Alien
Es ist eine neuere Version von  AlienInsideTwoday  verfügbar!  Aktualisieren  Jetzt nicht!
© 2018-2023 NeonWilderness

Dienstag, 8. September 2015

Wen das Leben liebt,

den fickt es. Auch so ein Kalenderspruch, der mich nicht gerade tröstet. Eigentlich hatte ich heute gar keine Ambitionen zur ersten Zumba-Stunde nach der Sommerpause, aber da bereits früh um 7 Uhr irgendwo jemand mit einer Schleifmaschine hantierte, war weiterschlafen sozusagen zwecklos. Doch mit dem Essen kommt ja bekanntlich der Appetit und nachdem ich mich anfangs ziemlich lustlos fühlte, begann es so nach und nach wieder Spaß zu machen. Trotzdem merke ich, daß ich nicht mehr so abschalten und ausgelassen sein kann wie früher. Es fühlt sich ein bißchen an, als hätte ich Bleigewichte auf meinen Schultern. Aber dieser harte Gummiklumpen, welcher jedesmal, wenn ich die Arme hoch und runter bewege (und das kommt häufig vor), an meinem Brustkorb hoch und runter schrubbt wie ein Fremdkörper, der er ja auch ist - der ist real und macht mich richtig wahnsinnig. Manchmal habe ich dann Anwandlungen, ihn mit einem Messer zu entfernen. Stelle ich mir gar nicht so schwierig vor. Einfach ein spitzes Messer durch die Haut ins Implantat stechen (spüren würde ich davon wahrscheinlich gar nichts), ein Loch machen, das Silikon herauspulen und alles mit Watte füllen. Implantat selbstgebastelt. Warum gibt es eigentlich keine Implantate mit Reißverschluß? Dann könnte man zumindest je nach Situation die am wenigsten störende Füllung hineingeben.

Im Briefkasten fand ich die Benachrichtigung, daß mein kleines Gedicht "Verglühen" in der nächsten Anthologie deutschsprachiger Gedichte enthalten sein wird. Einen Preis habe ich diesmal jedoch nicht gewonnen. Na egal, die hundertste Morgenstern-Ausgabe brauche ich ja sowieso nicht.

In der letzten Woche hatte ich wieder eine Kochzauberbox. Es gab:

Sesanhähnchen mit jungem Pak-Choi-Gemüse und Minzreis
Cremiges Waldpilzragout mit Schnittlauchpappardelle
Schweinerückensteaks mit Cranberrysauce, buntem Gemüse und frischen Spätzle

Die Gerichte haben mich alle drei nicht so umgehauen, waren aber ok.

Mandala14

Freitag, 4. September 2015

Wie mich

die klugen Kalendersprüche auf Facebook manchmal abnerven. Ich frage mich, wieviele Spruchweisheiten sich ein Mensch durchschnittlich in seinem Leben wohl antun muß. Im Internetzeitalter dürfte die Anzahl deutlich höher geworden sein. Aber vielleicht ist der Sinn für Kalendersprüche ja ebenfalls vom Hormonstatus abhängig?

Montag, 31. August 2015

Morgendliche Tobsucht

Neuerdings wache ich morgens zwischen 6 und halb 7 Uhr auf und bekomme richtige Wutanfälle. Das steht so nicht im Beipackzettel des neuen Medikaments! Dann muß ich aufstehen, fluchen und mich abreagieren, bis ich um ca. 8 Uhr wieder ins Bett gehe, um noch ein wenig Schlaf zu bekommen. Da ich gerade die letzten Sommernächte auskoste, gehe ich natürlich nicht all zu früh schlafen. Schließlich verpasste ich in diesem Hassmistpisskackkotze-Jahr die Hälfte davon. Muskelschmerzen habe ich von diesen Tabletten, die die Östrogenproduktion hemmen, ebenfalls - vor allem in den Beinen, so daß ich manchmal nicht mehr sitzen oder liegen kann. Dies steht aber im Beipackzettel. Wobei ich die Muskelschmerzen schon von früher kenne, wenn ich zu wenig geschlafen oder einen Infekt hatte. Jetzt hören sie nur gar nicht mehr auf. Und ich frage mich tatsächlich, ob die Wutanfälle von den Tabletten kommen. Ich meine, nicht daß ich keinen Anlaß zur Wut hätte, aber muß es unbedingt früh um 6 Uhr sein? Da wache ich zwar auch sonst immer auf, weil das die Zeit ist, in der die ersten Flugzeuge fliegen, aber normalerweise schlafe ich schnell wieder ein. Sollte ohne Aromatase und Östrogen mein Testosteronspiegel verrückt spielen? Der ist ja morgens bekanntlich am höchsten. Und überhaupt, wer braucht eigentlich diese sch... Hormone? Von Testosteron bekommt man Haarausfall und/oder übermäßige Körperbehaarung, von Östrogen Brustkrebs und die anderen sind wahrscheinlich auch nicht viel besser. Da besteht doch von der Schöpfung noch einiges an Nachbesserungsbedarf.

