Alien
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Montag, 21. August 2006

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1.) Was liest du gerade?
Wie immer mehreres gleichzeitig:
Kassandra
Die Prophezeihungen von Celestine
Der Barfußdoktor

2.) Welches Buch hat dich zuletzt stark beeindruckt?
Medea von Christa Wolf

3.) Sammelst du irgendetwas?
Nö, nicht wirklich. Ein paar Muscheln, ein paar Steine, ein paar Federn, aber die nehme ich auch wieder als Geschenke zu irgendeinem Ort mit.

4.) Schreibst du Widmungen in Bücher?
Nur in welche mit eigenen Texten, aber das sehr ungern und nur wenn jemand unbedingt darauf besteht.

5.) Schreibst du deinen Namen in deine Bücher?
Nö, ich krakel, male und schreibe zwar gerne Bücher voll, aber nicht mit meinem Namen (und nicht mit Widmungen*gg*).

6.) Welches Buch hast du doppelt?
Beim Ordnen meines neu eingeräumten Bücherregales musste ich feststellen, dass ich das Buch "Feng Shui gegen das Gerümpel des Alltags" doppelt besitze (aber in zwei verschiedenen Ausgaben). Inzwischen habe ich eines meiner Mutter geschenkt.

7.) Von wem würdest du dir gern was vorlesen lassen?
Von Billy Idol, egal was... *ggg*

8.) Sitzt du im Kino lieber am Rand oder in der Mitte?
Mitte

9.) Welche ist deine liebste Romanfigur?
Harry Haller, der Steppenwolf

10.) Nach welchem System ordnest du deine Bücher daheim?
Das ist schwierig - vorrangig nach Themen, aber da ich nicht viel Platz habe, muss ich auch nach der Größe gucken (außerdem sieht's nach Größe besser aus *gg*)

11.) Lesen: Vor dem ins Bett Gehen oder nach dem Aufstehen?
Früher habe ich abends im Bett noch gelesen und oftmals probiere ich es auch heute, aber leider komme ich im Bett meist nur zwei Sätze weit, bevor ich eingeschlafen bin, weshalb ich es lieber lasse und tagsüber lese. Das aber in der Regel nur am Wochenende, weil ich nach der Arbeit beim Lesen auch immer einschlafe.

12.) Welches Buch würdest du deinem größten Feind schenken?
"Krieg und Frieden"

13.) Hardcover oder Paperback?
Mir egal, Hauptsache es hält.

14.) Zeitung aus Papier oder im Netz?
Nur noch sporadisch im Netz, Zeitungen aus Papier fasse ich schon seit Jahren nicht mehr an.

15.) Von welchem Buch bist du zum ersten Mal so richtig gefesselt worden?
Also das wirkliche erste Mal wird in der Kindheit gewesen sein, ich glaube, es war eines der Wolkow-Bücher, aber nach meiner Kindheit war es wohl "Rheingold".

16.) Deine liebste Literaturverfilmung?
Die James-Bond-Filme *gg*

17.) Tägliche oder wöchentliche Pflichtlektüre?
Akten.

18.) Bevorzugte UrlaubslektüreSemesterferienlektüre *g*?
Dicke Romane und esoterische Sachbücher

19.) Bester Romantitel ever?
"Schnee, der auf Zedern fällt" inspiriert mich immer ungemein, allerdings habe ich das Buch noch nicht gelesen.

20.) Welches Buch sollte jeder Mensch gelesen haben?
"Der Steppenwolf" von Hermann Hesse

Wieso Füllwörter so anhänglich sind....

