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Geheime Lehren

Sonntag, 20. Mai 2007

Auszug 6 Geheimlehre II - Stichworte: Unterweiser der Menschen, sieben Zustände des Bewußtseins, die Zahl Sieben, Verlagerung der Erdachse, Platos Atlantis, occulte Auslegung der Bibel, Ägyptens Alter, Atlasmythos, der Nordpol als "Drache" des Mythos, Religion und Dichtung

Aber alle diese Dogmen wuchsen aus einer Wurzel hervor, aus der Wurzel der Weisheit, welche auf dem indischen Boden wächst und gedeiht. Es giebt keinen Erzengel, der nicht auf sein Vorbild in dem heiligen Lande Âryâvarta zurückgeführt werden könnte. Diese Vorbilder sind alle verknüpft mit den Kumâras, welche auf der Bühne der Handlung mit der „Weigerung, Nachkommenschaft zu erzeugen“ auftraten - wie Sanatkumâra und Sananda. Und doch werden sie die „Schöpfer“ des (denkenden) Menschen genannt. Mehr als einmal wurden sie in Zusammenhang mit Nârada gebracht - ein anderer Haufe scheinbarer Widersprüche, aber ein Schatz philosophischer Lehren. Nârada ist der Führer der Ghandarvas, der himmlischen Sänger und Musikanten; esoterisch wird der Grund dafür durch die Thatsache erklärt, daß die Ghandarven „die Unterweiser der Menschen in der Geheimwissenschaft“ sind. Sie sind es, die, „in Liebe zu den Weibern der Erde“ diesen die Geheimnisse der Schöpfung offenbarten; oder wie im Veda, der „himmlische“ Ghandarva ist eine Gottheit, welche die Geheimnisse des Himmels und der göttlichen Wahrheiten im allgemeinen kannte und enthüllte. Wenn wir uns an das erinnern, was von dieser Klasse von Engeln im Enoch und in der Bibel gesagt ist, dann ist die Allegorie klar; ihr Führer Nârada weigert sich zu schaffen, leitet aber die Menschen an, Götter zu werden. Obendrein sind alle diese, wie in den Veden festgestellt, Chhandajas, „willengeborene“, oder in verschiedenen Manvantaras durch ihren eigenen Willen inkarniert. Nach der Darstellung in der exoterischen Litteratur existieren sie Zeitalter um Zeitalter; einige sind „verflucht, wiedergeboren zu werden“, andere inkarnieren sich aus Pflicht. Schließlich stehen sie, wie die Sanakadikas, die sieben Kumâras, welche zum Besuche des Vishnu auf die „Weiße Insel“ (Shveta-dvîpa) auf die von den Mahâ Yogins bewohnte Insel kamen - in Zusammenhang mit Shâka-dvîpa und den Lemuriern und Atlantiern der dritten und vierten Rasse.
In der esoterischen Philosophie sind die Rudras (Kumâras, Âdityas, Gandharvas, Asuras, u. s. w.) die höchsten Dhyân Chohans oder Devas in Bezug auf Intellektualität. Sie sind jene, welche, weil sie durch Selbstentwicklung die fünffältige Natur - somit die Heiligkeit der Zahl fünf - erlangt hatten, von den reinen Arûpa Devas unabhängig wurden. Dies ist ein Geheimnis, das sehr schwer zu erfassen und richtig zu verstehen ist. Denn wir sehen, daß jene, welche „dem Gesetze gehorsam“ waren, ebenso wie die „Rebellen“ verdammt sind, in jedem Zeitalter wiedergeboren zu werden. Nârada, der Rishi, wird von Brahmâ zu unaufhörlicher Peripatetik auf Erden verflucht, d. i. beständig wiedergeboren zu werden. Er ist ein Auffrührer gegen Brahmâ, und hat doch kein schlechteres Schicksal als die Jayas - die zwölf großen Schöpferischen Götter, die von Brahmâ als seine Gehilfen bei den Schöpfungsthätigkeiten hervorgebracht waren. Denn die letzteren in Betrachtung versunken, vergaßen bloß zu schaffen; und dafür wurden sie von Brahmâ gleichfalls verflucht, in jedem Manvantara geboren zu werden. Und doch wurden sie - zusammen mit den Aufrührern - bezeichnet als Chhandajas oder jene, die nach ihrem eigenen Willen in menschlicher Form geboren sind...

Wir überlassen gerne die Schale dem westlichen Sanskritisten, aber beanspruchen den Inhalt der Frucht für uns selbst. Wir thun noch mehr: wir geben zu, daß in einem Sinne vieles in diesen sogenannten „Fabeln“ sich auf astronomische Allegorien über Konstellationen, Sternbilder, Sterne und Planeten bezieht. Während jedoch der Ghandarva des Rig Veda dazu bestimmt sein mag, das Feuer der Sonne zu personificieren, sind die Ghandarva Devas Wesenheiten sowohl von einem physischen, als auch von einem psychischen Charakter, während die Asparasen (mit anderen Rudras) sowohl Qualitäten, als auch Quantitäten sind. Kurz gesagt, die Theogonie der vedischen Götter wird, wenn sie jemals entwirrt sein wird, unergründliche Mysterien der Schöpfung und des Daseins enthüllen. Richtig sagt Parâshara:
Diese Klassen von dreiunddreißig Gottheiten . . . existieren Zeitalter um Zeitalter, und ihr Erscheinen und Verschwinden geschieht auf dieselbe Art, wie die Sonne untergeht und wieder aufgeht...

Da die undifferentiierte Materie in dem Sonnensysteme - unterlassen wir es, den ganzen Kosmos zu behandeln - in sieben verschiedenen Zuständen existiert, und Prajnâ oder die Fähigkeit der Wahrnehmung gleichfalls in sieben verschiedenen Aspekten entsprechend den sieben Zuständen der Materie existiert, so muß es notwendigerweise sieben Bewußtseinszustände im Menschen geben; und je nach der größeren oder geringeren Entwicklung dieser Zustände wurden die Systeme der Religionen und Philosophien entworfen. Wenn meine Leser einmal die Thatsache begreifen, daß dieses großartige Weltall in Wirklichkeit bloß eine gewaltige Anhäufung von verschiedenen Bewußtseinszuständen ist, dann werden sie nicht überrascht sein, zu finden, daß der letzte Zustand des Unbewußtseins von den Advaitîs als Parabrahman betrachtet wird. Der Zohar ist, wenn möglich, noch occulter als das Buch Mosis; um das „Buch des verborgenen Geheimnisses“ zu lesen, bedarf man der Schlüssel, welche das echte chaldäische Buch der Zahlen liefert, das nicht mehr vorhanden ist. Um die Sieben in der Natur noch deutlicher zu zeigen, kann hinzugefügt werden, daß die Zahl sieben nicht nur die Periodizität der Lebenserscheinungen regiert, sondern daß man auch gefunden hat, daß sie die Reihe der chemischen Elemente beherrscht, und daß sie gleichermaßen in der Welt des Tones vorherrscht, und in jener der Farbe, wie sie uns durch das Spektroskop enthüllt ist. Diese Zahl ist der Faktor sine quo non in der Hervorbringung occulter astraler Phänomene. Und daher haben jene, welche jenen Zustand der Befreiung erlangen, nach den Worten jenes oben angeführten Weisen „hinfort keine Furcht.“ In diesem Zustande „kann das Ende nicht wahrgenommen werden, weil es sich nach allen Seiten erstreckt.“
„Es wohnen dort immer sieben Weiber,“ fährt er fort zu sagen, das Gleichnis ausführend. Diese Weiber - welche nach Arjuna Mishra das Mahat, Ahamkâra und die fünf Tanmâtras sind - haben immer ihre Gesichter abwärts gekehrt, da sie Hindernisse auf dem Wege des geistigen Aufsteigens sind.
In demselben [Brahman, dem Selbst] wohnen die sieben vollkommenen Weisen, zusammen mit ihren Führern, . . . und tauchen wieder auf aus demselben. Herrlichkeit, Glanz und Größe, Erleuchtung, Sieg, Vollkommenheit und Kraft - diese sieben Strahlen folgen dieser selben Sonne [Kshetrajña, dem Höheren Selbst] nach. . . . Jene, deren Wünsche eingeschränkt sind [die Selbstlosen]; . . . deren Sünden [Leidenschaften] durch Buße verbrannt sind, indem sie das Selbst in das Selbst untertauchen, ergeben sich dem Brahman. Jene Menschen, welche den Wald der Erkenntnis (Brahman oder Selbst) verstehen, preisen die Ruhe. Und indem sie jenen Wald anstreben, werden sie [wieder-]geboren, so, daß sie den Mut nicht verlieren. Also ist in der That dieser heilige Wald. . . . Und indem sie das verstehen, handeln sie [die Weisen] (dementsprechend), indem sie von dem Kshetrajña geleitet sind.
Kein Übersetzer unter den westlichen Orientalisten hat bis jetzt in der vorangehenden Allegorie irgend etwas Höheres wahrgenommen, als Mysterien, die zusammenhängen mit Opferritualismus, Buße, oder asketischen Ceremonien und Hatha Yoga. Aber wer symbolische Bildersprache versteht, und die Stimme des Selbst innerhalb des Selbst hört, wird darin etwas weit Höheres sehen, als bloßen Ritualismus, wie oft er auch in kleineren Einzelheiten der Philosophie irren mag...

Trotz des langen Verlaufes vorhistorischer Zeiten, während welcher er (der Mensch) auf Erden geblüht haben muß, findet sich kein Beweis für irgend eine merkliche Änderung in seinem Körperbau. Wenn er daher jemals von irgend einem unvernünftigen tierischen Vorfahren sich abgezweigt hat, so müssen wir annehmen, daß er in einer viel entfernteren Epoche existiert hat, möglicherweise auf irgend welchen Kontinenten oder Inseln, die jetzt versunken sind unter den Ozean. Somit werden verschwundene Kontinente offiziell vermutet. Daß Welten und auch Rassen periodisch abwechselnd durch Feuer (Vulkane und Erdbeben) und Wasser vernichtet, und periodisch wieder erneuert werden, ist eine Lehre, so alt wie der Mensch. Manu, Hermes, die Chaldäer, das ganze Altertum glaubten daran. Zweimal bereits hat sich die Oberfläche der Kugel durch Feuer, und zweimal durch Wasser verändert, seitdem der Mensch auf ihr erschienen ist. Wie das Land Ruhe und Erneuerung braucht, neue Kräfte, und eine Veränderung für seinen Boden, ebenso das Wasser. Daraus entsteht eine periodische Neuverteilung von Land und Wasser, Wechsel der Klimate, u. s. w., alles verursacht durch geologische Umwälzung, und endigend in einer schließlichen Veränderung in der Erdachse. Die Astronomen mögen die Idee von einer periodischen Veränderung in dem Verhalten der Erdachse geringschätzend beobachten und über das im Buche Enoch gegebene Zwiegespräche zwischen Noah und seinem „Großvater“ Enoch lächeln; die Allegorie ist nichtsdestoweniger eine geologische und astronomische Thatsache. Es giebt eine säkulare Änderung in der Neigung der Erdachse, und ihre bestimmte Zeit ist in einem der großen geheimen Cyklen aufgezeichnet. Wie in vielen andern Fragen bewegt sich die Wissenschaft allmählich nach der Richtung unserer Denkweise hin. Dr. Henry Woodward, F. R. S., F. G. S., schreibt in der Polpular Science Review:
Wenn es notwendig sein sollte, außerweltliche Ursachen zur Erklärung der großen Zunahme des Eises in dieser Glacialperiode anzurufen, so würde ich die von Dr. Robert Hooke im Jahre 1868, seither von Sir Richard Phillips und anderen, und zuletzt von Herrn Thomas Belt, C. E., F. G. S. aufgestellte Theorie vorziehen; nämlich eine geringe Zunahme der gegenwärtigen Schiefe der Ekliptik, ein Vorschlag, der in vollkommener Übereinstimmung mit anderen bekannten astronomischen Thatsachen steht und dessen Einführung keine Störung der Harmonie, welche für unsern zu kosmischen Zustand als einer Einheit mit dem großen Sonnensystem wesentlich ist, in sich schließt. Wenn nichts derartiges bestünde wie Entwicklungscyklen, wie einen ewigen spiralen Fortschritt in die Materie mit einer verhältnismäßigen Verdunkelung des Geistes (obwohl die beiden eins sind), gefolgt von einem entgegengesetzten Aufstieg in den Geist und von der Überwindung der Materie aktiv und passiv - wie könnten wir dann die Entdeckungen der Zoologie und Geologie erklären?

Die Geschichte von der Atlantis und alle Überlieferungen darüber werden, wie jedermann weiß, von Plato in seinen Timaeus und Kritias erzählt. Plato erfuhr sie als ein Kind von seinem Großvater Kritias, damals neunzig Jahre alt, welchem in seiner Jugend Solon davon erzählt hatte, der Freund seines Vaters Dropides - Solon, einer von den Sieben Weisen Griechenlands. Keine verläßlichere Quelle könnte gefunden werden, sollten wir meinen...

Der Tag, an welchem die Kirche finden wird, daß ihre einzige Rettung in der occulten Auslegung der Bibel liegt, mag nicht so fern sein, als einige sich vorstellen. Bereits ist so mancher Abbé und Geistliche ein eifriger Kabbalist geworden, und ebenso viele erscheinen öffentlich auf dem Kampfplatze, und brechen mit Theosophen und Occultisten eine Lanze in der Unterstützung dermetaphysischen Auslegung der Bibel. Aber sie beginnen zu ihrem Unglück am falschen Ende. Wir raten ihnen, bevor sie über das metaphysische in ihren Schriften zu spekulieren beginnen, zuerst das zu studieren und beherrschen, was sich auf das rein physische bezieht - z. B. seine Hinweise auf Geologie und Ethnologie. Denn solche Anspielungen auf die siebenfältige Konstitution der Erde und des Menschen, auf die sieben Runden und Rassen, sind sowohl im neuen, als auch im alten Testament im Überfluß vorhanden und ebenso sichtbar, wie die Sonne am Himmel, für denjenigen, welche beide symbolisch liest. Auf was beziehen sich die Gesetze im Kapitel XXIII des Leviticus. Was ist der philosophische Grund für alle derartigen wöchentlichen Opfer und symbolischen Berechnungen wie:
Darnach sollt Ihr zählen vom Tage nach dem Sabbath, da ihr die Webegarbe brachtet, sieben ganze Wochen . . . . Und sollt herzu bringen neben eurem Brot sieben jährige Lämmer ohne Wandel u. s. w.
Man wird uns ohne Zweifel widersprechen, wenn wir sagen, daß alle diese „Webe-“ und „Friedens“-Garben zur Erinnerung an die sieben „Sabbathe“ der Mysterien dienten. Diese Sabbathe sind sieben Pralayas zwischen sieben Manvantaras, oder was wir Runden nennen; denn „Sabbath“ ist ein dehnbares Wort, das eine Ruheperiode von beliebiger Natur bedeutet, wie anderwärts erklärt. und wenn dies nicht hinlänglich überzeugend ist, dann können wir uns dem Verse zuwenden, welcher hinzufügt:
Bis an den Tag nach dem siebenten Sabbath, nämlich fünfzig Tage [neunundvierzig, 7>< 7, Stadien der Thätigkeit, und neunundvierzig Stadien der Ruhe; auf den sieben Kugeln der Kette, und dann kommt die Ruhe des Sabbath, des fünfzigsten] sollt ihr zählen, und neu Speiseopfer dem Herrn opfern.
Das heißt, ihr sollt ein Opfer bringen von eurem Fleisch oder euren „Hautröcken“, und, indem ihr eure Körper ablegt, sollt ihr reine Geister bleiben. Dieses Gesetz des Opfers, welches im Laufe der Zeiten erniedrigt und materialisiert wurde, war eine Einrichtung, die von den frühesten Atlantiern herstammte; sie kam zu den Hebräern auf dem Weg der „Chaldäer“, welche die „weisen Männer“ einer Kaste, nicht einer Nation waren, eine Gemeinde von großen Adepten, die aus ihren „Schlangenhöhlen“ gekommen waren und sich Zeitalter vorher in Babylonien niedergelassen hatten. Und wenn diese Auslegung des Leviticus (der voll ist von den entstellten Gesetzen des Manu) für zuweit hergeholt befunden wird, dann wenden wir uns der Offenbarung zu. Welche Auslegung auch immer die profanen Mystiker dem berühmten siebzehnten Kapitel geben mögen, mit seinem Rätsel von dem Weibe in Scharlach und Rosenfarbe; ob nun die Protestanten auf die römischen Katholiken winken, wenn sie lesen „Geheimnis: Die große Babylon, die Mutter der Hurerei und aller Greuel auf Erden“, oder ob die römische Kirche auf die Protestanten starren; die Occultisten erklären in ihrer Unparteilichkeit, daß diese Worte vom Anfang an sich auf alles und jedes exoterische Kirchentum bezogen haben - auf die „ceremonielle Magie“ des Altertums mit ihren schrecklichen Wirkungen und auf die jetzt harmlose, weil entstellte Posse der ritualistischen Verehrung. Das „Geheimnis“ des Weibes und des Tieres sind sie Symbole des seelenmordenden Kirchentums und des Aberglaubens. Das Tier . . . ist gewesen, und ist nicht, . . . wiewohl es doch ist. Und hier ist der Sinn, da Weisheit zu gehöret. Die sieben Häupter sind sieben Berge [sieben Kontinente und sieben Rassen], auf welchen das Weib sitzt - das Symbol aller exoterischen, barbarischen, götzendienerischen Glauben, welche jenes Symbol bedeckt haben „mit dem Blut der Heiligen und dem Blut der Märtyrer“, welche protestieren und protestieren.
Und sind sieben Könige [sieben Rassen]; fünf sind gefallen [einschließlich unserer Fünften Rasse], und einer ist [die Fünfte dauert fort], und der andere [die Sechste und die Siebente Rassen] ist noch nicht gekommen; und wenn er [der Rassen „König“] kommt, muß er eine kleine Zeit bleiben....

Die von den ägyptischen Priestern erwähnte große Nation, von der die Vorväter der Griechen der trojanischen Zeit abstammten, und welche, wie behauptet, gegen die atlantische Rasse gekämpft hatte, war damals, wie wir sehen, sicher keine Rasse von paläolithischen Wilden. Nichtsdestoweniger scheint selbst in den Tagen des Platon mit Ausnahme der Priester und Initiierten niemand irgend eine bestimmte Erinnerung an die vorhergegangenen Rassen bewahrt zu haben. Die frühesten Ägypter waren von den spätesten Atlantiern um Zeitalter auf Zeitalter getrennt; sie waren selbst von einer fremden Rasse abgestammt und hatten sich in Ägypten vor etwa 400 000 Jahren niedergelassen, aber ihre Initiierten hatten alle Aufzeichnungen aufbewahrt. Selbst in den späten Tagen des Herodot hatten sie noch die Statuen von 341 Königen in ihrem Besitze, welche über ihre kleine atlanto-ârische Unterrasse regiert hatten. Wenn wir nur zwanzig Jahre als eine Durchschnittszahl für die Regierung eines jeden Königs annehmen, so muß die Dauer des ägyptischen Reiches von den Tagen des Herodot um ungefähr 17 000 Jahre zurückverlegt werden. Bunsen gestattete der großen Pyramide ein Alter von 20 000 Jahren. Modernere Archäologen wollen ihr nicht mehr als 5000 oder höchstens 6000 Jahre geben, und bewilligen dem hundertthorigen Theben großmütig 7000 Jahre seit der Zeit seiner Gründung. Und doch giebt es Berichte, welche zeigen, daß ägyptische Priester - Initiierte - in nordwestlicher Richtung zu Lande über das, was später die Straße von Gibraltar wurde, reisten; dann wendeten sie sich nordwärts und reisten durch die zukünftigen phönizischen Niederlassungen des südlichen Galliens; dann noch weiter nach Norden, bis sie Carnac (Morbihan) erreichten, wo sie sich wieder nach Westen wandten, und noch immer zu Lande reisend, auf dem nordwestlichen Vorgebirge des Neuen Kontinents anlangten. Was war der Zweck ihrer Reise? Und wie weit müssen wir die Zeit solcher Besuche zurückverlegen? Die archaischen Berichte zeigen, daß sich die Initiierten der zweiten Unterrasse der ârischen Familie von einem Lande zum andern begaben, zum Zwecke der Beaufsichtigung der Erbauung von Menhirs und Dolmen, von kolossalen Tierkreisen aus Stein, und von Begräbnisplätzen, die zur Aufnahme der Asche künftiger Generationen dienen sollten. Wann geschah dies? Die Thatsache, daß sie von Frankreich nach Großbritannien zu Lande übergingen, kann eine Vorstellung von dem Datum geben, wann eine solche Reise auf Festland ausgeführt werden konnte....

