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Sonntag, 13. November 2016

Let it rain (it's alright)

Samstag, 12. November 2016

Tanzen ist Risiko

Nachdem ich stundenlang umsonst versuchte, den neuen Duschgleiter und -stange irgendwie auseinander zu bringen, schmiß ich stattdessen die alte Stange mit Gleiter in eine Lauge aus Gardinenweiß und hoffte, daß sie davon wieder weißer wird. Das war nur sehr minimal der Fall und auch die abgeplatzten Kanten repariert das nicht, aber dafür ist sie jetzt porentief sauber bis unter jedes Gummi. Und so habe ich nun die 20 Jahre alte Stange wieder befestigt. Dann bleibt sie halt die nächsten 20 Jahre auch noch dran, bzw. so lange sie den Duschkopf am richtigen Platz hält, egal wie alt und kaputt sie aussieht. Ich werde kein Geld mehr herausschmeißen für etwas neues. Und ich zeige dem Schrott den Mittelfinger und allen Schrottverkäufern. Ich habe fertig. Endlich bin ich wieder frisch geduscht mit Haare waschen und allem drum und dran. Sich zu ärgern und nicht duschen zu können ist doppelt so schlimm.
Auch den Geschirrspüler nahm ich auseinander, reinigte Sprühköpfe und Sieb und jetzt funktioniert wieder alles. Merkwürdigerweise hatte ich nicht den Eindruck, daß irgendetwas verdreckt gewesen wäre, denn ich hatte ja das Sieb erst vor kurzem schon einmal gereinigt, aber gut - wer weiß.
Außerdem fiel mir noch ein anderes Ärgernis ein, nämlich weil ich gestern meine Nachbarin im Bademantel gesehen habe. Meine Nachbarin ist klein und wenn man klein ist, hat man wahrscheinlich kein Problem, Bademäntel zu finden, die bis zum Knöchel gehen. Für mich ist das ein Ding der Unmöglichkeit, ganz besonders, wenn ich auch noch Reißverschluß statt Bindegürtel, den ich eher störend finde, bevorzuge. So etwas gibt es höchstens annähernd, wobei man irgendwo immer Abstriche machen muß. Ich denke manchmal an diesen Spruch, den man dauernd in der DDR hörte: Im Westen gibt es alles. Mir war damals bereits klar, daß dies so nicht sein kann, Jetzt bewahrheitet sich meine ketzerische Vermutung leider sehr häufig. Zu DDR-Zeiten habe ich mir mal selbst einen Bademantel aus Frotteestoff mit japanischem Design genäht. Der war knöchellang und ich habe ihn sehr lange getragen. Ich habe allerdings keine Lust mehr, mir wieder einen Bademantel zu nähen. Zum einen kann ich nicht perfekt nähen, sondern nur ein bißchen, so wie ich eigentlich generell von allem ein bißchen kann, aber nichts so richtig. Und zum anderen ist es auch nicht meine bevorzugte Beschäftigung.

