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Mittwoch, 4. Januar 2017

Schule wiederholen und Geschenk

Die Nacht habe ich wieder mit Ohrenstöpseln verbracht, zum einen, weil es laut stürmte und zum anderen, weil Punkt 7 Uhr früh die Baustelle in der Wohnung nebenan zum Leben erwacht. Da wird gebohrt und gehämmert, daß es sich anhört, als wären sie schon bis in meine Wohnung vorgestoßen. Mit den Ohrenstöpseln kriegte ich nicht mehr viel davon mit, träumte aber dafür, daß ich einen hochoffiziösen Wisch erhalte, in dem steht, daß ich die Schule ab der siebenten Klasse wiederholen müsse. Ich weiß nicht genau, ob von der siebenten bis zur zehnten Klasse oder gar von der siebenten bis zur zwölften Klasse. Jemand meinte dazu: "Was für eine Verschwendung!" und das fand ich ebenfalls, denn schließlich habe ich bereits studiert und kann schreiben, rechnen, lesen und was man noch so braucht. Aber es war nichts zu machen, weil irgendetwas bei meinem ersten Schulbesuch schief gelaufen ist. Nun ja, ich nahm es mit Fassung und da die letzten Schulstunden ausfielen, so daß ich um 14 Uhr zu Hause sein würde, fand ich es nicht schlimm. In einer Schulstunde, in die ich kam, war Thommy Gottschalk der Lehrer. Ich suchte mir einen Platz und eine ehemalige Mitschülerin dreht sich zu mir um, spricht mich an, aber ich verstehe nichts von dem, was sie sagt. Mir fällt ein, daß ich ja Ohrenstöpsel in den Ohren habe, antworte: "Oh entschuldige! Ich habe noch meine Ohrenstöpsel drin" und nehme sie heraus, worauf sie mich seltsam anguckt. Dann wache ich auf, mit Ohrstöpseln natürlich.

Zwischendrin in diesem ganzen Traum hatte ich es ganz kurz einmal leise bei mir klingeln gehört. Da ich jedoch nichts erwartete, maß ich dem keine Bedeutung bei und bin auch nicht wirklich davon wach geworden. Als ich dann abends zum Zumba gehen wollte, fand ich vor der Tür ein kleines Päckchen, das der GLS-Fahrer dort deponiert hatte. Glücklicherweise war es noch da, ich hätte es aber auch nicht vermisst, wenn es nicht da gewesen wäre. Ich schaute schnell auf den Absender und wunderte mich, warum mir die Berliner Verkehrsbetriebe Päckchen schicken. Man weiß ja nicht so richtig, ob man etwas Gutes zu erwarten hat, aber Preiserhöhungen werden sie wohl nicht als Päckchen versenden. Wegen des Päckchens verpaßte ich meinen Bus und kam zu spät zum Zumba, aber die Zumbiene fing auch später an, so daß ich doch noch pünktlich war. Wieder zu Hause schaute ich gleich in das Päckchen hinein und fand darin einen quietschgelben Regenschirm in "BVG"-Design und mit aufgedrucktem BVG-Slogan "Weil wir dich lieben" als Geschenk. Öhm.....ist ja nett gemeint, aber erstens benutze ich keine Regenschirme, zweitens habe ich trotzdem genug auf Vorrat und drittens laufe ich bestimmt nicht mit BVG-Regenschirm herum. Ja, ich weiß, ich bin undankbar, aber gerade bei der BVG würde ich mir wünschen, sie verzichten auf solche Geschenke, die niemand braucht, legen das Geld an und sparen sich dafür die Preiserhöhungen für dieses Jahr. Dann glaube ich ihnen auch den Slogan: "Wir lassen Sie nie im Regen stehen" und erst recht "Weil wir dich lieben."

Sonntag, 1. Januar 2017

Fick dich, Glückskeks!

Wenn die Birne reif ist, fällt sie vom Baum.

Das war die frohe Botschaft des Neujahrs-Glückskekses. Bin ich eine reife Birne? Bin ich reif genug, um schon vom Baum zu fallen? Oder ist das so eine weise Weisheit nach dem Motto: Wenn du nur lange genug wartest, kriegst du auch die höchste Birne am Baum (es sei denn, die Spatzen haben sie vorher weggepickt)? Du kannst mich mal...

