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Montag, 4. Juli 2016

Kreide, Erde und Wasser

So wie dieses Päckchen würde ich mir die Glossybox wünschen, also in ungefähr. Das ist wahrhaft glossy und echter Luxus. Ich habe bei den Inselseifen eingekauft, hauptsächlich deshalb, weil ich bald wieder ein Geburtstagsgeschenk für meine Mutter brauche. Da ihr letztens während ihrer Magenverstimmung die Heilerde gut half, die ich ihr mitbrachte und sie chronisch unter Sodbrennen leidet, dachte ich mir, ich schenke ihr eine Zusammenstellung aus Rügener Heilkreide, die man innerlich und äußerlich anwenden kann, dem Rügener Kreidebalsam, den ich selbst bereits in groß benutze und der den Gelenken sehr gut tut, sowie zwei Rügener Inselseifen und sie bekommt off topic noch ein Glas Karl's Erdbeermarmelade dazu, die sie gerne ißt.

Für mich selbst habe ich ebenfalls eine Tüte Rügener Heilkreide bestellt, denn nachdem ich das Buch "Gift auf unserer Haut" gelesen habe, bekam ich Lust, mich nur noch mit Erde und Kernseife zu waschen. Deshalb wollte ich mal ausprobieren, ob man sich aus Kreide, Heilerde und vielleicht auch ein wenig Zeolith eine Art Duschpulver zusammenstellen kann. Mein Badezimmer sieht inzwischen ein bißchen aus wie ein Alchemisten-Labor, was aber noch inmitten der üblichen Kosmetik untergeht. Auffallen würde es erst, wenn die übliche Kosmetik völlig weg wäre. Und wahrscheinlich wäre das auch ziemlich cool, wenn dort nur noch Kreide, Erde und Seife herumsteht. So eine Art Zen-Badezimmer paßt ja besonders gut in winzige Naßzellen wie meine. Dazu wird es aber nicht kommen, denn ich verwöhne mich immer noch mal ganz gerne mit Duft und dekorativer Kosmetik. Ich werde das sicher nicht fanatisch betreiben, aber ich merke ja selbst immer wieder anhand der basischen Bäder, daß dies eigentlich die beste Pflege ist und alles andere Gedöns wie Cremes usw. überflüssig macht. Ich habe mir auch mal vorgenommen, keine Kosmetik in Plastikbehältnissen mehr zu kaufen. Das schaffe ich aber ebenfalls nicht hundertprozentig. Selbst der gute Rügener Kreidebalsam kommt in Plastiktube. Wahrscheinlich könnte man sich den auch selbst in einer Glasdose anrühren, aber wenn ich selbst koche, backe und dann noch meine eigene Kosmetik anrühre oder gar Seifen siede, wird das ein 24-Stunden-Job. Da kann ich dann alle anderen Hobbies von mir an den Nagel hängen und sooo gerne mache ich das dann doch nicht. Ich persönlich würde mir ja wünschen, daß man pure und gute Dinge an jeder Straßenecke kaufen könnte. Aber auch wenn sich das Angebot durch den Bio-Boom etwas gebessert hat, bekommt eigentlich immer noch an jeder Straßenecke fast ausschließlich Müll. Denn selbst Bio ist nicht immer rein und sogar die üblichen Kernseifen, die man kaufen kann, enthalten unerwünschte Zusätze. Ich habe bisher nur eine einzige griechische Kernseife gefunden, die ausschließlich aus Olivenöl, Meersalz, Wasser und Soda hergestellt wird. Die Alepposeifen findet man auch immer noch, obwohl dort alles in Schutt und Asche liegt. Das ist wohl der Altbestand.



