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Dienstag, 27. September 2016

Scheiß Technik

Selbst wenn sie eigentlich funktioniert, kann sie einen noch zur Weißglut bringen, weil man nämlich dauernd die Ladekabel sucht. Und es sind ja nicht wenige Kabel, die sich so ansammeln. Ich bin stolze Besitzerin von zwei größeren und drei Minischubladen voller Kabel, aber auch an anderen Orten findet man noch genug davon. Wahrscheinlich deshalb dachte ich mir auch, ich müßte das Ladekabel für die Faszienrolle an einer besonderen Stelle hinterlegen, damit ich noch weiß, wofür dieses Kabel ist. Gerade wollte ich wieder meine Yogaübungen machen, in die ich die Faszienrolle eingebaut habe, da stellte sich heraus, daß die erste Akkuladung aufgebraucht ist. Sie hat eigentlich recht lange vorgehalten, zumal ich die Vibration nicht einschalte, wenn ich spät abends übe, weil es ziemlich laut ist. Natürlich kann man mit der Faszienrolle auch ohne Vibration trainieren, aber wenn ich die Vibration überhaupt nicht nutze, dann hätte ich mir gleich eine ohne Vibration kaufen können. Ich begann also nach dem Ladekabel zu suchen und suchte ungefähr eine Stunde - statt Yoga zu machen. Ich fand es schließlich bei meinen Staubsaugerutensilien, aber jetzt habe ich keine Lust mehr und Hunger. Dieser Gedanke, irgendetwas an einem besonderen Ort aufbewahren zu wollen, weil man glaubt, es wäre der beste, kann ziemlich tückisch sein. Vor Jahren "versteckte" ich einmal eine Werbe-Shoppingtasche, die praktischerweise sogar mit Reißverschluß ausgestattet war. Deshalb wollte ich erst einmal die andere ohne Reißverschluß benutzen und die "gute" Tasche irgendwo aufbewahren, wo ich sie nicht in die Finger bekomme. Inzwischen habe ich sie fünf- oder sechsmal gesucht und sie nie mehr gesehen. Ich habe die Befürchtung, daß sie erst bei meinem nächsten Umzug wieder auftaucht, falls überhaupt.

Adventskalender

In meiner alten Abiturklasse wird gerade ordentlich durcheinander geredet. Jemand erzählt, daß D. vor zwei Jahren eine schwere Krankheit hatte. Jemand anders regt sich darüber auf, daß dies erzählt wird und appelliert an den Datenschutz. Es beginnen Rechtfertigungen, während meine Aufmerksamkeit nun mehr bei zwei dunkelhäutigen Mädchen vor mir ist, die ich eigentlich nicht kenne. Die eine trägt ein rückenfreies Oberteil, hat aber überall an ihrem Rücken kleine mit Flüssigkeit gefüllte Bläschen, vielleicht einen Ausschlag. Sie fühlt sich deshalb sichtlich unwohl, zumal er durch das rückenfreie Oberteil auch noch von allen zu sehen ist, und wird von ihrer Sitznachbarin bedauert. Auf einmal beginnt mit glasklarer, heller Stimme jemand zu singen und alle schauen gebannt nach vorne. Es ist U. M., die als Inhalt eines Adventskalendertürchens, welches vorher von der Lehrerin geöffnet wurde, dieses Lied vorträgt. Sie singt in einer elegischen Weise von Sternen. Als sie aufhört, ist es mucksmäuschenstill. Die Lehrerin öffnet ein zweites Türchen, doch niemand meldet sich mehr, um etwas vorzutragen.

Sonntag, 25. September 2016

Kindergeburtstag auf Ecstasy

Gerade läuft die große Sondersendung und Show zum Abschied von "Zimmer Frei". Es ist so schade, ich mochte die Sendung gerne. Mit "Circus Halligalli" dagegen kann ich überhaupt nix anfangen. Wenn ich dort reinschaue, was meist nur geschieht, weil ich vorher die "Big Bang Theory" laufen hatte, dann schlafe ich entweder sofort ein oder sitze mit Fragezeichen im Kopf da und denke: Was ist das? Wieso nennt sich das Unterhaltung? Erwarten die jetzt, daß ich lache? Jedenfalls habe ich noch nie eine ganze Sendung von Anfang bis Ende geschafft. Für "Zimmer Frei" gibt es keinen Ersatz.