Samstag, 31. Dezember 2016

Verpiß dich, 2016!

Nein, Jahresrückblicke machen keinen Spaß, besonders nicht in solch einem Jahr. Aber andererseits ist es meine einzige Gelegenheit, dieses Jahr auch einmal zu dissen, welches mich zwölf Monate lang gepiesackt hat. Ok, es war kein Jahr der großen Katastrophen, zumindest nicht in unmittelbarer Umgebung, dies war eigentlich 2015, aber subjektiv habe ich 2016 als schlimmer empfunden. Zum einen wahrscheinlich, weil weniger Hoffnung vorhanden war, und zum anderen, weil das Jahr überall dort gebohrt hat, wo es wirklich weh tut und all die alten Ängste und Verletzungen hoch kommen. Die Grundtendenz des Jahres bestand im Prinzip darin, daß ich versuchte, die Katastrophen aus 2015 zu vergessen und dabei selbst vergessen wurde. Fast kommt mir der Gedanke, daß sich die Zukunft gegen mich wehrt, (so wie es in der Serie "Der Anschlag" die Vergangenheit macht, die sich gegen einen Zeitreisenden wehrt, der den Anschlag auf JFK verhindern will), weil ich eigentlich schon längst tot sein sollte und sie nun nichts mehr mit mir anzufangen weiß. Also macht sie mich einfach unsichtbar. Doch um zum positiven Teil zu kommen: Ich habe mich trotzdem verdammt gut gehalten und durch das Jahr geschlagen. Bloß gut, daß ich selbst mich nicht vergesse. Das episodische Absacken meines Vertrauens als Folge der Geschehnisse ist da wohl im Grunde normal und kann man mir verzeihen.

Und um es weiterhin positiv zu formulieren: 2016 war mal wieder ein Jahr, welches gezeigt hat, auf wen ich mich verlassen kann, nämlich wer mich weiterhin sieht, auch wenn ich für andere unsichtbar bin, und auf wen nicht. Aber eigentlich bin ich gar nicht erpicht darauf, es immer so genau wissen zu wollen, weshalb ich es noch nicht positiv sehen kann. Drei bis vier Menschen hat der Wind auf diese Weise aus meinem Leben verweht. Eine stolze Bilanz, ebenso wie die Zahl der Krankheiten, die zwar in diesem Jahr nur Kinkerlitzchen waren, aber mich dafür fast durchgängig marterten. Erstaunlich ist, daß ich es trotzdem in diesem Jahr geschafft habe, die Baustellen in meiner Wohnung abzuarbeiten. Allerdings ist das etwas, an das man sich im Nachhinein auch nur als Arbeit erinnert. Es fehlen 2016 definitiv schöne Dinge, an die ich mich zurückerinnern könnte. Zumal die schlimmste Baustelle noch offen ist. Wenn ich diese Baustelle nur mit ein bißchen Arbeit und Anstrengung selbst richten könnte, würde ich wahrscheinlich mit Vergnügen diese Mühe auf mich nehmen, aber leider liegt das nicht in meiner Macht. Für diese Baustelle bräuchte ich Vertrauen in das Können anderer und das habe ich nicht (mehr).

Die sportlichen Fortschritte hielten sich in 2016 im Gegensatz zu 2015 ebenfalls sehr in Grenzen. Aber das ist ja auch kein Wunder, wenn man sich überhaupt nicht richtig motivieren und loslegen kann, weil man seine Fettdepots behalten muß. Wenn Tanzen und Yoga weiterhin weh tun - und ich rede nicht von körperlichen Schmerzen, kann ich wohl schon zufrieden sein, wenn ich es trotzdem schaffe, meinen Status zu halten. Aber es ist auch ok, wenn ich erstmal ganz aufhöre. Ich werde mich deshalb nicht schuldig fühlen, obwohl ich weiß, daß es besser für mich wäre, wenn ich dran bleibe.

