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Mittwoch, 2. Juli 2014

Biobox Food & Drink Juli 2014

Die Biobox im Juli ist da und enthält, tada - Kaffee! Röstkaffee von Mount Hagen. Kann ich nun gar nicht gebrauchen, denn ich trinke keinen Kaffee und habe auch keine Gäste, die Kaffee trinken. Aber egal, der Rest ist ok, wie zum Beispiel das vegane Nüsse & Kerne-Müsli von Rosengarten, denn meine Müslivorräte sind gerade erschöpft. Die beiden Getränke probiere ich gerne einmal aus. Es sind eine neue Beerenlimonade aus Dresden, die Aronade aus Aroniabeeren, bei mir noch mit Orangengeschmack, und Apfel Cidre mit Holunderblüte von Voelkel. Ein Glas gegrillte Paprika in Salsa von La Selva kriege ich sicher auch weg. Das Bratolivenöl von Bio Planète kann man sowieso immer in der Küche gebrauchen. Weiter dabei außerdem Blattgelatine von Lecker's und eine Bruschetta Gewürzmischung. Bruschetta mache ich normalerweise nicht, aber ich schätze, die Gewürzmischung geht auch gut für andere Dinge. Und nicht zuletzt war dem Päckchen noch eine Ausgabe des Magazins "Bioboom" beigelegt.

Biobox Juli 2014

Dienstag, 1. Juli 2014

Definiere Aroma

Habe mich vom Begriff "Aroma-Tomate" blenden lassen und eine Packung der solchen in einem Supermarkt gekauft, der Lebensmittel liebt. Nicht nur, daß unten drin drei verschimmelt waren, so frage ich mich jetzt gerade beim Essen der anderen, wo eigentlich das Aroma ist. Die schmecken nach gar nichts. Zum Glück wachsen schon ein paar grüne Tomaten auf meinem Balkon.

Zumba-Sommer

Heute begann der Zumba-Sommerkurs und alles ist anders. Also nicht alles, aber es gibt eine andere Kursleiterin und das merkt man. Sie ist echte Südamerikanerin und insgesamt etwas lockerer, während die deutsche Kursleiterin doch ziemlich leistungsorientiert war, wenn auch nicht so offensichtlich. Bei ihr war es aber auf jeden Fall anstrengender und wenn wir mal wieder verwirrt und orientierungslos herumgehopst sind oder die Arme unkoordiniert hängen ließen, gab es dann und wann einen Spruch. Aber für den Sommer ist es ja gar nicht notwendig, daß es so irre anstrengend ist. Trotzdem haben mir die abwechslungsreichen und ausgefeilten Choreographien bei der Deutschen etwas besser gefallen. Es war sehr viele unterschiedliche Elemente dabei: Merengue, Salsa, Cha Cha Cha, Reggae, Flamenco, Mambo, Hip Hop, Türkischer Tanz, Irischer Tanz und was weiß ich. Bei der Südamerikanerin waren es nur Merengue, Salsa und zum Schluß ein Bollywood.-Tanz. Gut dagegen fand ich, daß wir aufgefordert waren, unsere Stimmen direkt mit einzusetzen. Sie erklärt außerdem vor jedem Tanz kurz die Choreographie, was vielleicht hilfreich sein mag, was ich aber trotzdem als störend empfinde, weil es den Tanzfluß unterbricht. Bei der Deutschen tanzt man einfach mit und wenn die Choreographie neu ist, dauert es dann natürlich etwas kürzer oder länger, bis man in den Schritten drin ist. Nur wenn es überhaupt nicht geht, zeigt sie bestimmte Schritte noch einmal langsam. Wenn der Tanz und die Musik nicht unterbrochen werden, kommt man irgendwie viel besser in die rechte Gehirnhälfte und ich finde, man merkt es beim Tanzen ganz genau, ob man sich in der linken oder in der rechten Gehirnhälfte befindet. Das ist immer, als ob sich irgendein Schalter umlegt und in der rechten Gehirnhälfte gehen die Schritte auf magische Weise fast ganz von alleine.
In diesem Zumba-Kurs ist nur noch der "harte Kern" des letzten Kurses vorhanden, der keine acht Wochen Ferien wünscht, und ansonsten sehr viele neue Leute. Eine davon ist gleich nach dem ersten Lied gegangen mit den Worten: "Das ist nichts für mich, aber trotzdem alles Gute." Wenn ich einen ganzen Kurs bezahlt habe, finde ich das schon etwas seltsam, da würde ich zumindest eine ganze Stunde durchziehen und dann entscheiden, ob ich weiter mitmache. Ich nehme an, es werden wie immer noch mehr Leute abspringen. Das kenne ich schon von diesen Kursen. Aber es hat ja dann zumindest den Vorteil, daß mehr Platz zum Tanzen da ist.

