Alien
Es ist eine neuere Version von  AlienInsideTwoday  verfügbar!  Aktualisieren  Jetzt nicht!
© 2018-2023 NeonWilderness

Traumnotizen (vollständiges Traumtagebuch im Zweitblog)

Montag, 20. April 2009

Der Kuß von Richard Gere

Ein undefinierter Ort, an welchem ich mich anscheinend mit dem Malen beschäftige, denn ich stehe an einem Wasserhahn und spüle eine Farbtube, die mit himmelblauer Farbe bekleckert ist, und einen Pinsel ab. Die Tür geht auf und Richard Gere kommt herein. Das wundert mich gar nicht, denn ich weiß im Traum, daß er sich ebenso wie ich schon länger hier aufhält und wir uns seitdem kennen. Genaugenommen hat Richard Gere einen Narren an mir gefressen und innig väterliche und freundschaftliche Gefühle für mich entwickelt. Ich empfinde seine Nähe und Fürsorglichkeit ebenfalls als sehr angenehm, wir fühlen eine tiefe Sympathie füreinander, allerdings habe ich auch ein starkes Verlangen nach mehr körperlicher Nähe, während er in diesem Punkt eher distanziert bleibt. Ich denke mir, es liegt daran, daß ich so jung bin und er in mir eher eine Tochter, allerhöchstens platonische Freundin sieht. Außerdem entnehme ich einer Bemerkung von ihm, deren genauen Wortlaut ich vergessen habe, daß er wohl dem Sex abgeschworen hat und eine ganz persönliche Strategie zur Befriedigung notwendiger körperlicher Bedürfnisse verfolgt, indem er es "einfach laufen läßt". Dies stört oder interessiert mich jedoch nicht weiter, da ich nicht auf Sex aus bin. Es geht nur um eine stärkere körperliche Nähe, da ich mich, je näher sein noch immer athletischer Körper mir ist, um so wohler fühle. Jetzt gerade, als er zur Tür herein gekommen ist, hat er mir ein Geschenk mitgebracht. Es ist zusammengerollt und er breitet es, vor mir hockend, auf einer Liege aus. Es ist ein Handtuch, welches mit einem Landschaftsgemälde bedruckt wurde, im Hintergrund blauer Himmel, vielleicht Berge, im Vordergrund ein einsamer kahler Baum im dunklen Kontrast. Ein klitzekleines bißchen bin ich ja enttäuscht, denn ich denke mir, würde er in mir nicht nur eine kindliche Freundin sehen, sondern vielleicht die Geliebte, hätte er mir sicher etwas anderes geschenkt. Evtl. Schmuck, einen Ring, mindestens eine Kette. Es geht mir dabei nicht um das Geschenk an sich, sondern darum, was es über die Art der Beziehung aussagt. Trotzdem rührt mich diese kleine liebevolle Geste und ich würdige das Handtuch auch gebührend, indem ich sage, wie schön es ist. Gleichzeitig mache ich mich still an die Arbeit, meinen Status bei ihm aufzuwerten, indem ich ihm stetig näher komme, ihn berühre und ihm schließlich keine andere Wahl mehr lasse, als mich zu küssen. Wahrscheinlich hat er gewußt, daß er meinen Berührungen nicht widerstehen kann und sich deshalb so zurückgehalten, denn jetzt fallen spürbar alle Schranken und moralischen Bedenken. Der Kuß ist lang und zärtlich. Als wir daraus auftauchen, liegen wir nackt nebeneinander auf einem Bett, ohne daß etwas geschieht. Ich liege einfach nur in seinen Armen und lasse meine Blicke über seinen Körper wandern, begutachte die schon grauen Härchen, die wie ein leuchtender Flaum seinen Körper bedecken. Hier, in seiner Umarmung, fühle ich mich wunderbar sicher und geborgen.

