Traumnotizen (vollständiges Traumtagebuch im Zweitblog)
Knusprige, goldgelbe, duftende, saftige, perfekte Bratkartoffeln mit Quark stehen auf einem Teller neben meinem Bett, besser, als sie je Klaus Luchterhand machen könnte. Doch leider werden sie kalt, wie ich aus einer neuen Realität bedauernd bemerke, weil sich nämlich in der Wand des Schlafzimmers ein Durchgang zu einer anderen Wirklichkeit geöffnet hatte, welchen ich beschloß zu durchqueren. In einer verschneiten Landschaft auf der Autobahn unterwegs, besser gesagt auf mehreren, da ich im Zickzack über einige weit gestreute, nebeneinanderliegende Autobahnen fahre, im wahnwitzigem Tempo, so als würde ich ein Muster zeichnen. Ich kann mich jedoch nicht mehr erinnern, ob ich selbst am Steuer saß. An den Autoscheiben fliegen schneebedeckte Tannenwipfel vorüber und ich halte vor einer alten Burg. In dieser Burg geht etwas Gespenstiges vor sich, etwas, das mit dem Tod zu tun hat. Deshalb steht wahrscheinlich eine Warnung draußen am Eingang. Ich entziffere "Death". Der Eingang hat Ähnlichkeit mit dem Durchguck auf meinem
zweiten Grafiktablettversuch, nur daß er auch von Nahem besehen nur die Breite eines Risses in der Wand hat. Vielleicht das Tor zur dritten Realität?
Im Fernsehen bleibe ich zufällig an einem völlig neuen Film hängen, in welchem ein Monster, eine Geisha und Sean Connery in jüngeren Jahren vorkommen. Er sieht in dem Film ungefähr so aus wie in "Meteor". Die Geschichte erinnert mich ein bißchen an Fürst Pückler, Sean Connery wäre also dann Fürst Pückler gewesen, allerdings hatte er eine afrikanische Sklavin und so viel ich weiß, kein Monster. *gg*
Ganz plötzlich und unerwartet verliere ich beim Essen einer Hähnchenkeule einen Eckzahn. Abgerundet und marmorweiß, mehr wie ein Reiskorn, liegt er auf dem Fußboden. Ich hebe ihn auf und überlege, ob sich Zähne wieder einpflanzen lassen. Da ich mich als Zuschauer bei einer Sendung von JBKerner befinde (wo man gerade leckere gebratene Hähnchenkeulen ißt), spricht man mir ringsumher mitfühlende Worte zu. Während ich lächle wird mir bewußt, daß jetzt wohl eine ziemlich unschöne Zahnlücke zu sehen ist. Schließlich fällt mir ein, daß meinem Bruder genau dasselbe passiert ist (und zwar real, aber schon vor einigen Jahren) und ich frage mich, ob sowas wohl eine erbliche Angelegenheit ist, ein bestimmtes Gen, daß in jeder Generation der Familie einen Eckzahn ausfallen läßt.
