Ich liebe diesen Regen, der in gerader Linie vom Himmel auf die Erde fällt. Er muß deshalb gerade herunterfallen, weil er mich dann auf meinem Balkon nicht erreichen kann und ich im Trockenen sitze, nur die regenfeuchte Luft um mich und ab und zu mal ein verirrter Regentropfen. Ich liebe es, dort mit nackten Beinen zu sitzen (am besten frisch geduscht und unbedingt völlig ungecremt!), um die Kühle zu spüren. Es darf nur nicht zu kühl werden! Seltsamerweise friere ich obenrum viel schneller als an den Beinen. Vielleicht ist dort meine Fettschicht dicker. Es ist, als könnte ich meine Haut in solchen Momenten direkt atmen fühlen, wie sie sich gierig durch jede Pore die erfrischende Luft einverleibt. Es ist tatsächlich so, daß man in Luft baden kann, mit demselben Genuß wie in Wasser.
Jawohl, das bin ich. Ich kann es selbst kaum glauben. Ich war zwar schon sehr oft in den Anthologien der Bibliothek Deutschsprachiger Gedichte vertreten, aber immer eher so auf die Art: "Und Ihr Gedicht wurde auch noch für die Anthologie ausgewählt." Mit einem Preis wurde ich bisher nie prämiert. Ich habe übrigens, wie ich zu meiner Schande gestehen muß, bisher nie eine der Anthologien gekauft oder eines dieser komischen Gutachten bestellt, egal ob Basis oder erweitert. Es gibt ja böse Zungen, die behaupten, das wäre eh alles Nepp und es würden nur Autoren aufgenommen, die kaufen und Geld dort lassen. Ich bin das beste Beispiel dafür, daß dies nicht stimmt. Ich gehöre einfach nicht zu den Menschen, die mit allem, was sie veröffentlicht haben, unbedingt angeben müssen. Ich komme mir da eher albern vor. Eine sehr schlechte Voraussetzung für Selbstmarketing, ich weiß. Aber wenn ich gut verkaufen könnte, egal ob mich oder andere Dinge, dann wäre ich wahrscheinlich Handelsfrau geworden und nicht Schreiberin.
Es heißt, mein Werk sei hervorragend und sie schicken mir in den nächsten Tagen meinen Buchpreis zu. Leider stehts nichts in dem Brief, welches Buch ich "verliehen" bekommen habe. Da muß ich mich wohl überraschen lassen. Aber ich vermute mal ganz stark, man erhält dann eine der früheren Anthologien, oder? Lieber wäre mir ja als Preis das Paket für einen Lyrikband (2. Platz) gewesen, aber gut, man arbeitet sich halt so langsam die Preisleiter hoch. Meine Versorgung ist ebenfalls um 20 EUR gestiegen. Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen, aber es ist ja schon schön zu wissen, daß es nach oben geht und nicht nach unten.
Vorhin kam die Glossybox und diesmal bin ich wieder richtig begeistert. Genauer gesagt bin ich vor allem von einem Produkt begeistert, nämlich von dem Lidschattenpinsel von Teeez, weil ich den nicht nur sehr gut gebrauchen kann, sondern er auch noch wirklich gut aussieht. Weiter enthalten waren eine Schaum-Dusche "Wachgeküsst" von Kneipp - auch sehr in Ordnung, sowie ein Nagellack von Essie. Die Farbe ist zwar keine favorisierte von mir, so eine Art Himbeerrot, aber zumindest ist es eine Farbe, die mir steht (style hunter). Außerdem war in diesem Monat eine 3D-Schlafmaske von Ohropax in der Box. Nun bin ich ja etwas eigen mit Dingen an meinem Kopf, das heißt, ich ertrage Schlafmasken, Brillen, Mützen oder ähnliches meist nicht lange am Kopf, aber diese ist mit Klettverschluß, man kann sie also sehr locker einfach nur aufsetzen und ist dazu noch 3 D, liegt also nicht eng auf und schützt dabei das Augen-Makeup. Vielleicht ist das ja genau die richtige Schlafmaske für mich, damit ich so etwas auch mal trage. Das werde ich ausprobieren. Allerdings gefällt mir das Material nicht besonders. Ist alles Kunstfaser und sieht auch so billig aus, mal ganz abgesehen vom Geruch. Für eine hochsensible Diva wäre mindestens schwarzer Bio-Baumwollsamt angemessen. Mit dem Bronze-Shimmer von ModelCo kann ich leider weniger anfangen, irgendwie ist der Puder viel zu dunkel für meine helle Haut. Als Goodie gab es zwei kleine Zahnpastaproben von swiss smile. Die sind prima zum Verreisen.