Da die BVG gestern etwas dagegen hatte, daß ich zum Zumba gehe, war ich abends also zu Hause und landete dafür bei den Tanzdokumentationen "Let's dance" auf arte. Statt zu tanzen schaute ich mir diese Dokus an, in denen es natürlich nicht um Zumba ging, Zumba kann ja jeder. Aber was die Choreographen und Tänzer so erzählten, fand ich interessant, da ich meine eigenen Gedanken darin wiederfand. Zum Beispiel daß Empfindungen sagen, wie die eigene Bewegung aussieht. Ich kann nicht beurteilen, ob Spiegel Tänzer verderben, aber ich merke es selbst an mir, daß mich Spiegel eher von der Musik ablenken, wenn ich darin mich als jemand anderen herumhüpfen sehe. Deshalb eignen sie sich vielleicht, um mal eine Haltung oder Handbewegung zu überprüfen, aber beim Tanzen stören sie. Nun habe ich bei mir in der Küche keinen Spiegel, aber eine verspiegelte Schwingfläche an meinem Mülleimer, die mich etwas verzerrt, aber vollständig spiegelt, und in der ich mich manchmal beobachte, allerdings sieht man dadurch nicht wirklich mehr und kommt schwerer in das gute Gefühl, das man hat, wenn man richtig in der Musik ist und alles eine Einheit ist. Dies sind ziemlich seltene Momente, vor allem in den Zumba-Kursen, aber genau diese Momente sind mein Ziel und meine Belohnung, von der körperlichen Fitness mal abgesehen. Am ehesten finde ich diese Momente, wenn ich mich nicht mehr all zu sehr auf die Schritte, die Choreo und den Zumba-Instructor konzentrieren muß, sondern alles soweit drauf habe, daß ich mehr freie Synapsen für die Musik habe. Dennoch ertappe ich mich dabei, daß ich selbst nach solchen Momenten noch überlege, wie das ausgesehen hat. Irgendwann habe ich dann beschlossen: scheißegal - wenn es sich gut anfühlt, ist es auch gut. Allerdings ist dies eine bewußte Entscheidung, schließlich tanze ich ja sowieso nur für mich und es muß niemandem gefallen, aber wirklich sicher bin ich mir da nicht. Manchmal würde ich schon gerne Mäuschen spielen und mich von außen beobachten, ob ich in den guten Momenten tatsächlich anders tanze und aussehe, als in den Momenten, in denen es sich eher anstrengend oder blockiert anfühlt. Vielleicht ist das sogar der eigentliche Reiz am Tanzen. Tanzen ist Risiko. Während ich beim Schreiben o.ä. das Ergebnis komplett vor Augen habe und hundertmal überprüfen kann, also die volle Kontrolle habe, kann ich beim Tanzen zwar an meiner Körperbeherrschung arbeiten, muß mich aber letzten Endes doch dem Moment und dem Empfinden hingeben, ohne das genaue Ergebnis zu sehen. Für jemandem, dem es eher schwer fällt, seinen Gefühlen zu vertrauen, eine echte Herausforderung, aber gerade deshalb eventuell eine gute Übung.

Eine andere nützliche Übung, nicht nur beim Tanzen, sondern generell im Leben, ist es, nicht zu bewerten. Es ist auch eine ungemein schwere Übung, denn wir alle sind darauf konditioniert, zu bewerten. Es ist zum Beispiel notwendig, um schnell und sicher gefährliche von ungefährlichen Situationen unterscheiden zu können und so zu überleben. Ohne Bewerten geht es also gar nicht. Allerdings machen sich diese Bewertungen schnell selbständig und behindern Vertrauen und Selbstausdruck, egal ob man nun sich selbst oder andere bewertet. Letzten Endes sind Bewertungen tatsächlich nur Projektionen, wie auch in der Doku geäußert. Um das Beispiel der Kunst zu nehmen: Wenn Kunst von Können kommt, wer entscheidet dann, ab wann das Können beginnt? Es ist doch so, je weniger man selbst kann, um so schneller ist man vom Können anderer beeindruckt oder erkennt es im anderen Extrem vielleicht gar nicht, während Experten und Könner zwar das Können anderer sehen, aber trotzdem viel schwerer zu beeindrucken sind, besonders wenn sie hohe Leistungsansprüche an sich selbst haben. Also alles rein subjektiv, je nachdem auf welchem Stand man selbst ist und welchen Überzeugungen man anhängt. Bliebe noch der Geschmack, über den sich bekanntlich nicht streiten läßt. Es ist einfach so, daß mir bestimmte Dinge gefallen und andere nicht. Das bedeutet allerdings nicht, daß das, was mir nicht gefällt, deshalb schlechter ist. Beim Tanzen zum Beispiel bevorzuge ich es sehr dynamisch, locker und etwas unperfekt, genauso wie mir Live-Musik auf einem Konzert besser gefällt als auf einer geleckten CD. Sehr reglementierte, steife und akkurate Tanzstile, wie zum Beispiel Ballett, reißen mich irgendwie nicht mit und wirken leicht einschläfernd, obwohl ich durchaus das Können und die Leistung der Tänzer dabei bewundere. Natürlich mochte ich als kleines Mädchen Ballett. Irgendwie mögen alle kleinen Mädchen Ballett. Das liegt vielleicht an diesen Tüllröckchen. Jedes kleine Mädchen möchte auch gerne Prinzessin sein. Einmal ging die Künstlerfreundin meiner Mutter, bei der ich Malen und Zeichnen lernte, mit mir in einen Kunsthandel. Dort durfte ich mir ein Bild, natürlich nur eine Reproduktion, für mein Kinderzimmer aussuchen. Ich wählte das Tänzerinnenbild von Degas. Ich weiß gar nicht, ob ich es noch irgendwo habe, aber an der Wand hängt es bei mir schon lange nicht mehr. Und wenn ich mir den Tanzstil von Josephine Baker so anschaue, kann Hasenhoppeln durchaus eine Kunstform sein.