Donnerstag, 22. Dezember 2016

Vorweihnachtliche Kriegszustände und fragwürdige Sicherheit

Mir geht es zwar nicht gut, aber keine Sorge, ich lebe noch. Wenn ich gerade etwas schweigsam bin, liegt das daran, daß ich mich gerade lieber in Selbstmitleid suhle, denn mich hat zum zweiten Mal in diesem Jahr die Nasenpest erwischt. Zusammen mit der Ohrentzündung im ersten Halbjahr ist das eine wirklich stolze Bilanz. So viel Pipi-Krankheits-Kram hatte ich in den letzten zehn Jahren nicht zusammen. Und das alles, seit ich Sport mache. Aber gut, wenn ich dafür von den wirklich schlimmen Seuchen verschont bleibe, will ich mal nicht meckern. Darf ich das überhaupt? In der Nacht auf Mittwoch hatte ich über 38 Grad Fieber, aber da ich mich tagsüber besser fühlte, bin ich trotzdem zum Zumba gegangen. Ich habe die Stunde auch ganz gut überstanden, es war nicht so anstrengend wie beim letzten Mal, aber sofort, als das Tanzen vorüber war, fror ich unglaublich, so daß ich sogar vor Kälte gezittert habe. Sowas hatte ich noch nie nach dem Zumba, daß mir hinterher in der warmen Halle kalt ist und das trotz Schal, den ich die ganze Zeit um hatte. Das zeigt schon, daß mit meinen Thermostaten gerade etwas nicht in Ordnung sein kann. Und außerdem bekam ich noch Kopfschmerzen dazu. War wohl doch etwas zu viel. Nach dem Zumba ging es deshalb gleich unter die heiße Dusche und glücklicherweise hatte ich mir zu Wochenanfang einen großen Topf Chili sin Carne gemacht, das ich nur heiß machen mußte. Und danach gleich ins Bett.

Nun ist ja die Vorweihnachtszeit sowieso immer ein bißchen mit den Vorbereitungen für einen Kriegszustand vergleichbar. Ich habe rechtzeitig so viel eingekauft, daß ich locker drei Wochen lang nicht mehr einkaufen gehen müßte. Und am Abend bekomme ich eine der letzten Kochzauber-Veggie-Boxen. Da mit mir gerade nicht viel anzufangen ist, liege ich herum und blättere in Magazinen, wie zum Beispiel dem kostenlosen Food-Magazin, das bei Edeka ausliegt. Darin wird gezeigt, wie man einen Weihnachtsbaum aus einer Klopapierrolle basteln kann. Ok, im Magazin ist es kein Klopapier, aber der Weihnachtsbaum sieht ganz so aus, als könne man ihn gut aus Klopapier basteln. Wobei ich ja die Weihnachtsbaum-Variante als Poster, welches man mit Kugeln schmückt, recht raffiniert finde. Nur blöd, daß man dann für die Kugeln die Wand löchern muß. Außer man zieht den Weihnachtsbaum auf einer Holzplatte auf, aber dann kann man sich auch gleich einen richtigen Weihnachtsbaum hinstellen. Und eigentlich geht es doch gar nicht nur um das Bild eines Weihnachtsbaumes, sondern hauptsächlich, zumindest für mich, um den Duft von Wald, der damit in die Wohnung kommt. Ist der Duft nicht mit dabei, interessiert mich der Rest eher wenig. Anders als noch im November hatte ich im Dezember doch keine Lust mehr auf einen Baum. Die komische Vorweihnachtszeit hat mir Weihnachten etwas verleidet. Ich hätte zwar diesmal noch einen kleineren Baum finden können, aber irgendwie hat mich keiner angesprochen. Deshalb nehme ich mit einer Pinie im Topf Vorlieb und rieche im Moment sowie nichts.

