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Montag, 24. April 2017

Verunsicherung

Bei meiner bisherigen Onkologin hatte ich heute den letzten Termin. Ab Mai macht sie erstmal gar nichts mehr, behauptet sie. Sie hat mir sogar ihre private Handynummer gegeben und meinte, ich darf sie jederzeit anrufen, wenn ich eine Frage habe. Das finde ich sehr nett, allerdings hat sie mich danach komplett verunsichert. Als ich ihr nämlich erzählte, daß ich Ende Mai einen Termin in der Schönheitsklinik habe, erklärte sie, daß man oft davon hört, daß dieses gespritzte Fett wieder weggeht und erwähnte stattdessen erneut diesen Arzt, der mit Bauchlappen arbeitet und gut sein soll. Ich hatte mich über diesen und diese Operationstechnik auch informiert, allerdings wurde mir gesagt, daß es ein sehr großer Eingriff ist, nach dem man sogar in die Intensivstation kommt. Mein Interesse daran, auch noch eine Intensivstation von innen kennenzulernen, hält sich eher in Grenzen. Beziehungsweise als Besucher war ich ja schon einmal in einer Intensivstation und das fand ich völlig ausreichend. Natürlich hätte es aber den Vorteil, daß mit einer OP alles gegessen ist, bzw. zumindest gegessen sein sollte, und ich nicht zich OPs brauche. Wenn ich dagegen diese zich OPs mache und dann irgendwann das Fett wieder weggeht und es nicht mehr gut aussieht, habe ich für diesen großen Aufwand nicht viel davon gehabt. Mit einer anderen inneren Einstellung und ausreichend Fettdepots könnte mir das im Grunde egal sein. Ich könnte sagen: "Jippieh, ich gehe ganz viele OPs machen, und dann gehe vielleicht noch zu einem anderen Arzt ganz viele OPs machen! Das wird spaßig und meine Lieblings-Freizeitbeschäftigung." Aber mal abgesehen davon, daß ich mir angenehmere Zeitvertreibe vorstellen kann, sind meine Fettdepots ja nun auch nicht so unbegrenzt verfügbar und was dann weg ist, ist weg und wächst nicht mehr.

Es ist wirklich zum irre werden. Ich habe schon so genug Schwierigkeiten, Entscheidungen zu treffen, aber bei solchen ätzenden Entscheidungen und Entscheidungsalternativen fühle ich mich, als würde ich im Kopf tatsächlich Mäuse melken. Ich sollte zusehen, in dieser Woche mal wieder zum Zumba zu gehen, um auf angenehmere Gedanken zu kommen. Am Freitag wäre ich ja eigentlich bereit gewesen, aber mein Magen war es nicht, der immer noch verstimmt ist. Daß der auch immer alles so dramatisieren muß! Aber bei Hopsen oder Schütteln ist mir sofort übel geworden, weshalb ich es lieber gelassen und Heilerde gegessen habe.

Donnerstag, 20. April 2017

Ich hab es getan.