Und dann erhielt ich heute noch etwas viel Besseres als die Glossybox, nicht nur, daß es endlich regnet, nein. Aber was das ist, erzähle ich euch erst im nächsten Blogeintrag.

Pro-Tipp: Wenn man die Wassermelone von außen nach innen in den Bauch umlagert, verschwinden sogar die Streifen!

(ist natürlich nur ein Schatten.)

Aus unbestimmten Gründen fällt mir ein altes, von mir begonnenes Romanfragment ein, welches noch irgendwo in einer Schublade herumliegt, allerdings bin ich mir selbst im Traum nicht sicher, ob dieses tatsächlich existiert oder das nicht eher eine Erinnerung an die Zukunft ist. In diesem Romanfragment kommen Erzählungen aus unserer Familie über Begebenheiten im zweiten Weltkrieg vor und mir wird mit einem Mal klar, daß ich etwas machen möchte, das mich wirklich angeht und berührt. Komödiantische Thriller haben zwar auch ihre Berechtigung, aber auf mich üben sie, zumindest zur Zeit, keine tiefere Anziehung mehr aus. Gleichzeitig kommt mir der Gedanke, oder besser gesagt die Erkenntnis, daß Kritik, insbesondere an den Vorgängen in der Gesellschaft, so lange sie nicht fanatisch oder aus Selbstzweck geschieht, eine sehr reine und reale Form der Liebe ist, die sich wohltuend von der distanzierten und unberührbaren Liebe spiritueller Gurus abhebt.
Ich arbeite mich gerade recht mühsam durch den dicken Wälzer von "Hitlers Tischgespräche" aus dem Nachlaß meines Vaters. Natürlich könnte ich es auch sein lassen, aber dazu bin ich doch zu geschichtsinteressiert. Letztens stolperte ich über eine aufgezeichnete Äußerung vom "Chef", der darin sinngemäß sagt, daß der Krieg doch viel Gutes für die Künstler bewirke, denn erst auf dem Schlachtfeld würden sie so richtig heranreifen. Was von Künstlern, die er aus dem Kriegsdienst zurückgeholt habe, an Selbsterlebtem dargestellt werde, gehöre zu dem Wertvollsten der Gegenwartskunst. Dabei mußte ich sofort an den Onkel meiner Mutter denken, der Künstler war und im Kriegsdienst gefallen ist, allerdings nicht bevor er noch die Zeichnung eines Schlachtfeldes nach Hause geschickt hatte. Diese Zeichnung ist verloren gegangen. Mein Großvater väterlicherseits war zwar beruflich kein Künstler, schrieb aber Gedichte, spielte Klavier und leitete einen Chor. Er ist vor Stalingrad in Kriegsgefangenschaft geraten und nach dem Krieg nach Hause zurückgekehrt, wo er seine Erlebnisse aufschrieb über die er sonst nie sprach. Auch seine Aufzeichnungen sind anscheinend verschollen. Nun ist die Familie meiner Mutter beim Kriegsende ausgebombt worden, so daß es durchaus sein kann, daß die Zeichnung damals ebenfalls vernichtet wurde, so wie es keine alten Fotos aus dieser Familienlinie mehr gibt. Und ich fragte mich, was all diese Künstler im Geiste, von denen es sicher noch viel mehr gab, die all das zeichneten und aufschrieben, was sie erlebten, wohl dazu gesagt hätten, daß ihre Dokumente wie durch Zufall im Laufe der Zeit verloren gehen, wobei man manchmal den Eindruck bekommt, daß der Zufall gar nicht so zufällig ist, sondern Ausdruck der inneren Ablehnung engerer und "involvierter" Angehöriger ist, sich mit diesen Dingen auseinanderzusetzen.
