Zwar noch ein wenig früh, aber ich fand heute schon ein Osterei. Mir fiel plötzlich etwas Weißes auf, das hinter der Kommode blitzte. Als ich es hervorzog, war es ein ungeöffneter Brief. Oh, denke ich, na hoffentlich nichts wichtiges! Aber wenn ein Brief hinter die Kommode rutscht, ist es natürlich nicht einfach nur Werbung, sondern die Mitteilung meines Vermieters, daß sich die Bankverbindung für die Mieteinzahlungen geändert hat. Und zwar von Anfang November 2017. Klasse, daß ich den Brief im März 2018 schon finde. Klasse, daß ich ihn überhaupt finde! Immerhin habe ich von meinem Vermieter bisher nichts weiter gehört, da kann ich wohl davon ausgehen, daß das Geld trotzdem eingegangen ist.
Weiterhin sah ich mir Videos von vergifteten, sterbenden Katzen an. Ich weiß selbst nicht, warum ich mir das antue. Menschen können die grausamsten Tiere überhaupt sein. Katzen werden mit Rattengift vergiftet, lebendig angezündet oder lebendig vergraben - natürlich nicht nur Katzen, anderen Tieren kann so etwas genauso drohen, wenn sie den falschen Menschen in die Quere laufen. Fast schon human ist es dagegen, wenn Wohnungskatzen mitsamt "ihrer Habseligkeiten" auf der Straße ausgesetzt werden. Es ist herzzerreißend wie die armen Dinger dann völlig verstört neben ihrem Schlafkissen und ihrem Katzenklo sitzen und nicht wissen, wie ihnen geschieht. Bei all den niedlichen Katzenvideos kann man beinahe vergessen, wieviele Gestörte da draußen in der Welt herumlaufen. Am Bemerkenswertesten finde ich dabei, daß es eigentlich die Katzen sind, die freiwillig die Nähe des Menschen suchen und gesucht haben, anders als zum Beispiel Hunde, die dazu abgerichtet wurden. Da fragt man sich, ob das große Vertrauen, das Katzen in Menschen setzen, tatsächlich gerechtfertigt ist. Es gibt aber natürlich auch die positiven Geschichten, in denen Katzen, die in Not sind, geholfen wurde. Ein ziemlich starker Vertrauensvorschuß, den die Katzen uns da geben, und der doch im Grunde einem Roulettespiel gleicht.
Meine neue Praktikantenstelle in einem Büroraum mit zwei jungen Männern ist ziemlich chillig. Die beiden tragen Hemden mit Schlips und dazu Haartollen. Während der Arbeitszeit hängen sie an einem alten 50er-Jahre Rundfunkempfänger und spielen Swing-Musik. Und zwar durchgehend, weshalb ich auch die halbe Nacht Swing-Musik im Ohr hatte. Viele verschiedene Stücke. Ich weiß nicht einmal, ob es die überhaupt gibt oder ob die nur in meinem Kopf existieren. Zwischendurch machen sie mir etwas zu Essen oder kochen Kakao für mich. Normalerweise ist das bei Praktikanntinnenstellen ja eher umgekehrt, aber ich werde von ihnen umsorgt und es wird auch viel gelacht und herumgealbert, während ich am Schreibtisch meiner Tätigkeit nachgehe. Ab und zu gehe ich mal raus, auf die Toilette oder in den Kopierraum usw., wobei ich durch andere Büroräume muß und Kollegen treffe. Ein Büroraum ist ein Großraumbüro, in welchem viele Tische wie in der Schule hintereinanderstehen. Völlig selbstverständlich gehe ich nicht seitlich an den Tischen vorbei, sondern laufe über die Tische drüber hinweg, indem ich von Schreibtisch zu Schreibtisch springe, immer an den Kollegen vorbei, die sich nicht darüber beschweren, sondern mich eher teils bewundernd anschauen, wie mir scheint, was ich aber kaum registriere, weil ich überhaupt nicht darauf achte, was andere von mir denken und es mich auch nicht interessiert. Als ich vom letzten Tisch springe, verliere ich meine Schuhe und muß noch einmal zurücklaufen, um diese aufzusammeln. Es sind zwei hellblaue Plastik-Ballerinas mit einem rosa Herz vorne drauf. Sie sehen aus wie Kinderschuhe, zumal sie auch sehr klein wirken. Ich habe selbst Zweifel, ob ich da überhaupt reinpasse, aber als ich mit dem Fuß hineinschlüpfe, passen sie sehr bequem. Während ich zu meinem Büroraum zurückkehre, komme ich an einem Spiegel vorbei und schaue kurz hinein: Ich trage ein schwarzes, ärmelloses Top und meine Haare sind sehr stufig geschnitten und blond.