...und die Erde werden durch sein Wort gesparet, daß sie zum Feuer behalten werden . . . in welchem die Himmel vom Feuer zergehen, und die Elemente vor Hitze zerschmelzen werden. Wir warten aber eines neuen Himmels und einer neuen Erde.
Wenn es den Auslegern beliebt, darin eine Bezugnahme auf die Schöpfung, die Sintflut und die verheißene Ankunft Christi zu sehen, wodann sie in einem neuen Jerusalem im Himmel leben werden, so ist das nicht die Schuld des „Petrus“. Was der Schreiber der Episteln meinte, war die Vernichtung dieser unserer Fünften Rasse durch unterirdische Feuer und Überschwemmungen, und das Erscheinen von neuen Kontinenten für die Sechste Wurzelrasse. Denn die Verfasser der Episteln waren alle in der Symbologie unterrichtet, wenn nicht in der Wissenschaft Herodot spricht von den Atlanten - einem Volke von Westafrika - welche ihren Namen dem Berge Atlas gaben; welche Vegetatier waren, und „deren Schlaf nie durch Träume gestört war“; und welche obendrein täglich die Sonne bei ihrem Anfange und bei ihrem Untergange verfluchten, weil ihre übermäßige Hitze sie versengte und quälte. Diese Angaben beruhen auf moralischen und psychischen Thatsachen und nicht auf einer physiologischen Störung. Die Geschichte des Atlas giebt den Schlüssel dazu. Wenn die Atlantier ihren Schlaf niemals durch Träume gestört sahen, so ist dies deshalb, weil jene besondere Überlieferung sich mit den frühesten Atlantiern befaßte, deren Körperbau und Gehirn noch nicht genügend gefestigt waren, im physiologischen Sinne, um den Nervencentren zu gestatten, während des Schlafes zu arbeiten. Was die andere Behauptung anbelangt - daß sie täglich „die Sonne verfluchten“ - so hat dies wiederum nichts mit der Hitze zu thun, sondern mit der moralischen Entartung, welche mit der Rasse zunahm. Dies wird in unsern Kommentaren erklärt. Sie [die sechste Unterrasse der Atlantier] gebrauchten magische Beschwörungen sogar gegen die Sonne - und da sie darin keinen Erfolg hatten, verfluchten sie sie. Den Zauberern von Thessalien wurde die Macht zugeschrieben, den Mond herabzuziehen, wie die griechische Geschichte uns versichert. Die Atlantier der späteren Periode waren berühmt wegen ihrer magischen Kräfte und ihrer Verruchtheit, wegen ihres Ehrgeizes und ihrer Herausforderung der Götter. Daher dieselben Überlieferungen, die in der Bibel Form annehmen, über die vorsintflutlichen Riesen und den Turm von Babel, und die auch im Buche Enoch sich finden. Diodor berichtet noch eine oder zwei andere Thatsachen: Die Atlantier rühmten sich, das Land zu besitzen, in welchem alle Götter geboren wurden; sowie auch, Uranus als ihren König gehabt zu haben, der auch der erste war, welche sie in Astronomie unterrichtete. Sehr wenig mehr als dies ist auf uns vom Altertume herüberkommen.
Der Atlasmythos ist eine leicht zu verstehende Allegorie. Atlas ist die alten Kontinente Lemurien und Atlantis verbunden und personifiziert in einem Symbol. Die Dichter schreiben dem Atlas, ebenso wie dem Proteus, eine höhere Weisheit und eine allgemeine Erkenntnis zu, und insbesondere eine vollständige Bekanntschaft mit den Tiefen des Ozeans; denn beide Kontinente trugen Rassen, die von göttlichen Meistern unterrichtet wurden, und beide wurden in den Grund des Meeres versenkt, wo sie jetzt schlummern bis zu ihrem nächsten Wiedererscheinen über den Wassern. Atlas ist der Sohn einer Meeresnymphe, und seine Tochter ist Kalypso - die „wässerige Tiefe“. Die Atlantis wurde unter die Wasser des Ozeans versenkt, und ihre Nachkommenschaft schläft jetzt ihren ewigen Schlaf auf dem Grunde des Meeres. Die Odyssee macht ihn zum Wächter und zum „Träger“ der gewaltigen Pfeiler, welche die Himmel von der Erde trennen. Er ist ihre „“Stütze“. Und da sowohl Lemurien, das durch submarine Feuer zerstört wurde, als auch Atlantis, die von den Wogen verschlungen wurde, in den Tiefen des Meeres zu Grunde ging, so heißt es, daß Atlas gezwungen wurde, die Erdoberfläche zu verlassen, und sich zu seinem Bruder Iapetus in den Tiefen des Tartarus zu gesellen. Sir Theodore Martin hat recht, wenn er diese Allegorie in dem Sinne erklärt:
[Atlas] steht auf dem festen Grunde der unteren Halbkugel des Weltalls, und trägt so gleichzeitig die Scheibe der Erde und das Himmelsgewölbe - die feste Hülle der oberen Halbkugel. Denn Atlas ist die Atlantis, welche die neuen Kontinente und deren Horizonte auf ihren „Schultern“ trägt.
Decharme giebt in seiner Mythologie des alten Griechenlands einem Zweifel Ausdruck in bezug auf die Richtigkeit von Pierrons Übersetzung des homerischen Wortes [korrekter Abdruck siehe Buch] mit sustinet, da es nicht möglich sei einzusehen: wieso Atlas gleichzeitig verschiedene Säulen unterstützen oder tragen kann, wie sich an verschiedenen Örtlichkeiten befinden. Wenn Atlas ein Individuum wäre, so wäre es eine ungeschickte Übersetzung. Aber da er einen Kontinent im Westen personifiziert, von dem es heißt, daß er
Himmel und Erde gleichzeitig trägt, d. i. die Füße des Riesen treten die Erde, während seine Schultern das Himmelsgewölbe tragen - eine Anspielung auf die riesigen Bergspitzen des lemurischen und atlantischen Kontinents - so wird das Beiwort „Stütze“ sehr richtig. Der Ausdruck bewahrt für das griechische Wort [korrekter Abdruck siehe Buch], welches Decharme, Sir Theodore Martin folgend, in der Bedeutung von [korrekter Abdruck siehe Buch] und [korrekter Abdruck siehe Buch] versteht, giebt nicht denselben Sinn wieder.....

Es muß ferner ein guter Grund dafür vorhanden gewesen sein, warum eine asiatische Nation ihre großen Vorfahren und Heiligen in den Großen Bären, ein nördliches Sternbild, verlegen sollte. Es sind jedoch 70 000 Jahre, seitdem der Erdpol auf das entferntere Ende des Schwanzes des Kleinen Bären zeigte, und viel mehr Jahrtausende, seitdem die sieben Rishis mit dem Sternbilde des großen Bären identifiziert worden sein konnten. Die Ârische Rasse wurde in fernem Norden geboren und entwickelt, obwohl nach dem Sinken des Kontinents der Atlantis ihre Stämme weiter südwärts nach Asien auswanderten. Daher ist Prometheus der Sohn der Asia, und sein Sohn Deukalion, der griechische Noah - welcher die Menschen aus den Steinen der Mutter Erde erschuf - wird von Lucian ein nördlicher Skythe genannt, und Prometheus wird zum Bruder des Atlas gemacht und auf dem Kaukasusgebirge inmitten des Schnees angefesselt. Die Geschichte der Latona (Leto), der Mutter Apollos, ist übervoll an verschiedenen Bedeutungen. Astronomisch ist Latona die Polarregion und die Nacht, welche die Sonne, Apollo, Phoebus u. s. w. hervorbringt. Sie ist geboren in den hyperboräischen Ländern, wo alle Bewohner Priester ihres Sohnes waren, welche seine Wiederauferstehung und sein Herabsteigen zu ihrem Lande alle neunzehn Jahre bei der Erneuerung des Mondcyklus feierten. Latona ist der Hyperboräische Kontinent, und seine Rasse - geologisch. [Wenn die astronomische Bedeutung der geistigen und göttlichen Platz macht - wie Apollo und Athene sich in die Gestalt von „Vögeln“, das Symbol und die Glyphe der höheren Gottheiten und Engel, verwandeln - so nimmt der helle Gott göttliche schöpferische Kräfte an. Apollo wird die Personifikation der Seherschaft, wenn er das astrale Doppelbild des Aeneas auf das Schlachtfeld sendet , und hat die Gabe, seinen Sehern zu erscheinen, ohne anderen anwesenden Personen sichtbar zu sein, eine Gabe jedoch, die von jedem Adepten geteilt wird. Die Hyperboräer, jetzt als mythisch betrachtet, werden beschrieben als die geliebten Priester und Diener der Götter, und insbesondere des Apollo. Die Cyklopen sind nicht die einzigen „einäugigen“ Repräsentanten in der Überlieferung. Die Arimaspen waren ein skythisches Volk, und auch ihnen wurde nur ein Auge zugeschrieben. (Géographic Ancienne, II. 321.) Sie waren es, die von Apollo mit seinen Pfeilen vernichtet wurden....

Um einen Unterschied zwischen Lemurien und Atlantis zu machen, bezeichneten die alten Schriftsteller die letztere als die Nördliche oder Hyperboräische Atlantis, und das erstere als die Südliche. So sagt Apollodor (Mythologie, Buch II): „Die von Herkules davongetragenen goldenen Äpfel sind nicht, wie einige glauben, in Lybien; sie sind auf der Hyperboräischen Atlantis.“ Die Griechen naturalisierten alle Götter, die sie entlehnten, und machten aus ihnen Hellenen, und die Modernen haben ihnen geholfen. So haben auch die Mythologen versucht, aus dem Eridanus den Fluß Po in Italien zu machen. Im Mythos des Phaeton heißt es, daß bei seinem Tode seine Schwestern heiße Thränen vergossen, welche in den Eridanus fielen und in Bernstein verwandelt wurden! Nun wird Bernstein nur in den nördlichen Meeren gefunden, in der Ostsee. Phaeton, der seinen Tod findet, während er Wärme zu den erfrorenen Sternen der nördlichen Regionen trägt, am Pole den vor Kälte erstarrten Drachen weckt, und in den Eridanus hinabgeschleudert wird, ist eine Allegorie, die sich unmittelbar auf die Veränderungen des Klimas in jenen fernen Zeiten bezieht, da die Polarländer aus einer kalten Zone zu einem Lande mit einem gemäßigten und warmen Klima geworden waren. Daß der Usurpator der Funktionen der Sonne, Phaeton, durch Jupiters Donnerkeil in den Eridanus gestürzt wird, ist eine Anspielung auf die zweite Veränderung, welche in jenen Gegenden stattfand, als neuerdings das Land, wo „Magnolia blühte“, zu dem öden abstoßenden Lande des fernsten Nordens und des ewigen Eises wurde. Die Allegorie umfaßt die Ereignisse von zwei Pralayas; und sollte, wenn sie recht verstanden würde, ein Beweis für das außerordentliche Alter der Menschengeschlechter sein. So occult und mystisch ist einer der Aspekte der Latona, daß sie sogar in der Offenbarung (XII) wieder vorgeführt wird, als das Weib, mit der Sonne (Apollo) bekleidet, und mit dem Mond (Diana) unter ihren Füßen, welche schwanger war, „und schrie, und war in Kindesnöten, und hatte große Qual zur Geburt.“ ein großer roter Drache steht vor dem Weibe, bereit, das Kind zu verschlingen. Sie gebiert das Knäblein, das alle Heiden weiden sollte mit einer eisernen Rute, und das entrückt ward zum Stuhle Gottes - die Sonne. Das Weib entfloh in die Wüste, noch immer verfolgt von dem Drachen, welcher wiederum flieht, und aus seinem Munde ein Wasser wie ein Strom schießt, wobei die Erde dem Weibe half und den Strom verschlang; und der Drache ging hin, zu streiten mit den Übrigen von ihrem Samen, die da Gottes Gebote hielten. (Siehe XII. 1, 17.) Jedermann, der die Allegorie der von der Rache der eifersüchtigen Juno verfolgten Latona liest, wird die Wesensgleichheit der beiden Lesarten erkennen. Juno entsendet den Drachen Python, damit er Latona verfolge und töte, und ihr Kind verschlinge. Das letztere ist Apollo, die Sonne, denn das Knäblein der Offenbarung, „das alle Heiden sollte weiden mit der eisernen Rute“, ist sicherlich nicht der sanftmütige „Sohn Gottes“, Jesus, sondern die physische Sonne, „welche alle Völker beherrscht“; der Drache ist der Nordpol, welcher allmählich die frühen Lemurier aus den Ländern trieb, welche mehr und mehr hyperboräisch und ungeeignet wurden, von jenen bewohnt zu werden, welche sich rasch zu physischen Menschen entwickelten, denn nun hatten sie auf die klimatischen Veränderungen Rücksicht zu nehmen. Der Drache will der Latona nicht erlauben, „zu gebären“ - die Sonne zur Erscheinung. „Sie ist aus dem Himmel vertrieben und findet keine Stelle, wo sie gebären kann“, bis Neptun, der Ozean, mitleidsvoll die schwimmende Insel Delos - die Nymphe Asteria, welche sich bisher von Jupiter unter den Wogen des Ozeans verborgen hatte - unbeweglich macht, auf welcher Latona Zuflucht findet, und wo der lichte Gott Delius geboren wird, der Gott, welcher sofort nach seinem Erscheinen Python, die Kälte und den Frost der arktischen Region tötet, in dessen todbringenden Windungen alles Leben erlischt. Mit andern Worten, Latona-Lemuria wird verwandelt in Niobe-Atlantis, über welche ihr Sohn Apollo oder die Sonne regiert - mit einer eisernen Rute fürwahr, da Herodot die Atlantier seine allzugroße Hitze verfluchen läßt. Diese Allegorie wird in ihrer anderen mystischen Bedeutung (einem andern von den sieben Schlüsseln) in den eben angeführten Kapiteln der Offenbarung wiederholt. Latona wurde in der That eine mächtige Göttion und sah ihren Sohn Verehrung (Sonnenverehrung) in nahezu jedem Heiligtume des Altertums empfangen. In seinem occulten Aspekt ist Apollo der Schutzherr der Zahl Sieben. Er ist geboren am siebenten des Monats und die Schwäne von Myorika schwimmen siebenmal um Delos herum und besingen jenes Ereignis; er besitzt sieben Seiten auf seiner Leier - die sieben Strahlen der Sonne und die sieben Kräfte der Natur. Aber dies ist nur nach der astronomischen Bedeutung, während das Obige rein geologisch ist. Asträa, die Göttin der Gerechtigkeit, verläßt als letzte der Gottheiten die Erde, wenn die Götter, wie es heißt, dieselbe aufgeben und von Jupiter wieder in den Himmel aufgenommen werden. Aber sobald Zeus von der Erde den Ganymed entführt, den personifizierten Gegenstand der Lust - so wirft der Vater der Götter Asträa wieder auf die Erde hinab, auf welcher sie auf ihr Haupt auffällt. Asträa ist das Tierkreiszeichen Jungfrau. Astronomisch hat es eine sehr klare Bedeutung, und zwar eine solche, welche den Schlüssel zum occulten Sinne giebt. Aber es ist untrennbar vom Löwen - dem Zeichen, welches ihm vorangeht, und von den Plejaden, und von ihren Schwestern, den Hyaden, deren strahlender Führer Aldebaran ist. Alle diese stehen in Zusammenhang mit den periodischen Erneuerungen der Erde, mit Bezug auf ihre Kontinente - sogar Ganymed, welcher in der Astronomie der Wassermann ist. Es ist bereits gezeigt worden, daß, während der Südpol der „Schlund“ ist (oder die höllischen Regionen figürlich und kosmologisch), der Nordpol geographisch der Erste Kontinent ist; während astronomisch und metaphorisch der Himmelspol, mit seinem Polarstern am Himmel, Meru ist, oder der Sitz des Brahmâ, der Thron des Jupiter u. s. w. Denn zu der Zeit, als die Götter die Erde verließen und, wie es hieß, in den Himmel aufstiegen, war die Ekliptik parallel mit dem Meridian geworden, und ein Teil des Tierkreises schien vom Nordpol gegen den nördlichen Horizont hinabzusteigen. Aldebaran war damals in Conjunction mit der Sonne, so wie er es vor 40 000 Jahren war, bei der großen Festlichkeit zur Erinnerung an jenen Annus Magnus, von welchem Plutarch spricht. Seit jenem Jahre - vor 60 000 Jahren - fand eine rückschreitende Bewegung des Äquators statt, und vor ungefähr 31 000 Jahren war Aldebaran in Conjunction mit dem Frühlings-Tag und Nachtgleichenpunkt.
Die dem Stiere zugeschriebene Rolle - sogar im christlichen Mysticismus - ist zu wohl bekannt, um einer Wiederholung zu bedürfen. Der berühmte orphische Hymnus über die große periodische Umwälzung verkündet die ganze Esoterik des Ereignisses. Pluto, in dem Schlunde, entführt Eurydike, die von der Polarschlange gebissen ist. Dann ist Leo, der Löwe, besiegt. Wenn nun der Löwe „in der Grube“ oder unter dem Südpole ist, dann folgt ihm, als nächstes Zeichen, die Jungfrau, und wenn ihr Haupt, abwärts bis zur Mitte, unter dem südlichen Horizonte ist - ist sie verkehrt. Anderseits sind die Hyaden die Regen- oder Flutgestirne; und Aldebaran - der den Töchtern des Atlas, oder den Plejaden, folgt oder nachfolgt - blickt aus dem Auge des Stiers herab. Von diesem Punkte der Ekliptik aus wurden die Berechnungen des neuen Cyklus begonnen. Der Schüler hat sich auch daran zu erinnern, daß, wenn Ganymed - der Wassermann - zum Himmel erhoben wird - oder über den Horizont des Nordpols - die Jungfrau oder Asträa, welche Venus-Lucifer ist, kopfabwärts unter den Horizont des Südpols oder den Schlund hinabsteigt, welcher Schlund, oder der Pol, auch der Große Drache ist, oder die Flut....

Das ist wahr; aber war es nicht eine Folge der Thatsache, daß alle esoterischen Wahrheiten der Öffentlichkeit von den Initiierten der Tempel unter der Maske von Allegorien mitgeteilt wurden? „Jupiter“ ist lediglich die Personifikation jenes unveränderlichen cyklischen Gesetzes, welches der abwärts gerichteten Neigung einer jeden Wurzelrasse nach Erlangung des Höhepunktes ihrer Herrlichkeit Einhalt thut. Wir müssen eine allegorische Lehre zugestehen, wenn wir nicht mit Prof. John Fiskes seltsam dogmatischer Ansicht der Meinung sind: [Ein Mythos] ist eine Erklärung irgend einer natürlichen Erscheinung durch den ungebildeten Verstand; nicht eine Allegorie, nicht ein esoterisches Symbol, denn der Scharfsinn ist verschwendet [!!], welcher in Mythen die Überreste einer geläuterten ursprünglichen Wissenschaft zu entdecken strebt - sondern eine Erklärung. Die ursprünglichen Menschen hatten keine tiefe Wissenschaft mittels Allegorie zu verewigen [wie weiß das Herr Fiske?], noch waren sie so traurige Pedanten, daß sie in Rätseln sprachen, wenn klare Sprache ihrem Zwecke dienen konnte.
Wir wagen die Behauptung, daß die Sprache der initiierten Wenigen viel „klarer“ war, und ihre Naturwissenschaft viel umfassender und gleichermaßen die physikalischen, wie die geistigen Bedürfnisse des Menschen viel mehr befriedigten, als sogar die Terminologie und das System, das von Herrn Fiskes Meister - Herbert Spencer ausgearbeitet wurde. Was aber ist Sir Charles Lyell´s „Erklärung“ des „Mythos“? Die Geheimlehre war das gemeinsame Eigentum der zahllosen Millionen von Menschen, welche unter verschiedenen Klimaten geboren wurden, in Zeiten, mit denen sich zu befassen die Geschichte ablehnt, und denen die esoterischen Lehren Daten zuschreiben, die mit den Theorien der Geologie und Anthropologie unvereinbar sind. Die Geburt und Entwicklung der Heiligen Wissenschaft der Vergangenheit sind ganz in die Nacht der Zeit verloren, und selbst das, was geschichtlich ist - d. i. was sich hier und dort durch die alte klassische Litteratur verstreut findet - wird in fast jedem Falle von der modernen Kritik einem Mangel an Beobachtung seitens der alten Schriftsteller zugeschrieben, oder einem aus der Unwissenheit des Altertums geborenen Aberglauben. Es ist daher unmöglich, diesen Gegenstand so zu behandeln, wie man die gewöhnliche Entwicklung einer Kunst oder Wissenschaft bei irgend einer wohlbekannten historischen Nation behandeln würde. Nur dadurch, daß man vor den Lesern eine Fülle von Beweisen bringt, die alle dahin zielen, zu zeigen, daß in jedem Zeitalter, unter jeder Bedingung der Civilisation und Erkenntnis die gebildeten Klassen einer jeden Nation sich zu den mehr oder weniger getreuen Echos eines identischen Systems und seiner fundamentalen Überlieferungen gemacht haben - nur dadurch kann er dahin gebracht werden, einzusehen, daß so viele Ströme desselben Wassers eine gemeinsame Quelle gehabt haben müssen, aus der sie entsprungen sind. Was war diese Quelle? Wenn es heißt, daß zukünftige Ereignisse ihren Schatten vorauswerfen, so können vergangene Ereignisse nicht verfehlen, ihren Eindruck hinter sich zurückzulassen. Durch jene Schatten also der altersgrauen Vergangenheit und durch ihre phantastischen Umrisse auf dem äußeren Schirm einer jeden Religion und Philosophie können wir, indem wir sie im Fortschreiten kontrollieren und vergleichen, schließlich den Körper aufzeichnen, der sie hervorgebracht hat. Es muß Wahrheit und Thatsache in dem liegen, was jedes Volk des Altertums annahm und zur Grundlage seiner Religion und seines Glaubens machte. Obendrein, wie Haliburton sagte:Hört eine Seite, und ihr werdet im Dunkeln sein; hört ihr beide Seiten, und alles wird klar sein!
Die Öffentlichkeit hat bisher nur zu einer Seite Zutritt gehabt und von ihr gehört, oder vielmehr von den einseitigen Anschauungen zweier diametral entgegengesetzter Menschenklassen, deren Behauptungen oder bezüglichen Prämissen auf den ersten Blick weit verschieden, aber deren schließliche Folgerungen die gleichen sind - der Männer der Wissenschaft und der Theologie. Und nun haben unsere Leser Gelegenheit, die anderen zu hören, und so die Rechtfertigung des Angeklagten und die Natur unserer Argumente kennen zu lernen.
Wenn die Öffentlichkeit ihren alten Ansichten überlassen bleiben soll - nämlich auf der einen Seite, daß Occultismus, Magie, die Legenden der alten Zeit, u. s.w. alle das Ergebnis von Unwissenheit und Aberglauben sind; und auf der andern, daß alles außerhalb der orthodoxen Schablone das Werk des Teufels ist - was wird die Folge sein? Mit anderen Worten, wenn keiner theosophischen und mystischen Litteratur während der letzten paar Jahre Gehör geschenkt worden wäre, so würde das vorliegende Werk nur geringe Aussicht auf unparteiische Berücksichtigung gehabt haben. Es wäre erklärt worden - und wird von vielen noch dafür erklärt werden - für ein aus verwickelten Problemen gewobenes, in leerer Luft schwebendes und begründetes Feenmärchen; das aus Seifenblasen aufgebaut ist, die bei der leisesten Berührung ernster Erwägung zerplatzen; ohne Grundlage, um darauf zu stehen. Selbst die alten „abergläubischen und leichtgläubischen“ klassischen Schriftsteller haben kein Wort der Bezugnahme darauf in klarer und nicht mißzuverstehenden Ausdrücken, und die Symbole selbst verfehlen, einen Wink über die Existenz eines solchen Systems zu geben, so würde der Urteilsspruch aller sein. Aber wenn es unleugbar wird, daß der Anspruch der modernen asiatischen Nationen auf eine Geheimwissenschaft und eine esoterische Weltgeschichte auf einer Thatsache begründet ist; daß dieselbe zwar den Massen bisher unbekannt und selbst für die Gelehrten ein verschleiertes Geheimnis war - weil sie damals den Schlüssel zu einem rechten Verständnis der zahlreichen von den alten Klassikern ausgestreuten Andeutungen hatten - jedoch kein Feenmärchen, sondern Wirklichkeit ist; dann wird das vorliegende Werk nur der Vorläufer von viel mehr solchen Büchern werden. Die Behauptung, daß bis jetzt selbst die Schlüssel, die von einigen großen Gelehrten entdeckt wurden, sich als für den Gebrauch zu rostig erwiesen haben, und daß sie nur die schweigenden Zeugen dafür sind, daß es Geheimnisse hinter dem Schleier giebt, welche ohne einen neuen Schlüssel unerreichbar sind, ist durch zu viele Beweise unterstützt, als daß man leicht darüber hinweggehen könnte. Zur Erläuterung möge eine Beispiel aus der Geschichte der Freimaurerei gegeben werden. In seiner Maconnerie Occulte tadelt Ragon, ein berühmter und gelehrter belgischer Maurer, mit Recht oder Unrecht die englischen Bücher, die einstens auf den alten Mysterien aufgebaute Maurerei vermaterialisiert und entehrt zu haben, indem sie infolge einer mißverständlichen Vorstellung über den Ursprung der Zunft den Namen „Freie Maurerei“ und „Freie Maurer“ angenommen haben. Der Irrtum ist, sagt er, jenen anzurechnen, welche die Maurerei mit der Erbauung des salomonischen Tempels in Verbindung bringen. Er verspottet die Idee, und sagt:
Der Franzose wußte wohl, als er den Titel Freimaurer annahm, daß es sich nicht darum handelte, auch nur die kleinste Mauer aufzuführen, sondern daß er, in die unter dem Namen der Freimaurerei verhüllten Mysterien initiiert, die nur die Fortsetzung oder Erneuerung der alten Mysterien sein konnten, ein „Maurer“ werden sollte nach der Art des Apollo oder Amphion. Und wissen wir nicht, daß die alten initiierten Dichter, wenn sie von der Gründung einer Stadt sprachen, damit die Aufstellung einer Lehre meinten? So stellten sich Neptun, der Gott der Urteilskraft, und Apollo, der Gott der verborgenen Dinge, dem Laomedon, Priam´s Vater, als Maurer vor, um ihm zu helfen, die Stadt Troja zu erbauen - das heißt, die trojanische Religion zu stiften. Solche verschleierten Sätze mit doppelter Bedeutung sind zahlreich in den alten Schriftstellern. Wenn daher ein Versuch gemacht worden wäre, zum Beispiel zu zeigen, daß Laomedon der Begründer eines Zweiges der archaischen Mysterien war, worin die erdgebundene materielle Seele, das vierte Prinzip, durch Menelaus´ ungetreues Weib, die schöne Helena, personifiziert war, und wenn nicht Ragon gekommen wäre, um das, was wir behaupteten, zu bekräftigen, so hätte uns gesagt werden können, daß kein klassischer Autor davon spricht, und daß Homer den Laomedon eine Stadt erbauen läßt, aber nicht eine Esoterische Verehrung oder Mysterien gründen. Wer ist jetzt noch übrig, außer ein paar Initiierten, der die Sprache und richtige Bedeutung solcher symbolischer Ausdrücke verstünde?
Bei der Behandlung der Kosmogenie, und sodann der Anthropogenie des Menschen war es notwendig, zu zeigen, daß keine Religion, von der allerfrühesten an, jemals gänzlich auf Dichtung aufgebaut war, daß keiner der Gegenstand besonderer Offenbarung war, und daß es das Dogma allein war, welches immer die ursprüngliche Wahrheit getötet hat; endlich, daß keine menschengeborenen Lehre, kein Glaube, wie sehr er auch durch Gewohnheit und Alter geheiligt ist, sich an Heiligkeit mit der Religion der Natur vergleichen kann.

