Alien
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Die zerrissenen Seiten

Freitag, 10. August 2007

Ein Leben als Spinne

muss doch eigentlich ganz nett sein. Man baut sich ruckzuck ein feines Netz zwischen schattigen Bäumen, hängt sich in die Mitte und lässt sich vom Wind schaukeln. Ab und zu bessert man mal ein paar Fäden aus oder wickelt eine Fliege ein, die sich verfangen hat, um sie dann in die Vorratskammer zu verfrachten, hockt sich wieder ins Netz und lässt sich vom Wind schaukeln. Wenn man Hunger hat, schlurft man in die Vorratskammer, saugt ein paar Futterpuppen aus, hängt sich wieder ins Netz und lässt sich vom Wind schaukeln....

So ein Tag Fasten

hat doch enorm positive Auswirkungen auf die Geschmacksnerven. Danach schmeckt man plötzlich wieder, wie süß oder künstlich manches Nahrungsmittel ist, was man sonst so zu sich nimmt. Es erscheint einem geradezu eklig und man entwickelt Appetit auf die natürlichen und gesunden Dinge. Von daher würde ich sagen, dass Fasten an sich zwar nicht zum Abnehmen durchgeführt werden sollte, aber ein Tag Fasten vor jeder Diät ist wahrscheinlich hilfreich, um den Körper von den künstlichen und ungesunden Nahrungsmitteln zu entwöhnen. (Nur mal so, ich selbst mache ja keine Diäten.)

Freitag, 3. August 2007

Vom Beschreiben des Unaussprechbaren und Erzählen des des Unbeschreibbaren

Es gibt Dinge, die sind nicht existent und passieren, und es gibt Dinge, die sind existent, aber passieren nicht. In der Regel ist davon auszugehen, dass es dieselben sind. Nach diesem Paradoxon sind sie also sowohl existent, als auch nicht existent, sie passieren und passieren auch wieder nicht. Ich weiß genau, wovon ich spreche, auch wenn das jetzt vielleicht nicht so klingt. Aber ich bin unzufrieden. Ich bin unzufrieden mit mir und meinen Möglichkeiten, das zwischen den Zeilen meiner Gedanken liegende mit Worten zu erfassen. Im Schreiben über Handlungen und Ereignisse bin ich groß. Auch meine unmittelbaren Gedanken kann ich ganz gut ausdrücken. Doch das ist nicht alles. Da gibt es noch mehr. Und wenn ich ein Buch in die Hand nehme und darin ganze zwanzig Seiten alleine über einen Blick erzählt finde, dann weiß ich, dass ich das auch in mir finden kann, aber ich finde es nicht. Ich muss wohl davon ausgehen, dass ich oberflächlich bin, denn ich fühle nur und belasse es dabei. Ich mache mir nicht die Mühe, zwanzig Seiten damit zu füllen, weil ich weiß, dass es mir nicht gelingen würde. Stattdessen ertappe ich mich dabei, wie ich versuche, ein einzelnes Gefühl in langen Handlungsfolgen auszudrücken. Die Handlung ist der Weg, das Gefühl das Ziel. Ich bezweifle jedoch, dass es funktioniert, zumindest nicht so, wie ich es mir wünsche. Und bezweifle manchmal ebenso, dass andere das überhaupt fühlen können, was ich fühle. Nur wenn ich David Lynch-Filme sehe, weiß ich, es ist möglich, dass jemand die Welt ebenso empfindet wie ich. Vielleicht sollte ich ja besser Regie führen statt zu schreiben, aber als Hobby macht sich das irgendwie so schlecht. Natürlich ist davon auszugehen, dass es genügend Leser gibt, die es keinesfalls interessiert, zwanzig Seiten über die Umstände eines Blickes zu lesen. Und weiterhin gehe ich davon aus, dass meine Geschichten sowieso keiner liest, was wiederum den großen Vorteil hat, dass ich nicht auf den Geschmack und die Vorlieben eventuell vorhandener Leser eingehen muss, sondern mich voll darauf konzentrieren kann, was ich wirklich sagen will. Doch das, was ich sagen will, bleibt meistens so ein ätherisches Gefühl irgendwo zwischen Magen und Halsgrube, sobald ich es zu greifen versuche, ist es wieder verschwunden.

Sonntag, 24. Juni 2007

Ok,

die Späher von den oberen Plätzen verziehen sich jetzt langsam in ihre Betten, äh Nester. Endlich bin ich ungestört und unbeobachtet. Hoffe ich doch.

Mittwoch, 13. Juni 2007

Scherengremlins...

Manchmal kann ich mich des Eindrucks nicht erwehren, dass die Scheren in meinem Haushalt ein sehr mysteriöses, mir unbekanntes, geheimes Leben führen. Während ich manchmal ewig nach ihnen suche und sie dann zum Beispiel in meiner Handtasche wiederfinde, habe ich heute gleich fünf entdeckt, an einer Stelle, wo es eigentlich nur zwei geben sollte. Da mir nicht bekannt ist, dass ich so viele Scheren besitze, bin ich nun leicht besorgt, dass sie sich in meinen Schubladen unbemerkt und unkontrolliert vermehren könnten.