Bemerkung: Ok, ok, schon klar. Statt an Marcel Reich-Ranicki sollte ich mich besser an Richard Gere halten. Allerdings könnte ich echt bessere Ratschläge von meinem Traumratgeber gebrauchen, da ich weder mit dem einen, noch mit dem anderen jemals in solch eine Situation kommen werde. :-/

Samstag, 18. April 2009

Empfang von Marcel Reich-Ranicki

Marcel Reich-Ranicki soll zu uns zu Besuch kommen. Er wird, wenn er da ist, eine Runde zum Karl-Marx-Denkmal, zum Lenindenkmal und zum Stalindenkmal machen und dann jeden einzelnen von uns begrüßen. Bevor er eintrifft erfahre ich durch Zufall, daß er mein Buch (Gedichtband?) "Perlen weiblicher Vorhänge" gelesen hat und meinte, es hätte nie veröffentlicht werden dürfen. Natürlich hätte es nie veröffentlicht werden dürfen! Das sollte es eigentlich auch gar nicht. Wie konnte das nur geschehen? Ich bin geschockt und vermute in meiner Mutter den Übeltäter. Jetzt ist er endlich da und schüttelt jedem die Hände. Er ist dabei sehr herzlich, umarmt sogar jeden und drückt meiner Mutter sein Beileid aus. Nur mich ignoriert er vollständig. Es scheint so, daß er mich nicht leiden kann. Über die Gründe dafür kann ich nur spekulieren. Trotzdem finde ich es ziemlich unhöflich.

Sonntag, 12. April 2009

Die Weltkugel

Im Traum schwebte ich wieder irgendwie oben, doch heute lag unter mir kein Dorf und keine Stadt, sondern die gesamte Weltkugel wie ein riesiger Schulglobus. Ich konnte ziemlich schnell vom Nordpol zum Südpol fliegen und jeden Ort erreichen, in dem ich hätte landen wollen.

Erneut eine große Kathedrale. Diesmal sind alle Säulen(oder stehen sie vor den Säulen?), sowohl die zwei Reihen unten, als auch die, welche sich von den Emporen bis zum Kirchendach fortsetzen, aus Stein gemeißelte Heilige. Mit einem Mal verneigen sie sich alle gleichzeitig in einer einzigen überraschenden Bewegung, die sich wie eine Welle durch das Kirchenschiff zieht.

Eine mir fremde Kollegin aus einer anderen Abteilung, erklärt, daß sie MS habe und Schmerzen in den Rippen. Warum sagt sie das? Vielleicht um zu erklären, warum sie krankgeschrieben ist. Jetzt kommt eine zweite mir unbekannte Kollegin und bittet mich um meine Maildresse. Was will sie mit meiner Mailadresse, ich hab doch gar nichts mit ihr zu tun? Das frage ich sie auch und betont scherzhaft meint sie, es sei etwas ganz schlimmes, will aber nicht mit der Sprache herausrücken.
Ich kann sie nicht einschätzen und bin mir nicht sicher, ob es nicht vielleicht wirklich etwas schlimmes ist. Eventuell hängt es mit der kranken Kollegin zusammen und ich darf in einer anderen Abteilung Vertretung machen. Fehlt nur noch, daß ich das wieder neben meiner regulären Arbeit machen muß. Ich gebe ihr die Mailadresse, aber mit ungutem Gefühl. Etwas später höre ich dann von irgendwoher aus oder durch die Mailadresse das Gespräch von zwei Kolleginnen mit. Die eine Stimme kommt mir angenehm vertraut vor. Die kenn ich doch? Klar, es ist die Stimme von M. Sch. und ich freue mich ungemein, sie zu hören. Vielleicht steckt sie hinter der ganzen Sache mit der Mailadresse.


Bemerkung: Gestern sah ich eine Doku, in der eine koptische Kirche in Ägypten vorgestellt wurde, deren Kirchenschiff auf genau zwölf Säulen ruht, von denen jede Säule einen der Apostel symbolisieren soll.

Freitag, 10. April 2009

Ein Abdruck aus dem Gehirn

Mit einem Reisebus unterwegs, erreiche ich eine Landschaft, in welche ein winziges Dorf eingebettet liegt. Ich kann es ein wenig aus der Luftperspektive betrachten. Eigentlich ist es ziemlich langweilig. Es hat nur ein paar Häuser, welche man an einer Hand abzählen kann und genau zwei Brunnen, einen neuen und einen alten. Ich frage mich, ob man sich dort noch immer aus den Brunnen mit Wasser versorgt, Wasserleitungen scheint es nicht zu geben. Viel lieber als das langweilige Dorf würde ich eine atemberaubende Landschaft betrachten, die es hier aber ebenfalls nicht gibt.