Nachdem es gestern bei SternTV um die Wäsche ging und auch darum, welche Teile der Waschmaschine ab und zu gereinigt werden sollten, schaute ich mir heute mal meine Waschmaschine genauer an. In der Sendung zeigten sie die Gummiabdichtung der Wäscheöffnung und meinten dort könne sich ein "Biofilm" mit Mikroben absetzen. Nun sieht meine Gummidichtung völlig anders aus als die in der Sendung und hat mich bisher noch nie sonderlich interessiert. Zuerst kommt eine breite Gummifläche, dann ein "Bruch" und danach eine schmalere Gummifläche. Beide Flächen sind sehr sauber und trocken. Aber erst jetzt bemerkte ich, daß sich hinter dem "Bruch" der Zugang zu einer tiefen Falte verbirgt. Mutig fasste ich hinein und stieß buchstäblich auf Gold. Nicht nur, daß ich neben Wasser darin Geld fand (sowie einen Knopf und das Teil eines Reißverschlusses), nein, sogar mein vor ca. acht Jahren spurlos verschollener Ohrring fand sich darin. Dieser hat sich jedoch inzwischen in der Waschlauge fast aufgelöst, aber die roten Steine sind noch deutlich zu erkennen. Damals war ich ja bereits so schlau gewesen, im Fusselsieb nachzuschauen, allerdings ohne Erfolg. Kein Wunder, lag er ja in der Gummifalte. Da ich nun schon so viel gefunden hatte, inspizierte und reinigte ich auch mal wieder das berüchtigte Fusselsieb. Wenn ich es herausgenommen habe und mit den Fingern vorsichtig in der Waschmaschinenöffnung herumtaste, fühle ich mich immer ein bißchen wie im Dschungelcamp bei einer neuen Challenge. Im Fusselsieb steckend fand ich dann außerdem einen verbogenen Draht. Ich vermute mal, das ist der Bügel einer meiner BHs. Ansonsten finde ich dort aber nie etwas außer Schleim und Fussel. Ich prangere das an! Ich möchte, daß der Osterhase mir ein neues Paar Ohrringe im Fusselsieb versteckt!
Das meinte auch die Postangestellte, die mich bediente, und die müssen ja an komischen Tagen einiges mehr mitmachen. Hinter mir stand eine ältere Frau in der Schlange, die gleich als sie die Post betrat, laut lästerte, wie lange es immer dauere und daß alle Mittagspause machen würden. Als sie nach FÜNF Minuten an der Reihe war, verließ sie den Schalter lauthals schimpfend wieder: "WAS? Das ist ja viel zu teuer! Und dafür steht man hier 'ne Stunde an!" Unangenehme Leute gibt es und an Tagen wie diesen drehen sie besonders am Rad. Bloß gut, daß ich mich an komischen Tagen meist auf dem Balkon verbarrikadieren kann.
Die Erdbeere an der Ecke war ebenfalls bereits verriegelt und verrammelt, anscheinend ist die Erdbeersaison schon wieder vorbei. Da habe ich am Montag gerade noch die letzten Erdbeeren ergattert. Von der Erdbeerampel aus dem Baumarkt, die mit Mehltau befallen war, kann ich sicher auch keine Erdbeeren mehr erwarten. Die Milch-Wasser-Mischung, mit der ich die Pflanzen besprüht habe, hat zwar geholfen, denn sie bekommen jetzt wieder frische grüne Blätter, aber mit Früchten wird das wohl nichts mehr. Und im nächsten Jahr kaufe ich garantiert keine teure Erdbeerampel mehr aus dem Baumarkt. Das war mir jetzt zweimal eine Lehre.
Obwohl ich gestern um halb zehn Uhr abends ins Bett gefallen und erst heute am späten Vormittag aufgestanden bin, fühle ich mich trotzdem noch nicht saniert. Meine Nerven liegen irgendwie blank. Es war aber auch nicht so viel Schlaf wie es sich anhört, denn zwischendurch wurde ich immer mal wieder wach. Jetzt, wo Fußball vorüber ist, fiel den Herren der Schöpfung plötzlich ein, daß sie nun unbedingt früh um sieben den Rasen mähen müssen. Wir wissen ja alle, daß Männer sich nicht wohlfühlen, wenn sie keinen Lärm machen können. Das muß so ein Überbleibsel aus dem Höhlenzeitalter sein, als es elementar wichtig war, wilde Tiere und andere Feinde von den Höhleneingängen zu verjagen. Anscheinend hat die Evolution vergessen, diese Prägung aufzulösen oder sie arbeitet noch daran. Ich spiele ernsthaft mit dem Gedanken, einen weiteren Versuch mit Ohropax zu starten, allerdings sind bisherige Versuche immer gescheitert, weil ich mit Ohropax in den Ohren weniger schlafe als ohne. Man hört dann immer so aufdringlich das eigene Grundrauschen in den Ohren und ich finde es schwieriger, dieses Rauschen auszublenden als die Flugzeuge über meinem Kopf.