Ich bin ein Held. Ein Held mit Schiß in der Hose. Ich hab es geschafft, tatsächlich in der Klinik anzurufen und mir endlich den ersten OP-Termin zur Fettabsaugung und Narbenkorrektur der Brust geben zu lassen. Als ich heute morgen zwei BHs anprobierte, hab ich einfach zum Telefon gegriffen und vorher nicht mehr lange nachgedacht. Da mir gerade nicht viel nach Tanzen zumute ist, bleibt auch nicht viel, womit ich mich sonst noch ablenken könnte. Den ersten Termin mußte ich allerdings gleich wieder absagen, da ich niemanden fand, der mich von der ambulanten OP abholt. Und ohne jemanden, der mich abholt, lassen sie einen nicht gehen, weil man auf keinen Fall alleine nach Hause fahren darf. Also ist der Termin jetzt eine Woche später Ende Mai. Ich verstehe eigentlich gar nicht, warum ich so viel Angst vor diesen Eingriffen habe. Vermutlich ist es nur die Traumatisierung durch die unfreiwilligen OPs. Im Fernsehen sehe ich manchmal C-Promis, die erzählen, sie hätten über 60 Schönheits-OPs hinter sich und zu den Chirurgen gehen wie zum Friseur. Dann denke ich mir, wenn die das können, sollte ich so ein paar OPs auch noch überstehen. Aber selbst vor einem Dämmerschlaf habe ich jetzt Bammel, was aber auch kein Wunder ist seit meinem letzten Erlebnis. Mir wurde der Port eingesetzt, ich wache mitten drin auf und irgendein Asiate als Chirurg guckt verdutzt und sagt: "Ohhh, hallo. Ich bin Doktor Min Wing Ling und setze gerade Ihren Port ein." Das hat mich aber dann schon gar nicht mehr interessiert, weil ich wie am Spieß geschrien habe. Manchmal sieht man ja in Filmen diese Helden, denen ohne Betäubung mitten in der Wildnis eine Kugel aus der Schulter geholt wird. Genauso habe ich mich gefühlt, aber die kriegen dann wenigstens immer noch was zum draufbeißen. Vollnarkose ist natürlich auch nicht besser und die Chance ist größer, nicht wieder aufzuwachen. Am liebsten wäre mir ja eine örtliche Betäubung, denn da merke ich sofort, wenn es anfängt weh zu tun und es kann nachgespritzt werden, aber diese Eingriffe werden nicht mit örtlicher Betäubung gemacht, auch nicht die Narbenkorrektur. Und wenn ich mir Gedanken wegen meines Bauches mache, weil ich fürchte, daß ich da dann auch Narben oder Löcher habe, dann denke ich mir, ob ich da jetzt die Speckrollen habe oder Narben - ist doch eigentlich gehupft wie gesprungen. Das Risiko muß ich jetzt eingehen.

Montag, 17. April 2017

Halleluja, ein Topf wurde vom Himmel gesandt

Es gab heute Kaninchen bei meiner Schwägerin und schwer bepackt mit Ostereiern, einer großen Tasche voll Büchern, die ich aussortiert habe und vorher bei der "Familiensammelstelle" abgeben wollte, sowie einem Müllbeutel, der zu entsorgen war, traf ich im Mülltempel ein und wunderte mich: "Hä? Wieso steht denn mein Kochtopf neben der Mülltonne?" Es war genau der gleiche 3-Liter-Emaillekochtopf, sogar mit demselben Design, den ich noch aus DDR-Zeiten besitze. Und er war in Ordnung, nur oben am Deckel war der Griff weg. Nun sind Emaillekochtöpfe die besten überhaupt und es gibt sie leider nicht mehr oder nur in kleinen Einzelstücken zu kaufen. Ich habe schon häufiger mal danach geschaut, aber ohne Erfolg, da meine ja inzwischen auch schon in die Jahre gekommen sind. Die Emaillekochtöpfe aus der DDR sehen zwar zugegeben altbacken aus, aber es ist eben noch Emaille. Da stand also "mein" Kochtopf völlig in Ordnung, nur etwas voll geregnet und ich überlegte fieberhaft, nehme ich den jetzt mit bis nach Marzahn? Denn Zeit, um noch einmal vier Treppen bis nach oben zu laufen hatte ich nicht mehr. Ich packte ihn schließlich zu den Ostereiern und Büchern und schleppte mich damit in Berlin herum und wieder zurück. Aber es ist ein Wunder ein wirkliches Wunder! Danke, oh Herr, für dieses Topfgeschenk.

Aber so ist das, wenn man Dinge ausmistet, finden sich auch schnell neue Dinge, die mit nach Hause wollen. In den letzten Wochen habe ich an die hundert Bücher aussortiert, darunter auch alte Lehrbücher, die ich noch hatte, und darin findet man manchmal dann sowas:

Lehrbuch016

Muß wohl etwas langweilig gewesen sein.