Degas - Tänzerin auf der Vorbühne

Freitag, 11. November 2016

Würmer und Wurmlöcher

Keine Ahnung, was da gerade wieder in der Luft liegt und wo der Wurm nagt, aber es klappt sozusagen überhaupt nichts. Ich habe zwei neue Duschgleiter bekommen, der eine taugt ebenfalls überhaupt nichts und ist totaler Schrott, der andere könnte funktionieren, wenn er denn passen würde. Er hat auf dem Papier denselben Durchmesser wie die Stange, aber praktisch habe ich das Teil erstmal überhaupt nicht draufbekommen. Nachdem ich innen etwas von dem Plastik abgeschabt habe, konnte ich das Teil sozusagen mit viel Gewalt auf die obere Spitze der Stange quetschen, allerdings rückt und rührt es sich da jetzt nicht mehr, das heißt, es geht nicht mehr weiter auf die Stange in die richtige Höhe und es geht auch nicht mehr ab. Wenn ich es wirklich nicht mehr herunter bekomme, kann ich wohl die Stange samt Gleiter wegschmeißen. Und richtig duschen funktioniert immer noch nicht. Mit all dem Ärger hatte ich eigentlich nicht so viel Lust auf Zumba, dennoch wollte ich hin und ich ging auch los, fror mir aber eine halbe Stunde an der Haltestelle den Arsch ab, bis ich es eh nicht mehr pünktlich hingeschafft hätte, und so ging ich wieder nach Hause. Nicht nur DHL, auch die BVG-Busse scheinen von Wurmlöchern verschluckt worden zu sein. So langsam bin ich kurz vor dem Explodieren oder als einzige Alternative die Bettdecke über den Kopf zu ziehen und nicht mehr vorzukommen. Das wäre bei meinem Glück wahrscheinlich auch die sicherste Alternative. In Hinblick auf mediatorische Konfliktlösung und Annäherung halte ich dem Universum trotzdem zugute und erkenne ich an, daß niemand gestorben und niemand krank ist, aber das kann nicht alles sein. Zur Nervennahrung brauche ich deshalb jetzt schon einen bunten Teller, obwohl noch gar nicht Advent ist.

Bunter Teller

Donnerstag, 10. November 2016

Wenn es brodelt

oder auch wenn gar nichts mehr geht, funktioniert das immer:

Gartenmeditation3

Gartenmeditation2

Mittwoch, 9. November 2016

Das kann nichts Gutes bedeuten.

