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Montag, 12. Oktober 2015

Hochzeitsoutfit

So langsam wurde es Zeit, einmal in mich, bzw. in die Tiefen meines Kleiderschrankes zu gehen, um ein passendes, jeansfreies Hochzeitsoutfit hervorzuzaubern. Immerhin fand ich tatsächlich eine schwarze Brokathose, die wieder perfekt paßt. Damit kann man eine ganze Menge anstellen. Mein Favorit ist das erste Outfit mit den hohen Schuhen. Wenn das Laufen auf der Hochzeitsfeier klappt, könnte ich die ja vielleicht auch zur großen Tanzparty anziehen, die allerdings erst im nächsten Monat ist. Falls ich mich in flachen Schuhen doch wohler fühle, gibt es da noch die roten Pumps. Und die Hose könnte ich ebenso mit Schlabberpulli kombinieren, aber die Ärmel sind blöd beim Essen, weil die gerne in der Soße hängen. Diverse Tuniken stehen zur Auswahl, ich habe auch welche mit tiefem Ausschnitt, aber die fallen flach. Niemand will ein welliges Tüten-Dekollté sehen (ich habe Hass - der geht auch nicht mehr, so viel weiß ich). Und die Variante mit dem Kleidchen ist wohl etwas übertrieben. Nach der Hochzeit gibt es beim Thailänder das Hochzeitsessen und meine Mutter befürchtete heute, daß sie dort Heuschrecken essen muß. Mach dir mal keine Sorgen, die haben sicher auch normale Gerichte, beruhigte ich sie.

Hochzeitsoutfit1

Hochzeitsoutfit2

Hochzeitsoutfit3

Hochzeitsoutfit5

Hochzeitsoutfit4

Freitag, 9. Oktober 2015

In der Klinik

hatte ich heute ein Gespräch mit der Chefärztin und sie findet meinen Plan gut. Ich hatte mir nämlich ausgedacht, da das Implantat bei der Fettunterspritzung sowieso vorerst drin bleibt, daß ich auf jeden Fall, das Viertel der Brust aufspritzen und angleichen lasse, welches nicht richtig vom Implantat ausgefüllt wird und worin sich das Loch befindet. Danach entscheide ich dann entgültig, ob ich die ganze Brust aufbauen lasse. Sie meinte, das macht Sinn. Außerdem sind es dann erstmal zwar auch mehrere, aber ambulante Sitzungen, bei denen ich am gleichen Tag wieder nach Hause gehe. Wobei die Klinik ziemlich gemütlich aussieht, im Grunde wie ein kleines Landsitz-Kurhotel mit großen Balkonen und Sonnenliegen. Ich fragte, ob es auch Versager gibt, also Leute, bei denen das Fett überhaupt nicht anwächst, aber sowas kommt nur bei Rauchern vor, bei Nichtrauchern habe sie das noch nie erlebt. Doch es sei auch wichtig, keinen Sport zu treiben. "Wie jetzt? Überhaupt keinen Sport?" fragte ich entsetzt. Na so ein bißchen laufen dürfe ich schon, aber sonst nichts. "Und wie sieht es mit Zumba tanzen aus?" "Neiiiin, auf keinen Fall! Da wächst sonst kein Fett an." Und zwar sind es mindestens zwei Wochen nach jedem Eingriff, in denen Sport tabu ist. Sie wollte dann gleich einen ersten Termin mit mir machen, aber ich glaube, ich warte damit noch bis Januar. Zum einen ist man im Januar, zumindest meistens, schön von Weihnachten gemästet, und zum anderen ist in diesem Jahr bis zum Jahresende noch richtig viel los. Ich hoffe darauf, daß es im nächsten Jahr wieder etwas ruhiger wird und ich dann sozusagen genug Muße habe, um an mir herumwerkeln zu lassen.

Auf dem Rückweg überholte mich von hinten einen Fahrradfahrerin, mit der es fast zu einer Karambolage kam, weil ich im gleichen Moment etwas nach links abdriftete, wo sie an mir vorbei wollte. Sie drehte sich um und schaute mich an nach dem Motto: "Fußgänger! Was machen die hier eigentlich auf dem Gehweg?" Und da denke ich mir: Radfahrer! Wozu haben die eigentlich eine Klingel an ihrem Gerät? Ich habe weder Augen hinten im Kopf noch einen angebauten Rückspiegel. Und überhaupt scheinen die dort in dem kleinen Nest vom Straßenverkehr so verwöhnt zu sein, daß ein einziger Fußgänger schon zu viel ist.