Am Montag und Dienstag blätterte ich natürlich nicht nur in Magazinen, sondern verfolgte die Ereignisse in Berlin und die Pressekonferenzen im Fernsehen. Mitbekommen habe ich von dem Anschlag erst etwas, als ich über facebook Sicherheitsanfragen erhielt. Erst wunderte ich mich, was das schon wieder ist und hielt es für etwas ähnlich Sinnbefreites wie Anstubsen. Darauf fand ich dann die Live-News. Besonders fragwürdig finde ich die neue Sicherheit, die durch Polizisten in Schutzwesten und mit Maschinengewehren gewährleistet werden soll. Und es wundert mich, daß dies anscheinend niemand hinterfragt und für völlig richtig und normal hält. Schutzwesten ok, aber Maschinengewehre? Also ich fühle mich dadurch eher weniger sicher als sicherer, egal ob diese nun staatlich verordnet sind oder nicht. Jeder der eine bei sich trägt, ist auch nur ein Mensch und kann überwältigt werden, ob nun gut ausgebildet oder nicht. Je mehr Maschinengewehre, um so mehr potentielle Waffen für weitere Anschläge und Angreifer stehen unmittelbar mit der richtigen Strategie zur Verfügung. Und wogegen sollen Maschinengewehre bitte schön helfen? Im Prinzip sind sie doch nur eine ohnmächtige Form der Abschreckung. Aber wen schrecken sie ab? Einen Selbstmordattentäter? Wohl kaum. Helfen sie gegen Lastwagen oder Flugzeuge in einer Menschenmenge? Sicher nicht. Aber mich schrecken sie ab. Mit Maschinengewehren in der Nähe will bei mir einfach keine Weihnachtsstimmung aufkommen. Sorry, tut mir leid. Vom Prinzip her ist es zwar richtig, wenn man die Bevölkerung aufruft, sich nicht wegen solcher Aktionen im täglichen Leben beeinträchtigen zu lassen, aber eben nur im Prinzip. In der Praxis war Trotz schon immer ein schlechter Ratgeber, wenn er nicht mit einer klugen und wirkungsvollen Strategie gepaart ist, die tatsächlich Sicherheit vermittelt und schafft. Und die sehe ich hier nicht. Für einigermaßen wirkungsvoll halte ich nur die Betonabperrungen, aber eben auch nur in bestimmten Situationen und gegen Anschläge mit Lastwagen. Das bedeutet, man muß dann hoffen, daß die Attentäter nicht besonders kreativ sind und ihnen nichts anderes einfällt, aber leider ist es immer wieder erstaunlich, welche Kreativität Menschen entwickeln, um andere zu töten.

Weihnachtsbaum

Freitag, 16. Dezember 2016

Das lob ich mir -

zum Zumba gehen und gleich noch Geschenke bekommen. Wir erhielten jeder von der Zumbiene ein kleines Tütchen mit Räucherkerzen und Schokolade. Sehr raffiniert ausgedacht, denn die Schokolade muß ja auch wieder abgetanzt werden. Und den Adventsduft hatte ich noch nicht.
Einen Aufpasser, daß ich die nächsten Wochen hingehe, habe ich seit heute auch. Eine neue Mittänzerin fragte mich, ob ich Mittwoch komme und ich antwortete, daß ich es mir eigentlich vorgenommen hätte. Darauf beschloß sie sofort, daß es wir uns dann beide vornehmen und aufpassen, daß wir es auch tun. Den einzigen Mann bei uns im Zumbakurs hat sie ebenfalls gleich noch verpflichtet, aber der ist sowieso ziemlich regelmäßig in beiden Kursen. Witzig ist, daß sie den gleichen Vornamen wie eine Tante von mir hat und irgendwie in ihrer Art auch genauso wie diese ist. Eigentlich hatte ich überlegt, vielleicht doch wieder mehr für mich zu üben. Ich habe hier einige neue Videos und genug alte, die ich weiterüben müßte, um sie nicht zu vergessen. Und es gibt zwei bis drei Lieder, zu denen ich mir gerne selbst eine Choreo machen würde. Aber gut, dann halt weiter Verein.
Im Supermarkt hat mich danach dauernd ein Mann angestarrt und mir ist so, als hätte der mich schon einmal dort angestarrt. Jetzt frage ich mich, ob wohl mein Gesichtserkennungsmodus mal wieder versagt hat und ich ihn kennen sollte. Ich wüßte aber nicht woher. Mit der Gesichtserkennung habe ich es genauso wenig wie mit Koordination. Wenn zu mir jemand kommt und behauptet, er kenne mich, glaube ich ihm alles.

Donnerstag, 15. Dezember 2016

Shitstorms?

Komisch, alle haben Angst vor shitstorms im Internet (zumindest bei Maybritt Illner). Ich schreibe hier seit Jahren, was ich will, und hatte noch nie einen shitstorm. Was die nur haben! Wahrscheinlich sind shitstorms die virtuellen Klabautermänner...