Es sind Geister aus dem Computer lebendig geworden und erschienen. Daß es Geister sind, ist mir nicht gleich klar. Es wird mir erst bewußt, als ich versuche, mit ihnen wie mit normalen Menschen zu sprechen. Ich befinde mich in einem Gebäude, das ein bißchen wie ein Krankenhaus wirkt, mit langen Gängen und einzelnen Zimmern. In einem dieser Zimmer haben sich die Geister versammelt. Was sie dort genau tun, kann ich nicht mehr erinnern. Ich versuche sie zu verjagen, indem ich ihnen erst bestimmt sage, daß sie gehen sollen, und dann etwas handgreiflich werde, was aber beides keinen Erfolg zeigt. Die Geister sind völlig unbeeindruckt. Ich greife einfach durch sie hindurch. Da fallen mir einige Methoden ein, die ich in schlechten Exzorzistenfilmen gesehen habe. Ich gehe also, um Weihrauch oder Räucherstäbchen zu holen. Das mit dem Weihrauch gestaltet sich schwierig, da ich nicht weiß, wie ich ihn so schnell zum Brennen bekommen soll und auch kein Gefäß dafür finde. Also greife ich in aller Eile nach Räucherstäbchen und hoffe, daß es Weihrauchstäbchen sind, bin mir dessen aber nicht sicher, ebensowenig, ob andere Räuchermittel wirksam sind. Versuchen kann man es ja mal. Immerhin bekomme ich sie schnell angezündet, sie sehen allerdings eher aus wie Zeichenkohle - ein Stäbchen schmal und schwarz, das andere ziemlich dick und ungleichmäßig, als wären mehrere Stäbchen umeinander gedreht. Mit den beiden brennenden Stäbchen in den Händen gehe ich zurück in das Zimmer, fuchtel damit vor den Geistern herum und sage irgendwas, was mit gerade einfällt, wie : Im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes (übrigens drei) - Geister verschwindet! Amen! Dabei ziehe ich ein Kreuz in die Luft. Doch auch das beeindruckt die Geister nicht sehr. Sie schauen mich nur etwas pikiert an und ich komme mir reichlich albern vor. Ich versuche es mit noch ein paar anderen "Zaubersprüchen", doch dann erlahmt mein Widerstand langsam, als ich merke, daß anscheinend alles ziemlich fruchtlos ist und ich mich vor den Geistern nur zum Clown mache. Ich ziehe mich deshalb in den Gang zurück, aber auch da laufen jetzt überall Geister herum, genauso wie in den anderen Zimmern. Es scheint ganz normale Normalität zu sein und ich hab da wohl irgendwas über Geister falsch verstanden. Na gut, dann muß ich mich eben damit abfinden.
Bemerkung: Als hätte ich es in der Nacht schon geahnt, daß ein Fotograf der fc und seine Kollegin heute Unmengen von Geistern in meinem verzauberten Heidschnuckenfell finden würden. Inzwischen hätten wir eine nackte Frau, eine Frau mit Rock, ein Gesicht, eine Frau mit Kopfkissen, den Golem und ich sehe inzwischen auch dauernd ein Liebespaar, das da vorher noch nicht war. Hilfe!
Ich habe irgendwelchen Unterricht, wo mein ehemaliger Mitschüler R. aus meiner Abiturklasse der Dozent ist. Wir erhalten eine Klausur zurück. Auf meiner Klausur steht als Bewertung drunter die "Note 3" , was mich etwas enttäuscht, und daneben, abgegrenzt durch ein "privat" - als würde es so niemand anderes lesen können -: Ich hab dich lieb.
Zu Hause in meinem Bett. Plötzlich kommen Frau H., eine Nachbarin, und eine fremde Frau mit Staubsauger zur Tür herein. Vor Schreck stehe ich wie eine Eins und decke schnell ein wenig Kram zu, der herumliegt. Die Frau will bei mir staubsaugen, denn neuerdings ist dieses Sache des Vermieters und der schickt dafür eine Putzkraft. Sie war auch schon zweimal da, allerdings nervt mich gewaltig, daß sie einfach so Zutritt zu meiner Wohnung hat und vorher weder klingelt noch klopft. Zum einen erschrecke ich jedes Mal und zum anderen ist es mir auch etwas peinlich, daß es nicht immer ganz ordentlich bei mir ist. Heute geht es zum Glück. Außer, daß der ganze Couchtisch voller Schokoladenostereier liegt, ist es relativ aufgeräumt. Trotzdem bin ich durch meinen Schreck ziemlich aufgebracht und wütend, so daß ich den beiden Frauen unmißverständlich klar mache, daß sie verschwinden sollen und daß ich sie in meiner Wohnung nicht mehr sehen will. Dabei überlege ich bei mir, daß ich wohl ab jetzt den Schlüssel von innen in der Tür stecken lassen muß. Als sie durch den Korridor zum Ausgang gehen, bestätigt die Putzfrau noch einmal, daß es auf meine Art ja recht ordentlich in der Wohnung ist.