Es war nicht mein Tag. Mein Geschirrspüler wäscht nicht mehr, bzw. nur noch eine Schublade, was ich mir nur so erklären kann, daß vielleicht ein paar Düsen verstopft sind. Ich hatte aber noch nicht die Gelegenheit, mich damit zu beschäftigen, wie man sowas wieder behebt. Duschen kann ich auch nicht mehr, bzw. duschen an sich kann ich schon, aber nur noch mit Handbetrieb und das hasse ich total. Weil ja nun das Badezimmer neu renoviert ist, wollte ich die 20 Jahre alte Duschstange, die nicht mehr besonders ansehnlich ist, ersetzen. Es ist eine weiße Duschstange, ich habe für die ganze Garnitur damals viel Geld ausgegeben und dank guter Qualität hat sie auch lange Zeit einen Regenduschkopf gehalten. Doch nun war es an der Zeit, etwas neues ohne vergammelte Dichtungen und angefressene Kanten zu besorgen, doch es sollte erneut in Weiß sein und das gleicht der Suche einer Nadel im Heuhaufen. Schließlich wurde ich mit einer Garnitur von Atco bei Ebay fündig, die allerdings so preiswert war, daß ich mir schon dachte, daß es nicht Premium-Qualität sein wird. Doch da ich ja nur eine Duschstange mit Gleiter suchte und den Rest gar nicht brauchte, fand ich es ok, weil ich nicht auf die Idee gekommen bin, daß bei einer Duschstange mit Gleiter etwas schief laufen könnte. Bei der Installation merkte ich natürlich, daß die Konstruktion und Abdeckung nicht ganz so stabil und ausgeklügelt ist, wie bei der alten Garnitur, allerdings rechnete ich nicht damit, daß der Gleiter nicht in der Lage sein würde, überhaupt einen Duschkopf richtig zu halten und fester stellen konnte man an der Schraube auch nichts. Da die Stange einen anderen Durchmesser hat, kann ich außerdem nicht mehr den alten Gleiter zumindest vorübergehend verwenden. Ich habe jetzt also für knapp 20 Euro eine weiße Duschstange, suche aber dazu noch einen Gleiter, der ebenfalls in der Lage ist, einen etwas schwereren Duschkopf zu halten. Ich bin schwer begeistert. Und dazu ist DHL ins Koma gefallen. Man kann neuerdings einen Wunschtermin für die Zustellung beantragen, allerdings nach meinen Erfahrungen bisher scheint es mehr so eine Art Glückspiel zu sein, ob das Paket zu dem Termin tatsächlich kommt. Es kommt auch vor, daß man den ganzen Tag wie blöd wartet, ohne Benachrichtigung und ohne Info, daß das Paket doch nicht zugestellt wird. Und als wären das alles nicht genug schlechte Vorzeichen, gewinnt auch noch Trump die Wahl. Eigentlich hatte ich vor, heute mal wieder zum Mittwochs-Zumba zu gehen, aber angesichts meiner brodelnden Stimmung und der fehlenden Lust zu duschen, bin ich lieber zu Hause geblieben und habe mich so wenig wie möglich bewegt.

