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Montag, 6. August 2018

Zuckerfrei selbstgemacht

Was für ein Omen mag das wohl sein, daß es mir gelungen ist, beim Einkaufen heute eine glatte "13" zu erzielen? Natürlich völlig unbeabsichtigt und zufällig. Wie man sieht, hält sich das Essen und Kochen bei diesem Wetter bei mir eher in Grenzen. Allerdings kommen mir die Leberwurstbrote auch so langsam aus den Ohren raus, weshalb ich beschloß, heute mal wieder Sushi zu bestellen. Das habe ich schon eine ganze Weile nicht getan, obwohl ich eigentlich gerne Sushi esse. Nur daß es meist die immer gleichen Zutaten sind, finde ich auf Dauer gerade bei Sushi schade. Dabei wäre gerade Sushi für unbegrenzte Kreativität prädestiniert. Ich kenne aber nur einen Anbieter, der Sushi zum Beispiel auch mit Mango macht. Diesmal nun habe ich mich gefreut, mal wieder neue Varianten probieren zu können, nämlich Sushi mit Ziegenkäse und gebratener Zuchini außen drum, sowie Lachs-Maki mit Granatapfelkernen. Dazu machte ich mir einen Tomaten-Pfirsich-Salat und eine Limonade.

Ja, nachdem ich ja schon begonnen habe, mir selbst Konfitüre mit zahnfreundlichem Birkenzucker einzukochen, dachte ich mir, müßte es doch ebenfalls möglich sein, Limonade damit selbst zu machen. Ich versuche zwar, soviel Zucker wie möglich zu meiden oder durch Birkenzucker zu ersetzen, allerdings bin ich ziemlich den Softdrinks verfallen. Ich kann mit relativer Leichtigkeit auf Schokolade und andere Süßigkeiten verzichten, aber bei Softdrinks fällt es mir sehr viel schwerer. Immerhin konsumiere ich auch Softdrinks nur als Genußmittel und entsprechend in Maßen. Damit bin ich schon viel besser dran als manch einer, der glaubt, mit Softdrinks könne man Durst stillen. Mit etwas Achtsamkeit bekommt man schnell mit, daß dies nicht der Fall ist, sondern daß Softdrinks immer noch mehr Durst machen. Der ultimative Trick ist deshalb, viel Wasser zu trinken, weil man dann nämlich automatisch nicht mehr häufig zum Softdrink greift. Aber statt Dessert nach dem Essen trinke ich dann doch mal gerne ein kleines Glas.
Während der Hitze nun schloß ich erfolgreich Tests mit selbstgemachter Limonade aus Zitronen und Orangen ab, heute probierte ich mal eine Variante mit Mandarinen. Dabei dachte ich an die Kinderbrause von früher mit Mandarinengeschmack, die ich zu DDR-Zeiten mochte. Natürlich schmeckt die selbstgemachte Limonade nicht genauso wie früher, da die künstlichen Aromen und der viele Zucker fehlen, ist aber sehr erfrischend. Ich werde mir jedoch mal ein bis zwei große Smoothies kaufen müssen, damit ich passende Flaschen habe. Die Flasche mit Schnappverschluß, die ich jetzt benutze, hält leider die Kohlensäure nicht sehr lange, aber das Prickeln ist für mich auch sehr wichtig. Genug Prickeln ist der halbe Genuß. Und dann ist da noch das Cola-Problem, denn Cola kann man nicht so schnell mal selbst machen. Zwar gibt es diverse Cola-Konzentrate, aber die sind alle voll mit den ekelhaftesten Zutaten und Süßungsmitteln, da kann ich drauf verzichten. Aber jetzt stolperte ich über ein Rezept für Cola-Sirup, den man aus Cola-Kraut machen kann. Cola-Kraut ist eigentlich Eberraute und eine Staude, die man überall anbauen kann und die nach Cola riecht und schmeckt. Ich glaube, ich werde mir im nächsten Frühjahr mal so ein Teil für die Balkonbepflanzung besorgen und eine Colabrau-Testreihe starten. Für dieses Jahr lohnt es sich nicht mehr.

