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Traumnotizen (vollständiges Traumtagebuch im Zweitblog)

Freitag, 20. Juni 2014

Mist,

da dachte ich, es geht in der Nacht erneut in fremde Länder und Kontinente, stattdessen bekam ich fette Hausaufgaben von meiner früheren Deutschlehrerin, die mich so gerne gefordert/gefördert hat. Das ist ein harter Brocken. Und eine seltsame Prüfung auf Rollerskates war auch noch dabei, vor der ich richtig Bammel hatte. Urlaub ist anscheinend schon wieder vorbei.

Donnerstag, 19. Juni 2014

Reisefieber

Der Nachtwind fegt durch die Gardinen und das Reisefieber durch meine Träume. Wie anders wäre es sonst zu erklären, daß ich mich gerade jede Nacht in einem anderen Land befinde, wo teils sehr merkwürdige Sitten herrschen? Gestern zum Beispiel war ich in Griechenland. Dort bekamen wir den ganzen Tag nur Fleisch zu essen. Sogar zum Frühstück lag ein fast halbes Schwein auf meinem Teller, bei dem noch das Ringelschwänzchen lustig und kross gebacken in die Luft ragte. Zu meinen Füßen stand ein Eimer mit Nachschub für die ganz Hungrigen und um diesen Eimer, sowie um meine Füße, strich ständig ein bunt gescheckter Hund, der auch etwas abhaben wollte. Der Hund wird ja wohl nicht etwa aus dem Eimer fressen, aus dem wir unsere Mahlzeit bekommen, dachte ich noch etwas verwirrt, während ich versuchte, den Eimer in Sicherheit zu bringen.

In der letzten Nacht nun war ich in Afrika, leider nicht in Form von "Ich hatte eine Farm in Arfika..." Wir hatten eine Reiseführerin, die stets die völlig wortgleichen Texte abspulte, so als wäre sie eine programmierte Maschine. Kaum waren wir hundert Meter weiter, kam erneut eine Erklärung, die wir bereits mehrere Male gehört hatten. Ziemlich ermüded und gelangweilt erreichten wir wieder das Hotel, wo ich aus nicht mehr nachvollziehbaren Gründen in die Verlegenheit kam, keine Kleidung anzuhaben. Nun ist es ja in Afrika sowieso sehr heiß, aber ich machte mir Sorgen, daß ich hier als Frau Ärger bekäme oder gar erschossen werden würde, wenn ich nackt herumliefe, weshalb ich meinem Bruder hinterherrannte, der einen blauen Bademantel trug und ihn anbettelte, diesen mir zu überlassen, damit ich mich bedecken könne. Das tat er auch vor Schreck, war dann aber selbst nackt. Doch bei Männern ist man da ja toleranter. Hoffe ich. Oder etwa nicht?

Dienstag, 27. Mai 2014

In der WDR-Kantine

Aus nicht mehr nachvollziehbaren Gründen bin ich in der WDR-Kantine gelandet. Dazu habe ich nicht nur meine Jacke, sondern auch meine Schuhe an Gardrobenhaken gehängt, wie das hier so üblich ist. An einem Tisch sehe ich meinen ehemaligen Mitschüler (der heute Kameramann ist) und setze mich zu ihm, um ein paar Worte zu wechseln. Es kommen fünf oder sechs Leute hinzu bis der Tisch fast voll ist. Ich sitze zwar bei ihnen, fühle mich aber nicht dazugehörig. Schließlich stehe ich auf, um zu gehen und verabschiede mich mit: "Schönen Feierabend!" Sie schauen mich an, als sei ich von einem anderen Stern. Anscheinend wünscht man hier so etwas nicht. Mist, jetzt habe ich mich verraten, jetzt weiß jeder, daß ich nicht dazugehöre. Ich ziehe Schuhe und Jacke an und mache mich auf den Weg. Als ich schon ein ziemliches Stück vom WDR-Betriebsgelände entfernt bin, fällt mir auf, daß die Schuhe nicht richtig passen. Ich kann nicht sagen, ob sie zu groß oder zu klein sind, irgendwie sind sie beides. Hinten zu klein und vorne zu weit, oder so. Und ich stelle fest, daß es gar nicht meine Schuhe sind. Ich habe sie irgendjemandem geklaut und meine hängen noch im WDR. Ich bin ziemlich genervt darüber, daß ich nun den ganzen Weg wieder zurück muß.