Doch zurück zu den Inselseifen. Da ich Seifen liebe, kam ich natürlich nicht umhin, einige zu kaufen. Auch bei den Inselseifen gibt es solche und solche. Also Seifen, die entweder purer sind oder doch künstliche Inhaltsstoffe haben. Aber die Inhaltsstoffe sind immer genau angegeben und ich habe mich mehr an die natürlicheren gehalten.
Ich kaufte jeweils zweimal für meine Mutter und mich die Kreide-Moorseife pur mit Heilkreide, Naturmoor, Aprikosenkernöl und Mangobutter und die Göttin Hertha-Seife mit Mangobutter, Mandelöl und Ringelblumen. Weiteren Waschvorrat holte ich mir mit der Blauen Ostseebrise, eine Seife, die Seeduft verspricht, mit der Aphrodite-Stutenmilch-Seife und der Froschkönig-Seife mit Jojobaöl, Seidenprotein und grünem Mangoduft. Dazu kommen zwei Haarseifen, die eine mit Salbei, Zitrone, Brennessel und Aloe Vera für kräftige Haare und die Volumen-Seife mit Kokosnuß und Limette. Eine Herzseife erhielt ich außerdem als Geschenk. Und in der weißen Dose befindet sich ein Hautpulver mit Kreide und Zeolithen, das bei Neurodermitis und unreiner Haut helfen soll. Das ganze Zimmer duftet gerade nach diesem Päckchen, herrlich.

Inselseifen

Sonntag, 3. Juli 2016

Der Blumentopf

geht jetzt wieder seiner normalen Berufung nach.

Topf

Und ich habe ein wenig getanzt. Leider kann ich mich gerade sehr schlecht konzentrieren. Anders als früher in der Schule, wo es nichts ausmachte, die ganze Zeit aus dem Fenster zu gucken, merkt man beim Tanzen sofort, wenn ich abdrifte. Zur Zeit vermurkse ich jede Choreo und habe auch nicht viel Ausdauer dabei, mir neue Choreos anzueignen. Stattdessen switche ich dann schnell in mein eigenes Tanzen. Das funktioniert immer, auch wenn ich mit dem Kopf gerade woanders bin. Bei dem nachfolgenden Song juckt es einen geradezu, spontan zu tanzen.



Irgendwie kommt es mir vor, als würde sich mein Gehirn gerade neu formatieren. Aber egal, Hauptsache die Hose ist hip. Ich habe jetzt ebenfalls so eine neumodische Baggystyle-Hose, die man dauernd in Zumba-Videos sieht. Über ihre Ästhetik kann man sich ja streiten, aber zum Tanzen finde ich sie enorm praktisch. Nur der riesige Reißverschluß klappert beim Hüpfen. Da ich die Musik nicht übermäßig laut aufdrehe, nervt das etwas. Vielleicht sollte ich das Teil festnähen.

