Alien
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Mittwoch, 19. Juli 2017

Ich komme um.

Kurz vor Mitternacht und zu meinem Balkon steigen herrliche Düfte von - ja, was eigentlich? Rührei, Speck, beidem? Jedenfalls möchte ich etwas abhaben. Zwar hatte ich bereits eine riesige Portion Spaghetti, doch jetzt habe ich trotzdem Hunger. Aber sehr viel angenehmer als Rauch.

...

In einer Zeit wird der Radioapparat nahezu in jeder Wohnung sein, wie heute das elektrische Licht und das Telephon. Internationale Gesellschaften von gigantisch-finanzieller Struktur werden die ganze Erde mit 'Material' versorgen. Jeder Abonnent bekommt sein Programm, das wiederholt wechselt, alles der Zeit Mitteilenswerte umfaßt und dem Gehirne des gehorsamen Abonnenten hineindiktiert wird. London, Paris, Berlin, Neuyork usw. versorgen den Menschen 24 Stunden täglich mit allem, mit Opern, Operetten, Musik aller Art, mit Sketchs, Humoresken, Witzen, mit fernphotographierten Kinostücken (die durch das gesprochene Radiowort ergänzt, Theaterersatz sein werden), mit Reisebildern, Entdeckungen aus dem experimentell-naturwissenschaftlichen Gebiet und endlich mit allen sonstigen aktuellen Ereignissen des Tages und der Woche. Kürzere literarische Werke mit stark humoristischem oder grell sentimentalem Inhalt wird man auch zu hören bekommen, denn die gebotenen geistigen Genüsse werden auf Kürze, starken Effekt, anschauliche und leichte Verständlichkeit berechnet sein...Es wird so kommen, weil es so kommen muß; und es ist gut, daß es so kommt; Denn einmal wird die Menschheit Ekel vor der Maschine, die den Geist und die Persönlichkeit erschlägt, bekommen...Dann wird das Radio durch das Denken vernichtet werden.
(Der Radiodenker, aus dem Steglitzer Anzeiger vom 22. 01. 1925)

(Wenn der wüßte!)

Dienstag, 18. Juli 2017

Zehn

Klimmzüge. Nicht schlecht für den Anfang. Allerdings mogel ich. Es sind keine ganzen Klimmzüge, sondern nur halbe und diese auch nur mit den Zehen des linken Fußes abgestützt auf der Gartenbanklehne. Komische Stimmung heute. Magnetstürme!? Aber besser komische Stimmung als Kopfschmerzen.

Sonntag, 16. Juli 2017

Yoga und anderer Sport

Irgendwie finde ich es ja witzig, daß immer wenn ich von unten vollgequalmt werde, es garantiert und jedes Mal am nächsten Tag regnet. Das ist mir jetzt mehrfach schon aufgefallen. Es ist, als würde der Rauch den Regen erst auslösen und die Wolken impfen. Für mich ist das gut, weil ich dann nicht dauernd zur Balkontür rennen muß, um sie auf- oder zuzumachen, da ich sie selten an normalen Sommertagen länger offen lassen kann. Das ist sozusagen mein neuer Sport. Immer auf dem Sprung. Bei Regen kann man dann mal entspannen und Luft holen. Früher hatte ich die Balkontür 24 Stunden am Tag offen. Also wer sich über den vielen Regen beschweren will - meine Nachbarn sind schuld!
Heute habe ich das erste Mal nach bestimmt mehr als zwei Monaten wieder Yoga geübt. Erstaunlicherweise hat sich an meiner Beweglichkeit kaum etwas geändert, bzw. fast nicht bemerkbar. Allerdings habe ich vergessen, wie das wilde Ding geht, ich mußte erst überlegen und rumprobieren. Und mein Bauchfett tut immer noch weh, so wie Sonnenbrand. Es dauert verdammt lange bis das geheilt ist. So langsam könnte ich eigentlich auch wieder ein paar Tanzschritte wagen. Dieser Sommer ist ja direkt prädestiniert dafür. Aber es ist tatsächlich so, daß man sich irgendwann daran gewöhnt, nichts mehr zu machen, während einem am Anfang etwas fehlt und es direkt zu Entzugserscheinungen kommt. Im Grunde fehlt mir auch jetzt etwas, nämlich das Gefühl, ich selbst zu sein. Merkwürdigerweise fühle ich mich beim Tanzen am meisten wie ich selbst - wie kann das sein? Aber trotzdem gewöhnt man sich daran, um so mehr, je mehr die Erinnerungen verblassen. Dazu kommt, daß die ganzen ungelösten Probleme und unbearbeiteten Baustellen mir enorm Energie abziehen. Natürlich könnte ich auch einfach verdrängen statt darüber nachzugrübeln, aber im Moment funktioniert das nicht. In den vergangenen Jahren schon. Entweder einfach treiben lassen und gar nichts machen oder eine Krise kriegen, weil ich mich nicht entscheiden kann, andere Varianten gehen anscheinend bei mir nicht. Doch daß es nie zu spät ist zum Tanzen, zeigt dieser Artikel über eine 102jährige Tänzerin. Da kann man ruhig mal Pause machen und später wieder einsteigen. Allerdings muß man erstmal 102 werden. Doch wenn man mit 102 noch tanzen kann, könnte das Altwerden vielleicht sogar Spaß machen. Jedenfalls mehr, als wenn man nur noch in die Windel macht.