Donnerstag, 22. Mai 2014

Ein fremdes Wesen

An irgendeinem Bahnhof liegen meine Tante, meine Mutter und ich in der Sonne. Meine Mutter erzählt von meinem Opa. Später befinden wir uns alle in einer Wohnung, wo wir diverse Arbeiten verrichten. Ich laufe dabei im weißen Kittel eines Dienstmädchens herum, aber schließlich merke ich, daß niemand mehr in der Wohnung ist. Es haben sich alle davon gemacht und ich bin die letzte, die hier noch Ordnung und Sauberkeit aufrechterhält. Dazu habe ich nun in der leeren Wohnung auch keine Lust mehr (überhaupt hätte ich schon viel früher gehen sollen) und so verlasse ich das Haus über den Treppenflur. Während ich die Treppen hinunterlaufe, höre ich ein feines Stimmchen hinter mir auf der Treppe, welches sagt: "Hallo! Ich bin ein fremdes Wesen!" Ich bleibe auf einem Treppenabsatz stehen, um das fremde Wesen vorbeizulassen, kneife aber vorsichtshalber die Augen zu, denn man kann ja nie wissen, wie fremde Wesen aussehen. Manchmal können sie furchterregend sein. Es ist zu spüren, daß das fremde Wesen nicht vorüberläuft, sondern genau vor mir stehen bleibt. Dann höre ich das Stimmchen, welches halb verwundert und halb belustigt sagt: "Du hast ja die Augen geschlossen!" Jetzt ist auch meine Neugier nicht mehr zu bremsen und ich öffne vorsichtig die Lider. Erst einmal sehe ich nichts. Aha, ein unsichtbares Wesen - denke ich bei mir, doch dann fallen mir in Augenhöhe zwei kleine dunkle Würmchen oder Fädchen auf, die sich bewegen und immer neue Formen bilden. Eines der Fädchen beginnt eine Spirale zu formen und kitzelt mich damit an meinem Bauch, genau in Höhe des Solarplexus. Ich mag es aber nicht, wenn ich am Bauch gekitzelt werde, schon gar nicht von einem fremden Wesen, weshalb ich mit der Hand die Spirale zurückdrücke und die Treppen weiter hinunterrenne. Vor dem Haus stehe ich schließlich im Dunkeln, denn es ist spät in der Nacht und ich weiß plötzlich, daß ich mich in Köpenick befinde. Irgendwo ganz in der Nähe muß hier der Bahnhof sein. Ich habe ihn anscheinend gefunden, denn fast gleich darauf bin ich zu Hause. Es ist genau 11:10 Uhr. Die Zeit irritiert mich etwas, denn ich hätte es für später gehalten. Oder sollte ich mit der S-Bahn in der Zeit zurückgereist sein?

Dienstag, 6. Mai 2014

Die Elfen-Bestellung

Inmitten eines vollbesetzten Cafés winke ich die Kellnerin heran, weil ich möchte, daß sie für mich einen Brief oder eine Karte losschickt, welche an mich selbst geht. Warum ich das möchte, weiß ich nicht mehr, und sie lehnt es leider ab, indem sie mir erklärt, dies sei Energieverschwendung und bei so etwas mache sie nicht mit. Sie sagt das so laut und naserümpfend, daß alle um uns herum zu mir schauen und ich mich ein wenig wie ein entlarvter Umweltsünder fühle, der einfach so Energie verplempert. Deshalb bin ich erst etwas sprachlos und entgegne nichts, doch sobald ich das Café verlassen habe, werde ich auf einmal richtig wütend. Was bildet die sich eigentlich ein, über mich zu urteilen und mir zu erklären, was richtig und was falsch ist? Ich habe meine Gründe, warum ich sie um diesen Dienst gebeten habe und wegen so einer einmaligen Kleinigkeit muß man ganz sicher nicht so ein Faß aufmachen. Überhaupt ist es, das steht fest, generell üblich, Kellnern solche Dienstleistungen zu übertragen, also normal. Reagiert sie vielleicht bei anderen genauso oder was genau hat ihr nicht gepaßt? Ich schaue noch einmal in einem Lexikon nach wie sich diese Art von Aufgabenübertragung an Kellner nennt. Es ist eine Elfen-Bestellung. Ah ja, ich erinnere mich.