Hose

Samstag, 2. Juli 2016

Abschiede

Die Tauben sind weg und machen nur noch selten mal am frühen Morgen einen Abstecher zum Balkon. Zumba ist vorbei oder wie schon die weisen Alten wußten: Ist die wilde Raubmaus aus dem Haus, tanzt die Stubenkatze nicht mehr auf dem Tisch. Und ein Abschiedsbrief, den ich eigentlich nicht schreiben möchte, liegt mir schwer im Magen. Denn was schreibt man jemandem, der stirbt? Eine Bekannte meiner Eltern, die in diesem Jahr achtzig Jahre alt geworden ist und mir aus den vielen feucht-fröhlichen "Schneegestöber"-Nächten bei uns zu Hause selbst gut bekannt ist, wirkte bisher immer noch sehr agil und gesund. Im Frühjahr ging sie wegen Bauchbeschwerden zu ihrer Hausärztin. Diese schickte sie ins Krankenhaus, weil eine Gallengangsreinigung gemacht werden sollte. Bei der Gallengangsreinigung wurde ein Tumor gefunden und es hieß, es müßte eine Op stattfinden um abzuklären, ob der gut- oder bösartig ist. Der Bauch wurde aufgemacht und gleich wieder zu, weil alles bereits voller Metastasen war. Seltsamerweise fanden sie aber keinen Ursprungstumor. Sie haben sie auf den Kopf gestellt, aber diesen nicht gefunden. Das wundert mich ein bißchen, weil ich glaubte, daß man an den Zellen der Metastasen feststellen kann, aus welchem Organ diese stammen. Sie haben ihr gesagt, sie soll in ein Hospiz gehen. Das will sie aber nicht. Sie hat stattdessen einen ambulanten Hospizdienst, ist jetzt aber dabei, Dinge aus ihrem Besitz als Andenken zu verschenken. Ich wurde von ihr mit zwei handgetöpferten Schalen eines Künstlers bedacht. Daß mich das auf besondere Weise betroffen macht, die mir die Worte verschlägt, liegt vielleicht daran, daß ich auf doppelte Weise betroffen bin und mich selbst wie in einer Warteschleife fühle. Sie dagegen nimmt es relativ gelassen. Da sie in den letzten acht Jahren um ihren Mann getrauert hat, nimmt sie es anscheinend als eine Art Familienzusammenführung und sagt immer: "G. ruft mich." Außerdem ist sie sehr gläubig, zumal ihr Mann Theologe und der Studienfreund meines Vaters an der Theologischen Fakultät war. Ich persönlich habe dazu eine ganz andere Meinung. Solch ein Siechtum würde ich noch nicht einmal meinen Feinden wünschen, geschweige denn den Menschen, die ich liebe. Deshalb würde ich auch nicht davon ausgehen wollen, daß mir von einem geliebten Menschen so etwas zugemutet wird. Aber dies werde ich ihr natürlich nicht schreiben. Mich kotzt diese Krankheit einfach nur an. Vielleicht liegt es daran, daß ich so sensibilisiert dafür bin, daß ich alles inzwischen wirklich wie eine Epidemie empfinde. Jedenfalls finde ich nicht mehr normal, was ich um mich herum wahrnehme. Für jeden kleinen Virus wird ein riesiger Aufwand betrieben, um mit Impfstoffen den Reibach zu machen, aber hier passiert nichts, absolut nichts. Da stimmt doch etwas nicht.


Mittwoch, 29. Juni 2016

König Nagebart

In unserer Firma gehört es zum guten Ton, sich einen jüngeren Geliebten zu suchen und diesen mit allerlei Aufträgen herumzuschicken, welche stets eifrig von jenen ausgeführt werden. Ich gehöre allerdings zu denen, die keinen jüngeren Geliebten haben, und einige Kolleginnen wollen mir deshalb während einer Betriebsfeier unter die Arme greifen. Sie lesen mir von einer großen Übersicht, auf welcher alle Mitarbeiter inklusive eines Fähnchens, welches ihren Herkunftsstaat bezeichnet, aufgelistet sind, jene Namen vor, die noch frei sind und von denen sie meinen, daß Interesse an mir bestünde. Ihr Favorit ist dabei "König Nagebart", der aus einem Land namens "Ethienne" kommt. Allerdings wissen Insider, daß er eigentlich in Wahrheit aus Berlin stammt. Ich bin König Nagebart nicht abgeneigt, denn er ist mir selbst bereits als sehr ansprechend aufgefallen.

Montag, 27. Juni 2016

Das Kommunions-Seminar

In einem Laden kaufe ich mit meiner Bekannten vom Zumba zwei Haushaltsgeräte ein, die irgendetwas herstellen können. Gleichzeitig befinden wir uns auf dem Weg zu einem Kommunions-Seminar. Dazu wartet extra ein Bus auf uns, in den wir einsteigen und der uns zu einem Ort am Rande von Berlin bringt. Er biegt in eine dunkle, mittelalterlich anmutende Hofeinfahrt ein und hält dort. Doch zu den Seminarräumen müssen wir noch über den ausgedehnten Hof, der eigentlich ein Kirchplatz ist, laufen. Dabei passieren wir die Kirche, die etwas höher liegt, von einem Gitter umschlossen und von hohen alten Bäumen umstanden ist.