Freitag, 14. Juli 2017

Fundstücke und Entscheidungsübernahme

Am Mülltempel fand ich heute zwar keinen Emaillekochtopf, aber dafür eine ganze Tüte voller blühender, lebensfähiger Geranien. Vielleicht will jemand verreisen und dachte sich, zu Hause gehen die eh nur ein. Ich habe sie gleich mitgenommen und werde sie als Ersatz für die Stiefmütterchen pflanzen, die inzwischen nicht mehr blühen. Geranien sind eigentlich nicht so mein Fall seit ich einmal bei einem Ferieneinsatz in der GPG mit einem Ministaubsauger aus jeder einzelnen Blüte den Blütenpollen zur Bestäubung absaugen mußte. Und das waren nicht nur ein paar Geranien, sondern riesige, meterlange Gewächshäuser voll. Aber dafür können ja die Geranien nichts, daß sie erst in Gewächshäusern gezogen werden und dort nicht in den Genuß von Bienen oder Hummeln kommen, bevor sie einen Platz irgendwo auf einem Balkon ergattern. Und einem geschenkten Gaul schaut man nicht ins Maul.

Weiterhin fand ich einen Brief im Briefkasten von der Schönheitsklinik. Eigentlich wollten sie mir noch einmal einen Kostenvoranschlag schicken und die Chefärztin rief mich an, weil sie ja schon einmal einen geschickt hatten, den ich aber nie aufmachte, weil ich mir die Fotos nicht anschauen wollte und dann vermüllt habe, da ich mich nicht entscheiden konnte. Nun hat sie aber anscheinend beschlossen, das alles gleich selbst in die Hand zu nehmen und hat von sich aus den Kostenvoranschlag zur Krankenkasse geschickt, aber mit vollem Programm, sogar inklusive Straffung und Anpassung, was ich woanders machen lassen wollte. Ich bin ja mal gespannt, was die Krankenkasse dazu sagt. Sollten die mit allem einverstanden sein, wäre es wahrscheinlich blöd, diesem Plan dann nicht zu folgen, obwohl ich immer noch bei einigen Sachen Bedenken habe. Doch obwohl man mir im Grunde schon die Entscheidung abnimmt, habe ich eigentlich nicht das Gefühl, die machen das nur, weil sie so dringend meine Ops und mein Geld brauchen, zumal zu dieser Klinik Leute aus dem gesamten Bundesgebiet anreisen, wie ich feststellen konnte.