Dienstag, 8. November 2016

Würstchen und Krieg

Warum bekomme ich eigentlich immer mitten in der Nacht Heißhunger auf kalte Bockwürstchen? Den ganzen Tag über interessieren mich Würstchen überhaupt nicht, aber Schlag Mitternacht zieht es mich magisch zum Kühlschrank, um dessen Würstchenvorräte zu plündern. Ich habe stets Vorräte da, aber nur die Bockwürstchen aus dem Nettomarkt, die genauso schmecken wie früher die DDR-Wiener. Alle anderen schmecken mir nicht. Und die Vorräte sind eigentlich nicht dafür da, in tiefster Nacht vertilgt zu werden. Meinem Traumleben scheint das auch nicht gut zu bekommen. In der letzten Nacht träumte ich nach drei kalten Würstchen von Krieg und Flucht, Ein Krieg zwang mich und meine Familie nach Australien zu flüchten. Glücklicherweise kam auch sofort ein Bus mit der Nummer 47, der uns nach Australien bringen sollte, allerdings mußten wir alles, was wir besitzen, zurücklassen. Unterwegs war es nötig, sich vor Angriffen zu verstecken. Dazu sollte ich in eine Art Sarg kriechen, der aber einen Zwischenboden hatte, so daß der Platz darin noch begrenzter war. Eigentlich hatte ich sogar Zweifel, ob ich überhaupt hineinpasse, jedenfalls wäre ich vermutlich nicht mehr in der Lage gewesen, einen Finger zu rühren. Deshalb lehnte ich es ab, mich dort hineinzuquetschen und ging stattdessen in einen Herbstwald, in dem Entenküken und andere Vögel herumspazierten. Später kamen wir zu einer Kirche, in welcher gerade ein Gottesdienst stattfand. Eine schmale, offene und klapprige Treppe führte direkt aus dem Kirchenschiff auf den Turm und eine Aussichtsplattform, die wir besuchen wollten. Doch zwischendurch in der Treppe gab es eine fiese Stelle aus zwei roten Stuhlsesseln ohne Geländer und es hieß, daß man diese Stelle nur passieren könne, wenn man der Kirche Geld gespendet hat. Deshalb erreichte ich die Aussichtsplattform nicht, sondern stieg vorher wieder herab. Und schließlich wachte ich total schlecht gelaunt auf.

Der Traumdeuter schreibt zur Symbolik von Australien:

"Gilt als Symbol für den Erfolg durch harte Arbeit und persönliche Tüchtigkeit,- in Träumen kann der Kontinent auf solche Eigenschaften hinweisen oder sie fordern. Die Auswanderung nach Australien zeigt oft, daß man im Begriff steht, das Leben grundlegend zu ändern."

Und das bis zum 47. Geburtstag?

Montag, 7. November 2016

Schuhtrends, Eraserhead und anderer Horror

Die Hasenhausschuhe von Deichmann werden mir jetzt von anderen Webseiten in der Werbung immer als die "Schuhtrends 2016" präsentiert, wahrscheinlich weil ich zu oft draufgeklickt habe. An Halloween schaute ich mir den Film "Eraserhead" von David Lynch an. Der ist eigentlich kein Horrorfilm, aber von schauriger Trostlosigkeit. Und wie bei allen Filmen von David Lynch kann man viel daran herumrätseln und -interpretieren. Ich hatte das nicht wirklich vor, sondern habe den Film einfach wieder weggepackt und an den Verleiher zurückgeschickt, trotzdem merke ich, wie es in mir weiterarbeitet und mich beschäftigt. Wirklich fies an der Dvd ist der Stunden andauernde Kommentar, von David Lynch höchstselbst gesprochen. Ich hasse ja generell diese oftmals genauso lang wie die Filme andauernden Kommentare, in denen sich die Künstler auslassen und selbst beweihräuchern. Gegen wirklich interessante Informationen und auch gegen etwas Selbstbeweihräucherung habe ich eigentlich nichts einzuwenden, wenn sie dabei mal etwas schneller auf den Punkt kommen würden. Es lief also dieser langatmige Kommentar mit David Lynch, den ich trotz allem nicht überspringen wollte, begierig nach mehr Hintergrundinformationen, und es ging bla bla bla hier, bla bla dort, das war so und der war dort und dann ging es so weiter, ja damals war's. Dann ganz zum Schluß der Hinweis von Lynch, daß er nirgends auch nur eine einzige Interpretation gelesen hätte, die seiner eigenen nahe gekommen wäre. Ich stelle die Lauscher auf, bin plötzlich hellwach - jetzt, jetzt gleich, jetzt wird es interessant - und was kommt? Ende. Da war ich kurz davor, den Kopf auf den Wohnzimmertisch zu hämmern. Das hat der doch mit Absicht gemacht!!! Andererseits ist es tröstlich, daß dann wohl auch die Interpretation der Wikipedia nicht dem entspricht, was sich Lynch dachte, denn bei dieser sträuben sich mir die Nackenhaare. Manchmal hat man wirklich den Eindruck, einige Leute haben zu viel Freud gelesen und benutzen nun dessen Thesen als Schlüssel für sämtliche Rätsel und Kunstwerke dieser Welt, bzw. der Menschheit, wobei es zu dieser komischen verengten Wahrnehmung kommt, die alles auf eine sexuelle Symbolik reduziert - im Prinzip wie Archäologen, die alles, das sie finden und nicht wirklich erklären können, zu religiösen und rituellen Artefakten machen. Natürlich wäre ich nicht ich, hätte ich nicht eine ganz eigene Interpretation des Filmes, aber diese verrate ich nicht. Das kann ich nämlich auch!

