dass mein Geschmack was Bücher und Filme betrifft, eher selten mit Bestsellerlisten übereinstimmt. Bei Fotos scheint das nicht anders zu sein. Gerade klicke ich mich mal wieder durch die fotocommunity und da finde ich Fotos, bei denen ich denke "Wow! Was für ein Bild!", aber kein Schw..., sorry,....schreibt auch nur eine einzige Anmerkung dazu. Ja, sieht die denn keiner oder leide ich unter galoppierender Geschmacksverirrung?
Ich finde, "Mulholland Drive" ist ein Film, über den man immer wieder meditieren kann. Bisher habe ich ihn zweimal ganz und zweimal halb gesehen (weil er so spät lief, dass ich eingeschlafen bin). Ich rätsel dabei gerne und komme jedesmal auf völlig neue Ideen. Der ganze Film ist wie ein Rätsel, oder besser, wie ein Traum, den es zu deuten gilt. Und da ich eh ein Faible für Träume habe, ist es kein Wunder, dass mir der Film liegt. Außerdem wollte ich als Kind immer eine Mischung aus Sherlocka Holmes und Emma Peel sein, wobei Emma Peel hier nichts zur Sache tut, da es mir mehr um die heute im Vergleich zu den unzähligen Kung Fu-Filmen müden Karatekünste ging. Aber auch Sherlocka Holmes passt nicht so richtig, da das große Vorbild stets die Logik und die Wissenschaft auf seine Fahnen schrieb. Dürfte ich heute noch Kind sein, wäre ich wohl eine Mischung aus Sherlocka Holmes, Emma Peel und Großstadtschamanin. Reizende Vorstellung, und sofort fällt es mir wie Schuppen von den Augen, warum ich FBI-Agent Dale Cooper so mag - er wäre das genaue männliche Pendant zu mir. Aber ich schweife ab.
David Lynch hat selbst 10 Hinweise zur Lösung des Rätsels gegeben:
Schenken Sie dem Anfang des Films besondere Aufmerksamkeit, denn zwei wichtige Hinweise finden sich bereits vor der Eröffnungssequenz.
Beobachten Sie, wann und wo rote Lampenschirme eine wichtige Rolle spielen.
Achten Sie darauf, wie der Name des Films heißt, für den sich der Regisseur Adam Kesher Schauspielerinnen anhört und ansieht. Wird dieser Titel an einer anderen Stelle im Film wiederholt?
Beachten Sie genau, an welchem Ort der Unfall stattgefunden hat.
Wer gibt wem einen Schlüssel und in welchem Zusammenhang, und warum tut er das?
Achten Sie genau auf die Kleidung, den Aschenbecher und die Tasse Kaffee.
Wer macht sich im Club Silencio bemerkbar? Was ist dort zu spüren, zu beobachten und zu entschlüsseln?
Ist es allein Camillas Begabung, die ihr hilft?
Achten Sie genau auf die Ereignisse im Umfeld des "schwarzen Mannes" hinter Winkies.
Wo ist Tante Ruth?
Ich persönlich glaube ja, dass es durchaus mehrere Lösungen geben kann, aber am interessantesten ist es natürlich die zu finden, die sich Lynch dabei gedacht hat.
Sherlocka Holmes kombiniert:
Im Film ist eine deutliche Zweiteilung zu erkennen, welche durch die alptraumhafte Sequenz einer Theatervorstellung erfolgt. Auffällig ist ebenfalls das alte Ehepaar, welches sowohl am Anfang, als auch am Ende des Filmes auftritt. Ich denke, der Anfang ist nicht der Anfang und das Ende nicht das Ende, sondern das alte Ehepaar markiert einen Schnittpunkt, an dem beide Teile aneinandergefügt werden müssen. Damit wäre dann der zweite Teil der erste und der erste der zweite. Unter diesem Gesichtspunkt wird der erste Teil der Story schon etwas klarer.
Diane (später Betty), eine junge angehende Schauspielerin, verliebt sich in Hollywood in ihre Kollegin Camilla (später Rita). Diese spielt mit ihr und schnappt ihr die Hauptrolle zu einem Film weg. Später läd sie Diane (Betty) zu einem Essen bei dem Regisseur ein, macht vor ihren Augen mit diesem rum und verkündet schließlich, dass sie ihn heiraten wird. Diane (Betty) kocht vor Eifersucht, trennt sich und beschließt einen Auftragskiller auf Camilla (Rita) anzusetzen. Diesen trifft sie in einem Diner, wo sie auf dem Schild der Bedienung den Namen Betty liest, und er gibt ihr einen Schlüssel. Sie fragt, was der Schlüssel öffnet, aber der Killer gibt keine klare Antwort. Diane (Betty) versinkt nun in immer tieferer Trauer und Schuldgefühlen, wird mit ihren eigenen Dämonen konfrontiert (das Ehepaar als Todesdämonen?) und erschießt sich selbst. Ist der Tod das Ende?