Donnerstag, 13. Juli 2017

Metallic-Rot-Obsession, Geisterakten und Prime

Bereits seit Jahren empfinde ich die ständige Aufforderung von Amazon, doch Prime-Mitglied zu werden und den Service 30 Tage kostenlos zu testen, sehr nervig. Bisher fand ich das komplett überflüssig, zumal ich eigentlich nicht mehr wirklich gerne bei Amazon bestelle, da der Lieferservice im Gegensatz zu früher so grottenschlecht geworden ist. Doch leider führt kein Weg drum herum, wenn man auf bestimmte Nischenprodukte Wert legt, die im Umkreis oder im Netz schwer zu finden sind. Der eine Biomarkt, bei dem ich so ungefähr jedes Vierteljahr vorbeikomme, hat eben nicht alles. Doch jetzt ließ ich mich nach langem Zureden zu diesem exclusiven Prime-Club breitschlagen und startete eine Probemitgliedschaft. Ausschlaggebend war dabei, daß neuerdings ebenfalls Ebooks enthalten sind und ein sogenanntes "persönliches Radio". Einen adäquaten Ersatz für Ampya habe ich ja noch nicht gefunden. Die Realität ist allerdings ernüchternd. Unter den einigen hundert Ebooks sind gerade mal so viel, wie ich an einer Hand abzählen kann, die mich auch nur entfernt interessieren. Der Service, Zeitungen und Zeitschriften kostenlos als Epaper zu lesen, ist zwar ganz nett, aber hier ist das Angebot ebenfalls nicht überwältigend und man kann diese Teile tatsächlich nur auf dem Tablet oder Phone, aber nicht am PC lesen. Was dieses "persönliche Radio" betrifft, so ist das doch arg übertrieben. Es handelt sich lediglich um vordefinierte Radiosender mit bestimmten Genres, Künstlern oder Anlässen, aber das Schöne an Ampya und einem echten persönlichen Kanal war ja, daß man alle Genres und Künstler miteinander in jeder gewünschten Relation mixen konnte. Auch bei der Lieferung habe ich bisher keinerlei Verbesserungen bemerkt. Inzwischen machte ich einige Bestellungen, aber ich habe bisher keine einzige am gleichen Tag bekommen, ja nicht einmal am nächsten Tag, obwohl damit geworben wird. Nun stört mich das ja im Grunde gar nicht, ich nehme durchaus Wartezeit in Kauf, aber was mich wirklich stört ist, daß man fast ständig alles einzeln bekommt, selbst wenn man "Komplettlieferung" anhakt. Wenn man viel "Kleinkram" bestellt, ist das extrem nervig. Da passiert es, daß am Vormittag jemand bimmelt und abends ein anderer. Von Koordination merkt man überhaupt nichts, nicht anders als vorher, und sowas ist für mich kein "Premiumversand".

So passierte es heute außerdem, daß der Paketbote vier Treppen zu mir raufstieg, um mir ein kleines Päckchen mit dem Festplattenadapter zu übergeben, den ich bestellt hatte, da meine Festplatte im NAS abgestürzt ist. Den Minibackofen, den ich ebenfalls als Angebot ergattert hatte und erwartete, brachte er allerdings nicht. Na ja, dachte ich, kommt wohl wieder eine zweite Tour bei mir vorbei, doch statt dessen klingelte es eine halbe Stunde später erneut und der kleine Ausländer meinte, er hätte noch ein Paket vergessen. Diesmal schleppte er tatsächlich eine große Kiste nach oben, wortwörtlich, denn er ließ sie gleich auf dem obersten Absatz fallen und schob sie nur noch zu meiner Tür, so daß ich dachte, auweia, die muß ja richtig schwer sein! Dann palaverten wir ein wenig nett herum und ich griff nach der Kiste, wobei er sehr besorgt wirkte, ich könnte mich überheben und fragte, ob es ginge. Inzwischen hatte ich sie aber schon angehoben und wunderte mich, daß sie so leicht war. So wie er sich verhalten hatte, erwartete ich einen schweren Brocken und das Paket war sowas von leicht, ich verstand gar nicht, war er damit hat. Aber egal, darin war wie erwartet ein wunderschön metallic-roter Minibackofen passend zu meiner Küche und das Rot ist phänomenal und genau perfekt dunkel für meinen Geschmack. Nun gibt es ja Minibacköfen ab 40 EUR beim Discounter, meinen letzten hatte ich dort gekauft, und der neue hat mich jetzt etwas über 50 EUR gekostet, aber dafür ist er eben metallic-rot. Außerdem finde ich auch ganz angenehm, es macht mir aber gleichzeitig Sorgen, daß er nur eine pure Glasklappe ohne Dichtungen hat, was sich viel besser sauber machen läßt. Bei meinem alten hatte ich doppeltes Glas mit Dichtungen, aber oben mit Löchern, wo der ganze Siff immer genau zwischen die beiden Platten gelaufen ist, was man überhaupt nicht mehr sauber bekommen hat. Nun hoffe ich aber, daß beim neuen Ofen, den ich natürlich vorhabe genauso häufig wie den alten Ofen, also oft, zu benutzen, nicht zuviel Backschwaden herausziehen. Man wird sehen. Den Ofen habe ich natürlich nicht nur gekauft, weil er metallic-rot ist, sondern weil ich tatsächlich auf der Suche nach Ersatz für meinen alten, versifften war. Aber setzt mich in einen Laden mit ausschließlich metallic-roten Waren und ich kaufe alles leer, versprochen! Von dieser Obsession darf ich eigentlich keinem erzählen, sonst wird das noch gegen mich verwendet. Ich habe sogar zwei metallic-rote Mini-Taschenlampen zu Hause und immer, wenn ich im Discounter, wo es sie immer noch gibt, an dem Regal vorbeikomme, möchte ich am liebsten eine dritte und eine vierte usw. kaufen. Es ist gar nicht so einfach, daran vorbeizugehen. Allerdings kosten sie auch nur ein oder zwei Euro und sind für diesen Preis wirklich gut und sehen nicht nur schön aus.

