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Donnerstag, 18. Mai 2017

Trauerfeier geschafft

Bei diesem hochsommerlichen Wetter an einer Trauerfeier teilzunehmen, ist eine Herausforderung für sich. Ich besitze nicht viele schwarze Klamotten, hatte aber extra eine schwarze Felljacke aufgehoben, die ich bei der Beerdigung meines Vaters einfach übergezogen hatte. Das war im Januar. Dementsprechend stand ich gestern etwas ratlos vor dem Kleiderschrank, fand aber eine dunkelgraue Stoffhose und ein durchbrochenes Strickjäckchen mit kurzen Ärmeln und darunter ein schwarzes Top. Dazu schwarze Stiefeletten. Auf der Trauerfeier wurde die Version Harald Juhnkes von "My Way" gespielt, sowie "Time to say Goodbye". Mein älterer Cousin meinte, das hätte sie gerne gehört. Worauf mein jüngerer Cousin einwarf, eigentlich hätte man die Titelmusik von QVC spielen müssen, weil QVC immer im Fernsehen bei meiner Tante lief. Das war schon hinterher beim Leichenschmaus. Dies war etwas gemein, aber es durfte wieder gelacht werden. Das Essen war reichlich - eine riesige Portion gegrilltes Lachsfilet mit gebackener Kartoffel und Salat. Wenigstens muß ich mir heute kein Essen selbst machen. Darüber bin ich ganz froh, weil mich seit einigen Tagen stark der Heuschnupfen plagte und aufgrund des Heuschnupfens wiederum eine Neuralgie. Deshalb war ich ziemlich genervt von dem Termin heute und auch, weil ich mich bei der Op nächste Woche nicht so sch... fühlen möchte. Denn wie soll ich mich dann erst nach der OP fühlen? Komischerweise hat sich der Heuschnupfen im Laufe des Tages fast nicht mehr gezeigt, obwohl ich früh nichts genommen und nur schnell etwas für den Notfall eingesteckt hatte, weil ich mir dachte, Friedhof - viele Bäume - nicht gut. Da der Heuschnupfen genau anfing, nachdem ich den Balkon bepflanzt hatte, hatte ich auch schon diese Pflanzen in Verdacht und überlegte, ob ich die wieder rausreißen muß. Aber ich habe jetzt abends noch ein paar Stunden auf dem Balkon gesessen und es war trotzdem nichts mehr. Vielleicht wirken ja die natürlichen Kapseln, die ich gegen die Neuralgie nehme, mit Baldrian und Mutterkraut auch gegen Allergien? Oder der entsprechende Pollenfeind hat sich umgehend verflüchtigt. Jetzt habe ich noch drei ruhige Tage, in denen ich mich hoffentlich so auskurieren kann, daß ich mich in der nächsten Woche wieder fit für die geplanten großen Taten fühle.

Mittwoch, 17. Mai 2017

Eine schlechte und eine gute Nachricht

An einem runden Tisch mit anderen sitzend bemerke ich neben mir meine Tante. Erst denke ich mir nichts dabei, aber als mir einfällt, daß sie tot ist, beginne ich mich zu gruseln und schließe die Augen. Sehr viel später erwache ich in einem Krankenhausbett. Eine Schwester ruft mich, ich solle zu ihr in die Anmeldung kommen. Nur mit einem Krankenhauskittel bekleidet, gehe ich also hin und setze mich vor sie an den Tisch. Sie hat lange, dauergewellte Haare und beginnt mir etwas zu erklären, das mich immer mehr verwirrt. Sie redet über meine Brust, aber etwas ganz anderes, als der derzeitige Stand ist. Fast kommt es mir vor, als hätte ich ewig lange im Koma gelegen und irgendetwas verpaßt. Ich befürchte sogar, daß die Realität im Koma nur ein Traum war und etwas Schlimmeres passiert ist. Vor ihr liegt ein Ordner mit Fotos von der Brust, aber etwas ist anders und verstörend. Es sind auf der Haut überall Blasen zu sehen. Zuerst denke ich an Brandblasen, dann an einen Ausschlag. Die Schwester sagt was von "Wundstarrkrampf" und ich bin komplett verwirrt. Ich möchte wissen, was das bedeutet, aber völlig übergangslos, als sei nichts gewesen, geht sie zu einem anderen Thema über und meint, sie hätte aber auch eine gute Nachricht für mich. Die hätte ich jetzt in der Tat gerne gehört! Sie sagt, wobei sie dezent mit dem Finger auf eine andere Patientin zeigt, die nur entfernt durch eine Tür zu sehen ist, diese Frau würde auf mich stehen. Sie sagt mir auch, daß sie ja eigentlich selbst auf diese Patientin stehen würde, aber die sei leider nur in mich verliebt. Hm, als würde mich sowas gerade interessieren. Ich habe wirklich andere Sorgen und weiß immer noch nicht, was mit mir los ist und ob ich wieder gesund werde. Ich finde es ziemlich skurril, wie die Schwester das wichtige Thema übergeht, um mir solche Botschaften zu übermitteln. Vielleicht macht sie das, um mich abzulenken, aber ich fühle mich nicht ernst genommen.