Mit anderen an einem Tisch sitzend. Es wird geschrieben und darüber geredet. Rechts neben mir eine ehemalige Mitschülerin. Ziemlich vorwurfsvoll wirft sie in die Runde, es sollte aber auch irgendwann mal ein Abdruck aus dem Gehirn dabei herauskommen. Mit Abdruck aus dem Gehirn meint sie einen Text. Da hat sie recht, doch weil ich schon mehr als genug Texte fabriziert habe, fühle ich mich von dieser Bemerkung nicht weiter angesprochen. Jetzt sehe ich einen Computerbildschirm vor mir mit einer Word-Datei. Darin lese ich "Word verschied". Huch, Word verschied? Das kann ja wohl nicht stimmen. Seit wann sagt man von einem Computerprogramm "es verschied"? Ich habe mich bestimmt verlesen. Und tatsächlich - beim nochmaligen Lesen erkenne ich das Wort "verschwand". Ok, "Word verschwand", das paßt schon eher, allerdings bleibt mir die Bedeutung dieser Aussage unklar.

Bemerkung: Ich sollte langsam wieder damit aufhören, Texte zu redigieren. Inzwischen tue ich es bereits im Traum. Dieser "Word verschied"-Lesefehler ist vielleicht ein verschlüsselter Hinweis in eben diesem Sinne.

Samstag, 4. April 2009

Mein Roman als Radiolesung

Ich wohne wieder im Kinderzimmer meines Elternhauses und muß im Bett bleiben, da ich krank bin. Mir ist langweilig und ich überlege, mit welchem Buch ich mir die Zeit vertreibe. Sofort fällt mir "Verbotene Archäologie" ein. Das liest sich bestimmt schnell und spannend und ich habe es wahrscheinlich in ein bis zwei Tagen durch. Plötzlich dringt lautes Herumgeschreie durch die Tür. Oje, meine Eltern fetzen sich wieder, daß sich die Balken biegen und das Gebrüll meines Vaters ist wie gewohnt sehr lautstark. Eigentlich meine ich mich zu erinnern, daß er beerdigt wurde und in einem Sarg liegt, aber das wird wohl nur ein Traum gewesen sein. Das hier ist die Wirklichkeit und mein Vater nicht zu überhören. Für einen kleinen Moment tut es mir leid, daß er doch noch lebt. Irgendwie war es so ruhig und harmonisch, als er nicht da war. Ich gehe hinaus, um zu schauen, was los ist. Mein Vater steht im Nachthemd und nimmt sein ganzes Bett auseinander, weil ihn etwas an dessen Standort mißfallen hat. Er wirkt sehr munter, gesund und agil, allerdings fallen mir seine Haare auf. Sie sind ungewohnt lang, so wie er sie sonst nie getragen hat.
Zurück im Zimmer höre ich Radio. Es beginnt eine Lesung und zu meinem Erstaunen muß ich feststellen, daß die Vorlesende den Titel meines Romans ankündigt. Ohhh, na sowas, die lesen meinen Roman in Bayern 3! Die ersten Sätze klingen irgendwie anders als ich sie in Erinnerung habe. Aber vielleicht lesen sie nicht den ganzen Text, sondern nur eine Leseprobe, die irgendwo herausgenommen wurde. Zum einen freudig überrascht, ist es mir auch ein wenig peinlich und ich denke bei mir, daß sich sicher Hörer beschweren werden, wie man so eine hirnrissige Geschichte im Radio lesen kann. Und da - die Übertragung wird auch schon nach ein paar Sätzen unterbrochen. Wahrscheinlich kam der erste Anruf. Doch dann höre ich die Ankündigung der Nachrichten von SFB 3. Aha. Also lag es wohl nur daran, daß der Kanal von einem anderen Sender übernommen wurde.