In meinen Armen trage ich meine Katze, die ganz ruhig schläft. Doch plötzlich wacht sie auf, sieht die Bäume und schlüpft mit einem spontanen Sprung aus meinen Armen, flitzt durch das Gitter hindurch und wie ein Eichhörnchen einen der Bäume hinauf. Der dicke Stamm gabelt sich in der Höhe in zwei dünnere Stämme und es macht den Anschein, als wolle sie auch noch auf einen der gegabelten Stämme klettern. Ich denke bei mir: "Na toll, will sie jetzt den ganzen Baum hinaufklettern? Dort kriege ich sie nicht mehr." Sie ist schon ein Stück den gegabelten Stamm hinaufgeflitzt, da passiert etwas. Sie bekommt Panik, vielleicht aus Angst vor ihrer eigenen Courage, und läßt sich aber zum Glück fallen, so daß ich sie aufsammeln kann. Sie sieht jetzt viel kleiner aus, wie eine kleine schwarze Eidechse, und schreit mit angstgeweiteten Augen, aber nicht wie eine Katze, sondern mehr wie ein Kind. Ich nehme sie wieder auf den Arm und sage ständig beruhigend: "Alles ist gut."

Die anderen inklusive C. sind schon weiter zum Seminarraum gegangen. Ich muß diesen nun selbst finden. Hinter der Kirche treffe ich auf ein sehr modernes Gebäude, einem Einkaufscenter ähnlich, mit vielen Glastüren und Gängen. Auf gut Glück gehe ich durch eine Glastür in einen Gang hinein und sehe in einem Zimmer eine Frau. Sie trägt eine Nonnentracht und eine Brille. Ich frage sie, wo das Kommunions-Seminar stattfindet und sie beschreibt mir den Weg. Etwas an ihrer Nonnentracht ist irgendwie anders als gewöhnlich. Ich bin aber so mit der Wegbeschreibung beschäftigt, daß ich nicht herausfinde, was der Unterschied ist. Vielleicht liegt es daran, daß sie mehr grau als schwarz ist und damit irgendwie lichter wirkt.

Auf der Suche nach dem Seminarraum will ich erst eine Rolltreppe hinauf, doch bemerke neben mir einen gläsernen Raum, in dem viele Leute sitzen, aber auch stehen. Vielleicht ist es ja schon dieser? Aufmerksam suche ich durch das Glas nach C. und sie sitzt tatsächlich an einem der Tische und schreibt fleißig mit. Na gut, dann bin ich wohl hier richtig. Ich quetsche mich also noch in den kleinen Raum, muß aber wie einige andere stehen bleiben, da es keinen Stuhl mehr gibt. Nur auf einem Schemel mit einer Tasche finde ich noch Platz, um meine eigene, schwere Tasche abzustellen. Nebenbei höre ich, wie der Seminarleiter über Häftlinge redet, was mich etwas wundert, aber ich kenne ja den Zusammenhang nicht. Ich beschließe jedoch, falls ich hier die ganze Zeit stehen muß, bald wieder zu gehen. Zum einen weil ich dazu keine Lust habe und zum anderen, weil es dann sowieso keinen Sinn für mich macht, da ich eh nichts mitbekomme.
Vielleicht bin ich schon gegangen, jedenfalls am Ende des Traumes bin ich damit beschäftigt, in kleinen Döschen wie in einem Labor irgendwelche Stoffe zusammenzurühren und finde, daß mir das ziemlich viel Spaß macht.