Es gibt in einem Text großgeschriebene Wörter oder die von innerer Größe und Poesie, die aus sich selbst heraus in ihrer Einzigartigkeit leuchten, denen so gut wie jeder Lesende und Schreibende ungeteilte Aufmerksamkeit zukommen läßt, wenn nicht gar Bewunderung, und es gibt da diese völlig unscheinbaren und nichtbeachteten Worte, die keiner bemerkt und die trotzdem stets irgendwo herumfleuchen. Was macht man in einem Fall ständiger Mißachtung? Was tun Kinder, wenn sie von ihren Eltern nicht beachtet werden? Sie zupfen immer aufdringlicher an deren Hosenbeinen und schrauben ihre feinen Stimmchen quengelig hinauf bis zu einem ungeahnt schrillen, sirenenartigem Geheul.
Wen will es wundern, wenn diese kleinen übersehenen Worte noch raffinierter und penetranter um den geplagten Schreiber herum scharwenzeln, sich ständig durch Masse versuchen in den Vordergrund zu drängen, teils, indem sie laut "HIER!" schreien, teils, indem sie die stille Machtübernahme eines Textes planen und völlig unbemerkt durch die schleichende, vielfache Okkupation scheinbarer Lücken und unwichtiger Posten erfolgreich ausführen. Fast könnte man darin sogar eine Form politischer Strategie erkennen: die wenigen Großen repräsentieren, während eine graue Masse ungesehener Elemente das eigentliche Gerüst bildet und die Macht hat, den gesamten Text in das Verderben zu führen. Vielleicht würde es ja helfen, wenn wir den Füllwörtern einfach etwas mehr Aufmerksamkeit und Liebe widmen?
Also wie wäre es also, wenn wir dem ALSO unseren Respekt für seine treuen Dienste zollen? Dann geben wir dem DANN unsere Hand und beglückwünschen es zu seiner fast unersetzlichen Präsenz. Dem IMMER versprechen wir immer wieder eine immer währende Freundschaft, und dem GERADE sagen wir gerade heraus, dass wir ihm gerade einen Heiratsantrag machen wollten. Auch das AUCH sollten wir nicht vergessen, denn schmückt es sich mit einem großen B haben wir auch gleich den allerschönsten Bauch - wenn das keine fantastische Idee ist! Und eigentlich finde ich, dass das EIGENTLICH in seiner sowohl sprachlich gefälligen dreisilbigen, als auch schriftlich gedrängten Form, einen Preis in Wortdesign erhalten sollte, eigentlich sogar den ersten. Schon höre ich das SCHON mit den anderen flüstern und auf einmal sitzen sie brav in einer Reihe und warten glücklich lächelnd auf ihren nächsten verantwortungsvollen Einsatz.

Toll!

Wenn eine meiner Kolleginnen heute zu mir meint, dass mich alle für viel jünger gehalten haben, dann lasse ich mir das ja noch gefallen, wobei ich sagen muss, dass ich das durchaus gemerkt habe.
Irgendwie ist es wohl mein Schicksal, die ewige Praktikantin zu sein, bzw. dafür gehalten zu werden.
Doch wenn sie dann zu mir marschiert kommen und mir viel Arbeit wünschen, dann hänge ich mir am besten eine Knoblauchkette um und kreuze meine Finger hinter dem Rücken. Selbst meine Chefin fragte entsetzt: "Was redet ihr denn da?"

Unternehmensidee

Schönen doppelten Geburtstag bei K. mit Blick über Berlin verlebt. Eigentlich ist für dieses Jahr auch ein Ausflug geplant, allerdings erst im Herbst und als Ziel ist jetzt Rheinsberg im Gespräch.

Doch bevor ich heute bei K. war, hatte ich noch eine Begegnung der dritten Art. Eine rundliche ältere Frau kommt an der Bushaltestelle auf mich zu, gerade als der Bus um die Ecke biegt, hält mir ihr Handgelenk und ein goldenes Kettchen hin und bittet mich, ihr das Armband umzumachen, da sie es selbst nicht hinbekommt - "Hauptsache, wir bekommen den Bus noch." setzt sie hinzu.
Ich also mit meinen Wurschtfingern versucht, den winzigen Verschluß aufzukriegen und noch rechtzeitig um ihren Arm zu schließen. Zum Glück ging das auch schnell und problemlos, sie bedankte sich fast überrascht, aber insgeheim fragte ich mich, was das soll. Ich meine, wenn ich an einer Bushaltestelle stehe und ein Armband nicht alleine geschlossen bekomme, dann stecke ich es in die Tasche und gut ist. So wichtig ist so ein Armband ja nun auch nicht.
Überhaupt werde ich nie verstehen, warum solche Leute immer ausgerechnet zu mir kommen. Da können hundert Menschen um mich herum stehen oder gehen, aber jeder steuert schnurstracks auf mich zu, wenn er irgendwas will. Es ist, als hätte ich ein rotes I auf der Stirn für INFORMATION oder ein A für AUSKUNFT. Und es ist wirklich teilweise seltsam, was manche wollen. Das ist nicht nur die normale Auskunft nach U-Bahn-Stationen, Straßennamen, Wegstrecken, oder die Bitte Geld zu wechseln, nein, da soll man außerdem Rollstuhlfahrer durch die Gegend kutschieren, denen das Selbstfahren zu anstrengend ist, man soll Einkaufsberatungen durchführen und solche Fragen beantworten, ob Grütze flüssig sein darf oder fest sein muss und was man sich zum Abendessen machen soll, und jetzt wollen sie auch noch Anziehhilfe.
Vielleicht sollte ich ein eigenes Gewerbe eröffnen und mich mit einer neuen Unternehmensidee als mobile Straßen-Anlaufstelle in Auskunfts-, Beratungs- und allgemeinen Dienstleistungsangelegenheiten selbständig machen.