Donnerstag, 22. September 2016

Gefühlserbschaften

Interessantes Thema heute in 3sat über die Weitergabe von Traumata an die nächsten Generationen, so wie man das heute bei Kriegskindern und Kriegsenkeln beobachtet. Die erfreuliche Erkenntnis der Genforschung diesbezüglich, welche die Weitergabe eindeutig auch in den Genen identifizieren konnte: Verhaltensstörungen der Junggeneration können im Erwachsenenalter durch positive Lebensbedingungen rückgängig gemacht werden. Na dann besteht ja noch Hoffnung:

http://www.3sat.de/mediathek/?mode=play&obj=61657

http://www.3sat.de/mediathek/?mode=play&obj=61649

Mittwoch, 21. September 2016

Obwohl

mich mein Schnupfen immer noch plagt, ich aber zum Glück kein Fieber und keine Kopfschmerzen mehr habe, traute ich mich heute doch zum Zumba. Meine Überlegung war, daß im Mittwochskurs die Choreographien eh einfacher sind und wir ohne anfassen tanzen, ich also in der Masse so für mich hintanzen kann, zumal am Freitag der Kurs ausfällt und ich nicht noch eine Woche warten möchte. Ich mußte allerdings feststellen, daß die Mittwochs-Kursleiterin im Urlaub ist und als Vertretung war wieder das Energiebündel von freitags anwesend. Sie hatte jedoch einen dicken Schal um und war ebenfalls erkältet. Ich sicherte mir also einen Platz weiter hinten und hoffte, daß sie die Erkältung als Anlaß sieht, mal etwas kürzer zu treten, aber denkste. Die Musik war geil, die Choreos waren toll und immer noch so dynamisch, wie man sie von ihr kennt, und weiter hinten hatte ich sogar das Gefühl, daß ich mit ihren Handzeichen besser klarkomme, dafür habe ich allerdings weniger von den Schritten gesehen. Es ging straff eine ganze Stunde ohne Pausen durch, im Grunde eine Stunde und fünf Minuten, aber die fünf Minuten sind der Cool Down, und ich bin mit nassen Haaren nach Hause gegangen. Man kann wirklich nicht behaupten, daß man für die fünf Euro nichts geboten bekommt. Tja, und ich kann nur hoffen, daß meine Tanzpartnerin meinen Schnupfen nicht mit abgeklatscht hat, das würde mir leid tun.

Mein Schnupftabak-Konsum

In "Sieben Jahre in Tibet" las ich darüber, wie man es dort mit dem Rauchen handhabt:
"Aber auch in diesem Fall beweist sich die autoritäre Gewalt der Regierung: Das Opiumrauchen kann nicht überhandnehmen, denn sie wacht mit strengem Auge über das Laster des Rauchens überhaupt. Man bekommt in Lhasa zwar jede Zigarettensorte der Welt zu kaufen, aber in Ämtern, auf der Straße, bei Zeremonien ist das Rauchen streng verboten. Und wenn die Mönche zu Neujahr das Regiment führen, ist sogar der Verkauf von Zigaretten unterbunden.
Dafür schnupfen alle Tibeter! Volk und Mönche benutzen selbstpräparierten Schnupftabak als Stimulans. Jeder ist stolz auf seine Mischung und wenn zwei Tibeter zusammenkommen, wird zuerst der Schnupftabak hervorgeholt und eine kleine Prise angeboten. Dabei protzt man auch gern ein wenig mit seinem Tabaksbehälter - vom billigen Jakob bis zum kostbaren, goldgefaßten Jadefläschchen kann man alle Abstufungen bewundern. Mit Genuß wird das Pulver auf den Daumennagel gestreut und dann...Sie sind wahrhaftog routiniert auf diesem Gebiet und blasen riesige Staubwolken aus ihrem Mund, ohne auch nur einmal zu niesen."