Samstag, 29. August 2015

Mandalas zur Beruhigung

Irgendwo las ich, daß das Colorieren von Mandalas gegen Angstzustände hilft. Auf jeden Fall ist es aber generell beruhigend, und das tatsächlich mehr als bei unsymmetrischen Bildern, finde ich.

Mandala1

Mandala2

Freitag, 28. August 2015

Schweißfleckenschutz ohne Aluminium

Deos ohne Aluminium sind ja die neueste Welle und auch ich benutze im Alltag schon lange keine Deos mehr mit Aluminium, allerdings haben sie den großen Nachteil, daß sie zwar gegen den Geruch wirken, aber nicht gegen den Schweiß und die Flecken desselben. Normalerweise reichen sie mir aus, da ich im allgemeinen nicht so stark schwitze. Eine Ausnahme bildet aber das Tanzen. Dabei schwitze ich ganze Pfützen. Nun sind mir Schweißflecken unter dem Arm beim Sport relativ egal, peinlich finde ich jedoch Schweißflecken im Schritt, denn die könnten auch falsch interpretiert werden. Deshalb habe ich zum Tanzen und ausschließlich im Schritt noch immer aluminiumhaltige Deos verwendet. Als ich mir letztens bei DM eine Haarspray-Reisegröße besorgen wollte, stieß ich auf ein neues Deo, nämlich das erste Deo, welches Fleckenschutz ohne Aluminium verspricht. Dementsprechend teuer ist es auch, knapp 7 EURO für die Flasche. Ich dachte mir aber, es lohnt sich sicher, es mal auszuprobieren. Statt Aluminium enthält syNeo free irgendwelche Fermente aus Weintrauben und fäßt sich an den Fingern ähnlich schmierig an, wie aluminiumhaltiges Deo.



Ganz ohne Risiko ist es jedoch auch nicht, da es Triethanolamin enthält, einen Stoff, der unter bestimmten Bedingungen Nitrosamine bilden kann. Doch unter "bestimmten Bedingungen" ist ja immer noch etwas anderes, als wenn der Stoff als Schwermetall bereits vorhanden ist und mir damit sympathischer. Und auch dieses Deo werde ich nur zu diesem einen Zweck verwenden. Heute startete ich den Test mit einer Stunde Tanzen. Eigentlich habe ich keine wirkliche Lust mehr dazu, aber ich zwinge mich hin und wieder, um nicht ganz abzusacken und auf andere Gedanken zu kommen. Hinzu kommt, daß ich jetzt aufpassen muß, kein Bauchfett mehr zu verbrennen, was immer schwierig abzuschätzen ist. Mehr als ein bis zwei Stunden pro Woche ist da nicht mehr drin. Wenn ich mir eigene Choreografien ausdenke, reicht das überhaupt nicht. Da brauche ich viel länger bis alles sitzt und paßt. Aber das muß ja auch nicht sein. Dann muß ich darauf halt verzichten, bis ich wieder anständig zusammengeflickt bin und nicht mehr aussehe wie die Braut von Frankensteins Monster. Aber ich schweife ab. Beim heutigen Test war das neue Deo ein voller Erfolg. Keine Flecken, jedenfalls keine nennenswerten. Es funktioniert also und ich hatte auch keine Probleme mit der Verträglichkeit. Ich klebe aber natürlich sowieso nach dem Sport am ganzen Körper. Die Brusttapes trage ich übrigens inzwischen seit vollen vierzehn Tagen. Die halten immer noch, trotz Duschen. Bin gespannt, wie lange die halten, bevor ich sie erneuern muß.