Dienstag, 16. Mai 2017

Zamaro-Insolvenz

Falls es jemand noch nicht mitbekommen hat: Zamaro ist insolvent und hat den Geschäftsbetrieb eingestellt. Leider erfährt man das aber nur auf der Homepage. Man kann sich Tauschartikel, die man eingeschickt hat, bis zum 19. Mai wieder zurücksenden lassen. Ich selbst hatte nichts Wertvolles eingeschickt und noch im Angebot, das ich zurückhaben möchte, aber manche haben dort echte Pelzmäntel und ähnliches eingetauscht. Deshalb finde ich es ein ziemliches Unding, daß man nicht per Email über diese Neuigkeit unterrichtet wird, denn nicht jeder schaut dort ständig vorbei und geht auf die Seite.

Montag, 15. Mai 2017

Vorbereitung mit Hindernissen

Genau heute, an dem Tag mit den Arztgesprächen, besteht seit dem frühen Morgen eine S-Bahn-Umleitung. Die wiederum war so unverständlich ausgeschildert, daß ich erst eine Station in die falsche Richtung fuhr, dann drei Stationen zurück und dort auf dem Bahnhof eine ganze Weile am falschen Gleis wartete. Glücklicherweise fiel es mir genau zwei Minuten bevor mein Zug auf einem ganz anderen Gleis einfuhr auf, und ich schaffte es noch rechtzeitig die Aufgänge rauf und wieder herunter, die S-Bahn-Brücke hinüber. Insgesamt schaffte ich es so, nur fünf Minuten zu spät zu kommen. Ich bin aber auch sehr früh los, weil ich wohl sowas schon geahnt hatte. Erstmal war ich deshalb schlecht gelaunt, aber in der Klinik lief alles um so schneller ab. Anders als in der großen Klinik, wo man gerne den ganzen Tag an zig verschiedenen Stationen wartet. Zuerst das Gespräch mit einer Chirurgin, die mir nochmal alles sehr gut erklärte, dabei aber ein paar andere Sachen sagte, als ich damals erfuhr. Zum Beispiel sind es jetzt nicht mehr nur zwei Wochen Sportverbot, sondern tatsächlich drei oder besser noch vier Wochen. Wenn ich vorher kein Sport machen sollte und hinterher gar nicht darf, lasse ich es am besten ganz sein und konzentriere mich auf eine Sache. Es ist schon paradox - vor ein paar Jahren noch hätte ich bei einem Sportverbot nur mit den Schultern gezuckt, weil ich eh keinen gemacht habe, aber jetzt, wo ich etwas gefunden habe, das ich zwar mit Pausen, aber ansonsten gerne betreibe, dann darf ich nicht. Außerdem ärgere ich mich ein bißchen, daß ich mir damals so eifrig zehn Kilo abgetanzt habe. Wenn ich es langsamer angegangen wäre, hätte ich jetzt vielleicht noch fünf Kilo mehr. Denn Essen hilft ja kaum noch, wenn man mehr Muskeln hat, weil nix mehr hängen bleibt. Nach der Konfrontationstherapie vor dem Spiegel schaute die Ärztin dann auch meinen Körper nachdenklich suchend an und meinte: "Jetzt müssen wir nur noch etwas Fett finden." Leider hab ich nicht so viel, aber ich habe extra viel gefuttert und ein bißchen ist schon da, meinte ich entschuldigend. Aber sie erklärte, das werde schon, man finde manchmal auch Fett an den Flanken und am Rücken. Ich machte sie gleich nochmal darauf aufmerksam, daß sie mir aber nur so viel absaugen dürften, wie sie gerade brauchen, da ich ja evtl. noch die ganze Brust aufbauen lassen will. Und das geht nicht mehr, wenn sie mir großzügig alles absaugen. Außerdem berichtete sie, daß es inzwischen ein neues Verfahren gibt, das so schonend ist, daß man