Sonntag, 29. Juni 2014

Erlebniseinkauf bei Karls

Bei mir um die Ecke steht im Sommer regelmäßig so eine Erdbeere vom Karls-Hof, wo ich mich gerne mit frischen Erdbeeren versorge. Nun hatte ich vom letzten Jahr noch einen Gutschein von den Pappschalen herumzuliegen, auf dem die Internetadresse http://www.karls-shop.de stand. Also dachte ich mir, ich schau doch mal nach, was es dort so gibt. Ich war überrascht über das vielseitige Angebot. Neben den Manufakturen für Marmelade, Säfte, Brot, Seife, Wurst und anderes mehr, erhält man auch Bunzlauer Keramikwaren, die ich ganz entzückend finde. Allerdings besitze ich genug Teller und Porzellan, weshalb ich hier lieber schnell wegklicke. Ich stellte einen kleinen Einkauf mit Spezialitäten zusammen, die mich neugierig gemacht haben, was ohne Probleme zu bewerkstelligen war, und harrte der Dinge, die kommen sollten. Vor einigen Tagen war es dann soweit. Ein riesiges Paket mit einer Erdbeere erreichte mich.

Positiv fielen beim Auspacken sofort die kleinen, liebevoll mit den Unterlagen zusammengestellten Beigaben auf. Es waren drei Teeproben enthalten: Früchtetee mit Erdbeer-Pfirsich-Geschmack, Erdbeer-Lolli-Tee und Rooibos Vanille, sowie ein ein Lolli, von dem ich erst dachte, er hätte Hirsch-Geschmack, weil oben ein Hirsch aufgedruckt ist, aber es ist wohl doch eher Erdbeere. Dazu waren ein Gutschein über 5 EUR und vier ebenso liebevoll gestaltete Flyer mit den Plänen für verschiedene Erlebnis-Dörfer von Karls, sowie zur 5. Warnemünder Sandwelt beigelegt. Ich habe eine Kollegin, die regelmäßig zur Eiswelt in Rövershaven fährt. Wenn ich mir anschaue, was auf diesen Erlebnishöfen alles geboten wird, bekomme ich direkt Lust, auch einmal dorthin zu pilgern. Inzwischen hat sogar ein neues Erlebnisdorf in Wustermark in der Nähe von Berlin eröffnet.
Nicht gut hat mir die Verpackung der Paketsendung gefallen. Erst einmal hätte ein kleinerer Karton durchaus gereicht und zudem war dieser Karton dann zur Hälfte mit diesen Flopack-Schnipseln gefüllt. Man braucht eine extra Mülltüte, um das alles zu entsorgen. Wenn man keinen Komposthaufen oder keine Biotonne besitzt und nur dafür vier Treppen runter und wieder hoch laufen muß, um das ganze Verpackungszeug der Mülltonne anzuvertrauen, ist das für mich als Kunden nicht sehr praktikabel, selbst wenn es dafür umweltbewußt ist. Viel praktischer finde ich da die Luftpolsterfolien, die entlüftet nur einen winzigen Bruchteil des Mülls ausmachen. Witzigerweise war in dem Paket außerdem ein kleiner Flyer, auf welchem steht, daß ich die Flopacks gar nicht zu entsorgen brauche, sondern lustige Skulpturen und Figuren daraus basteln und damit sogar einen 20,00 EUR Gutschein gewinnen kann, wenn ich Fotos davon auf Facebook einstelle. Das ist zwar eine nette Idee, aber selbst wenn ich mich an die Arbeit mache und aus dem Zeug Skulpturen forme, muß ich diese trotzdem irgendwann entsorgen, weil ich in meiner Wohnung keinen Platz habe, um hier Flopackskulpturen aufzustellen. Außerdem mußte ich feststellen, daß das Figurenbasteln nicht wirklich Spaß macht damit, denn wenn das Zeug zu nass wird, löst es sich auf und ist nur noch Schleim. Vielleicht könnte mann ja die ganze Kiste in die Badewanne kippen und Wasser drüber laufen lassen, aber ausprobieren möchte ich es wegen der Abflüsse lieber nicht.
Auch nicht so gut fand ich, daß ein Produkt nach Nachlieferung deklariert war. Ich persönlich warte ja lieber etwas länger auf eine Lieferung, als daß ich mehrere Pakete bekomme. Und es ist auch nirgends ein Hinweis zu finden, wann diese Nachlieferung erfolgt. Im Konto erscheint alles als zugestellt.