Donnerstag, 27. August 2015

Kristallfeuer

Neben dem Büro, in welchem ich arbeite, liegt das Büro von einem schwulen Pärchen. Dieses lerne ich jetzt kennen und unterhalte mich mit einem davon. Er kommt mit einem zarten Kelchglas Rotwein in mein Büro hinüber und reicht es mir. Ich nehme einen Schluck und stelle fest, es ist Korken im Wein. Daß man jemand anderen nicht das erste Glas Wein aus einer Flasche gibt, worin Korken enthalten sein könnte, weiß er wohl nicht. Aber egal, ich spucke die Korkstücke aus und trinke den Wein. Er beginnt mit seinem leeren Glas zu spielen, indem er ein Feuerzeug hineinhält. Die Alkoholreste entzünden sich und bilden ein klares durchsichtiges Feuer, welches die Form einer Kugel annimmt und jetzt wie ein klarer Kristall aussieht. Er pustet auf den Kristall und dieser beginnt zu wachsen. Schließlich reicht er mir das Glas und ich sehe, daß der Kristall die Form eines Herzens angenommen hat. Wow, wie hat er das denn hinbekommen? Dies möchte ich nun auch ausprobieren. Ich halte das Feuerzeug in mein leeres Glas und wieder bildet sich ein Feuer, welches wie ein durchsichtiger Kristall wirkt. Als ich sachte darauf puste, beginnt es zu wachsen und öffnet sich wie eine Blume.

Später laufe ich an einem Tierpark vorbei, in welchem große Aufregung herrscht. Zwei Kamele sind halb ausgebrochen und stehen nun mit zwei seitlichen Beinen auf der Straße, während sie mit den anderen zwei Beinen noch im Gatter festhängen. Ich verstehe die Aufregung nicht. Kamele sind ja nun harmlos, die tun keinem was, wenn sie auf der Straße spazieren.

Montag, 24. August 2015

Eigentlich kein wirkliches Problem,

aber mir fällt immer wieder auf (weil es mich nervt), daß in Packungen von Schokoriegeln, Keksen usw. meistens eine ungerade Anzahl des Produkts enthalten ist. Dies finde ich sehr unpraktisch, sowohl, wenn ich mit anderen teilen will, als auch, wenn ich alles alleine aufesse, denn dann gerate ich stets in Konflikt mit der Entscheidung, an welchem Tag ich ein Stück mehr esse. Oder wird das extra so gemacht, damit man wegen dieser schweren Entscheidung gleich alles auf einmal aufißt? Ich weiß, wer über sowas nachdenkt kann sonst keine Probleme haben. Wer hier mitliest weiß, daß ich doch echte Probleme habe, aber diese Sache hier, beschäftigt mich trotzdem immer wieder, vor allem, weil ich mich frage, ob das nicht andere Kunden ebenfalls nervt. Oder bin nur ich so zahlenexaltiert? Und wenn ja, warum wird daran dann nichts geändert?

Samstag, 22. August 2015

Einen verspäteten Geburtstagsanruf

bekam ich heute von meinem Kumpel. Da er sich die letzten zwei Tage nicht gemeldet hatte, dachte ich schon so: "Ja, ja, jetzt ist er verheiratet und sofort vergißt er meinen Geburtstag. Männer!" Er entschuldigte sich und meinte tatsächlich, er hätte meinen Geburtstag vergessen, weil er zur Zeit dauernd im Hospiz wäre. Seine Mutter ist dort vor vierzehn Tagen eingezogen. Sie hatte vor etlichen Jahren die Diagnose Eierstockkrebs bekommen. Das entschuldigt natürlich alles, sage ich, und denke mir dabei, so langsam wird es wirklich langweilig. Das mit den vielen Hochzeiten in diesem Jahr ist aber meinem Kumpel auch aufgefallen. Bei ihm im Bekanntenkreis heiraten ebenfalls jede Menge Leute. Scheint also ein allgemeines Phänomen zu sein.

