Nun gut, daß der Bus eine halbe Stunde Verspätung hatte, war im Prinzip kein Mißgeschick von mir, aber ärgerlich, da ich eine Viertelstunde zu spät zum Zumba-Kurs kam. Aber ich hatte nichts neues verpasst und auch beim Rest hätte ich nicht viel verpasst. Immerhin habe ich gemerkt, daß ich beim Tanzen wieder besser drauf bin als vorher.
Nach dem Zumba bin ich erst zum Supermarkt und hatte danach eine ziemlich schwere Tasche, die ich über der Schulter trug. Da ich noch Blumen kaufen wollte, stöberte ich vor dem Blumengeschäft daneben und griff mir eine leere Palette, um die Töpfe darin zu tragen. Das ging nur mit beiden Händen, Körbe oder sowas gab es da nicht. Weil die besten Pflanzen ganz unten auf der Erde standen, hockte ich mich hin, stellte die Palette hin, die Töpfe hinein und wollte wieder hoch, doch hatte nicht mit dem Gewicht meiner Tasche gerechnet. Vielleicht war es auch ein akuter Schwächeanfall, jedenfalls bekam ich die Tasche mit der Schulter, in beiden Händen die Blumenpalette, aus der Hocke nicht hoch und sie zog mich rückwärts hinunter, wo ich auf den Rücken purzelte und wie ein Maikäfer zwischen den Blumentöpfen lag. Zum Glück war es auf der Straße und vor dem Blumengeschäft leer, so daß ich glaube, daß mich niemand gesehen hat. Hoffentlich! Ich raffte mich schnell hoch und die Blumentöpfe zusammen, um mich ja nicht in der peinlichen Situation erwischen zu lassen, zwischen den Auslagen eines Blumengeschäftes auf dem Rücken zu liegen. Ich muß immer noch lachen.
Bei über 20 Grad habe ich mich heute mit herrlichen Ranunkeln eingedeckt, sowohl als Blumenstäuße, als auch als Töpfe. Zusätzlich kaufte ich außerdem einen Satz Erdbeerpflanzen. Morgen schaue ich mal, ob ich noch etwas anderes bekomme, wie zum Beispiel Hornveilchen. Und dann sind Freitag oder Samstag die idealen Tage, um schon mal anzufangen den Balkon aufzuhübschen.

"Ein Mann, ein Fjord!" um 21:45 h auf 3sat. Der Film ist nicht nur lustig, sondern eine richtige kleine Norwegen-Kreuzfahrt für sich. Er weckt bei mir immer Erinnerungen an unsere Hurtigruten-Fahrt, weil er zum großen Teil auf einem der Hurtigruten-Schiffe spielt. Zum Anschauen in der Mediathek:
http://www.3sat.de/mediathek/?mode=play&obj=58112
Die Träume in der Nacht waren vielseitig, hatten aber eine Gemeinsamkeit: ich wurde penetrant dazu aufgefordert, zu verreisen. Oft war ich sogar in fremden Landschaften und Städten, aber selbst dort wurde ich noch aufgefordert, an einen anderen Ort zu reisen.
Der Beginn macht eine Schulung an der ich teilnehme und in der es um Fettabsaugung geht. Da bei mir auch Fett abgesaugt werden soll, interessieren mich vor allem etwaige Narben oder Veränderungen, die zurückbleiben. Einer der Partner eines schwulen Pärchens hat sich Fett vom Rücken absaugen lassen und soll sich nun vor den Teilnehmern ausziehen, damit man sehen kann, was zurückgeblieben ist. Ich sehe nur eine kleine Verfärbung als Narbe. Alles nicht so schlimm. Das Pärchen rät mir, wenn ich schon hier bin, soll ich das doch gleich mit einer Reise zu einem Ort in der Nähe verbinden. Es lohne sich.
Dann sehe ich über eine Landschaft hinweg, vor mir ein tiefgelegener Fluß, an dessen anderem Ufer sich launische Tiger balgen. In der Ferne sind mit Schnee bedeckte Berge zu sehen. Von hier muß ich oder soll ich noch einige Kilometer weiterreisen, immer an den Bergen entlang.
