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Dienstag, 16. Mai 2017

Zamaro-Insolvenz

Falls es jemand noch nicht mitbekommen hat: Zamaro ist insolvent und hat den Geschäftsbetrieb eingestellt. Leider erfährt man das aber nur auf der Homepage. Man kann sich Tauschartikel, die man eingeschickt hat, bis zum 19. Mai wieder zurücksenden lassen. Ich selbst hatte nichts Wertvolles eingeschickt und noch im Angebot, das ich zurückhaben möchte, aber manche haben dort echte Pelzmäntel und ähnliches eingetauscht. Deshalb finde ich es ein ziemliches Unding, daß man nicht per Email über diese Neuigkeit unterrichtet wird, denn nicht jeder schaut dort ständig vorbei und geht auf die Seite.

Montag, 15. Mai 2017

Vorbereitung mit Hindernissen

Genau heute, an dem Tag mit den Arztgesprächen, besteht seit dem frühen Morgen eine S-Bahn-Umleitung. Die wiederum war so unverständlich ausgeschildert, daß ich erst eine Station in die falsche Richtung fuhr, dann drei Stationen zurück und dort auf dem Bahnhof eine ganze Weile am falschen Gleis wartete. Glücklicherweise fiel es mir genau zwei Minuten bevor mein Zug auf einem ganz anderen Gleis einfuhr auf, und ich schaffte es noch rechtzeitig die Aufgänge rauf und wieder herunter, die S-Bahn-Brücke hinüber. Insgesamt schaffte ich es so, nur fünf Minuten zu spät zu kommen. Ich bin aber auch sehr früh los, weil ich wohl sowas schon geahnt hatte. Erstmal war ich deshalb schlecht gelaunt, aber in der Klinik lief alles um so schneller ab. Anders als in der großen Klinik, wo man gerne den ganzen Tag an zig verschiedenen Stationen wartet. Zuerst das Gespräch mit einer Chirurgin, die mir nochmal alles sehr gut erklärte, dabei aber ein paar andere Sachen sagte, als ich damals erfuhr. Zum Beispiel sind es jetzt nicht mehr nur zwei Wochen Sportverbot, sondern tatsächlich drei oder besser noch vier Wochen. Wenn ich vorher kein Sport machen sollte und hinterher gar nicht darf, lasse ich es am besten ganz sein und konzentriere mich auf eine Sache. Es ist schon paradox - vor ein paar Jahren noch hätte ich bei einem Sportverbot nur mit den Schultern gezuckt, weil ich eh keinen gemacht habe, aber jetzt, wo ich etwas gefunden habe, das ich zwar mit Pausen, aber ansonsten gerne betreibe, dann darf ich nicht. Außerdem ärgere ich mich ein bißchen, daß ich mir damals so eifrig zehn Kilo abgetanzt habe. Wenn ich es langsamer angegangen wäre, hätte ich jetzt vielleicht noch fünf Kilo mehr. Denn Essen hilft ja kaum noch, wenn man mehr Muskeln hat, weil nix mehr hängen bleibt. Nach der Konfrontationstherapie vor dem Spiegel schaute die Ärztin dann auch meinen Körper nachdenklich suchend an und meinte: "Jetzt müssen wir nur noch etwas Fett finden." Leider hab ich nicht so viel, aber ich habe extra viel gefuttert und ein bißchen ist schon da, meinte ich entschuldigend. Aber sie erklärte, das werde schon, man finde manchmal auch Fett an den Flanken und am Rücken. Ich machte sie gleich nochmal darauf aufmerksam, daß sie mir aber nur so viel absaugen dürften, wie sie gerade brauchen, da ich ja evtl. noch die ganze Brust aufbauen lassen will. Und das geht nicht mehr, wenn sie mir großzügig alles absaugen. Außerdem berichtete sie, daß es inzwischen ein neues Verfahren gibt, das so schonend ist, daß man weder Narben sieht, noch in der Regel Dellen oder Löcher zurückbleiben, und falls doch, können die später wieder ausgeglichen werden. Das hat mich erstmal beruhigt. Den Kompressions-BH habe ich allerdings umsonst gesucht und mitgeschleppt, denn ich soll gar keinen tragen, im Grunde am besten überhaupt keinen BH und beim Schlafen auch nicht auf der Seite liegen, um keinen Druck auszuüben.So ganz ohne engen Push-up-BH kann ich jedoch gar nicht aus dem Haus gehen, also ab und zu zum Einkaufen muß ich dann doch mal einen anlegen. Dafür soll ich nun aber eine Kompressionshose tragen. Daß das Fett, wenn es erstmal angewachsen ist, wieder weggehen kann, verneinte sie.
Den nächsten Termin hatte ich bei der Anästhesistin. Da ich eine Sojaallergie habe, stellte sich heraus, daß entweder nur eine Vollnarkose oder aber örtliche Betäubung mit zusätzlichem leichtem Schlaf möglich ist. Ich hoffe ja, daß sie die örtliche Betäubung nehmen. Auf dem Aufklärungsbogen schreiben sie auch immer was von möglichen lebensbedrohlichen Komplikationen. Ich fragte die Ärztin, wie groß denn da die Wahrscheinlichkeit sei und sie meinte, Autofahren sei gefährlicher. Bluttransfusionen hatten sie noch nie, aber sie hat mal in der USA erlebt, wie während der OP ein Regal auf den Operierenden gestürzt sei. Das hat mich auch erstmal beruhigt, also nicht das mit dem Regal.
Danach wieder Fototermin. Eigentlich wurden bereits Fotos von jedem Winkel aus geschossen, aber da sich das Aussehen inzwischen etwas verändert hat, machten wir nochmal eine Session. Die Schwester hat anscheinend gar nicht mitbekommen, daß ich ein Implantat habe, deshalb schaute sie mich erst irritiert an, als ich sagte, daß ich noch überlege, ob ich die ganze Brust machen lasse und dann wollte sie wissen, worauf ich denn eigentlich warte. Man könne doch so schön die Brust mit Eigenfett füllen. Sie schien voll davon überzeugt. Wer weiß, vielleicht ist es ja wirklich blöd, daß ich da so zögerlich rangehe, aber jetzt ist es eben so.
Nach zwei Stunden war ich wieder draußen, ging noch etwas einholen und gönnte mir einen dicken Blumenstrauß.