Freitag, 24. Juni 2016

In der Sonne

läßt es sich bei dieser Hitze wirklich am besten aushalten, zumal sie bei mir ja sowieso erst ab nachmittags herum kommt. Aber wenn ich im schattigen Zimmer bleibe, ist es kaum weniger warm, dafür drückender und ich werde immer ganz dumpf im Kopf. In der Sonne schwitze ich zwar mehr, aber ich fühle mich nicht dumpf und mit einem kalten Fußbad und Eis läßt es sich ertragen. Nur eine fette Spinne leistet mir nun Gesellschaft. Anscheinend hat sie sich erst hervor getraut, als die Tauben weg waren. Kluges Mädchen!
Ich bin jetzt sehr hellhörig der Taubenkommunikation gegenüber und fühle mich dabei ein bißchen wie ein Abhörspitzel. Wenn ich Taubenrufe wahrnehme, ist darauf auch oft das Fiepen von Taubenjungen aus dem Baum vor meinem Balkon zu hören. Ob es nur eines oder zwei sind, kann ich aber nicht feststellen. Dann klingt Flügelschlagen der Taube in Richtung des Fiepens herüber. Manchmal klingt aber auch ein Taubenruf aus einem Baum, dann ein Taubenruf aus einem zweiten Baum und schließlich ein Taubenruf aus einem dritten Baum und ich denke: "Hä? Wer ist das denn jetzt?"

Da man bei der Hitze ja nicht viel machen kann, hing ich wieder ein bißchen auf Youtube herum, allerdings weniger in Bezug auf Zumba als vielmehr auf Tiervideos. Das nachfolgende Video fand ich ziemlich erstaunlich, in dem Vogelkinder einem Geschwister helfen, und ich frage mich, ob die Vogeleltern ebenso so gehandelt hätten, hätten sie nur diesen einen Sprößling gehabt. Wenigstens ist das mal ein Tierfilm, der glücklich ausgegangen ist.



Aber auch dieses Video ist ziemlich bemerkenswert.

Donnerstag, 23. Juni 2016

Das Nest ist leer.

Als ich früh um vier Uhr einmal kurz ins Nest schaute, war das Taubenjunge noch da. Aber irgendwann am frühen Morgen muß es die Warterei satt gehabt und sich aus dem Staub gemacht haben. Um neun Uhr war das Nest leer. Das ging alles ziemlich schnell, viel schneller als bei Tauben angegeben. Aber vielleicht muß halt bei Wildtauben alles schneller gehen, selbst wenn sie noch nicht selbst picken können.
Am Vormittag machte ich erstmal den Balkon sauber. Jetzt brauche ich nur noch Blumen für den leeren Topf und habe wieder den Balkon ganz für mich alleine. Irgendwie hat es sich so eingeschliffen bei mir, daß ich beim Betreten des Balkons vorsichtig links um die Ecke schaue. Wenn ich dann den leeren Topf sehe, fällt mir erst ein, daß es keinen Grund mehr gibt, vorsichtig um die Ecke zu schauen. Während des Aufräumens bekam ich mit, wie eine Taube von einer Krähe gejagt wurde, nachdem es im Baum ziemlichen Rabbatz gab. Es könnte eine junge Taube gewesen sein. Tja, da draußen ist eben alles viel feindlicher als bei mir. Macht es gut Ptero & Dactylus und führt ein hoffentlich glückliches Taubenleben, auch wenn dieses oft gefährliich und aufregend ist. Vergeßt nur nicht das Reptil in euch, wenn es brenzlig wird!