Irgendwann lande ich in einem Ort, wo sich mir ungefragt eine Medizinstudentin anschließt. Sie führt einen schwarzen Rollkoffer mit sich und hat schwarze Haare mit einem Pagenschnitt. Auffällig ist der petrolfarbene Lidliner über den Augen, der exakt zur Farbe ihres Mantels paßt. Sie sagt mir, ich solle an einen Ort in der Nähe reisen und hat anscheinend vor, das mit mir gemeinsam zu tun. Allerdings zeigt sie mir vorher noch das "Schreihaus" in der Stadt, in der wir uns jetzt befinden. Sie erklärt mir auch, warum das Haus "Schreihaus" heißt, ich habe die Erklärung aber vergessen. Es hat irgendetwas mit Medizin und Pharma zu tun, deshalb mußte sie auch dorthin, weil etwas abzuholen war.
Schließlich bin ich schon wieder bei einer Tanzprüfung, muß aber ganz dringend auf Toilette. Ich finde im Gebäude auch eine Toilette, diese befindet sich in einem Büroraum mit zwei Schreibtischen. Da gerade niemand in dem Raum ist, habe ich vor, mich schnell zu erleichtern, aber kaum sitze ich auf der Klobrille, kommt F. durch die Tür und macht große Augen. Etwas peinlich berührt sage ich, daß ich gerne meine Privatsphäre hätte und er versteht das und will wieder aus dem Raum gehen, doch da kommen ständig andere Leute. Er versucht diese hinauszukomplimentieren und ihnen begreiflich zu machen, daß sie gehen sollen, doch es fruchtet nichts. Sie kriegen anscheinend nicht mit, daß sie stören. Dann kommt sogar eine schwarzhaarige Frau mit einem sozal tätigen Hintergrund und möchte mit mir ein Gespräch führen, da ich wohl relativ unglücklich aussehe, wie ich so auf der Klobrille hocke. Sie will von mir wissen, was mit mir ist und ich antworte: "Ich bin halt mit der Gesamtsituation unzufrieden.", womit ich die Toilettensituation meine. Aber das scheint sie nicht mitzubekommen und gibt mir nun Ratschläge, wie ich mich verhalten soll. Ich solle mal verreisen, vielleicht nach Indonesien oder an den Amazonas. Innerlich beginnt es in mir zu kochen und wenn sie mich nicht anschaut, mache ich zu F. Bewegungen mit den Händen, als würde ich ihr den Hals umdrehen. Wann begreift sie endlich, daß ich nicht nach Indonesien oder an den Amazonas möchte, sondern nur in Ruhe mein Geschäft verrichten will?
Nachdem ich aufgewacht bin, ging es genauso verpeilt weiter. Mein Haargummi war weg und ich habe eine Stunde lang das Bett und die Wohnung abgesucht. Ich hatte schon die Befürchtung, ich hätte ihn nachts verschluckt, wobei ich nicht glaubte, daß man diese Plastikspiralen schlucken kann, ohne daran zu ersticken. Schließlich schaute ich an mein Handgelenk und stellte fest, daß ich den Haargummi, die ganze Zeit am Handgelenk getragen hatte.
kann ich mich nicht entscheiden, ob ich heute lieber tanzen oder doch besser aufräumen möchte. Aufräumen wäre auch mal nötig. Im besten Fall kann man beides miteinander verbinden, was aber nicht sehr effektiv ist, wie ich bereits in den letzten Stunden festgestellt habe.
Mein Horroskop für die nächsten Monate sagt:
"Während einiger Monate gültig: Sie sind jetzt angenehm unberechenbar. Die Denkvorgänge haben unter diesem Einfluß besonders impulsiven Charakter. Auf Einschränkungen reagieren Sie ungeduldig - Sie sind recht launisch und stellen die eigene Unabhängigkeit weit über Disziplin und Ordnung, doch dieses Verhalten wird kaum ernstliche Probleme aufwerfen.