Einkauf bei Karls

Doch nun zum Inhalt der Lieferung: Ich hatte zwei Brote der Hofbäckerei bestellt, zum einen das Erdbeerbrot aus Weizen und zum anderen das Holzofenbrot aus Roggen. Das Erdbeerbrot wird in einem kleinen Körbchen gebacken und damit auch geliefert. Es kam ganz herrlich frisch und weich bei mir an, frischer als jedes Brot, das man im Supermarkt bekommen würde. Das Holzofenbrot dagegen war nicht ganz so frisch, sondern in etwa so wie ein Supermarktbrot. Es gibt glücklicherweise einen ganz einfachen Trick, um Brot wieder weicher zu machen. Man besprüht die Kruste mit Wasser und schiebt es noch einmal für 5 bis 10 Minuten in den Ofen. Danach ist es wie neu. Das Erdbeerbrot probierte ich sogleich mit der ebenfalls bestellten Brombeermarmelade aus der Marmeladen-Manufaktur. Natürlich gibt es dort auch Erdbeermarmelade, aber da dies nicht meine bevorzugte Fruchtrichtung ist, griff ich spontan zu Brombeere. Die Marmelade schmeckt sehr lecker, ist nicht zu süß und ohne Glukosesirup, das Erdbeerbrot war so frisch, daß es sich schwierig schnitt. Zusammen ein Genuß. Faszinierend finde ich an dem Brot, daß es sehr lange weich und frisch bleibt, was vielleicht an der "geheimen" Zutat liegt, dem Erdbeerpüree, welches das Brot innen rosa macht. Das Roggenbrot probierte ich abends mit Tomate. Der Geschmack ist sehr kräftig und die Krume fest. Karls Erdbeerbrause dazu ist erfreulich unsüß und schmeckt fruchtig erfrischend.

Außerdem bestellt hatte ich Schaumerdbeeren und war erst einmal über deren Größe überrascht, da ich bei Schaumerdbeeren automatisch an die von Haribo denke. Das Vergleichfoto (mit einer großen Haribo-Erdbeere) zeigt, daß die Schaumerdbeeren von Karls richtige Monster sind. Doch sehr positiv fällt auf, daß sie, vielleicht gerade deshalb, nicht zu süß sind, sondern eher einen sehr feinen und natürlichen Geschmack von Erdbeere besitzen, ganz anders als die Haribo-Schaumbeeren, die süß und künstlich schmecken. Leider ist aber auch in den Karls-Beeren Glukose- und Fruktosesirup enthalten, wenn wahrscheinlich nicht so viel wie woanders. Eher lästig für den Genuß finde ich außerdem dieses grüne, harte Zuckertupferl auf den Erdbeeren. Das kann man aber ganz leicht abpolken und als Dekoteile für etwaige Kuchen- oder Dessertkreationen sammeln. Wenn ich eine von diesen Monstererdbeeren gegessen habe, dann bin ich wirklich satt, mehr brauche ich davon gar nicht, aber ich esse ja sowieso nicht sehr viel Süßes. Das Haribo-Zeug steht seit zwei Jahren bei mir herum, ohne daß die Dose auffällig leerer wird. Und obwohl ich weiß, daß mir Bonbons in der Regel eigentlich immer zu süß sind, kaufte ich trotzdem aus Neugierde jeweils ein kleines Glas der Wassermelonenbonbons und des Fruchtmixes. Ich bin ja ein großer Wassermelonenfan, aber die Bonbons hätte ich mir besser sparen sollen. Sowohl vom Geschmack als auch von der Süße ist das nicht wirklich etwas für meinen Gaumen, so wie mir die Fruchtmixbonbons ebenfalls zu süß und zu künstlich im Geschmack sind.