Freitag, 27. März 2009

Die Behandlung

Ich befinde mich in einer Klinik, wo mich ein junger Arzt unter seine Fittiche genommen hat. Er ist besonders nett und läßt mir extra viele Behandlungen angedeihen, weil ich eine Art Forschungsobjekt für ihn bin. Jetzt ist wieder eine Behandlung oder Untersuchung an der Reihe, wofür er mich erstmal über verschiedene Sitzgelegenheiten schleift, bis er die passende gefunden hat, wo ich sitzen bleiben soll, auf dem Rand einer Liege. Dann sticht er mir eine Nadel tief in das Fleisch, und zwar am Becken im Übergang zum Rücken, aber seltsamerweise auf der linken Seite. Darüber kann ich erstmal gar nicht nachdenken, weil es sehr weh tut und ziemlich lange dauert, bis die Nadel ganz drin ist. Mehrmals rufe ich protestierend "Aua!". Als die Nadel im Muskel steckt, überklebt er sie mit einem Polsterverband. Anscheinend soll sie auch vorerst drin bleiben und der Polsterverband ist dazu da, daß ich auf der Stelle liegen kann, ohne daß es drückt. Besonders sympathisch finde ich das nicht, weil ich trotzdem noch ein ständiges feines Stechen merke. Ich frage mich nun, warum er in die linke Seite gestochen hat, obwohl der Schmerz doch hauptsächlich in der rechten Beckenseite sitzt, aber ok, er wird ja hoffentlich wissen, was er macht. An der Seite der Liege steht ein Wagen mit Apparaturen, an denen er sich zu schaffen macht. Schließlich meint er mit erhobenem Ok-Daumen, daß alles bestens ist und sagt außerdem: "Hundertmeterlauf". Dazu zeigt er eine Skala mit vier quadratischen Abschnitten, in welcher die Fitnessverfassung anhand von Sportsymbolen angezeigt wird und "Hundertmeterlauf" ist wohl gut. Schön zu wissen, aber wie passt das? Es kommen andere Ärzte in den Raum, die es anscheinend nicht so gerne sehen, daß er sich so ausführlich mit meiner Behandlung befaßt. Deshalb sagen sie ein wenig vorwurfsvoll in Hinsicht auf das Untersuchungsergebnis, daß ich schon so viele teure Tabletten bekommen hätte. Wahrscheinlich meinen sie, wenn das Ergebnis so gut ist, hätte man sich die geldintensiven Vorbehandlungen sparen können. Ich bin verunsichert und fühle mich etwas schuldig, da ich angeblich laut Apparatur gesund bin, aber trotzdem Schmerzen habe. Der junge Arzt allerdings läßt sich nicht beirren und will die Behandlung weiter fortführen. Er fragt mich, ob wir wieder zur Frau gehen wollen und ich verstehe gleich richtig, daß er damit fragt, ob ich bereit für eine nächste Nadel bin. Das bin ich allerdings nicht. Es war doch zu schmerzhaft, so daß ich für heute genug von Nadeln habe. Das sage ich ihm so und er hat Verständnis, legt seinen Arm um mich und drückt mich. So führt er mich hinaus und ich bin mir nicht mehr sicher, ob er sagte, daß ich schlafen gehen soll.

Zwischendurch mache ich einen Ausflug mit meiner Tante, meiner Mutter und einem Mädchen, das anscheinend meine Tante mitgebracht hat und die vielleicht ebenfalls zur Familie gehört. Allerdings ist sie etwas schwierig, ständig am Nörgeln, will dies und will jenes. Jetzt will sie Stiefel kaufen gehen, zu denen ich "Boots" sage. Wir tun ihr den Gefallen und als sie etwas abseits läuft, entschuldigt sich meine Tante und erklärt, daß es sicher nicht so ist, wie wenn sie meinen Cousin mitgenommen hätte. Das stimmt. Wenn mein Cousin bei Ausflügen dabei war, herrschte immer Harmonie pur. Und meine Tante weiß natürlich, wie gut wir uns verstehen. Aber ok, so schlimm ist das mit dem Mädel nun auch nicht.