Während vieler Monate gültig: Der primäre Ausdruck dieser Zeitqualität ist, daß Sie Sie selbst sein wollen - Selbstverleugnung und Disziplin sind jetzt nicht Ihre Sache. Sie verzichten auf keine Bequemlichkeit und weichen um eines anderen Menschen willen keine Handbreit zurück. Doch ist diese Zeit in keiner Weise konfliktgeladen, es sei denn, daß Sie auf jede Selbstdurchsetzung verzichten oder daß die Umstände keinerlei Selbstentfaltung gestatten. Wahrscheinlich werden Sie aber diese Energie geradezu spielend ausdrücken. Wenn Sie sportlich sind, finden Sie durch sportliche Betätigung einen hervorragenden Ausdruck für diesen Einfluß.
Nach Kompromissen ist Ihnen jetzt nicht zumute, einfach, weil Sie die Notwendigkeit dafür nicht einsehen, womit Sie wohl recht haben. Ebensowenig sehen Sie eine Notwendigkeit, andere zu Ihrem Weg zu bekehren. Sie sind damit zufrieden, Ihren eigenen Weg zu gehen und allein zu arbeiten. Sie begeben sich an Ihre Arbeit und beginnen allein mit neuen Projekten, die Ausdruck Ihres Wesens und Ihrer Ziele sind.
Indem Sie neue Wege gehen, begegnen Ihnen automatisch Menschen, die ähnliche Bedürfnisse haben. Wenn Sie die Liebe suchen, sollten Sie sich vielleicht erst einmal auf eine Freundschaft einlassen, um zu sehen, ob es genügend gemeinsame Interessen gibt. Sie würden sich jetzt eigentlich auch gar nicht gerne festlegen, sondern brauchen viel Spielraum für verschiedene Erfahrungen.
Je ehrlicher und unbefangener Sie mit Ihren persönlichen Bedürfnissen umgehen, desto mehr positive Erfahrungen können Sie in dieser Lebensphase sammeln."
Kann man wirklich angenehm unberechenbar sein? Und bringt es tatsächlich keine ernstlichen Probleme, wenn ich nicht mehr aufräume? So ganz geht es leider ohne Disziplin und Ordnung nicht. Aber mit Disziplin stand ich schon immer auf dem Kriegsfuß.
Hm, gestern las ich irgendwo, heute soll der Welt-Komplimente-Tag sein, aber das war wohl nur ein Aprilscherz. Wäre ja auch etwas böse, wenn man den Welt-Komplimente-Tag auf den 1. April legen würde! Kein Aprilscherz war die Foodist Healthy Box, die vorhin gekommen ist. Eigentlich hätte ich lieber wieder eine normale Foodist-Box genommen, aber ich hatte nur einen 10 EUR-Gutschein für die Healthy-Box. Glücklicherweise ist nichts darin, wovon ich mich jetzt spontan distanzieren würde wollen.
Da hätten wir die "Tropicai Kokosblüten Vinaigrette", ganz ohne Öl aus Kokosblütenessig, die man sicher gut für Salate verwenden kann.
Ein "Algen-Gewürzzauber" von Remis - ok, warum nicht mal mit Algen würzen? Soll besonders gut zu Fisch, Gemüse und in Frischkäse verrührt passen.
Dann gab es eine Flasche schwarzes Mineralwasser "BLK Alkaline Mineral Water". Spontan dachte ich so: "Iiiiii, schwarzes Wasser!", aber dann fiel mir ein, daß ich jede Menge Cola trinke und Cola ja auch schwarz ist. Da habe ich aber noch nie "Iiiiiiii" gesagt. Die schwarze Färbung erhält das Wasser durch den Zusatz von Fulvinsäure, welche durch die Zersetzung prähistorischer Pflanzen entsteht und reich an Mineralien, Aminosäuren und Spurenelementen ist, was dem Wasser einen hohen ph-Wert gibt und den Säurehaushalt im Körper ausgleicht. Wenn Fulvinsäure angeblich so gesund ist und Wasser schwarz färbt, dann frage ich mich irgendwie schon, warum man normale Cola nur mit profanen Farbstoffen bekommt.