Mittwoch, 30. April 2014

Himmelsfeuerwerk

Eine Höhle, in welcher sich einige Menschen, meine Mutter und ich aufhalten, ist auf einer Seite vollständig offen, so daß sie mehr wie ein überdachter Unterschlupf wirkt. Wir arbeiten dort anscheinend für eine wohltätige Organisation, denn ich sortiere eifrig alte Kleidungsstücke, die hier abgegeben wurden. Vor der Höhle gibt es ein grasbewachsenes Plateau mit Feuerplatz, angelegten Beeten und aus Steinen errichteten Sitz- und Versammlungskreisen. Als es Abend wird, steht ein übergroßer, hell leuchtender Vollmond am Himmel, der vom Horizont bis zum Zenit reicht und vor dessen Wand alles andere nur noch als Schattenriß sichtbar ist. Staunend und ehrfürchtig betrachte ich ihn, bis er langsam vergeht und einem klaren Nachthimmel Platz macht, welcher über und über mit funkelnden Sternen übersät ist, aus denen eine Vielzahl von Sternschnuppen fallen. Schließlich geht der Sternschnuppenregen in ein Feuerwerk über. Erst ist es nur ein kleineres Feuerwerk am Horizont, doch irgendwann werden die Lichter und Feuer größer und schneller, bis es scheint, als rasten riesige leuchtende Gestalten um die Himmelsmitte, so als würde man inmitten einer riesigen, sich drehenden Laterna magica sitzen. Fast wird mir ein wenig schwindlig, doch ich empfinde es als einen angenehmen Schwindel.

Irgendwann verlasse ich den Ort und mache mich alleine auf den Weg durch eine weitläufige Landschaft. Erst fühle ich mich in dieser überwältigenden Weite etwas verlassen und einsam. Rechts von mir liegen alte, verfallene Burgruinen, vor mir am Himmel dagegen gaukelt wie eine Fata Morgana ein dreimastiges Segelschiff. Als es verschwindet, ist in der Ferne ein Turm zu erkennen. Und während ich das alles sehe und in mich aufnehme, beginnt mein Herz vor Freude zu kribbeln und zu hüpfen, denn es sieht die vielen aufregenden Abenteuer, die noch auf es warten.

Donnerstag, 24. April 2014

DSDS der Vampire

Es ist nicht freiwillig dazu gekommen, daß ich in der großen DSDS-Show auftreten soll. Irgendwie bin ich da hineingeraten und dazu verdonnert worden, was mir gar nicht gefällt. Doch pflichtbewußt wie ich bin, versuche ich natürlich, meine Aufgabe gut zu erledigen und möchte deshalb frühzeitig planen, sowie mich um mein Outfit kümmern. Mit den anderen Kandidaten bin ich in zwei riesigen verfallenen Häusern abgesetzt worden. Hier herrscht ein ewiges Halbdunkel. Eigentlich dürfen wir nur zwei oder drei Räume nutzen, doch auf der verzweifelten Suche nach einem Badezimmer mit Spiegel, wo ich mich umziehen und herrichten kann, öffne ich immer mehr Türen zu anderen Räumen. Alle diese Räume sind bevölkert von Menschen, doch manchmal sehr seltsamen Menschen. Einige haben schwarze Flecken auf der Haut oder scheinen lebendig zu verfaulen. Außerdem sprechen sie alle von ihrem "großen Meister", der bald kommt. Nirgends ist ein Badezimmer mit Spiegel zu finden, so daß ich schließlich nur noch nach einer stillen Ecke suche, in welcher ich mich umziehen kann. Mir wird klar, daß all diese Leute Tote sind, wahrscheinlich Opfer von Vampiren, und daß eben dieser "große Meister" ein Vampir ist. Vielleicht sogar Graf Dracula? Kurz habe ich ihn gesehen, er ist also tatsächlich im Haus. Ein schwarz gekleideter, distinguierter Herr mit kalkweißem Gesicht. Aber so wirklich interessiert mich das alles nicht, denn schließlich habe ich eine Aufgabe zu erfüllen. Viel mehr Sorgen mache ich mir darüber, daß mein Auftritt reibungslos über die Bühne geht. Und überhaupt, die beste Tarnung ist immer noch, so zu tun, als gehöre man zu den Toten dazu. Bei den Massen dürfte das kaum auffallen.