Einige Zwischenfragmente des Traumes fehlen und ich weiß nicht mehr, ob ich noch in der Klinik bin. Ich bin jedoch in einem Gebäude, wo durch ein Versehen (meines oder von jemanden anders?) überraschend alle Fenster und Türen automatisch mit Gittern und Brettern verriegelt werden. Erst jetzt merke ich, daß dies ein früheres Gefängnis sein muß. Am Fenster fällt eine schwere Büste der englischen Königin als Gewicht herunter und schließt dieses mit einer Art massiven Rolladen, welchen sie mit sich zieht. Also muß es wohl ein englisches Gefängnis sein. Plötzlich ändert sich der Schauplatz und ich befinde mich in einem riesigen alten Schloß, wo ein Schwarzweißfernseher läuft. Mir ist, als sei ich diesem, bzw. dem Film gerade entstiegen, deshalb vielleicht das englische Gefängnis. Und obwohl der Film ziemlich gruselig ist, möchte ich ihn gerne bis zu Ende anschauen, dabei ist die Spannung allerdings so groß, daß ich in dem großen Saal ständig hin- und herlaufe. In ihm befinde ich mich allein. Auf einer Seite geht ein dunkler Gang zu den Schlafzimmern ab, und auf der anderen Seite ist der Saal durch eine Diele mit einem zweiten, im rechten Winkel liegenden Saal verbunden. In diesem zweiten Saal findet gerade eine Feier statt, bei der viele Menschen wie in einem Gottesdienst sitzen und einer Rede zuhören. Ich bemerke jetzt auch, daß ich noch ein Kind bin. Eigentlich dürfte ich gar kein Fernsehen mehr schauen und schon gar nicht allein, aber ich hoffe, daß es wegen der Feier niemand merkt. Doch der Fernseher ist so laut, daß sich aus den Schlafzimmern jemand gestört fühlt und aus dem Gang kommt. Ich schlendere zur Diele hinüber, wo jetzt mehrere Leute herumstehen. Eine fremde männliche Stimme, jenseits des Geschehens, kommentiert das, was er sieht, als ein Drama um menschliche Beziehungen. Ich selbst als Kind im Geschehen drin, höre diese Stimme, finde aber, daß sie ziemlich übertreibt. Zum Beispiel wechsel ich kurz ein paar Worte mit meinem Spielfreund M., der ebenfalls als Kind unter den Leuten ist, doch wir gehen gleich wieder auseinander. Die Stimme kommentiert dies als Sehnsucht nach Liebe. Ich selbst denke bei mir, daß ich nicht gleich eine Liebesbeziehung mit meinem Spielfreund habe, nur weil ich ein paar Worte mit ihm austausche oder weil er mein Spielfreund ist. Die Feiernden setzen sich wieder auf ihre Plätze und ich gehe zurück in den großen Saal, um den unheimlichen Film weiter zu schauen. Da kommt ein alter Mann aus dem zweiten Saal auf mich zu - er hat weiße Haare, trägt eine Brille und erscheint mir irgendwie seltsam bekannt und vertraut, aber mir will absolut nicht einfallen, wer er ist. Halb als Aufforderung, halb als Frage sagt er leise und gütig zu mir: "Du gehst jetzt aber schlafen!?"

Mittwoch, 25. März 2009

Die vorletzte Nacht

war ziemlich seltsam. Erstaunlicherweise habe ich relativ gut und fest geschlafen, obwohl es die Nacht vor dem ersten Arbeitstag nach zwei Wochen war und ich dann meist vor Horror vor den Bergen auf dem Schreibtisch kaum schlafen kann. Ich habe auch nicht direkt geträumt, sondern mehr irgendwie gedacht. Dabei hatte ich aber immer das Gefühl, A. zu sein, bzw. A.s Gedanken zu denken. Dann erwachte ich und war total verwirrt, weil ich dachte ich sei A., bis mein Identitätsgefühl langsam wiederkehrte. Was ist das denn? Das sind doch nicht A.s Gedanken, sondern meine. Sobald ich wußte, wer ich bin, fragte ich mich, wie ich darauf komme, A. zu sein, zumal ich doch den Tag zuvor nicht einmal an ihn gedacht hatte? Sogar bei der Legung der Zigeunerkarten ist er mir nicht eingefallen, dafür fielen mir jetzt aber die Karten ein und das Ganze wurde noch unbegreiflicher, da auf gewisse Weise zu meinen Wünschen passend, aber auf eine andere reale Weise so überhaupt nicht. Ist die Illusion von der Illusion die wahre Illusion?

Montag, 16. März 2009

Engel + Kathedrale =

Eine Kathedrale aus Engelsflügeln spannt sich hoch im Halbrund über mein Bett. Von den Engeln ist allerdings nichts zu sehen. Vielleicht befinden sie sich hinter den Flügeln auf der anderen Seite der Kathedralenkuppel, dort, wohin mir der Blick durch die Flügel verwehrt wird. Doch ich bin ziemlich sicher, daß sie da sind. Und daß ihre Körperhaltung hinter der Kuppel, um ihre Flügel so über- und nebeneinanderzulegen, daß ein ganzes Bauwerk entsteht, ganz schön unbequem sein muß.

Bemerkung: Sowas passiert, wenn man Filme über Kathedralen schaut und theologische Bücher über Engel liest.