Sushi

Kassenbon

Freitag, 3. August 2018

Meine lateinamerikanische Tanzrangliste

Beim Zumba lernt man in kürzerer Zeit als sonstwo eine Menge lateinamerikanische Tänze und ihre Grundschritte kennen. Zumba ist also auch sehr gut für die Allgemeinbildung. Einige Tänze kannte ich aber bereits vorher. Zum Beispiel hatte ich vor Jahren mal einen Salsa-Schnellkurs im Havanna(?), wo wir aber irgendwie einen anderen Stil gelernt haben, als er beim Zumba getanzt wird. Leider finde ich es jedoch schwierig, lateinamerikanische Musik zu finden, die mir wirklich gefällt und nicht nur als "Tanzvorlage" dient. Der Großteil spricht mich irgendwie nicht an. Während ich darüber so nachdachte fiel mir auf, daß ich die einzelnen Tanzstile und ihre Musik ganz unterschiedlich bewerte, weil sie mir entweder mehr oder nur wenig gefallen. Das fand ich spannend, weshalb ich mir mal die Mühe gemacht habe, aufzuschreiben, welche Stile ich mag und warum, bzw. warum nicht. Dabei fiel mir weiterhin auf, daß ich einzelne Tanzstile oft auch mit Farben verbinde, eigentlich eher unbewußt, aber nun habe ich mir das mal bewußt gemacht. Einige Assoziationen sind ziemlich eindeutig, bei anderen weiß ich im Grunde nicht, woher sie stammen. Es ist interessant, welche Erkenntnisse über mich selbst ich dabei gewonnen habe. Und mal schauen, ob diese Liste so bleibt, oder ob sie sich noch verändert. Sie beinhaltet natürlich nur die Tanzstile, die ich bisher kennengelernt habe.

(Noch ein kurzer Hinweis zur Grammatik: Die Artikel vor den einzelnen Tanzstilen machen mich völlig konfus. Ich finde es total befremdlich, wenn es die Samba, die Salsa usw. heißt. Wie es laut Duden scheint, sind beide Versionen richtig, sowohl männlich als auch weiblich. Ich halte mich lieber an den männlichen Artikel, weil es eben der Tanz heißt und nicht die Tanz und ich den Namen des Tanzes dann halt auch als Namen und nicht als Eigenwort verwende. Wenn ich einen Menschen mit Namen nenne, sage ich ja auch nicht die Micha oder die Sascha - bzw. würde man das dann als rüde Nennung einer weiblichen Person nur bei Nachnamen klassifizieren. Am besten ist natürlich, man läßt einfach alle Artikel weg.)

Auf Platz 1, wer hätte das gedacht, liegt bei mir tatsächlich der Samba. Jetzt sehe ich mich als kleines Mädchen, das begeistert "Tanze Samba mit mir, Samba, Samba die ganze Nacht" singt, mit ganz anderen Augen. Bisher hielt ich das einfach nur für eine komische Laune in meinen frühen Jahren. Aber wenn ich erklären müßte, wieso Samba, fällt mir dazu nur ein, daß Samba hauptsächlich Rhythmus ist und wenig Melodie und dadurch, aber auch durch die Tanzschritte, irgendwie sehr nah am afrikanischen Tanz ist, wahrscheinlich am nächsten von allen lateinamerikanischen Stilen, die ich kenne. Und zum traditionellen afrikanischen Tanz zu purer Trommelmusik fühle ich mich ebenfalls sehr hingezogen. Samba assoziere ich mit allen Farben des Regenbogens, also kunterbunt.

Auf Platz 2 befindet sich der Calypso. Ich mag die Tanzschritte des Calypso, was die Musik betrifft, bin ich allerdings etwas zwiegespalten. Das liegt einfach daran, daß diese Musik, selbst wenn man nur einmal dazu tanzt oder sie nur kurz hört, sich so in die Gehörwindungen bohrt und ein so fieses OIhrwurmvirus in sich trägt, daß man sie kaum wieder los wird. Aber einen Calypso als Ohrwurm - das kann einen schier in den Wahnsinn treiben und ist wahrlich kein Vergnügen. Calypso assoziere ich mit Orange und Gelb, also sehr sonnig.

Platz 3 darf der Jive einnehmen.. Das ist ebenfalls ein ziemlich lebhafter Tanz mit coolen Tanzschritten und es gibt eine ganze Menge Musik, auch Musik, die mir gefällt und die aus anderen Regionen stammt, zu der man Jive tanzen kann. Mit Jive assoziere ich Frühlingsgrün.

Für den Platz 4 wähle ich den Reggaeton, einfach deshalb, weil mir der ganze Körpereinsatz gefällt, den er erfordert. Allerdings gibt es auch Schritte, die ich nicht mag. Reggaeton assoziere ich mit einem Braun mit viel Rotanteil.

Platz 5 gehört dem Salsa. Salsa assoziere ich mit Türkisblau. Aber sowohl für Platz 4 als auch für Platz 5 finde ich es schon reichlich schwierig, ansprechende Musik zu finden.

Bachata darf auf den Platz 6. Bachata ist ein ziemlich weicher Tanz und gut geeignet, wenn man mal schlechterer Stimmung ist. Da er aber auch eintönig wirken kann, bin ich immer ganz froh, wenn in den Zumba-Choreos durch Flamenco oder Tango da etwas Spannung hinzukommt. Mit Bachata verbinde ich keine Farbe.

Auf den Platz 7 gehört der Cha-Cha. Ich finde, der Cha-Cha ist ein guter Lückenfüller, den man zu viel verschiedener Musik einsetzen kann. Aber seltsamerweise assoziere ich ihn mit Grau. An sich habe ich nichts gegen Grau, ich trage es ja selbst gerne, aber so als Tanz begeistert Grau mich irgendwie nicht.