Mittwoch, 7. Oktober 2015

Fett und Sex

Mit der Psychoonk sprach ich auch über die Zwickmühle zwischen Fettaufbaubemühungen und Zumbatanzen. Sie meinte, daß man beides doch prima miteinander kombinieren könnte. Alles verputzen, was man möchte und trotzdem tanzen. Theoretisch hört sich das zuerst richtig an, aber praktisch wird das wohl eher nicht funktionieren. Denn wenn ich richtig mit Begeisterung dabei bin, bräuchte ich wie im Krankenhaus vier Mahlzeiten am Tag, jedoch mit doppelten Portionen und zusätzlich noch jede Menge Cola, Chips und Schokolade. Aber woher nehme ich die Zeit und den Hunger? Die Zeit geht ja nicht nur für das Essen selbst drauf, sondern auch noch für das viele Einkaufen und die Zubereitung. Und so viel essen kann ich gar nicht, da wird mir schon beim Gedanken daran übel. Hinzu kommen die bösen Muskeln, die sich zwar langsam, aber stetig aufbauen und dazu führen, daß ich immer mehr zu mir nehmen muß, weil ich immer mehr und schneller Kalorien verbrenne und weniger ansetze. Meine Schwägerin, die ziemlich korpulent ist, hat mir eine Fettspende angeboten. Mit ihrem Fett könnte ich mir zwei Brüste in Doppel-D machen und dazu noch den A... aufspritzen lassen, von dem auch nicht mehr viel zu sehen ist. Doch leider funktioniert das nur mit Eigenfett. Nicht nur die Muskeln sind böse, Sport überhaupt ist böse. Ich könnte jetzt gut die zehn Kilo wieder gebrauchen, die ich dabei abgenommen habe. Wenn es nur nicht so viel Spaß machen würde! In meinen Zwanzigern habe ich ja immer gerne gesagt, daß Tanzen wie Sex ist. Und das finde ich immer noch, wenn ich es jetzt auch etwas differenzierter sehe, denn es gibt guten und schlechten Sex. Mir ist letztens mal aufgefallen, daß es mit Choreografien wie mit Sex in Partnerschaften ist. Wenn man eine neue Choreografie einübt, ist alles noch ganz aufregend, prickelnd und es gibt jede Menge neues zu entdecken. Dafür klemmt und hakt es oft und man verpasst die Einsätze. Also insgesamt nicht immer so befriedigend, aber spannend. Wenn man die Choreografie dann einigermaßen drauf hat, wird es langsam langweilig, aber dafür kann man sich darauf verlassen, daß es sich meistens gut anfühlt.

Montag, 5. Oktober 2015

Gestern

habe ich das erste Mal seit bestimmt sechs Wochen ein kleines Yogaprogramm geübt und hinterher merkte ich direkt, wie gut es tut, sich mal wieder auseinanderzufalten, besser noch zu ent-falten. Nach so viel Zeit ohne das hatte ich es irgendwie vergessen. Ich sollte so ein tägliches kleines Programm erneut aufnehmen, gerade auch bei Depression und Stress. Viel Fett verbrennen werde ich dadurch ja sicher nicht.
Bei der Psychoonk meinte die heute etwas amüsiert zu mir: "Langweilig wird es bei Ihnen nie, oder?"
Nein, sieht irgendwie nicht so aus. Dagegen hätte ich gegen etwas echter Langeweile, so ohne Grübeln und allem, gar nichts einzuwenden.
Für morgen hoffe ich es auf die Reihe zu kriegen, einen großen Topf Königsberger Klopse zu kochen. Ich brauche mal wieder eine echte Mahlzeit im Magen. Außerdem habe ich mir bereits letzte Woche vorgenommen, unbedingt in den Film "Alles steht Kopf" zu gehen, weil ich schon den Trailer herrlich fand. Hauptsache, der Film ist mal etwas länger in den Kinos, daß auch ich, mit meiner langen Leine, es rechtzeitig schaffe.