Bemerkung: Erstaunlich diese Träume. Da hatte ich gestern mal wieder den mehrmals im Jahr obligatorischen großen "Keiner-mag-mich"- Jammer und erhalte dann solche Traumbotschaften. Für bessere Noten scheint es aber nicht zu reichen, wobei mir jetzt endlich auffällt, daß die 3 in letzter Zeit ziemlich häufig in meinen Träumen vorkommt. Die dreigeteilte Wohnung, die drei Hunde, drei Putzfrauenbesuche und die Note 3. Anscheinend mußte ich schwarz auf weiß darauf gestoßen werden und noch immer hab ich keinen Schimmer, was mir die 3 sagen soll.
Der zweite Traum erinnert mich an den Traum mit der staubsaugenden Katze und jedesmal, wenn mir der Traum in Erinnerung kommt, könnte ich mich wieder wegschmeißen vor Lachen.
Es ist vormittags und ich habe noch etwas Zeit, um durch die Straßen zu gehen und mir vielleicht irgendwo vom Bäcker frischen Kuchen zu holen. Erst bin ich am S-Bahnhof, laufe drumherum und lande irgendwie in der Straße meiner Kindheit. Ich weiß nicht so recht, in welche Richtung, überall gibt es was zu sehen, dann biege ich ab und laufe in Richtung meines jetzigen Kiezes. Doch je weiter ich komme, um so mehr verändern sich die Straßen. Ich erkenne sie jetzt nicht mehr wieder und frage mich, wo ich bin, denn sowas habe ich hier noch nie gesehen. Die Häuser werden immer älter und schöner, schließlich fast rokokoartig, Rosenspaliere und Gärten sieht man an verschiedenen Ecken, alte Laternen, Säulen, runde Dachkuppeln - es kann doch nicht sein, daß ich hier in der Nähe wohne und davon gar nichts weiß? Schließlich schaue ich auf eine prachtvolle Allee mit hohen alten Bäumen, die allerdings nur auf einer Seite stehen, während sich auf der anderen Seite verzierte Hausfassaden reihen. Den Fotoapparat habe ich natürlich nicht dabei und ein Bäcker findet sich hier auch nicht.
In der S-Bahn steht ein Mann mit einer riesigen lammfellartigen Mähne an der Tür, die gleiche Farbe, lang und etwas filzig. Auf einmal überkommt mich von einem Moment zum anderen eine tiefe Leidenschaft, weniger für den Mann, als vielmehr für die Haare. Fast möchte ich mich in sie hineinkuscheln wie in einen Lammfellteppich, aber als ich wieder zur Tür blicke, hat der Mann plötzlich eine Glatze.
Im nächsten Traumfragment kommt mir die Idee für einen neuen Roman, indem ich die Handlung direkt vor mir sehe, zuschaue, was passiert und denke: ja, genauso müßtest du es aufschreiben. Das meiste davon habe ich vergessen, aber es ging um einen Mann, der einer Frau irgendeine Aufgabe gab und ihr heimlich folgte und sie beobachtete, ob sie das auch wirklich so tut.
Schließlich liege ich zu Hause in meinem Bett und mir fällt ein, daß ich noch immer keinen Bäcker gefunden habe. Ich überlege mir, daß ich im Notebook nachschauen könnte, welches auf dem Tisch steht, doch als ich aufstehen will, merke ich, daß ich gelähmt bin und mich nicht bewegen kann. Gut, denke ich, anscheinend schlafe ich noch und bin nicht wirklich so wach, wie ich dachte, also warte ich, bis ich richtig wach bin. Ich liege also da und warte. Irgendwann hebe ich den Kopf und sehe am Fußende des Bettes ein in ein Netz gesponnenes Tier, das wie eine grün-gezuckerte Lakritzstange aussieht. Es sieht zwar nicht so gefählich aus wie eine Spinne, trotzdem möchte ich nicht, daß es vielleicht auf mir rumkrabbelt. Deshalb werde ich jetzt zappeliger und möchte mich endlich bewegen können, was aber immer noch nicht gelingt, bzw. nur ein bißchen mit Kopf und Händen. Irgendwie dauert das alles ziemlich lange und langsam werde ich panischer, weil ich mich noch immer nicht bewegen kann. Dann, mit unmenschlicher Anstrengung, ich schaffe es gerade einmal, mit meinen Händen etwas zu wedeln, erwache endlich tatsächlich aus dem Traum.