Da ich keine stille Ecke fand, ging das Umkleiden eher chaotisch vor sich, aber nun bin ich auf dem Weg zur Show. Im Halbdunkel gehe ich den befestigten Kai eines Gewässers entlang, welches in bleiern schimmerndem Schwarz neben mir liegt. Im Grunde müßte ich hineinspringen und schwimmen, aber allein bei dem Gedanken daran friert es mich. Niemals springe ich in diese dunkle, kalte Gewässer! In unheimlicher Stille taucht ein Unterseeboot auf, welches die Form einer schwarzen Zigarre hat, und gleitet an mir vorüber. Na also! Es müßte doch möglich sein, mit so einem Unterseeboot zur Show zu fahren! Ich will in diesem kalten Wasser nicht schwimmen!

Samstag, 29. März 2014

Fliegeralarm

Zwillingsschwestern und ein Bruder, der Friedrich heißt. Mir scheint, ich selbst bin dieser Friedrich. Alle tragen Badehauben, wie man sie aus den 20er Jahren kennt. Zuerst beobachte ich den Uferverlauf einer Meeresbucht, in welcher sich weiße Segel bauschen. Auf einem der Schiffe befindet sich eine Hochzeitsgesellschaft. Es ist mit weißen Bouquets geschmückt. Später bin ich mit meinen Zwillingsschwestern allein in einem Schwimmbad im Art-Deco-Stil. Der Fußboden ist mit blau-roten Mosaiken ausgelegt. Gerade will ich mit einer der Schwestern in das Wasser, als Fliegeralarm ertönt. Schnell darauf sind die ersten Detonationen zu spüren. Es ist zu spät, wir können uns jetzt nicht mehr in Sicherheit bringen.

Montag, 10. März 2014

Das seltsame Haus

Wenn ich auch nicht ganz nachvollziehen kann, wieso dies geschah, so quartierte man mich aber in die Wohnung einer ehemaligen Kollegin ein. Ich weiß nicht genau, ob man dies mit Zustimmung der Kollegin tat, oder ob die Dame, welche den Schlüssel besaß, da die Kollegin für einige Tage weggefahren war, es alleine bestimmte. Dieses Haus war ein besonderes Haus, wie mir sehr bald klar wurde, im Grunde schon beim Betreten, denn ich wußte, wie schwierig es ist, hier eine Wohnung zu bekommen. Nicht wie andere Wohnhäuser, obwohl es sich in einer normalen Straße befand, hatte es früher als Kur- und Erholungsheim gedient, bevor daraus Wohnungen hergerichtet wurden. Als Überbleibsel aus Heimtagen war eine Concierge hinter einem Schalter geblieben, welche jeden, der das Haus betrat, fragte, ob er Mieter sei, sowie diverse Restaurants und Kantinen, welche für das leibliche Wohlergehen der Mieter sorgten. Durchaus praktisch, wenn man selbst nicht viel Einkaufen oder Kochen möchte. Darüber hinaus war das ganze Haus recht verwinkelt und unübersichtlich. Es gab größere Hallen und Rolltreppen, aber auch kleine verborgene Gänge. Die Wohnungen waren alle mehrfach miteinander verbunden, hatten also niemals nur einen Eingang, sondern mehrere Möglichkeiten, sich in das äußere Getümmel zu stürzen. Und ein Getümmel war es, ähnlich dem eines Einkaufcenters, dazu gab es ein ganz spezielles Highlight, eines, welches die Concierge jedem erbot, zu zeigen, der als Besucher das Haus betrat. Es war ein exklusiver Ausblick von der obersten Galerie herunter, zu welcher man mit den Rolltreppen gelangen konnte. Ich jedoch lehnte diese Führung ab, denn ich war neugieriger auf die Wohnung, in der ich mich nun vorübergehend aufhalten sollte.