Gestern strich ich mit der restlichen weißen Farbe, die ich nicht eintrocknen lassen möchte, die beiden Wände an meinem Bett und hatte bis spät abends zu tun, als ich zufällig mitbekam, daß eine neue Staffel von "American Horror Story" gestartet ist. Gestern lief bereits die erste Folge in letzter Wiederholung und hatte außerdem bereits begonnen. Leider konnte ich nicht alles stehen und liegen lassen, da ich noch schnell meine Wandverkleidung wieder annageln mußte, um mein Bett wieder aufstellen und mich später hineinlegen zu können. Also bekam ich den Rest der Folge nur akustisch mit, was bei einer Horrorserie natürlich ziemlich uneffektiv ist. Genaugenommen habe ich eigentlich nur mitbekommen, daß es Zähne vom Himmel geregnet haben soll. Und irgendwie beschäftigte es mich auch viel mehr, daß ich nie verstehen werde, warum man an Matratzen keine Griffe annäht. Je größer sie sind, um so schwieriger wird es, die richtig anzupacken und fortzubewegen, zumal man ja nirgends ganz mit der Hand drum kommt und dadurch immer abrutscht. Aber vielleicht stelle ich mich auch einfach zu blöd an. So langsam habe ich jetzt aber keine Wände mehr, die ich streichen kann, um mich von meiner Klinik-Zwickmühle und Entscheidungsschwäche abzulenken.

Die Deutschlehrerin

Als bereits fast der gesamte Schultag an der POS vorbei ist, nur eine Stunde fehlt vielleicht noch für andere, aber nicht für mich, kommt die Deutschlehrerin (die damals schon alt war, bzw. alt aussah) hektisch in das Lehrerzimmer(?) gestürzt, in welchem ich mich, obwohl Schüler, gerade allein befinde. Sie versucht mir etwas zu erklären, aber während sie genervt herumhantiert, verstehe ich sie die ersten beiden Male nicht und trete näher an sie heran indem ich sage: "Ich verstehe Sie akustisch nicht." Erst jetzt schaut sie mich an und sagt mir, daß sie irgendwelche Vertretungsstunden machen sollte und viel zu spät gekommen ist. Die Stunden sind schon vorbei. Mir fällt ein, daß ich gehört hatte, es sollte irgendeine Vertretung bei ihr stattfinden, aber in meinem Unterricht war das wohl nicht. Während wir uns unterhalten, hat sie ihren Arm zu einer leichten Umarmung um mich gelegt und ich erwidere diese leichte Umarmung unbeschwert. Irgendwann fällt mir auf, daß sie auf einmal ziemlich gute Laune zu haben scheint, im Gegensatz zu eben noch, denn sie lacht mich dauernd an, und daß sie mich nicht mehr losläßt - immer wenn sich die Umarmung lockert, erneuert sie sie wieder. Schließlich beginnt sie mich sogar auf die Nasenspitze zu küssen und ich denke bei mir: Jetzt ist aber mal gut! Ich wünsche ihr einen schönen Tag, worauf sie dann tatsächlich losläßt und endlich geht und ich frage mich: Was war das denn?