Im ersten Traum möchte ich aus irgendeinem Grund ein Feuer in meinem Büro legen (den Grund ahne ich, aber sowas mache ich natürlich nur im Traum *gg*). Dazu verwende ich Blumentöpfe mit Pflanzen, u.a. Hibiscus, wie ich ihn auf dem Schreibtisch zu stehen habe, und fülle statt der Erde in sie eine Brennpaste, die wohl aus reinem Alkohol besteht. Es sind ziemlich viele Blumentöpfe, vielleicht sechs oder noch mehr, und als ich sie alle mit einem Mal tragen will, beginnen sie mir wegzurutschen. Da jemand dabei ist (ist es schon Graf Dracula?), bitte ich ihn, mir schnell einige abzunehmen. Im Büro stelle ich erst einmal einen auf den Fußboden, zünde ihn aber noch nicht an, denn mir fällt ein, daß ich ja noch einige Sachen von mir aus dem Büro mitnehmen müßte, auf jeden Fall meine Handtasche und einigen Nippes vom Schreibtisch. Dann beginne ich jedoch zu grübeln, ob das später nicht auffällt, wenn gar keine Sachen von mir verbrannt sind, weil ich die vorher schon mitgenommen habe. Die Polizei würde mich sicher fragen, wie ich vorher wissen konnte, daß es brennen würde und schon hätte ich mich verraten. Ach egal! Ich nehme einfach meine Handtasche und ein paar Sachen mit und wenn ich Glück habe und alles zu Asche verbrannt ist, fällt das gar nicht weiter auf.
Im nächsten Traum befinde ich mich im elterlichen Wohnzimmer und bin gerade dabei, Graf Dracula, der sich in der Wohnung aufhält, eine Falle zu stellen. Dazu arrangiere ich die Gardinen am großen Fenster, d.h. ich öffne sie erst und schließe sie dann wieder. Es ist eine helle Vollmondnacht, zwar nicht taghell, aber es ist doch alles draußen gut sichtbar und der Mond erstrahlt in einem blendend weißem Licht. Dann ist der Mond verschwunden und auf einmal sehe ich am Himmel Unmengen kleiner Sternschnuppen, die wie ein Feuerwerk dort entlangfliegen und verglühen. Es sind so viele, daß ich sie nicht zählen kann. In diesem Moment ist mir bewußt, daß ich träume, allerdings denke ich sofort, daß ich aufgewacht bin und die Sternschnuppen wirklich sehe, nachdem ich das andere vorher geträumt habe. Doch es bleibt keine Zeit, um lange den Himmel zu bestaunen. Ich schließe die Gardinen und gehe zum ehemaligen Dienstmädchenzimmer der Wohnung. Dort wartet Graf Dracula in Bademantel und mit einem Handtuch um seine Schultern. Obwohl er im Dienstmädchenzimmer sitzt, rufe ich ihn mit "Herr!", so als sei ich ein Dienstmädchen. Er kommt in das Wohnzimmer und ich drücke mich etwas ängstlich hinter die andere Seite des Tisches, den ich gerne zwischen uns lassen möchte. Seelisch und moralisch habe ich mich auf Angriff und Kampf eingestellt, doch er geht wie gewünscht auf der gegenüberliegenden Seite des Tisches zum Fenster, obwohl ich vergessen hatte, die Stühle aus dem Weg zu räumen, und öffnet die Gardinen. Ein gleißendes Licht fällt in den Raum, denn unerklärlicherweise ist es nun draußen heller Tag. Ich weiß selbst nicht, wie das geschehen konnte.