Freitag, 18. Mai 2007

Besucherzahlensteigerungsextremeblogging

Wenn ich so durch diverse Blogverzeichnisse schlendere, fällt mir immer auf, wie viele der Blogs sich mit jeder nur erdenklichen Form der Besucherzahlensteigerung beschäftigen. Das scheint eine ganze eigene Abteilung von Blogs zu sein und ich frage mich immer, woher die Leute ihre Zeit nehmen, um ewig im Internet zu hängen, solche Möglichkeiten aufzutun, sich hunderttausendfach zu registrieren, überall Spuren zu hinterlassen und ihren Blog mit diversem Stuff zu manipulieren. Da bleibe ich doch lieber bei meinen durchschnittlichen 50 Besuchern und fange mit meiner Zeit was schöneres an. Ja, ich weiß, ich bin ein Versager. Mit dieser Einstellung bringt man es nie zu etwas.

Mittwoch, 2. Mai 2007

Die knuddeligen Katzenfotos

von Allegra haben mich auf eine weitere Möglichkeit gebracht, mehr freie Zeit zu haben. Es ist erstaunlich, wie viele Lösungen sich bieten, wenn man nur darüber nachdenkt. Und in meinem Horoskop steht:
Bleiben Sie Ihren Plänen treu, auch wenn es momentan nicht den Anschein hat, als ob sich etwas davon verwirklichen ließe. Aber Sie finden neue Lösungen, um voranzukommen.
Also bitte - da mein Heiratsgesuch nicht wirklich Begeisterungsstürme der anwesenden Herren ausgelöst hat, mache ich hiermit das Angebot, mich als Katze zu adoptieren. Das meiste, was Katzen können, kann ich auch, ausgenommen vielleicht auf Fensterbrettern herumklettern. Ich habe grüne Augen, kann im Dunkeln sehen und höre das Gras wachsen, habe zwar kein kuscheliges Fell, bin dafür aber garantiert flohfrei, vielleicht etwas zu groß gewachsen, brauche also einen XXL-Kuschel- und Schlafplatz, aber da der Platzbedarf für das Katzenklo entfällt, gleicht sich das wieder aus und obendrein mache ich meinen Dreck selbst weg. Ich liege gern den ganzen Tag faul herum, döse oder beobachte Vögel, mag gerne gestreichelt werden, bin sehr verspielt, wenn man mich lässt, schleiche wie eine Katze und rede genausowenig, kann aber miauen, fauchen, beißen und kratzen, knabbere kein Grünzeug an, esse wenig, komme auch mal ein paar Tage mit wenig Nahrung aus, aber nasche gerne, stöbere gerne in Kartons, Körben und Kisten, bin neugierig und eigensinnig, notfalls würde ich auch Mäuse fangen, aber niemals Vögel - und das ist der absolute Clou, den Katzen nicht zu bieten haben: man kann mich auch als Kühlaggregat verwenden.

Sonntag, 29. April 2007

Es gibt so Menschen,

die meinen, mir mit kleinen und feinen Andeutungen, welche sie unauffällig in diversen Gesprächen verpacken, unbedingt etwas mitteilen zu müssen, und sich dann wundern, dass ich diese zwischentönigen Botschaften überhöre und nichts raffe. Ich bin kein Mensch für subtile und feingeistige Andeutungen. Als verdientes und oberflächliches Mitglied der Spaßgesellschaft, das manchmal etwas schwer von Begriff ist, brauche ich es direkt und mit der Holzhammermethode, Leute!

Donnerstag, 12. April 2007

Preisfrage

Wenn überall Strümpfe und Schuhe auf den Straßen liegen, die Vögel in den höchsten Tönen singen und ich stundenlang den Stadtplan nach Wanderwegen abgrase, ohne zu wissen, wo ich die Zeit zum Wandern hernehmen soll.....was ist es dann?

Kennt das von euch auch jemand,

dass man manchmal das Gefühl hat, dass sich in einem noch eine völlig fremde Person befindet, jemanden, den man überhaupt nicht kennt, der aber bei allem mit dabei ist. Ich mein, ich bin nicht schizophren oder so und höre auch keine Stimmen, aber es ist teilweise so, als wäre diese andere Person zum Greifen nah, so wie einem ein Wort auf der Zunge liegt, das einem aber doch nicht einfällt, aber trotzdem so nah, das es nur eines kleinen Anstoßes, einer kleinen Wirkung von außen oder auch einer minimalen Bewußtseinsänderung bedarf, damit diese Person zum Vorschein kommt, und doch scheint dieser winzige Schritt so weit entfernt, so unmöglich, dass es diese andere niemals geben wird. Sie existiert nur als ein Schatten, der auf seinen Ausbruch wartet und dessen Dasein ich stets so spüre, als würde er direkt neben mir stehen. Und wenn ich mir dann vorstelle, dass ein kleiner Anstoß zu einem Weltzusammenbruch führt und eine völlig andere Persönlichkeit den Trümmern entsteigt, frage ich mich, was für eine Person das sein würde. Manchmal denke ich, dass sie absolut großartig und wunderbar sein würde, manchmal habe ich aber auch die Vision eines übelgelaunten Rüpels vor mir. Und wer sie wirklich ist, werde ich wohl nie erfahren, da sie sich bei bisherigen Weltzusammenbrüchen immer entzog, obwohl sie doch ständig nur auf eine Gelegenheit zu warten scheint.