Samstag, 3. Oktober 2015

Der zerbrochene BH und die rasante Skateboardfahrt

Mein grau-schwarzer BH fühlt sich besonders hart und fest an. Ich stelle fest, daß in den Stoff selbst eine harte Gipsform eingenäht wurde. Doch gleich darauf bemerke ich, daß der Gips an einer Stelle zerbrochen ist. Und hier, an dieser anderen Stelle auch. Und noch mehr Stellen folgen, bis es sich anfühlt, als wären nur noch Scherben darin. Kurzerhand ziehe ich den ganzen BH auseinander, bis er aussieht wie ein vorne nur von Schnüren gehaltenes Mieder, und stülpe ihn über ein dünnes, ausgefranstes Shirt. Die Träger lasse ich einfach seitlich über die Schultern fallen. Dazu trage ich ein kurzes Schulmädchenfaltenröckchen und absolut nichts darunter. Dann greife ich mir ein Skateboard und versuche darauf zu fahren, doch einfach die Straße hinauf und vorwärts will das irgendwie nicht gelingen. Schließlich merke ich, daß es rückwärts und die Straße hinunter dafür um so besser geht. Also rolle ich nun rückwärts in rasanter Fahrt die Straße entlang und durch ein langes Baugerüst hindurch. Nur ab und zu werfe ich einen Blick nach hinten. Das ist natürlich gefährlich, was ich mache, da ich ja nicht sehe, wo ich hinrolle, aber scheiß drauf, dazu macht es zuviel Spaß. Hui, wie das abgeht! Mein Röckchen flattert im Wind und ab und zu lüpfe ich es kess vor einigen Passanten. Hm, jetzt wird es brenzlig - ein Fahrradfahrer, der von hinten auf mich zu kommt. Bremsen kann ich nicht mehr, dazu bin ich zu schnell. Irgendwie schlängel ich mich pfeilschnell und rückwärts an ihm vorbei. Alles gut gegangen.

Das ist wohl so ein typischer Midlifecrisis-Traum. Jung müßte man nochmal sein. Und keine dicken BHs tragen müssen.

Freitag, 2. Oktober 2015

Die einzige Miesmuschel

weit und breit, aber sie lebt!

Strand 1439

Strand1386

Strand1703

Strand 1400

Wiese222

Donnerstag, 1. Oktober 2015

Der Schlüssel

In einem Gebäude, wo ein Zumba-Kurs stattfinden soll, treffe ich gleich im Flur die beiden Kursleiterinnen. Eine davon ist klein und hat lange schwarze Locken, die andere hat einen platinblonden Kurzhaarschnitt. Sie ziehen sich dort um, weil einige Räume gesperrt wurden, die man nun nicht betreten kann. Ich gehe in einen weiteren Raum, wo eine Wand über und über mit Schlüsseln und Zetteln behängt ist. Eine ältere bebrillte Dame sitzt daneben und reicht mir einen Schlüssel mit quietschgelbem Anhänger. Sie freue sich, mir diesen Schlüssel überreichen zu können, denn ich sei die erste, die ihn bekommt, sagt sie. Ihre Freude verwundert mich ein wenig und auch was sie sagt. Bedeutet das, daß hier jeder einen Schlüssel bekommt? Und wenn ich die erste bin, ist der Kurs dann vielleicht so schlecht besucht? Das würde allerdings ihre Freude erklären. Später, ich weiß nicht, ob dies der gleiche oder ein anderer Kurs ist, findet ein Zumba-Kurs am Ostseestrand statt. Unter dem Strandsand liegen steinerne Treppen, auf denen es sich mit den Sandbergen darauf schlecht läuft. Außerdem ist der Strand total überfüllt. Mit Schulfreundin A. und Schulfreundin S. mache ich deshalb wieder kehrt, um mich mit ihnen woanders zu unterhalten.

Mittwoch, 30. September 2015

Bei Springsteen

war ich nicht, aber bei Bob Dylan und später hier:

Konzert002

Und das fand ich auch noch, ist aber nur eine Eintrittskarte:

Konzert 003

...

(Ein richtiges Abendessen machen oder doch lieber gleich die Chipstüte? Heute geht im Ersten "Weissensee" weiter, ich hab allerdings vergessen, wie die letzte Staffel endete.