Als ich gestern nach dem Arztbesuch im Biomarkt war, nahm ich eine Flasche Gurkensaft mit Zitrone von Voelkel mit, um meinem Mineralienhaushalt etwas Gutes zu tun, aber auch, weil ich selbst schon den Gedanken hatte, eine übrig gebliebene Gurke mit Zitronensaft zu einem Smoothie zu verarbeiten. Ich tat es aber doch nicht, warum auch immer. Faulheit oder Vergesslichkeit. Daß es so etwas zu kaufen gibt, wußte ich bis gestern gar nicht, doch nun hatte ich Gelegenheit, den Geschmack zu testen und ich muß sagen, dieser ist ziemlich gewöhnungsbedürftig. Ich glaube, falls ich noch einmal das Bedürfnis verspüre, eine Gurke zu einem Smoothie zu verarbeiten, würde ich wohl lieber Salz und Pfeffer hinzugeben.

Leider hatte ich heute wieder einen der Kontrolltermine bei der Onkologin, leider deshalb, weil ich zur Zeit vor Müdigkeit fast umfallen könnte. Dazu meinte sie allerdings, daß im Moment alle ihre Patienten deswegen herumjammern, was wohl an diesem spannungsgeladenen Wetter liege. Wenn dann aber ein paar Fussballknallköppe bis 3 oder 4 Uhr in der Frühe herumballern und man beizeiten das Bett verlassen muß, wird es noch heftiger. Sie fragte mich, ausgerechnet mich, ob ich Fussball geguckt hätte, denn ich würde so aussehen, als würde ich Fussball anschauen, und sie hatte Glück. Ich habe das gestrige Finale der Fussball-WM 2014 Deutschland gegen Argentinien tatsächlich gesehen. Und was passiert, wenn ich einmal in vielen Jahren ein Spiel anschaue? NICHTS - zumindest lange Zeit nichts. Als seien die Fussballer wie vom Donner gerührt und völlig konfus, wenn ich plötzlich mal mit meiner geistigen Anwesenheit glänze. Erst als mein kleiner Kumpel ins Spiel kam, änderte sich dies. Natürlich ist M.G. nicht mein Kumpel, der außerdem einer ganz anderen Ballsportart nachgeht, aber er trägt denselben Namen wie er, deshalb nenne ich ihn immer so. Ist ja eigentlich auch ein ganz normaler deutscher Name und kommt sicher häufiger vor, aber ich finde das trotzdem höchst amüsant. Inzwischen ist er ja nicht nur mein Kumpel, sondern mein Erlöser, behauptete zumindest der Kommentator. Und ich muß sagen, ich fand so einiges, das der Fernsehkommentator von sich gegeben hat, ziemlich eigentümlich und geradezu grausig. Die Kommentare waren das Schlimmste am ganzen Spiel und ich dachte ständig bei mir: Hä? Das hat er jetzt nicht wirklich gesagt, oder? Alleine schon dieses hundertfach wiederholte Gesülze, wie man sich vor S. Sch. verneigen müsse. Nö, das denke ich überhaupt nicht. In jedem anderen Job, zumindest in solchen, die auf Arbeitsplatz- und Mitarbeitersicherheit bedacht sind, würde man jemanden, der verletzt ist und nur noch auf dem Zahnfleisch kriecht, sofort nach Hause schicken, ob er will oder nicht. Gerade in einer Mannschaftssportart gefährdet so eine Person das gesamte Team, bzw. den Erfolg des Teams. Und dann zum Schluß dieses penetrante Herumreiten darauf, was für kernige Kerle und Persönlichkeiten wir doch in der Mannschaft hätten. Das klang ein bißchen so, als würde er gleich erklären, daß er ein Kind von jedem einzelnen von ihnen will. Bevor es so weit geht, sollte man lieber gar nichts sagen. Überhaupt gibt es in der argentinischen Mannschaft durchaus ebenfalls kernige Jungs und Persönlichkeiten.