Im Grunde bewohnte ich nur ein Zimmer, welches mir recht klein vorkam, denn eine Wand wurde völlig von einem Bücherregal eingenommen, welches in etwa die gleiche Größe hatte wie meines. Meines allerdings nahm nur ein Drittel der Wandfläche meines Wohnzimmers ein, was für mich einen groben Anhaltspunkt zum Schätzen darstellte. Am Fenster stand das Bett, in dem ich schlief, in der Ecke gegenüber fanden sich ein hüfthohes Kachelöfchen, ein Sessel und verschiedene kleine Ablagen oder Tische. Lange hielt ich mich hauptsächlich dort auf, bis mir einfiel, daß ich unbedingt duschen müsse und deshalb beschloß, auch den Rest der Wohnung zu erkunden. Irgendwo müsse es ja ein Badezimmer geben und es ist sicher erlaubt, daß ich es benutze. Der Flur wurde nur durch das Licht erhellt, welches aus meinem kleinen Zimmer streute und ich erkannte an den Wänden einige geschlossene Türen. Unter ihnen sicher auch die zum Badezimmer. Doch magisch zog mich die offen stehende Tür am anderen Ende des Flurs an. Dieser Raum war viel größer als meiner, lag aber im Halbdunkel, so daß ich nur einige große Zimmerpflanzen und Bücherregale als Konturen wahrnahm. Neugierig schlich ich herum und entdeckte, daß es einen Balkon gab. Der Zugang war allerdings durch ein Bücherregal versperrt, bis mir einfiel, daß dies ein besonderer Zugang war, eine Geheimtür. Man mußte einfach die ausgestreckten Hände zusammenlegen und an der richtigen Stelle halb in das Regal stecken, dann öffnete sich die Tür. Ich probierte es aus, fast augenblicklich öffnete sich die Tür und ich trat durch das Bücherregal auf den Balkon hinaus. Hinter mir fiel sie knarrend ins Schloß. Sofort bekam ich es mit der Angst zu tun. Hatte ich überhaupt den Schlüssel dabei? Würde ich wieder hineingelangen? Hektisch suchte ich in meiner Jackentasche, fand einen Schlüssel und versuchte, die Tür von außen zu öffnen. Es gelang, was mich erleichterte, und ich nahm mir vor, wenn es hell wäre, auf den Balkon zu gehen und die Blumen zu gießen. Die Kollegin würde sich sicher freuen, wenn ich mich um diese kümmerte, solange sie verreist war. Doch hatte sie überhaupt Blumen? Am besten, ich sähe gleich noch einmal nach.

Erneut trat ich durch das Bücherregal auf den Balkon, wo ich von einigen anderen Leuten abgelenkt wurde. Erst da bemerkte ich, daß der Balkon wie ein Gang mit anderen Wohnungen verbunden war und direkt auf einen breiten Hauptgang führte, der lebhaft bevölkert wurde. Ich warf mich in das Getriebe, ließ mich da- und dorthin treiben, bevor ich irgendwann beschloß, es sei Zeit in die Wohnung zurückzukehren. Es fiel mir jedoch schwer, die richtige Abbiegung zu finden, die wieder auf den Balkon führte. Der Gang, in den ich abbog, sah anders aus als vorher, viel Pappen lagen auf dem Boden herum, mit denen eine junge Frau beschäftigt war, die mich mißbilligend musterte. Aber es mußte der Gang sein, von dem ich gekommen war. Die Tür ließ sich leicht öffnen und ich befand mich in einem halbdunklen Zimmer. Ich hörte noch, wie die junge Frau den Schlüssel hinter mir im Schloß herumdrehte. Warum machte sie das? Will sie mich einsperren? Und nun sah ich, daß es nicht das Zimmer meiner Kollegin war. Besonders in den Teppich- und Polsterfarben unterschied es sich. Du lieber Himmel! Bin ich etwa in einer völlig fremden Wohnung gelandet? Natürlich, es mußte die Wohnung darunter sein. Was würden ihre Bewohner wohl sagen, wenn sie mich hier fänden? Ich begann irgendwie an der Wand hinaufzuklettern, um einen Weg zu finden, in die Wohnung darüber zu gelangen. Wahrscheinlich gab es da auch irgendwelche Verbindungstüren. Von oben und durch die Fensterscheiben zum Balkon hindurch konnte ich die junge Frau mit anderen Leuten reden sehen. Ich beschloß, doch lieber wieder herunterzuklettern und an die Glasscheiben zu klopfen. Man bemerkte mich und ließ mich wieder heraus. Mir war klar, daß ich eine Treppe finden mußte, um in das Stockwerk darüber zu gelangen. Sogleich sah ich eine, folgte ihr und fand mich vor der Wohnungstür meiner Kollegin wieder. Diese selbst stand davor und suchte augenscheinlich ihre Schlüssel. Aber ich hatte ja einen! Sofort zeigte ich ihr den Schlüssel und machte mich daran, die Türe aufzuschließen. Seltsamerweise bestand das Türschloß aus mindestens zehn Schlüssellöchern, welche halbkreisförmig angeordnet waren. Ich mußte also erst das richtige Schlüsselloch finden. Und passen wollte er letztendlich in keines. Wie konnte das sein? Hatte ich den Schlüssel irgendwo vertauscht? Sie sah mich entnervt an, weil sie dachte, ich hätte ihren Schlüssel verbummelt. Und ich verstand einfach nicht, wie das hatte geschehen können. Wie war ich in das Stockwerk darunter geraten, ohne es zu merken? Und warum passte der Schlüssel, den ich doch die ganze Zeit in meiner Jackentasche mit mir führte, jetzt nicht mehr? Und überhaupt: Wieso sahen die Schlüssel hier aus wie Ohrringe?