Also wenn die heutigen Raucher plötzlich wieder auf Schnupf- oder Kautabak kommen würden, hätte ich ja überhaupt nichts dagegen. Meinetwegen könnten sie Schnupfen und Schniefen und Kauen und Spucken, alles kein Problem. Nur frische Luft hätte ich gerne, gerade und insbesondere auch, wenn ich an heißen Sommertagen abends endlich die abgekühlte Luft ins Zimmer lassen möchte. Und damit meine ich eben die klare und frische Luft und nicht die ekligen Rauchschwaden vom Balkon unter mir.
Ich habe sogar gelegentlich selbst Schnupftabak geschnupft. Das ist allerdings lange her und war in meiner Kindheit. Mein Vater hatte im Schubkasten des Fernsehtischchens eine Dose mit Schnupftabak zu stehen. Wenn er sich davon etwas in die Nase zog, beobachtete ich das immer fasziniert, wahrscheinlich deshalb, weil ich mich damals bereits fragte, was Leute für ein Vergnügen daran finden, sich ekligen Tabak irgendwo einzuführen. Vermutlich aus diesem Grund fragte er mich:"Willste auch mal?" Natürlich war mir damals schon klar, daß probieren über studieren geht und der erste Versuch brachte mir einen heftigen Niesanfall ein. Allerdings merkte ich mir auch, daß Niesen durchaus nützlich sein kann, nämlich dann, wenn man eine verstopfte Nase hat. Genau deshalb ging ich ab diesem Zeitpunkt gelegentlich und heimlich an die Schnupftabakdose meines Vaters. So hatte ich die ganze Schulzeit hindurch eine freie Nase. Daß es sich um eine Droge handelt, war mir nicht wirklich bewußt, denn ich dachte, das Zeug dient nur zum Niesen. Gerade im Moment könnte ich mal wieder eine Prise vertragen, denn meine Nase ist immer noch etwas verrotzt.

Dienstag, 20. September 2016

Nachtzug nach Budapest

In einer Sendung im RBB hörte ich letztens davon, daß die Deutsche Bahn ihren Nachtzugverkehr ab dem nächsten Jahr einstellen will. Ich weiß nicht mehr, ob es dabei nur um bestimmte Strecken oder um alle Nachtzüge ging, aber doch im größeren Umfang. Es wurden Fahrgäste befragt und in Schlafwagenwaggons hineingeschaut. Einmal in meinem Leben bin ich mit einem Nachtzug gefahren, muß es jetzt also nicht dringend nachholen, zumal das Erlebnis nicht wirklich schön war. Dabei hatten wir damals in unserem Abteil sogar nur vier Betten statt wie in den heutigen Zügen sechs Betten. Da ich die Jüngste war, wurde ich nach oben verfrachtet, doch oben waren die Betten noch kürzer als unten. Mal abgesehen davon, daß es klaustrophobisch eng war, konnte ich die gesamte Nacht meine Beine nicht ausstrecken. Ich konnte sie aber auch nicht vertreten, da die Abteiltür so laut war, daß das ganze Abteil sofort wach gewesen wäre. Das hatte irgendwie etwas von Arrest in einer Sardinendose mit zusätzlicher Folterkonfiguration. Ich finde ja, daß nur Schlafen in einem Nachtzug schlimmer ist, als Schlafen im Krankenhaus (ok, bis auf das eine Mal, als die Hochstellvorrichtung meines Bettes nicht funktionierte). Dazu kommt, daß man nicht einmal aus dem Fenster sehen kann und eigentlich verreist man doch, zumindest mit dem Zug, um aus dem Fenster zu sehen. Dadurch kann man sich von allen Unannehmlichkeiten wegdenken. Nachtzüge haben irgendwie so ein romantisches Image. In Filmen besitzen die Schlafabteile meist nur zwei Betten und sehen auch völlig anders aus. Man denke an James Bond oder Alfred Hitchcock, ganz zu schweigen vom Orient-Express. Die Realität ist zwar durchaus abenteuerlich, aber weniger romantisch. Und dennoch finde ich es schade, daß es sie nicht mehr geben soll, denn wie in der Sendung festgestellt wurde, werden sie viel und gerne gebucht. Vermutlich gibt es nicht wenige Menschen, die von ihrer Körpergröße und ihrem Schlafbedürfnis her perfekt in die Schlafwagenabteile hineinpassen, und für die diese Art zu reisen sehr praktikabel und nützlich ist.