Der Platz 8 ist dem Merengue vorbehalten. Der Merengue ist zwar auch ein schneller und lebhafter Tanz, also etwas, das ich anscheinend favorisiere, aber ihm fehlt komplett die Leichtigkeit. Die Tanzstile, die ich am liebsten mag, strahlen durchweg viel Leichtigkeit aus, während der Merengue einfach nur zackig ist. Als Workout durchaus mal ganz ok, aber die Musik ist weitestgehend furchtbar. Als Farbe assoziere ich Braun, aber ein sehr dunkles.

Auf dem Platz 9 liegt der Cumbia. Ich finde, dem Cumbia sieht man die Ketten an den Füßen schon an und auch die Musik wirkt immer etwas schleppend und für meine Ohren irgendwie mißtönend. Mit dem Cumbia assoziere ich ebenfalls keine Farbe.

Und dann der Reggae auf Platz 10. Ich hege schon immer eine Aversion gegen Reggae, ich kann aber gar nicht so genau sagen, woran das liegt. Ich finde, diese Musik klingt in ihrer Gleichförmigkeit meist leer und bekifft und strahlt keinerlei Emotion aus. Reggae assoziere ich mit Violett.

Dann wäre da noch der Lambada, dem ich aber keinen Platz zuweise, weil ich nur ein einziges Lied kenne und dieses Lied hasse ich mit Inbrunst.

Und falls sich wer wundert, warum bei den Tänzen kein Rot auftaucht - dieses bleibt dem Tango und dem Flamenco vorbehalten...

Hier mal das Beispiel für einen Calypso, der einen geradewegs in den Wahnsinn führen kann, auch wenn er etwas langsamer ist:






Mittwoch, 1. August 2018

In der Höhle des Löwen während der Hitzeapokalypse

Als ich heute früh kurz mal aufwachte und auf das Thermometer schaute, waren es um ca. 6 Uhr bereits 27 Grad - im Schatten wohlgemerkt. Ich kann mich noch an Sommer erinnern (damals wars), mit heißen Sommertagen, als genau dieses Thermometer höchstens 15 bis 18 Grad anzeigte, wenn ich am Morgen zur Arbeit ging. Das ist alles nicht mehr normal. Um 10 Uhr sind es im Schatten schon wieder über 30 Grad. Und sogar die Fische sterben wegen der Hitze direkt im Wasser, ich wußte bisher gar nicht, daß sowas möglich ist. Schlafen geht nur noch mit einem Ventilator am Bett, der die ganze Zeit läuft. Ich bin froh, daß der überhaupt so lange durchhält, weil es eigentlich nur ein kleines, billiges Teil ist. Ich habe zwar auch noch einen größeren Kaltlüfter, aber der ist viel zu laut. Und es ist in der Tat so, daß natürlich neben dem Baden das Tanzen das Beste ist, was man machen kann. Aber natürlich nackt, bzw. mit allerhöchstens einem Bikini. Wenn ich genügend tanze, um stark zu schwitzen, dann wird mein Körper derart kalt, als ob ich gerade aus dem Kühlschrank komme und fäßt sich auch so an. Dann fühle ich mich sofort viel frischer und spüre dieses Drückende der Hitze gar nicht mehr so sehr. Es gibt dabei nur zwei Probleme: Zum einen ist es nicht so einfach, sich dazu aufzuraffen, wenn man total platt und der Körper down ist, zum anderen kann man nicht den ganzen Tag tanzen, sondern muß irgendwann wieder aufhören. Dann trocknet der Schweiß schnell ab und alles ist wie vorher. Ich gehe danach mitsamt Bikini unter die Dusche, denn so spare ich mir für die paar Bikiniteile die Waschmaschine anzuwerfen. Für die Dusche habe ich mir einen Vernebelungsaufsatz installiert, den ich wirklich nur benutze, wenn es sehr heiß ist, gerade weil er so erfrischend ist. Hat so ein bißchen was wie unter einem Wasserfall und produziert herrliche negative Ionen. Aber die ganze Kühlungs-Tanzerei hat noch einen weiteren klitzekleinen Nachteil - in meiner Wohnung riecht es wie in einem Tigerkäfig, weil ich immer erst nachts die Fenster öffne, um es wenigstens ein paar kleine Grad kühler zu haben als draußen.

Sonntag, 29. Juli 2018

Nackttänzerinnen der Goldenen Zwanziger

Die Zwanziger Jahre des letzten Jahrhunderts und den Jugendstil mochte ich schon immer ganz besonders. Im Grunde, fällt mir gerade auf, fühle ich mich irgendwie generell zu Epochen hingezogen, die sich durch vergleichsweise viel Freiheiten und Freizügigkeit auszeichnen. Hm, interessant. Denn wegen meines geschichtlichen Interesses habe ich schon einiges über diese Zeit gehört und gelesen. Mir war bereits bekannt, daß in dieser Zeit Nackttanz und andere "Freikörperbeschäftigungen" hoch in Kurs standen und es etliche, auch bekannte Nackttänzerinnen in dieser Zeit gab. Es gab aber auch ganze Vereine, die jedem diese Vergnügungen ermöglichten. Vielleicht war das sogar der Beginn der FKK, aber das habe ich nicht recherchiert, sondern ist nur so ein Gedanke. Ich habe mich jedoch noch nie mit diesem ganz speziellen Thema des Nackttanzes in den Zwanzigern beschäftigt und ich dachte mir, diese heißen Tage wären doch mal die passende Gelegenheit dazu.