(aus "Die Geheimlehre II" von Blavatsky)

Auszug 5 Geheimlehre II - Stichworte: Arche-Mythos, Personifikation des Bösen=Karmagesetz, der "Fall" der Engel, die zwölf Tierkreiszeichen, Bedeutung Bastet, Initiations-(Kreuzigungs-)Ritus, Offenbarung des Johannes, Pistis Sophia, Wasser als Symbol der Materie und Feuer als Symbol des Geistes

Noah, eine göttliche Permutation, der angenommene Heiland der Menschheit, welcher in seiner Arche oder Argha (dem Monde) die Keime aller lebendigen Dinge trägt, betet vor dem „Körper des Adam“, welcher Körper das Bild des Schöpfers und selbst ein Schöpfer ist. Daher wird Adam der „Prophet des Mondes“, der Archa oder des „Allerheiligsten“ des Yod (’) genannt. Dies zeigt auch den Ursprung des jüdischen Volksglaubens, daß das Gesicht des Moses im Monde ist - d.i. die Flecken im Monde. Denn Moses und Jehovah sind kabbalistisch wiederum Permutationen, wie gezeigt worden ist.
Jehovah sagt zu Moses: „Die Summierung meines Namens ist sacr, oder Keimträger - Phallus. „Er ist .... der Träger des Ausdrucks, und wahr genug, als der sacr , oder Keimträger, ging sein Gebrauch durch die Zeitalter über zu dem sacr-factum des römischen Priesters und dem sacr-ificium und sacrament der englisch sprechenden Rasse“. (Source of Measures, p. 236.)
Daher ist die Ehe ein Sacrament in der griechischen und in der römischen Kirche.
Wir wissen aus den jüdischen Aufzeichnungen, daß die Lade eine Steintafel enthielt; und wenn gezeigt werden kann, daß dieser Stein phallisch war, und doch identisch mit dem heiligen Namen Jehovah oder Yeboyah, welcher in unpunktiertem Hebräisch mit vier Buchstaben geschriebenen J-E-V-E ist oder J-H-V-H ist (das H ist bloß ein Hauchlaut und dasselbe wie E). Dieses Verfahren lässt uns die beiden Buchstaben I und V (oder in einer anderen von seinen Formen U) übrig; wenn wir dann das I in das U setzen, so haben wir das „Allerheiligste“; wir haben auch die Linga und Yoni und Argha der Inder, den Iswarra (îshvara) oder „höchsten Herrn“; und hier haben wir das ganze Geheimnis seiner mystischen oder erzhimmlischen Bedeutung, in sich selbst bestätigt durch seine Wesensgleichheit mit dem Linyoni (?) der Bundeslade.
Wenn unsere modernen Philosophen - nach dem Vorgange der mittelalterlichen Gelehrten - sich mehr als eine Fundamentalidee des Altertums angeeignet haben, so haben die Theologen ihren Gott und seine Erzengel, ihren Satan und seine Engel, zusammen mit dem Logos und seinem Stabe, gänzlich aus den handelnden Personen der alten heidnischen Pantheos gebildet. Sie wären damit willkommen gewesen, wenn sie nicht die ursprünglichen Charaktere schlau entstellt, die philosophische Bedeutung verkehrt, und aus der Unwissenheit der Christenheit - dem Ergebnisse langer Zeitalter geistigen Schlafes, während dessen der Menschheit nur durch Stellvertreter zu denken erlaubt war - Vorteil ziehend jedes Symbol in die unauflöslichste Verwirrung brachten. Eine ihrer sündhaftesten Großthaten in dieser Richtung war die Umwandlung des göttlichen Alter Ego in den grotesken Satan ihrer Theologie.
Der erste Ursprung dieser Personifikation beruht auf der akkadischen Vorstellung, daß die kosmischen Mächte - die Himmel und die Erde - in ewigem Streit und Kampf mit dem Chaos liegen. Ihr Silik-Muludag (? Murudug), „der Gott unter allen Göttern“, der „gnadenreiche Schützer der Menschen auf Erden“, war der Sohn des Hea (oder Ea), des großen Gottes der Weisheit, genannt von den Bayloniern Nebo. Bei beiden Völkern, sowie es auch mit den indischen Göttern der Fall ist, waren ihre Gottheiten zugleich wohlthätig und bösartig. Da Übel und Bestrafung die Werkzeuge des Karma sind im Sinne einer absolut gerechten Vergeltung, so war das Böse der Diener des Guten. Die Lesung der chaldäisch-assyrischen Ziegel hat dies jetzt über jeden Schatten eines Zweifels bewiesen. Wir finden dieselbe Idee im Zohar. Satan war ein Sohn und ein Engel Gottes. Bei allen semitischen Nationen war der Geist der Erde ebensosehr der Schöpfer in seinem eigenen Bereich als der Geist der Himmel. Sie waren Zwillingsbrüder und in ihren Verrichtungen vertauschbar, wenn nicht zwei in einem. Nichts von dem, was wir in der Genesis finden, fehlt in den chaldäischassyrischen religiösen Glauben, selbst in dem wenigen, was bis jetzt entziffert worden ist. Die große „Fläche der Tiefe“ der Genesis hat ihre Spur in dem Tohu Bohu („Tiefe“ oder „ursprünglichem Raum“) oder Chaos der Babylonier. Weisheit, der große unsichtbare Gott - in der Genesis genannt der „Geist Gottes“ - lebte für die älteren Babylonier, sowie für die Akkadier im Meere des Raumes. Zu den von Berosus beschriebenen Tagen wurde dieses Meer zu den sichtbaren Wassern auf der Fläche der Erde - zur krystallenen Wohnung der Großen Mutter, der Mutter des Ea und aller Götter, welche noch später zum großen Drachen Tiamat, zur Seeschlange wurde. Sein letztes Entwicklungsstadium war der große Kampf des Bel mit dem Drachen - dem Teufel!
Woher kommt die christliche Idee, daß Gott den Teufel verfluchte? Der Gott der Juden, wer immer er war, verbietet den Satan zu verfluchen. Philo Judaeus und Josephus stellen beide fest, daß das Gesetz (der Pentateuch und der Talmud)unwandelbar einem untersagt, dem Widersacher, und auch den Göttern der Heiden zu fluchen. „Den Göttern sollst du nicht fluchen“, sprach der Gott des Moses, denn Gott war es, welcher sie „verordnet hat allen Völkern“; und jene, welche übel von den „Herschaften“ (Göttern) sprechen, werden von Judas „Träumer, die das Fleisch beflecken“ genannt.
Michael aber, der Erzengel . . . . durfte das Urteil der Lästerung (über den Teufel) nicht fällen, sondern sprach: Der Herr strafe dich!
Schließlich wird dasselbe im Talmud wiederholt:
Satan erschien eines Tages einem Manne, welcher ihn täglich zu verfluchen pflegte, und sagte zu ihm: „Warum thust du dies? Überlege, daß Gott selbst mich nicht verfluchen wollte, sondern bloß sagte: Der Herr strafe dich Satan.“
Dieses Stück talmudischer Lehre zeigt klar (a), daß Sct. Michael im Talmud „Gott“ genannt wird, und irgend jemand anderer der „Herr“, und (b) daß Satan ein Gott ist, vor dem selbst der „Herr“ sich fürchtet. Alles, was wir im Zohar und anderen kabbalistischen Werken über Satan lesen, zeigt klar, daß diese „Persönlichkeit“ einfach die Personifikation des abstrakten Bösen ist, welches die Waffe des karmischen Gesetzes und des Karma ist. Sie ist unsere menschliche Natur und der Mensch selbst, da es heißt: „Satan ist immer nahe und unentwirrbar verworben mit dem Menschen.“ Die Frage ist nur, ob diese Kraft in uns verborgen oder thätig ist.
Unter andern Widersinnigkeiten behaupten die Kabbalisten, daß das Wort Metatron, das sich in meta-thronon ([korrekter Abdruck siehe Buch]) teilt, „nahe dem Throne“ bedeutet. Es bedeutet gerade das Gegenteil, da meta „darüber hinaus“ und nicht „nahe“ bedeutet. Dies ist von großer Wichtigkeit in unserer Beweisführung. St. Michael, „quis ut Deus“, ist also sozusagen der Übersetzer der unsichtbaren Welt in die sichtbare und gegenständliche.
Die Zeit ist zu weit vorgeschritten für die Behauptung, daß Enoch aus dem Neuen Testamente entlehnt hat, statt umgekehrt. Judas (XIV, XV) führt wörtlich aus Enoch eine lange Stelle über die Ankunft des Herrn mit seinen zehntausend Heiligen an, und anerkennt die Quelle, indem er den Propheten ausdrücklich nennt.
Den Parallelismus zwischen Prophet und Apostel . . . vollendend, haben (wir) es über jeden Streit erhoben, daß in den Augen des Verfassers einer für göttliche Offenbarung angenommenen Epistel das Buch Enoch die inspirierte Hervorbringung eines vorsintflutlichen Patriarchen war . . . .
Die gehäufte Übereinstimmung von Sprache und Ideen bei Enoch und den Verfassern der neutestamentarischen Schriften . . . zeigt klar, daß das Werk des semitischen Milton die unerschöpfliche Quelle war, aus der Evangelisten und Apostel, oder die Männer, die in deren Namen schrieben, ihre Vorstellungen von Auferstehung, Gericht, Unsterblichkeit, Untergang und von dem allgemeinen Reiche der Gerechtigkeit unter der ewigen Herrschaft des Menschensohnes geborgt haben. Dieses evangelische Plagiat gipfelt in der Offenbarung Johannis, welche die Visionen des Enoch dem Christentume anpaßt, mit Abänderungen, in denen wir die erhabene Einfalt des großen Meisters apokalyptischer Vorhersagung vermissen, welcher im Namen des vorsintflutlichen Patriarchen prophezeite. „Vorsintflutlich“, fürwahr; aber wenn die Wortfügung des Textes kaum ein paar Jahrhunderte oder auch Jahrtausende vor die historische Zeitrechnung zurückreicht, dann ist es nicht länger die ursprüngliche Vorhersagung der zukünftigen Ereignisse, sondern ist seinerseits eine Kopie irgendeiner Schrift einer vorgeschichtlichen Religion.
Schlimmer als alles dies, haben sie dieselbe zum Glauben an das Dogma von dem, vom Geiste alles Guten getrennten Bösen Geiste geführt, wobei der letztere in allem Stoffe und insbesondere im Menschen lebt. Schließlich wurde dadurch das gottverleumdende Dogma von der Hölle und ewigen Verdammnis geschaffen; es hat einen dichten Schleier zwischen die höheren Intuitionen des Menschen und die göttlichen Wahrheiten ausgebreitet; und hat, als die verderblichste Wirkung von alledem, die Menschen in Unkenntnis der Thatsache bleiben lassen, daß es keine Feinde, keine finstern Dämonen im Weltall gegeben hat vor der eigenen Erscheinung des Menschen auf dieser, und ahrscheinlich auch auf anderen Erden. Daher wurden die Leute dahingeführt, als zweifelhaften Trost für die Sorgen dieser Welt den Gedanken an die Erbsünde anzunehmen.
Der beste Beweis, den man christlichen Theologen dafür bieten kann, daß die esoterischen Sätze in der Bibel – in beiden Testamenten – die Behauptung derselben Idee sind, wie sie in unsern archaischen Lehren ist, nämlich daß der „Fall der Engel“ sich einfach auf die Inkarnation von Engeln bezog, „welche die Sieben Kreise durchbrochen hatten“ - findet sich im Zohar. Nun ist die Kabbalah des Simeon Ben Jochai die Seele und Wesenheit der allegorischen Erzählung, sowie die spätere Christliche Kabbalah der „dunkle verhüllte“ mosaische Pentateuch ist. Und sie sagt (in den Agrippa-Handschriften):
Die Weisheit der Kabbalah beruht auf der Wissenschaft vom Gleichgewichte und der Harmonie. Die Kräfte, welche sich offenbaren, ohne zuerst ins Gleichgewicht gesetzt zu sein, vergehen im Raume („ins Gleichgewicht gesetzt“ bedeutet differenziert). So vergingen die ersten Könige (die göttlichen Dynastien) der alten Welt, die selbsthervorgebrachten Fürsten der Riesen. Sie fielen wie wurzellose Bäume, und wurden nicht mehr gesehen; denn sie waren der Schatten des Schattens (nämlich die Chhâyâ der schattenhaften Pitris). Aber jene, die nach ihnen kamen, die Sternschnuppen gleich herabschießend in die Schatten eingeschlossen wurden - herrschten bis zum heutigen Tage (Dhyânîs, welche, indem sie sich in jenen „leeren Schatten“ inkarnierten, die Ära der Menschheit inaugurierten). Jeder Satz in den alten Kosmogonien entfaltet für den, welcher zwischen den Zeilen lesen kann, die Gleichheit der Ideen, wenn auch unter verschiedenen Gewändern.
Die erste in der Esoterischen Philosophie gelehrte Lehre ist die, daß die Unerkennbare Ursache nicht die Entwicklung hervortreibt, weder bewußt noch unbewußt, sondern bloß periodisch verschiedene Aspekte Ihrer Selbst der Wahrnehmung endlicher Gemüter darbietet. Nun ist das Kollektive Gemüt - das Universale - das zusammengesetzt ist aus verschiedenen und zahllosen Schaaren schöpferischer Kräfte, zwar unendlich in der geoffenbarten Zeit, aber immer noch endlich im Gegensatze zu dem Ungeborenen, Unvergänglichen Raume in seinem höchsten wesentlichen Aspekt.
Der Zohar giebt das sehr bedeutsam. Als der „Heilige“ (der Logos) den Menschen zu schaffen wünschte, berief er die höchste Schar der Engel und sprach ihnen seinen Wunsch aus, aber sie bezweifelten die Weisheit dieses Verlangens und antworteten: „Der Mensch wird nicht eine Nacht in seiner
Herrlichkeit andauern“ - wofür sie von dem „heiligen“ Herrn verbrannt (vernichtet?) wurden. Dann berief er eine andere, niedrigere Schar, und sagte dasselbe. Und sie widersprachen dem „Heiligen“: „Wozu ist der Mensch gut?“ - urteilten sie. Doch schuf Elohim den Menschen, und als der Mensch sündigte, kamen die Scharen von Uzza und Azael, und hönten Gott: „Hier ist der Sohn des Menschen, den du gemacht hast“ - sagten sie. „Siehe, er sündigte.“ Da antwortete der Heilige: „Wenn ihr unter ihnen (den Menschen) gewesen wäret, würdet ihr noch schlechter gewesen sein als sie.“ Und er warf sie von ihrer hohen Stelle im Himmel ebenfalls hinab auf die Erde; und „sie wurden (in Menschen) verwandelt und sündigten mit den Weibern der Erde.“ Das ist ganz klar. Keine Erwähnung wird in Genesis (VI) gethan, daß diese „Söhne Gottes“ Strafe empfingen. Die einzige Bezugnahme darauf in der Bibel findet sich bei Judas:
Auch die Engel, die ihr Fürstentum nicht behielten, sondern verließen ihre Behausung, hat er behalten zum Gerichte des großen Tages mit ewigen Banden in der Finsternis. Und das bedeutet einfach, daß die zur Inkarnation verurteilten „Engel“ in den Banden von Fleisch und Stoff sind, in der Finsternis der Unwissenheit, bis zum „Großen Tage“, welcher wie immer nach der Siebenten Runde kommen wird,
nach dem Ablaufe der „Woche“, am Siebenten Sabbath, oder in dem nachmanvantarischen Nirvana.

Wie wahrhaft esoterisch und mit der Geheimlehre übereinstimmend der Pymander, der Göttliche Gedanke, des Hermes ist, kann nur aus seinen ursprünglichen und ersten Übersetzungen in das Lateinische und Griechische geschlossen werden. Wie sehr er anderseits später von Christen in Europa entstellt worden ist, sieht man aus den Bemerkungen und unbewußten Geständnissen, die von De St. Marc in seiner Vorrede und seinem Briefe an den Bischof von Ayre im Jahre 1578 gemacht sind. Dort wird der ganze Cyklus der Umwandlungen aus einer pantheistischen und ägyptischen in eine mystische römisch katholische Abhandlung gegeben, und wir sehen, wie der Pymander zu dem geworden ist, was er jetzt ist.
Im Hesekiel heißt es:
Du Menschenkind, sage dem Fürsten zu Tyrus: So spricht der Herr, Herr (wie wir es verstehen, der „Gott“ Karma): Darum, daß sich dein Herz erhebt, und spricht: Ich bin Gott, . . . so du doch ein Mensch. . . bist. . . . Darum, siehe, ich will Fremde über dich schicken, . . . die sollen ihr Schwert zücken über deine schöne Weisheit,. . . sie sollen dich hinunter in die Grube (oder das Erdenleben) stoßen.
Der Ursprung des „Fürsten zu Tyrus“ ist auf die „göttlichen Dynastien“ der bösartigen Atlantier, der großen Zauberer zurückzuführen. Es liegt diesmal keine Metapher in den Worten des Hesekiel, sondern wirkliche Geschichte. Denn die Stimme in dem Propheten, die Stimme des „Herrn“, seines eigenen Geistes, die zu ihm sprach, sagt:
Darum, daß . . . du gesagt hast: Ich bin ein Gott, ich sitze im Thron Gottes (der Götter, der göttlichen Dynastien), mitten auf dem Meer, so du doch ein Mensch bist . . . . Siehe, du hältst dich für klüger denn Daniel, daß dir nichts verborgen sei, und habest durch deine Klugheit . . . so große Macht überkommen; davon bist du so stolz geworden, daß du so mächtig bist. Darum, siehe, . . . Fremde . . . sollen ihr Schwert zücken über deine schöne Weisheit . . . Sie sollen dich hinunter . . . stoßen, daß du mitten auf dem Meer sterbest wie die Erschlagenen.
Alle solche Verwünschungen sind keine Prophezeihung, sondern einfach Erinnerungen an das Schicksal der Atlantier, der „Gewaltigen in der Welt“. Was kann die Bedeutung dieses letzten Satzes sein, wenn er nicht eine Erzählung des Schicksals der Atlantier ist?
Hinwieder kann das: „Dein Herz erhebt sich, daß du so schön bist,“ sich auf den „Himmlischen Menschen“ im Pymander beziehen, oder auf die gefallenen Engel, welche beschuldigt werden durch Stolz, wegen der großen Schönheit und Weisheit, die ihnen zu teil wurde, gefallen zu sein. Es ist da keine Metapher, ausgenommen vielleicht in den vorgefaßten Ideen unserer Theologen. Diese Versen beziehen sich auf die Vergangenheit und gehören mehr dem bei den Mysterien der Initiation erlangten Wissen als rückblickendem Hellsehen an. Die Stimme sagt wieder:
Man halte sich vor Augen, daß fast jeder alte König und Priester ein Initiierter war; daß vom herannahenden Ende der vierten Rasse an eine Fehde zwischen den Initiierten des rechten und jenen des linken Pfades bestand; daß schließlich der Garten Eden von anderen Persönlichkeiten als von den Juden der adamischen Rassen erwähnt ist, nachdem selbst der Pharaoh dem schönsten Baume des Paradieses verglichen wird, von demselben Hesekiel, welcher zeigt:
Und alle lustigen Bäume unter der Erde, die edelsten und besten auf dem Libanon, . . . gönneten es ihm wohl. Denn sie mußten auch mit ihm (dem Pharaoh) hinunter zur Hölle - unter der Erde, was thatsächlich der Boden des Ozeans ist, dessen Grund sich weit aufthat, um die Länder der Atlantier und sie selber zu verschlingen. Wenn man sich all dies vor Augen hält und die verschiedenen Berichte vergleicht, dann wird man herausfinden, daß die Kapitel XXVIII und XXXI des Hesekiel sich nicht auf Babylonien, Assyrien, noch auch auf Ägypten beziehen, da keines von diesen so vernichtet worden ist, da sie einfach auf der Oberfläche, nicht unter der Erde in Trümmer gefallen sind - sondern in der That auf Atlantis und die meisten ihrer Nationen. Und man wird sehen, daß der „Garten Eden“ der Initiierten keine Mythe war, sondern eine jetzt versunkene Örtlichkeit. Licht wird einem aufdämmern, und man wird Sätze wie diese nach ihrem wahren esoterischen Wert schätzen können: „Du bist in Eden gewesen, . . . du warst auf dem heiligen Berge Gottes - den jede Nation hatte, und viele haben noch heilige Berge; einige die Gipfel des Himâlaya, andere den Parnaß und Sinai. Sie waren alle Initiationsstätten und Aufenhalte der Häupter der Gemeinden alter und auch moderner Adepten.
Und wiederum:
Siehe, Assur (warum nicht Atlantier, Initiierter?), war wie ein Cedernbaum auf dem Libanon, . . . darum ist er höher geworden, denn alle Bäume . . . Und war ihm kein Cedernbaum gleich in Gottes Garten: . . . daß ihn alle lustige Bäume im Garten Gottes neideten.
Durch ganz Kleinasien wurden die Initiierten die „Bäume der Gerechtigkeit“ und die Cedern des Libanon genannt, ebenso wie einige Könige von Israel. Ebenso göttlichen Erkenntnis“ genannt und von den Chaldäern oder Initiierten Ab Soo, die Wohnung (oder der Vater, d. i. die Quelle) der Erkenntnis, weil im Raume die intelligenten Mächte wohnen, welche unsichtbar das Weltall beherrschen.
Auf dieselbe Art und nach dem Plane des Tierkreises am oberen Ozean oder am Himmel, wurde ein gewisser Bereich auf Erden, ein Inlandmeer geweiht, und „ein Abgrund des Lernens“ genannt. Zwölf Zentren auf demselben, in Gestalt von zwölf kleinen Inseln, welche die Tierkreiszeichen repräsentierten - von denen zwei durch Zeitalter die „Geheimzeichen“ blieben - waren die Wohnungen
von zwölf Hierophanten und Meistern der Weisheit. Dieses „Meer der Erkenntnis“ oder des Lernens blieb durch Zeitalter dort, wo sich jetzt die Shamo oder Gobi-Wüste erstreckt. Es existierte bis zur letzten großen Eiszeit, da eine örtliche Umwälzung, welche die Wasser nach Süden und Westen schwemmte und so die gegenwärtige verödete Wüste bildete, nur eine gewisse Oase zurückließ, mit einem See und einer Insel inmitten desselben, als einen Überreste des Zodiakalringes auf der Erde. Durch Zeitalter war der wässrige Abgrund - welcher bei den Nationen, die den späteren Babyloniern vorangingen, die Wohnung der „Großen Mutter“ war, des irdischen Nachbildes der „Großen Mutter Chaos“ am Himmel, der Mutter von Ea (Weisheit), der selbst das frühe Vorbild von Oannes, dem Mann-Fische der Babylonier war - durch Zeitalter war also der „Abgrund“ oder das Chaos der Aufenthalt der Weisheit und nicht des Bösen. Der Kampf des Bel und dann des Merodach, des Sonnengottes, mit Tiamat, der See und ihrem Drachen - ein „Krieg“, welcher mit der Niederlage des letzteren endete - hat eine rein kosmische und geologische Bedeutung, so gut wie eine geschichtliche. Er ist ein aus der Geschichte der geheimen und heiligen Wissenschaften, ihrer Entwicklung, ihres Wachstums und Todes - für die profanen Massen - herausgerissenes Blatt. Er bezieht sich (a) auf das systematische und allmähliche Auftrocknen unermeßlicher Länderstrecken durch die brennende Sonne zu einer gewissen vorgeschichtlichen Periode, einer von den schrecklichen Dürren, die mit einer allmählichen Verwandlung einstmals fruchtbarer, reich bewässerter Länder in die Sandwüsten, die sie jetzt sind,
endete; und (b) auf die ebenso systematische Verfolgung der Propheten des Rechten Pfades durch jene des Linken. Die letzteren, die zur Entstehung und Entwicklung der Priesterkasten den Anstoß gegeben hatten, haben schließlich die Welt in alle jene exoterischen Religionen geführt, die erfunden worden sind, um dem entarteten Geschmack der „hoi polloi“ und der Unwissenden für ritualistischen Pomp und die Materialisation des ewig immateriellen und unerkennbaren Prinzips zu genügen.

