegen befürchtete ich bald, daß meine Kamera wegen der Nässe schlapp macht und gar nichts mehr fotografiert. Das trat nicht ein, aber die Fotos sind genauso wässrig verschwommen, wie die aus Norwegen.

Doch wenn ich schon mal da war, wollte ich mir den Tag wegen des Regens nicht vermiesen lassen und lief auch noch die vielen neuen Gärten ab. Leider konnte man den Charme dieser Gärten zu dieser Jahreszeit und im strömenden Regen nur noch wage erahnen. Ich glaube, im Sommer wäre es dort wunderschön gewesen mit diesen vielen verwunschenen Wasserinstallationen und Springbrunnen und den vielen sehr speziellen, blühenden Anpflanzungen und Dekorationen. Ein Aboriginies-Garten zum Beispiel mit verkohlten Baumstämmen oder ein versunkener Garten, in welchem man versteckt hinter Hecken ein ausgedehntes Wasserbecken, eine Mischung aus Schwimmbecken und Gartenteich mit angepflanzten Seerosen, findet. Meine Hosen sahen inzwischen so aus, als hätte ich dieses Becken durchwatet, nämlich bis unter das Knie nass. Ich schwöre jedoch, das habe ich nicht getan.

Einige Stunden später, als ich durch die nassen Klamotten gehörig durchgefroren war, überlegte ich, ob ich noch das Tropenhaus suchen und mich dort aufwärmen soll, aber ich entschied mich dann doch, lieber gleich den Heimweg anzutreten. Zu Hause gab es erstmal trockene Sachen und einen heißen Kakao. Und jetzt ärgere ich mich, daß ich nicht schon im Sommer dort gewesen bin. Falls es in den nächsten zwei Wochen nochmal einen sonnigen Tag gibt, versuche vielleicht erneut mein Glück.

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Diese sehr spezielle bunte Wand gefiel mir besonders gut. Hinter den Planken verbergen sich durchgehend Pflanzkästen.

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Sehr entzückende Dahlien! Der Dahliengarten war in dieser Jahreszeit definitiv noch der bunteste und schönste von der Flora her.

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Im Englischen Garten hingen sogar Äpfel an den Bäumen, nur leider zu hoch. Die unteren waren schon weg.

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Samstag, 30. September 2017

Prüfungen

Weil ich in der ersten Reihe gleich neben dem Lehrertisch sitze, beginnt die Lehrerin, die gerade hereingekommen ist, einen Small Talk mit mir. Sie ist recht sympathisch und hat ein behindertes Bein. Gemächlich lege ich mein dick eingegipstes rechtes Bein auf einem Stuhl ab. Da haben wir ja etwas gemeinsam, denke ich, während ich prüfend mit den Zehen wackle. Im Unterricht geht es um irgendwas mit IT und Finanzen. Doch das ist nur ein kleiner Teil, den ich zu lernen habe. Siedend heiß fällt mir ein, daß ich in diesem Jahr bald (wobei ich mich gefühlt am Anfang eines Jahres befinde) ununterbrochen Prüfungen habe. Es sind immer mehrere geballt aufeinander und dazwischen höchstens zwei Monate, alle in vollkommen anderen Gebieten und an anderen Schulen. Allein bei dem Gedanken daran, werde ich mutlos, weil ich mir kaum vorstellen kann, wie ich das bewältigen soll. Ja, ich komme sogar auf die vollkommen irre und für mich aberwitzige Idee, daß es am besten wäre, gleich mit dem Lernen zu beginnen, obwohl bis zu den ersten Prüfungen noch etwas Zeit ist.

Örghs, ich will keine Prüfungen. Und ein gebrochenes Bein brauch ich auch nicht, ich fühle mich so schon wie in Gips.