Sonntag, 14. Mai 2017

Lesenswerter Psychokram

Ein kleines Juwel unter den Büchern ist >>"Mich kränkt so schnell keiner!". Ich habe selten ein Buch gelesen, das alles so auf den Punkt bringt und dabei komplett praktisch und verständlich ist. Es ist zu merken, da weiß jemand wirklich, wovon er schreibt und schreibt nicht nur aus anderen Büchern ab. Sehr empfehlenswert wenn man selbst schnell verletzt und gekränkt ist oder auch, wenn man viel mit Menschen zu tun hat, die sich schnell gekränkt fühlen oder Kränkungen gar als "Druckmittel" nutzen.

Etwas weniger praktisch und auch mit mehr Medizin-Jargon ist das Buch >>"Die Alchemie der Gefühle", aber dennoch sehr stark. Es beschreibt, wo und wie Gefühle entstehen, wie Gefühle uns manchmal täuschen können, wenn sie nicht integriert sind und wie man sie integrieren kann. Für mich besonders interessant die verschiedenen Bindungsformen zwischen Eltern und Kindern und wie diese Bindungsformen manchmal im späteren Leben zu irrationalem Verhalten führen, wenn die dazugehörigen Gefühle unbewußt weiterwirken und mit neuen Situationen verknüpft werden.

Zwei Bücher mit echtem Mehrwert.