Samstag, 5. November 2016

Die Möwen

Mir fiel aus gegebenem Anlaß eine uralte Fotobastelei für die Fotocommunity wieder ein. Da ich sie nicht mehr auf meinem Computer fand, loggte ich mich das erste Mal seit vielen Jahren in die Fotocommunity ein. Und fand eine Nachricht aus dem September von jemandem aus meinen Kreisen, der ebenfalls nach Jahren mal wieder gestöbert hatte und mich fragte, ob ich noch Fotos mache. Hätte ich mich nicht eingeloggt, hätte ich nichts davon mitbekommen, weil ich keinen Zugriff mehr auf die Emailadresse habe, mit der ich mich damals angemeldet hatte und die Weiterleitung ausgelaufen ist. Komischer Zufall.

Die Möwen

Mittwoch, 2. November 2016

Krähenangriff, Eichelspäher und Hasenfüße

Wenn ich zum Supermarkt am Sportplatz vorbeigehe, kann ich dort immer Krähenschwärme beobachten, welche eifrig herumpicken. Manche Krähen lassen sich gerne auf dem Zaun nieder, aber sobald man an ihnen vorbeigehen will, flattern sie weg und suchen etwas mehr Abstand. Heute saß wieder eine Krähe auf dem Zaun. Sie hatte einen absolut tiefschwarzen flauschigen Kopf und sah irgendwie noch jung aus. Ich näherte mich der Stelle, wo sie saß, immer am Zaun entlang, doch sie machte keine Anstalten wegzufliegen. Ich lief vorbei und sie blieb seelenruhig sitzen, während ich sie neugierig anschaute und - natürlich nur ganz still - mit ihr sprach: "Na du!" Während ich schon wieder meinen Kopf geradeaus wandte, bekam ich aus dem Augenwinkel mit, wie sie im Tiefflug losdüste, genau in meine Richtung und spürte etwas auf meinem Kopf und in meinem Haar, als würde sie mit ihren Krähenfüßen auf mir landen wollen. Im ersten Schreck duckte ich mich weg und sie flog einen Meter weiter auf das Dach eines Autos, von wo aus sie mir etwas verstört nachschaute. Vielleicht hatte sie nicht damit gerechnet, daß ich mich wegducken würde, vielleicht war sie aber auch halb blind und dachte, ich wäre ein wandelnder Zaun. Jedenfalls schien sie mich einladend gefunden zu haben.
Wenn ich gerade schon wieder bei Tiergeschichten bin, kann ich auch von dem Eichelhäher erzählen, der den Blumenkasten vor meinem Fenster als Eichelzwischenlager benutzt. Jeden Vormittag um die gleiche Zeit kommt er angeflogen und in meinem Blumenkasten lagen fein säuberlich zwei Eicheln, etwas unter Grünzeug versteckt wie in einem Osternest. Ich wunderte mich erst, daß er sie nicht vergräbt, wie ich das sonst kenne, wenn Wintervorräte in Balkonkästen angelegt werden. Doch nach einigen Tagen waren sie verschwunden. Anscheinend war er noch auf der Suche nach einem besseren Versteck. Oder er hat sie erst später eingegraben. Aber wenn er so jeden Tag auf meinem Blumenkasten landet und mich durch das Fenster anglotzt, nenne ich ihn lieber Eichelspäher. Man fühlt sich direkt ausspioniert.
Im Onlineshop von Deichmann fand ich Hasenhausschuhe. Als Kind hatte ich mal Mäusehausschuhe, jetzt würden mir Hasenfüße super stehen. Die könnte ich auch zum Zumba tragen, wenn ich mal wieder herumhopple. Allerdings vertrage ich kein Kunstfell an den Füßen, deshalb bleibe ich doch lieber bei meinen Lammfellhausschuhen. Aber putzig sind sie irgendwie.

Mäuseschuhe

Sonntag, 30. Oktober 2016

...