Ich glaube, ich muß wirklich etwas gegen meine Katzensucht unternehmen.
Das kriege ich hin. Und sogar mit nur einem Auge. Schon in der vergangenen Nacht begann das Auge zu tränen. Wenn man Kontaktlinsen trägt, passiert es manchmal, daß irgendetwas drunter rutscht und eine kleine Verletzung an der Hornhaut entsteht. Das Auge beginnt zu tränen und man hat das Gefühl, ein Fremdkörper sei darin. Normalerweise verschwindet das nach ein paar kontaktlinsenfreien Stunden wieder, doch heute nimmt der Tränenschwall kein Ende. Das Auge läuft, die Nase tränt oder umgekehrt. Man kann sich nicht mal vernünftig davon ablenken. Mit dem tränenden Auge ginge es vielleicht noch, aber nicht, wenn gleichzeitig die Nase tropft. Wenn das so weiter geht, leide ich bald unter akutem Flüssigkeitsmangel. Und draußen weint es Regen und Schnee.
Heute um 21:45 h läuft auf arte der Dokumentarfilm "Kaufen für die Müllhalde". Es geht um die bewusste Verkürzung der Lebensdauer von Industrieprodukten, so dass man selbst unter sogenannten "Qualitätsprodukten" bekannter Marken kaum noch wirklich haltbare und nachhaltige Produkte findet, wie ich selbst letztens wieder feststellen konnte. Besonders auch in der Technik ist es verbreitet und dies nicht nur bei Hardware-, sondern auch bei Softwareprodukten (gerne durch Pseudoupdates), wobei Software, sofern sie nicht auf Datenträgern ausgeliefert wird, immerhin den Vorteil hat, daß sie nicht auf der Müllhalde landet.
"Die bewusste Verkürzung der Lebensdauer eines Industrieerzeugnisses, zum Zweck die Wirtschaft in Schwung zu halten, nennt man "geplante Obsoleszenz". Bereits 1928 schrieb eine Werbezeitschrift unumwunden: "Ein Artikel, der sich nicht abnutzt, ist eine Tragödie fürs Geschäft". Gestützt auf mehr als drei Jahre andauernde Recherchen, erzählt der Dokumentarfilm die Geschichte der geplanten Obsoleszenz. Sie beginnt in den 20er Jahren mit der Schaffung eines Kartells, das die Lebensdauer von Glühbirnen begrenzt, und gewinnt in den 50er Jahren mit der Entstehung der Konsumgesellschaft weiter an Boden. Heute wollen sich viele Verbraucher nicht mehr mit diesem System abfinden. Als Beispiel für dessen verheerende Umweltfolgen zeigt der Dokumentarfilm die riesigen Elektroschrottdeponien im Umkreis der ghanaischen Hauptstadt Accra. Neben diesem schonungslosen Blick auf die Wegwerfgesellschaft stellt Filmemacherin Cosima Dannoritzer auch die Lösungsansätze von Unternehmern vor, die alternative Produktionsweisen entwickeln. Und Intellektuelle mahnen an, die Technik möge sich auf ihre ursprüngliche Aufgabe zurückbesinnen, auf die dauerhafte Erleichterung des Alltags ohne gleichzeitige Verwüstung des Planeten."
Irgendwie fror ich die ganze letzte Nacht in meinem Bett, trotz der Decke. Ich war nach dem Zumba wieder eine halbe Stunde nach Hause gelaufen, ein Stück davon zusammen mit einer Mittänzerin, die meinte: Laß uns mit Worten wärmen. Durchgefroren war ich trotzdem, als ich zu Hause war und auch die heiße Dusche hat nicht alles aufgetaut.
Meine Yeti-Hausschuhe sind im Moment Gold wert. Warme Füße bis über die Knöchel. Heute war ich wieder kurz draußen. Und im ersten Moment ist es direkt in der Sonne angenehm. Mit viel Einbildung kann man sogar schon etwas Frühlingswärme spüren. Aber schnell ist man froh, wieder nach Hause zu kommen.