Und jene Christen, welche zufällig dies lesen, werden auch im Lichte des obigen Satzes verstehen, wer ihr „Christus“ war. Denn Jesus erklärt wiederholt, daß jener, der „das Reich Gottes nicht aufnimmt wie ein kleines Kind, in dasselbe nicht eingehen wird“; und wenn einige von seinen Reden sich ohne irgend welches Gleichnis auf Kinder beziehen wollen, so beziehen sich doch die meisten der Erwähnungen von „Kleinen“ in den Evangelien auf die Initiierten, deren einer Jesus war. Paulus (Saulus) wir im Talmud als der „Kleine“ bezeichnet. Dies war der im alten Judäa den Initiierten gegebene Name, die auch die „Unschuldigen“ und die „Kinder“ genannt wurden, d.i. die noch einmal „wiedergeborenen“.
Aber die Theologie scheint die menschliche Fähigkeit, alles, was künstlich ihrer Verehrung aufgezwungen worden ist, zu unterscheiden und schließlich zu analysieren, aus dem Auge verloren zu haben. Die Geschichte zeigt bei jeder Rasse und jedem Stamme, insbesondere bei den semitischen Völkern, den natürlichen Trieb, ihre eigene Stammesgottheit über alle anderen bis zur Oberherrschaft über die Götter zu erheben, und beweist, daß der Gott der Israeliten ein solcher Stammesgott war, und nicht mehr, wenn es auch der christlichen Kirche, die der Führung des „auserwählten“ Volkes folgt, beliebt, die Verehrung jener einen besonderen Gottheit zu erzwingen und alle anderen in Bann zu thun. Einerlei ob das ursprünglich ein bewußter oder unbewußter Mißgriff war, auf jeden Fall war es einer. Jehovah ist im Altertume immer ein Gott „unter“ anderen „Göttern“.
Darauf anwortet der Occultismus: Jene, welche die Kirche jetzt die Gefallenen Engel nennt, und kollektiv den Satan, den Drachen - der, wenn wir ihren Ausspruch anzunehmen haben, von Michael und seiner Schar überwunden wurde, welcher Michael einfach Jehovah selber war, im besten Fall einer der untergeordneten Geister. Daher hat der Verfasser wiederum recht, wenn er sagt:
Die Griechen glaubten an das Dasein von . . . Daimonen. Aber . . . ihnen waren die Hebräer zuvorgekommen, welche glaubten, daß es eine Klasse von darstellenden Geistern gäbe,welche sie als Dämonen, „Darsteller“ bezeichneten. . . . Gestehen wir mit Jehovah, der es ausdrücklich behauptet, das Dasein von anderen Göttern zu, welche . . . Darsteller des Einen Gottes waren - waren dann diese anderen Götter einfach eine höhere Klasse von darstellenden Geistern, . . . welche größere Kräfte erlangt hatten und ausübten? Und ist nicht Darstellung der Schlüssel zum Geheimnis des Geistzustandes? Aber sobald man diesen Standpunkt gelten läßt, wie können wir wissen, ob nicht Jehovah ein darstellender Geist war, ein Geist, der sich anmaßte, der Darsteller des einen unbekannten und unerkennbaren Gottes zu sein, und es auf diese Art wurde?

So gestehen die wahren und „kompromisslosen“ Kabbalisten zu, daß es für alle Zwecke der Wissenschaft und Philosophie genügt, wenn die Profanen wissen, daß das große magische Agens - genannt von den Nachfolgern des Marquis de St. Martin, den Martinisten, das Astrallicht, von den mittelalterlichen Kabbalisten und Alchimisten die siderische Jungfrau und das Mysterium Magnum, und von den östlichen Occultisten der Äther, der Wiederschein von Âkâsha - das ist, was die Kirche Luzifer nennt. Daß die lateinischen Scholastiker mit Erfolg die Universalseele und das Plerôma - den Träger des Lichtes und den Behälter aller Formen, eine Kraft, die durch das ganze Weltall ausgebreitet ist, mit ihren unmittelbaren und mittelbaren Wirkungen - in Satan und seine Werke verwandelt haben, ist für niemanden etwas Neues. Aber jetzt sind sie dazu bereit, den oben erwähnten Profanen selbst die Geheimnisse mitzuteilen, die von Éliphas Lévi angedeutet sind, ohne entsprechende Erklärung, denn des letzteren Politik der verhüllten Offenbarungen konnte nur zu weiterem Aberglauben und Mißverständnis führen. Was in der That kann ein Schüler des Occultismus, welcher Anfänger ist, aus den folgenden hochpoetischen Sätzen Éliphas Lévis entnehmen, die ebenso apokalyptisch sind, wie die Schriften von irgend einem der Alchimisten?
Lucifer (das Astralicht) . . . ist eine vermittelnde Kraft, die in der ganzen Schöpfung existiert, sie dient zum Schaffen und zum Zerstören, und der Fall Adams war eine erotische Berauschung, welche seine Generation zum Sklaven dieses verhängnisvollen Lichtes gemacht hat, . . . jede geschlechtliche Leidenschaft, welche unsere Sinne überwältigt, ist ein Wirbelwind jenes Lichtes, der uns gegen den Abgrund des Todes zu ziehen versucht. Wahnsinn, Hallucinationen, Visionen, Ekstasen, sind alles Formen einer sehr gefährlichen Erregung, welche diesem inneren Phosphor(?)zuzuschreiben ist. Somit hat das Licht schließlich die Natur des Feuers, dessen verständiger Gebrauch erwärmt und belebt, und dessen Übermaß im Gegenteile auflöst und vernichtet. Somit ist der Mensch berufen, eine unumschränkteHerrschaft über dieses (Astral-) Licht einzunehmen und dadurch seine Unsterblichkeit zu erobern und ist gleichzeitig davon bedroht, von demselben berauscht, verschlungen und für ewig vernichtet zu werden.
Es ist die Menschheit, welche zur „Schlange der Genesis“ geworden ist, und so täglich und stündlich den Fall und die Sünde „der himmlischen Jungfrau“ verursacht - welche so zur Mutter der Götter und Teufel zu ein und derselben Zeit wird; denn sie ist die immer liebende, wohlthätige Gottheit für alle jene, welche ihre Seele und ihr Herz erregen, anstatt ihre schattenhafte geoffenbarte Wesenheit an sich zu ziehen, die von Éliphas Lévi das „verhängnisvolle“ Licht genannt wird, welches tötet und zerstört. Die Menschheit kann in ihren Einheiten seine Wirkungen besiegen und bemeistern; aber nur durch die Heiligkeit ihrer Leben und durch das Hervorbringen guter Ursachen. Es hat Macht nur über die geoffenbarten niedern Prinzipien – den Schatten der Unbekannten und Unerkennbaren Gottheit im Raume. Aber im Altertume und in Wirklichkeit ist Luzifer oder Luciferus der Name der englischen Wesenheit, welche dem Lichte der Wahrheit, sowie dem Lichte des Tages vorsteht. In dem großen valentinianischen Evangelium Pistis Sophia wird gelehrt, daß von drei Kräften, welche aus den heiligen Namen der drei dreifachen Kräfte emanieren, jene der Sophia (der heilige Geist nach diesen Gnostikern - den gebildetsten von allen) im Planeten Venus oder Luzifer wohnt.
Die Christen - viel weniger klar blickend als der große Mystiker und Befreier, dessen Namen sie angenommen haben, dessen Lehren sie mißverstanden und entstellt, und dessen Andenken sie durch ihre Thaten besudelt haben - nahmen den jüdischen Jehovah wie er war, und strebten natürlich vergeblich, das Evangelium des Lichts und der Freiheit mit der Gottheit der Finsternis und der Unterwürfigkeit in Einklang zu bringen.
Aber es ist jetzt hinlänglich erwiesen, daß alle sogenannten bösen Geister, welche mit den Göttern gekämpft haben sollen, als Persönlichkeiten wesensgleich sind; daß ferner alle alten Religionen denselben Satz lehrten, mit Ausnahme des letzten Schlusses, welcher von dem christlichen verschieden ist.
Das Verbum und Luzifer sind eins in ihrem doppelten Aspekt; und der „Fürst der Luft“ (princeps aeris hujus) ist nicht der „Gott jener Periode“, sondern ein immerdauerndes Prinzip. Wenn von dem letzteren gesagt wurde, daß er immer die Welt umkreise (qui circumambulat terram), so bezog sich der große Apostel einfach auf die unaufhörlichen Cyklen menschlicher Inkarnationen, in denen das Böse immer vorherrschen wird bis zu dem Tage, an dem die Menschheit durch die wahre göttliche Erleuchtung erlöst wird, welche die richtige Auffassung der Dinge giebt.
Es ist leicht, undeutliche Ausdrücke, die in toten und langvergessenen Sprachen geschrieben sind, zu entstellen, und sie den unwissenden Massen betrügerisch als Wahrheiten und geoffenbarte Thatsachen vorzusetzen. Die Übereinstimmung des Gedankens und der Bedeutung ist der eine Umstand, der dem Schüler bei allen Religionen auffällt, welche die Überlieferung von den gefallenen Geistern erwähnen, und unter jenen großen Religionen findet sich nicht eine, welche es unterließe, sie in der einen oder anderen Form zu beschreiben. So sieht Hoangty, der Große Geist, seine Söhne, welche thätige Weisheit erlangt hatten, in das Thal des Schmerzes fallen. Ihr Führer, der fliegende Drache, welcher von der verbotenen Ambrosia getrunken hatte, fiel auf die Erde mit seiner Schar (seinen Königen). Im Zend Avesta sucht Angra Mainyu (Ahriman), sich selbst mit Feuer (den „Flammen“ der Strophen) umgebend, die Himmel zu erobern, während Ahura Mazda, der von dem festen Himmel, den er bewohnt, herabsteigt, um den Himmeln, die sich drehen (in Zeit und Raum, den geoffenbarten Welten der Cyklen einschließlich jener der Inkarnation) zu helfen, und die Amshaspands, die „sieben hellen Sravah“, die von ihren Sternen begleitet sind, den Ahriman bekämpfen, und die besiegten Devas mit ihm zugleich zur Erde fallen. Im Vendîdâd werden die Daêvas „Übelthäter“ genannt, und dargestellt, wie sie „in die Tiefen der . . . . Höllenwelt“ oder Materie stürzen. Dies ist eine Allegorie, welche die Devas zur Inkarnation gezwungen zeigt, sobald sie sich von ihrer väterlichen Wesenheit getrennt haben, oder mit andern Worten, nachdem die Einheit zur Vielheit geworden war, nach Differentiation und Offenbarung.
Was ist die vollkommene Wahrheit sowie die esoterische Bedeutung in Bezug auf diese universale Mythe? Das ganze Wesen der Wahrheit kann nicht von Mund zu Ohr überliefert werden. Auch kann keine Feder es beschreiben, nicht einmal jene des aufzeichnenden Engels, wenn nicht der Mensch die Antwort in dem Heiligtume seines eigenen Herzens finde, in den innersten Tiefen seiner göttlichen Intuition. Es ist das große SIEBENTE GEHEIMNIS der Schöpfung, das erste und das letzte; und jene, welche die Offenbarung St. Johannis lesen, können seinen Schatten unter dem siebenten Siegel versteckt finden. Es kann nur in seiner augenscheinlichen, gegenständlichen Form dargestellt werden, wie das ewige Rätsel der Sphinx. Wenn die Sphinx sich selbst ins Meer warf und zu Grunde ging, so geschah dies nicht, weil Oedipus das Geheimnis der Zeitalter enträtselt hatte, sondern weil er durch Anthropomorphisieren des Immergeistigen und des Subjektiven die große Wahrheit für immer entehrt hatte. Daher können wir es nur von seiner philosophischen und intellektuellen Ebene aus geben, aufgeschlossen beziehungsweise mit drei Schlüsseln - denn die letzten vier Schlüssel von den sieben, welche die Thore zu den Geheimnissen der Natur weit öffnen, sind in den Händen der höchsten Initiierten, und können den großen Massen nicht bekannt gemacht werden - zum mindesten nicht in diesem Jahrhundert.
Der tote Buchstabe ist überall dasselbe. Der Dualismus in der altpersischen Religion war aus exoterischer Auslegung hervorgegangen. Der heilige Airyaman, der „Geber des Wohles“, der in dem Gebete mit Namen Airyama-ishyô angerufen wird, ist der göttliche Aspekt des Ahriman, „des tödlichen, des Daêva der Daêvas“, und Angra Mainyu ist der dunkle materielle Aspekt des ersteren. „Bewahre uns vor unserm Hasser, o Mazda und Ârmaita Spenta“, hat als Gebet und Anrufung eine übereinstimmende Bedeutung mit “Führe uns nicht in Versuchung”, und wird vom Menschen an den schrecklichen Geist der Dualität im Menschen selbst gerichtet. Denn Ahura Mazda ist der Geistige, Göttliche und Gereinigte Mensch, und Ârmaita Spenta, der Geist der Erde oder Stofflichkeit, ist dasselbe wie Ahriman oder Angra Mainyu in einem Sinne.

Es bestand, und besteht noch ein anscheinend endloser Streit über die Zeitrechnung der Inder. Hier ist jedoch ein Punkt, der uns helfen könnte - zum mindesten annäherungsweise - die Zeit zu bestimmen, mit welcher die Symbolik der sieben Rishis und ihre Verknüpfung mit den Plejaden begann. Als Kârttikeya den Krittikâs von den Göttern zur Aufziehung übergeben wurde, waren ihrer nur sechs, weshalb Kârttikeya mit sechs Häuptern dargestellt wird; aber als die poetische Phantasie der frühen ârischen Symbologen aus ihnen die Gattinnen der sieben Rishis machte, waren sie sieben. Ihre Namen werden gegeben, und diese sind Amba, Dulâ, Nitatui, Abrayanti, Maghâyanti, Varshayanti und Chupunika. Es giebt jedoch andere, davon abweichende Namensreihen. Auf jeden Fall ließ man die sieben Rishis die sieben Krittikâs heiraten vor dem Verschwinden der siebenten Plejade. Wie konnten sonst die indischen
Astronomen von einem Sterne sprechen, den niemand ohne die Hilfe der stärksten Fernrohe sehen kann? Das ist wahrscheinlich der Grund, warum in jedem Falle die Mehrzahl der in den indischen Allegorien beschriebenen Ereignisse als „von sehr junger Erfindung, sicherlich innerhalb der christlichen Zeitrechnung“ festgesetzt wird.Wie immer dem auch sein mag, die Plejaden sind die Centralgruppe des Systems siderischer Symbologie. Sie sind am Halse des Sternbildes des Stiers gelegen, und werden von Mädler und anderen in der Astronomie als die Centralgruppe des Systems der Milchstraße betrachtet, und in der Kabbalah und der östlichen Esoterik als die siderische Siebenheit, geboren aus der ersten geoffenbarten Seite des oberen Dreieckes, des verborgenen [Symbolabbildung siehe Buch]. Diese geoffenbarte Seite ist der Stier, das Symbol der Eins (der Ziffer 1), oder des ersten Buchstaben des hebräischen Alphabets, Aleph „Stier“ oder „Ochse“, dessen Synthese Zehn ist, oder Yod, der vollkommene Buchstabe und die vollkommene Zahl. Die Plejaden (insonderheit Alkyone)werden somit selbst in der Astronomie als der Centralpunkt betrachtet, um welchen sich unser Weltall von Fixsternen dreht, der Brennpunkt, aus dem und zu dem hin der göttliche Atem, die Bewegung, unaufhörlich während des Manvantara wirkt. Daher spielt in den siderischen Symbolen der occulten Philosophie dieser Kreis mit dem Sternenkreuz auf seiner Fläche die hervorragendste Rolle.

Die Göttin Basht, oder Pasht, wurde mit dem Kopfe einer Katze dargestellt. Dieses Tier wurde in Ägypten aus verschiedenen Gründen heilig gehalten. Es war ein Symbol für den Mond, das „Auge des Osiris“ oder der „Sonne“ während der Nacht. Die Katze war auch der Sokhit geweiht. Einer von den mystischen Gründen war der, weil ihr Körper beim Schlafen kreisförmig eingerollt ist. Die Stellung ist zu occulten und magnetischen Zwecken vorgeschrieben, um auf eine gewisse Weise den Kreislauf der Lebensflüssigkeit zu regulieren, mit der die Katze in hervorragendem Maße begabt ist. „Die neun Leben einer Katze“ ist ein volkstümlicher Ausdruck, der auf guten physiologischen und occulten Gründen beruht. Herr Gerald Massey giebt auch einen astronomischen Grund dafür an, welcher in Band I, pp. 322, 323, des vorliegenden Werkes gefunden werden kann.“ Die Katze sah die Sonne, hatte sie in ihrem Auge bei Nacht (war das Auge der Nacht), wenn sie sonst für die Menschen unsichtbar war (denn so wie der Mond das Licht der Sonne reflektiert, so reflektierte die Katze, wie angenommen wurde, dasselbe vermöge ihrer phosphorescierenden Augen). Wir könnten sagen, der Mond spiegle das Sonnenlicht, weil wir Spiegel haben. Für sie war das Katzenauge der Spiegel.“

Der Verzweiflungsschrei, den der Graf von Montlosier in seinen Mystères de la Vie Humaine (p. 117) ausstößt, ist eine Gewähr dafür, daß die Ursache der „Vollkommenheit und Güte“, von denen Plato annahm, daß sie sich über das Weltall erstrecken, weder seine Gottheit ist, noch unsere Welt. „Bei dem Schauspiele von so viel Herrlichkeit im Gegensatze zu dem von so viel Elend stellt sich der Geist, der daran geht, dieses unermeßliche Ganze zu beobachten, eine, ich weiß nicht, welche große Gottheit vor, die eine noch größere und noch strengere Gottheit gleichsam zertrümmert und in Stücke zerschlagen und die Trümmer im ganzen Weltall verstreut hat.“ Die „noch größere und noch strengere Gottheit“ als der Gott dieser Welt, der für so „gut“ gehalten wird - ist Karma. Und diese wahre Gottheit zeigt gut, daß die kleinere, unser innerer Gott (persönlich für die gegenwärtige Zeit) keine Kraft hat, die mächtige Hand dieser größeren Gottheit - der durch unsere Handlungen, welche kleinere Ursachen hervorbringen, erweckten Ursache - welche das Gesetz der Wiedervergeltung genannt wird, aufzuhalten.