Nun ja, was Prime betrifft, werde ich diesen exclusiven Club umgehend wieder verlassen, aber vorher noch die Videos von der Watchlist anschauen. Das Videoangebot ist recht groß, aber eigentlich ebenfalls recht wenig für meinen Geschmack. Entdeckt habe ich allerdings eine Serie "Die Geisterakten", die ein wenig wie diese US-Geisterjägerserien ist, aber nicht ganz so reißerisch und vor allem an deutschen Orten spielt. US-Schauplätze tangieren mich nur am Rande. Jedoch gerade die historischen deutschen Orte interessieren mich, besonders wenn sie dort mit alten Raubrittern ein wenig plaudern. Schade nur, daß sie fast immer nur mit der Nachtsichtbrille herumspuken laufen, da sieht man von der Umgebung nicht allzu viel. Und ein wenig ist das irgendwie auch fiese Geisterverarsche. Wenn mich dauernd jemand penetrant fragt, ob ich Hilfe brauche, aber niemals hilft, würde ich als Geist ziemlich sauer werden.

Ofen

Freitag, 7. Juli 2017

Wie kann man nur

frische Gewitterluft nach einem kräftigen Regen nicht mögen, wenn die Sonne wieder hervorkommt, die Erde dampft und duftet, alles erfrischend perlt und vibriert?
Gerade war so eine Luft nach einem Gewitter, deswegen hatte ich mal kurz die Balkontür weit geöffnet. Dann im Nebenzimmer denke ich so, irgendwie riecht es komisch, gehe ins andere Zimmer zurück, da steht schon wieder der Rauch drin. Wie dumpf und tot muß man eigentlich sein, wenn man nicht einmal so etwas genießen kann und eine Zigarette dem vorzieht?

Donnerstag, 6. Juli 2017

Stinklangweilige Betrachtungen über das Wetter

Na also! Geht doch! Im Mai, in der ersten Hitze, habe ich mich noch über diese komischen neuen Sommer beschwert, die viel zu heiß und schwül sind, doch seitdem haben wir einen wunderbar durchwachsenen Sommer, der nahezu perfekt ist in allem, was ich mir wünschen könnte - nicht zu heiß, so daß man sich nicht total groggy fühlt und noch genug Energie übrig bleibt, nicht zu kalt, so daß man sich nicht dauernd warm einmummeln muß, die Heizung anmacht und denkt, es sei schon Herbst, ein bißchen Regen ist ebenfalls immer schön, wenn es denn nicht zu kalt wird. Nun ja, es war etwas mehr als ein bißchen, aber es gab auch andere, die dabei ihren Spaß hatten, wie der Bürgersteigschwimmer unter der Brücke. Badesaison mal anders.
Wenn hier meine Gebete und Wünsche so flink erhört werden, könnte das bei anderen Dingen doch mal genauso sein, wer immer sich dafür zuständig fühlt und zuständig ist. Es gäbe da noch einiges. Zum Beispiel bete ich gerade dafür, daß die Mieterin unter mir bald schwanger wird und sie sich eine andere Wohnung suchen müssen. Damit wünsche ich ihnen ja im Grunde nichts schlimmes und muß kein schlechtes Gewissen haben. Doch gerade das Rauchen ist da leider sehr kontraproduktiv, weil es die Potenz und Fortpflanzungsfähigkeit stört. Ich höre bereits eine ganze Weile keinerlei Fortpflanzungsgeräusche mehr von unten, im Gegensatz zu früher, und habe das Gefühl, es wird jetzt nur noch geraucht statt gevögelt. Das macht mir Sorgen. Vielleicht geht es ja schon gar nicht mehr. Ich kannte auch mal einen Raucher, das war ein Unterschied wie Tag und Nacht im Vergleich zu Nichtrauchern. Wobei einige manchmal nur ab und zu irgendwo eine Zigarette paffen, um besonders cool zu wirken, jedoch ansonsten ohne sie auskommen. Ich werde allerdings nicht verstehen, was daran besonders cool sein soll, sich in der Öffentlichkeit als Süchtiger darzustellen. Andererseits stört Rauchen ebenso die Orgasmusfähigkeit von Frauen. Vielleicht höre ich deshalb nichts mehr von unten. Wenn Rauchen die Durchblutung beeinträchtigt, betrifft das halt alle Gliedmaßen, Körperteile und Anhängsel. Nicht umsonst hat man bei einer Fettzellenunterspritzung striktes Rauchverbot und als langjähriger Raucher schlechtere Ergebnisse, egal wo.
Und dabei stören mich Liebesgeräusche ebensowenig wie Kinderlärm. Der Mieter unter mir scheint bereits einen Sohn zu haben, der oft zu Besuch kommt. Dann hört sich das manchmal an, als würde er mit ihm in der Wohnung Fußball spielen und herumtoben. Stört mich nicht - ist aber wahrscheinlich für die anderen Mieter darunter unangenehmer. Wenn Kinder auf dem Hof spielen und dabei herumlärmen gibt mir das sogar ein heimeliges Gefühl aus meiner Kindheit, weil wir direkt an und über einem Kindergarten wohnten. Auch als ich dachte, daß das lesbische Pärchen, welches neben mir in der Wohnung wohnte, für einen Orgasmusrekordeintrag im Guinnessbuch übt, hat mich das nicht gestört. Muß halt nur nicht sein, wenn gerade meine 82jährige Mutter zu Besuch ist. Jetzt wohnt in der Wohnung neben mir wieder eine Mieterin und man sieht manchmal einen Mann, der gerne und oft auf dem Balkon raucht. Ansonsten hört man nix. Wir wissen warum...