Teuflische Weihnachten

Ich hätte gerne jemanden, der auch und gerade vor Weihnachten für mich Zeit hat. So etwas scheint es nicht zu geben. Vielleicht sollte ich das auf meine Amazon-Wunschliste setzen, es würde aber vermutlich nichts bringen. Natürlich kann man auch alleine besinnlich sein - ich habe das quasi bereits in meiner Kindheit perfektioniert, wenn niemand für mich Zeit hatte. Aber es wäre schon schön, wenn man sich nicht einen Monat lang wie unter Weihnachtsquarantäne fühlen würde. Ich verstehe, warum es so schwierig ist, sich dem Konsum-, Jahresend- und sonstigem Wahnsinn zu entziehen. Man braucht ihn nämlich, um zu vergessen, daß niemand Zeit hat, was aber wiederum dazu führt, daß niemand Zeit hat. Das kann sich nur der Teufel ausgedacht haben!

Mittwoch, 14. Dezember 2016

Light 'em up!

Kann ja nur ein gutes Zeichen sein, daß heute eines meiner Lieblingslieder beim Zumba gespielt wurde, aber natürlich eine ganz andere, viel einfachere und brave Choreo als diese Lieblinghschoreo von mir. Und natürlich konnte ich die einfache Choreo trotzdem nicht richtig mittanzen, weil ich innerlich wild mit dem head gebangt habe und dauernd die Anwandlung hatte, mit dem Bein aufzustampfen, was aber gar nicht gefragt war. Ansonsten fand ich es heute nicht sehr schwer, aber anstrengend. Meine Kondition hat doch merklich seelenhürdenbedingt nachgelassen. Na ja, ich hoffe, daß nach Weihnachten wieder alles besser wird. Aber jetzt möchte ich gleich noch weitertanzen, nämlich die "richtige" Choreo.

Dienstag, 13. Dezember 2016

Thank you for the music!

Anscheinend hat der Traum der letzten Nacht gewirkt. Michael Jackson läßt uns nie allein. Vielleicht war ich ja in Kuba.

Zeitreise in die Zeit der Musikkassetten

Jemand nimmt mich mit auf eine Zeitreise. Dazu fliegen wir in sich immer mehr steigernder Geschwindigkeit durch einen Zeittunnel. Bunte Lichter flüchten schlangengleich an mir vorüber. Als die Geschwindigkeit so schnell wird, daß mir sekundenlang der Atem wegbleibt, weiß ich selbst aus meiner Intuition heraus, ohne daß es mir jemand sagen muß, daß wir jetzt die Membran zu eine anderen Zeit durchstoßen haben. Dies wird mir dann auch von meinem Flugbegleiter bestätigt. Wir landen in einem kleinen Ort mit weißen Häuschen. Zuerst sehen wir nur andere Weiße wie uns auf der Straße, denen wir uns unauffällig anschließen. Doch wir bemerken, daß dieser Ort eigentlich von sehr hochgewachsenen und sehr dunklen Schwarzen bewohnt wird. Diese nehmen jedoch an den Gruppen hellhäutiger Menschen und auch an uns keinen Anstoß. Wir sind wohl sowas wie gewohnte Touristen. Wir streifen durch einen Markt und ich klettere auf einen Zaun, der so breit ist wie eine Theke. Eine schwarze Frau schaut auf der anderen Seite neugierig zu mir herauf. Sie wirkt keineswegs ablehnend, sondern so, als ob sie wartet, daß ich zu ihr komme, deshalb springe ich schwerfällig den Zaun herunter. Leider muß ich dann feststellen, daß sie auf einmal keinen Kopf mehr hat. Da ich fürchte, ich selbst habe das irgendwie mit meinem starken Aufprall verursacht, mache ich mich mit meinem Begleiter schnell aus dem Staub, bevor uns jemand dafür belangen kann. Schließlich lande ich in einer Art Musikgeschäft mit vielen vielen Musikkassetten. Man kann dort gemütlich auf Sesseln in Katalogen blättern, aber ich begnüge mich mit einer großen Tafel, wo ebenfalls Produktlisten angeschlagen sind. Jemand kommt und spielt mir Musikkassetten vor. Den Rest des Traumes höre ich viel, viel Musik. Nach meinem Empfinden nach auch sehr lange, obwohl ich mich an die Musik selbst kaum erinnern kann. Ein Lied von Michael Jackson mit einem Schloß im Titel (?) war dabei, ich weiß aber gar nicht, ob es diese Lieder, die ich hörte, wirklich gibt oder gab. Ich habe mir eine Auswahl an Kassetten ausgesucht zur Seite gelegt, da kommt jemand und begeistert sich genau für meine ausgewählten Lieder, die er ebenfalls möchte. Ich gebe sie ihm, hoffe aber, daß noch ein paar für mich bleiben.