Der initierte Adept, welcher erfolgreich durch alle Prüfungen hindurchgegangen war, wurde angeheftet - nicht genagelt, sondern einfach gebunden - an ein Lager in der Form eines Tau, T, in einen tiefen Schlaf versenkt - den „Schlaf von Siloah“, wie er bis zum heutigen Tage unter den Initiierten in Kleinasien, in Syrien und selbst im oberen Ägypten genannt wird. Man ließ ihn in diesem Zustande durch drei Tage und drei Nächte bleiben, während welcher Zeit seines Geistes Ich, wie es heiß, mit den „Göttern“ „vertraulich sich unterredete“, zum Hades, in die Amenti, oder nach Pâtâla - je nach dem Lande - hinabstieg, und Liebeswerke für die unsichtbaren Wesen that, sei es für Seelen der Menschen, sei es für Elementalgeister; während sein Körper die ganze Zeit über in einer Tempelkrypta oder einer unterirdischen Höhle verblieb. In Ägypten wurde er in den Sarkophag in der Königskammer der Pyramide des Cheops gelegt, und während der Nacht des anbrechenden dritten Tages an den Eingang einer Galerie getragen, wo zu einer gewissen Stunde die Strahlen der aufgehenden Sonne voll auf das Gesicht des verzückten Kandidaten fielen, welcher erwachte, um von Osiris und Thoth, dem Gotte der Weisheit initiiert zu werden.
Der Leser, welcher die Behauptung bezweifelt, möge die hebräischen Urwerke einsehen, bevor er abspricht. Er möge sich einigen der bedeutendsten ägyptischen Flachreliefe zuwenden. Eines insbesondere vom Tempel von Philae repräsentiert eine Initiationsscene. Zwei Gott-Hierophanten, einer mit dem Haupte eines Habichts (die Sonne), der andere ibisköpfig (Merkur, Thoth, der Gott der Weisheit und des geheimen Wissens, der Beisitzer des Osiris-Sonne), stehen über dem Körper eines soeben initiierten Kandidaten. Sie sind damit beschäftigt, auf sein Haupt einen doppelten Strom von „Wasser“ (dem Wasser des Lebens und der Neugeburt) zu gießen, und die Ströme sind verschlungen in der Gestalt eines Kreuzes und voll kleiner Henkelkreuze. Dies ist allegorisch für das Erwachen des Kandidaten, welcher jetzt ein Initiierter ist, wenn die Strahlen der Morgensonne, des Osiris, den Scheitel seines Hauptes treffen; indem sein verzückter Körper auf sein hölzernes Tau gelegt war, um so die Strahlen zu empfangen. Dann erschienen die Hierophant-Initiatoren, und die sakramentalen Worte wurden ausgesprochen, scheinbar an den Sonnen-Osiris, in Wirklichkeit an die Geist-Seele im Innern, welche den neugeborenen Menschen erleutet.
Im Symbole haben die Nägel des Kreuzes als Gestalt für ihre Köpfe eine feste Pyramide, und einen spitz zulaufenden viereckigen obeliskförmigen Schaft, oder ein phallisches Emblem für den Nagel. Nimmt man die Lage der drei Nägel in den Gliedmaßen des Menschen und auf dem Kreuze, so bilden oder bezeichnen sie ein Dreieck an Gestalt, indem ein Nagel an jeder Ecke des Dreiecks ist. Die Wunden oder Male an den Gliedmaßen sind notwendigerweise vier, und bedeuten das Viereck. . . . Die Nägel mit den drei Wunden sind an Zahl 6, was die 6 Flächen des entfalteten Würfels bedeutet (welche das Kreuz oder die Menschenform bilden, oder 7, wenn man die drei horizontalen und die vier vertikalen Quadrate zusammenzählt, worauf der Mensch gelegt ist; und dies deutet seinerseits auf das Kreismaß, das auf die Kanten des Würfels übertragen ist. Die eine Wunde der Füße trennt sich in zwei, wenn die Füße getrennt werden, was für alle zusammen drei macht, und vier wenn getrennt, oder sieben in allem - eine andere und höchst heilige (bei den Juden)weibliche Grundzahl.

So können die Worte, die so oft in den Upanishads und den Purânen gebraucht werden: „Ton“ und „Sprache,“ mit den gnostischen „Vokalen“ und den „Stimmen“ der Donner und Engel in der Offenbarung verglichen werden.
Dieselben werden sich finden in der Pistis Sophia und in anderen alten Bruchstücken und Handschriften. Dies wurde selbst von dem trockenen Verfasser des oben erwähnten Werkes bemerkt. Durch Hippolyt, einen frühen Kirchenvater, erfahren wir, daß Markus - ein pythagoräischer vielmehr denn ein christlicher Gnostiker, und ganz gewiß ein Kabbalist - eine mystische Offenbarung empfangen hatte. Es heißt, daß Markus ihm geoffenbart hatte:
Die sieben Himmel . . . . ließen ein jeder einen Vokal ertönen, welche alle zusammengefaßt eine einzige Lobpreisung bildeten, „deren Ton, herabgebracht (von diesen sieben Himmeln) auf die Erde, zum Schöpfer und Vater aller Dinge wird, die auf Erden sind.“
Aus der occulten Ausdrucksweise in noch klarere Sprache übersetzt würde dies lauten: Nachdem der Siebenfältige Logos sich in die sieben Logoi oder Schöpferischen Kräfte (Vokale) differenziert hatte, schufen diese (der Zweite Logos, oder „Ton“) alles auf Erden. Sicherlich kann einer, der mit der gnostischen Litteratur bekannt ist, kaum umhin, in der Apokalypse St. Johannis ein Werk derselben Schule des Denkens zu sehen. Denn wir finden Johannes sagen:
Sieben Donner redeten ihre Stimme . . . (und) ich wollte sie schreiben. Da hörte ich eine Stimme vom Himmel sagen zu mir: Versiegele, was die sieben Donner geredet haben; dieselben schreibe nicht.
Dasselbe Gebot wird dem Markus gegeben, dasselbe allen anderen halb und ganz Initiierten. Ebendiese Gleichheit der gebrauchten Ausdrücke und der zu Grunde liegenden Ideen verrät immer einen Teil der Mysterien. Wir müssen immer nach mehr als einer Bedeutung in jedem allegorisch geoffenbarten Mysterium suchen, insbesondere in jenen, in denen die Zahl sieben und ihre Multiplikation sieben mal sieben, oder neunundvierzig erscheint. Wenn nun in der Pistis Sophia der Rabbi Jesus von seinen Jüngern gebeten wird ihnen die „Mysterien des Lichtes seines Vaters“ zu enthüllen - d. i. des durch Initiation und göttliche Erkenntnis erleuchteten Höheren Selbsts - antwortetet Jesus:
Suchet ihr nach diesen Geheimnissen? Kein Geheimnis ist herrlicher als diese: die eure Seelen zu dem Lichte der Lichter bringen sollen, zu dem Orte der Wahrheit und Güte, zu dem Orte, wo es weder Mann noch Weib, noch Form an jenem Orte giebt, sondern immer dauerndes, nicht auszusprechendes Licht. Nichts ist daher herrlicher als die Geheimnisse, nach denen ihr sucht, ausgenommen nur das Geheimnis der sieben Vokale und ihrer neunundvierzig Kräfte und der Zahlen davon. Und kein Name ist herrlicher als alle diese (Vokale). Wie der Kommentar, wo er von diesen „Feuern“ spricht, sagt:
Unsere Lehre von den sieben Rassen, und sieben Runden des Lebens und der Entwicklung rund um unsere irdische Sphärenkette kann selbst in der Offenbarung gefunden werden. Als die sieben „Donner“ oder „Töne“ oder „Vokale“ - eine Bedeutung von den sieben für jeden solchen Vokal bezieht sich unmittelbar auf unsere eigene Erde und ihre
sieben Wurzelrassen in jeder Runde - „ihre Stimmen geredet hatten,“ aber dem Seher verboten hatten, sie niederzuschreiben, und ihn jene Dinge „versiegeln“
ließen, was that der Engel, der „stand auf dem Meer und auf der Erde“? Er hob seine Hand auf zum Himmel, und schwur bei dem Lebendigen von Ewigkeit zu Ewigkeit, . . . daß hinfort keine Zeit sein mehr soll; sondern in den Tagen der Stimme des siebenten Engels, wenn er posaunen wird, so soll vollendet werden das Geheimnis Gottes (des Cyklus). Dies bedeutet, in theosophischer Ausdrucksweise, daß, wenn die siebente Runde vollendet ist, dann die Zeit aufhören wird. „Es soll hinfort keine Zeit mehr sein“ - sehr natürlich, nachdem Pralaya einsetzen und niemand auf Erden überbleiben wird, um eine Zeiteinteilung einzuhalten, während jener periodischen Auflösung und Hemmung des bewußten Lebens.

Aber die Babylonier, welche allein jene Cyklen hatten und sie nur bei ihren großen Initiationsmysterien der astrologischen Magie lehrten, erhielten ihre Weisheit und Gelehrsamkeit aus Indien. Es ist daher nicht schwierig, in diesen unsere eigene esoterische Lehre wiederzuerkennen. In ihren geheimen Berechnungen haben die Japaner dieselben Zahlen in ihren Cyklen.
Was die Brâhmanen anbelangt, so sind ihre Purânen und Upanishads ein guter Beweis dafür. Die letzteren sind gänzlich in die gnostische Litteratur übergegangen; und ein Brâhmane braucht bloß die Pistis Sophia zu lesen, um das Eigentum seiner Vorväter wiederzuerkennen, selbst bis auf die gebrauchten Ausdrücke und Gleichnisse. Vergleichen wir: In der Pistis Sophia sagen die Schüler zu Jesus:
Rabbi, enthüllte uns die Mysterien des Lichtes (d. i. das „Feuer der Erkenntnis oder Erleuchtung“), . . . da wir dich sagen gehört haben, daß es eine Taufe des Rauches giebt, und eine andere Taufe des Geistes des heiligen Lichts (d. i. des Geistes des Feuers).
Wie Johannes von Jesus sagt:
Ich zwar taufe euch mit Wasser: . . er aber wird euch mit dem heiligen Geist und Feuer taufen.
Die wirkliche Bedeutung dieses Satzes ist sehr tief. Er bedeutet, daß Johannes, ein nichtinitiierter Asket, seinen Schülern keine größere Weisheit mitteilen kann, als die Mysterien, die mit der Ebene des Stoffes in Zusammenhang stehen, wovon Wasser das Symbol ist. Seine Gnosis war jene des exoterischen und ritualistischen Dogmas, der Totenbuchstabenorthodoxie; während die Weisheit, die Jesus, ein Initiierter der Höheren Mysterien, ihnen offenbaren würde, von einem höheren Charakter war, denn sie war die „Feuer“- Weisheit der wahren Gnosis oder wirklichen geistigen Erleuchtung. Die eine war das Feuer, die andere der Rauch. Für Moses das Feuer auf dem Berge Sinai und die geistige Weisheit; für die Menge des „Volkes“ unten, für die Profanen der Berg Sinai in (durch) Rauch, d. i. die exoterischen Schalen des orthodoxen oder sektiererischen Ritualismus.
Man halte sich nun das Obige vor Augen und lese das Zwiegespräch zwischen den Weisen Nârada und Devamata in der Anugîtâ, einer Episode aus dem Pistis Sophia ist eine außerordentlich wichtige Urkunde, ein echtes Evangelium der Gnostiker, das aufs Geratewohl dem Valentinus zugeschrieben wird, das aber in Bezug auf sein Original viel wahrscheinlicher ein vorchristliches Werk ist. Eine koptische Handschrift dieses Werkes wurde von Bruce aus Abyssinien zurückgebracht und von Schwartze im Britischen Museum ganz zufällig entdeckt und von ihm ins Lateinische übersetzt. Der Text und Schwartze´s Version wurden von Petermann im Jahre 1853 veröffentlicht. Im Texte selbst wird die Abfassung dieses Buches dem Apostel Philipp zugeschrieben, welchem Jesus befiehlt, sich niederzusetzen und die Offenbarung zu schreiben. Es ist echt und sollte ebenso kanonisch sein als irgend ein anderes Evangelium. Unglücklicherweise blieb es bis zum heutigen Tage ins Englische unübersetzt. Er lese die Pistis Sophia, im Lichte der Bhagavad Gîtâ, der Anugîtâ und anderer; und dann wird der von Jesus in dem gnostischen Evangelium gemachte Ausspruch klar werden, und die „Masken“ des toten Buchstaben sofort verschwinden.

(aus "Die Geheimlehre II" von Blavatsky)

Mittwoch, 11. April 2007

Auszug 4 Geheimlehre II - Stichworte: Prometheus-Mythos, das Schicksal der vierten Rasse im Exodus, esoterische Cyklen, künftiges Schicksal der fünften Rasse und Entstehen der sechsten Rasse

...studiert Alte Weisheit in den alten Dramen, den indischen und den griechischen, leset sorgfältig den ,,Gefesselten Prometheus“, der vor 2400 Jahren in den Theatern von Athen aufgeführt wurde! Der Mythos gehört weder dem Hesiod noch dem Aischylos an; sondern wie Bunsen sagt, ist er ,,älter als
die Hellenen selbst“, denn er gehört in Wahrheit dem Aufdämmern menschlichen Bewußtseins an. Der gekreuzigte Titan ist das personifizierte Symbol des kollektiven Logos, der ,,Schar“, und der ,,Herren der Weisheit“ oder des Himmlischen Menschen, welcher sich in der Menschheit inkarnierte. Obendrein war, wie sein Name (Pro-metheus, ,,der vor sich sieht“ oder die Zukunft sieht) zeigt - unter den Künsten, die er erfand und der Menschheit lehrte, psychologische Einsicht nicht die letzte. Denn, wie er den Töchtern des Okeanos klagt:

Ich gab
Der Seherkunst Gebräuche
ihnen an,
Aus Träumen lehrt‘ ich sie
das Künftige
Zuerst erfahren . .
all die
schwere Kunst
Wies ich den
Menschen . . . . . . . . . . .


Der Menschheit Künste sind Prometheus‘ Werk.
Der prometheische Mythos ist in der That eine Weissagung; aber er bezieht sich nicht auf irgend einen der cyklischen Heilande, welche periodisch in verschiedenen Ländern und unter verschiedenen Nationen in ihren vergänglichen Entwicklungsbedingungen aufgetreten sind. Er deutet auf das letzte der Geheimnisse der zyklischen Umwandlungen, in deren Verlauf die Menschheit, nachdem sie vom ätherischen zum festen körperlichen Zustande, von der geistigen zur physiologischen Fortpflanzung übergegangen ist, nun mehr vorwärts auf dem entgegengesetzten Bogen des Zyklus nach jener zweiten Phase ihres ursprünglichen Zustandes geführt wird, wo das Weib keinen Mann kannte, und die menschliche Nachkommenschaft erschaffen, nicht erzeugt wurde.
Jener Zustand wird für sie und für die Welt im ganzen wiederkehren, wenn die letztere die Wahrheiten, welche diesem großen Geschlechtsprobleme zu Grunde liegen, entdecken und wirklich erfassen wird....
....Dann wird, wie einstmals in einem Briefe an einen Theosophen ausgesprochen wurde:
Die Welt eine Rasse von Buddhas oder Christussen haben, denn die Welt wird entdeckt haben, daß die Individuen es in ihrer eigenen Macht haben, Buddhagleiche Kinder - oder Dämonen zu erzeugen. . . . Wenn jene Erkenntnis kommt, werden alle dogmatischen Religionen, und mit diesen die Dämonen aussterben...
....Wenn wir über die fortlaufende Entwicklung der Allegorie und den Charakter der Helden nachdenken, kann das Geheimnis enträtselt werden. Kronos ist natürlich die ,,Zeit“ in ihrem zyklischen Verlaufe. Er verschlingt seine Kinder - einschließlich der persönlichen Götter der exoterischen Dogmen. Anstatt des Zeus hat er sein Steinbild verschlungen, aber das Symbol ist gewachsen, und hat sich nur in der menschlichen Phantasie entwickelt, so wie die Menschheit auf ihrem abwärts gerichteten Cyklus nur zu ihrer physischen und intellektuellen - nicht zur geistigen- Vervollkommnung fortgeschritten ist. Wenn sie in ihrer geistigen Entwicklung ebenso weit vorgeschritten ist, wird Kronos nicht länger getäuscht sein. Anstatt des Steinbildes wird er die anthropomorphische Dichtung selbst verschlungen haben. Denn die Schlange der Weisheit, repräsentiert in den Sabazischen Mysterien durch den anthropomorphisierten Logos, die Einheit der geistigen und physischen Kräfte, wird in der Zeit (Chronos) eine Nachkommenschaft erzeugt haben - den Dionysos-Bacchus‘ oder den ,,dunklen Epaphos“, den ,,Mächtigen“,die Rasse, welche ihn besiegen wird....
......
Von der vierten Rasse erhielten die frühen Ârier ihre Kenntnis von dem „Bündel wundervoller Dinge“, der Sabhâ und Mâyâsabhâ, erwähnt im Mahâbhârata, dem Geschenk des Mâyâsura an die Pândavas. Aus ihnen lernten sie die Aeronautik, Vimâna Vidyâ, die ,,Kenntnis des Fliegens in Luftfahrzeugen“, und daher ihre großen Künste der Meteorographie und Meteorologie. Von ihnen ererbten auch
die Ârier ihre höchst wertvolle Wissenschaft von den verborgenen Kräften kostbarer und anderer Steine, von der Chemie oder vielmehr Alchimie, der Mineralogie, Geologie, Physik und Astronomie.
Verschiedene Male hat sich die Schreiberin die Frage vorgelegt: ist die Geschichte des Auszuges zum mindesten in seinen Einzelheiten - wie sie im alten Testamente erzählt wird, originell? Oder ist sie, wie die Geschichte des Moses selbst und viele andere, einfach eine andere Lesart der von den Atlantiern erzählten Sagen? Denn wer, wenn er die über die letzteren erzählte Geschichte hört, wird verfehlen, die große Ähnlichkeit in den Grundzügen wahrzunehmen?
Man erinnere sich an den Zorn ,,Gottes“ über die Halsstarrigkeit des Pharaoh, an seinen den ,,Auserwählten“ gegebenen Befehl, die Ägypter vor der Abreise ihrer ,,silbernen und goldenen Gefäße“ zu berauben“, und schließlich an die samt ihrem Pharaoh im roten Meere ertränkten Ägypter. Dann lese man das folgende Bruchstück der früheren Geschichte aus dem Kommentare:
Und der ,,Große König mit dem glänzenden Gesicht“, der Führer aller Gelbgesichtigen, war traurig, da er die Sünden der Schwarzgesichtigen sah. Er sendete seine Luftfahrzeuge (Vimânas) an alle seine verbrüderte Führer (Führer anderer Nationen und Stämme) mit frommen Männern darin, sagend:
,,Bereitet euch vor. Erhebet euch, ihr Männer des guten Gesetzes, und durchqueret das Land, dieweil es (noch) trocken ist.
„Die Herren des Sturmes kommen heran. Ihre Wagen nähern sich dem Lande. Eine Nacht und zwei Tage nur sollen die Herren des dunklen Gesichtes (die Zauberer) auf diesem geduldigen Lande leben. Sein Schicksal ist besiegelt, und sie müssen mit ihm untergehen. Die niederen Herren der Feuer (die Gnomen und Feuerelementale) bereiten ihre magischen Agnyastra (durch Magie erzeugte Feuerwaffen) vor. Aber die Herren des dunklen Auges (,,bösen Auges“) sind stärker als sie (die Elementale), und sie sind die Sklaven der Mächtigen. Sie sind bewandert in Astra (Vidyâ, der höchsten magischen Wissenschaft). Kommt und gebrauchet die euren (d. i. eure magischen Kräfte, um jenen der Zauberer entgegenzuarbeiten). Möge jeder Herr des glänzenden Gesichtes (ein Adept der weißen Magie) den Vimâna eines jeden Herrn des dunklen Gesichtes in seine Hände (oder seinen Besitz) kommen lassen, damit keiner (der Zauberer) durch dieses Hilfsmittel den Wassern entkommen, der Rute der Vier (karmischen Gottheiten) entgehen und seine verruchten (Anhänger oder Leute) retten könne.
,,Möge jedes Gelbgesicht von sich Schlaf aussenden zu (mesmerisieren?) jedem (jedes) Schwarzgesicht. Mögen selbst sie (die Zauberer) Schmerz und Leiden entgehen. Möge jeder den Sonnengöttern treue Mensch jeden unter den Mondgöttern stehenden Menschen binden (paralysieren), damit er nicht leide oder seinem Schicksale entrinne.
„Und möge jedes Gelbgesicht von seinem Lebenswasser (Blut) dem sprechenden Tiere eines Schwarzgesichtes anbieten, damit es seinen Meister nicht aufwecke. ]
„Die Stunde hat geschlagen, die schwarze Nacht ist nahe.
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
„Ihr Schicksal sei erfüllt. Wir sind die Diener der Großen Vier. Mögen die Könige des Lichtes zurückkehren.“
Der Große König fiel auf sein glänzendes Gesicht und weinte. . . .Als die Könige sich versammelten, hatten die Wasser sich bereits geregt. . . .(Aber) die Völker hatten jetzt die trockenen Länder durchquert. Sie waren jenseits der Wassermarke. Ihre Könige erreichten sie in ihren Vimânas, und führten sie hin zu den Ländern von Feuer und Metall (Ost und Nord). An einer anderen Stelle wird noch gesagt:
Sterne (Meteore) hagelten auf die Länder der Schwarzgesichter; aber sie schliefen. Die sprechenden Tiere (die magischen Wächter) verhielten sich ruhig.
Die niederen Herren warteten auf Befehle, aber sie kamen nicht, denn ihre Meister schliefen.
Die Wasser erhoben sich, und bedeckten die Thäler von einem Ende der Erde bis zum andern. Hochländer blieben übrig, der Grund der Erde (die Länder der Antipoden) blieb trocken. Dort wohnten jene, die entkamen; die Menschen mit den gelben Gesichtern und dem geraden Auge (die offenen und aufrichtigen Menschen).
Als die Herren der dunklen Gesichter erwachten und sich an ihre Vimânas erinnerten, um den steigenden Gewässern zu entrinnen, fanden sie dieselben verschwunden....
...Das klingt in hohem Maße wie das ursprüngliche Material, auf dem die ähnliche Geschichte im Exodus viele hunderttausend Jahre später aufgebaut wurde. Die Lebensbeschreibung des Moses, die Geschichte seiner Geburt, Kindheit und Rettung aus dem Nil durch die Tochter des Pharaoh ist, wie jetzt nachgewiesen, nach der chaldäischen Erzählung vom Sargon bearbeitet worden. Und wenn so, wofür die assyrischen Ziegel im britischen Museum ein guter Beweis sind, warum nicht auch jene von den Juden, die den Ägyptern ihre Juwelen raubten, vom Tode des Pharaoh und seiner Armee und so fort? Die riesigen Magier von Ruta und Daitya, die ,,Herren des dunklen Gesichtes“ können in der späteren Erzählung zu den ägyptischen Magiern geworden sein, und die gelbgesichtigen Völker der fünften Rasse zu den tugendhaften Söhnen Jakob; zum ,,auserwählten Volk!“....
....Die Zivilisation der Atlantier war größer als selbst jene der Ägypter. Ihre entarteten Nachkommen, das Volk von Platos Atlantis, waren es, die die ersten Pyramiden in dem Lande erbauten, und das sicherlich vor der Ankunft der „östlichen Äthiopier“, wie Herodot die Ägypter nennt. Dies kann wohl geschlossen werden aus der von Ammianus Marcellinus aufgestellten Behauptung, welcher von den Pyramiden sagt:
Da sind auch unterirdische Gänge und gewundene Verstecke, welche, wie es heißt, von Männern, die in den alten Mysterien geschickt waren, mit Hilfe welcher sie das Herannahen einer Flut wahrsagten, an verschiedenen Stellen erbaut wurden, damit nicht die Erinnerung an alle ihre heiligen Gebräuche verloren gehen solle. Diese Menschen, die „das Herannahen von Fluten vorhersagten“, waren nicht Ägypter, welche niemals eine solche gehabt hatten, ausgenommen das periodische Steigen des Nils. Was waren sie? Die letzten Überreste der Atlantier....
Da die Europäer mit den wirklichen Tierkreisen von Indien unbekannt sind und jene, von denen sie zufällig Kenntnis haben, nicht verstehen, wofür Bentley Zeuge ist, so wird dem Leser empfohlen, zur Bewahrheitung des Satzes sich dem Werke des Denon zuzuwenden, in welchem die zwei berühmten ägyptischen Tierkreise gefunden und untersucht werden können. Da die Schreiberin sie persönlich gesehen hat, so braucht sie nicht länger auf das zu vertrauen, was andere Forscher - welche beide sehr sorgfältig geprüft und studiert haben - über dieselben zu sagen haben. Die Behauptung der ägyptischen. Priester gegenüber Herodot, daß der irdische Pol und der Pol der Ekliptik früher zusammengefallen sind, ist durch Mackey bestätigt worden, welcher feststellt, daß die Pole auf den Tierkreisen in beiden Lagen dargestellt sind. Und auf jenem, welcher die Pole (Polaraxen) unter rechten Winkeln zeigt,befinden sich Zeichen, welche zeigen, daß es nicht das letzte Mal war, daß sie sich in jener Stellung befanden; sondern das erste (- nachdem die Tierkreise gezeichnet worden waren). Der Steinbock ist darin am Nordpole dargestellt; und der Krebs ist nahe seiner Mitte am Südpole geteilt; was eine Bestätigung dafür ist, daß sie ursprünglich ihren Winter hatten, als die Sonne im Krebs war. Aber die Hauptkennzeichen dafür, daß es ein Denkmal ist, das an das erste Mal erinnert, daß der Pol in jener Lage gewesen war, sind der Löwe und die Jungfrau...