Einkauf bei Karls - Schaumerdbeere

Aus der Seifen-Manufaktur bestellte ich mir die Seifen "Orange" und "Erdbeere" und beide Seifenstücke sehen nicht nur toll aus, sondern riechen so herrlich fruchtig, daß man sofort hineinbeißen möchte. Leider steht aber nirgendwo, weder auf den Seifen, noch im Internet, aus welchen Fetten und Zusatzstoffen sie gefertigt sind. Den Marmorkuchen im Glas habe ich noch nicht probiert, er wirkt aber durch das Glas saftig und lecker und ist ein nettes kleines Mitbringsel für diverse Gelegenheiten. Im Juli bin ich bei meiner ehemaligen Mitpatientin in den Garten eingeladen und dorthin werde ich den Kuchen im Glas mitnehmen. Den Erdbeerkuß - Eierlikör mit Erdbeere habe ich ebenfalls noch nicht ausprobiert.

Samstag, 28. Juni 2014

Der Berliner

Der Berliner weeß genau
mit Humor ist nix mehr grau
Stehste rum und kriegst 'nen Spruch,
biste immer gleich gut druff,
bistes nich, so kriegste Keile
mit der spitzen Nagelfeile
und wirst an 'nen Ast geschleppt,
kurzerhand da druff gesetzt,
wo du Beine baumeln sollst,
so machen's die Berliner auch
Ist es dann süß und sehr viel Platz,
doch versteckt, so wie 'nen Schatz,
haste dich hindurchgescherzt
ins weiche Marmeladenherz

30 nette Berliner

kennt der Herr Speedhiking. Dies meißelte er ins Gletschereis, schnitt die Buchstaben heraus und ordnete sie säuberlich zu jener Botschaft in einer Talsohle an. Vielleicht sind ja auch einige Berliner mit Marmeladenfüllung dabei.

Mittwoch, 25. Juni 2014

Ende gut, alles gut

Über die Glossybox in diesem Monat war ich ja ziemlich enttäuscht, doch nun hat sie sich doch noch als Glücksfall herausgestellt. Eine Leserin fand nämlich Gefallen an dem enthaltenen Nagellack und war zu einem großzügigen Tausch bereit. So tauschte ich also den neonkorallepinken Nagellack, zwei weitere kleine Lacke, die ich nicht gebrauchen konnte, sowie ein kostenloses Exemplar meines Ebooks gegen einen grau-silbernen Nagellack von Butter, ein weiteres Fläschchen des victoria-dunkelroten Lackes, den ich bereits in der Weihnachtsbox hatte und der mir so gut steht, sowie eine 3in 1 Gesichtsreinigung für empfindliche Haut von Vichy. Der grau-silberne Nagellack gefällt mir sehr gut, vor allem, wenn man noch einen farblosen Lack darüber gibt. Tauschen macht Spaß!

gobsmacked Butterlack

Dienstag, 24. Juni 2014

Die Kneipp Regeneration 24 h Gesichtscreme

Von den Kneipp-Naturprodukten kannte ich bisher nur die Haut- und Badeöle, sowie die Badetabletten. Öle benutze ich eher nicht, die sind zu fett für meine Haut, aber die Badetabletten mag ich gerne. Es gibt sie in verschiedenen Varianten, ich bevorzuge Melisse oder Heublume und man kann sie sich beim Baden unter den Rücken legen, wo sie ganz herrlich prickeln und kitzeln, wenn sie sich auflösen. Aber eigentlich wollte ich nicht über die Badetabletten schreiben, sondern über die Regeneration 24 h Gesichtscreme der neuen Naturkosmetikserie. Generell gefällt mir ja an den Kneipp-Produkten, daß sie ohne Silikon- oder Mineralöle, sowie ohne schädliche Konservierungsstoffe u.a. hergestellt werden. Nun hatte ich irgendwoher so kleines Pröbchen dieser Gesichtscreme und hatte sie vor einigen Tagen benutzt. Die nächsten zwei Tage stand ich ständig vor dem Spiegel und dachte: "Wow, meine Haut sieht so toll aus! Stimmt irgendwas mit meinen Augen nicht?" Ich habe tatsächlich überlegt, ob meine Augen kurzsichtiger geworden sind und ich deshalb die Poren nicht mehr sehe, aber das war nicht der Grund. Natürlich kann das auch andere Ursachen gehabt haben, vielleicht habe ich besonders gut geschlafen - es geht nichts über ordentlichen Schönheitsschlaf, aber ich vermute, daß die Creme daran doch Anteil hatte. Deshalb wäre das wohl die erste Creme, die ich mir sofort kaufen würde, wenn ich Bedarf an einer Creme hätte. Im Moment ist das noch nicht der Fall, da ich einiges aus Boxen herumzustehen habe und nicht so oft benutze, aber diese Creme ist schon vorgemerkt.