weder Narben sieht, noch in der Regel Dellen oder Löcher zurückbleiben, und falls doch, können die später wieder ausgeglichen werden. Das hat mich erstmal beruhigt. Den Kompressions-BH habe ich allerdings umsonst gesucht und mitgeschleppt, denn ich soll gar keinen tragen, im Grunde am besten überhaupt keinen BH und beim Schlafen auch nicht auf der Seite liegen, um keinen Druck auszuüben.So ganz ohne engen Push-up-BH kann ich jedoch gar nicht aus dem Haus gehen, also ab und zu zum Einkaufen muß ich dann doch mal einen anlegen. Dafür soll ich nun aber eine Kompressionshose tragen. Daß das Fett, wenn es erstmal angewachsen ist, wieder weggehen kann, verneinte sie.
Den nächsten Termin hatte ich bei der Anästhesistin. Da ich eine Sojaallergie habe, stellte sich heraus, daß entweder nur eine Vollnarkose oder aber örtliche Betäubung mit zusätzlichem leichtem Schlaf möglich ist. Ich hoffe ja, daß sie die örtliche Betäubung nehmen. Auf dem Aufklärungsbogen schreiben sie auch immer was von möglichen lebensbedrohlichen Komplikationen. Ich fragte die Ärztin, wie groß denn da die Wahrscheinlichkeit sei und sie meinte, Autofahren sei gefährlicher. Bluttransfusionen hatten sie noch nie, aber sie hat mal in der USA erlebt, wie während der OP ein Regal auf den Operierenden gestürzt sei. Das hat mich auch erstmal beruhigt, also nicht das mit dem Regal.
Danach wieder Fototermin. Eigentlich wurden bereits Fotos von jedem Winkel aus geschossen, aber da sich das Aussehen inzwischen etwas verändert hat, machten wir nochmal eine Session. Die Schwester hat anscheinend gar nicht mitbekommen, daß ich ein Implantat habe, deshalb schaute sie mich erst irritiert an, als ich sagte, daß ich noch überlege, ob ich die ganze Brust machen lasse und dann wollte sie wissen, worauf ich denn eigentlich warte. Man könne doch so schön die Brust mit Eigenfett füllen. Sie schien voll davon überzeugt. Wer weiß, vielleicht ist es ja wirklich blöd, daß ich da so zögerlich rangehe, aber jetzt ist es eben so.
Nach zwei Stunden war ich wieder draußen, ging noch etwas einholen und gönnte mir einen dicken Blumenstrauß.

Sonntag, 14. Mai 2017

Lesenswerter Psychokram

Ein kleines Juwel unter den Büchern ist >>"Mich kränkt so schnell keiner!". Ich habe selten ein Buch gelesen, das alles so auf den Punkt bringt und dabei komplett praktisch und verständlich ist. Es ist zu merken, da weiß jemand wirklich, wovon er schreibt und schreibt nicht nur aus anderen Büchern ab. Sehr empfehlenswert wenn man selbst schnell verletzt und gekränkt ist oder auch, wenn man viel mit Menschen zu tun hat, die sich schnell gekränkt fühlen oder Kränkungen gar als "Druckmittel" nutzen.

Etwas weniger praktisch und auch mit mehr Medizin-Jargon ist das Buch >>"Die Alchemie der Gefühle", aber dennoch sehr stark. Es beschreibt, wo und wie Gefühle entstehen, wie Gefühle uns manchmal täuschen können, wenn sie nicht integriert sind und wie man sie integrieren kann. Für mich besonders interessant die verschiedenen Bindungsformen zwischen Eltern und Kindern und wie diese Bindungsformen manchmal im späteren Leben zu irrationalem Verhalten führen, wenn die dazugehörigen Gefühle unbewußt weiterwirken und mit neuen Situationen verknüpft werden.