Außerdem las ich bei der Taxifahrt, daß es in Berlin eine Cannabis Expo gibt. Nun interessiere ich mich nicht wirklich für Cannabis, aber daß so eine Expo erlaubt wird, finde ich witzig, weil ich dabei an Hallen voller Cannabispflanzen denke. Meine Schwägerin wiederum machte mich auf einen Film aufmerksam, der in den Kinos wohl schon gelaufen ist, über eine Möchtegern-Sängerin, die ein tragisches Ende nahm, nachdem sie mit 76 Jahren ihren ersten Auftritt vor großem Publikum hatte, welcher komplett verrissen wurde, da sie eben nicht singen konnte. Zufälligerweise hatten sie auf einem Flohmarkt sogar eine Comedy-Cd gefunden, auf welcher die bekannte Arie der Königin der Nacht original von ihr gesungen wird. Sie haben uns das vorgespielt und ich kann nur sagen - ganz schauderhaft. Trotzdem ist diese Lebensgeschichte irgendwie auch ein bißchen unglaubhaft, gerade deshalb weil sie halt so abgefahren ist und man sich fragt, was haben sich ihre Famile und ihre Freunde dabei gedacht? Aber es nötigt mir auch immer ein bißchen Bewunderung ab, wenn jemand so fest an seinen Traum glaubt, daß er daran festhält, egal ob er das wirklich kann, was er tun möchte. Den Film werde ich mir jedenfalls zum Ausleihen vormerken und die Original-Arie habe ich auf Youtube gefunden. Also man kann sagen, was man will, aber man kann nicht sagen, daß sie nicht berühmt geworden wäre, wie auch immer:

Samstag, 15. April 2017

Leichte Geburt

Um mich herum sind eine Ärztin und meine Mutter als ich in den Wehen liege. In meinem Bett zuhause fühle ich mich schwer und lehne mich irgendwo an, aber sonst merke ich nicht viel, weshalb ich denke, daß es wohl noch sehr lange dauern wird. Doch plötzlich, ich bekomme es gar nicht so schnell mit, ist das Baby da und ich springe sofort wieder aus dem Bett und laufe herum. Das war ja nun wirklich eine leichte Geburt, was für ein Glück. Jemand legt mir das Baby so wie es ist in den Arm, während ich herumlaufe. Es ist ein Mädchen mit relativ dunkler Haut und seltsam braun-metallischen Augen. Sie lacht und gluckst mich die ganze Zeit an, so als würde sie sich freuen, auf die Welt gekommen zu sein und mich zu sehen.