Freitag, 30. Juni 2017

Wie ich nicht berühmt werden möchte

Herrlich! Auch heute fast den ganzen Tag hindurch frische Luft! Ich liebe Regenwetter! Und Regen hat noch weitere Vorteile. Meine Regenjacke glänzt jetzt wieder. Als ich sie gestern von der Flurgardrobe nahm, war sie total eingestaubt. Das könnte man eigentlich häufiger machen. Ich hätte auch noch einige eingestaubte Schuhe. Und bei Regenwetter hat man außerdem kein schlechtes Gewissen, wenn man uninspiriert im Internet herumsurft. Dabei stieß ich auf diese Nachrichtenmeldung über eine schwangere Youtuberin, die vor laufender Kamera ihren Freund erschossen hat. Sie wollten berühmt werden und viele Likes bekommen. Nun ja. Ich verstehe sowieso nicht wirklich, was manche Leute so am Berühmtsein finden. Es ist doch eigentlich eher anstrengend und frustrierend, dauernd die Bedürfnisse seiner Fans erfüllen zu müssen und sich von Neidern bashen zu lassen. Und vom Geld kann man sich nicht wirklich alles kaufen. Aber wenn man dann durch Dummheit berühmt wird, ist das besonders tragisch.
Doch eigentlich ist es im Grunde nur folgerichtig für die heutige paradoxe Zeit. Denn nie war es leichter, durch das Internet tatsächlich eine gewisse Berühmtheit zu erlangen und gleichzeitig war es aber nie schwerer, weil es von allem schon so viel im Überfuß und mehr als genug gibt, daß es kaum noch möglich ist, sich irgendwie von anderen abzuheben. Da muß man dann halt zu solch drastischen Ideen und Maßnahmen greifen. Eine typisches Beispiel dafür, wie die Gier den Verstand ausschalten kann.