Im Internet findet man einige Biographien von mehr oder weniger bekannten Nackttänzerinnen. Auffällig ist, daß alle nicht sehr alt geworden sind. 28, 30, 34 - ok, ich hoffe und denke mal, das lag weniger am Nackttanzen als an den Drogen, die von ihnen konsumiert wurden. Aber mit so einem Beruf wie Nackttänzerin mag manch eine auch gedacht haben, ist es ganz gut, wenn man nicht allzu alt wird.

https://de.wikipedia.org/wiki/Lola_Bach

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Celly_de_Rheidt

Sehr spannend der Spiegel-Artikel über Anita Berber, wobei es über sie ja inzwischen sogar Bühnenstücke gibt. Und in Berlin einen nach ihr benannten Platz.

http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/taenzerin-anita-berber-das-nackte-leben-a-430326.html

Wie man nackt einen Standspagat macht ohne daß es obzön aussieht, das wüßte ich auch mal gerne. Das scheint aber nicht überliefert zu sein.

Außerdem fand ich sogar eine ganze Diplomarbeit über den Nackttanz im Netz. Ich werde zukünftig mal nach richtiger Literatur darüber Ausschau halten. Solch eine Erweiterung der Geschichtskenntnisse kann sicher nicht schaden.

Samstag, 28. Juli 2018

Es regnet!

Was für eine Wohltat! Ich packte mich gleich mal auf die Bank in den Regen und sogar der Regen war warm. Doch dann begann es riesige Eiskristalle zu hageln und ich habe mich schleunigst wieder nach drinnen begeben. Immer diese Extreme!

Edit: Ein Bikini für den Tag, ein Bikini zum Tanzen und ein Bikini zum Schlafen. Was braucht man (frau) mehr? Und für Bikini reichen die Temperaturen immer noch. (Ungefähr so müssen sie sich auf dem Südsee-Atoll fühlen. "Schatz, welchen Bikini soll ich heute anziehen?")

Edit: Der Regen hat mir Hunger gemacht. Bärenhunger! So als müßte ich alles Essen der letzten zwei Wochen nachholen, als ich keinen Hunger hatte. Statt Brot wie geplant, gab es deshalb gleichmal eine große Pfanne Pasta mit Champingons. Und obwohl sie locker für zwei Mahlzeiten gereicht hätte, hab ich sie leergeputzt.

Ich kann so nicht tanzen!

Über die Hitze beschwere ich mich ja schon gar nicht mehr. Meine Einstellung zum Tanzen bei hohen Temperaturen, zumindest zum Alleintanzen, hat sich völlig geändert, seit ich die Vorzüge des Nackttanzens zu schätzen gelernt habe. Ok, Nackttanzen ist etwas reißerisch, denn eigentlich tanze ich im Bikini, aber seitdem kann ich mich enorm für mein serienmäßig eingebautes Körperkühlsystem begeistern. Dieses System ist mir bisher nie so sehr effektiv aufgefallen, was wahrscheinlich daran liegt, daß es eigentlich am besten über Bauch und Rücken funktioniert und wenn man da was drüber gezogen hat, sei es auch noch so luftig, ist die Funktionsweise sofort stark eingeschränkt. Hat man aber nichts als Schweiß an diesen Stellen, wird der ganze Körper schnell angenehm kalt, so als hätte man eine Klimaanlage in der Wohnung. Interessant, womit man so ausgestattet ist, das man aber wegen der zivilisatorischen Auslagerungen und Ablenkungen nie so richtig schätzen und kennengelernt hat. Meine Begeisterung für mein Körperkühlsystem ist so groß, daß ich mich schon frage, ob es ein Fehler war, so viele Jogginghosen gekauft zu haben, weil ich jetzt künftig nur noch im Bikini tanze. Im Moment nervt es mich jedenfalls immer, wenn ich noch irgendetwas anderes über meiner Haut habe. Nun ja, im Winter bin ich vielleicht doch froh, wenn ich wieder etwas anziehen kann. Aber wer weiß? Vielleicht finde ich ja Klamotten inzwischen auf der Haut generell so lästig, daß ich nie mehr etwas anziehen möchte. Wäre ich dreißig Jahre jünger, würde ich mal in Erwägung ziehen, ob eine Karriere wie Micaela Schäfers für mich in Frage kommt. Aber eigentlich bin ich gar nicht der exhibitionistische Typ, ich möchte mich nur gerne wohlfühlen in meiner Haut und dazu braucht sie einfach viel Luft, was mir auch schon früher immer über die Wintermonate aufgefallen ist. Selbst im Winter muß ich mich manchmal frei machen. Wenn ich zu lange von Kopf bis Fuß bedeckt herumlaufe, dann werde ich fast depressiv, zumindest fühlt es sich irgendwie so an, als sei ich nicht mehr in meinem Körper.