Mittwoch, 12. April 2017

Wiederbelebung und Festnahme

Irgendwo an der Ostsee mit meinem Bruder und meinem Onkel. Es ist der letzte Tag und wir müssen heute noch nach Hause fahren, aber ich möchte noch einmal die Strandpromenade entlang, die wir bisher nicht gesehen haben, da wir aus anderen (geschäftlichen?) Gründen hier waren. Ich gehe schon mal alleine vor. Die Strandpromenade ist sehr belebt mit allerhand Volk und vom Meer sieht man eigentlich nicht viel, da überall Schiffe und Container die Sicht versperren. Endlich habe ich ein Stückchen Promenade gefunden, von welchem man einen tollen Himmel und Horizont sieht, sowie einen strahlenden Felsen, der aussieht wie der Fels mit dem Loch in der Mitte aus Norwegen. Ich versuche dieses Stückchen zu fotografieren, aber ständig stellt sich mir ein Mann mit Brille in das Bild, der Faxen macht und seinen Bauch vorstreckt. Der ist jetzt auf allen Bildern mit drauf. Finde ich eigentlich nicht so lustig, aber ich gehe einfach weiter. Die Strandpromenade geht nun in einen überbauten Teil über, der in verschiedene Lokalitäten unterteilt ist, die man durchwandert. Das erste ist eine Diskothek, allerdings laufen da sehr merkwürdige Leute rum, die aussehen wie Drogendealer und Junkies, dahinter folgt ein Restaurant, und danach ist es eine einbahnige Einkaufspassage. An deren Ende warten schon mein Bruder und mein Onkel. Als ich ihnen erzähle, daß wir hier erst durch müssen und dann noch durch eine Diskothek, haben sie gar keine Lust mehr. Aber ich überrede sie trotzdem, denn schließlich müssen wir ja nur hindurchlaufen und uns nicht dort aufhalten, und das ist ja nun nicht so schlimm. Wir laufen also los, als gleich darauf quer auf dem Weg eine Person liegt, die mit einer Decke völlig abgedeckt wurde. Mein Bruder steigt einfach an der Seite drüber weg und ich folge ihm, weil ich ganz selbstverständlich denke, daß diese Person tot ist, wenn sie so abgedeckt wurde. Nur mein Onkel stürzt sich sofort auf sie, zieht die Decke weg und beginnt mit Wiederbelebungsmaßnahmen, wobei er ärgerlich ruft: "Ja muß ich denn hier alles alleine machen!" Tatsächlich hebt die junge Frau ihren Kopf, schaut etwas verwirrt und meint: "Oh, mein Herz ist wohl stehen geblieben." Ein Aufruhr entsteht, es sammeln sich Leute um den Ort und ich gehe schon einmal alleine weiter, bis in das Restaurant. Hier warte ich, wobei ich aus der Diskothek ständig Heroinjunkies kommen sehe, die ihre Spritzen offen mit sich herumtragen. Ich schaue auch kurz in die Diskothek, habe aber nicht wirklich Lust, mich dort aufzuhalten oder gar zu tanzen. Doch langsam werde ich unruhig, denn die beiden kommen einfach nicht. Ich werde von zwei fremdländischen Typen angequatscht, die schwarze angeklebte Bärte haben, was ich daran sehe, daß bei einem ein Teil davon herabhängt. Sie wollen mich einladen, aber ich rede mich irgendwie heraus. Dann machen sie mich darauf aufmerksam, daß in der Einkaufspassage zwei Personen festgenommen wurden, von denen sie vermuten, daß es mein Onkel und mein Bruder waren. Ich gehe zurück und muß tatsächlich feststellen, daß beide festgenommen wurden, weil man sie verdächtigt, etwas mit dem Herzstillstand der Person zu tun zu haben. Das hat man nun davon, wenn man hilft! Und nun, was mache ich nun? Aus einem Anschlag geht hervor, daß beide in ein Gefängnis nach Ribnitz-Damgarten verbracht wurden. Ich überlege hektisch, daß ich noch ein paar Tage in unserer Unterkunft bleiben könnte, um sie dort zu besuchen, allerdings weiß ich nicht, ob neue Gäste erwartet werden. Dazu müßte ich erst schauen, ob es einen Plan gibt und was dieser aussagt.

Dienstag, 11. April 2017

Vogel-Luxus

Ich überlege ja gerade, ob ich aus meiner Vogel-Pension ein Vogel-Luxushotel mache. Da darf dann natürlich diese Swarovski-Vogeltränke für knapp 170 Euro nicht fehlen:



Nachdem ich den Blumentopf der Tauben mit einem anderen Topf gefüllt habe, kamen beide jeweils nur noch einmal mit einem Zweig im Schnabel an und ließen diesen vor Schreck fallen. Jetzt beobachte ich, wie sie wieder auf dem Baum vor dem Küchenfenster mit Zweigen hantieren, und zwar genau an der Stelle, wo schon einmal ein Nest von ihnen abgestürzt ist. Das kann nichts werden, wenn sie es dort nochmal versuchen, da viel zu offen. Statt dauernd herumzuturteln, sollten sie mal lieber an ihren Nestbaufähigkeiten arbeiten und einen richtigen Plan machen. Tauben sind echt schlampig beim Nestbau vor lauter Turtelei. Am liebsten nehmen sie einfach Blumentöpfe mit Mensch, der auch gleich noch auf ihre Brut aufpaßt. Da frage ich mich wirklich, wie sie evolutionsmäßig gesehen, so lange überleben konnten. Elstern dagegen, die übernehmen mal die Weltherrschaft, so viel steht fest.

Und auf dem Rückweg vom Supermarkt sah ich gerade den Hermesfahrer beim Mittagsschlaf. Er lag quer über beide Sitze im Wagen und machte ein Nickerchen. Ich dachte ja immer, sie hätten bei Hermes so viel zu tun.