Samstag, 13. Mai 2017

Um die Ecke

Im Traum wandere ich zwischen sich hoch auftürmenden kargen Felsen entlang, die ziemlich bedrohlich wirken. Doch hinten am Horizont sieht es schon grüner aus und es scheint um die Ecke zu gehen. Ich denke mir, ich werde mal schauen, was hinter den Felsen liegt. Als ich angekommen bin, sehe ich saftige grüne Hügel und der Felshang ist mit Bäumen bewachsen. Davor steht ein Tor, hinter welchem ein gepflasterter Weg beginnt, um den herum sich eine Art Garten zu befinden scheint. In der Ferne sieht man Wasser glitzern und Springbrunnen rauschen. Ich gehe durch das Tor und sehe vom Himmel dicke Schneeflocken fallen. Das enttäuscht mich etwas. Da komme ich schon mal in eine schöne Landschaft und gleich fängt es an zu schneien! Doch dann schaue ich genauer hin und sehe, das ist ja gar kein Schnee, sondern das sind Blütenblätter von den Bäumen. Es schneit Blütenblätter! Nachdem ich ein Stückchen auf dem Weg gelaufen bin, lege ich mich neben einem plätschernden Springbrunnen ins grüne Gras und lasse mich von der Sonne bescheinen. Als ich nackt auf dem Bauch liege, kommt eine Fee und streichelt zart mit ihren Fingerspitzen über meinen ganzen Körper. Vielleicht war das aber auch gar keine Fee, sondern ich war im Paradies und es war eine der Jungfrauen. Jedenfalls nach der Anspannung am Anfang wurde der Traum dann noch sehr entspannend.

Donnerstag, 11. Mai 2017

Wurm drin

Irgendwie erinnert mich der Tag heute ein wenig an Hindernislaufen. Ich wollte erst in die Praxis zu meiner Hausärztin, um mir ein neues Rezept für die hochdosierten Vitamin-D-Kapseln geben zu lassen und komme dabei an einer Kreuzung vorbei, wo normalerweise immer ein Kleidercontainer zur Kleiderspende steht. Also nahm ich gleich eine große Tüte mit Altkleidern mit, die bereits eine ganze Weile bei mir herumstand. Dann lief ich und lief, war schon an der Kreuzung vorbei, da fiel mir ein - hallo - sollte da nicht ein Container stehen? Nichts zu sehen weit und breit. Also schleppte ich die große Tüte mit in die Praxis, wobei ich immer Ausschau nach einem anderen Container hielt, aber dort vorne habe ich noch nie einen gesehen. In der Praxis dann streikte der Computer. Die Schwester versuchte es zweimal, nahm zwischendurch noch zwei Patienten Blut ab. Schließlich lief sie irgendwohin und holte von woanders ein Rezept. Ich hab ihr erzählt, wo ich einen Op-Termin habe und sie meinte zu mir, ich solle eine B. grüßen, wenn ich sie sehe, die dort wohl Stationschwester ist. Es stellte sich heraus, daß das eine Nachbarin von ihr ist. Und sie meinte zu mir, daß sie dort eine gutes und routiniertes Team sind und ich in guten Händen bin. Na ok, dann will ich das mal glauben.
Eigentlich wollte ich weiter in den Supermarkt, aber mußte nochmal den halben Weg zurücklaufen, wo ich den blöden Kleidersack einfach neben einen Glascontainer stellte. Im Supermarkt riecht es inzwischen auch so toll, nach Erdbeeren, die Beere von Karls an der Ecke hat allerdings noch nicht geöffnet. Nach dem Bezahlen an der Kasse stand ich nun vor dem Problem, daß jemand seinen Kinderwagen genau so an der Wand vor der Kasse abgestellt hatte, daß mit dem Wagen kein Durchkommen mehr war. Erst dachte ich, na ja, der Übeltäter steht bestimmt hier irgendwo an der Kasse und kommt gleich angesprungen, aber denkste, irgendwie fühlte sich niemand zuständig. Hinter mir kamen schon die nächsten abgefertigten Kunden und eigentlich mache ich das nicht gerne, daß ich fremdes Eigentum anfasse, aber schließlich wuchtete ich den Kinderwagen um die Ecke - und das Teil war wirklich schwer. Manchmal fragt man sich wirklich, wo manche Leute ihr Hirn im Kopf haben, bzw. warum sie es nicht benutzen.
Eine kurze Pause zu Hause, meine Mutter anrufen und es ging weiter in den Baumarkt, um Balkonpflanzen zu kaufen. Ich hab auch ziemlich viele nach Hause geschleppt, die ich am besten heute noch pflanzen sollte, aber vom Zitronenthymian, den ich auch wieder kaufen wollte, hatten sie nur so ein bis zwei zwar heruntergesetzte, aber halb vertrocknete Töpfe, und ich hatte meine Zweifel, ob die noch etwas werden. Zum Essen bin ich bisher mal wieder nicht gekommen. Ich ernähre mich den ganzen Tag nur von Cola, aber immerhin Cola mit Vitamin C.