Aber eigentlich wollte ich erzählen, warum ich so nicht tanzen kann. Zu Hause benutze ich Turnschläppchen, um damit in der Küche zu tanzen, da ich schleichleise Schuhe brauche, die nicht viel Lärm machen, wenn ich herumhopse. Normale Schuhe sind da zu laut. Ich habe sogar Turnschläppchen gekauft, die aus echtem Leder sind, sowohl an der Sohle, als auch rundrum, und damit atmungsaktiv und angenehmer als die üblichen aus Kunstleder. Eine Ledersohle ist normalerweise schön glatt und rutschig, das Problem ist nur, daß sie bei mir höchstens eine halbe Stunde so bleibt. Danach fängt sie an auf dem Boden zu kleben und laute Geräusche zu machen. Vermutlich eine Folge gerade dieser Atmungsativität. Und mit diesem Widerstand an den Füßen und den Geräuschen dazu, ist an tanzen nicht mehr wirklich zu denken. Dann muß ich immer auf Kunstlederschläppchen umsteigen, deren Kunstledersohle auch länger gut funktioniert. Nur bei dieser Hitze nicht mehr. Jetzt fängt die auch an zu kleben und ich war komplett genervt, weil ich nicht mehr wußte, was ich noch anziehen soll, um vernünftig tanzen zu können. In der Turnhalle hatte ich stets das lästige Problem, daß die Schuhe zu rutschig sind und man mit einigen davon fast Eiskunstlaufen machen kann, in der Küche dagegen klebe ich dauernd fest. Für die Turnhalle habe ich ja inzwischen ein perfektes Paar Schuhe gefunden, das nicht mehr zu sehr rutscht, aber für die Küche hatte ich kein As im Ärmel. Da man auf Strümpfen meist besser rutscht, zog ich erst Stulpen über die Schläppchen, die die Sohle teilweise bedecken, allerdings wird das dann wieder viel zu warm und die verziehen und rollen sich an der Sohle. Dann fiel mir ein, daß ich noch durchsichtige Polyamid-Socken besitze, die ich nie anziehe, da ich inzwischen Polyamidstrümpfe generell meide. Doch zwei bis drei Paar aus der DDR habe ich aufgehoben, weil ich immer dachte, wer weiß, wozu die noch gut sind. Ich habe also ein Paar davon rausgekramt, über die Schläppchen gezogen und siehe da - ab jetzt flutschte es. Aber wie! Der Drive bei den Drehungen ist jetzt so intensiv, daß ich aufpassen muß, nicht in die Küchenschränke zu krachen. So viel Rutschigkeit bin ich in der Küche gar nicht gewöhnt. Damit haben diese alten ollen Socken, doch noch ihren Platz gefunden und werden zur Tanzschuhhülle. Ist zwar leider auch ein wenig wärmer, aber hält sich Grenzen, und sieht allerdings total beknackt aus. Trotzdem besser, als wenn ich jetzt noch hundert Schuhe kaufe in der Hoffnung, irgendwann mal die passenden mit dem richtigen Flow für die Küche zu finden.

Donnerstag, 26. Juli 2018

Der vergessene Butler

Mein Thermometer auf dem Balkon zeigt in der Sonne gerade 45 Grad an. Ich fürchte, wenn ich da raus gehe, werde ich gebraten. Im Zimmer sind es zum Glück "nur" knapp 30 Grad. Ich laufe eigentlich Tag und Nacht ausschließlich mit Bikini herum und trinke Unmengen Bier in Form von Berliner Weiße. Und Hausarbeit kann mir gestohlen bleiben. Zum Staubsaugen habe ich bei dieser Hitze absolut keine Lust, aber mein Flur sah langsam schon immer übler aus, weshalb ich mich fragte, ob ich jetzt einfach über die Hitzetage verschlampe, und nichts dabei finde, oder doch noch die Zähne zusammenbeiße und mit dem Staubsauger ein wenig mehr schwitze. Und dann fiel mir ein, daß ich ja noch einen Butler habe. Das kann aber auch nur mir passieren, daß ich einen Butler in der Ecke stehen lasse, alles selbst mache und ihn schließlich vergesse! Der Butler ist ein Saugroboter, den ich mal für teures Geld gekauft, und ihm auch schon ein neues Akku spendiert hatte, aber eigentlich nie benutze. In meiner kleinen verwinkelten Wohnung mit den hohen Schwellen, wo ich ihn meist tragen muß, geht es irgendwie schneller, wenn ich einfach den guten alten Staubsauger hervorhole, zumal ich auch keinen richtigen Platz für eine frei zugängliche Ladestation habe. Nur nicht heute und nur nicht jetzt! Also trug ich den Butler wie Fiffi in den Flur, setzte ihn dort aus und ließ ihn machen. Nun ja, tiefenrein ist anders, aber es reicht, um über die Hitzewelle nicht ganz zu verlottern. Jetzt ist es vorbei mit der Faulenzerei für meinen Butler, jetzt muß er ran, egal wie lange es dauert. Ich rühre keinen Finger mehr!