Wenn die Seele anklopft

Das Fenster steht weit offen, während ich in meinem Bett liege. Vor dem Fenster ein kreischender Möwenschwarm, von welchem immer wieder Möwen in das Zimmer fliegen, herumkreisen und wieder nach draußen fliegen. Trotzdem ist es irgendwie beängstigend, weil der ganze Schwarm nicht von meinem Fenster weichen will.
Später dann unter vielen Menschen, möchte ich einigen wie bei einem Casting vorsingen und übe dafür innerlich "True Colors" (?). Doch als ich wirklich singe, singe ich etwas ganz anderes, etwas das ich direkt beim Singen selbst dichte und komponiere, was eigentlich bedeutet, daß es irgendwie so aus mir herausfließt. Nun ja, ich merke selbst, daß es nicht der Burner ist, aber dafür, daß ich es mir beim Singen selbst ausgedacht habe, finde ich es zumindest gar nicht schlecht. Mit diesem Gedanken und zufrieden mit mir, wende ich mich wieder anderen Dingen zu.

Eine junge Frau, die eine schwarze Lederjacke trägt und eine Frisur wie aus den 70ern hat, folgt mir ständig und stellt komische Fragen. Ich empfinde sie als etwas aggressiv, weshalb ich auf der Hut bleibe, doch nach und nach habe ich das Gefühl, daß sie ganz in Ordnung ist und mich eigentlich mag. Ich folge ihr deshalb ebenfalls, als sie nach draußen auf die Straße tritt und sofort stehe ich im kalten Regen. Sie geht weiter zu einer Bushaltestelle, um wegzufahren. Dorthin folge ich ihr aber nicht mehr, sondern kehre zurück ins Gebäude um dem Regen zu entkommen. Irgendwann ist sie wieder da und wir beginnen uns unmerklich zu umarmen, wobei sie schließlich mit dem Kopf und dem Ohr an meiner Brust liegt. Sie sagt, sie könne meine Seele anklopfen hören.
Dann will sie von mir wissen, was ich gehört habe, als ich mit meinem Ohr an ihrer Brust lag. Hm, ich kann mich nur an die Kühle ihrer weißen Haut erinnern, gehört habe ich nichts, nicht einmal einen Herzschlag. Deshalb antworte ich: "Eigentlich habe ich nur Kühle bemerkt." Sie lacht sich scheckig und sagt: "Ja, so bin ich eben - kühl."

Montag, 10. April 2017

Geheimbotschaft in der Klarsichthülle

Eigentlich hatte ich vor, heute die Unterlagen für die nächste Steuererklärung zusammenzustellen, weil ich keine Lust habe, in diesem Jahr wieder nette Drohbriefe vom Finanzamt zu bekommen, die es nicht abwarten können, mir Geld zurückzuzahlen. Dazu griff ich mir eine leere Klarsichthülle, die herumlag und fast unbenutzt, ja beinahe wie neu aussah. Aber nur dem äußeren Anschein nach, denn als ich sie über meine dunkle Hose legte und auf bestimmte Weise das Licht darauf fiel, entdeckte ich die Schrift einer eingeprägten Geheimbotschaft: "Guten Morgen, Rico! Wecke mich auf jeden Fall! Sehr wichtig!" Hm, von mir kann diese Botschaft nicht sein, also vermute ich, es ist eine Klarsichthülle aus dem Bestand des Steuervereins meines Bruders. Jetzt spielen sich bei mir sofort Filme im Kopf ab. Was war da wohl so wichtig?Ich meine sogar über dem i von Rico ein Herzchen zu entdecken oder täusche ich mich da? Vielleicht geht ja auch die Phantasie mit mir durch.