...Welche Zeit ist diesem Volke zuzuschreiben? Wir hören von 4000, höchstens 5000 Jahren v. Ch. (Maspéro). Nun wird behauptet, daß mit Hilfe des Cyklus von 25 868 Jahren (des siderischen Jahres) das annähernde Jahr der Aufrichtung der großen Pyramide festgestellt werden kann.
Unter der Annahme, daß der lange, enge, abfallende Gang, der vom Eingange ausgeht, gegen den Polarstern der Pyramidenerbauer gerichtet war, haben die Astronomen gezeigt, daß im Jahre 2170 v. Chr. der Gang auf Alpha Draconis, den damaligen Polarstern, zeigte. . . . Der Astronom Herr Richard A. Proctor,sagt, nachdem er festgestellt, daß der Polarstern in der verlangten Lage sich ebensowohl um 3350 v. Chr. befunden hat, wie zu 2170 v. Chr.: ,,Jede von diesen beiden wurde der Lage des absteigenden Ganges in der großen Pyramide entsprechen; aber die Ägyptologen sagen uns, daß unbedingt kein Zweifel darüber sein kann, daß die spätere Periode viel zu spät ist.“
Aber es wird uns auch gesagt:
Da diese gegenseitige Stellung von Alpha Draconis und Alkyone eine außergewöhnliche ist, . . . . konnte sie sich ein ganzes siderisches Jahr lang nicht wieder ereignen. Dies beweist, daß, nachdem der Dendera - Tierkreis den Ablauf von drei siderischen Jahren zeigt, die große Pyramide vor 78000 Jahren erbaut worden sein muß, oder daß doch diese Möglichkeit zum mindesten ebenso leicht angenommen zu werden verdient, als das spätere Datum von 3350 v. Ch. Nun finden sich auf dem Tierkreise eines gewissen Tempels im fernen Nordindien dieselben Eigenschaften der Zeichen, wie auf dem Tierkreise von Dendera. Jene, welche die indischen Symbole und Konstellationen gut kennen, werden imstande sein, aus der Beschreibung der ägyptischen herauszufinden, ob die Zeitangaben richtig sind oder nicht. Auf dem Tierkreise von Dendera, wie er von den modernen ägyptischen koptischen und griechischen Adepten aufbewahrt, und von Mackey etwas anders erklärt ist, steht der Löwe auf der Hydra und sein Schweif ist nahezu gestreckt, und deutet in einem Winkel von vierzig oder fünfzig Graden nach abwärts, welche Lage mit der ursprünglichen Gestaltung dieser Konstellationen übereinstimmt. Doch fügt Mackey hinzu:
An vielen Orten sehen wir den Löwen (Sinha), wie sein Schweif über seinen Rücken emporgerichtet ist und in ein Schlangenhaupt endet; wodurch gezeigt wird, daß der Löwe umgekehrt worden ist: was in der That mit dem ganzen Tierkreise, und mit jeder anderen Konstellation der Fall gewesen sein muß, als der Pol umgekehrt wurde.
Einen kreisförmigen Zodiak besprechend, der auch von Denon gegeben ist, sagt er:
Dort . . . . steht der Löwe auf der Schlange, und sein Schwanz bildet eine Krümmung nach abwärts, woraus wir finden, daß, obwohl sechs- oder siebenhunderttausend Jahre zwischen den beiden Positionen vergangen sein müssen, sie doch nur wenig oder keinen Unterschied in der Konstellation des Löwen und der Wasserschlange hervorgebracht haben; indessen die Jungfrau auf den beiden sehr verschieden dargestellt ist - auf dem kreisförmigen Zodiak säugt die Jungfrau ihr Kind: aber es scheint, daß sie diese Vorstellung nicht hatten, als der Pol das erste Mal in der Ebene der Ekliptik war; denn auf diesem Zodiak, wie er von Denon gegeben ist, sehen wir drei Jungfrauen zwischen dem Löwen und der Waage, von denen die letzte in ihrer Hand eine Kornähre hält. Es ist sehr zu bedauern, daß in diesem Zodiak ein Bruch der Figuren in dem hinteren Teile des Löwen und am Anfange der Jungfrau sich befindet, der von jedem Zeichen einen Dekan weggenommen hat.
Nichtsdestoweniger ist die Bedeutung klar, nachdem die drei Tierkreise drei verschiedenen Epochen angehören; nämlich den letzten drei Familienrassen der vierten Unterrasse der fünften Wurzelrasse, von denen eine jede annähernd 25 000 bis 30 000 Jahre gelebt haben muss. Die erste von diesen, die ,,Âryo-Asiaten“, waren Zeugen des Schicksals der letzten von den Bevölkerungen der riesigen Atlantier (der Ruta und Daitya Insel-Kontinente), welche vor etwa 850 000 Jahren zu Grunde gingen gegen den Schluß des Miocänzeitalters.
Die vierte Unterrasse war Zeugin der Vernichtung des letzten Überrestes der Atlantier - der Âryo-Atlantier auf der letzten Insel der Atlantis, nämlich vor etwa 11 000 Jahren. Der Leser wird ersucht, um dies zu verstehen, einen Blick zu werfen auf das Diagramm des Stammbaumes der fünften Wurzelrasse - die allgemein, wenn auch kaum korrekt, die ârische Rasse genannt wird und auf die demselben beigefügten Erklärungen.
Der Cyklus des Kali Yuga soll zwischen dem 17. und 18. Februar im Jahre 3102 v. Ch. begonnen haben. Nun behaupten die Hindus, daß im Jahre 20400 vor dem Kali Yuga der Anfang ihres Tierkreises mit demFrühlingsäquinoktium zusammenfiel - wobei damals eine Konjunktion von Sonne und Mond stattfand - und Bailly bewies durch eine langwierige und sorgfältige Berechnung jenes Datums, daß, selbst wenn fingiert, die Epoche, von der sie ausgegangen waren, um den Anfang ihres Kali Yuga festzustellen, sehr wirklich war. Jene ,,Epoche ist das Jahr 3102 vor unserer Ära“, schreibt er. Die Mondfinsternis, welche gerade vierzehn Tage nach dem Beginne des schwarzen Zeitalters sich ereignete, fand an einem zwischen der Kornähre der Jungfrau und dem Sterne [korrekter Abdruck siehe Buch] desselben Sternbildes gelegenen Punkte statt. Einer ihrer esoterischesten Cyklen beruht auf gewissen Konjunktionen und gegenseitigen Stellungen der Jungfrau und der Plejaden(Krittika). Daher war, da die Ägypter ihren Tierkreis aus Süd-indien und Lankâ brachten, die esoterische Bedeutung offenbar gleich. Die ,,drei Jungfrauen“, oder Virgo in drei verschiedenen Positionen, bedeuteten bei beiden die Aufzeichnung der ersten drei ,,göttlichen oder astronomischen Dynastien“,
welche die dritte Wurzelrasse unterrichteten; und nachdem sie die Atlantier ihrem Schicksale überlassen hatte, während der dritten Unterrasse der Fünften zurückkehrten oder vielmehr wieder herabstiegen, um der geretteten Menschheit die Geheimnisse ihres Geburtsortes - der Sternenhimmel - zu enthüllen. Dieselbe symbolische Aufzeichnung der menschlichen Rassen und der drei Dynastien (Götter, Manen - Halbgöttlicher Astrale der Dritten und Vierten - und der Heroen der fünften Rasse), welche den rein menschlichen Königen vorangingen, fand sich in der Verteilung der Stockwerke und Gänge des ägyptischen Labyrinths. Da die drei Umkehrungen der Pole naturgemäß den Anblick des Tierkreises veränderten, mußte jedesmal ein neuer konstruiert werden. In Mackey‘s Sphinxiad müssen die Spekulationen des kühnen Verfassers dem orthodoxen Teil der Bevölkerung von Norwich Entsetzen eingejagt haben, denn er sagtphantastisch genug:
Aber die letzten Überreste des fünften Kontinentes werden erst einige Zeit nach der Geburt der neuen Rasse verschwinden; wenn eine andere und neue Wohnung, der sechste Kontinent, über den neuen Wassern auf der Oberfläche der Kugel erschienen sein wird, um so die neuen Fremdlinge aufzunehmen. Dahin werden auch alle jene auswandern und sich dort niederlassen, die glücklich genug sein werden, dem allgemeinen Untergange zu entrinnen. Zu wissen, wann dies sein wird, ist wie bereits gesagt - nicht Sache der Schreiberin. Nur werden, da die Natur nicht mehr in plötzlichen Sprüngen und Rucken fortschreitet, als sich der Mensch plötzlich aus einem Kind in einen erwachsenen Mann verwandelt, der schließlichen Umwälzung viele kleinere Versenkungen und Zerstörungen durch Wogen sowohl, als auch durch vulkanische Feuer vorausgehen. Der jauchzende Puls wird hoch schlagen in dem Herzen der jetzt in der amerikanischen Zone befindlichen Rasse, aber es wird keine Amerikaner mehr geben, wenn die sechste Rasse beginnt; nicht mehr in der That, als Europäer; denn sie werden jetzt zu einer neuen Rasse und zu vielen neuen Nationen geworden sein. Noch wird die fünfte nicht sterben, sondern wird eine Weile überleben; in die neue Rasse durch viele Hunderttausende zukünftiger Jahre hinüberragend, wird sie, wie wir soeben gesagt haben, mit ihr langsamer umgewandelt werden, als ihr neuer Nachfolger - doch wird sie in Mentalität, allgemeinem Körperbau und Gestalt gänzlich verändert werden. Die Menschheit wird nicht wieder zu riesigen Körpern heranwachsen, wie es bei den Lemuriern und den Atlantiern der Fall war; weil, während die Entwicklung der vierten Rasse die letzteren bis zum tiefsten Grunde der Materialität in ihrer körperlichen Entwicklung hinabführte, die gegenwärtige Rasse auf ihrem aufsteigenden Bogen ist; und die sechste wird rasch aus ihren Banden der Materie, und selbst des Fleisches herauswachsen.
Somit ist es die Menschheit der neuen Welt, die weit älter ist als unsere alte eine Thatsache, welche die Menschen auch vergessen hatten - von Pâtâla (den Antipoden, oder der Niederen Welt, wie Amerika in Indien genannt wird), deren Sendung und Karma es ist, die Samen für eine zukünftige, großartigere, und viel herrlichere Rasse zu säen, als irgend eine von jenen ist, von denen wir gegenwärtig wissen. Den Cyklen der Materie werden Cyklen der Geistigkeit und eines voll entwickelten Gemütes folgen. Nach dem Gesetze paralleler Geschichte und Rassen wird die Mehrheit der zukünftigen Menschheit aus erhabenen Adepten bestehen.

(aus "Die Geheimlehre II" von Blavatsky)

Mittwoch, 21. März 2007

Auszug 3 Geheimlehre II - Götter als Menschen der dritten Rasse, Genesis und die Runden, Riesen, Weizen, Zeitmessung, der Nordpol als immer bestehender Kontinent

Das einzige Ding, das jetzt an diesen zu beachten ist, ist, daß die Hauptgötter und Heroen der vierten und fünften Rasse, sowie des späten Altertums, die vergötterten Bilder dieser Menschen der Dritten sind. Die Tage ihrer physiologischen Reinheit und jene ihres sogenannten Falles sind gleichermaßen in den Herzen und Gedächtnissen ihrer Nachkommen lebendig geblieben. Daher die bei diesen Göttern auftretende doppelte Natur – sowohl Tugend wie Sünde sind in den von der Nachwelt zusammengestellten Lebensbeschreibungen bis zu ihrem höchsten Grade erhöht. Sie waren die voradamische und die göttliche Rasse, mit denen sich jetzt sogar die Theologie, in deren Anschauung sie alle „die verfluchten kainitischen Rassen“ sind, zu beschäftigen beginnt.

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Die Madegassen - die Insel gehörte zu Lemurien - haben eine Überlieferung in Bezug auf den ersten Menschen. Er lebte zuerst ohne zu essen, und nachdem er der Speise gefrönt hatte, erschien eine Anschwellung an seinem Bein; diese zerplatzte und es kam aus ihr ein Weib hervor, welche die Mutter ihrer Rasse wurde. Die Polypen . . .bringen ihre Nachkommenschaft aus sich selbst hervor, wie die Knospen und Verzweigungen eines Baumes . . .“ Warum nicht der ursprüngliche menschliche Polyp? Der sehr interessante Poly Stauridium geht abwechselnd von der Knospung zur geschlechtlichen Fortpflanzungsart über.

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Diese Reihenfolge der Entwicklung findet sich auch im ersten und zweiten Kapitel der Genesis, wenn man sie in ihrem wahren esoterischen Sinn liest; denn Kapitel I enthält die Geschichte der ersten drei Runden, sowie die der ersten drei Rassen der vierten bis zu dem Augenblicke, da der Mensch von den Elohim der Weisheit zu bewußtem Leben gerufen wird. Im Kapitel I werden Tiere, Walfische und Vögel der Luft vor dem androgynen Adam erschaffen. In Kapitel II kommt Adam (der geschlechtslose) zuerst, und die Tiere erscheinen erst nach ihm.
Selbst der Zustand geistiger Stumpfheit und Unbewußtheit der ersten zwei Rassen, und der ersten Hälfte der dritten Rasse, wird in dem zweiten Kapitel der Genesis durch den tiefen Schlaf des Adam versinnbildlicht. Der traumlose Schlaf der geistigen Unthätigkeit, der Schlummer der Seele und des Gemütes ist mit jenem „Schlafe“ gemeint, und durchaus nicht der physiologische Prozeß der Differentiation der Geschlechter, wie ein gelehrter französischer Theoretiker, Herr Naudin, sich einbildete.
Die Purânen, die chaldäischen und ägyptischen Bruchstücke, und auch die chinesischen Überlieferungen zeigen alle eine Übereinstimmung mit der Geheimlehre in Bezug auf den Vorgang und die Reihenfolge der Entwicklung.
Wir finden in ihnen die Bestätigung von nahezu unserer ganzen Lehre: zum Beispiel die Behauptung betreffs der oviparen Erzeugungsart der dritten Rasse, und selbst eine Andeutung einer weniger unschuldigen Erzeugungsart der ersten Säugetierformen. „Riesig, durchsichtig, stumme und ungeheuerlich waren sie“, sagt der Kommentar. Man studiere in diesem Zusammenhang die Geschichten der verschiedenen Rishis und ihrer mannigfaltigen Nachkommenschaft. Pulustya ist der Vater aller Schlangen und Nâgas - eines Eier hervorbringenden Geschlechtes; Kashyapa ist durch sein Weib Tâmrâ Ahnherr der Vögel und des Garuda, des Königs des gefiederten Geschlechtes; während er durch sein Weib Surabhi der Vater der Kühe und Büffel u. s. w. war.

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Denn ,,es waren Riesen“ in den Tagen des Altertums, in der That. Die Entwicklungsreihe der Tierwelt ist eine Bürgschaft dafür, daß dasselbe Ding innerhalb der menschlichen Rassen stattfand. Noch niedriger in der Schöpfungsordnung finden wir Zeugen für dieselbe verhältnismäßige Größe in der Flora, welche gleichen Schrittes mit der Fauna ging. Die hübschen Farnkräuter, die wir sammeln und zwischen den Blättern unserer Lieblingsbücher trocknen, sind die Abkömmlinge der riesigen Farne, welche während der Karbonzeit wuchsen.
Schriften und Bruchstücke von philosophischen und wissenschaftlichen Werken kurz nahezu jede Aufzeichnung, welche uns vom Altertume überkommen ist - enthalten Bezugnahmen auf Riesen. Niemand kann verfehlen, die Atlantier der Geheimlehre in den Râkshasas von Lanka den von Râma besiegten Widersachern wiederzuerkennen. Sind diese Berichte nichts Besseres als das Erzeugnis leerer Phantasie? Schenken wir dem Gegenstande einige Augenblicke Beachtung.
Die Überlieferungen eines jeden Landes und Volkes deuten auf diese Thatsache hin. Donnelly citiert aus Pater Durans Historia Antiqua de la Nueva España von 1885, wo ein Eingeborener von Cholula, ein Hundertjähriger, die Erbauung der großen Pyramide von Cholula wie folgt erklärt: „Im Anbeginne, bevor das Sonnenlicht erschaffen worden war, war dieses Land (Cholula) in Finsternis und Dunkelheit . . . aber unmittelbar, nachdem das Licht der Sonne im Osten emporstieg, erschienen riesenhafte Menschen . . . . welche die genannte Pyramide erbauten, worauf ihre Erbauer nach allen Teilen der Erde zerstreut wurden.“

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Denn die Geheimlehre lehrt, daß während dieser Runde sieben irdische Pralayas stattfinden müssen, welche durch die Änderung in der Neigung der Erdachse verursacht sind.
So haben, seit Vaivasvata Manu‘s Menschheit auf dieser Erde erschien, bereits vier solche Achsenstörungen stattgefunden. Die alten Kontinente - ausgenommen den ersten - wurden von den Ozeanen verschlungen, andere Länder tauchten auf, und gewaltige Bergketten erhoben sich, wo zuvor keine gewesen waren. Die Oberfläche der Kugel wurde jedesmal vollständig verändert; das ,,Überleben der tauglichsten“ Nationen und Rassen wurde durch rechtzeitige Hilfe gesichert; und die Untauglichen - die Mißerfolge - wurden abgethan, indem sie von der Erde weggefegt wurden.
Jedes siderische Jahr entfernen sich die Wendekreise vom Pole um vier Grade bei jeder Revolution der Äquinoktialpunkte, wie sich der Äquator durch die Tierkreiskonstellation bewegt. Nun steht, wie jeder Astronom weiß, der Wendekreis gegenwärtig nur dreiundzwanzig Grade und einen Bruchteil, der kleiner ist als ein halber Grad, vom Äquator ab. Daher hat er noch zweiundeinhalb Grade vor dem Ende des siderischen Jahres zu durchlaufen. Dies giebt der Menschheit im allgemeinen und unseren civilisierten Rassen im besonderen, eine Frist von ungefähr 16000 Jahren. Nach der großen Flut der dritten Rasse (der Lemurier), wie der Kommentar Dreiunddreißig uns sagt:
nahmen die Menschen beträchtlich an Größe ab, und ihre Lebensdauer wurde verringert. Da sie in der Frömmigkeit herabgesunken waren, vermischten sie sich mit tierischen Rassen, und vermählten sich mit Riesen und Zwergen (den zwerggewordenen Rassen der Pole). . . Viele erlangten göttliches, mehr noch - ungesetzliches Wissen, und folgten freiwillig dem linken Pfade. So näherten sich die Atlantier ihrerseits dem Untergange. Wer kann sagen, wie vieler geologischen Perioden es bedurfte, um diese vierte Zerstörung zu vollenden!

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Aber wenn behauptet wird, daß es keine auf Erden unbekannte Getreide und Früchte giebt, dann können wir den Leser daran erinnern, daß der Weizen niemals in wildern Zustande gefunden worden ist: er ist kein Produkt der Erde. Alle anderen Getreidearten sind auf ihre ursprünglichen Formen in Gestalt verschiedener Arten wilder Gräser zurückgeführt worden, aber der Weizen hat bisher der Anstrengungen der Botaniker, ihn auf seinen Ursprung zurückzuführen, gespottet. Und halten wir uns vor Augen, in diesem Zusammenhange, wie heilig dieses Getreide bei den ägyptischen Priestern war; Weizen wurde selbst in ihre Mumien gelegt, und ist Jahrtausende später in ihren Särgen gefunden worden.

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Von den Ägyptern herab bis auf die Juden wurde es für die größte Sünde gehalten, irgend etwas zur richtigen Zeitabmessung gehöriges zu veröffentlichen. Für die Verbreitung der Geheimnisse der Götter ward Tantalus in die Unterwelt gestürzt; die Bewahrer der heiligen sibyllinischen Bücher waren auf die Veröffentlichung eines Wortes aus denselben mit der Todesstrafe bedroht. Sigalions oder Bilder des Harpokrates waren in jedem Tempel - insbesondere in jenen der Isis und des Serapis - und ein jedes drückte einen Finger auf die Lippen. Und die Hebräer lehrten, daß die Veröffentlichung der Geheimnisse der Kabbalah, nachdem man in die rabbinischen Geheimnisse eingeweiht war, dem Essen der Frucht vom Baume der Erkenntnis gleichkam; sie war mit dem Tode zu bestrafen.
Und trotzdem haben wir Europäer die exoterische Chronologie der Juden angenommen! Was Wunder, daß seither immer alle unsere Vorstellungen von Wissenschaft und der Dauer der Dinge beeinflußt und gefärbt hat!

.....

Es ist sehr merkwürdig, daß Kosmas Indikopleustes, welcher im sechsten Jahrhundert n. Oh. lebte, immer behauptete, daß der Mensch in einem Lande, "jenseits des Ozeans“ geboren worden sei und zuerst gewohnt habe, wofür ihm in Indien durch einen gelehrten Chaldäer ein Beweis gegeben worden war. Er sagt:
Die Länder, in denen wir leben, sind vom Ozean umgeben, aber jenseits jenes Ozeans liegt ein anderes Land, welches die Mauern des Himmels berührt und in diesem Lande wurde der Mensch erschaffen und lebte dort im Paradiese.
Während der Sintflut wurde Noah in seiner Arche in das Land gebracht, das seine Nachkommenschaft jetzt bewohnt. Das zwölfbeinige Roß des Huschenk wurde auf jenem Kontinent, genannt die ,,trockene Insel“, gefunden.
Die ,,christliche Topographie“ des Kosmas Indikopleustes und ihre Verdienste sind wohlbekannt; aber hier wiederholt der gute Vater eine universale Überlieferung, welche jetzt obendrein durch Thatsachen bestätigt worden ist.
Jeder Nordmeerreisende vermutet einen Kontinent oder eine ,,trockene Insel“ jenseits der Linie des ewigen Eises. Vielleicht mag jetzt die Bedeutung der folgenden Stelle aus einem der Kommentare klarer werden. Im ersten Anbeginne des (menschlichen) Lebens war das einzige trockene Land am rechten Ende der Sphäre, wo sie (die Kugel) bewegungslos ist. Die ganze Erde war eine weite Wasserwüste, und die Wasser waren lauwarm . . . . Dort wurde der Mensch geboren auf den sieben Zonen des Unsterblichen, des Unzerstörbaren des Manvantaras. Dort war ewiger Frühling in der Finsternis. (Aber) das, was Finsternis ist für den Menschen von heute, war Licht für den Menschen seiner Morgendämmerung. Dort ruhten die Götter, und herrscht Fohat immer seit damals . . . . So sagen die weisen Väter, daß der Mensch in dem Haupte seiner Mutter (Erde) geboren ist, und daß ihre Füsse am linken Ende die üblen Winde hervorbrachten (erzeugten), welche aus dem Munde des niederen Drachen blasen . . . . Zwischen der Ersten und Zweiten (Rasse) wurde das Ewige Centrale (Land) durch das Wasser des Lebens geteilt.
Es wird im Occultismus behauptet, daß das Land oder die Insel, welches den Nordpol wie eine Schädeldecke krönt, das einzige ist, das während des ganzen Manvantaras unserer Runde besteht. Alle centralen Kontinente und Länder werden oftmals der Reihe nach aus dem Meeresgrunde auftauchen, aber dieses Land wird sich niemals verändern.