Mittwoch, 25. Juli 2018

Erfrischungen

Manchmal bedaure ich es wirklich, daß es keine magischen Tore gibt (wie z.B. dieses hinter der Dorfkirche von Wustrow), durch welche man nur hindurchgehen muß, damit man am Ort seiner Träume ist. Ich wüßte schon, wo ich mich hinwünschen würde. Ich glaube, ich habe mich in einen Strand verliebt. Jedenfalls denke ich ständig an diesen Strand, das kann aber auch am Wetter liegen. Stattdessen mache ich Wasserwandern in der Badewanne - ziemlich langweilig, aber gut um wieder abzukühlen. Seit zwei Wochen habe ich keinen Hunger mehr. Ich lebe nur noch von Obst, Alnatura-Dinkel-Salzbrezeln (zum Glück gibt es die in meiner Kaufhalle - upps, die Hitze bringt wieder den Ossi in mir hervor), Leberwurststullen und selbstgemachtem Eis. Zu meinem Schock und Leidwesen, war am Montag die Erdbeere genauso schnell verschwunden, wie sie gekommen ist. Damit ist die Erdbeerzeit für dieses Jahr vorüber, schade. Dafür hat die Bohnensaison begonnen und ich habe mich gleich mit einigen Säcken eingedeckt und einen großen Topf Bohnensalat gemacht. Der muß jetzt für einige Tage reichen und ist genau richtig bei dieser Hitze. Und dann sind ja da noch die Nächte, in denen es mal angenehmer wird, allerdings nur, wenn man sich nicht scheut, rauszugehen und als Futterstelle für die Mücken zu dienen, denn beim Lüften tut sich an der Raumtemperatur kaum noch etwas. Dazu ist es nachts inzwischen auch schon zu warm. Beim Abkühlen und nächtlichem Sternegucken darf meine Sommernachts-Playlist mit meinen Lieblings-Sterneguck-Liedern nicht fehlen.

Wustrow1a

Ostsee5

Ostsee4

Ostsee6

Ostsee3






Sonntag, 22. Juli 2018

Seeadler

Am dritten Tag unseres Ostseeurlaubs unternahmen wir eine Boddenrundfahrt und kamen dabei sogar in den Genuß, Seeadler zu beobachten. Die Crew machte uns auf sie aufmerksam und wir hatten alle Feldstecher erhalten, mit denen man sie gut betrachten konnte. Natürlich reichte aber das kümmerliche Teleobjektiv meiner Handkamera nicht sehr weit, um damit schönere Fotos zu machen. Seeadler haben wir noch nicht einmal in Norwegen gesehen, bzw. dort nur im Museum. Auf RTL II läuft übrigens gerade ein Katastrophenfilm - Tsunami im Geiranger-Fjord - "The Wave": Nicht daß ich besonderer Fan von Katastrophenfilmen wäre. Ich schaue ihn nur wegen der Kulisse und erkenne alles wieder. (Und die Landschaft ist natürlich immer wieder atemberaubend.)