Entgegen meiner sonstigen Gewohnheit schrieb ich diesen Traum diesmal im Präteritum auf, obwohl ich sonst das Präsens für Träume bevorzuge. Es erscheint mir normalerweise stimmiger, ganz besonders, wenn es sich um auseinanderklaffende Traumfragmente handelt. Es war direkt schwierig, sich umzugewöhnen.

Samstag, 22. Februar 2014

Walsichtung

Eine Frau berichtet von dem schönen Park in Glienicke, der ihr Lieblingspark ist und bei dem sie einmal gewohnt hat. Schwupps, schon bin ich selbst in Glienicke, wie mir ein Straßenschild zeigt, und gehe an einem gepflegten Park mit großen Vogelvolieren vorüber. Vielleicht habe ich ja Glück und finde hier ebenfalls eine Wohnung. Mit erstaunlicher Geschwindigkeit lasse ich den Park hinter mir und befinde mich an einer Meeresbucht. Das Wasser peitscht hier schäumend an die Felsen, obwohl ich nicht viel Wind bemerke und da - auf einmal tauchen die dunklen Schwanzflossen von einigen Walen auf, erheben sich aus dem Wasser und schlagen kraftvoll auf die Wasseroberfläche. Aufgeregte Stimmen von Menschen sind zu hören, sie Quietschen vor Freude, zeigen mit dem Finger auf die See und jemand ruft: "Grauwale!"
Hektisch suche ich nach meiner Kamera, denn ich brauche unbedingt ein Beweisfoto. Da fahre ich extra nach Norwegen und sehe dann hier in Glienicke Wale, das glaubt mir sonst keiner. Schon habe ich sie in der Hand und knipse, was das Zeug hält, die bewegten Schwanzflossen der Wale, aber auch zwei riesige Schwanzflossen, die ruhig vom Meer in den schmalen Strand der Bucht hineinragen. So nah war ich ihnen noch nie! Plötzlich sind die Wale verschwunden und ein großes Schiff liegt in der Bucht, mit einer seltsamen Anlage auf Deck, die aus lauter Leitungen und Rohren besteht. Die Wale bleiben verschwunden, stattdessen fließt eine trüb bräunliche Flüssigkeit mit Fleischstückchen aus einem Rohr. Das wird doch nicht etwa.....die werden doch nicht etwa....sollten das die Wale sein? Haben die mit einer Häckselmaschine die Wale zerhäckselt? Ungläubig wende ich mich mit dieser Frage an jemanden in meiner Nähe.

Dann erwache ich und denke enttäuscht: "Mist, jetzt habe ich ja doch kein Beweisfoto!"