Donnerstag, 29. Juni 2017

Geschenke, Sintflut und frische Luft

In der letzten Nacht gab es erneut Geschenke, nämlich einen halben rohen und großen Broiler von der Raubmaus. Der war nicht einmal eingepackt und sie legte ihn neben meine Schulbank, an der ich saß, direkt an eine Heizung. Dann lief sie sofort wieder weg und ich wunderte mich und rief ihr hinterher, und fragte ob der für mich ist. Sie kam zurück und nickte und erklärte mir irgendwas dazu. Aber ich war zu sehr damit beschäftigt, mich zu fragen, was ich von diesem Geschenk halten soll.
Einen ganzen Bio-Broiler vom Bauern bekam ich ja tatsächlich einmal geschenkt, aber einen halben? Das erinnerte mich allerdings, daß ich heute noch ein paar Einkäufe im Supermarkt erledigen wollte. Und ich wartete, weil es in Strömen goß, daß es aufhört und ich losgehen kann. Doch es hörte und hörte nicht auf. Als es bereits auf 18 Uhr zuging und gerade etwas weniger regnete, wurde mir klar, daß ich heute wohl noch lange darauf warten kann, trockenen Fußes zum Supermarkt zu kommen und schnappte mir stattdessen meine Regenjacke, wild entschlossen, notfalls eben naß zu werden. Kaum hatte ich jedoch meinen Hof hinter mir gelassen, goß es bereits wieder wie aus Kannen, so daß ich, noch bevor ich beim Supermarkt war, in den Taschen meiner Regenjacke kleine Wasserspeicher hatte, weil sich der Regen in ihnen sammelte. Alles, was ich in diesen Taschen hatte, schwamm in Wasser, einschließlich meiner Hände. Natürlich war der Rest ebenfalls nass - durchgeweichte Jeanshose, durchgeweichte Schuhe, aber zum Glück trug ich keine Strümpfe, sondern war barfuß in den halboffenen Schuhen, mit denen ich auch schon am Ostseestrand spaziert bin. Die Straßen waren völlig überschwemmt, weil das Wasser nicht mehr in die Rinnsteine abfloß und in den Supermarkt wurde ich gar nicht erst reingelassen, weil vermutlich durch das Wasser die Automatik versagte. So stand ich noch schön einige Minuten im Regen, bevor jemand heraus kam und sich die Tür öffnete, denn der Supermarkt war, wen wundert's, erstaunlich leer und an der Kasse tropfte Wasser von der Decke. Und als ich die Einkaustasche auspackte, die eigentlich wasserfest ist, aber anscheinend nur unten und nicht oben, hatte ich bestimmt einen halben Liter Regenwasser mit nach Hause geschleppt.

Es regnet jetzt immer noch unaufhörlich kräftig und man hört ständig Sirenen die Straße entlangsausen. Aber so viel Regen hat auch seine guten Seiten. Ich glaube, den ganzen Tag haben sie unter mir nicht eine einzige Zigarette auf dem Balkon geraucht und ich habe herrlich frische Luft in meinem Zimmer. Gerade nach gestern ist das sehr erholsam, denn so langsam wird es mit der Raucherei unerträglich. Ich habe ja nun schon einige Jahre verschiedene Raucher unter mir zu wohnen und ich stopfte den Abfluss meines Balkons mit Lappen zu, weil dort besonders gerne schnell Rauch durchzieht, und tolerierte ansonsten das Rauchen, wenn es mich auch ab und an ärgerte, wenn der Geruch mal wieder in meinem Zimmer stand. Doch inzwischen ist es so, daß nicht nur durchweg den ganzen Tag geraucht wird, sondern oft gerade jetzt im Sommer abends so viel, daß es unmöglich ist, abends die Balkontür aufzumachen und zu lüften. Sobald die offen ist, sammelt sich der Rauch im Zimmer und über meinem Bett. Aber gerade bei Hitze brauch ich abends auch mal kühle Luft, um vernünftig schlafen zu können. Mir bleibt also nur die Wahl, entweder im Qualm zu schlafen oder in einer Sauna oder bis nachts um 2 Uhr aufzubleiben, um dann zu lüften, wenn die unter mir endlich schlafen. Aber ich muß Durchzug auf beiden Seiten machen und selbst dann, dauert es im Prinzip eine Stunde, bis alle Gerüche verschwunden sind. Wenn das so weiter geht, werde ich meinen Vermieter mit einer Mietminderung belästigen. Das kann ja nicht sein, daß ich mich zu Hause verbarrikadieren und schwitzen muß, damit sich die Raucher auf ihrem Balkon frei entfalten können, zumal ich auf Rauch direkt allergisch reagiere und außerdem bei diesen Ops Rauchen das Ergebnis beeinträchtigt und nicht geraucht werden darf, mal abgesehen davon, wie unangenehm es ist, im Qualm zu schlafen. Das mögen die Raucher ja ebenfalls nicht, sonst würden sie einfach mal in ihrer Wohnung rauchen. Manchmal möchte ich den Rauchern wirklich heftiges Asthma an den Hals wünschen, aber das schlimme ist ja, daß sie selbst dann noch rauchen. Ich habe das erst letztens auf der Beerdigung gesehen. Meine Cousins und ihre Familien, bzw, Freundin rauchen alle. Und ich weiß noch, daß der eine Sohn meines älteren Cousins bereits als kleines Kind schlimm unter Asthma und Allergien gelitten hat, was mich bei den rauchenden Eltern nicht wundert. Doch im Restaurant saß er, inzwischen ein erwachsener Mann, ebenfalls draußen und hat gepafft. Vielleicht denkt er sich, ist eh alles zu spät und der Schaden schon da, da kann ich auch einfach selbst so weiter machen. Es soll ja jeder tun, was er möchte und womit er glücklich wird. Wenn Raucher gerne leiden und stinken, ihr Geld in die Luft pusten und immer nur an die nächste Zigarette denken wollen, habe ich überhaupt nichts dagegen. Nur habe ich etwas dagegen, dabei gezwungenermaßen mitzumachen oder aber mich in Rücksicht auf die Sucht von anderen einschränken und in meiner Wohnung einsperren zu müssen. Schließlich bin nicht ich es, der die Emissionen aussendet. Darüber gibt es natürlich bereits endlose Diskussionen in diversen Foren. Dort habe ich auch eine für beide Seiten ausgesprochen praktische Lösung gefunden:

Raucher

Piratinnen

In meinem Roman hatte ich ja das Thema Frauen als Piratinnen bereits aufgegriffen und daß dies nicht nur erdacht ist, sondern auf historischen Tatsachen beruht, zeigt auch diese Geschichte aus "Pilawas Zeitreise":

"Typischerweise steckten viele Piratinnen, von denen wir wissen, in Männerkleidern. So auch Mary Read, die sich schon in ihrer Kindheit in England gerne als Junge verkleidete. Als »Mann« landete sie später sogar bei der Armee und heuerte schließlich auf einem holländischen Frachter an. Als deren Besatzung nach einigen Wochen auf See ein herannahendes Schiff sah, auf dem die Piratenflagge gehisst wurde, ergab sich die Mannschaft kampflos. Nicht so Mary Read, die ja immerhin als »Soldat« Kampferfahrung hatte. Dem Kapitän des Piratenschiffes imponierte der mutige »Kerl«, der deshalb verschont und in seine Mannschaft aufgenommen wurde (die übrige Besatzung des gekaperten Schiffes wurde in Beibooten ausgesetzt, was auf offener See damals den sicheren Tod bedeutete).
Die Ironie der Geschichte will es, dass Mary Read an Bord des Piratenschiffes auf eine andere Piratin traf, auf Anne Bonny, die als Geliebte des Kapitäns mit an Bord war - und sich auch in Männerkleidung verbarg. Als sich beide näher anfreundeten, stellten sie schließlich zu ihrer großen Überraschung fest, dass sie sich beide als Frauen in diese Männerwelt eingeschlichen hatten. Sie kämpften fortan weiter verkleidet an der Seite ihres

Kapitäns. Und doch kam 1720 das Ende, als das Schiff vor Jamaika aufgebracht wurde und die Piraten überwältigt wurden.
Mit den Männern machte das Gericht dort kurzen Prozess - sie wurden zum Tode verurteilt und aufgehängt. Als allerdings offenbar wurde, dass auch zwei Frauen unter den gefürchteten Piraten waren, war das Aufsehen groß. Selbst im fernen England wurde die Verhandlung mit großer Aufmerksamkeit verfolgt. So erfuhr man auch, dass die beiden von Zeugen schwer belastet wurden - gerade sie hätten bei den Kaperungen eine besonders aktive Rolle gespielt. Und so blieb dem Gericht kaum etwas anderes übrig, als Mary Read und Anne Bonny schließlich auch zum Tode zu verurteilen.
Doch das wirkliche Ende der beiden Piratinnen verliert sich im Dunkel der Geschichte. Ob sie tatsächlich hingerichtet wurden, lässt sich nicht mehr ermitteln. Ob sie im Gefängnis starben oder auf Umwegen wieder in Freiheit gelangten - all das gehört ins Reich der vielen Legenden und Geschichten von der Seefahrt."