Sonntag, 22. Juni 2014

Moderne Kunst als Verstärker des Unbewußten

Die Brüskierung des Interesses durch Unverständlichkeit hat eine Introversion desselben und eine dadurch bedingte Konstellation des Unbewußten zur Folge. Den gleichen Effekt hat auch die in Frage kommende moderne Kunst. Man kann ihr daher eine bewußte oder unbewußte Absicht zuschreiben, beim Betrachter eine asketische, der verständlichen und erfreulichen "Welt" abgewandte Blickrichtung zu bewirken und dafür, gleichsam als Ersatz für eine verlorene, menschlich erfaßbare Umwelt, eine Offenbarung des Unbewußten zu erzwingen. Der praktischen Verwendung des Assoziationsexperimentes und des Rorschachtestes liegt diese Absicht zugrunde: sie sollen über die Beschaffenheit der Bewußtseinshintergründe Auskunft geben. Diese Aufgabe erfüllen sie auch mit großem Erfolg. Die "Experimentalanordnung" der modernen Kunst ist offensichtlich die gleiche; sie stellt dem Betrachter die Frage: "Wie reagierst du? Wie denkst du? Was für eine Phantasie drängt sich dir auf?" Das heißt mit anderen Worten: die moderne Kunst hat nur noch scheinbar das von von ihr produzierte Bild im Auge, in Wirklichkeit aber meint sie das betrachtende Subjekt und dessen unwillkürliche Reaktion...
....Persönliche Komplexe entstehen dort, wo Kollisionen mit der instinktiven Veranlagung stattfinden. Diese sind die Punkte verminderter Anpassung, deren Empfindlichkeit Affekte auslöst, und es sind die Affekte, welche dem zivilisierten Menschen die Maske der Angepaßtheit vom Gesicht nehmen. Es scheint dies das Ziel zu sein, auf das unsere moderne Kunst indirekt hinarbeitet. Wohl scheint heute noch auf diesem Gebiete äußerste Willkür und unabsehbares Chaos vorzuherrschen. Aber der dadurch bedingte Verlust an Schönheit und Sinn wird wettgemacht durch eine Verstärkung des Unbewußten.

(aus: "Geheimnisvolles am Horizont" von C.G. Jung)

Samstag, 21. Juni 2014

Wenn der Schweinehund bellt

Es gibt ja inzwischen jede Menge "Erziehungsratgeber" für den inneren Schweinehund auf dem Markt und ich habe genau zwei davon gelesen. Das zweite Buch, "Wenn der Schweinehund bellt" von Christian Bettinghausen, gefällt mir sehr gut und zwar genau deshalb, weil es kein "Erziehungsratgeber" ist. Es geht hier nicht darum, denn inneren Schweinehund zu überwinden oder zu überlisten, sondern ihn anzunehmen und sich zum wertvollen Freund und Berater zu machen. Das bedeutet nichts anderes, als daß ich jedes Gefühl, das mit den inneren Einflüsterungen dieses bellenden Freundes verbunden ist, aufdecke, bewußt fühle und liebevoll annehme. Denn nur Unangenommenes bleibt unangenehm, Angenommenes dagegen kann leicht losgelassen werden. Vieles von dem, das der Autor schreibt, stimmt mit meinen eigenen, sehr hilfreichen und nützlichen Erkenntnissen der letzten Zeit überein, weshalb ich mich sofort von dem Buch angezogen gefühlt habe. Es ist in eine Vielzahl von Kapiteln unterteilt, die sich jeweils mit einer besonderen "Schwäche", denen der Schweinehund gerne nachgeht, alphabetisch befassen. Von Ängstlichkeit bis Ziellosigkeit ist alles dabei. In jedem Kapitel wird zuerst ganz objektiv geschaut, womit der kleine Schweinehund recht haben könnte und wann man auf ihn hören sollte, danach aber auch, was man ihm nicht glauben sollte. Ganz speziell wird außerdem für jede "Schwäche" kurz auf die Bereiche Liebe und Lebensaufgabe eingegangen. Abgerundet werden die Kapitel mit auf das Thema zugeschnittenen Übungen und Aufgaben, die dabei helfen, sich und seine Gefühle zu erforschen.