EDIT/Es geht tatsächlich um alle Nachtzüge, siehe http://www.nachtzug-bleibt.eu/:

Auf der Fahrt zum Klimagipfel nach Paris hat DB-Vorstand Ronald Pofalla verkündet, dass die DB in einem Jahr alle Nachtzüge abschaffen will. Irreführenderweise wird das zunächst als Konzept, die Nachtverbindungen auszubauen, dargestellt, und es klingt so, als habe die DB die Kritik ihrer Kunden verstanden:
"Umfragen haben klar gemacht, dass es eine Nachfrage nach solchen Verbindungen gibt", erklärte Bahn-Vorstand Ronald Pofalla am Wochenende. Es sei bereits eine Arbeitsgruppe eingerichtet worden, die Konzept und Streckenkapazitäten prüfe, so der Bahnvorstand. Das Unternehmen reagierte damit auf die anhaltende Kritik auf das Ausdünnen der Nachtverbindungen.
Aber dann erklärt Ronald Pofalla, was mit dem »Ausbau der Nachtverbindungen« gemeint ist: ICEs, die nachts durchfahren...

...Nachtzüge, um das denen zu erklären, die wie der ehemalige DB-Vorstand Ulrich Homburg noch nie einen von innen gesehen haben, sind Züge, in denen man in Betten und/oder auf Liegen schlafen kann, in den meisten findet man beides und auch noch Sitze. Sie fuhren und fahren unter Namen wie D-Nacht, CityNightLine, EuroNight, InterCity-Night, Trenhotel (»Hotelzug« auf spanisch), Intercité-Nuit, Nocturno ... und und und. Im Schlafwagen hat man Betten, Waschgelegenheit oder WC/Dusche im Abteil, es gibt einen Begrüßungstrunk und Frühstück; im Liegewagen kann man sich preiswert ausstrecken und in einem Bettbezug einwickeln – und wem die 21 Euro für die preiswerteste Liegekategorie zu teuer sind, nimmt den Sitzwagen. Getränke und kleine Speisen gibt's beim Zugpersonal, und manchmal gibt es auch ein richtiges Restaurant oder zumindest ein Bordbistro. Sie zu benutzen, ist meistens ein Vergnügen.

Ein Intercity oder ICE, der nachts durchfährt, fällt nicht in diese Kategorie. Er hat nämlich nur Sitze, das Licht brennt unbarmherzig die ganze Nacht, vor jeder Milchkanne kommt die Ansage »Wir erreichen jetzt Hintertupfingen. Ihre wichtigsten Anschlüsse: Regionalexpress nach Vordertupfingen um 3:45 Uhr von Gleis 3, Regionalbahn nach Kuhdorf um 4:20 von Gleis 4. Der Ausstieg ist in Fahrtrichtung links. Wir danken für Ihre Fahrt mit der Deutschen Bahn und wünschen Ihnen noch einen schönen Tag.« Nach jeder Milchkanne heißt es dann: »Wir begrüßen die in Hintertupfingen zugestiegenen Fahrgäste ...«
Wenn es Züge gibt, auf die der Ausspruch des früheren Bahnchefs Mehdorn »Zugfahrten über vier Stunden sind eine Tortur« zutrifft, dann sind es solche nächtlichen ICEs und ICs. Ganz nebenbei sind sie ein Paradies für Diebe....