Mittwoch, 10. Mai 2017

Mon Cheri und Nebelmond

Vor einiger Zeit fand ich in meinem Briefkasten einen großen Zettel, der sah aus wie ein Stück Schmierpapier mit durchgestrichenen gedruckten Worten und darauf war die Bitte einer Nachbarin aus dem Parterre gekritzelt, ich möge ihr die Namen der zwei Frauen mitteilen (wohl wegen einer Zeugenaussage?), die neben mir wohnten und im Dezember ausgezogen sind. Ich habe den Zettel zuerst gar nicht für voll genommen und konnte den Namen nicht gleich entziffern, aber dann habe ich ihr einen der Namen aufgeschrieben und den Zettel wieder zurück in ihren Briefkasten gesteckt. Den Namen der neu zugezogenen Freundin wußte ich aber auch nicht mehr. Kurze Zeit später fand ich dann im Briefkasten wieder etwas, nämlich einen Brief, also das heißt ein Stück richtig dekoriertes Briefpapier und ein Dankeschön der Nachbarin. Oh, dachte ich, diesmal richtig gutes Briefpapier, anscheinend ist sie wirklich dankbar. Heute nach dem Zumba guckte ich wieder in den Briefkasten und fand darin fünf Mon Cheri mit einem Zettel von ihr "Lassen Sie es sich schmecken". Wow, das war ja mal wirklich eine nette und aufmunternde Überraschung, jedenfalls aufmunternder als das Tanzen. Allerdings wären Mercis vielleicht passender gewesen als Mon Cheris? Aber gut, da sehe ich mal drüber hinweg. Essen tu ich alles. Es ist schon eigenartig, wenn man sich so ein wenig von Gott und aller Welt verlassen fühlt, kommen die Aufmunterungen im Grunde immer aus den seltsamsten Ecken, aus denen man sie gar nicht erwartet.
Beim Tanzen war ich dauernd woanders und die Schuhe waren wieder so elendig rutschig, daß ich ganz müde geworden bin. Und das ist komisch, denn am Freitag sind sie überhaupt nicht gerutscht. Ich hatte mir Haarspray auf die Sohlen gesprüht, aber das habe ich heute ebenfalls gemacht. Seltsam, daß die trotzdem erneut so glatt waren. Eigentlich hatte ich vorher gemerkt, daß ich heute wieder nicht so gut drauf bin, aber ich hatte mir ja vorgenommen, die Wochen vor der Op nochmal zu nutzen und wollte es durchziehen. Nun ja, hätte ich mir eigentlich sparen können. Nach dem Zumba bin ich nach Hause gelaufen, weil es jetzt überall so schön duftet abends von den blühenden Bäumen. Am Himmel stand ein riesiger Nebelmond, ein komplett verhangener Vollmond. Ich habe ja noch in Erinnerung, daß in den Achtzigern breite Schulterpolster in Mode waren, aber daß sie so breit waren wie in diesem Video.... mir ist, als hätte ich nie mächtigere Schulterpolster gesehen.

