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Die zerrissenen Seiten

Freitag, 13. März 2009

Tagebucheintrag vom 19.04.2005

Eine Kollegin kommt in mein Zimmer gestürzt, legt mir was auf den Schreibtisch, stutzt und fragt mich:
"Bist du heute geschminkt?"

Etwas erstaunt schaue ich sie an, denn ich bin jeden Tag geschminkt und meistens immer auf die gleiche Weise. Deshalb frage ich mich, was diese Frage zu bedeuten hat und worauf sie damit hinaus will.

"Ähm.....ja.....wieso....eigentlich bin ich immer geschminkt....."

"Achso....na ja...ich weiß nicht....bist du gepudert? Oder warst du Wochenende in der Sonne?"

Ich, schon befürchtend, dass ich den ganzen Tag mit Make-up-Streifen auf der Nase oder verwischter Wimperntusche herumgelaufen bin und meinen Drang zum Spiegel zu springen kaum noch unterdrücken kann, bin noch verunsicherter.

"Nee.....wieso.....ich hab nur Make-up drauf. Das gleiche wie immer.....warum?" *schulterzuck*

Seltsamerweise scheint meine Kollegin jetzt von den Antworten auch immer irritierter zu werden und druckst irgendwie, so scheint es mir, rum. Kurzentschlossen gehe ich deshalb zum Frontalangriff über in Erwartung eine unangenehmen Gegenschlages.

"IST IRGENDWAS?"

"Nö....nein....es ist ist nichts..... äh....ich weiß nicht...äh.....du siehst heute irgendwie so anders aus."

"Ich seh anders aus?"

Jetzt muß ich sie wohl mit so groß aufgerissenen, verwunderten Augen angeschaut haben, dass sie beschließt, die Sache nun auf sich beruhen zu lassen. Doch an der Tür dreht sie sich nochmal um und meint:

"Aber du siehst wirklich schön aus heute. Vielleicht liegt's ja an den Haaren. Ich weiß auch nicht."

Vielleicht sollte ich ja öfters am Wochenende saufen, rauchen und bis um 6 Uhr früh durchfeiern. Das scheint für den Teint äußerst bekömmlich zu sein und enorm verschönernd zu wirken.



Ja, wie konnte ich das nur vergessen. Ich muß unbedingt rauchen, saufen und bis um 6 Uhr früh durchmachen, um meinen Teint aufzufrischen.

Freitag, 13. Februar 2009

Weltuntergangstheorie

Könnte es sein, daß es nicht nur kollektive kariesaktive Zeiten, sondern auch kollektive unglückaktive Zeiten gibt? Und könnte es sein, daß der Weltuntergang nicht plötzlich sondern sehr langsam und schleichend vonstatten geht und wir schon mitten drin sind? Es kann mir doch niemand erzählen, daß diese Krebsbatallione noch normal sind! Das hat ja schon epidemischen Charakter. Und ich frage mich, wer wohl ganz zum Schluß schlimmer dran ist - diejenigen die dran glauben mußten oder die, die übrig bleiben. Man beginnt die Geschichte von Noah und seiner Arche aus einem ganz anderen Licht zu betrachten. *langsam unter Verfolgungswahn leidet*

(Und ich frage mich dauernd, ob das alles um mich herum - ich im Auge des Hurrikans, noch, - mir irgendetwas sagen soll.)

Donnerstag, 12. Februar 2009

Käse-Zen

Irgendwie hat es schon seinen Sinn, wenn ich am liebsten den Käse mit den größten und meisten Löchern kaufe. Der Schlüssel liegt im Nicht-Käse.

Donnerstag, 5. Februar 2009

Meine allergeheimste Wunschliste - Reload

Aus einem Tagebucheintrag vom 30.April 2004 und leicht aktualisiert:

- Ich möchte eine unbewohnte Ferieninsel ganz für mich alleine.
- Ich möchte einmal in einem 007-Streifen das Bondgirl sein.
- Ich möchte an einer Regenwald-Expedition durch Südamerika teilnehmen (die ich wahrscheinlich nicht überleben werde).
- Ich möchte einen Bestsellerroman schreiben, wahlweise auch einen mit 1000 Seiten.
- Ich möchte die technische Seite der Fotografie bis in den entlegendsten Winkel verstehen lernen.
- Ich möchte die Sprache der Tiere und Pflanzen verstehen können.
- Ich möchte ein Tigerbaby.
- Ich möchte einen Mann, der mir jeden Tag das Kopfkissen aufschüttelt, auch meine häßlichen Seiten schön findet und keine Erwartungen an mich hat, sondern mich so sein läßt, wie ich bin.
- Ich möchte das ganze Jahr über Sommer und nur im Dezember Schnee.
- Ich möchte arbeiten um Spaß zu haben und mit Spaß haben Geld verdienen.
- Ich möchte meine Zeit mit vollen Händen verschwenden können.