Geheimbotschaft in der Klarsichthülle2

Geheimbotschaft in der Klarsichthülle1


Jedenfalls war es DIE willkommene Ablenkung, denn erst fotografierte ich, dann verfasste ich den langen Blogeintrag, machte lieber Frühjahrsputz und danach hatte ich keinen Antrieb mehr auf Bürokram, von welchem noch mehr zu erledigen gewesen wäre. Also immer noch nichts getan.
Mit der Bausparkasse schlage ich mich dauernd herum, weil die keine Zinsen mehr zahlen wollen. Ich hatte noch so einen Vertrag mit 5 Prozent Zinsen, abgeschlossen damals, als ich frisch begann, Geld zu verdienen. Da wurde versprochen, man könne das Geld nach der Ansparphase liegen und "arbeiten" lassen und bekäme sogar Bonuszinsen, wenn man das Darlehen nicht in Anspruch nimmt. Schon als die Ansparphase zu Ende war, haben sie versucht mich zu bescheißen, indem sie mir dauernd einen Wisch schickten, auf welchem zwei Optionen zum Ankreuzen waren, nämlich einmal, mir das Geld auszahlen zu lassen, und zum anderen, es weiter anzulegen, allerdings ging ganz versteckt daraus hervor, daß es sich dann um einen anderen Vertrag mit völlig anderen, schlechteren Optionen handelt, weshalb ich auf diese Schreiben überhaupt nicht reagierte, da ich keine dieser Kästchen ankreuzen wollte. Der Vertrag lief ein paar Jahre weiter mit den 5 Prozent Zinsen, aber vor zwei Jahren bekam ich plötzlich eine Kündigung, obwohl noch nicht einmal die volle Bausparsumme erreicht war. Darauf drohte ich mit Rechtsanwalt und die Kündigung wurde zurückgezogen, aber ich sollte nun monatlich weiter ansparen. Da kam ich nicht raus, deshalb tat ich dies. Im letzten Jahr nun war die Bausparsumme erreicht und der Vertrag wurde sofort aufgelöst und ausgezahlt, da in diesem Fall diese Vorgehensweise von den Gerichten abgesegnet worden ist. Allerdings fehlen dann auch in den letzten zwei Jahren die Bonuszinsen und da muß ich mich erst kundig machen, ob das rechtens ist, daß sie die Bonuszinsen nicht zahlen. So im nachinein betrachtet und mit meinen Erfahrungen mit Sparverträgen, würde ich solche Verträge nie wieder abschließen, egal wieviele Zinsen versprochen werden. Man ist nur damit beschäftigt, sich nicht über's Ohr hauen zu lassen und zieht wahrscheinlich meist trotzdem den Kürzeren. Dann lieber auf das Bankkonto mit dem Geld, egal ob mit oder ohne Zinsen, man lebt ruhiger - dachte ich. Denn als ich letztens in die neuen AGBs meines Tagesgeldkontos schaute, standen da auf einmal so komische Sachen unter der Rubrik "Einlagensicherung", die ich noch nie gesehen hatte. Kurz mal gebingt, stellte ich fest, daß es da anscheinend tatsächlich Änderungen gibt, allerdings sind diese so unverständlich, daß man eigentlich nicht versteht, wie sich das nun für mich als Sparer auswirkt und wenn etwas unverständlich ist, ist das immer schon ein Warnzeichen. Da die Regierung ja keine Banken mehr retten will und sich die Einlagensicherung ändert, könnte man beinahe auf den bösen Gedanken kommen, daß eine große Enteignung der Sparer geplant ist. Natürlich wäre es dazu noch besser, wenn man das Bargeld verbieten könnte, denn dann könnte sich kein Sparer mehr dagegen wehren.
Örghs, wie ich es hasse, mich mit solchen Themen zu befassen! Zwanzig Jahre lang habe ich dies stundenlang jeden Tag gemacht und jetzt will ich einfach nicht mehr. Ich frage mich ja, ob es professionellen Tänzern ähnlich geht, wenn sie viele Jahre lang getanzt haben, nämlich daß sie dann sagen: "Örghs, ich habe so die Schnauze voll vom Tanzen, ich will jetzt nur noch Buchhaltung und Bürokram machen!"

Sonntag, 9. April 2017

Tan-Zen

"Sie müssen erst mal Ihre Füsse befreien, bevor Sie Ihren Geist befreien."



Also laßt den Tänzer raus!