Montag, 8. Mai 2017

Tanzverbot

Mit der Aussicht, ab übernächste Woche zwei bis drei Wochen ein Tanzverbot befolgen zu müssen, hatte ich jetzt plötzlich wieder Lust zu tanzen. Was verboten ist, wird eben reizvoll, also muß ich diese Woche noch nutzen. In der nächsten Woche wird es mit den Arztgesprächen und der Beerdigung stressig, wer weiß, ob da noch Zeit und Laune bleibt. Die zwei bis drei Wochen kann ich ja dann vielleicht für "Balkonarbeit" nutzen, der noch nicht bepflanzt ist, sofern Fettzellen "Balkonarbeit" tolerieren. Aber ich gehe mal davon aus, daß ich jetzt nicht zwei bis drei Wochen auf der Couch liegen und mich mästen muß. Allerdings werde ich erneut einen Brustpanzer bzw. Kompressions-BH tragen müssen. Ich habe am Sonntag eine Stunde nach den Dingern gesucht, weil ich wußte, daß ich die aufgehoben hatte. Bloß gut, daß es in diesem Jahr noch relativ kühl ist. Das kann wegen mir bis Mitte Juni so bleiben. Ich hoffe, die ganze Aufregung, der Aufwand und die Einschränkungen lohnen sich auch wirklich. Ich würde lieber angenehmere und normalere Ziele verfolgen, wenn denn mein Leben mal wieder normal werden würde. Und ich hoffe, ich vertraue diesmal den richtigen Ärzten.

Freitag, 5. Mai 2017

Verein und Spargel

Eigentlich ist mir mal wieder nicht nach Tanzen zumute, aber dafür nach etwas Ablenkung, weshalb ich vorhin doch beim Zumba war. Es hat auch funktioniert mit der Ablenkung, es waren einige nette Leute da, allerdings ist es schon komisch, wenn man zum Tanzen geht und sich dabei ein bißchen wie ein Trauerkloß vorkommt. Ich finde dann auch diese Fragen "Wie geht's?" oder "Geht's dir gut?" schwierig, weil ich nicht lügen mag, aber anderen ebenfalls nicht die Stimmung vermiesen möchte. Ich antworte dann immer "Geht so", doch mir kommt es vor, als würde ich das bereits seit Monaten wiederholen und das macht mir ein schlechtes Gewissen. Ich würde auch mal gerne wieder "Super!" sagen. Überraschend war, daß die Zumbiene heute gar nicht anwesend war, sondern eine Mittänzerin aus den Kursen plötzlich vorne anfing zu tanzen. Hinterher erfuhr ich von ihr, daß die Zumbiene aus Krankheitsgründen länger aussetzen muß. Da sie ja so oft krank gewesen ist und mal erzählte, sie hätte als Folge einer Erkrankung Herzrhythmusstörungen, ist es wahrscheinlich wirklich gut, wenn sie sich mal richtig kuriert. Es bringt ja nichts, sowas immer weiter zu verschleppen. Die "neue" Zumbiene hat es gut gemacht, fand ich, obwohl sie ziemlich unsicher beim Tanzen und in den Schritten wirkt. Aber irgendwie fand ich das gerade angenehm, denn ich stellte fest, daß man selbst gleich viel entspannter tanzt, wenn der Mensch da vorne kein perfekter Tänzer ist. Es war also eine ziemlich entspannte Stunde und moderat anstrengend. Die Opernsängerin fand es außerdem angenehmer, daß die Musik leiser ist als sonst. Ich meinte zu ihr, aus der Oper müßte sie doch laute Musik gewöhnt sein. Sie antwortete: "Das hier ist aber Lärm." Ist halt Konserve.
Nach dem Zumba bin ich noch zum Supermarkt und habe einen Bund grünen Spargel für den Abend geholt. Ich bin nicht wirklich ein Spargel-Fan und kaufe generell nur grünen, den esse ich aber nicht mit Gourmetsauce, sondern mit Mayo als Fastfood. Gewundert habe ich mich hinterher über den Preis. Auf dem Kassenzettel stand für das 400g-Bund Bio-Spargel 2,99 EUR, dabei stand am normalen Spargel was von 3,99 EUR. Ich werde mich jedoch nicht beschweren. Auf dem Weg nach Hause war es um diese späte Uhrzeit noch fast hell und der blühende Flieder hat herrlich geduftet. Für den Mai ist es ja noch ziemlich kühl, aber den Frühlingsduft gibt es schon.