Ab hier wird es jetzt schwierig, da kommt selbst Sherlocka Holmes nicht so recht weiter. Sie könnte sagen, dass beide Filmteile völlig getrennt voneinander existieren und der eine einfach die bunte Glitzerwelt und der andere die Abgründe Hollywoods zeigt, aber das wäre zu einfach. Dazu greifen sie zu sehr wie Zahnräder ineinander und zeigen merkwürdige Parallelen.
Hier kommt die Großstadtschamanin ins Spiel, die von der Existenz verschiedener, nebeneinander, bzw. ineinander bestehender Welten ausgeht. Diane könnte zum Beispiel von ihren Todesdämonen in einer Zwischenwelt, einer Matrix, abgeliefert worden sein, wo sie Gelegenheit hat, ihr Handeln durch eine gute Tat wieder auszugleichen. Die gute Tat besteht darin, Rita (Chamilla) dabei zu helfen, ihr nach einem Autounfall verlorenes Gedächtnis wiederzufinden. Das würde auch erklären, warum Betty (Diane) mit einem Mal verschwindet, als Rita (Chamilla) den blauen Würfel mit dem Schlüssel öffnet und anscheinend ihre Erinnerung zurückkehrt. Solange sie von dem Autounfall traumatisiert war und nicht wußte, wer sie ist, konnte sie mit Betty (Diane) kommunizieren. Dass es sich bei dem ersten Teil nicht um reine Realität handelt, scheint auch die Theatervorstellung anzudeuten, in welcher der Showmaster auf der Bühne raunt, es sei alles, ALLES Illusion. Doch die große Frage ist, wessen Illusion? Ich glaube, dass es Bettys (Dianes) ist, denn angenommen, sie ist die Frauenleiche in dem Haus, worauf alles hinweist, dann sagt der mysteriöse Cowboy zu IHR, dass es Zeit ist aufzuwachen. Wenn man von zwei, völlig unabhängig voneinander existierenden, Filmteilen ausgeht, könnte es auch die Illusion des Regisseurs sein. Sehr geheimnisvoll ist die Funktion des kleinen blauen Würfels, welcher mit dem Schlüssel geöffnet wird. Mich erinnert dieses Bild an die Büchse der Pandora. Eventuell enthält er das Böse, das in die Welt gelassen wird. Diane (Betty) erhielt den Schlüssel dazu, hat ihn benutzt und ist selbst daran zugrunde gegangen. Unter diesem Gesichtspunkt könnte die Rückkehr in eine Zwischenwelt oder Matrix aber auch ganz anders motiviert sein. Betty (Diane) kehrt zurück, um Rita (Chamilla) dazu zu bringen, ebenfalls den Würfel zu öffnen, ihr Gedächtnis wiederzuerlangen und schließlich, durch das entwichene Unheil ebenso wie Betty (Diane) ihren Dämonen zu erliegen. Nun nach dem Autounfall, nachdem sie weiß, dass sie von Killern gejagt wird und Diane in ihrem Haus hat verfaulen sehen, stehen die Chancen gut. Dies wäre dann eine andere Möglichkeit ausgleichender Gerechtigkeit, aber noch wahrscheinlicher ist es, das beide Motive gar nicht voneinander zu trennen sind, da höhere Gerechtigkeit weder böse noch gut ist, sondern einfach ein Gleichgewicht herzustellen sucht.
Leider habe ich nicht mitbekommen, wie der Schlüssel von dem Couchtisch Dianes in die Tasche von Rita gekommen ist. Darauf will ich beim nächsten Mal noch einmal besonders achten. Stimmt meine zweite Theorie, müßte er von Betty (Diana) bewußt oder unbewußt dort hineingetan worden sein. Meine Hoffnung ist gering, dass es so ist, aber vielleicht ist im Film auch überhaupt nichts dazu zu sehen. Womit ich anfangs ein wenig Probleme hatte, das war die Szene, in der sich Rita (Chamilla) die Haare abschneiden will und von Betty (Diane) eine blonde Perücke verpasst bekommt, mit der sie ihr verdammt ähnlich sieht. Ich hatte immer das Gefühl, dass dies eine Schlüsselszene ist, konnte sie aber nicht einordnen, bis ich es so erklärt habe, dass Rita (Chamilla) seit dem Besuch in Dianes Haus irgendwie wußte, dass sie von Killern gejagt wird. Trotzdem bleibt immer so ein kleines Kribbeln, welches mir zu bedeuten scheint, dass noch mehr dahinter steckt, ebenso wie hinter diesen Besetzungs- und Namensspielchen. Aufgefallen ist mir dazu die Szene, in welcher eine Chamilla Rhodes beim Casting singt und genauso aussieht wie Betty (Diane), während sich diese eiligst verabschiedet, und würde erklären, warum Rita meint Diane zu heißen, als sie den Namen auf dem Schild der Bedienung liest. Doch wenn ich dieser Möglichkeit weiter folgen will, versagt das Vorstellungvermögen meiner kleinen grauen Zellen.