Balkon

Mittwoch, 22. Juni 2016

Seifenblasen und Geplapper

Die im Nest verbliebene Taube haben die Eltern aber wirklich darben lassen. Den ganzen Tag kam niemand vorbei. Sie knabberte an den Fuchsien und fiepte schließlich mich an, als hätte ich Futter für sie. Aber sie ist ja noch nicht einmal in der Lage selbst zu picken. Deshalb mache ich mir auch Gedanken wegen des verschwundenen Geschwisters, denn wenn es tatsächlich geschafft hat, irgendwohin zu fliegen, braucht es trotzdem noch die Eltern, die es füttern. Bei den Amseln, las ich, soll das sogar funktionieren. Die finden ihre ausgebüxten Jungen auch über weitere Entfernungen und füttern sie dann am Boden weiter.
Gegen 17 Uhr schließlich ließ sich doch ein Elternteil zu einer kurzen Fütterung herab, war jedoch schnell wieder verschwunden. Schon doof, wenn man ganz alleine im Nest hockt, sogar nachts, Hunger hat und sich die Familie kaum mal blicken läßt. Zur Ablenkung pustete ich ihr ein paar Seifenblasen und redete mit ihr. Sie schaute mich aufmerksam an und bewegte immer den Schnabel, so als würde sie mein Reden nachahmen. Schließlich machte ich nur noch Bewegungen mit dem Mund, worauf sie mit dem Schnabel antwortete und so führten wir eine gepflegte Unterhaltung. Ich weiß allerdings nicht genau worüber. Irgendwann waren ihr wohl die Beine eingeschlafen. Deshalb stand sie auf und streckte ein Bein wie eine Balletttänzerin graziös nach hinten aus. So langsam, wenn diese gelben Flausen nach und nach alle ausfallen, sieht sie auch richtig hübsch aus. Erneut wurde außerdem ein kurzer Ausflug in die Fuchsien gemacht.

Eine Taube

sitzt allein im Nest und macht keine Anstalten, es zu verlassen. Von den Eltern ist seit gestern aber auch nichts mehr zu sehen. Ebenso wenig von der ungeduldigen Geschwistertaube. Gestern nahm ich mit beiden noch ein paar Filme auf. Zuerst filmte ich, wie die eine Taube immer weggenickt ist. Wenn sie beim Schlafen leicht ihren Schnabel öffnen, sehen sie ja ein bißchen aus wie Gonzo. Sie haben auch einen schönen weichen Airbag zum Schlafen. Danach wurde erneut ein Ausflug in die Fuchsien unternommen. Und zweimal war die Fütterung im Anmarsch, allerdings sind die Elterntauben wieder weggeflogen, weil ich mich gerade auf dem Balkon befand. Und dann diese vorwurfsvollen Blicke von oben herab, nach dem Motto: "Verschwinde endlich, damit wir unser Essen kriegen!"







Dienstag, 21. Juni 2016

Na sowas...

da sitzt doch plötzlich nur noch eine Taube im Nest! Dabei wäre es nach den theoretischen Angaben erst frühestens Ende Juni die Zeit, daß sie flügge werden, bei sechs Wochen sogar erst Mitte Juli. Da hat es wohl jemand sehr eilig gehabt. Ich hoffe zumindest, daß nichts anderes der Grund für das unerwartete Verschwinden ist.

Hier waren es noch zwei:

Taubennest12

Phantomschmetterling und Tauben

Anscheinend halluziniere ich wirklich manchmal kurz nach dem Aufwachen. Ich hatte das ja schon einmal mit einer Phantomspinne, in der letzten Nacht war es ein Schmetterling, allerdings gleich zweimal. Nachdem ich zehn Minuten lang beim Fernsehen eingenickt war, öffnete ich die Augen und sah einen Schmetterling genau in der Kante zwischen Decke und Wand sitzen. Dann schaute ich kurz weg und er war spurlos verschwunden und so ein Schmetterling ist ja nicht gerade klein. Danach schlief ich einige Stunden, wurde früh um fünf Uhr wach und sah den Schmetterling an der Decke herumflattern. Doch als ich kurz wegschaute war er erneut spurlos verschwunden. Ich suchte das ganze Zimmer ab ohne etwas zu finden. Das kann also nur zweimal eine Halluzination gewesen sein. Das finde ich ziemlich ungewöhnlich.