Sind meine Wünsche vielleicht zu unrealistisch?

Montag, 2. Februar 2009

Langsam, aber sicher,

baue ich ein unheimlich explosives Aggressionspotential gegen penetrant Babysprache quäkende Küken, Krokos, Maulwürfe, Frösche, Hasen und sonstiges Viehzeug auf.

Mittwoch, 28. Januar 2009

Schlaflos

Obwohl nach dem Beerdigungs-Tag fertig und müde wie ein Stein, war ich nach nur drei Stunden Schlaf um vier Uhr früh wieder hellwach und konnte bis um sieben Uhr nicht mehr einschlafen. Nun ist das nicht gerade die Zeit, die ich gerne wach bin. Die merkwürdigsten Sachen gehen einem durch den Kopf, selbst wenn man sich mit Lesen versucht abzulenken. Aber auch lesen tue ich in diesen Stunden nicht gerne. Ich finde, diese Zeit des Tages ist einzig und allein dazu geeignet, sie zu verschlafen. Das Durchwachen erinnert an Krankheitsnächte der Kindheit, in denen einen die lange Bettruhe und das hohe Fieber immer wieder wach macht. Außerdem mußte ich ständig an das Grab denken und meinen Vater, bzw. dessen sterbliche Hülle, wie man sich beruhigend versucht einzureden, der nun darin liegt. Es ist ein seltsames Gefühl, jemanden zu beerdigen. Dies ist mir erst bei dieser Beerdigung so bewußt, bei meinem Opa, wo ich zwar bei der Beisetzung dabei war, habe ich das alles gar nicht besonders wahrgenommen. Meine Schwägerin erzählte gestern, daß ihre Adoptivtochter immer zu ihr gesagt hat, daß sie sie niemals in der Erde begraben wird, sondern sie im Bettkasten aufbewahren will. Wie Lenin.

Sonntag, 25. Januar 2009

Auf arte

läuft heute ein "Zauberberg"-Themenabend und ich frage mich gerade, ob ich erst in ein Sanatorium eingewiesen werden muß, bis ich mal dazu komme, den Zauberberg zu lesen. Der Film hat mir zwar Lust darauf gemacht, aber bei meiner gesunden Lunge stehen die Chancen ziemlich schlecht. Den Tod in Venedig habe ich gelesen, ohne schon einmal in Venedig gewesen zu sein, aber damals hatte ich noch viel, viel Zeit nach der Schule. Ach ja, und den Dr. Faustus wollte ich auch noch lesen. Na vielleicht lebe ich lange genug, daß ich es als Rentner schaffe.

Mittwoch, 21. Januar 2009

Dieser Amtseinführungsklimbim

interessiert mich ja herzlich wenig. Das Einzige, was mich interessiert, ist die Frage, was wohl in der ersten Nacht nach der Amtseinführung im Schlafzimmer des Weißen Hauses stattfindet und bei den vergangenen Amtseinführungen schon stattgefunden hat.

Dienstag, 20. Januar 2009

Also heute hätte ich

Lust, meine Zurückhaltung zu unterbrechen und mal wieder richtig anzuecken. Mir würde eine Menge einfallen, bei dem Zeug, das ich an diesem Tag bereits gelesen habe. Wenn mir nur nicht meine Zeit zu schade wäre. Ich könnte jedoch einen ausführlichen Rundumschlag in das Blog setzen und dann still und heimlich untertauchen....

Montag, 19. Januar 2009

In der Zeitung

habe ich gerade gelesen, daß am letzten Mittwoch um 14 Uhr das gesamte Kommunikationssystem der Bahn lahmgelegt war. Das muß innnerhalb von zwei Stunden nach dem Todeszeitpunkt gewesen sein. Mein Vater hat sein Leben lang immer wieder von Zügen geträumt, die er erreichen will oder verpaßt. Irgendwie finde ich die Vorstellung witzig, daß er schuld an dem Totalausfall gewesen sein könnte.