Weiter hätten wir eine Tüte Erdmandelmehl von Pödör, von dem ich nicht so richtig weiß, was man damit anfängt, aber ich schätze mal, wenn ich nicht damit backen will, kann man es auch für Soßen gut gebrauchen.
Der "Nut and Berry Mix" von The Beginnings ist für das Müsli.
Als kleine Nascherei gibt es den "Yummy Scrummy Raw Chocolate Brownie" von Elements for life, der völlig frei ist von Zucker, Laktose und Weizenmehl. Ich habe aber noch nicht probiert, ob er tatsächlich nach Schokoladen-Brownie schmeckt.
Und von dem Kokosnussfleisch mit Teriyakigeschmack von Mightybee zum Knabbern hätte ich gerne mehr gehabt als die kleine Tüte mit 15g. Das schmeckt wirklich sehr pikant und gut, fast wie echtes Fleisch, ist aber rein pflanzlich.
B.t.w. (nur für Insider!) - ich habe inzwischen einen recht zufriedenstellenden Ersatz für Parmesan gefunden. Bisher konnte ich auf Parmesan an Nudeln nicht verzichten. Der gehört einfach mit dazu, wird nur leider aus Kuhmilch hergestellt, die ich eigentlich meiden möchte. Irgendwo las ich, daß man statt Parmesan auch gemahlene Cashews verwenden kann. Also versuchte ich es erst mit gesalzenen Cashews, aber irgendwie überzeugte mich das nicht. Wenn man jedoch unter die gemahlenen und gesalzenen Cashews noch zusätzlich ordentlich Salz und Kurkuma hinzufügt, kommt es endlich ziemlich nah an den Geschmack von Parmesan heran.

nur mir so und bin ich die einzige, die jene Abkürzung mit drei Buchstaben für Verstorbene als respektlos und oberflächlich empfindet? Ich sage damit nicht, daß diese Abkürzung respektlos und oberflächlich IST, denn es kann ja sein, daß diese Abkürzung eine ehrenwerte, jahrhundertealte Tradition im englischsprachigen und kirchlichen Raum hat und ich einfach ein Banause bin. Trotzdem hat es ungefähr den Charme einer gelangweilten Newstickermeldung und als etwas anderes wird es wohl bei dieser Schwemme im Netz auch nicht mehr benutzt. Je schneller man sein Bedauern ausgedrückt hat und möglichst noch als erster, um so besser - Punkt, Punkt, Punkt, Komma, Strich --- und abgehakt. Meine deutsche Dichter- und Denkerseele weigert sich da irgendwie mitzumachen und denkt sich, daß jemand, der nur drei Buchstaben und drei Punkte als den Wunsch für einen Abgereisten hat, sich diesen gerne sonstwohin schieben kann. Manchmal habe ich aber auch den Verdacht, daß zumindest einige wenige der Leute gar nicht wissen, was sie da schreiben und einfach den ausufernden "Trend" mitmachen. Wäre ja nichts neues.
Im Wäschegarten meiner Kindheit liege ich entspannt mit dem Bauch auf dem grünen Rasen und lasse die Beine baumeln. Ganz spontan beginne ich laut zwei Zeilen aus einem Lied zu singen. Dann breche ich ab, zum einen, weil mir plötzlich einfällt, daß man mich auf dem Hof hören kann und zum anderen, weil ich nicht weiter weiß und vergessen habe, aus welchem Lied die Zeilen stammen. Doch ich zögere nur kurz und singe schließlich diesen Refrain aus voller Kehle, wobei ich mir gar nicht sicher bin, ob es wirklich der Refrain zu den beiden Liedzeilen ist:
"If you were a woman and I was a man
would it be so hard to understand
that a heart's a heart and we do what we can
if you were a woman and I was a man
if you were a woman and I was a man"
Ich wache auf, doch schlafe erneut ein und diesmal steht ein braunes Klavier auf dem Rasen, in dessen Tasten ein Mann ordentlich reinhaut. Ich bekomme mit, daß er ein Udo-Jürgens-Medley spielt, erkenne jedoch nicht alle Lieder. Doch "Aber bitte mit Sahne" kenne ich und hier singe ich mit dem Mann ausgelassen im Duett: "Aber bitte mit Sahne!"