Im Supermarkt hatte ich kurz einen leichten Panikanfall, weil ich meinen geliebten Buchholzer Sauerkischsirup nicht mehr gefunden habe. Ich finde, das ist der einzige Sauerkirschsirup, den man überhaupt trinken kann, und leider gibt es ihn tatsächlich nur in meinem Kiezmarkt. Ich fürchtete schon, sie hätten ihn auch aus dem Sortiment genommen, aber nein, sie hatten nur umgeräumt. Ich nahm mir auch noch etwas vom übrig gebliebenen Thüringer Kloßteig mit, weil ich festgestellt habe, daß man damit super schnelle Kartoffelpuffer mit Apfelmus machen kann. Kartoffelpuffer mache ich sonst selten bis nie, weil mir das Herumgemache vorher zu aufwendig ist, aber mit dem Thüringer Kloßteig schmecken sie fast genauso wie die echten. Außerdem mußte ich wie immer innerlich grinsen, wenn ich dort im Markt einen Beutel Mandarinen nehmen. Dort steht nämlich immer drauf: "Ideal zum Essen". Und jedesmal denke ich bei mir, was könnte ich eigentlich sonst noch damit machen, außer sie zu essen?
Und da ich gerader bei komischer Werbung bin - diese hatte letztens in meinem Briefkasten. Ich schätze, so streicht man nur bei Hellweg die Wände:
d.h. das Katzenhochbett, das ich niemals bauen werde, nimmt langsam Gestalt an. Und zwar so, daß ich es sogar schon zeichnen kann. Grundlage sind erst einmal eine abgerundete Eckplatte, die auf zwei senkrechten Brettern, sowie an der Wand befestigt wird. Natürlich braucht man dazu eine leere Zimmerecke, am besten neben der Heizung, da Katzen die Heizung lieben, und ein Heizungskörbchen in die Ecke mit einbezogen werden kann. An den senkrechten Brettern werden kleine Absätze befestigt, auf welche die Katze springen kann, um nach oben zu gelangen. Das ganze wäre ungefähr ein halbes Zimmer hoch. Oben auf das Bett kommt ein abgerundeter Katzentunnel inklusive integrierter Haarbürste, davor ein Liegekissen. Unten an der Platte wird ein Schaukelkörbchen befestigt. Etwa in derselben Höhe wie das Körbchen oder etwas höher entsteht eine kleine Galerie, von der aus man in das Körbchen springen kann. Unten auf dem Fußboden entsteht an der Wand entlang eine zweite Galerie, auf die man Katzengras stellen kann, und unter welche kleine Mauselöcher installiert werden, in welche Plüschmäuse o.ä. kommen. An den inneren Seiten der Bretter wird Kokosmatte o.ä. zum Kratzen befestigt. Natürlich darf auch ein alter Pantoffel nicht fehlen. Dieser wird als Aufbewahrung für ein oder mehrere Bälle darin aufgehängt, sollte aber abnehmbar sein. Nun ja, die Katze davor schaut noch etwas skeptisch, das sieht man an der aufgerichteten Schwanzspitze, aber das wird schon. Und wieder erfolgreich, aber vollkommen sinnlos prokrastiniert.

bzw. Prokrastinieren kann ich! Eigentlich wollte ich schon mal die Steuer erledigen und lesen, was ich bereits seit zwei Wochen nicht mehr getan habe. Stattdessen schaute ich mir online ewig und gründlich, inklusive der Rezensionen, Katzenspielzeuge an, an denen man sich heutzutage geradezu totkaufen könnte, und danach träumte ich vor mich hin, wie ich ein Katzen-Hochbett bauen würde. Eines mit allem Drum und Dran wie Katzenschaukel, Katzentunnel, Leiterchen und Treppchen, Bürsten, Plüschmäusen, Bommeln und Klappern - eben so ein richtiges Tigerparadies. Das Problem ist nur: Ich habe gar keinen Platz für so ein Hochbett, und vor allem - mir würde dazu dann noch die Katze fehlen. In dieser Zeit hätte ich natürlich genauso gut am Blog basteln können, aber Träumen ist halt schöner.