Vielleicht hat Diane (Betty) alias Chamilla sich als Chamilla (Rita) alias Diane ausgegeben, um zu der Hauptrolle zu kommen, deren Besetzung wie man weiß, von unsichtbaren Drahtziehern vorher schon bestimmt wurde. Der Cowboy sagt zu dem Regisseur, dass dieser ihn noch einmal sehen wird, wenn er richtig gewählt hat, aber zweimal, wenn er falsch wählt. Eventuell sagt er das nicht nur dem Regisseur, sondern auch den Zuschauern. Deshalb sind das Dinge, auf die ich ebenfalls beim nächsten Anschauen nochmals mein Augenmerk richten will.
Interessant wäre außerdem eine Deutung des Männchens hinter den Vorhängen und des Cowboys. Als Großstadtschamanin finde ich die Metapher sehr amüsant, das kleine Männchen im Rollstuhl hinter den Vorhängen (des Theaters?) wäre Gott und der Cowboy sein Gesandter/Engel, der den Willen Gottes verkündet. Als Sherlocka Holmes sage ich, dass es auch nur ein Mächtiger Hollywoods sein könnte, der gerne Gott spielt. Überhaupt keinen Reim machen kann ich mir auf den träumenden Mann und den Mann im Traum des träumenden Mannes.
Sicher ist aber, dass ich diesen Film nicht das letzte Mal gesehen haben werde.
Zur Zeit versuche ich ja, mich beim Kommentieren etwas zurückzuhalten, um mich vor den Fettnäpfchen in acht zu nehmen, also ist es gerade die richtige Zeit, um mir generell über mein Kommentierverhalten Gedanken zu machen. Mir ist dabei aufgefallen, dass es sich zur Zeit wieder mehr meinem Verhalten im realen Leben annähert, wo ich sehr schüchtern bin. In meinen letzten Blogs hatte ich trotzdem komischerweise keine Probleme auf fremden Blogs Kommentare zu hinterlassen. Diese Fremde-Blog-Hemmung habe ich erst hier bei twoday.net entwickelt. Vielleicht liegt das daran, dass ich mich bei twoday nicht wirklich sehr wohl fühle, obwohl ich nicht benennen könnte, warum. Irgendwie kommt es mir manchmal so vor, als ob hier jeder ziemlich einsam ist, und irgendwie finde ich die Blogger manchmal etwas, na ja, elitär. Ich habe mich schon einige Male gefragt, ob es daran liegt, dass es ein österreichischer Anbieter ist, kann mir aber nicht wirklich vorstellen, dass das so viel Unterschied macht. Natürlich gibt es hier auch viele sehr sympathische Blogger, auf jeden Fall die, die ich noch von 20six kenne, und obwohl ich mich selbst nicht viel hinaus wage, so verirren sich doch stets genug Leute auf mein Blog, so dass ich mich nicht langweilen muss und trotzdem immer wieder neue interessante und nette Blogger kennenlerne. Ich verrate ein Geheimnis: bevor ich das 20six-Weblog hatte, führte ich schon einmal ein Testweblog auf twoday.net, welches ich aus eben jenem Grund, dass ich mich nicht wirklich wohl fühlte, wieder aufgegeben habe. Nach dem Niedergang von 20six war twoday jedoch die beste Alternative und nachdem ich inzwischen über ein Jahr lang dieses Blog aufgebaut habe, werde ich mich erst hier wegbewegen, wenn ich vertrieben werde. Ich habe einfach nicht die Zeit und die Geduld, dauernd an neuen Blogs zu basteln. Ein bißchen Paranoia mag da ebenfalls mitschwingen, zumal ich doch einen gewissen kleineren Bekanntheitsgrad noch aus den Zeiten von 20six annehme und weiß, dass es Blogger gibt, die mich nicht leiden können. Ich möchte sie keineswegs in die unangenehme Lage bringen, durch einen Irrtum meinerseits Kommentare von mir auf ihrem Weblog zu haben. Ich gestehe, dass ich ab und zu etwas nostalgisch an mein allererstes Blog auf freenet denke und stelle fest, dass
Schreibman der "älteste" Blogger ist, den ich kenne und nicht aus den Augen verloren habe. *mal hinüberwink*