(aus "Die Geheimlehre II" von Blavatsky)

Montag, 26. Februar 2007

Auszug 2 Geheimlehre II - Stichworte: Fähigkeiten der Menschen und Engel, Elohim Jehovah

Weil durch und in der menschlichen Form sie fortschreitende Wesen werden, während die Natur des Engels rein intransitiv ist; deshalb hat der Mensch in sich die Kraft, die Fähigkeit der Engel zu übersteigen. Deshalb sagen die Initiierten, daß der Brâhmane, der Zweimalgeborene, die Götter oder Devas beherrscht; und Paulus wiederholt es in seinem Briefe an die Korinther:
Wisset ihr nicht, daß wir (die Initiierten) über die Engel richten werden.
Schließlich wird in jeder alten Schrift und Kosmogonie gezeigt, daß sich der Mensch ursprünglich als eine leuchtende unkörperliche Form entwickelte, über welche, wie das in die Form des Bildhauers gegossene geschmolzene Erz, das physische Gerüst seines Körpers von, durch und aus den niederen Formen und Typen des tierischen, irdischen Lebens aufgebaut wurde. Der Zohar sagt:
Die Seele und die Form, wenn sie auf Erden herabsteigen, ziehen ein irdisches Gewand an.
Sein protoplastischer Körper war nicht aus jenem Stoffe gebildet, aus dem unsere sterbliche Hüllen geformt werden. Als Adam im Garten Eden weilte, war er in das himmlische Gewand gekleidet, welches das Gewand des himmlischen Lichtes ist . . . Licht von jenem Lichte, welches im Gebrauch stand in dem Garten Eden. Der Mensch (der Himmlische Adam) wurde geschaffen von den zehn Sephiroth der Jetziratischen Welt, und durch ihre gemeinsame Kraft erzeugten die sieben Engel einer noch niedrigeren Welt den Irdischen Adam. Zuerst fiel Samael, und dann, den Menschen betrügend (?), verursachte er auch dessen Fall. Der Satz, „sie waren Schatten der Schatten der Herren“ - d. i. die Vorfahren schufen den Menschen aus ihren eigenen Astralkörpern - erklärt einen universalen Glauben. Man glaubt im Osten von den Devas, daß sie keine eigenen „Schatten“ haben. „Die Devas werfen keine Schatten“, und dies ist das sichere Zeichen eines guten, heiligen Geistes.

....

Er ist einer von den planetarischen Elohim der Regentengruppe des Saturn. Vers 26 des Kapitels IV der Genesis, wenn richtig gelesen, würde allein schon ihnen ein solches Recht geben, denn er nennt die neuen Menschenrasse - entsprungen von Seth und Enos - Jehovah, etwas ganz verschiedenes von der in der Bibel angenommenen Übersetzung, welche lauten sollte:
Ihm ward auch geboren ein Sohn, Enos; da begannen die Menschen sich selbst Jah oder Yah-hovah zu nennen, nämlich, Männer und Weiber, die „Herren der Schöpfung“. Man braucht bloß den oben erwähnten Vers im hebräischen Originaltexte und im Lichte der Kabbalah zu lesen, um zu finden, daß an Stelle der Worte, wie sie jetzt übersetzt stehen, die richtige Übersetzung lauten sollte:
Da begannen die Menschen sich selbst Jehovah zu nennen; und nicht:
Zu derselben Zeit fing man an zu predigen von des Herren Namen;
welches letztere eine Missübersetzung ist, einerlei ob absichtlich oder nicht. Wiederum die wohlbekannte Stelle:
Ich habe einen Mann von dem Herren.
sollte lauten:
Ich habe einen Mann gleich Jehovah.
Luther übersetzt die Stelle auf die eine Art, die römischen Katholiken anders.
Bischof Wordsworth übersetzt sie:
Cain - ich habe erzeugt - Kain von Kâ´nithi, ich habe erzeugt.
Luther:
Ich habe den Mann, den Herren (Jehovah).
Und der Verfasser von The Source of Measures:
Ich habe gemessen einen Mann gleich Jehovah.
Die letzte ist die richtige Übersetzung, denn (a) ein berühmter Rabbiner, ein Kabbalist, erklärte die Stelle der Schreiberin auf genau dieselbe Art, und (b) diese Darstellung ist identisch mit der, welche in der Geheimlehre des Ostens mit Bezug auf Brahmâ enthalten ist.

(aus "Die Geheimlehre II" von Blavatsky)

Freitag, 23. Februar 2007

Auszug 1 Geheimlehre II - Stichworte: Allegorie Krieg des Himmels und des "Falls", Schaffung des Menschen,

Der „Fall“ ist eine universelle Allegorie. Sie stellt an das eine Ende der Leiter der Entwicklung den „Aufruhr“, d. i. die Thätigkeit des differentiierenden Denkens oder Bewußtseins auf seinen verschiedenen Ebenen, welches Vereinigung mit dem Stoffe sucht; und an das andere, das niedere Ende, den Aufruhr des Stoffes gegen den Geist, oder der Thätigkeit entgegen der geistigen Trägheit. Und hier liegt der Keim eines Irrtums, welcher so verderbliche Wirkungen auf die Intelligenz civilisierter Gesellschaften durch mehr als 1800 Jahre gehabt hat. In der ursprünglichen Allegorie wurde der Stoff - also die mehr materiellen Engel - als der Besieger des Geistes betrachtet, oder der Erzengel, welcher auf dieser Ebene „fielen“. Sie vom flammenden Schwert (oder den tierischen Leidenschaften) hatten die Geister der Finsternis in die Flucht gejagt.
Aber die letzteren hatten für die Oberherrschaft der bewußten und göttlichen Geistigkeiten auf Erden gekämpft und fehlten, unterliegend der Macht des Stoffes. Aber im theologischen Dogma sehen wir das Umgekehrte. Michael, welcher ist wie Gott“, der Stellvertreter des Jehovah, welcher der Leiter der himmlischen Scharen ist - wie Lucifer in Miltons Phantasie der der höllischen Scharen - behält die Oberhand über Satan. Es ist wahr, daß die Natur Michaels abhängt von der seines Schöpfers und Meisters. Wer der letztere ist, kann man durch sorgfältiges Studium der Allegorie des „Krieges im Himmel“ nach dem astronomischen Schlüssel herausfinden. Wie von Bentley gezeigt wurde, sind der „Kampf der Titanen gegen die Götter“ im Hesiod. und auch der Krieg der Asuras, oder der Târakâmaya, gegen die Devas, in der purânischen Legende, in allem übereinstimmend bis auf die Namen. Die Aspekte der Sterne zeigen - Bentley nimmt das Jahr 945 v. Chr. als das nächste Datum für eine solche Konjunktion - daß:
Der beste und vollständigste aller solcher Kalender in der Gegenwart, wie die gelehrten Brâhmanen von Südindien verbürgen, ist der bereits erwähnte Tamil-Kalender, genannt das Tirukkanda Panchânga, kompiliert, wie man uns sagt, aus und in voller Übereinstimmung mit geheimen Bruchstücken von Asuramaya´s Daten. Und so wie Asuramaya der größte Astronom gewesen sein soll, so lispelt man sich auch zu, daß er der mächtigste „Zauberer“ gewesen sei von der „weißen Insel, welche schwarz geworden war vor Sünde“, d. i. von den Inseln der Atlantis.

...

Die „weiße Insel“ ist ein symbolischer Name. Asuramaya soll, z. B. nach der Überlieferung des Jnâna-bhâskara, in Romaka-pura, im Westen, gelebt haben; weil der Name eine Anspielung auf das Land und die Wiege der „Schweißgeborenen“ der dritten Rasse ist. Jenes Land oder Festland war Zeitalter vorher verschwunden, bevor Asuramaya lebte, nachdem er ein Atlantier war. Aber er war ein unmittelbarer Abkömmlich der Weisen Rasse, der Rasse, die niemals stirbt. Zahlreich sind die Legenden über diesen Helden, den Zögling des Sûrya, des Sonnengottes selbst, wie die indischen Berichte angeben. Es ist von geringer Wichtigkeit, ob er auf der einen oder auf der andern Insel lebte, aber die Frage ist die, zu beweisen, daß er kein Mythos war, zu dem Dr. Weber und andere ihn machen möchten. Die Thatsache, daß Romaka-pura im Westen als der Geburtsort dieses Helden der Urzeit genannt wird, ist um so interessanter, weil es so sehr bedeutsam in betreff der esoterischen Lehre über die schweißgeborenen Rassen ist, die Menschen, die aus den „Poren ihrer Eltern“ geboren sind. „ROMA-KÛPAS“ bedeutet „Haarporen“ im Sanskrit. Im Mahâbhârata heißt es von einem Volke mit Namen Raumas, daß es aus den Poren des Vîabhadra hervorgebracht worden sei, des schrecklichen Riesen, welcher das Opfer des Daksha zerstörte. Andere Stämme und Leute werden auch als auf diese Art geboren dargestellt. All dies sind Bezugnahmen auf die spätere zweite und frühere dritte Wurzelrasse.

...

Das mag als eine Abschweifung von dem Hauptgegenstande betrachtet werden: aber es ist eine sehr notwendige mit Rücksicht auf christliche Leser. Denn wer - wenn er ohne Voreingenommenheit die bezüglichen Legenden von Abram, Sarai oder Sarah, welche „schön anzuschauen war“, und jene von Brahmâ und Sarasvatî, oder Shrî, Lakshmî-Venus, mit den Beziehungen aller dieser zum Monde und Wasser studiert hat; - und insbesondere einer, der die wirkliche kabbalistische Bedeutung des Namens Jehovah und seine Beziehung zu, und seinen Zusammenhang mit dem Monde versteht - wer kann zweifeln, daß die Geschichte des Abram auf der des Brahmâ beruht, oder daß die Genesis nach den alten Umrisses geschrieben ward, die von einer jeden alten Nation benutzt wurde? Alles in den alten Schriften ist allegorisch - alles beruht auf und ist untrennbar verknüpft mit Astronomie und Kosmolatrie.

...

Die geheimen Lehren zeigen, daß die göttlichen Vorfahren die Menschen auf sieben Teilen der Kugel erschufen, „ein jeder an seiner Stelle“ – d. i. ein jeder eine äußerlich und innerlich verschiedene Rasse von Menschen, und in verschiedenen Zonen. Diese polygenetische Behauptung wird anderwärts betrachtet, in Strophe VII. Aber wer sind „Sie“, welche erschaffen, und die „Herren der Flamme“, „welche nicht erschaffen wollten“? Der Occultismus teilt die „Schöpfer“ in zwölf Klassen; von welchen vier „Befreiung“ erlangt haben bis zum Ende des „großen Zeitalters“, die fünfte ist daran, sie zu erreichen, aber bleibt noch thätig auf den intellektuellen Ebenen, während die sieben noch unter
unmittelbarem karmischen Gesetz stehen. Diese letzteren wirken auf den menschentragenden Globen unserer Kette.
Die exoterischen indischen Bücher erwähnen sieben Klassen von Pitris, und unter diesen zwei verschiedene Arten von Vorfahren oder Ahnen: die Barhishad und die Agnishvâtta; oder jene, welche im Besitze des „heiligen Feuers“ sind, und jene, welche desselben entbehren. Der indische Ritualismus scheint sie mit Opferfeuern in Zusammenhang zu bringen, und mit Grihastha Brâhmanen in früheren Inkarnationen; mit jenen, welche ihre hausväterlichen heiligen Feuer in ihren früheren Geburten unterhalten haben, wie sie wollten, und mit jenen, welche dies nicht gethan. Die Unterscheidung ist, wie gesagt, aus den Veden hergeleitet. Die erste und höchste Klasse (esoterisch), die Agnishvâtta, werden in der exoterischen Allegorie als Grihastha oder brâhmanische Hausväter dargestellt, welche dadurch, daß sie in ihren vergangenen Geburten in anderen Manvantaras es unterlassen hatten, ihre häuslichen Feuer zu unterhalten und Brandopfer darzubringen, jeden Anspruch darauf verloren hatten, daß ihnen Darbringungen mit Feuer gewidmet werden. Hingegen werden die Barhishad, welche Brâhmanen sind, die ihre hausväterlichen heiligen Feuer unterhalten haben, bis zum heutigen Tage so verehrt. Somit werden die Agnishvâtta als das Feuer entbehrend, und die Barhishad als im Besitze desselben befindlich dargestellt.
Aber die esoterische Philosophie erklärt die ursprünglichen Eigenschaften als durch den Unterschied zwischen den Naturen der beiden Klassen veranlaßt: die Agnishvâtta Pitris entbehren des „Feuers“, d. i. des Zeugungstriebes, weil sie zu göttlich und rein sind; indessen die Barhishad, welche die mit der Erde enger verknüpften Mondgeister sind, die schöpferischen Elohim der Form oder des Adams von Staub sind. Die Allegorie sagt, daß Sanandana und andere Vedhas, die Söhne des Brahmâ, seine ersten Nachkommenschaft: ohne Begierde oder Leidenschaft waren, durchdrungen von heiliger Weisheit, dem Weltalle entfremdet und ohne Begierde nach Nachkommenschaft.

...

Diejenigen, welche nicht im stande sind, den geistigen unsterblichen Menschen zu schaffen, projizieren das unvernünftige Vorbild (den Astralkörper) des körperlichen Wesens; und, wie man sehen wird, waren es jene, welche sich nicht vermehren wollten, die sich selbst dem Wohle und der Erlösung der geistigen Menschheit opferten. Denn, zur Vollendung des siebenfältigen Menschen sind als Zusatz zu seinen drei niederen Prinzipien, und um dieselben mit seiner geistigen Monade zusammenzukitten – welche in einer solchen Form niemals anders als in einem absolut latenten Zustande wohnen könnte – zwei verbindende „Prinzipien“ notwendig: Manas und Kâma. Dies erfordert ein lebendiges geistiges Feuer des mittleren Prinzipes aus dem fünften und dritten Zustande des Plerôma. Aber dieses Feuer ist der Besitz der Dreiecke, nicht der (vollkommenen) Würfel, welche die Englischen Wesen symbolisieren; indem die ersteren sich von der Ersten Schöpfung her in den Besitz desselben gesetzt
haben und dasselbe für sich selbst verwendet haben sollen, wie in der Allegorie des Prometheus. Diese sind die thätigen, und daher – im Himmel – nicht länger mehr „reinen“ Wesen. Sie sind die unabhängigen und freien Intelligenzen geworden, welche in jeder Theogonie als für diese Unabhängigkeit und Freiheit kämpfende dargestellt werden, und daher als – im gewöhnlichen Sinne – „aufrührerisch gegen das göttliche passive Gesetz“. Diese sind dann jene „Flammen“ – die Agnishvâtta – welche, wie in dem Shloka gezeigt, „zurückbleiben“, anstatt mit den anderen zusammen daranzugehen, die Menschen auf Erden zu schaffen. Aber die wahre esoterische Bedeutung ist die, daß die meisten von ihnen bestimmt waren, sich als die Egos der bevorstehenden Ernte der Menschheit zu inkarnieren.

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Selbst in der chaldäischen Exoterik werden Wesen, welche sich weigern zu erschaffen, und dadurch angeblich dem Demiurgen entgegentreten, als Geister der Finsternis geschmäht. Die Suras, welche ihre intellektuelle Unabhängigkeit gewinnen, bekämpfen die Suras, welche derselben entbehren und als ihre Leben in nutzlosem Zeremoniendienst, welcher auf blindem Glauben begründet ist, verbringend dargestellt werden, - ein Wink. Der jetzt von den orthodoxen Brâhmanen ignoriert wird – und sofort werden die ersteren zu A-Suras.
Typhon schneidet Osiris in vierzehn Stücke, um ihn daran zu hindern, die Welt zu bevölkern und so Elend zu schaffen; und Typhon wird in der exoterischen theologischen Lehre zur Macht der Finsternis. Aber all dies ist die exoterische Schale. Die Verehrer der letzteren sind es, welche die Bemühung
und Selbstaufopferung jener, welche den Menschen zu ihrem ursprünglichen Zustande der Göttlichkeit durch selbstbewußte Anstrengungen verhelfen möchten, dem Ungehorsame und Aufruhr zuschreiben; und diese Verehrer der Form sind es, welche Dämonen aus den Engeln des Lichtes gemacht haben.

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Von ihnen wurden jene, welche unsere Erde und ihre Sterblichen erschaffen hatte, gerade an die Grenze der mâyâvischen Materie versetzt und ihren Anhängern wurde gelehrt zu denken – zum großen Missbehagen der Kirchväter – daß für die Schöpfung jener im geistigen und moralischen Sinne jämmerlichen Rassen, welche unsere Kugel zieren, keine hohe Gottheit verantwortlich gemacht werden könne, sondern bloß Engel einer niederen Hierarchie, in welche Klassen sie den jüdischen Gott Jehovah verbannten.
Denn wenn man zugesteht, daß das Paar in Unwissenheit von Gut und Böse war, bevor es die verbotene Frucht aß, wie konnte man von ihm erwarten, daß er wisse, daß Ungehorsam böse sei? Wenn beabsichtigt war, daß der ursprüngliche Mensch ein halbverständiges, oder vielmehr verstandloses Wesen bleiben solle, dann war seine Schöpfung zwecklos und sogar grausam, wenn von einem allmächtigen und vollkommenen Gotte bewirkt. Aber Adam und Eva werde, sogar in der Genesis, dargestellt, als geschaffen von einer Klasse niederer göttlicher Wesen, den Elohim, welche so eifersüchtig auf ihre persönlichen Vorrechte als vernünftige und intelligente Geschöpfe sind, daß sie dem Menschen nicht gestatten wollen, zu werden „als unser einer“. Dies ist klar, selbst nach dem buchstäblichen Sinne der Bibel. Die Gnostiker hatten daher Recht, wenn sie den jüdischen Gott als zu einer Klasse von niedrigeren, materiellen und nicht sehr heiligen Bewohnern der unsichtbaren Welt gehörig betrachteten. In Isis Unveiled werden verschiedene dieser gnostischen Systeme gegeben. Eines ist dem Codex Nazaräus, der Schrift der Nazarener entnommen, welche, obwohl sie lange vor den Tagen Christi, und selbst vor den Gesetzen Mosis existierten, Gnostiker waren, und viele von ihnen Initiierte. Sie hielten ihre „Mysterien des Lebens“ in Nazara (dem alten und neuen Nazareth) ab, und ihre Lehren sind ein getreuer Wiederhall der Unterweisung der Geheimlehre - von denen wir einige jetzt zu erklären unternehmen.
Die „schaffenden“ Kräfte bringen den Menschen hervor, aber sie verfehlen ihr Endziel. Alle diese Logoi streben, den Menschen mit bewußtem unsterblichen Geiste zu begaben, reflektiert bloß in dem Gemüte (Manas); sie fehlen, und alle werden als für den Misserfolg, wenn nicht für den bloßen Versuch gestraft dargestellt. Welches ist die Natur der Bestrafung? Ein Urteil auf Gefangenschaft in der unteren oder niederen Region, welche unsere Erde ist, die niedrigste in ihrer Kette; eine „Ewigkeit“ – im Sinne der Dauer des Lebenscyklus – in der Dunkelheit der Materie oder innerhalb des tierischen Menschen.
Den halb unwissenden und halb hinterlistigen Kirchenvätern gefiel es, das anschauliche Symbol zu entstellen. Sie machten sich die Metapher und Allegorie in einer jeden alten Religion zu nutze, sie zum Vorteile der neuen zu drehen. So wurde der Mensch in die Finsternis einer materiellen Hölle umgewandelt; sein göttliches Bewußtsein, erlange von seinem innewohnenden Prinzip, dem Mânasas, oder dem inkarnierten Deva, wurde zu den grellen Flammen der infernalen Region, und unsere Kugel zu dieser Hölle selbst. Pippala, Haoma, die Frucht des Baumes der Erkenntnis wurden als die verbotene Frucht verleumdet und die „Schlange der Weisheit“, die Stimme der Vernunft und des Bewußtseins, blieb für Zeitalter gleichbedeutend mit dem gefallenen Engel, welcher der alte Drache ist, der Teufel!