Sonntag, 11. Dezember 2016

Seelenhürden wegfasten

Andernorts diskutiert man über Seelenhürden beim Sport und bei mir stehen sie auch schon wieder herum. Jedenfalls habe ich zur Zeit weder Lust auf Zumba, noch Lust auf Yoga, außer vielleicht gemäßigtes, d.h. bequemes Sitz- oder Liegeyoga. Beim Zumba war ich am Freitag trotzdem, ich habe aber gemerkt, daß ich nicht so richtig bei der Sache bin. Eine Mittänzerin meinte, daß es diesmal ganz besonders viele Schritte waren, die schnell wechselten. Ich fand es aber eigentlich nicht schlimmer als sonst, sondern nur, daß ich mich nicht konzentrieren konnte. Eigentlich hätte ich sowieso lieber gemütlich vor mich hingetanzt, als ständig aufzupassen.
Nach dem Zumba vertilgte ich spät am Abend noch eine Fertigpizza mit Würstchen im Rand. Normalerweise esse ich davon nur eine halbe, und dazu lieber noch einen frischen Salat, weil das mit dem Würstchen im Rand ungefähr so ist, als würde man vier Würstchen und eine Pizza essen und hinterher fühlt man sich entsprechend - nicht nur voll, sondern zudem noch vergiftet von den vielen Säuren. Aber so spät nach dem Zumba habe ich keine Lust mehr, Salat zu machen, und so vertilgte ich im ersten Appetit doch die ganze Pizza und noch Süßigkeiten hinterher. Das liegt dann die Nacht über schön schwer im Magen und am nächsten Morgen fühlt man sich fast so, als hätte man bis spät in die Nacht gesoffen. Deshalb hatte ich erstmal keinen Bedarf an weiterer Nahrung und als ich dann bis abends nichts gegessen hatte, beschloß ich, das gleich mal wieder als ersten Tag von zwei Fastentagen zu nehmen. Zwei Fastentage sind nicht nur zur Erholung des Verdauungssystems ganz hilfreich, sondern auch, wie ich festgestellt habe, wenn man an seelisch schwer Verdaubarem herumkaut. Allerdings ist der Dezember nun wirklich der ungeeignetste Monat überhaupt, um Fastentage einzulegen. Gestern ging es ja noch, aber heute ist es schon recht schwierig, wenn überall Weihnachtsleckereien herumliegen und man einen Foodist-Adventskalender hat. Wobei mich das Hungergefühl ja nicht sehr stört. Es ist eher der Appetit, von dem man sich dann geschickt ablenken muß, was aber gerade dann gut gelingt, wenn einem sowieso zu viele Sachen im Kopf herumgehen. Und man sollte es tunlichst unterlassen, abends im Bett noch bei Pinterest herumzustöbern, so wie ich es manchmal tue. Bei diesen vielen Essensfotos mit Rezepten ist das wirklich schwer auszuhalten. Ich habe es eigentlich noch nie verstanden, wenn sich Leute den Dezember dafür aussuchten, um eine Diät zu beginnen, was tatsächlich vorkommt. Meist dachte ich mir dann, daß die entweder besonders masochistisch sein müssen oder aber im Grunde scheitern wollen. Andererseits - hat man es im Dezember durchgehalten, kann man sich doppelt und dreifach auf die Schulter klopfen und sich sicher sein, daß es einem immer gelingt.

Samstag, 10. Dezember 2016

Vermissen

Ich öffnete die Augen nach langem Schlaf,
ein Vogel flatterte durchs Fenster in das Zimmer,
machte Rast auf der Bettumrandung,
das Gefieder schwarz mit hellweißen Lichtern.
Mit ihm schwang ein Gesang herein,
schwermütig, in arabischer Sprache,
ein Sehnen ergriff mich nach der Musik,
dem Land aus tausendundeiner Nacht,
und so begann ich zu weinen.
Doch als ich weinte, vermisste ich meine Katze,
die, die mich immer anstubste, wenn ich weinte,
denn ich wollte wieder von ihr angestubst werden,
und so weinte ich noch mehr.
Und ich vermisste die Katze,
ich vermisste die Musik,
die doch geheimnisvoll in mir klang,
und ich vermisste meine Flügel.