Und als wäre das alles nicht skurril genug, hatte ich vorhin zwei weitere seltsame Begegnungen. Zuerst traf ich eine alte gebrechliche, grauhaarige Oma, die ein rosafarbenes T-Shirt mit einem Playboy-Bunny trug. Ein alter Playboy-Hase sozusagen. Ich finde, das hat was. Das scheint geradezu ein lebendes Mahnmal zu sein, welches sagt: Sieh her, auch Playboy-Bunnies kommen mal dahin!
Danach verließ mit mir ein junges Pärchen den Bus. Im Bus hatte ein kleines Kind laut vor sich hin geplappert. Und als beide hinter mir auf dem Gehsteig waren, hörte ich sie genervt zu ihm sagen: "Stell dir mal vor, du müßtest dir zu Hause ständig so ein blödes Gebrabbel von so einem scheiß Gör anhören!" Upps, das war deutlich!
34.001 Wörter in knapp 5 Monaten und alles ganz allein für mich mir meins...

In einem Seminar in der zweiten Tischreihe sitzend bin ich gerade dabei, konzentriert etwas zu basteln, als mich die Ansprache des Seminarleiters an mich überrascht, der am Ende der ersten Reihe sich herumgedreht hat und zu mir herüberschaut. Er bedankt sich bei mir dafür, daß ich seinem Bildungsfach (irgendwas mit Kunst?) einen neuen Aufschwung verliehen habe. Vorher hätte es nämlich niemanden mehr interessiert und es wurden keine Mittel dafür zur Verfügung gestellt. Nun jedoch hat sein Lehrgebiet wieder die Aufmerksamkeit, die es verdient, und jede Menge finanzielle Mittel erhalten (wobei es sich jedoch im Traum nicht um Geld handelt, sondern um Punkte.) Ich kann mich gar nicht recht erinnern, was genau ich getan haben soll, denke mir aber, wenn er meint, ich hätte Dankbarkeit verdient, wird es sicher stimmen. Er sagt das alles so, daß auch die anderen Teilnehmer es mitbekommen haben und es beginnen einige stürmische Diskussionen um mich herum, unter anderem auch über den polnischen Zoll. Ich jedoch versuche mich relativ ungerührt weiter auf meine Bastelei zu konzentrieren. Ich weiß genau, welche Schritte ich gehen muß, brauche aber etwas Zeit, um sie gründlich zu rekapitulieren und mir ins Gedächtnis zu rufen. Der Kursleiter steht nun hinter mir und gibt mir Hilfestellung, indem er mir den nächsten Schritt nochmal zeigt. Das finde ich etwas doof, denn ich weiß es ja und möchte mich selbst erinnern, aber wahrscheinlich tut er das seiner überschäumenden Dankbarkeit wegen, weshalb ich nichts sage.
In der Pause dann nehme ich Kontakt zu einer polnischen Seminarteilnehmerin auf, die nur gebrochen Deutsch spricht und gehe mit ihr nach draußen. In ein Eckgeschäft, in welchem es sowohl frische Backwaren, als auch Reisen eines Reiseanbieters namens God(read?) zu kaufen gibt, möchte ich unbedingt hinein. Dort stelle ich mich an eine lange Schlange an, doch die Polin ist schlauer, verschwindet und kommt mit einer frischen, duftenden Zuckerschnecke wieder, die sie mir mit einer Serviette in die Hand drückt und schenkt. Ich verlasse deshalb die Schlange, denn wahrscheinlich habe ich sowieso falsch gestanden.
Immer nach solchen Träumen finde ich es ungemein frustrierend, wenn ich erwache und weit und breit keine duftende, frische Zuckerschnecke in Reichweite ist. Also machte ich mich auf, um zum Backwarenstand zu pilgern, und ging vorher noch bei den Glastonnen auf unserem Hof vorbei. Auf der Wiese sah ich schon von weitem etwas Rotes sitzen, ganz still, und weil es so still auf zwei Beinen saß, dachte ich erst, das Eichhörnchen sei eine Attrappe, welche die Kinder dort hingesetzt hätten, die immer auf dem nahen Spielplatz spielen. Doch als ich stehen blieb, um es zu betrachten, huschte es plötzlich vor mir über den Weg, blieb dann wieder ganz still auf der anderen Seite sitzen, bis es in langen Sätzen einen Baum hinauf sprang. Ich immer und meine Attrappen!