Die beste Nacht meines Lebens hatte ich vor mehr als zehn Jahren. Damals fiel ich schon sehr früh am Abend vollkommen fertig und mit Kopfschmerzen in das Bett und schlief sofort ein. Was war daran nun so toll? Ich fiel in einen fünfzehnstündigen Tiefschlaf, aus welchem ich in genau derselben Stellung aufwachte, in der ich eingeschlafen war. Ich hatte mich weder bewegt, noch geträumt, und fühlte mich sofort nach dem Aufwachen als könnte ich Bäume ausreißen. Fast so, als wäre ich in der Nacht völlig ausgewechselt worden. Das habe ich niemals wieder erlebt und wohl nur aus diesem Grund kann ich mich bis heute an dieses Gefühl erinnern. Es war einfach zu erstaunlich. Vielleicht habe ich ja gar nicht geschlafen, sondern war scheintot. Wie auch immer, sowas könnte ich mal wieder gebrauchen, aber meine Stoßgebete werden nicht erhört. Zum Osterfest habe ich mir
Kissenspray, Waschmittel und Weichspüler mit Lindenblütenduft gekauft. Normalerweise ist Lindenblüte ein Duft, den man nicht wirklich irgendwo bekommt, also annähernd identisch, außer real zur Zeit der Lindenblüte. Aber der Duft dieser Produkte trifft es relativ genau. Sehr süß und schwer und sommerlich, so duftet jetzt mein Bett. Das hilft aber auch nicht, um ins Koma zu fallen. Sonst habe ich ein Kissenspray mit Eukalyptus. Das riecht dann sehr sauber und wie frisch gewaschen. Seltsamerweise habe ich in der ersten Nacht mit Lindenblüte von Eukalyptusbonbons geträumt. Außerdem ist mir heute ein Tag vor Ostern aufgefallen, daß ich immer noch mein Weihnachtsdorf herumzustehen habe. Das wurde endlich weggeräumt, aber statt Ostereier gibt es bei mir Gewürzmandeln von Weihnachten. Irgendwie hinke ich immer mehr hinterher. Es geht mir einfach alles viel zu schnell.
Diesmal findet die Tanzprüfung in einem Saal mit großer Fensterfront statt. Wir tanzen dabei in einer quadratischen Formation mit engen Marschreihen. Angeleitet und bewertet werden wir von der wilden Raubmaus. Um mich herum purzeln die Leute immer wieder auseinander und vor allem ich tanze aus der Reihe, was wohl auch das Chaos anrichtet, aber mir herzlich egal ist. Die Raubmaus schaut entnervt und wir erhalten den Hinweis, daß wir uns Mühe geben sollten, weil wir durch die großen Fenster beim Tanzen kilometerweit zu sehen sind. Ich denke so für mich, daß ich in diesem Saal schon ganz anders getanzt habe und wenn ich dabei kilometerweit zu sehen war, dann muß mir jetzt eigentlich absolut nichts mehr peinlich sein.
Bei meinen Großeltern in B. will ich die Klavierecke aufräumen und habe den Einfall, einen Karton für Ideensammlungen ganz unten in eine freie Stelle ins Regal zu stellen. Der Karton paßt perfekt hinein. Die Oberfläche des Klaviers ist mit dicken Staubflocken bedeckt. Hier sollte ich noch dringend Staub wischen.
Tanzprüfungen sind zwar besser als Mathematikprüfungen, aber irgendwann reicht es trotzdem. Und auf Hausaufgaben habe ich auch keine Lust mehr.