In dem Buch kommt ab und zu der Begriff "Gott" vor, da der Autor Religionspädagoge ist. Wen das stört, der kann diesen Begriff sehr leicht durch einen anderen Begriff seiner eigenen Spiritualität ersetzen. Die Anregungen des Buches sind allgemeingültig und brauchbar. Nur eine Sache finde ich etwas problematisch, die vermutlich ebenfalls dem religiösen Hintergrund geschuldet ist: Der Autor scheint den höchsten Sinn darin zu sehen, anderen Menschen zu helfen und sie glücklich zu machen, so daß einem als Leser dieser Sinn genauso immer wieder angeboten wird. Das ist zwar edelmütig, aber insofern kritisch, weil man, wenn man seinen Wert und Sinn alleine darüber definiert, daß man anderen Menschen hilft, diese gleichzeitig ebenso braucht und damit wieder eine Abhängigkeit installiert. Man hat dann die Erwartung an andere, daß diese Hilfe brauchen sollen, die man selbst geben möchte, und entwertet die anderen Menschen mit dieser Erwartung. Der einzige Mensch, der mich selbst immer und überall braucht, das bin ich. Wenn ich zuallererst für sich selbst da bin, für mich selbst liebevoll sorge, mit allen meinen Fähigkeiten und Talenten, dann entsteht echte, freie Verbundenheit, die natürlich nicht ausschließt, daß man anderen gerne hilft, wenn diese darum bitten oder wirklich Hilfe benötigen. Ich glaube, das ist der beste Beitrag, den man überhaupt für andere Menschen leisten kann, wenn man bei sich selbst anfängt.

Freitag, 20. Juni 2014

Wenn der Fernseher kaputt ist

Meine fast achtzigjährige Mutter war ja wieder putzig am Telefon. Erst haute sie mich völlig aus den Socken, als sie mir von Fußball vorschwärmte, weil sie sich die Spiele im Fernsehen angeschaut hatte. Früher hatte sie absolut nichts mit Fußball am Hut. Als ich sie fragte, wie es kommt, daß sie sich nun dafür interessiert, meinte sie: "Na ja, man hat ja im Alter sonst nichts." Dann erklärte sie mir plötzlich, sie bräuchte ganz dringend, diesen und diesen und diesen Sender in HD. Ich, total irritiert, da ihr normalerweise technische Rafinessen vollkommen egal sind, sie wenig Fernsehen schaut und ihr ein normales TV-Gerät reicht, frage sie, wozu sie diese denn bräuchte. Ihre Antwort: "In den Fernsehzeitungen stehen immer Sendungen drin, die ich gerne anschauen möchte, und wenn ich dann den Sender zur richtigen Zeit einschalte, läuft da oft etwas ganz anderes, zum Beispiel komische amerikanische Filme. Deshalb dachte ich, mit meinem Gerät stimmt irgendetwas nicht, es ist kaputt, oder aber ich brauche dieses HD, was in der Zeitung überall dahinter steht." Ich erklärte ihr dann erstmal, daß dies kein technisches Problem sei, sondern die Sendeanstalten ihre Programmänderungen in der Sommerpause wahrscheinlich nicht oder nicht rechtzeitig an die Zeitungen weitergeben.
Die Gedächtnislücken bei ihr werden auch immer auffallender, was in diesem Alter wohl normal ist. Jedenfalls kann sie sich überhaupt nicht mehr erinnern, schon meine neue Küche und meinen neuen Kühlschrank gesehen zu haben, obwohl sie damals dazu ja jede Menge Kommentare abgegeben hatte. Und letztens traf sie einen Bekannten meines Bruders, der ihr von meinem Roman und von meinen Fotobüchern vorschwärmte, also wollte sie wissen, ob ich einen Roman veröffentlicht hätte.
Ich zu ihr: "Du hast ihn doch dreimal gelesen."
Sie: "Ach, ist das der mit dieser Olga?"
Ich: "Ja, genau!"
Sie: "Und der ist veröffentlicht?"
Ich: "Du hast doch die erste Rezension dazu gelesen. Die haben wir dir doch gezeigt!"
Sie: "Achso, ja ich erinnere mich. Das war also zu diesem Roman."
Danach wollte sie natürlich wissen, ob ich einen weiteren Roman geschrieben hätte und wahrheitsgemäß antwortete ich ihr, daß ich zwar Ideen hätte und auch einige Texte angefangen habe, aber ansonsten zur Zeit wenig Motivation zum Romane schreiben verspüre.
Und sie darauf sofort triumphierend: "Siehst du! IQ alleine reicht eben nicht! Man braucht auch EQ - Motivation, Seelenstärke und Durchsetzungsvermögen, wenn man etwas erreichen möchte!" Und da war er wieder, der Schuß vor den Bug. Zum Glück weiß ich inzwischen, daß es gar nicht notwendig ist, irgendetwas zu erreichen, wenn man nicht so komische Eltern hat. Aber wenn ich daran denke, daß ich meiner Mutter als Kind alles geglaubt habe, was sie von sich gegeben hat, dann fröstelt es mich.