Seeadler2

Seeadler1

Seeadler3

Freitag, 20. Juli 2018

Uninspirierte Sporteinheit

Als ich damals das Zumba-Spiel für die Playstation kaufte, erwarb ich auch so ein Zumba-DVD-Set mit nervigen Zumba-Rassel-Hanteln, die ich eigentlich schon längst verschenken wollte, aber sie liegen immer noch bei mir herum. Nach den DVDs habe ich bisher nie getanzt. Ich habe nur ab und zu mal kurz reingeschaut und es dann gelassen. Jetzt dachte ich mal wieder an diese DVDs und daß ich sie doch mindestens einmal durchtanzen sollte, um wenigstens zu sehen, was da drauf ist. Da ich heute eh nicht sehr motiviert war, hab ich mir das dann sozusagen als Pflichtprogramm vorgenommen, um mich überhaupt zu bewegen. Allerdings ist mir schnell klar geworden, warum ich noch nie wirklich Bock auf diese DVDs hatte - nur Gequassel und Gesabbel die ganze Zeit, so daß man überhaupt nichts von der Musik mitbekommt. Aber ich will ja eigentlich zu Musik tanzen und nicht zu irgendwelchem Gequassel. Die DVDs haben so einen Teil, in welchem die Grundschritte gezeigt werden, und da habe ich festgestellt, daß der Schritt, den ich für mich "ägyptischer Schritt" nenne, eigentlich ganz anders heißt, aber ich nenne ihn trotzdem weiter so, weil er original so aussieht,wie Ägypter auf ihren Wandgemälden. Die eine deutsche Sprecherin des Basic-Teils klingt, als hätte sie irgendwo eine Sex-Telefon-Hotline zu laufen. Und trotz dieses Einführungsteils werden in jedem Workout die Schritte noch einmal extra benannt und vorgestellt - halten die mich für zu doof, daß ich die Schritte auch so wiedererkenne? Und dann ständig die Aufforderung: "Hört auf die Musik!" Ähm, ja, würde ich ja gerne, wenn nicht dauernd jemand dazwischenquatschen würde. Wobei ich mir nicht mal sicher bin, ob ich die Musik wirklich hören möchte, denn es ist eigentlich nichts oder kaum etwas dabei, was mir gefällt. Und etwas, das mir nicht nur in dieser DVD auffällt: Selbst bei männlichen Tänzern sieht man heutzutage kein einziges Haar mehr. Was für eine Unsitte! Beto und die anderen Tänzer sehen alle aus wie Babys. Da kommt man nicht wirklich in Stimmung. Überhaupt frage ich mich gerade, wann ich eigentlich das letzte Mal einen sexy behaarten Mann gesehen habe (alte Männer mal ausgenommen). Ich kann mich nicht erinnern. Fazit: Das DVD-Set war ein kompletter Fehlkauf.

Hinterher hatte ich noch schlechtere Laune und stellte fest, wenn man eh schon schlechte Laune hat, ist es keine gute Idee, sich sowas anzutun. Allerdings fühlte ich mich viel zu fertig und lustlos, um noch eigene Choreographien zu tanzen. Irgendwie raffte ich mich doch auf, weil ich zwei bis drei Choreos üben wollte, in die ich einzelne heiße Details eingefügt hatte. Ich liebe heiße Details, vor allem, wenn sie sich super in die Choreo einfügen und sich schnell gut tanzen lassen. Die Choreos liefen schön, die mir eingefallenen Details sind klasse - und schwupps, war meine Laune schon besser und ich hatte auch gleich wieder mehr Energie.
Und ich beschloß: Kein doofer Fitnesskram von anderen mehr. Meine Musik, meine Regeln, meine Choreos. Ich sehe einfach keinen Sinn darin, zu Musik zu tanzen, die ich nicht fühle, oder bei der ich nicht zumindest echten Spaß habe, mich zu bewegen. In den Zumba-Kursen und im Training habe ich viel neue Musik kennengelernt und auch einiges, das ich beim Tanzen anfing zu mögen. Aber gerade im lateinamerikanischen Spektrum sind Lieder, die mir wirklich gefallen, doch ziemlich rar.
Und deshalb wird rigoros ausgemistet. Von den, wie mir scheint inzwischen tausenden von Choreos von Youtube, die ich angesammelt habe, wird alles rausgeschmissen, das mir von der Musik her nicht wirklich gefällt.. Ich hebe höchstens einzelne Schritte auf, um sie als Anregung für meine Choreos zu nutzen. Nicht alles, was ich so mache, hat noch irgendwas mit Zumba zu tun, obwohl es praktisch ist, daß man einfach alles so nennen kann. Ich weiß eigentlich manchmal selbst nicht, was es eigentlich ist. Aber ist ja auch völlig wurst - niemand kontrolliert meine Choreos, niemand gibt etwas vor, ich muß auf niemanden Rücksicht nehmen und es muß niemandem gefallen - ich habe die komplette Freiheit, so zu tanzen, wie ich es gerne möchte, dann tue ich das doch auch.

Donnerstag, 19. Juli 2018

Die Pension des Grauens

Manchmal hat die Zeit Schluckauf und dann entstehen Zeitlöcher. Sehr gut beobachten läßt sich das auch immer wieder beim Zumba. In der letzten Woche noch war ich total erstaunt, als die Zumbine plötzlich schon zum Cool Down überging, weil ich völlig das Gefühl hatte, erst eine halbe Stunde getanzt zu haben. Aber zum Glück gibt es ja Uhren. Und gestern war beim Zumba genau das Gegenteil der Fall - die Zeit dehnte sich wie Kaugummi. Schon verrückt, diese Zeit. Nach dem Zumba-Training hatte ich gestern außerdem schlechte Laune. Gewöhnlich hat mir Zumba mal gute Laune gemacht, aber irgendwie kommt es immer häufiger vor, daß ich schlechte Laune bekomme. Vielleicht ist das ja ein Zeichen, daß ich nicht mehr am richtigen Ort bin. Mein Horoskop sagt über die Zeitqualität: "..denn Sie sind nicht mehr ganz an Ihrem richtigen Platz, und noch nicht an einem neuen Platz. Gehen Sie aber davon aus, dass der neue Platz besser zu Ihnen passen wird als der alte! "(Pl Quadrat MC) Wenn sich denn mal ein neuer Platz zeigen würde!