Im dritten Traum sehe ich einen Schwarm von Vögeln auf dem Boden herumspazieren. Es sind keine Enten oder Gänse, denn sie haben spitze Schnäbel, aber Hühner sind es auch nicht, dazu sind sie zu groß. Wenn sie die Hälse recken, sind sie so groß wie ein Mensch, aber das witzigste ist, daß ihre Körper wie Sofakissen aussehen, denn sie haben dort eine Zeichnung von schwarzen Blumenranken auf weißem Grund. Außerdem gebärden sie sich auch witzig, zum Beispiel stellen sie sich so auf und strecken ihre Hälse, als wollten sie ein Gruppenfoto von sich machen lassen. Mein Vater stellt sich aus Spaß dazu, da die Vögel auf einem Tisch stehen, ist er sogar kleiner als sie und das sieht so lustig aus, daß ich sage, er soll so stehen bleiben und meinen Fotoapparat hole. Dieser befindet sich in meiner Tasche nahe den Vögeln, doch als ich darin herumkrame, laufen die Vögel auseinander und umpicken mich neugierig. Ich bin ringsherum von ihnen umgeben. Einer ist so neugierig, daß ich seinen Kopf und Schnabel mit der Hand festhalte. Dabei erwarte ich, daß er mir vielleicht mit dem spitzen Schnabel etwas schmerzhafter in die Hand pickt, aber das passiert nicht.
Weitere Traumfragmente: In der Straße der elterlichen Wohnung treffe ich auf eine Bushaltestelle des Busses, der eigentlich in meiner richtigen Wohnstrasse fährt. Ich schaue auf den Fahrplan und stelle fest, daß die Haltestellen jetzt anders benannt werden, und zwar in der Regel nicht mehr nach unbekannten Straßen, sondern nach den nächstgelegenen U- und S-Bahnstationen. Das finde ich sehr gut (ist aber doch eigentlich längst schon so).
Im Büro. Herr N. hat einige Sachen von mir fein säuberlich und in akkurater Anordnung auf dem sehr breiten Fensterbrett abgelegt. Ich frage mich, was das soll und meine mich zu erinnern, daß er das schon einmal gemacht hat. Einige Dinge liegen so weit vom Fenster entfernt, daß ich vielleicht auf das Fensterbrett klettern muß, um heranzureichen, und das, wo ich nicht schwindelfrei bin. Es macht mich wütend, aber glücklicherweise kann ich doch alles wieder einsammeln, ohne aus dem Fenster steigen zu müssen und dann kann ich auch darüber lachen.
Der Satz, sehr klar in meinem Kopf wie von einer Stimme gesagt: Du gehst den Weg allen menschlichen Fleisches, aber die Seele ist frei.