(aus "Die Geheimlehre II" von Blavatsky)

Auszug 8 Geheimlehre I - Stichworte: Aufzeichnungen der Atlanter, indische Puranen

Es giebt unter den geheimen Büchern ein Werk, genannt der Spiegel der Zukunft, in welchem alle die Kalpas innerhalb von Kalpas, und Cyklen im Schoße des Shesha oder der unendlichen Zeit aufgezeichnet sind. Dieses Werk wird dem Pesh-Hun-Nârada zugeschrieben. Es besteht ein anderes altes Werk, welches verschiedenen Atlantiern zugeschrieben wird. Diese beiden Aufzeichnungen versehen uns mit den Zahlen unserer Cyklen, und mit der Möglichkeit, das Datum zukünftiger Cyklen zu berechnen. Die chronologischen Berechnungen jedoch, welche gegenwärtig mitgeteilt werden sollen, sind jene der Brâhmanen, wie weiterhin erklärt: aber die meisten derselben sind auch jene der Geheimlehre.
Die Chronologie und die Berechnungen der brâhmanischen Initiierten beruhen auf den indischen Tierkreisaufzeichnungen und auf den Werken des obengenannten Astronomen und Magiers - Asuramaya. Die atlantischen Tierkreisaufzeichnungen können nicht irren, da sie unter der Anleitung jener zusammengestellt wurden, welche der Menschheit unter anderem zum ersten Male die Astronomie lehrten.
Aber hier treten wir neuerlich mit Bedacht und ohne Sorge einer neuen Schwierigkeit entgegen. Man wird uns sagen, daß unsere Behauptung von der Wissenschaft widersprochen wird, in der Person eines Mannes, der (im Westen) als eine große Autorität in Bezug auf alle Gegenstände der Sanskritlitteratur betrachtet wird - Professor Albrecht Weber zu Berlin. Das ist nun einmal zu unserm großen Bedauern nicht anders; und wir sind bereit, das zu vertreten, was jetzt gesagt wird. Asuramaya, auf welchen die epische Überlieferung als auf den ältesten Astronomen in Âryavârta hinweist, als auf einem, dem „der Sonnengott Kenntnis der Sterne mitgeteilt hat,“ in eigener Person, wie Dr. Weber selbst bemerkt, wird von diesem auf eine sehr geheimnisvolle Weise mit dem „Ptolemaios“ der Griechen identifiziert. Kein gewichtigerer Grund wird von ihm für diese Identifikation angeführt als der folgende:
Dieser letztere Name (Ptolemaios) wurde, wie wir aus der Inschrift des Piyadasi ersehen, zum indischen „Turamaya“, woraus der Name „Asura Maya“ sehr leicht entstehen konnte.
Ohne Zweifel „konnte“ er das, aber die Lebensfrage lautet: Giebt es irgendwelche guten Beweise dafür, daß er so entstanden ist? Der einzige Beweis, der dafür geliefert wird, besteht darin, daß es so sein muß:
Weil . . . dieser Maya ausdrücklich nach Romaka-pura im Westen gewiesen der große Lehrer der Astronomie ist, gelernt hat oder nicht, sicher ist, daß er den Guru des Garga in Bezug auf seine Kenntnis cyklischer Verwicklungen übertrifft. Er ist es, der die Ansicht über unsern Fortschritt und über unser nationales Wohl und Wehe hat. Er ist es, der die Kriege in Gang bringt und ihnen ein Ende macht. In den alten Strophen wird dem Pesh-Hun zugeschrieben, daß er alle astronomischen und kosmischen Cyklen der Zukunft berechnet und aufgezeichnet und den ersten Betrachtern des Himmelsgewölbes die Wissenschaft gelehrt habe. Und Asuramaya soll alle seine astronomischen Werke auf jene Aufzeichnungen begründet und die Dauer zukünftiger Cyklen bis zum Ende dieses Lebenscyklus oder dem Ende der siebenten Rasse bestimmt haben.
Einerlei nun, ob Asuramaya als ein moderner Mythos zu betrachten ist, als eine Persönlichkeit, die zur Zeit der makedonischen Griechen blühte, oder als das, wofür ihn die Occultisten ausgeben, auf jeden Fall stimmen seine Berechnungen vollständig mit jenen der geheimen Aufzeichnungen überein.
Aus Bruchstücken unermesslich alter, dem atlantischen Astronomen zugeschriebener und in Südindien gefundener Werke wurde der anderwärts erwähnte Kalender von zwei sehr gelehrten Brâhmanen in den Jahren 1884 und 1885 zusammengestellt. Das Werk wird von den besten Pandits als fehlerlos bezeichnet - vom brâhmanischen Standpunkt - und bezieht sich insoweit auf die Chronologie der orthodoxen Lehren.

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In den indischen Purânen sieht man Brahmâ, den Schöpfer, verschiedene „Schöpfungen“ nach ebenso vielen Mißerfolgen neu beginnen, und zwei große Schöpfungen werden erwähnt, die Pâdma- und die Vârâhaschöpfung, die gegenwärtige, in welcher die Erde aus dem Wasser von Brahmâ in der Gestalt eines Ebers, dem Varâha Avatâra, emporgehoben wurde. Die Schöpfung wird dargestellt als ein Spiel, als eine Unterhaltung (Lîlâ) des schöpferischen Gottes.
Der Zohar spricht von ursprünglichen Welten, welche ebenso bald zu Grunde gingen, als sie ins Dasein traten. Und dasselbe heißt es im Midrasch, wo Rabbi Abahu ausdrücklich erklärt, daß „der Heilige“ der Reihe nach verschiedene Welten erschaffen und zerstört hat, bevor er mit der gegenwärtigen Erfolg hatte. Dies bezieht sich nicht nur auf andere Welten im Raume, sondern auch auf ein Geheimnis unserer eigenen Kugel, das in der Allegorie von den „Königen von Edom“ enthalten ist. Denn die Worte, „Dieser da gefällt mir“, werden in der Genesis wiederholt, wenn auch in entstellter Ausdrucksweise, wie üblich. Die chaldäischen Bruchstücke über Kosmogonie in den Keilinschriften und anderwärts zeigen zwei getrennte Schöpfungen von Tieren und Menschen, von denen die erste zerstört wurde, da sie ein Mißerfolg war. Die kosmogonischen Tafeln zeigen, daß dieser unserer thatsächlichen Schöpfung andere vorangingen; und wie vom Verfasser von The Qabbalah gezeigt wird, sagt die Kabbalah dasselbe, im Zohar, in der Siphra Dtzenioutha, im Jovah Rabba Im Sepher Jetzirah oder der „Zahl der Schöpfung“ wird der ganze Entwicklungsvorgang durch Zahlen gegeben. In seinem „zweiunddreißig Pfaden der Weisheit“ wird die Zahl 3 viermal wiederholt, und die Zahl 4 fünfmal. Daher ist die Weisheit von Gott in Zahlen (Sephrim oder Sephiroth) enthalten, denn Sepher (oder S-ph-r, wenn unvokalisiert) bedeutet „rechnen“. Und daher finden wir auch bei Plato die Behauptung, daß die Gottheit bei der Herstellung des Weltalls „geometrisiert“.

...

Es ist dies kein Ort für philologische Untersuchungen. Aber der Leser möge daran erinnert sein, daß die Worte Ad und Adi im Sanskrit der „erste“ bedeuten; im Aramäischen „ein“ (Ad-ad, der „einzige“); im Assyrischen „Vater“, woher Ak-ad oder „Vater-Schöpfer“. Und sobald einmal die Behauptung als richtig 128 a, u. s. w. befunden wird, wird es ziemlich schwer, Adam auf die mosaische Bibel allein zu beschränken und darin einfach einen jüdischen Namen zu sehen. Es besteht eine häufige Verwirrung in den Attributen und Genealogieen der Götter in ihren Theogonieen, dem Alpha und dem Omega der Aufzeichnungen dieser symbolischen Wissenschaft, wie sie der Welt von den halbinitiierten brâhmanischen und biblischen Schriftstellern gegeben sind. Doch konnte eine solche Verwirrung nicht durch die frühesten Nationen, die Abkömmlinge und Schüler der göttlichen Unterweiser angerichtet worden sein; denn sowohl Attribute wie Genealogieen waren untrennbar verknüpft mit kosmogonischen Symbolen, indem die „Götter“ das Leben und das lebengebende „Seelenprinzip“ der verschiedenen Regionen des Weltalls sind. Nirgends und bei keinem Volke wurde der Spekulation gestattet, über diese geoffenbarten Götter hinaus zu schweifen. Die schrankenlose und unendliche Einheit bliebt für jede Nation ein jungfräulicher verbotener Boden, unbetreten von den Gedanken des Menschen, unberührt von fruchtloser Spekulation. Die einzige Bezugnahme auf sie lag in der einfachen Vorstellung von ihrer diastolischen und systolischen Eigenschaft, von ihrer periodischen Ausdehnung oder Erweiterung, und Zusammenziehung. In dem Weltalle mit allen seinen unzähligen Myriaden von Systemen und Welten, die in Ewigkeit verschwinden und wiedererscheinen, mußten die anthropomorphisierten Kräfte oder Götter, ihre Seelen, mit ihren Körpern aus dem Sehkreise verschwinden.

(aus "Die Geheimlehre I" von Blavatsky)

Mittwoch, 14. Februar 2007

Auszug 7 Geheimlehre I - Stichworte: Aufzeichnungen der Ägypter, indische Zeitrechnung

Simplicius, im sechsten Jahrhunderte n. Chr. schreibt, daß er immer gehört habe, daß die Ägypter astronomische Beobachtungen und Aufzeichnungen durch einen Zeitraum von 630 000 Jahren aufbewahrt hätten. Diese Feststellung scheint Herrn Gerald Massey zu erschrecken, welcher dazu bemerkt: Wenn wir diese Zahl von Jahren als Monate lesen, wie Eudoxus sagte, daß die Ägypter einen Monat ein Jahr nannten, d. i. einen Zeitabschnitt, so würde das noch immer die Dauer von zwei Präcessionscyklen (51 736 Jahre) ergeben.
Diogenes Laertius versetzte die astronomischen Berechnungen der Ägypter auf 48 863 Jahre vor Alexander den Großen zurück. Martianus Capella bestätigt dies, indem er der Nachwelt sagt, daß die Ägypter durch mehr als 40 000 Jahre Astronomie im geheimen studiert hatten, bevor sie ihre Kenntnis der Welt mitteilten.
Verschiedene wertvolle Citate werden in der Natural Genesis gemacht in der Absicht, die Theorien des Verfassers zu unterstützen, aber sie rechtfertigen die Lehren der Geheimlehre weit mehr. Zum Beispiel wird Plutarch aus seinem Leben des Sulla angeführt, wie er sagt:
Eines Tages, als der Himmel hell und klar wurde, wurde aus demselben der Ton einer Trompete gehört, so laut, durchdringend und traurig, daß er die Welt in Schrecken und Erstaunen versetzte. Die tuskischen Weisen sagten, daß er eine neue Menschenrasse verkündete, und eine Erneuerung der Welt; denn sie behaupteten, daß es acht verschiedene Arten von Menschen gäbe, alle unterschieden durch Leben und Sitten; und daß der Himmel einer jeden ihre Zeit zugemessen habe, welche durch den Umlauf des großen Jahres (25 868 Jahre) begrenzt sei. Dies erinnert einen stark an unsere sieben Menschenrassen, und an die achte – den „tierischen Menschen“ – der von der späteren dritten Rasse abstammte; sowie auch an die aufeinanderfolgenden Versenkungen und die Zerstörung der Festländer, wodurch schließlich diese Rasse fast gänzlich ausgerottet wurde. Die 4 320 lunaren Jahre der Welt – in der Bibel werden die solaren Jahre gebraucht – sind an sich nicht eingebildet, wenn auch ihre Anwendung ganz irrtümlich ist, denn sie sind bloß das entstellte Echo der ursprünglichen esoterischen und späterhin der brâhmanischen Lehre in Bezug auf die Yugas. Ein Tag des Brahmâ ist gleich 4 320 000 000 Jahren, und ebenso lange währt eine Nacht des Brahmâ, oder die Dauer eines Pralaya, nach welchem eine neue „Sonne“ triumphierend über einem neuen Manvantara aufgeht, für die siebenfältige Kette, die sie beleuchtet. Die Lehre war Jahrhunderte vor der christlichen Zeitrechnung nach Palästina und Europa vorgedrungen, und war in den Gemütern der mosaischen Juden gegenwärtig, welche auf ihr ihren kleinen Cyklus begründeten, obwohl derselbe seinen vollen Ausdruck erst durch die christlichen Chronologen der Bibel erhielt, welche ihn übernahmen, sowie auch den 25sten Dezember, den Tag, an welchem alle solaren Götter sich inkarniert haben sollen. Was Wunder dann, daß der Messias im „lunaren Jahre der Welt 4320“ geboren gemacht wurde? Die „Sonne der Gerechtigkeit und Erlösung“ war wieder einmal aufgegangen und hatte die pralayische Finsternis des Chaos und Nichtseins auf der Ebene unserer objektiven kleinen Kugel und Kette zerstreut.

(aus "Die Geheimlehre I" von Blavatsky)

Freitag, 9. Februar 2007

Auszug 6 Geheimlehre I - Stichworte: Geist und Materie

Was ist Materie? Ist der Stoff unseres gegenwärtigen gegenständlichen Bewusstseins irgend etwas anderes als unsere Empfindungen? Es ist wahr, die Empfindungen, die wir erhalten, kommen von außen; aber können wir in Wirklichkeit – ausgenommen in Ausdrücken der Empfindungswelt – von dem „groben Stoffe“ dieser Ebene als von einer Wesenheit sprechen, die von uns getrennt und unabhängig ist? Auf alle solche Schlüsse antwortet der Occultismus: Es ist wahr, in Wirklichkeit ist die Materie nicht unabhängig von unseren Wahrnehmungen, und existiert nicht außerhalb derselben. Der Mensch ist eine Täuschung: zugegeben! Aber das Dasein und die Wirksamkeit anderer, noch illusorischer, aber nicht weniger wirksamer Wesenheiten als wir sind, ist eine Behauptung, die durch diese Lehre des vedântischen und selbst Kantischen Idealismus nicht entkräftet, sondern vielmehr bestärkt wird.
Und es wird ferner behauptet, daß sogar die griechischen und römischen katholischen Christen weiser sind, so wie sie es tun, an Engel, Erzengel, Archonten, Seraphim und Morgensterne, kurz gesagt an alle jene theologischen deliciae humani generis, welche die kosmischen Elemente regieren, zu glauben– selbst wenn sie dieselben alle blindlings mit einem anthropomorphischen Gott in Zusammenhang bringen und auf einen solchen zurückführen – als die Wissenschaft mit ihrem Unglauben an sie alle insgesamt, und mit ihrer Verfechtung ihrer mechanischen Kräfte. Denn diese wirken sehr oft mit mehr als menschlicher Intelligenz und Zweckmäßigkeit. Nichtsdestoweniger wird diese Intelligenz geleugnet und dem blinden Zufall zugeschrieben.
Wenn daher „andere Welten“ erwähnt werden – einerlei ob besser oder schlechter, geistiger oder noch materieller, obwohl in beiden Fällen unsichtbar -, so versetzt der Occultist diese Sphären weder außerhalb noch innerhalb der Erde, wie es die Theologen und die Dichter tun; denn ihre Lage ist nirgends in dem den Profanen bekannten und von ihnen verstandenen Raume. Sie sind gewissermaßen mit unserer Welt vermischt – sie durchdringen dieselbe und sind von ihr durchdrungen. Es gibt Millionen und Millionen von unsichtbaren Welten; es gibt eine noch größere Anzahl außer den für das Fernrohr sichtbaren, und viele von der letzteren Art gehören nicht unserer objektiven Daseinssphäre an. Obwohl so unsichtbar, als ob sie Millionen von Meilen jenseits unseres Sonnensystems wären, sind sie doch bei uns, uns nahe, innerhalb unserer Welt, ebenso objektiv und materiell für ihre betreffenden Bewohner, wie die unsrige für uns...

....Die Monaden, so dachte er (Anmerk.: Leibniz)(und so denken auch wir), sind überall. So ist die menschliche Seele eine Monade, und eine jede Zelle im menschlichen Körper hat ihre Monade, sowie eine jede Zelle in tierischen, pflanzlichen und selbst in den sogenannten anorganischen Körpern. Seine Atome sind die Moleküle der modernen Wissenschaft, und seine Monaden jene einfachen Atome, welche die materialistische Wissenschaft gläubig annimmt, obwohl sie niemals Erfolg haben wird im Verkehre mit denselben – ausgenommen in der Einbildung...

...Geist ist Stoff auf der siebenten Ebene; Stoff ist Geist auf dem niedrigsten Punkte seiner cyklischen Tätigkeit; und beide sind – Mâyâ.

„Es gibt verschiedene Bezeichnungen für ‚Engel’ in der Bibel, welche deutlich zeigen, daß unter diesem Ausdrucke vielmehr Wesen wie die Elementale der Kabbala und die Monaden des Leibnitz verstanden werden müssen, als das, was gewöhnlich darunter verstanden wird. Sie werden genannt: ‚Morgensterne’, ‚flammende Feuer’, ‚die Mächtigen’, und der heilige Paulus sieht sie in seiner kosmogonischen Vision als ‚Fürstentümer und Mächte’. Solche Namen wie diese schließen die Idee der Persönlichkeit aus, und wir finden uns gezwungen, an sie als an unpersönliche Existenzen zu denken ... als an einen Einfluss, eine geistige Substanz, oder bewusste Kraft.“ (Pp. 321, 322.)

(aus "Die Geheimlehre I" von Blavatsky)

Mittwoch, 7. Februar 2007

Auszug 5 Geheimlehre I - Stichwort: exoterische Religionen als verfälschte esoterische Lehren, Gnostizismus

Es ist eitel und nutzlos für die Protestanten, gegen die römischen Katholiken wegen ihrer „Mariolatrie“ zu eifern, die auf dem alten Kultus der Mondgöttinnen beruht, wenn sie selbst den Jehovah verehren, der in hervorragendem Maße ein lunarer Gott ist; und wenn beide Kirchen in ihren Theologieen den Sonnen-Christus und die Mond-Dreieinigkeit angenommen haben....

...So haben Thatsache und Wahrheit wieder einmal die Hand der „exakten“ Wissenschaft gelenkt und sie gezwungen, ihre Anschauungen zu erweitern und ihre Ausdrücke zu ändern, welche die Menge maskierten und sie zu einem einzigen Körper reduzierten - wie die siebenfältigen Elohim und ihre Scharen von den materialistischen Theologen in einen einzigen Jehovah verwandelt worden sind. Man ersetze die chemischen Ausdrücke „Molekül“, „Atom“, „Teilchen“ u. s. w. durch die Worte „Scharen“, „Monaden“, „Devas“ u. s. w., und man möchte glauben, die Entstehung der Götter, die ursprüngliche Evolution der manvantarischen intelligenten Kräfte sei beschrieben worden....

...Außerdem spricht sogar die römisch-katholische Theologie von „siebzig Planeten, die den Schicksalen der Nationen dieses Erdballes vorstehen“; und abgesehen von der irrtümlichen Anwendung, liegt mehr Wahrheit in dieser Überlieferung als in der exakten modernen Astronomie. Die siebzig Planeten sind in Zusammenhang mit den siebzig Ältesten des Volkes Israel, und die Regenten dieser Planeten sind gemeint, nicht die Scheiben selbst; das Wort siebzig ist ein Wortspiel und eine Maske für die 7 x 7 Unterteilungen. Jedes Volk und jede Nation hat, wie wir bereits gesagt haben, seinen Unmittelbaren Wächter, Hüter und Vater im Himmel – einen Planetengeist. Wir sind bereit, den Nachkommen von Israel, den Verehrern des Sabaoth oder Saturn, ihren eigenen Nationalgott, den Jehovah, zu lassen; denn in der Tat gehören ihm die Monaden des von ihm auserwählten Volkes, und die Bibel hat niemals ein Geheimnis daraus gemacht. Nur der Wortlaut der protestantischen englischen Bibel ist, wie gewöhnlich, nicht in Übereinstimmung mit jenen der Septuaginta und der Vulgata. Während wir nämlich in der ersteren lesen:
"Da der Allerhöchste (nicht Jehovah) den Völkern ihr Erbe verteilte ... setzte er die Grenzen der Völker nach der Zahl der Kinder Israel." lautet in der Septuaginta der Text: „nach der Zahl der Engel“, der Planetenengel, eine Leseart, die mit der Wahrheit und Tatsache mehr im Einklange steht.
Außerdem stimmen alle Texte darin überein: „des Herrn (Jehovahs) Teil ist sein Volk; Jakob ist die Schnur seines Erbes“; und das erledigt die Frage. Der „Herr“ Jehovah nahm Israel als seinen Teil; was haben andere Nationen mit dieser besonderen Nationalgottheit zu tun? So möge denn der „Engel Gabriel“ wachen über Iran und „Mikael-Jehovah“ über die Hebräer. Diese sind nicht die Götter anderer Nationen, und es ist schwer einzusehen, warum die Christen einen Gott hätten auswählen sollen, gegen dessen Befehle Jesus als erster sich in Aufruhr erhoben hat...

....bei den ägyptischen Gnostikern war es Thoth oder Hermes, welcher der Führer der Sieben war, deren Namen von Origenes gegeben werden als Adonai, Genius der Sonne; Tao, des Mondes; Eloi, des Jupiter; Sabaoth, des Mars; Orai, der Venus; Astaphai, des Merkur; und Ildabaoth (Jehovah), des Saturn. Die Pistis-Sophia schließlich, die die größte moderne Autorität auf dem Gebiete exoterischer gnostischer Glaubenslehren ist, der verstorbene Herr C. W. King als „dieses kostbare Denkmal des Gnostizismus“ bezeichnet – dieses alte Dokument wiederhallt den archaischen Glauben der Jahrtausende, indes es ihn verzerrt, um ihn sektiererischen Zwecken anzupassen. Die astralen Beherrscher der Sphären, der Planeten, erschaffen die Monaden oder Seelen aus ihrer eigenen Substanz aus „den Tränen ihrer Augen und aus dem Schweiße ihrer Qualen“, indem sie die Monaden mit einem Funken ihrer Substanz begaben, welche das göttliche Licht ist. Im zweiten Bande wird gezeigt werden, warum diese „Herren des Tierkreises und der Sphären“ von einer sektiererischen Theologie in die rebellischen Engel der Christen verwandelt worden sind, die dieselben von den sieben Devs der Magier hernahm, ohne die Bedeutung der Allegorie zu verstehen.Wie üblich wurde das, was göttlich, rein und geistig in seiner ersten Einheit ist und von seinem Anbeginn an war – infolge seiner Differentiation durch das verzerrte Prisma der menschlichen Vorstellungen – menschlich und unrein, indem es die eigene sündige Natur des Menschen wiederspiegele. So wurde mit der Zeit der Planet Saturn von den Verehrern anderer Götter geschmäht. Die unter dem Saturn geborenen Nationen – z. B. die jüdische, bei welcher er zum Jehovah wurde, nachdem er als ein Sohn des Saturn oder Ildabaoth von den Ophiten und im Buche Jasher betrachtet wurde – lagen in ewigem Kampfe mit jenen, die unter Jupiter, Merkur oder irgend einem anderen Planeten, ausgenommen Saturn-Jehovah, geboren waren; ungeachtet der Genealogien und Prophezeiungen war Jesus der Initiierte (oder Jehoshua) – der Typus, von dem der „historische“ Jesus kopiert wurde – nicht von rein jüdischem Blute, und anerkannte daher nicht den Jehovah; auch verehrte er keinen planetarischen Gott außer seinem eigenen „Vater“, welchen er kannte und mit welchem er verkehrte, so wie ein jeder hoher Initiierter es tut, „Geist zu Geist und Seele zu Seele“. Dagegen kann kaum eine Einwendung erhoben werden, wenn nicht der Kritiker zu jedermanns Befriedigung die seltsamen Sätze erklärt, die von dem Verfasser des vierten Evangeliums Jesus gelegentlich seiner Redestreite mit den Pharisäern in den Mund gelegt wurden:
"Ich weiß wohl, dass ihr Abrahams Samen seid ... Ich rede, was ich von meinem Vater gesehen habe; so tut ihr, was ihr von eurem Vater gesehen habt. ... Ihr tut eures Vaters Werke ... Ihr seid von eurem Vater, dem Teufel ...Derselbe ist ein Mörder von Anfang, und ist nicht bestanden in der Wahrheit; denn die Wahrheit ist nicht in ihm. Wenn er die Lüge redet, so redet er von seinem eigenen; denn er ist ein Lügner und der Vater derselben."
Dieser „Vater“ der Pharisäer war Jehovah, denn er war wesensgleich mit Kain, Saturn, Vulkan u.s.w., - der Planet, unter dem sie geboren waren und der Gott, den sie verehrten....
...Alle exoterischen Religionen können somit als gefälschte Kopien der esoterischen Lehre nachgewiesen werden.

(aus "Die Geheimlehre I" von Blavatsky)