Schmerz, wie auch die Angst, ist ein Warnzeichen, das besagt: Vorsichtig weitermachen – pass auf, sei neugierig –, aber es heißt nicht: Werde empfindungslos und dumm. Angst kann wie eine dunkle Gefängniszelle sein: Du kannst versuchen, mit dem Kopf durch die Wand zu gehen (die athletische Methode), du kannst dich von der Wand abwenden und gefangen bleiben (wie es viele tun) oder du kannst die Hand ausstrecken und die Wand genau erforschen, bis du die Tür findest, um sie zu öffnen und in die Freiheit zu treten.
(aus "Die Yoga-Kriegerin" von Ana T. Forrest)

Badezimmerrenovierung

Die gesamte letzte Woche renovierte ich an meinem winzigen kleinen Badezimmer herum. Ich hätte es vielleicht doch besser gleich im Sommer nach dem Wohnzimmer machen sollen, als ich in Höchstform war und im Flow. Nach einem Tag begannen geomagnetische Stürme, die sofort (wie meist) ebenfalls in meinem Kopf tobten, so daß es nur noch langsam voran ging. Erst gestern kam es zu einer Beruhigung der geomagnetischen Aktivitäten, also eine recht lange Zeitdauer. Ich finde das ja irgendwie irre interessant, wenn es nicht so nervig wäre. Wie nennt man sowas? Wetterfühligkeit? Oder besser Kosmosfühligkeit? Leider kommt es zu den unpassendsten Gelegenheiten zu diesen geomagnetischen Stürmen, wobei ich persönlich eigentlich absolut keinen Moment als passend empfinden würde. Ich nehme jetzt regelmäßig Kapseln mit Mutterkraut, weil ich gelesen habe, daß dieses Kraut in der Lage ist, Nerven zu regenerieren. Vielleicht reagieren meine Nerven ja nur deshalb so empfindlich auf geomagnetische Stürme, weil sie angegriffen sind. Früher hatte ich sowas nicht, zumindest kann ich mich nicht erinnern. Aber Wetterfühligkeit ist wohl sowieso mehr eine Alterserscheinung? Zudem fiel mir am ersten Tag der Stürme auch noch mein hölzerner Badschrank auf den Kopf, danach war es kurzfristig besser. Vielleicht brauche ich ja nur manchmal einen kräftigen Schlag auf den Kopf.

Da ich in der Küche mit dem verklebten Wachstuch an den Wänden bisher nur gute Erfahrungen gemacht habe, besorgte ich mir für die kleine ungeflieste Wand hinter der Toilette ebenfalls ein Stück Wachstuch in Kacheloptik. Kacheln oder Mosaike machen sich an Wänden einfach am besten, leider ist da aber wenig Auswahl an solchen Designs. Das Mosaik, welches ich in der Küche in rot habe, gab es auch in blau und hätte in blau ins Bad gepaßt, wenn es denn nicht längst ausverkauft wäre. An Kacheln war nur dieses petrol/türkise Stück zu finden, welches mir an sich zum Glück auch ganz gut gefällt, allerdings könnte es etwas weniger grünstichig sein. Wie es nun im viel feuchteren Badezimmer mit normalem Tapetenleim verklebt hält, wird sich noch zeigen. In der Küche hält bisher alles gut. Als ich allerdings das ganze Stück angeklebt hatte und ein Eckregal über der Badewanne anbringen wollte, brach der Schraubenkopf ab, genau als ich die Schraube fast ganz im Dübel hatte. Es war unmöglich den Rest ohne den Schraubenkopf herauszubekommen, weshalb ich das Wachstuch an der Ecke wieder abpulen, die Wand um den Dübel herum aufbohren, den Dübel herauspopeln, alles zuspachteln, neu dübeln und natürlich neu verkleben mußte. Aber jetzt sitzt alles und es gefällt mir gut. Sieht jedenfalls viel besser aus als der Anstrich auf der nackten Wand, wo hinter dem Spülkasten schnell neue Flecken entstehen und ist nun auch leicht zu reinigen, ohne daß die Wand komisch aussieht.

Badezimmer neu renoviert