Bemerkung: Am interessantesten finde ich den zweiten Traum. Ich glaube, er ist so eine Art Fortsetzung des gestrigen Traumes, in welchen ich ebenfalls schon mit meinen Ängsten konfrontiert wurde. Da ich mich in letzter Zeit weder mit Vampiren noch mit Graf Dracula beschäftigt habe, sehe ich ihn hier als eine Art Symbol für solche Dinge, die mir Energie abziehen. Dies können neben anderem auch Ängste sein. Und wenn ich ihn mit "Herr!" anrede, bedeutet das wohl, daß ich mich von ihnen beherrschen lasse, statt ihnen den Platz zu geben, der ihnen gebührt - nämlich im kleinen Dienstmädchenzimmer als dienendes, durchaus auch hilfreiches Gefolge. Da es erst Nacht (Unbewußtes) ist und dann plötzlich das Licht des Tages auf Graf Dracula fällt, kann ich wohl annehmen, daß einige Schatten und Ängste stärker, vielleicht sogar plötzlich, in das Bewußtsein dringen und damit durchschaubarer und vielleicht kontrollierbarer werden. Da das alles in der Wohnung der Kindheit stattfindet, sind es wohl auch Dinge aus dieser Zeit. Ich bin im Traum auf Kampf eingestellt, doch dieser findet nicht statt. Leider habe ich aber nicht gesehen, ob sich Graf Dracula im Tageslicht gänzlich aufgelöst hat. *gg*
Es findet die Preisverleihung für irgendeinen Film-Förderpreis statt und ich sitze unter den Zuschauern. Mit einem Mal wird mir bewußt, daß ich nur deshalb hier sitze, weil ich zu den Nominierten gehöre. Man hat mich hierher gelockt! Kalte Panik bricht in mir aus und der Gedanke, vielleicht auf die Bühne zu müssen, ist unerträglich. Meine ängstlichen Überlegungen überschlagen sich und enden schließlich in dem mich wieder ruhiger werden lassenden Fazit, daß es eh vollkommen unwahrscheinlich ist, daß ich den Preis bekomme. Außerdem ist es wohl kein vielbeachteter Preis, denn Zuschauer sind nicht wirklich sehr viele da. Einige Stuhlreihen sind noch frei. Vorsichtshalber stehe ich auf und setze mich weiter hinten auf einen anderen Platz, wo ich mich sicherer fühle, als könnte ich dort hoffentlich auch als Nominierter gänzlich übersehen werden. Ein farbloser korpulenter Herr mit Brille sitzt neben mir. Er wendet sich mir zu und sagt irgendetwas, aber ich verstehe ihn bei bestem Willen nicht. Er spricht anscheinend einen deutschen Dialekt, der für mich wie eine Fremdsprache klingt. Könnte das Bayrisch sein?
Ich erinnere mich an Schnee. Eine hohe Schneedecke durch die ich stapfte. Mir ist auch, als wäre in diesem frühen Traum ein Tier anwesend gewesen, ich weiß aber nicht mehr, welches es war.
Später erhalte ich ein Päckchen mit zwei Büchern. Zum einen eine Anthologie, in welche eine Geschichte von mir aufgenommen wurde, aber auch noch ein anderes dünnes broschiertes Büchlein, welches ausschließlich Sachen aus meinem Weblog enthält, nämlich über Vögel. Das mit dem zweiten Buch kommt überraschend, der Verlag hat mich nicht vorher darüber informiert. Eigentlich steht in diesem Buch auch nicht viel drin. Auf dem Titel ist ein Rotkehlchen zu sehen und auf den Seiten steht jeweils nur ein einzelner Satz von mir und darunter, kursiv gesetzt und in einem gepunktetem Rahmen, ein Kommentar meiner Leser dazu. Trotzdem ist es schon irgendwie niedlich gemacht, wenn ich mich auch frage, wer das lesen oder kaufen soll. In meinem Weblog schreibe ich ja nun weiß Gott nicht viel über Vögel. Das alles spielt sich in der elterlichen Wohnung ab und ich zeige das Büchlein meinem Vater, der darin blättert und Fragen stellt. Merkwürdig an dem Traum ist, daß ich das Gefühl habe, dieses Buch, bzw. eine aufgeschlagene Seite daraus, schon gesehen zu haben, so als hätte ich bereits einmal davon geträumt. Auch der Satz auf dieser Seite kommt mir bekannt vor, aber nicht, weil ich ihn im Weblog gelesen habe, sondern weil ich ihn genau so schon einmal in diesem Buch gesehen habe.