Mittwoch, 11. März 2009

Wechselbäder

Ein Raum mit einem Schwimmbecken. Dieses ist relativ klein, mit einer breiten Mauerstufe eingefaßt und auch nicht sehr tief, eigentlich mehr wie eine Brunneneinfassung. Das Wasser ist grünlich und klar. Ich stehe auf dem Mauerabsatz und irgendjemand will mich aus Spaß in das Wasser schubsen. Ich wiederstehe erst dem Schubs, schwanke ein wenig, doch als ich das Gleichgewicht verliere, springe ich einfach mit großem Satz auf die schräg gegenüberliegende Mauereinfassung und stehe wieder. Ätsch, nicht geschafft! Doch der Scherzbold gibt nicht so schnell auf und schubst jetzt wieder. Diesmal lande ich im Badebecken, steige aber sofort wieder raus. Von der "Schwimmhalle" führt eine Tür in ein Nebenzimmer, wo eine Badewanne mit klarem hellblauem Wasser steht. Sie sieht sehr einladend aus und scheint zumindest von der Tiefe her mehr Wasser zu haben als das "Schwimmbecken". Ich bekomme Lust, mich hineinzulegen und tue dies auch, allerdings nur kurz, denn ich habe keine Zeit und muß weiter. Wieder führt eine Tür in ein Nebenzimmer. Auch hier steht eine Badewanne. Das Wasser ist klar, aber diesmal dunkelblau. Ich kann es nicht lassen, auch diese Badewanne auszuprobieren, bekomme aber gleich zu spüren, daß dieses Wasser fühlbar kälter ist als in den vorherigen Badegelegenheiten. Brrrr.... Dann verstehe ich plötzlich, wo ich bin: Ich bin in einer Bade- und Wellnessanstalt, in welcher mit Wechselbädern Krankheiten geheilt werden. Deshalb die unterschiedlichen Temperaturen!

Samstag, 28. Februar 2009

Das silberne Kruzifix (Traumsplitter)

Eine riesige Eisdecke begrenzt von einer Mauer. Zwar sind viele Menschen darauf und doch traue ich ihr nicht. Gehe lieber direkt an der Mauer entlang, um sie zu überqueren. Auf der anderen Seite erwarten mich labyrinthartige Räume.

Gemeinsames Fernsehen mit einer Freundin. Anscheinend ist sie Ärztin und als sie merkt, daß ich wegen Rückenschmerzen kaum noch sitzen kann, sagt sie nur: "Zeit für das doppelte Wort." Das doppelte Wort? Ah, sie meint Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung. Doppelt wohl deshalb, weil man es zweimal schreibt.(?)

Eine Gefängnisfestung ähnlich Alcatraz. Ich habe jemanden hineingeschmuggelt, der kein Gefangener ist, den ich aber in einem extra abgeschlossenem Zimmer verstecke (A.). Anscheinend betritt nie jemand dieses Zimmer. In der Festung läuft außerdem noch eine fanatische Gruppe von christlichen Frauen herum, welche hellblaue Gewänder und seltsam geformte hellblaue Hauben tragen. Sie führen ständig irgendwelche Reden über Gott, Sünden und so weiter. Ich habe mich allerdings so gut getarnt, daß sie mich in Ruhe lassen. Im versteckten Zimmer halte ich nun eine Schachtel mit eingeschäumten Schmuckstücken in der Hand. Und ich esse diese Schmuckstücke, dazu ist wohl der Schaum ringsherum, damit sie besser rutschen. Unter ihnen auch ein silbernes Kruzifix an silberner Kette. Gerade will ich es ebenfalls essen, da fällt mir ein, daß es ein Geschenk und Erinnerungsstück ist, welches ich wahrscheinlich nie wieder sehe, wenn ich es esse. Deshalb lasse ich es. Mir gegenüber am Tisch sitzt jetzt mein Vater und schaut neugierig auf die Sachen in der Schachtel. Er fragt irgendwas, kann aber wohl nicht richtig reden, da er einen Schlaganfall hatte. Vor uns läuft ein Film. Obwohl er mich nicht interessiert, bleibe ich sitzen und schaue ihn an, weil ich spüre, daß es mein Vater genießt bei mir zu sitzen, auch wenn wir nicht miteinander reden können. Also sitzen wir uns nur gegenüber und schauen den Film.