Bei den Tauben ist genau das eingetreten, was ich bereits befürchtete. Die eine Jungtaube lehnte sich beim Knabbern an den Fuchsien zu weit aus dem Fenster Nest und purzelte in den Fuchsientopf. Dort walzte sie sich bis zum anderen Ende, wo sie bemerkte, daß sie doch noch nicht fliegen kann und wieder zurückwalzte bis die Fuchsien alle platt waren. Zum Glück schaffte sie aber den kleinen Sprung zurück in das Nest. Am Abend aß ich Erdbeeren auf dem Balkon und schob mir jede rote Erdbeere schön langsam in den Mund. Da wurden die hungrigen Hälse immer länger! Allerdings nicht lange. Schließlich beschlossen sie, mich zu ignorieren.

Taubennest11

Sonntag, 19. Juni 2016

Cheap Thrills

Heute hatte ich mal wieder Gelegenheit, meine Energie anderweitig zu verschwenden und probierte drei neue Zumba-Choreos aus, die ich mir schon vor einiger Zeit ausgeguckt hatte und jetzt auch auf meine Pinnwand übernommen habe. Das Tanzen auf den Knien im mittleren Video ist etwas grenzwertig, da ich nicht einmal beim Yoga locker auf dem Teppich knien kann ohne blaue Flecken zu bekommen. Deshalb meide ich knien entweder oder benutze in Ausnahmen die Yogablöcke, was aber auch nicht so viel bringt. Wenn ich die Choreo öfter tanzen wollte, bräuchte ich wohl Knieschützer.





Taubenleben

So langsam sehen Ptero und Dactylus wirklich wie Vögel aus und bei Windstößen breiten sie sofort ihre Flügel aus, als würden sie bereits spüren, wie der Wind ihre Schwingen trägt. Sie wirken auch leicht ungeduldig, als würden sie es kaum erwarten können, selbst endlich wegzufliegen. Manchmal können sie aber auch kaum die Fütterung erwarten. Dann fiepen sie wie kleine Piepmätze, während die Elterntaube Geräusche macht, die klingen als würde sie aufstoßen. Vielleicht tut sie das auch, denn bei der Fütterung hängen ihr beide Bälger fast einschließlich des Kopfes gleichzeitig bis sonstwohin im Hals. Deep Throat ist gar nichts dagegen. Die Taubeneltern wirken dabei eher etwas angepisst und manchmal flattern sie so plötzlich wieder weg, um sich in Sicherheit zu bringen vor ihren aufdringlichen Jungen, daß heute zum Beispiel die Taube das eine Junge fast mit ihren Flügeln aus dem Nest geschubst hätte. Dieses konnte sich gerade noch rechtzeitig festklammern. Wenn die Eltern keine Lust haben, daß ihnen der Nachwuchs im Hals hängt, setzen sie sich in sicherer Entfernung irgendwo nieder und die Kleinen knabbern frustriert an meinen Fuchsien herum. Eines wäre dann auch fast noch in die Fuchsien gefallen, weil es schon so weit aus dem Nest marschiert war, daß es nur noch auf ein paar Zweigen hing.

Ich zeigte ihnen heute Puschel und sofort mutierten sie wieder zu zischenden, klappernden und schnappenden Reptilien. Ich glaube, sie kennen Katzen, obwohl sie noch nie eine gesehen haben. Wahrscheinlich steckt das in den Genen. Natürlich konnten sie nicht wissen, daß Puschel nur eine Stoffkuschelkatze ist. Manchmal kann ich ganz schön gemein sein, fürchte ich. Abends genossen wir die restliche Sonne. Wenn ich auf dem Balkon sitze, haben sie sich an mich gewöhnt, allerdings werde ich genauestens vom Nest aus beäugt. Anscheinend hat sich die eine Taube nicht getraut zu schlafen, war aber hundemüde, denn während sie mich vom Nestrand aus im Auge behielt, fielen ihr die Augen zu und ihr Kopf knickte plötzlich zur Seite, wovon sie wieder wach wurde.

Taubennest9

Taubennest10

Taubennest5

Taubennest7

Taubennest8