Manchmal bleibt die Zeit auch einfach stehen. Wie neulich in dieser kleinen Pension, die sich völlig im Stil der 50er Jahre zeigte. Allerdings befürchte ich, daß es nicht nur ein Stil war, sondern die Einrichtungsgegenstände ebenfalls noch aus den 50ern stammten. Das Bett krachte so laut, wenn man sich raufsetzte, daß man jedesmal kurz dachte, es bricht zusammen. Außerdem durfte man sich beim Schlafen im Bett nicht umdrehen, weil man dann nämlich von dem Lärm wieder aufwachte, den das Bett machte. Leider hatte ich auch noch mein Schlafschaf vergessen, das sonst bei jeder Reise mit dabei ist. Am kleinen Schränkchen mit dem Fernseher fehlte ein Bein und stattdessen war ein kleiner Stapel Spanplatten druntergeschoben. Der 50er-Jahre Trottellampenschirm hatte auf der zur Wand gedrehten Seite ein großes Loch, aber immerhin waren die bestickten Spitzendeckchen und die Tüllgardinen frisch gestärkt. Weiterhin lagen überall tote Insekten herum, aber das Durchgehen der Räume mit Insektengift hatte anscheinend nicht durchschlagende Wirkung gezeigt, denn von der Lampe hing doch noch eine Spinne an langem Faden herunter. Deshalb schaute ich auch erstmal noch über dem Bett nach, bevor ich darin fast zusammenbrach.

Hätte ich das alles in Schwarz-Weiß gesehen, hätte ich sofort an Bates Motel gedacht, schon deshalb, weil die Pension von einer alten Dame in den 70ern und ihrem jungen, schwarzhaarigem Sohn geführt wird. In Farbe allerdings wirkte alles nur sehr muffig, bieder und abgenutzt. Als ich von der alten Dame den Schlüssel überreicht bekam, hatte dieser ein rundes, weißes Ding als Anhänger, wovon alle meinten, es sähe aus wie ein Knochen, worauf sich vier eingeritzte Kerben befanden. Irritiert schaute ich auf diesen seltsamen Anhänger und fragte nach der Zimmernummer, worauf sie mir an den Kerben vorzählte: eins, zwei, drei, vier! Ah ja, was für doofe Frage! Ich bin es halt einfach nicht mehr gewöhnt, Keilschrift zu lesen.

Aber der Höhepunkt war dann wirklich das Badezimmer. ein kleiner, wahrscheinlich höchstens vier Quadratmeter großer Raum, mit einem dafür ziemlich großem und tiefgelegtem Fenster. Eine enge Duschkabine genau neben der Tür und Toilette und Waschbecken vor dem Fenster. Gegenüber nur ca. zwei Meter entfernt, die Fenster der Privatwohnung. Und am Toilettenfenster - zwar waren noch die Befestigungsüberreste eines Rollos zu sehen, vom Rollo aber weit und breit keine Spur. Auch keine Gardine. Man saß quasi auf der Toilette wie auf einem Thron im Schaufenster und vor dem Waschbecken stand man direkt im Schaufenster. Zum Glück befand sich in einem der Zimmer eine Decke, welche ich abends über die - gottseidank - vorhandene Gardinenstange drapierte. Lust dort in die Duschkabine zu steigen, hatte ich allerdings trotzdem überhaupt keine.

Das Frühstück war natürlich so einer Pension entsprechend nicht sehr vielseitig. Es gab nur eine Sorte weißer Brötchen, was ja normal ist. Wirklich schrecklich fand ich aber die Edelstahl-Marmeladenbehälter. Nicht nur, daß sie grauenvoll aussahen und ebenfalls so, als ob sie noch aus den 50er Jahren stammen: ein eckiges Schüsselchen mit einer runden Klappe mit Löffelloch darüber und alles auf einem dazugehörigem Untersetzer und über und über mit Fingerabdrücken übersät. Dazu kommt, daß ich eine Edelstahl-Aversion habe. Also nicht gegen Edelstahl an sich, aber Edelstahl in Verbindung mit Lebensmitteln. Schon als Kind konnte ich keinen Tee trinken, der mit einem Teesieb aus Edelstahl zubereitet war, weil der ganz eklig nach Metall geschmeckt hat. Meine Eltern wollten mir immer einreden, daß ich mir das alles nur einbilde, daß ich überempfindlich bin und daß da kein Metall sein könne, aber ich habe das Metall auch rausgeschmeckt, wenn ich nicht wußte, womit der Tee zubereitet ist, und ihn nicht mehr getrunken. Seitdem setze ich Edelstahl meist nur für Zwecke ein, wo es nicht sehr lange mit Wasser oder anderen Nahrungsmitteln in Berührung kommt. Kann sein, daß man in der süßen Marmelade gar keinen Unterschied gemerkt hätte, aber alleine bei dem Gedanken daran, daß vielleicht die Säure der Marmelade noch extra Metallpartikel rauslöst, verging mir dann doch jeder Appetit.

Schlafschaf