Ich ziehe mich in mein Zimmer zurück, werde aber durch irgendetwas (ein Geräusch?) wieder herausgelockt. Es brennt überall Licht, aber mein Vater ist nirgends zu sehen. Ich suche und rufe ihn und finde ihn schließlich nackt im hinteren Korridor auf dem Fußboden liegend. Sofort beginne ich ihn anzusprechen und zu rütteln, um zu sehen, was mit ihn ist. Erst reagiert er nicht, doch dann sagt er mir, daß er nichts hören kann von dem, was ich sage. Klar, er ist ja schwerhörig. Das hatte ich vergessen. Aber er ist bei Bewußtsein und es scheint auch nichts ernsthaftes zu sein. Er fragt mich nur dauernd, warum ich nachts immer so schreie. Ich und nachts schreien - davon weiß ich nichts. Und wieso hört er mich schreien, wenn er schwerhörig ist? Was meint er nur? Ist er verwirrt oder bin ich es? Kann ich mich vielleicht nicht erinnern, daß ich schreie, weil ich mir dessen nicht bewußt bin? Ich beginne, an mir selbst zu zweifeln und der Traum verändert sich. Jetzt befinde ich mich woanders und statt meines Vaters ist Herr N. da. Die Situation kehrt sich um. Ich sage ihm, daß er dieses oder jenes getan hätte und er antwortet, daß er davon nichts weiß. Schließlich fragt er mich, ob er dabei bewußt gewesen sei.
Erinnert an diesen Traum.
Ich kenne ihn irgendwo her und kenne ihn auch nicht. Ist er ein Kumpel meines Bruders? Wenn er der ist, an den ich denke, kann er es aber nicht sein, weil dieser graue Haare hat und nicht dunkle. Ich komme einfach nicht dahinter, woher ich ihn kenne. Alles beginnt damit, daß ich ein Museum besichtige. Es erinnerte mich von den Räumlichkeiten her an das Schloß des Fürsten Pückler. Als ich es verlassen will, bleibe ich mitten im Türrahmen stehen und unterhalte mich auf einige Entfernung mit einem jungen Mann. Da kommt er dazu, stellt sich neben mich und legt seinen Arm um meinen Rücken. Er fragt mich, ob ich Lust habe, mit ihm abends in ein bestimmtes Lokal zu gehen. Ich habe keine Lust und antworte deshalb nur, daß ich nicht kann. Das reicht ihm aber nicht, auf etwas ironische Art will er wissen, warum ich nicht kann. Ich sage deshalb genauer aber falsch, daß ich schon etwas anderes vor habe. Er fragt nicht weiter, nimmt aber auch nicht seine Hand von meinem Rücken. Statt dessen schiebt er sie weiter, bis er damit meine, ihm abgewandte Hand erreicht und ergreift sie. Kein Wort fällt mehr. Unsere Händen spielen zärtlich miteinander, umfassen sich und trennen sich wieder, um sich erneut ineinander zu verhakeln. Es ist, als ob sie miteinander sprechen würden, während wir schweigen. Von meiner Seite aus ein wenig halbherzig, da ich eigentlich nicht so vertraulich mit ihm werden möchte, aber andererseits finde ich diese Nähe irgendwie sehr angenehm. Jetzt fällt mir auch wieder ein, was ich an ihm nicht mochte und mich abschreckte - er war in meiner (Traum)Erinnerung ziemlich manipulativ und dabei besitzergreifend, ohne daß wir jemals zusammengewesen wären. Ich spürte, daß er nicht frei ist, daß er nicht liebt, sondern aus Ängsten und Eigennutz heraus handelt. Und da er nicht frei ist, würde er es mich ebenfalls nicht sein lassen. Ob sich das inzwischen geändert hat?
Wir befinden uns nun bei irgendeiner Gartenparty in einer Reihenhaussiedlung. Der Garten der Gastgeberin ist groß, aber anscheinend ist das in der Siedlung nicht üblich und nur eine Ausnahme. Jedenfalls erfahren wir dies, als wir den Garten verlassen und eine kurzhaarige blonde Frau treffen, mit der wir uns unterhalten. Während ich mich umschaue, bemerke ich, daß die Gärten vor den Reihenhäusern tatsächlich klein wie Handtücher sind. Abgegrenzt sind sie jedoch nicht durch Zäune, sondern nur durch in den Boden eingefurchte Linien. Es ist hier wohl noch nicht alles fertig. In einem der kleinen Gärten steht ein grau geflecktes Pferd. Kein sehr großes, aber auch kein Pony, vielleicht so eine Shetland-Rasse. Dafür ist es aber um so ungestümer und kaum zu bändigen. Ein Mädchen reitet darauf, und für die ungestüme Kraft des Pferdes ist der handtuchgroße Garten natürlich viel zu klein. Ruckzuck hat es in wilder Geschwindigkeit die Begrenzungslinie übersprungen. Oh je! So geht das aber nicht, höre ich schon die Eltern des Mädchens und die Nachbarn sagen.