Überhaupt der Platz. Mehr Platz steht ganz oben auf meiner Wunschliste, aber wirklicher Platz, also leerer Platz. Kein vollgestellter Platz. Vollgestellter Platz macht nur noch mehr Arbeit und kostet Energie. Ich hätte auch nicht vor, diesen Platz großartig zuzuräumen. Mir reicht der Krempel jetzt schon, den ich besitze. Das Problem dabei ist nicht fehlender Raum, sondern daß Krempel irgendwann, wahrscheinlich hat jeder da eine andere Grenze, nur noch Energie und Zeit für die Verwaltung kostet und dann nicht wirklich mehr glücklich macht. Purer Raum dagegen ist purer Luxus, genauso wie Zeit. Leider so viel Luxus, daß man ihn heute nicht mehr bezahlen kann, genauso wie Zeit für die meisten Menschen knapp ist. Für Krempel dagegen reicht das Geld - wenn also die wirklichen Bedürfnisse wie Zeit und Raum nicht erfüllt werden und erfüllt werden können, gibt man um so mehr Geld für Zeug aus, das man nicht braucht. Einfach mal eine Wohnung haben, in der man ein oder zwei Zimmer nicht "braucht". Wobei brauchen hier nicht heißt, daß die Zimmer überflüssig sind, im Gegenteil. Sie bedeuten Freiheit. Die Freiheit einfach mal spontan von einem Zimmer in das andere zu ziehen, die Freiheit, Platz für Projekte zu haben, ohne das wichtige Wohnräume aussehen, als wäre eine Bombe eingeschlagen. Genug Platz auch, um zu tanzen, oder halt spontan ein Katzenhochbett zu bauen, oder Hängematten aufzuhängen, oder auf dem Fußboden zu malen (das tat ich früher in einer leeren Wohnung, die zu meinem Untermiet-Zimmer gehörte, bis sie dann bezogen wurde) und und und... Mal ganz abgesehen davon, wie praktisch sie sind, wenn man bei Renovierungen oder anderen Notfällen Ausweichraum benötigt. Schade, daß man sich Platz nicht zu Weihnachten oder zum Geburtstag wünschen, und auch nicht zusammenlegen kann - jeder zum Beispiel 5 qm. Also bekommt man da ebenfalls nur Zeug, das man eigentlich nicht wirklich möchte, aber ganz ohne Geschenke ist ja auch doof. Nun habe ich immerhin schon das große Glück, Zeit zu haben, das andere große Luxusgut, wofür ich sehr dankbar bin. Auch wenn ich immer klage, ich hätte keine Zeit, so besitze ich sie dennoch, denn sie geht zum allergrößten Teil nur für meine privaten Angelegenheiten drauf. Früher habe ich immer davon geträumt, endlich mal richtig Zeit für mich zu haben. Jetzt habe ich sie. Und wer weiß, wenn ich von mehr Raum träume, geht dieser Wunsch vielleicht irgendwann ebenfalls noch in Erfüllung, wenn ich auch keinen Schimmer habe, wie das passieren könnte.
Bei Netto entdeckte ich total lustige, böse blickende Piratenbadeenten. Ich glaube, die lagen dort schon länger im Regal, waren mir aber vorher nie aufgefallen. Und spontan beschloß ich, die zu Ostern zu verschenken. Die Kapitänsente ist nicht ganz so lustig, aber irgendjemand muß ja Kapitän sein. Deshalb bekommt diese Ente meine Schwägerin und mein Bruder eine Piratenente. Eine Piratenente behalte ich selbst. Die hat genau den richtigen Gesichtsausdruck, wenn ich Frustbaden mache.
Zum Frustbaden hätte ich gerade wieder Gründe, aber gar keine Zeit.
Mein neues Blog frustriert mich. Irgendwie fühle ich mich dort nicht richtig wohl. Das Blog baut sich total langsam auf, finde ich, aber nicht nur das Blog, auch die Administration. Und das vor allem nachts, wenn ich gewillt bin, daran herumzubasteln. Außerdem stimmen immer irgendwelche Kleinigkeiten nicht: Überschriften verschwinden dauernd, Doppelpunkte erscheinen, wo sie nicht sollen, bestimmte Einstellungen in den Gadgets lassen sich nicht verändern, egal wie oft man speichert, Kommentare werden nicht angezeigt. Alles zwar Kleinigkeiten, aber ausreichend, um eben kein Spaß daran zu haben. Mag sein, daß die Probleme am Template liegen, aber ich will mir auch nicht dauernd ein neues Template zurechtbasteln. Ich fand eine Seite, wo man sich jede Menge Blogtemplates herunterladen kann, nur sehen die alle aus, wie diese "modischen" hundert Millionen Blogspot-Blogger-Wordpress-Blogs, die alle irgendwie gleich aussehen und die man kaum unterscheiden kann. Mein Blog soll aber nicht wie hundert Millionen Blogspot-Blogger-Wordpress-Fashion- und Kochblogs aussehen.