Nochmal EDIT: Wie ich gerade las, erfolgte die Debatte während eines Fußballspiels oder sollte da erfolgen. Also an Zufälle glaube ich ja nicht mehr, nachdem mich die Förderalismusreform während der Fußball-WM 2006 stutzig gemacht hat. Es würde mich absolut überhaupt nicht wundern, wenn das "Sommermärchen" sogar von der Politik geplant und "gesponsort" wurde. Aber so lange bei solchen Veranstaltungen die Massen gerne ihr Hirn irgendwo abgeben und sich für nichts anderes mehr interessieren, wird die Politik mit Spielen als Ablenkungsmanöver wohl weiterhin Erfolg haben.

Montag, 19. September 2016

Helden mit Starkstromleitungen

Im ersten Teil des Traumes klettere ich unentwegt mit D.Z. und seinem Kumpel durch verfallene Fabrikgelände und enge Gänge. D.Z. wollte mich dabei haben, obwohl Männer bei sowas ja eigentlich lieber unter sich sind, aber er ist der Meinung, daß ich mich als Frau gut schlage und hat da anscheinend keinerlei Bedenken. Und ich wiederum wollte mir das Abenteuer nicht entgehen lassen. D.Z.ist der Anführer, der uns den Weg zeigt und Hindernisse beiseite räumt. An einer Stelle kommen mir allerdings Zweifel, nämlich als wir durch einen sehr niedrigen Gang rutschen sollen, der kaum so hoch ist, daß man hindurchpaßt. Das Problem ist allerdings nicht der klaustrophobisch enge Spalt, sondern daß dies mit freiem Oberkörper geschehen soll, vielleicht damit es besser flutscht. Ich will mich aber nicht ausziehen. Doch dann müßte ich zurückbleiben und könnte nicht mit ihnen weitergehen. Schließlich entscheide ich: Scheiß drauf! Dann sieht er halt gleich mal, wer ich wirklich bin und meine verborgenen häßlichen Seiten. Nach dem Motto "alles oder nichts" wage ich es und an seinem Verhalten ändert sich überhaupt nichts. Eher habe ich das Gefühl, daß mir mein seltsames Aussehen so eine Art wilden Charme verleiht, besonders wenn mein Oberkörper noch ordentlich verdreckt ist. Vermutlich den Charme eines verkrüppelten Tieres, das man ausgesetzt hat und das sich nun mit Zähigkeit durchbeißt. Als nächstes befinden wir uns in einer unendlich hohen Fabrikhalle, an deren Wand eine Treppe befestigt ist. Diese ist allerdings so schmal, daß man eigentlich nicht auf ihr laufen kann, sondern an ihr entlangklettern muß. Wie ein richtiger Gentlemen klettert D.Z. hinter mir, fängt die Flipflops auf, die ich dabei verliere und trägt sie für mich, während ich barfuß weiterklettere. Während einer Pause sinnieren er und sein Kumpel darüber, sich einen Weinberg zuzulegen. Ich finde die Idee super, vor allem, weil ich dabei gleich an eine eigene Kosmetiklinie aus Weintraubenextrakten denke, was ich ihnen aber nicht sage.

Im zweiten Teil des Traumes sind wir in meiner Wohnung und D.Z. meint aus irgendeinem Grund, eine neue Starkstromleitung verlegen zu müssen. Er hält sie bereits in der Hand, aber ich bin davon nicht sehr begeistert. Zum einen möchte ich nicht, daß er meine Wohnung auf den Kopf stellt und Wände aufstemmt, und zum anderen habe ich Zweifel, ob sich die Starkstromleitung mit meinen alten und maroden Stromleitungen verträgt. Ich erkläre ihm deshalb das Problem, nämlich daß ich zwei Stromkreisläufe in der Wohnung habe, doch gleich fällt mir auf, daß dies so eigentlich falsch erklärt ist, denn ich habe nicht zwei Stromkreisläufe, sondern nur einen, der aber aus unterschiedlichen Leitungen besteht, nämlich aus Kupfer- und Bleileitungen. Aha, er versteht und läßt das mit der Starkstromleitung sein. Stattdessen liegen wir jetzt alle drei auf dem Bett. C. etwas abseits links von mir und D.Z. sehr nahe rechts von mir. Genußvoll lege ich meinen Kopf an seine Schulter. Ist ja nichts dabei und es ist schön, sich an eine starke Schulter anlehnen zu können.