Gerade: "Ich lad dich auf 'ne Kettwurst ein." He he)

Meer1277

Meer1263

Dienstag, 29. September 2015

Ich vermisse

das Meer. Es ist das einzig erträgliche in diesem Alptraum. Beim Zumba hab ich heute getanzt, als wäre es das erste Mal. Man merkt, daß ich nicht mehr übe. Ich habe auch gar keine Lust mehr, mir die Choreografien zu merken, da ich ja sowieso nicht richtig üben darf, um nicht abzunehmen. Statt dessen liege ich auf der Couch und stopfe ungesundes FastFood in mich hinein, was gleich die Leber grüßen läßt und mir in meiner Stimmung Gedanken an Lebertumore beschert. Wenn ich wenigstens fetter werden würde davon, aber statt fetter werde ich nur zunehmend wieder unbeweglicher. Wenn das Essen wenigstens schmecken würde, aber wirklichen Appetit habe ich auch keinen. Und alle zerren an mir herum. Die einen wollen Malertermine, die anderen Liebe, die dritten Besuche, die vierten Untersuchungen, die fünften, daß ich mich zusammenreiße, das Finanzamt möchte eine Steuererklärung obwohl ich noch nicht einmal den Bescheid zur letzten Erklärung erhalten habe. Und ich bin schon überfordert, mir ein vernünftiges Essen zu kochen. Mein Leben ist ein Alptraum. Das Meer ist einfach nur da und will nix von mir. Es ist wie Zuhausesein.

Montag, 28. September 2015

Kompliment und Klinik

Heute hatte ich Termin in einer Klinik, die ich mir anschauen wollte, aber leider kristallisierte sich das Ergebnis des Termins nur teilweise positiv heraus, in einigen Teilen wurden meine Hoffnungen enttäuscht, was aber durch ein Kompliment herausgerissen wurde, das ich überraschend erhielt. Auf der Hinfahrt mit der S-Bahn saß ein Abteil weiter ein nicht unattraktiver Mann ungefähr in meinem Alter, schätze ich. Der stieg am gleichen Bahnhof aus und unsere Wege kreuzten sich im Ort noch etliche Male, bis er zu einem geparkten Wagen ging, in Begriff einzusteigen, während ich vorbeilief. Er blieb stehen und rief: "Entschuldigung...", worauf ich auch stehen blieb, und sagte, sehr zu meiner Überraschung zu mir: "Ich war in der S-Bahn und ich muß Ihnen mal ein Kompliment machen. Ihre Augen sind schöner als man sich je vorstellen könnte." Und er schien es ernst zu meinen, denn er sah direkt ein wenig verzückt aus, wirkte aber nicht so, als wolle er mich damit anbaggern. Mir blieb erstmal der Mund offen stehen, dann griff ich mir ans Herz, als würde ich gleich einen Herzkasper kriegen und meinte: "Na das ist ja mal ein Kompliment, dankeschön!" Eigentlich hätte ich antworten sollen: "Ihre sind aber auch nicht schlecht!" denn das waren sie wirklich nicht, aber sowas fällt einem ja immer erst hinterher ein. So kam ich dann zumindest schon mal gut gelaunt in der Klinik an.