Tagsüber habe ich gar keine Lust mich damit zu beschäftigen, weil ich anderes lieber tue, bzw. auch tun muß. Steuererklärung steht wieder an, das Abo für die Ahnendatenbank soll auch nicht ewig laufen, die Tagesdecke will ich immer noch bis zum Sommer fertig haben, Bücher sind zu lesen, mal ganz abgesehen von den Sportzielen, deren Verfolgung ich oft genug unterbrechen muß, aber das Tagebuch von meinem Urgroßvater mußte dran glauben und wurde zurückgestellt. Wenn ich dann abends anfange am Blog herumzubasteln, aber bestimmte Dinge nicht funktionieren und ich Stunden vor dem Computer verbringe, merke ich, daß mich das aggressiv macht. Ich habe einfach nicht mehr die Geduld für sowas, meine Lebenszeit ist zu kostbar geworden. Und Computertechnik, die NICHT funktioniert, ist für mich keine Lebenszeit, sondern das Gegenteil davon. Ganz mit dem Bloggen aufzuhören kann ich mir aber trotzdem nicht vorstellen. Vielleicht sollte ich so lange kürzer treten, bis ich wieder so viel Muße habe und mir so langweilig wird, daß ich mit meiner Zeit nichts anderes anzufangen weiß, als sie am Computer zu verbringen.

hat mich wohl gestern geritten. Nachdem ich eine Woche nicht getanzt hatte, übertrieb ich es gestern gleich, indem ich erstmal zuhause vier Stunden tanzte. Abends zum Zumba zu gehen hatte ich eigentlich keine Lust und außerdem tat mir seit einigen Tage mein Fuß weh. Aber nachdem ich vier Stunden getanzt hatte und der Fuß durchhielt, dachte ich mir, kann ich auch genauso noch in den Verein gehen und dort eine weitere Stunde tanzen. Ich war mir nicht ganz sicher, ob ich das durchstehe, aber vor allem vergaß ich, wie anstrengend das Gerutsche mit den Schuhen immer ist. Im Grunde ist es anstrengender als das Tanzen selbst. Ich konnte nicht mal in einer leichten Grätsche stehen, ohne daß die Beine seitlich wegrutschen. Ich hab dann auch irgendwann, da ich außerdem kaum etwas sah, mir keine Mühe mehr gegeben, etwas zu sehen, weil es mir in diesem Zustand wurscht war, und tanzte einfach irgendwie, wie ich gerade dachte. Als es wieder mit dem Hardcore-Gehüpfe los ging, guckten meine Nachbarin und ich uns augenrollend an und sie meinte zu mir, sie sei heute so fertig und hätte vorher schon vier Stunden geschlafen. Ich antwortete, daß ich ebenfalls fertig sei und daß ich vorher schon vier Stunden getanzt hätte. Dazu meinte sie: Na da kann man auch nicht mehr. Dann kam schließlich noch so ein neues, sehr schnelles Lied, daß mir aber sehr bekannt vorkam. Das hatten wir damals an der VHS getanzt. Nun ja, ich hab es durchgezogen und bin zudem wie meist nach Hause gelaufen. Dabei machte ich wie immer noch einen Abstecher zum Supermarkt, wo ich nur wenige Dinge kaufe und sehr schnell hindurch laufe, denn ich mag diesen Supermarkt nicht und ein gutes Sortiment haben sie auch nicht. Deshalb nehme ich nie einen Wagen, sondern einen Korb. Als ich an der Kasse stand, hatte ich mir bereits drei 1,5 Liter - Mineralwasserflaschen in die Umhängetasche gepackt, ein ordentliches Gewicht, das nur an meiner Schulter hing, als mir zwei Centmünzen auf den Boden fielen. Eine Münze hob mir eine nette Frau auf und machte mich gleich noch auf die andere Münze aufmerksam, die aber so lag, daß nur ich drankommen konnte. Also ging ich in die Hocke und als ich hoch wollte, merkte ich, wie das Gewicht an mir zog und sah mich für den Bruchteil einer Sekunde wieder in der Blumenauslage auf dem Rücken liegen, als mich die schwere Tasche nach hinten gezogen hatte. Doch glücklicherweise konnte ich meine letzte Kraft zusammennehmen, um mit dem Gewicht diesmal wieder heil hochzukommen. Mitten im Supermarkt vor den Kassen mit den langen Schlangen auf den Rücken zu fallen wie ein Käfer, das wäre ja absolut oberpeinlich! Da hätte ich mich wahrscheinlich nie mehr in diesen Supermarkt hinein getraut.