Im Tal der Steintiere

Eine Frau verschwindet hinter einer Häuserecke und weil ich denke, daß dort gar nichts ist, folge ich ihr neugierig, um zu sehen, wo sie hin will. Dabei lande ich auf einer weiten, sonnenbeschienenen Wiese, auf welcher hier und da ein paar Felsbrocken herumliegen. Während ich der Frau weiter über die Wiese folge, wäre ich beinahe in eine ausgehobene Grube mit einer Wasserquelle gefallen. Das Wasser, blau und klar, fließt in ein kleines Bächlein, ca. ein Meter breit, und wie es scheint, zumindest stellenweise nicht sehr tief. Die Frau hat an einer flachen Stelle den Bach durchwatet. Ich überlege noch, ob ich ebenfalls waten soll oder es lieber mit einem Sprung versuche. Währenddessen fällt mir auf der anderen Seite ein Tier auf. Ich identifiziere es als einen Steinbock, denn es hat zwei spitze Hörner und sieht im ganzen so aus, allerdings wirkt es etwas eckig und kantig. Schnell hole ich meine Kamera heraus, um den Steinbock zu fotografieren. Doch erst habe ich Probleme mit dem Einschaltknopf und als ich die Kamera eingeschaltet habe, entwischt der Steinbock immer wieder aus meinem Fokus, während ich mehrmals abdrücke. Beim immer neuen Fixieren meines Motivs fällt mir auf, daß die Felsen auf der Wiese sich zu bewegen scheinen und ihre Plätze wechseln. Ich nehme die Kamera herunter und stelle fest, daß das, was ich für Felsen hielt, eigentlich Tiere sind. Teilweise mächtige Tiere, wie eine Art Urzeitlindwurm, der sich gemächlich immer mal ein paar Schritte voranschiebt, oder auch kleinere Tiere wie Schildkröten, aber alle wirken wie aus Fels gehauene Tiere, die leben und sich bewegen. Auf der anderen Seite sehe ich einige Menschen sich zwischen den Felsen sonnen. Ich bin mir nicht sicher, ob sie wissen, daß die Felsen keine Felsen sind, oder ob sie es wissen, aber sich zwischen den Tieren trotzdem sicher fühlen. Ich beschließe jedenfalls, daß ich genug gesehen habe, mich dort nicht unbedingt niederlassen möchte und kehre um.

Freitag, 21. August 2015

Was für ein Geburtstag,

wenn man die ganze Zeit so tun muß, als sei nichts passiert und gut drauf, weil ja meine Mutter und der Rest der Familie nicht weiß, was bei mir in den letzten Monaten los war und auch nicht wissen soll. Meine Mutter scheint aber etwas zu ahnen, denn sie äußerte sich zwischenzeitlich so zu mir, sie wisse, daß wir ihr etwas verheimlichen und nicht alles sagen. Und dann alle mit ihren Plänen und Vergnügungen. Mein Neffe, der mit auf die Reise kommt, ist schon ganz heiß auf das Atomkraftwerk, das er mit uns besichtigen will. Ich sitze dabei und denke mir, ich würde auch gerne mal wieder nur an Vergnügungen denken und mich auf etwas freuen, bin neidisch auf diesen ungetrübten Lebensgenuß, der bei mir abhanden gekommen ist. Wenn ich mich nicht freuen kann, empfinde ich alles als ziemlich sinnlos. Dabei ist die letzte Lebensfreude doch nur ein paar Monate her, aber inzwischen erscheinen mir diese schon wie Jahre.

Mittwoch, 19. August 2015

Buddha und der Schöpfergott

Um die Bücherstapel in meiner Wohnung zu reduzieren, suchte ich mir mal wieder ein Buch, welches ich lesen und hinterher weggeben kann. Meine Wahl fiel auf eines mit den Weisheitslehren eines buddhistischen Mönches, welches durch Zufall in meine Hände gelangte. Nun ist es nicht das erste Mal, daß ich mit buddhistischen Anschauungen in Berührung komme, aber auch schon früher waren diese mir etwas suspekt, obwohl mir der Buddhismus an sich nicht unsympathisch ist. Ich habe sogar in der ganzen Wohnung und in jedem Zimmer verteilt Buddha-Figuren zu stehen, allerdings nicht, weil ich Buddha verehre, sondern weil ich diese lächelnden Buddhas so entspannend finde. Jedenfalls sehr viel entspannender als am Kreuz dahinsiechende Religionsgründer. Jemand, der in meine Wohnung kommt, könnte überhaupt etwas irritiert sein, da ich auch zwei Marienbilder an der Wand habe, allerdings ansonsten mit Katholizismus überhaupt nichts am Hut. Den finde ich nicht einmal wirklich sympathisch.