Zwei Bücher mit echtem Mehrwert.

Samstag, 13. Mai 2017

Um die Ecke

Im Traum wandere ich zwischen sich hoch auftürmenden kargen Felsen entlang, die ziemlich bedrohlich wirken. Doch hinten am Horizont sieht es schon grüner aus und es scheint um die Ecke zu gehen. Ich denke mir, ich werde mal schauen, was hinter den Felsen liegt. Als ich angekommen bin, sehe ich saftige grüne Hügel und der Felshang ist mit Bäumen bewachsen. Davor steht ein Tor, hinter welchem ein gepflasterter Weg beginnt, um den herum sich eine Art Garten zu befinden scheint. In der Ferne sieht man Wasser glitzern und Springbrunnen rauschen. Ich gehe durch das Tor und sehe vom Himmel dicke Schneeflocken fallen. Das enttäuscht mich etwas. Da komme ich schon mal in eine schöne Landschaft und gleich fängt es an zu schneien! Doch dann schaue ich genauer hin und sehe, das ist ja gar kein Schnee, sondern das sind Blütenblätter von den Bäumen. Es schneit Blütenblätter! Nachdem ich ein Stückchen auf dem Weg gelaufen bin, lege ich mich neben einem plätschernden Springbrunnen ins grüne Gras und lasse mich von der Sonne bescheinen. Als ich nackt auf dem Bauch liege, kommt eine Fee und streichelt zart mit ihren Fingerspitzen über meinen ganzen Körper. Vielleicht war das aber auch gar keine Fee, sondern ich war im Paradies und es war eine der Jungfrauen. Jedenfalls nach der Anspannung am Anfang wurde der Traum dann noch sehr entspannend.

Donnerstag, 11. Mai 2017

Wurm drin

Irgendwie erinnert mich der Tag heute ein wenig an Hindernislaufen. Ich wollte erst in die Praxis zu meiner Hausärztin, um mir ein neues Rezept für die hochdosierten Vitamin-D-Kapseln geben zu lassen und komme dabei an einer Kreuzung vorbei, wo normalerweise immer ein Kleidercontainer zur Kleiderspende steht. Also nahm ich gleich eine große Tüte mit Altkleidern mit, die bereits eine ganze Weile bei mir herumstand. Dann lief ich und lief, war schon an der Kreuzung vorbei, da fiel mir ein - hallo - sollte da nicht ein Container stehen? Nichts zu sehen weit und breit. Also schleppte ich die große Tüte mit in die Praxis, wobei ich immer Ausschau nach einem anderen Container hielt, aber dort vorne habe ich noch nie einen gesehen. In der Praxis dann streikte der Computer. Die Schwester versuchte es zweimal, nahm zwischendurch noch zwei Patienten Blut ab. Schließlich lief sie irgendwohin und holte von woanders ein Rezept. Ich hab ihr erzählt, wo ich einen Op-Termin habe und sie meinte zu mir, ich solle eine B. grüßen, wenn ich sie sehe, die dort wohl Stationschwester ist. Es stellte sich heraus, daß das eine Nachbarin von ihr ist. Und sie meinte zu mir, daß sie dort eine gutes und routiniertes Team sind und ich in guten Händen bin. Na ok, dann will ich das mal glauben.
Eigentlich wollte ich weiter in den Supermarkt, aber mußte nochmal den halben Weg zurücklaufen, wo ich den blöden Kleidersack einfach neben einen Glascontainer stellte. Im Supermarkt riecht es inzwischen auch so toll, nach Erdbeeren, die Beere von Karls an der Ecke hat allerdings noch nicht geöffnet. Nach dem Bezahlen an der Kasse stand ich nun vor dem Problem, daß jemand seinen Kinderwagen genau so an der Wand vor der Kasse abgestellt hatte, daß mit dem Wagen kein Durchkommen mehr war. Erst dachte ich, na ja, der Übeltäter steht bestimmt hier irgendwo an der Kasse und kommt gleich angesprungen, aber denkste, irgendwie fühlte sich niemand zuständig. Hinter mir kamen schon die nächsten abgefertigten Kunden und eigentlich mache ich das nicht gerne, daß ich fremdes Eigentum anfasse, aber schließlich wuchtete ich den Kinderwagen um die Ecke - und das Teil war wirklich schwer. Manchmal fragt man sich wirklich, wo manche Leute ihr Hirn im Kopf haben, bzw. warum sie es nicht benutzen.
Eine kurze Pause zu Hause, meine Mutter anrufen und es ging weiter in den Baumarkt, um Balkonpflanzen zu kaufen. Ich hab auch ziemlich viele nach Hause geschleppt, die ich am besten heute noch pflanzen sollte, aber vom Zitronenthymian, den ich auch wieder kaufen wollte, hatten sie nur so ein bis zwei zwar heruntergesetzte, aber halb vertrocknete Töpfe, und ich hatte meine Zweifel, ob die noch etwas werden. Zum Essen bin ich bisher mal wieder nicht gekommen. Ich ernähre mich den ganzen Tag nur von Cola, aber immerhin Cola mit Vitamin C.