Mist,

da dachte ich, es geht in der Nacht erneut in fremde Länder und Kontinente, stattdessen bekam ich fette Hausaufgaben von meiner früheren Deutschlehrerin, die mich so gerne gefordert/gefördert hat. Das ist ein harter Brocken. Und eine seltsame Prüfung auf Rollerskates war auch noch dabei, vor der ich richtig Bammel hatte. Urlaub ist anscheinend schon wieder vorbei.

Donnerstag, 19. Juni 2014

Reisefieber

Der Nachtwind fegt durch die Gardinen und das Reisefieber durch meine Träume. Wie anders wäre es sonst zu erklären, daß ich mich gerade jede Nacht in einem anderen Land befinde, wo teils sehr merkwürdige Sitten herrschen? Gestern zum Beispiel war ich in Griechenland. Dort bekamen wir den ganzen Tag nur Fleisch zu essen. Sogar zum Frühstück lag ein fast halbes Schwein auf meinem Teller, bei dem noch das Ringelschwänzchen lustig und kross gebacken in die Luft ragte. Zu meinen Füßen stand ein Eimer mit Nachschub für die ganz Hungrigen und um diesen Eimer, sowie um meine Füße, strich ständig ein bunt gescheckter Hund, der auch etwas abhaben wollte. Der Hund wird ja wohl nicht etwa aus dem Eimer fressen, aus dem wir unsere Mahlzeit bekommen, dachte ich noch etwas verwirrt, während ich versuchte, den Eimer in Sicherheit zu bringen.

In der letzten Nacht nun war ich in Afrika, leider nicht in Form von "Ich hatte eine Farm in Arfika..." Wir hatten eine Reiseführerin, die stets die völlig wortgleichen Texte abspulte, so als wäre sie eine programmierte Maschine. Kaum waren wir hundert Meter weiter, kam erneut eine Erklärung, die wir bereits mehrere Male gehört hatten. Ziemlich ermüded und gelangweilt erreichten wir wieder das Hotel, wo ich aus nicht mehr nachvollziehbaren Gründen in die Verlegenheit kam, keine Kleidung anzuhaben. Nun ist es ja in Afrika sowieso sehr heiß, aber ich machte mir Sorgen, daß ich hier als Frau Ärger bekäme oder gar erschossen werden würde, wenn ich nackt herumliefe, weshalb ich meinem Bruder hinterherrannte, der einen blauen Bademantel trug und ihn anbettelte, diesen mir zu überlassen, damit ich mich bedecken könne. Das tat er auch vor Schreck, war dann aber selbst nackt. Doch bei Männern ist man da ja toleranter. Hoffe ich. Oder etwa nicht?