wie ein Tischgebet abgehalten wird. Ich finde, dass dies ein immer mehr vernachlässigtes Ritual ist, welches so viel Desinteresse eigentlich nicht verdient hat. Früher wurde bei uns zu Hause immer, zumindest bei großen Mahlzeiten, ein Tischgebet gesprochen. Meistens musste ich das singen und ich gebe zu, ich habe es gehasst, was vor allem wohl daran lag, dass ich damals mit Gebeten noch nicht viel anfangen konnte und es mehr wie ein dressiertes Hündchen gemacht habe. Dazu kam, dass ich schrecklich schüchtern war und damit meine Schwierigkeiten hatte, wenn wir fremde Verwandte zu Besuch hatten. Einmal, ich war vielleicht 5 oder 6 Jahre, war ich so aufgeregt, dass ich statt "Amen" dreimal "Mahlzeit" gesungen habe. Meine Verwandten haben darüber gelacht und fanden es wahrscheinlich überhaupt nicht weiter schlimm, aber mir war das so peinlich, dass ich mich am liebsten unter der Festtafel verkrochen hätte. Trotz dieser eher schlechten Erinnerungen finde ich, dass man viel häufiger Tischgebete halten sollte. Zu wem man letztendlich betet, ist ja irgendwie egal, es geht vor allem darum, nicht alles für selbstverständlich zu nehmen, auch nicht das tägliche Brot, und sich stets daran zu erinnern, dass es etwas/jemanden Höheres gibt, das/der für unsere Nahrung sorgt, indem es das Getreide und die Früchte wachsen läßt, das Wasser gibt und vieles mehr. Dazu kommt, dass man Lebensmittel, besonders Wasser, auch mit Energien aufladen können soll, sei es nun mit positiven oder negativen. Nichts anderes ist im Prinzip ein Tischgebet. Es heiligt die tägliche Mahlzeit, indem es die Nahrungsmittel mittels positiver Gedanken energetisch aufläd. Und nicht zu vernachlässigen ist ebenfalls die positive Wirkung des Tischgebets darauf, dass wir uns wieder BEWUSST werden, was wir wann und wie essen. Vielleicht ist das die beste Diät überhaupt.
Im Moment kommt man noch nicht mal mehr bei Grün über die Straße. Wenn man sich nicht todesmutig vor die Wagen wirft, so dass sie GEZWUNGEN sind anzuhalten, fahren sie einfach weiter. Und das bei Ampelphasen, wo man selbst als junger Mensch schon sprinten muss, aber bei denen es für alte Menschen fast unmöglich ist, eine Kreuzung zu überqueren. Hauptsache die Autofahrer müssen nicht eine Sekunde zu lang warten, obwohl sie ja eh viel schneller sind. Wie schnell wollen die eigentlich noch werden? Klar, sie sind im Weihnachtsstress und müssen noch jede Menge Erledigungen machen. Das muss ich auch, und zudem noch ohne Wagen. Aber dann zu Weihnachten einen auf Nächstenliebe machen! WIE WÄRE ES, WENN SIE MAL DREI TAGE FRÜHER DAMIT ANFANGEN WÜRDEN???
Sie geben ein nur oberflächliches Bild unserer Selbst, das zudem noch spiegelverkehrt ist, sich aber in unser Körpergedächtnis unwiderruflich als Realität einprägt.
Dabei haben Spiegel durchaus auch einen subtilen Einfluss auf unser Befinden. Sehen wir uns frisch und gesund, fühlen wir uns gleich besser, auch wenn dem nicht so ist, aber sehen wir uns fleckig und matt, sinkt sofort das Befindlichkeitsbarometer. So sehr lassen wir uns von den Spiegeln beeinflussen, obwohl es viele unter ihnen gibt, die uns betrügen und belügen. Das beste Beispiel sehe ich täglich im Job. Während ich mich in der Spiegelwand unseres Fahrstuhls sehr gerne betrachte, weil ich da stets und zu jeder Uhrzeit, ob kurz nach Sonnenaufgang und abgehetzt, weil ich verschlafen habe, oder aber weit nach Sonnenuntergang und diversen Überstunden, äußerst reizend aussehe, stelle ich bei jedem Blick in den Spiegel unserer Sanitäranlagen fest, dass ich todkrank bin und nur noch 2
Wochen zu leben habe. Welchem Spiegel darf ich trauen