Positiv an dem Gespräch war zumindest, daß mir gesagt wurde, meine Fettreserven an Bauch und Hüften würden für einen Brustaufbau in gleicher Größe ausreichen. Positiv ist auch, daß die dort keine große Lappen-OP machen, sondern mehrere kleinere Eingriffe nur im Dämmerschlaf, wobei das Eigenfett abgesaugt und dann unterspritzt wird. Allerdings ist letzteres in bestimmter Weise auch wieder negativ, weil ich dachte, es würde nur eine große, ätzende OP geben und dann bin ich wiederhergestellt. Bei diesen Eigenfettunterspritzungen dauert der ganze Vorgang Monate und Jahre, weil ca. acht Eingriffe nötig sind und dazwischen immer mindestens zwei Monate liegen. Zum Glück habe ich ja sonst nicht viel zu tun und damit genug Zeit für solch ein Projekt, nur muß ich dann wohl auch die ganze Zeit mit dem Tanzen kürzer treten. Ich hatte gehofft, nach einer großen OP könnte ich, wenn ich mich davon erholt habe, endlich wieder richtig loslegen. Allerdings habe ich vergessen zu fragen, ob an den abgesaugten Stellen erneut Fett nachwächst. Wenn das der Fall ist, wäre es vielleicht nicht ganz so wild, weil die Reserven in den zwei Monaten ja dann etwas nachwachsen.
Das Konzept zur Angleichung der Symmetrie beider Brüste hat mir dort jedoch überhaupt nicht gefallen. Der erste Vorschlag war, daß in die rechte Brust oben ebenfalls Eigenfett unterspritzt wird, wo ich mich frage, was das bringen soll, denn die Brustwarze hängt ja trotzdem noch unten. Außerdem will ich keine größeren Brüste, sondern eher kleinere. Das habe ich auch mehrmals extra gesagt, weil ich in den Rezensionen zu der Klinik las, daß man dort gerne von einer Wunschkörbchengröße C ausgeht, da die wohl am meisten verlangt wird. Ich sagte auch, daß ich durchaus A-Körbchen nähme, wenn das Fett nicht ausreicht, aber keinesfalls größere als sie jetzt sind (ich weiß gar nicht, was die immer alle mit ihren großen Brüsten haben). Damit die Brustwarzen passen, wollte man dann aus der linken Brust die Warze herausschneiden und nach unten versetzen. Öhm, ich habe erstmal gefragt, wie die Warze denn, von der jetzt schon kaum noch etwas dran ist, versorgt werden soll, wenn rundherum Narbengewebe ist. Sie meinte, das geschähe dann über das Fettgewebe. Da bin ich ja sehr skeptisch. Und wenn ich diese ganze Scheiße durchmache, möchte ich ja wenigstens auch einen kleinen ästhetischen Vorteil davon haben und mir nicht zwei symmetrische Hängebrüste machen lassen.
Der andere Vorschlag war eine Bruststraffung, allerdings mit einer unschönen Narbe an der unteren Brust. Die finde ich besonders unschön, da dort dann das Fett direkt in zwei Lappen herunterhängt. Und wenn ich an der anderen Brust die Narbe seitlich habe, würde ich es ja sowieso besser finden, sie ist an beiden seitlich, oder noch besser nur ganz klein an der Brustwarze. Auf den Bildern sahen die wiederhergestellten Brüste recht ansehnlich aus, aber die angepassten total häßlich. Das habe ich der Ärztin auch gesagt und mich mit ihr so geeinigt, daß ich vom Schneiden in dieser Klinik lieber Abstand nehme und nur den Wiederaufbau evtl. in Anspruch nehmen würde. Und vielleicht, wenn wieder richtiges Gewebe in der Brust ist, die Löcher und Falten weg sind und die Brust flacher und natürlicher aussieht, geht es ja auch ohne Anpassung oder ich finde hinterher noch einen anderen Arzt.
Trotzdem gibt es einige Fragen und Zweifel, zum Beispiel weil das Implantat während der Unterspritzungen drin bleibt und da frage ich mich, ob die Brust dann nicht ausleiert und man mehr Fett braucht und die Brust noch größer wird. Ich finde sie jetzt mit dem Implantat schon zu groß, denn das Implantat scheint zu wachsen. Vielleicht zieht es sich aber auch nur zusammen. Außerdem sehen die Stellen, an denen abgesaugt wird, vielleicht nicht so toll aus und gerade meine Schenkel möchte ich mir mit diesen Eingriffen ungern versauen. Andererseits kann die Brust eigentlich nur besser werden, denn krüppliger als jetzt geht gar nicht. Ich wurde heute gleich fotografiert - die haben dafür eine extra Vorrichtung mit Matte, wo man in verschiedenen Winkeln fotografiert wird - und habe die Bilder auf dem Bildschirm gesehen, also nicht nur von vorne, sondern auch in verschiedenen Winkeln. Ich bin innerlich fast zusammengebrochen. Das bin einfach nicht ich. Nicht mehr. Das ist einfach nur ein Alptraum. Zum Glück habe ich auch einen Termin mit der Chefärztin, um restliche Fragen zu klären.

Auf der Rückfahrt stieg ich noch zu einem Spaziergang in der Pampa aus, war aber so in Gedanken, daß ich die Orientierung verlor und es inzwischen bereits dunkel wurde. Glücklicherweise hatte ich Handy mit Navigator mit, sonst hätte ich die Nacht in der Wildnis verbringen müssen. Und während der S-Bahn-Fahrt hing die ganze Zeit der volle Mond als große runde Lampe im Fenster.

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