(He's gotta be strong
and he's gotta be fast
And he's gotta be fresh from the fight.)

Samstag, 17. September 2016

Herrliches Regenwetter

ist das heute und dies meine ich gar nicht ironisch. Ich mag Regenwetter, Sonnenschein aber auch. Es sollte nur nicht zu stark abkühlen, man merkt nun doch einen ziemlichen Kälteeinbruch. Ich weigere mich jedoch, meine Balkontür jetzt bereits zu schließen und damit den Herbstbeginn einzuläuten. Stattdessen lasse ich weiter den bodenlangen Vorhang vor dem Durchgang hängen und es ist erstaunlich, wieviel Wärme und Kälte so ein Stück Stoff abhalten kann. Er ist quasi das Fell vor meinem Höhleneingang. Meine Nacht war nicht sehr erholsam. Anfangs war mir ständig gleichzeitig fröstelig und heiß und ich schlief unruhig. Draußen hatte es sich ja bereits etwas abgekühlt und die kühlere Luft bemerkte ich auch im Bett, sie war allerdings nicht der Grund. Ich hatte tatsächlich leichtes Fieber, aber weniger als es sich anfühlte. Gegen Morgen wurde dies zwar besser, dafür mußte ich aber vom vielen Trinken ständig raus und kam irgendwie kaum zum Schlafen. Da ich auch leichte Kopfschmerzen habe, rieb ich mich mit Pfefferminzöl ein, aber im Halbschlaf leider auch in mein Auge. Das kommt super gut! Ich habe immer noch ein rotes Matschauge. Zum Glück wählte ich bereits per Briefwahl und muß an diesem Wochenende nicht raus.

Am Vormittag erledigte ich einige dringende Banking-Geschäfte, wobei ich es schon irgendwie merkwürdig finde, daß ich selbst die Aufgaben der Bank erfülle, dafür aber dauernd höhere Gebühren zahlen muß. Es scheint so ein allgemeiner Trend zu sein, nicht nur bei den Banken, sondern auch bei anderen Dienstleistern, daß man immer mehr Leistungen selbst erbringt und gleichzeitig immer mehr dafür bezahlt, daß man diese Aufgaben selbst erfüllen "darf".
Ich glaube, den Rest des Tages werde ich das tun, was sich bei Regenwetter und meinem Zustand anbietet, nämlich auf der Couch herumhängen und Filme schauen. Ich hab hier noch die Leih-DVD von "Alles steht Kopf" herumzuliegen und diverse aufgenommene Filme in Online-Rekorder. Und abends gibt es als Genesungsfutter Stampfkartoffeln. Komisch, daß man erst krank werden muß, um sich auf Stampfkartoffeln zu freuen.

Freitag, 16. September 2016

Der letzte Sommertag

Zumba mußte ich heute ausfallen lassen, weil ich virenverseucht bin. Zwar könnte ich durchaus noch tanzen - nur das Atmen fällt etwas schwerer, aber ich möchte vermeiden, andere beim Cowboytanz anzustecken. Und schließlich ist es ja auch, wie es aussieht, der allerletzte richtige Sommertag. Da tankte ich doch lieber noch einmal etwas Sonne, bevor sie sich bald ganz rar macht. Nächste Woche fällt Zumba auch aus, aber für alle. Eventuell bin ich am Mittwoch schon fit genug, um in den Mittwochskurs zu gehen. Zwischenzeitlich dürfte mein alter Kurs ebenfalls begonnen haben, allerdings ohne mich. Der neue Veranstaltungsort ist mir für einen schweißintensiven Zumbakurs viel zu weit weg - ich brauche zu Fuß mehr als eine Stunde. Das weiß ich so genau, weil mein ehemaliger Arbeitsplatz in der Nähe ist und ich dies beim letzten BVG-Streik ausgiebig austesten konnte. Ich hoffe ja, daß sich die wilde Raubmaus nicht wieder eine Sorgenfalte auf der Stirn wachsen und ihr sommerbesprosstes Näschen hängen läßt.