Mittwoch, 28. Juni 2017

Die Reise nach Südfrankreich, Geschenke und Wildkatzen

Alles beginnt mit einer älteren dunkelhaarigen Frau, die pink lackierte Zehennägel hat und mir erzählt, sie würde zum Sterben gerne nach Frankreich auswandern. Sie sieht nicht so aus, als würde sie bald sterben, vielleicht meint sie einfach ihren Ruhestand, denke ich, oder man sieht es ihr nicht an. Ein wenig erinnert sie mich an die plastische Chirurgin aus der Schönheitsklinik. Dann befinde ich mich von einem Moment zum anderen auf einer Reise nach Frankreich mit einer Freundin. Ausgelassen werfen wir im Ankunftsbahnhof mit französischen Vokabeln um uns, allerdings völlig ohne Sinn. Einfach nur das, was aus dem Abitur noch bei mir hängen geblieben ist. Im Traum erscheint es mir ziemlich viel, so daß ich mich selbst wundere. Vor dem Bahnhof wartet schon ein besonderes Gefährt für eine Rundfahrt auf uns - eine Art Kutsche, die aber hauptsächlich nur aus Latten und Leinen besteht und recht wackelig und unbequem aussieht. Es gibt jeweils zwei Sitze hintereinander für die Passagiere und ganz vorne sitzt ein Kutscher und Führer. Einmal in dieser Kutsche sitzend, schleift man beim Fahren fast über den Boden und muß sich gut an den Latten festhalten, damit man nicht hinausfällt. Ich bin ein wenig enttäuscht, denn so kann ich während der Fahrt nicht fotografieren. Wir sehen sonnenbeschienene Häuschen mit vielen Balkonen und mir fällt auf, daß auf allen Balkonen nur Palmen als Grünpflanzen stehen. Daraus folgere ich, daß wir uns wohl in Südfrankreich befinden. Der Ort beginnt mit G... - den genauen Namen habe ich mir nicht gemerkt. Schließlich besichtigen wir ein weißes Haus mit einem daneben stehenden Schornstein. Es sieht aus wie eine kleine Fabrik, aber das besondere ist, daß der Schornstein so schief ist, wie der schiefe Turm von Pisa. Meine Freundin lästert darüber, daß sie es nicht geschafft haben, einen Schornstein gerade zu bauen, aber ich antworte, daß ohne den schiefen Schornstein das Haus langweilig und wie jedes andere aussehen würde. Stimmt, meint sie, und ich denke bei mir noch, daß sie vielleicht aus diesem Grund den Schornstein sogar absichtlich schief gebaut haben, um so ein paar Leute anzulocken.

Im nächsten Traum bekomme ich ein Paket von einer Mittänzerin aus dem Zumba-Training. Ich wundere mich noch, woher sie meine Anschrift kennt. Darin sind Geschenke für mich, nämlich ein paar Stulpen, die genau mit derselben Wolle und im Blockmuster gestrickt sind wie meine Strickjacke, ein kunterbunter Pullover in rot mit Intarsien und noch irgendwas - Schuhe? Das Paket, worin sie verpackt waren, ist riesig und nimmt meinen ganzen Couchtisch ein, als ich es aufschneide. Später bin ich auf einem großen Platz mit vielen Menschen und mache bei einem Tanzspiel mit. Dazu stehen alle in einem weiten Kreis und halten eine Schnur ebenfalls im Kreis, so daß jeder mit jedem verbunden ist. Damit laufen nun alle auf die Mitte zu und gehen dann wieder auseinander. Wegen der Schnur sind nun einige ziemlich verhakelt und verheddert, was wohl zum Spiel gehört. Zum Umziehen gehe ich zurück in ein Gebäude, wo ich allerdings nur herumtrödele statt mich anzuziehen. Die Mittänzerin, von der ich das Paket habe, wartet auf mich und schimpft auch ein bißchen mit mir, weil ich immer noch nicht angezogen bin und das Gebäude wohl bald abgeschlossen wird. Sie versucht mir zu helfen, daß ich in meine Schuhe komme, aber ich habe es irgendwie nicht eilig und denke nur daran, ihr für ihre Geschenke zu danken. Dann entdecke ich auch noch drei Wildkatzen mit einem kleinen weißen Baby-Kätzchen. Sobald sie mich entdecken, fauchen sie mich aus der Entfernung böse an. Das hindert mich aber nicht, noch etwas auf sie zuzugehen. Doch schließlich habe ich doch Respekt vor ihrem aggressiven Verhalten und bleibe stehen. Aber statt zu verschwinden kommen sie nun noch immer fauchend auf mich zu, so daß mir etwas mulmig wird und ich einen Angriff fürchte. Jedoch schleichen sie dann nur geduckt an mir vorbei.


Ich glaube, im Verein vermisst man mich so langsam, aber ich trau mich noch nicht wieder hin.