Donnerstag, 6. April 2017

Kleidertausch, Büchertausch, Nagellacktausch

war gestern - jetzt werden Knöpfe getauscht. Meine Tauschpartnerin wollte ihre "hässlichen" Knöpfe im Müll entsorgen und ich habe mich sofort in diese Meerfarben verliebt. Mag ja sein, daß ich unter Geschmacksverirrung leide, aber ich habe dafür gerne ein paar andere Knöpfe eingetauscht und bekam noch violette Knöpfe und welche mit Intarsien dazu. Vielen Dank! Die wandern alle in meine Schatzkiste.

Knöpfe

In meiner Kindheit hatten wir ein richtiges Nähschränkchen neben dem Kachelofen zu stehen. Auf dem Nähschränkchen stand immer ein Korb, in welchem meine Mutter alle ihre Stricksachen inklusive Stricknadeln aufbewahrte, nur abgedeckt durch ein polnisches Deckchen. Dies war der auserkorene Lieblingsschlafplatz meiner Katze, die sich im Korb auf den Stricknadeln zusammenrollte. Wenn man den Korb herunternahm, meist mitsamt der Katze, die dann etwas verwirrt guckte, konnte man das Nähschränkchen aufklappen und wenn ich dies als Kind tat, war mein Objekt der Begierde immer die große Blechbüchse mit den vielen Knöpfen. Die habe ich schon sortiert und bestaunt, als ich noch gar nichts damit anzufangen wußte. Heute habe ich keine Blechbüchse mehr als Schatzkiste, sondern so praktische Sortierkästen mit transparentem Deckel, damit ich immer einen Überblick über meine sortierten Schätze behalte. Darin sind auch heute noch einige Knöpfe aus der alten Blechbüchse enthalten, die ich damals unbedingt stibitzen mußte. Darunter Knöpfe der 50er, 60er und 70er. Ältere waren leider nicht überliefert, da die Familie meiner Mutter ja ausgebombt worden ist. Da ich eher wenig Handarbeiten mache und nicht mehr so viel nähe, bzw. eigentlich gar nicht mehr, nutze ich die Knöpfe meist nur, wenn ich an der Kleidung welche austauschen möchte. Darum kaufe ich auch keine Knöpfe oder nur zu seltenen Anlässen, sondern sammle sie fleißig von alter Kleidung ab. Man weiß nie, wofür man nochmal alte Knöpfe gebrauchen kann!

Mittwoch, 5. April 2017

Die Rache der Tauben

Das hier war diesmal kein Sturm, sondern die Tauben sind die Übeltäter. Und es ist nichts mehr zu kitten wie beim ersten Mal. Vielleicht war das schon die Rache, weil die sich dachten: Pff, da steht "Welcome" drauf und die will uns gar nicht! Ein Grund mehr, den Kampf um den Blumentopf fortzusetzen. Danach habe ich erstmal die Äste weggeschmissen, welche die Tauben dort hinein geschleppt haben und einen anderen Topf hineingestapelt.

Kaputt

Obwohl mir eigentlich in der letzten Zeit überhaupt nicht nach Tanzen war, habe ich mich heute doch zum Zumba aufgerafft. Erst dachte ich, ooch, wenn ich gerade an anderen Dingen herumkaue, dann kann ich mich nicht konzentrieren, träume vor mich hin, hoppel hinterher und fühle mich dann auch nicht viel besser - war aber gar nicht so. Ich habe mich irgendwie sofort besser gefühlt. Es ist merkwürdig und ein bißchen so, als ob ich mich erst wie jemand fühle, wenn ich tanze. Ich weiß zwar nicht, wer dieser sonderbare Jemand ist, aber zumindest bin ich da, während ich mir sonst gerade verloren gegangen bin. Ein bißchen unheimlich ist das schon. Ist das jetzt so ein Rote-Schuhe-Fluch, daß ich bis an mein Lebensende tanzen muß, ob ich will oder nicht, damit von mir etwas übrig bleibt? Ich hatte auch die Befürchtung, daß meine Kondition nach drei Wochen gelitten hat, doch den Eindruck hatte ich ebenfalls nicht. Allerdings sah ich im Spiegel wie ein Gespenst aus, im Grunde wie ich mich fühle, und nach einer Stunde Zumba mit Rennen, Hüpfen und allem Drum und Dran war ich immer noch kalkweiß wie ein Gespenst.