Sonntag, 24. September 2017

Körperstatus nach vier Monaten

So, die Welt ist gestern mal wieder nicht untergegangen, Zeit zu einer Bestandsaufnahme der aktuellen Veränderungen nach der Op: Weil nach drei Monaten noch so zwei bis drei kleinere und größere Dellen am Bauch zu sehen waren, hatte ich mir schon Sorgen gemacht, daß diese bleiben, aber jetzt nach vier Monaten sind sie deutlich zurückgegangen. Da ein Endergebnis wohl erst nach sechs Monaten zu sehen ist, bin ich zuversichtlicher, daß bis dahin alles vollkommen normal aussieht. Und zusätzlich ist das untere Bäuchlein, das vorher, auch wenn ich dünn war, immer etwas vorstand, jetzt flach. Mein Gewicht ist wieder bei glatt 70 kg, welches ich erreichte, nachdem ich mir zehn Kilo abgetanzt hatte. Und das, ohne daß ich sehr viel getan hätte, außer weniger zu essen (im Sommer ißt man ja sowieso nicht so viel), Yoga und sporadische Sportübungen. Trotzdem erscheinen mir meine Beine, besonders um die Knie herum, etwas wabbliger als vorher. Es gibt ja diese Behauptung, die natürlich von Ärzten nicht verifiziert wird, daß sich abgesaugtes Fett an anderen Stellen erneut festsetzt. Nun ist es bei mir ja sowieso an einer anderen Stelle deponiert worden, wo aber natürlich nur ein Teil davon angewachsen ist. Wenn die Behauptung also stimmt und ich mir den Unterschied nicht nur einbilde, scheinen die Fettzellen nun meine Knie zu mögen. Fettzellen sind so dumm wie Amöben. Nicht mal, wenn man ihnen einen Wegweiser zur richtigen Stelle hinbauen würde, würden sie den Ort erkennen, wo sie wirklich gebraucht werden. Andererseits sollte ich vielleicht solche Übungen im Yoga, bei denen man kniet und die ich sowieso gerade deshalb nicht mag, weil ich das eher unangenehm finde, konsequent weglassen. Nicht umsonst hat man schließlich am Hinterteil einen besonders hohen Fettanteil. Vielleicht sind Fettzellen ja doch nicht so doof.

Meine Brust dagegen sieht immer noch grün und blau aus, teilweise kommt es mir sogar schlimmer vor als anfangs. Ich spüre auch häufig Schmerzen, wenn bei Übungen die Brustmuskeln im Einsatz sind, allerdings weiß ich nicht, ob die Schmerzen einfach eine Folge der Blutergüsse sind, oder ob ich mir bei diesen Übungen erst neuerliche Blutergüsse zuziehe, wenn da irgendwie zuviel reibt und drückt. Zur Zeit beschäftigt mich der Gedanke, bzw. die Frage, ob man sich wohl etwas Oberweite abtrainieren könnte. Bei mir würde es ja nur eine Brust betreffen, am Implantat kann man natürlich nichts ändern, aber es würde doch enorm die Vorgehensweise und die Entscheidungen bezüglich möglicher Folge-Ops vereinfachen. Ich bezweifle es jedoch, denn meine Oberweite war immer sehr stabil und ziemlich gleich, egal ob ich viel oder wenig auf den Rippen hatte. Vermutlich wäre dazu schon Leistungssport nötig, und der ist so gar nicht mein Fall. Ich kann zwar eine kurze Zeit, wenn es mir gut geht, intensiver trainieren, aber auf Dauer funktioniere ich eher nach dem Lustprinzip und möchte, daß Sport Spaß macht und es auch so bleibt. Genau deshalb hasse ich Fitnessstudios. Um dort hinzugehen und seinen Körper mit langweiligen und anstrengenden Übungen zu quälen, braucht man schon eine gehörige Portion Masochismus. Genauso dröge und schlauchend finde ich Joggen, obwohl immer behauptet wird, man hätte davon irgendwann Endorphinausstöße. Also zu mir hat sich während des Joggens noch nie irgendein Endorphinchen verirrt. Langweilig, uninteressant und anstrengend ist eine echt üble Kombination, weil die Aufmerksamkeit dann um so mehr auf die Anstrengung und den Schmerz geht. Und wenn man wie gesagt nicht gerade masochistisch veranlagt ist, vergeht einem die Lust schnell, selbst wenn man versucht sich mit irgendwelchen Zielen zu motivieren. Spannend, interessant und anstrengend ist dagegen eine viel bessere Kombi, weil man mehr Möglichkeiten hat, seine Aufmerksamkeit auf etwas anderes zu lenken, an der Tätigkeit an sich Freude findet und sie nicht nur als Mittel zum Zweck benutzt. Beim Tanzen zum Beispiel ist man so auf Musik, Schritte, Choreo, Ästhetik usw. fokussiert, daß man die Anstrengung und Schmerzen zwar wahrnimmt, aber viel weniger darüber nachdenkt und sich weniger davon abhalten läßt oder gar schlechte Laune bekommt. Aber Oberweite verkleinern kann man damit wahrscheinlich nicht.

Wie auch immer, so rein theoretisch würde ich mir generell gerne noch ein paar Kilos abtrainieren, einfach nur um zu sehen, wie es sich so macht, wenn alles ein bißchen straffer ist, aber praktisch ist meine Energie gerade auf dem Nullpunkt, weil einige Dinge in meinem Leben so belastend und beschwerend sind. Also bleibt es bei Kuchen backen und Stricken - immerhin übt das die Finger. Ich stricke gerade an einer Tagesdecke für mein Bett, seit ich entdeckt habe, daß ich unter Wolldecken super schlafen kann. Vier Knäuel hab ich bereits verstrickt, elf warten noch. Da werde ich wohl den ganzen Winter zu tun haben.