Mittwoch, 10. Mai 2017

Mon Cheri und Nebelmond

Vor einiger Zeit fand ich in meinem Briefkasten einen großen Zettel, der sah aus wie ein Stück Schmierpapier mit durchgestrichenen gedruckten Worten und darauf war die Bitte einer Nachbarin aus dem Parterre gekritzelt, ich möge ihr die Namen der zwei Frauen mitteilen (wohl wegen einer Zeugenaussage?), die neben mir wohnten und im Dezember ausgezogen sind. Ich habe den Zettel zuerst gar nicht für voll genommen und konnte den Namen nicht gleich entziffern, aber dann habe ich ihr einen der Namen aufgeschrieben und den Zettel wieder zurück in ihren Briefkasten gesteckt. Den Namen der neu zugezogenen Freundin wußte ich aber auch nicht mehr. Kurze Zeit später fand ich dann im Briefkasten wieder etwas, nämlich einen Brief, also das heißt ein Stück richtig dekoriertes Briefpapier und ein Dankeschön der Nachbarin. Oh, dachte ich, diesmal richtig gutes Briefpapier, anscheinend ist sie wirklich dankbar. Heute nach dem Zumba guckte ich wieder in den Briefkasten und fand darin fünf Mon Cheri mit einem Zettel von ihr "Lassen Sie es sich schmecken". Wow, das war ja mal wirklich eine nette und aufmunternde Überraschung, jedenfalls aufmunternder als das Tanzen. Allerdings wären Mercis vielleicht passender gewesen als Mon Cheris? Aber gut, da sehe ich mal drüber hinweg. Essen tu ich alles. Es ist schon eigenartig, wenn man sich so ein wenig von Gott und aller Welt verlassen fühlt, kommen die Aufmunterungen im Grunde immer aus den seltsamsten Ecken, aus denen man sie gar nicht erwartet.
Beim Tanzen war ich dauernd woanders und die Schuhe waren wieder so elendig rutschig, daß ich ganz müde geworden bin. Und das ist komisch, denn am Freitag sind sie überhaupt nicht gerutscht. Ich hatte mir Haarspray auf die Sohlen gesprüht, aber das habe ich heute ebenfalls gemacht. Seltsam, daß die trotzdem erneut so glatt waren. Eigentlich hatte ich vorher gemerkt, daß ich heute wieder nicht so gut drauf bin, aber ich hatte mir ja vorgenommen, die Wochen vor der Op nochmal zu nutzen und wollte es durchziehen. Nun ja, hätte ich mir eigentlich sparen können. Nach dem Zumba bin ich nach Hause gelaufen, weil es jetzt überall so schön duftet abends von den blühenden Bäumen. Am Himmel stand ein riesiger Nebelmond, ein komplett verhangener Vollmond. Ich habe ja noch in Erinnerung, daß in den Achtzigern breite Schulterpolster in Mode waren, aber daß sie so breit waren wie in diesem Video.... mir ist, als hätte ich nie mächtigere Schulterpolster gesehen.