Nun mußte ich beim Lesen dieses Buches erneut feststellen, daß ich mit den buddhistischen Lehren irgendwie nichts anfangen kann. Ich verstehe zwar, daß dies eine Welt der Erscheinungen ist, welche vergänglich und damit eine Illusion ist, ich verstehe auch, daß das Anhaften an diese Erscheinungen die Ursache für Leiden ist, nur die Schlußfolgerung daraus will mir nicht in den Kopf. Ich meine, auch wenn ich weiß, daß Träume Schäume sind, so genieße ich doch trotzdem gerne schöne Träume und möchte keinesfalls Alpträume bekommen. Und wenn ich Alpträume habe und mir bewußt ist, daß es sich um einen Traum handelt, versuche alles, um den Traum zu verändern. Ein wenig erinnert mich das alles an die Dissoziation in der Psychotherapie, nur daß man sich von absolut allem dissoziert. Dissoziation kann zwar manchmal hilfreich sein, aber auf Dauer auch etwas dröge. Und mir entzieht sich der Sinn, warum sich die vielen Seelen ständig inkarnieren, nur zu dem Zweck zu erkennen, daß alles Maya ist und sie sich davon befreien müssen. Das würde ja bedeuten, wenn die Seelen die Ebenbilder des Schöpfungsbewußtseins, Gottes (oder wie auch immer genannt) sind, daß a) Gott selbst noch nicht erwacht ist, also noch nicht in vollständiger Kenntnis seiner wirklichen Wesensnatur ist, und alle diesen Seelen daran arbeiten, Gott, bzw. das Schöpfungsbewußtsein zu befreien, oder b) daß Gott auf die Erleuchtung sch... und einfach weiter schöpft. Vielleicht weil ersiees ein Künstler ist, vielleicht aber auch, weil ihmihr langweilig ist oder vielleicht, weil es sich bei dem Schöpfungsbewußtsein um einen aus der Kontrolle geratenen Dominoeffekt handelt und niemand in der Lage ist, diesen wieder aufzuhalten, außer die Geschöpfe selbst, indem die Dominosteine sich einfach weigern umzufallen. So gesehen sind die Erleuchteten dieser Welt, die darauf wert legen, nicht mehr inkarniert zu werden, derjenige Teil des Schöpfungsbewußtseins, welcher sagt: "Das ist doch alles Mist, ich habe keinen Bock mehr." Das kennt man ja von Künstlern auch, wenn sie die Erkenntnis der Unvollkommenheit ihres Werkes überfällt. Aber außer a) das Handtuch hinzuwerfen, gibt es doch noch einige andere Möglichkeiten, z.B. b) weiter zu üben und auf Fortschritt zu hoffen, c) die Unvollkommenheit zu lieben oder d) alles zu zerstören und ganz neu zu beginnen.

Und dann diese ganz rührende Kindheitsgeschichte des Meisters, als er einen Fisch getötet hat, um in dessen Inneres zu schauen. Später in seiner Lehrzeit hatte er einen Traum, daß er als Fisch wiedergeboren werde und auf einmal sah er den toten Fisch überall um sich herum. Er begann ein Mantra zu rezitieren, welches er dem Fischlein widmete, und als er es eine Million mal rezitiert hatte, war der Fisch verschwunden und sein Karma anscheinend gereinigt.
Falls das mit dem Karma wirklich so einfach funktioniert, verstehe ich auch die Wachstumsraten der Mückenpopulationen (ok, außer in diesem Jahr), und man denke nur an die vielen Mikroben und Bakterien, die Tag für Tag feige getötet werden! Kann ich also umgekehrt davon ausgehen, wenn ich als Mensch wiedergeboren werde, habe ich im vergangenen Leben vielleicht als Mikrobe Menschen getötet? Irgendwie erscheint mir dieses ganze Konzept doch etwas fragwürdig, zumindest, wenn es so offensichtlich sein sollte. Aber vielleicht ist diese Geschichte ja eher ein Beispiel dafür, daß bestimmte Glaubensvorstellungen paranoide Ängste schüren können, und das auch im Buddhismus. Über die Beschreibungen der buddhistischen Hölle schweige ich hier lieber.