Die Prüfungskommission der Tanzprüfung besteht aus Tänzerinnen aus dem Fernsehen, deren Namen ich nicht kenne. Die Prüfung findet in Gruppen statt. Bei der ersten Aufgabe werden Bewegungsrichtungen vorgegeben, zu denen man sich frei passende Moves ausdenken soll. Ich mache eine Slide-Bewegung mit Oberkörper und Armen und shake die Schultern. Die schwarze Afrikanerin aus der Prüfungskommission ist gleich angetan davon - Ah, sieh an, hier haben wir ja schon etwas Schönes! - und tanzt die Bewegung mit, wobei sie mir shakend näher kommt, um mir schließlich die Bitte ins Ohr zu flüstern, ich möge doch die Aufgaben der Prüfungskommission holen. Die hätten sie nämlich irgendwo vergessen. Ich nicke und eile davon, bin dann aber etwas ratlos, wo ich deren vergessene Prüfungsaufgaben suchen soll. Während ich mehrere Treppen eines Schulgebäudes hinaufsprinte, schaue ich zwischendurch auf ein paar Tischen mit Schulbüchern nach. Doch erst ganz oben, im letzten Stockwerk, erwartet mich bereits jemand, der auf zwei gebundene Hefte zeigt, die ein blaues Stern-Cover haben, so wie es gerne bei Horoskopdeutungen benutzt wird. Ich greife sie und gehe damit die Treppen wieder hinunter, wobei ich kurz auf die erste Seite linse. Dort steht der Name der einen Tänzerin, nämlich "Datewitch". Die Tänzerinnen der Prüfungskommission sind mir inzwischen entgegen gekommen und wir gehen gemeinsam zum Prüfungssaal zurück. Dabei fragen sie mich um Rat wegen einiger Tanzschritte und wollen meine Vorschläge dazu hören. Mich irritiert und nervt es etwas, daß ich der Prüfungskommission bei ihrer Arbeit helfen soll, obwohl ich gleich selbst eine Prüfung habe, andererseits reizt es mich auch. Deshalb schiebe ich es auf indem ich sage, daß ich mich jetzt erstmal auf meine eigenen Aufgaben konzentrieren muß. Man nickt und versteht das.
Es gibt viele Gründe, traurig zu sein. Offensichtliche und weniger offensichtliche. Meine ehemalige Mitpatientin, mit der ich heute telefonierte, hat fünf Jahre hinter sich gebracht und muß jetzt keine Medikamente mehr nehmen. Wie ich sie beneide! Ich dagegen fange wieder von vorne an zu zählen. Und sie fühlt sich ziemlich sicher darin, daß sie nicht noch einmal heimgesucht wird. Wie ich sie noch mehr beneide! Mit solch einer Gewissheit läßt es sich einfach angenehmer leben, ob sie sich nun erfüllt oder nicht. Ich dagegen soll entscheiden, ob ich mir meine wiedererweckte Eierstockfunktion wegspritzen lasse, um Aromatasehemmer zu nehmen, mit denen ich dann Muskelschmerzen bekomme, mit denen ich mich fühle wie eine 80jährige. Und mir vielleicht noch meine Knochen kaputt mache. Aber wie ich mich auch entscheide, wenn ich es denn schaffe, sicher ist, daß ich die Wechseljahre wohl mindestens zweimal durchmachen werde, oder sogar noch häufiger. Schönen Dank auch!
Wir haben uns beide ein wenig gewundert, weil ihr gesagt wurde, daß sie noch Lymphknoten in der Achselhöhle habe, obwohl 38 (?) Lymphknoten entfernt wurden. Mir wurden nur zwei Lymphknoten entfernt, aber so wie ich es letztes Jahr im Krankenhaus mitbekam, sind keine Lymphknoten in der Achselhöhle mehr. Anscheinend bin ich nicht sehr reich gesegnet mit Lymphknoten. Ich frage mich jetzt, ob das ein Vorteil oder ein Nachteil ist. (Ich habe nach einem Video mit einer hypochondrischen Katze gesucht, aber keines gefunden.)