Schade nur, daß ich in den vier Stunden nicht daran gedacht hatte, mein Fitnessarmband mit dem Schrittzähler zu tragen. Wenn ich eine Stunde Zumba tanze und danach eine halbe Stunde nach Hause laufe, zeigt es stets ungefähr 11000 Schritte an. Ich glaube, sehr genau ist das Teil nicht, aber wenn ich schon vorher so viel getanzt habe, müßte mindestens das Doppelte dabei herausgekommen sein. Das wäre ein neuer Rekord.
Als ich zu Hause angekommen war, dachte ich erst, ich hätte die neue Staffel "Akte X" verpaßt, stellte aber fest, daß sie gestern nur nochmals die gesamte zehnte Staffel auf Pro7 wiederholt hatten. Erst ab nächsten Mittwoch läuft die elfte Staffel. Ich muß daran denken, den Onlinerecorder zu programmieren.
Mit einem Begleiter zusammen besuche ich das Amt, wo ich erst alte und neue Kollegen treffe und dann auf dem Flur, wo neu angekommene Flüchtlinge warten, um ihr Geld und eine Kostenübernahme für die Unterkunft abzuholen, von einem der Flüchtlinge angesprochen werde. Er bittet mich um Hilfe, da er das Prozedere nicht ganz versteht. Ich erkläre ihm, was ihn weiter erwartet, schließlich habe ich hier einmal gearbeitet und schaue dabei in seine Duldung. Sein Name ist Sitt Hitchiguen. Außerdem erfahre ich, daß er neun Medaillen im Tauchen (während ich das schreibe, denke ich spontan an Unter-tauchen) gewonnen hat. Ich frage mich, warum er wohl nach Deutschland geflüchtet ist, spreche ihn aber nicht darauf an, schließlich hat er gerade andere Probleme. Während er verschiedene "Stationen" durchläuft, treffen wir uns immer wieder auf dem Flur. Da es beim ersten Mal alles länger dauert, bittet er mich direkt, auf ihn zu warten und ihn zu unterstützen. Irgendwann jedoch taucht er nicht mehr auf und ich stelle fest, daß er schon längst fertig und gegangen ist, ohne sich zu verabschieden, während ich weiter gewartet habe.
Später im Traum treffe ich Vorbereitungen für ein Mitternachtsschwimmen, wobei subtil die Erwartung mitschwingt, Sitt Hitchiguen dort ebenfalls wieder zu treffen. Erstmal jedoch überprüfe ich meinen Balkon und stelle fest, daß es einen Balkonkasten beim letzten Sturm fast weggeweht hat. Meine Barbiepuppen, die ich in einigen Balkonkästen zu stecken habe (hä?), wurden jedoch von jemandem mit Stoffschlaufen festgebunden. Inzwischen ist es schon spät und ich erfahre, daß das Mitternachtsschwimmen bis nachts um 1 Uhr geht. Ich muß mich beeilen, wenn ich noch ins Wasser will und etwas von der Musik mitbekommen will, die dazu gespielt wird. Umgezogen in Badesachen komme ich am Schwimmbecken an und stelle fest, daß es total überfüllt ist. Also zum Schwimmen kommt man hier nicht und ich frage mich, ob es so viel Sinn macht, einfach nur an einer Stelle im Wasser herumzuzappeln, und dabei Musik zu hören und auf die Bildschirme rundherum zu schauen. Aber da ich nun schon da bin, steige ich doch ins Wasser, wobei ich mich gleich mit jemandem verhakle und Mühe habe, mich in die richtige Richtung zu positionieren. Dann hänge ich einfach so im Wasser herum und finde es etwas langweilig und unbequem.