Mittwoch, 3. Mai 2017

Trauerfall

Irgendwie werden die Nachrichten von Woche zu Woche schlimmer. Jetzt ist ganz plötzlich meine Tante verstorben. Einfach umgekippt auf der Straße - Herzinfarkt. Da sie die Jüngste von drei Geschwistern war, meine Mutter dagegen die Älteste, hätte ich daran nicht im Traum gedacht. Natürlich mache ich mir dann mehr Sorgen um meine Mutter, die über Achtzig ist, während meine Tante noch nicht einmal die Achtzig erreicht hat. Und sie war ja auch noch rüstig, bis auf ihre Knie, mit denen sie etwas humpelte, und ihre Zähne, hat bis zuletzt viel gearbeitet, geputzt, sich um ihre Enkel gekümmert. Und ist niemals zum Arzt gegangen. Niemals, nie, nicht, zu keinem. Fast bin ich etwas sauer auf sie, denn wenn sie zu den Vorsorgeuntersuchungen gegangen wäre, hätte sie vielleicht einen Bypass bekommen und würde noch leben. Aber wäre, hätte - usw. Und wirklich freiwillig hätte ich auf so eine Bypass-Op ja auch keine Lust und mache lieber einen Bogen um Ärzte, falls möglich. Sie war die Tante, mit der ich im Leben den häufigsten Kontakt hatte, weshalb es mich ebenfalls sehr trifft. Bei den Onkeln und Tanten, die irgendwo in Deutschland verstreut sind und die man vielleicht vier mal im Leben gesehen hat, wäre das weniger der Fall. Und sie war besonders wichtig für meine Mutter, die jetzt völlig fertig ist. Auf dem Foto sind wir auf einem Ausflug zu sehen. Ganz rechts läuft meine Tante, die, die sich umdreht, das bin ich. Mach's gut, Tantchen!

Ausflug

Mittwoch, 26. April 2017

Realer Psychothriller

Gerade erfuhr ich von einer realen Story, die aber doch ziemlich unfassbar ist. Die Bekannte meiner Eltern, die unheilbar an Krebs erkrankt ist, hat inzwischen die Pflegestufe III, hält sich aber ganz tapfer auf den Beinen und konnte in der letzten Woche noch einmal ihren Geburtstag feiern. Meiner Mutter, die zum Geburtstag dort war, erzählte sie folgendes: Vor einiger Zeit traf sie in irgendeinem Teegeschäft (?) einen ausländischen jungen Mann, mit dem sie ein paar Male dort Tee trank und sich unterhielt. Irgendwann lud er sich zu ihr zum Kaffee ein und sie hatte auch nichts dagegen, daß er sie in der Wohnung besuchen kommt. Ab da begann er sich rührend um sie zu kümmern, kochte für sie und half ihr, wo er konnte. Eines Tages jedoch, als er sie in der Wohnung besucht hatte, ging er nicht mehr nach Hause, sondern blieb einfach, ohne daß sie ihn dazu eingeladen hätte. Aber anscheinend fand sie das noch nicht weiter bedenklich, denn er kümmerte sich ja so um sie, also sagte sie nichts. Sie sagte auch nichts, wenn sie mitbekam, daß er an das Telefon ging und sich als ihr Sohn ausgab. Dreimal pumpte er sie um beträchtliche Summen Geldes an. Zweimal zahlte er es zurück, beim dritten Mal nicht mehr. Da beschloß sie großzügig, ihm das Geld zu schenken. Doch dann legte sie sich einmal während des Tages hin, um zu schlafen und wachte so benebelt wieder auf, daß sie Verdacht schöpfte, es könne etwas nicht mit rechten Dingen zugehen. Auch war ihr, als seien in der Zwischenzeit noch andere Leute in der Wohnung gewesen und Geld fehlte wohl ebenfalls. So berichtete sie einem alten Bekannten davon und dieser wiederum benachrichtigte die Polizei. Sie machten aus, daß sie mit dem Bekannten und dem jungen Mann ein Kaffeekränzchen abhält, und in dieser Zeit marschierte die Polizei an und nahm den jungen Mann fest. Sie wurde ebenfalls mit auf das Revier genommen und mußte dort zwei Stunden warten, um ihre Aussage zu machen.
So ist das, sobald es dem Ende zugeht, kommen die Trittbrettfahrer und versuchen so viel wie möglich abzusahnen. Und wenn man dann ohne Familie ist und immer hilfloser wird, ist man wahrscheinlich auch ein relativ williges Opfer. Nur so ist zu erklären, daß sie dieses Spiel tatsächlich so lange mitgemacht hat, obwohl das Verhalten des jungen Mannes doch von Anfang an merkwürdig war. Man muß schon ziemlich blauäugig sein zu denken, daß ein junger Mann, den man nur kurze Zeit kennt, freiwillig bei einer 81jährigen einzieht, ihr hilft und sich als ihr Sohn ausgibt, weil er nur Gutes im Schilde führt.