Das Buch "Harem" habe ich vor einigen Tagen abgeschlossen und interessanterweise danach mit "Sieben Jahre in Tibet" von Heinrich Harrer begonnen. Interessanterweise deshalb, weil hier eine gespiegelte Institution des Harems beschrieben wird, nämlich die "Vielmännerei" bei den tibetischen Frauen. Ob es heute noch üblich ist, das weiß ich nicht, aber zur Zeit des zweiten Weltkrieges, in welcher die Geschehnisse angesiedelt sind, war es üblich, daß tibetische Frauen gleich sämtliche Brüder eines Mannes mitgeheiratet haben. Und das ist ja irgendwie symptomatisch - selbst wenn es die Frauen sind, die mehrere Männer haben, haben sie dennoch keine freie Wahl, sondern müssen alles nehmen, was da in der Familie noch so kreucht und fleucht. Auch nicht wirklich beneidenswert. Dafür wurde aber gut für ihr Schmückbedürfnis gesorgt: "Unsere Hausfrau freute sich sehr über unsere Bewunderung. Sie erzählte uns, daß jeder Mann verpflichtet sei, seinem Rang entsprechend Schmuck für seine Frau zu kaufen. Würde ihr Mann in einen höheren Rang aufsteigen, so müßte sie sofort den entsprechenden Schmuck bekommen."

Mittwoch, 14. September 2016

Es gibt

ein Grillenkonzert als Abendprogramm. Ich habe die erste Reihe gebucht. Und Yogaübungen absolviert. Bei dieser Hitze hätte ich eigentlich nur auf passive Bewegung wie Schaukeln in der Hängematte oder auf einem Boot Lust. Aber gut, wenn man sich vorstellt, man macht Bikramyoga, geht es gerade so, so lange man sich sehr sehr langsam bewegt. Wer weiß, bei einer Raumtemperatur von 38 Grad des Bikramyogas wäre ich vielleicht noch beweglicher, aber meine Ambitionen zu Saunayoga tendieren gegen Null.

Dienstag, 13. September 2016

Klimbim

Weihnachten ist nicht mehr so weit weg, auch wenn man bei diesem Wetter noch gar nicht daran denken möchte. Aber Wünsche äußern darf man ja schon, je eher desto besser. Ich hätte da nämlich ein Weihnachtsgeschenk, das perfekt für mich wäre. Im November kommt die Komplettausgabe von Klimbim auf DVD heraus. Ich habe als Kind Klimbim geliebt, ich bin quasi mit Klimbim im Fernsehen sozialisiert worden. Das erklärt wahrscheinlich so einiges. Mal schauen, vielleicht schenke ich mir die Box selbst. Dann mach ich mir 'nen Schlitz ins Kleid und find' es wunderbar!



Ansonsten war ich gestern abend ganz froh, daß ich einen kleinen Wasservorrat auf meinem Balkon habe. Zwar kein Trinkwasser und den habe ich auch nicht wegen dieser neuen Bevorratungsrichtlinien für den Notfall, sondern den habe ich bereits seit Jahren, weil ich es immer mal erlebt habe, daß früh plötzlich das Wasser abgestellt war. Diesmal war das Wasser weg, als ich nachts nach einem heißen Tag duschen wollte. Weder heißes noch kaltes Wasser und ich selbst schön klebrig vom Schweiß. Herzlichen Dank auch! Wie froh war ich über das Wasser in meiner großen Gießkanne und einen Kanister hätte ich außerdem noch vorrätig gehabt. So konnte ich mir etwas davon ins Waschbecken gießen und mich zumindest frisch machen. Es hat sich also gelohnt, jahrelang Wasser unter meiner Balkonbank zu bevorraten.