Wir haben hinter den Gärten eine grüne Wiese mit rot belaubten Bäumen gefunden. Zumindest halte ich das Terrakotta-Rot der Bäume für Herbstlaub, auch wenn es mich wundert, daß es so gleichmäßig ist. Der Himmel hat sich etwas verdunkelt, da es Abend wird. Wir haben uns auf der Wiese niedergelassen, aber auch das Pferd hat die grüne Fläche jetzt entdeckt. Im wilden Galopp rast es auf mich zu und springt über mich hinweg. Du meine Güte! Da ich mich eh schon flach gemacht habe, strecke ich mich jetzt auf dem Rücken aus und blicke in den Himmel. Die beiden anderen legen sich neben mich und so liegen wir zu dritt auf der Wiese und schauen in den Himmel. Während ich so schaue, bemerke ich, wie sich das Rot der Bäume langsam zu kleinen rechteckigen Fallschirmen aufbläht. Zart schimmert der Himmel durch terrakottarote Organzastoffbahnen. Anscheinend ist ein Wind aufgekommen. Die Fallschirme sind mit Schnüren jeweils am Baum befestigt und heben sich in den Himmel, ohne jedoch wegzufliegen. Gleichzeitig denke ich auch über ihn nach, der jetzt neben mir auf der Wiese liegt und überlege, ob ich eine Affäre mit ihm anfangen soll. Bevor ich zu einer Entscheidung komme, richtet er sich auf und beginnt an einem Bild herumzukritzeln. Ich richte mich ebenfalls auf und sehe mit Erstaunen, daß es ein von mir gemaltes Bild ist. Er muß es von irgendwoher mitgenommen und dann reproduziert haben. Es befremdet mich ein wenig, daß es in seinem Besitz ist und noch mehr, daß er darin herummalt. Das Bild zeigt zum Teil ein Publikum, welches aus dem Bild und zwei Vorhängen herausschaut, so als wären die Betrachter des Bildes auf einer Bühne. Mir fällt auf, daß er nicht nur in den Gesichtern und Details herumgemalt hat, sondern sogar ein Paßfoto von sich ausgeschnitten und mitten unter die Zuschauer geklebt hat. Was soll ich davon nur halten?
In einem anderen Traumfragment stehe ich auf meinem grau-schwarzen Terrazzo-Küchenfußboden und bemerke verwundert, daß er auf einmal ein unregelmäßiges, aber reizvolles Muster aus großflächigen, dekorativ gerankten blauen Blüten enthält. Allerdings waren weder Handwerker da, noch habe ich selbst irgendwas an dem Fußboden gemacht. Ich vermute, daß dieses Muster von unten durch den Boden gedrungen ist, genauso, als wären die Blumen aus Erde hervorgewachsen. Vielleicht eine neue Technologie, um Fußböden von unten, bzw. der anderen Seite aus zu legen oder wachsen zu lassen?
Bemerkung: Das zweite Fragment erinnert mich zum einen an die Geschichte aus meiner Kindheit, als ich den guten Linoleumfußboden meiner Eltern mit Blümchen bemalte, die nicht mehr zu entfernen waren, und zum anderen an die gestern gelesene Aussage aus dem Buch über den Lichtkörperprozeß, daß man in höheren Dimensionen in aus Gedanken geschaffenen Räumen wohnt, welche nur mit Gedankenkraft umgestaltet werden.