Meine Mutter ist ziemlich schockiert von der Geschichte und außerdem von ihrem neuen "Fitnesstraining" fertig. Vor ein paar Wochen telefonierten wir miteinander und sie - 82jährig und nicht mehr gut zu Fuß mit ihrer Osteoporose und Arthrose - meinte, zu Fuß würde sie es keine vier Treppen mehr hoch schaffen, denn seit sie in der Wohnung mit Fahrstuhl wohnt, falle es ihr immer schwerer Treppen zu steigen. Ich sagte ihr darauf, daß es normal wäre, daß die Kondition und die Kraft nachläßt, wenn man nicht übt, ganz besonders im Alter, wenn sowieso alles nachläßt. "Ja, aber wenn man einen Fahrstuhl hat und nicht gut zu Fuß ist, dann fährt man auch Fahrstuhl. Ist einfach so." antwortete sie mir, was mir natürlich vollkommen klar ist, denn ich würde es genauso machen. Doch dann - was für ein merkwürdiger Zufall - kaum eine Woche später war ihr Fahrstuhl kaputt. Und ist es seither bereits vier Wochen lang, ein Ende ist nicht in Sicht, weil irgendein Teil nicht mehr zu bekommen ist oder vielleicht höchstens noch aus China. Seltsamerweise nimmt es meine Mutter sehr gelassen und kaum wirklich verärgert hin, was mich schon etwas verwunderte, sondern erklärte mir, sie nimmt das jetzt einfach als Fitnesstraining. Vielleicht hatte sie sich ja noch an unser Gespräch erinnert. Da sie nicht viel tragen kann, geht sie jeden Tag einmal ihre vier Treppen runter und einmal rauf, um sich Essen zu holen, heute ist sogar schon zweimal die Treppen runter und wieder rauf. Außerdem mußte sie bei ihrem Geburtstagsbesuch eine relativ lange Strecke gehen, weil die Straße gesperrt war und nun hat sie Muskelkater in den Beinen. "Da kannst du ja jetzt bald den Marathon laufen, was?" zog ich sie auf. "Ja, genau!" lachte sie.

Eigentlich wollte ich ja in dieser Woche auch mal wieder etwas für meine Fitness tun und Zumba tanzen, aber heute war es einfach zu stressig und ich muß blöderweise mein Notebook neu aufsetzen, so daß ich es nicht mehr geschafft habe, und am Freitag fällt Zumba aus. Da werde ich dann wohl zu Hause eine Session abhalten müssen.