Montag, 8. Mai 2017

Tanzverbot

Mit der Aussicht, ab übernächste Woche zwei bis drei Wochen ein Tanzverbot befolgen zu müssen, hatte ich jetzt plötzlich wieder Lust zu tanzen. Was verboten ist, wird eben reizvoll, also muß ich diese Woche noch nutzen. In der nächsten Woche wird es mit den Arztgesprächen und der Beerdigung stressig, wer weiß, ob da noch Zeit und Laune bleibt. Die zwei bis drei Wochen kann ich ja dann vielleicht für "Balkonarbeit" nutzen, der noch nicht bepflanzt ist, sofern Fettzellen "Balkonarbeit" tolerieren. Aber ich gehe mal davon aus, daß ich jetzt nicht zwei bis drei Wochen auf der Couch liegen und mich mästen muß. Allerdings werde ich erneut einen Brustpanzer bzw. Kompressions-BH tragen müssen. Ich habe am Sonntag eine Stunde nach den Dingern gesucht, weil ich wußte, daß ich die aufgehoben hatte. Bloß gut, daß es in diesem Jahr noch relativ kühl ist. Das kann wegen mir bis Mitte Juni so bleiben. Ich hoffe, die ganze Aufregung, der Aufwand und die Einschränkungen lohnen sich auch wirklich. Ich würde lieber angenehmere und normalere Ziele verfolgen, wenn denn mein Leben mal wieder normal werden würde. Und ich hoffe, ich vertraue diesmal den richtigen Ärzten.

Freitag, 5. Mai 2017

Verein und Spargel

Eigentlich ist mir mal wieder nicht nach Tanzen zumute, aber dafür nach etwas Ablenkung, weshalb ich vorhin doch beim Zumba war. Es hat auch funktioniert mit der Ablenkung, es waren einige nette Leute da, allerdings ist es schon komisch, wenn man zum Tanzen geht und sich dabei ein bißchen wie ein Trauerkloß vorkommt. Ich finde dann auch diese Fragen "Wie geht's?" oder "Geht's dir gut?" schwierig, weil ich nicht lügen mag, aber anderen ebenfalls nicht die Stimmung vermiesen möchte. Ich antworte dann immer "Geht so", doch mir kommt es vor, als würde ich das bereits seit Monaten wiederholen und das macht mir ein schlechtes Gewissen. Ich würde auch mal gerne wieder "Super!" sagen. Überraschend war, daß die Zumbiene heute gar nicht anwesend war, sondern eine Mittänzerin aus den Kursen plötzlich vorne anfing zu tanzen. Hinterher erfuhr ich von ihr, daß die Zumbiene aus Krankheitsgründen länger aussetzen muß. Da sie ja so oft krank gewesen ist und mal erzählte, sie hätte als Folge einer Erkrankung Herzrhythmusstörungen, ist es wahrscheinlich wirklich gut, wenn sie sich mal richtig kuriert. Es bringt ja nichts, sowas immer weiter zu verschleppen. Die "neue" Zumbiene hat es gut gemacht, fand ich, obwohl sie ziemlich unsicher beim Tanzen und in den Schritten wirkt. Aber irgendwie fand ich das gerade angenehm, denn ich stellte fest, daß man selbst gleich viel entspannter tanzt, wenn der Mensch da vorne kein perfekter Tänzer ist. Es war also eine ziemlich entspannte Stunde und moderat anstrengend. Die Opernsängerin fand es außerdem angenehmer, daß die Musik leiser ist als sonst. Ich meinte zu ihr, aus der Oper müßte sie doch laute Musik gewöhnt sein. Sie antwortete: "Das hier ist aber Lärm." Ist halt Konserve.
Nach dem Zumba bin ich noch zum Supermarkt und habe einen Bund grünen Spargel für den Abend geholt. Ich bin nicht wirklich ein Spargel-Fan und kaufe generell nur grünen, den esse ich aber nicht mit Gourmetsauce, sondern mit Mayo als Fastfood. Gewundert habe ich mich hinterher über den Preis. Auf dem Kassenzettel stand für das 400g-Bund Bio-Spargel 2,99 EUR, dabei stand am normalen Spargel was von 3,99 EUR. Ich werde mich jedoch nicht beschweren. Auf dem Weg nach Hause war es um diese späte Uhrzeit noch fast hell und der blühende Flieder hat herrlich geduftet. Für den Mai ist es ja noch ziemlich kühl, aber den Frühlingsduft gibt es schon.