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Traumnotizen (vollständiges Traumtagebuch im Zweitblog)

Freitag, 18. Februar 2011

Abschreckender Auftritt

In einer neuen Wohnung bei einem anderen Vermieter liege ich wach in meinem Bett. Ich trage eine weiße Zipfelmütze und dazu ein wadenlanges weißes Männernachthemd, so wie man sie von früher kennt. Damit dürfte ich aussehen wie eine Mischung aus Wilhelm-Busch-Karikatur und Blacky Fuchsberger in seiner legendären Nachthemdsendung, aber natürlich alles ohne Haare. Es klingelt an der Tür. Ich jedoch bleibe liegen und habe nicht vor zu öffnen. Es klingelt ein zweites Mal, ich reagiere nicht. Dann höre ich plötzlich verdächtige Geräusche und Stimmen. Eine Stimme kommt mir sehr bekannt vor, sie klingt wie die eines jungen Angestellten des Vermieters. Ich ahne bereits, was vor sich geht und beschließe, gleich zum Gegenangriff über zu gehen und mich nicht erst im Bett erwischen zu lassen. Als ich die Schlafzimmertür öffne, stehe ich mehr als dreißig Leuten gegenüber, die gemächlich durch meine Wohnung wie durch ein Museum schlendern. Wohnungsbesichtigung mit potentiellen Mietern. Da ich in einer schwächeren und dazu noch sehr lächerlichen Position bin, weiß ich mir nicht anders zu helfen, als mit einer wütenden Schimpftirade vorzupreschen. Ich schreie den Mann von der Vermietung an, was ihm einfällt, ungebeten und heimlich in meine Wohnung einzudringen und daß er ja wohl einen Termin hätte mit mir vereinbaren müssen. Die ersten Leute, die mich anfangs wie die Erscheinung eines Geistes angestarrt haben, schütteln empört die Köpfe und verlassen entsetzt von der Dreistigkeit des Vermieters die Wohnung. Sie wissen bereits, daß sie bei so einem Vermieter nicht anmieten wollen. Andere gehen zwar aus der Wohnung, sammeln sich aber unschlüssig im Hausflur. Auch als alle Eindringlinge meinen Privatbereich verlassen haben, lasse ich mit dem Schimpfen nicht nach. In einige Nebensätze baue ich dabei die Chemo ein und beschwere mich darüber, daß man von jemanden, der gerade eine Chemo mitmacht wohl nicht erwarten könne, ständig zur Verfügung zu stehen. Zwar sieht man das an meinem Äußeren, aber manche Leute erkennen es vielleicht doch nicht so offensichtlich, wenn man sie nicht darauf hinweist. Und tatsächlich ziehen jetzt die restlichen Besichtiger ab, entsetzt darüber, daß man eine "arme krebskranke Frau" so in ihrer Wohnung überfällt. Ich bin sehr zufrieden mit mir und meinem Auftritt. Alle potentiellen Mieter sind vergrault und der Vermieter wird es sich sicher überlegen, ob er so etwas ohne offizielle Teminabsprache mit mir noch einmal veranstaltet. Ich bin so zufrieden, daß ich für die letzten Fliehenden schnell noch ein paar Tränchen verdrücke, damit ihnen mein zufriedenes Gesicht nicht auffällt. Denn die Schlacht ist längst geschlagen und alle Eindringlinge sind verjagt.

Mittwoch, 16. Februar 2011

Gleichung mit Unbekannten

Es ist früh um 7 Uhr und ich sitze bereits in einem Seminar an der Fachhochschule. Der Seminarraum ist klein, mit wenigen Studenten und wir alle starren schweigend an die Tafel. Auf dieser wurde eine mehrere Zeilen lange Gleichung mit vielen Unbekannten, Brüchen und Klammern hinterlassen. In meinem Kopf herrscht gähnende Leere. Weder habe ich solch eine Gleichung schon einmal gesehen noch irgendeinen Schimmer, was das alles bedeuten soll. Den anderen scheint es ähnlich zu gehen. Es ist mucksmäuschenstill und auch der Dozent sagt kein Wort. Schließlich geht ihm aber die Geduld aus und er bemerkt lächelnd, wir sollen doch bitte nicht so tun, als hätten wir sowas noch nie im Leben gesehen. Echt jetzt? Also ich könnte beinahe schwören, daß es so ist. Dann muß ich wohl entweder nicht aufgepaßt haben oder ich fehlte gerade. Vielleicht ist das auch wieder diese verdammte Differentialrechnung. Die habe ich noch nie kapiert. Um 8 Uhr verlasse ich das Seminar und beschließe, erst einmal ein Frühstück zu benötigen. Es ist noch dunkel draußen und die Kantine der Fachhochschule leider zu dieser frühen Stunde geschlossen. Da der Unterricht aber erst um 9 Uhr weitergeht, hätte ich genug Zeit, irgendwo in die Stadt zu fahren, wo ich mir ein Frühstück besorgen kann. Gleich in der Nähe muß eine U-Bahn-Station sein. Etwas ziellos irre ich durch eine Stadt, die Berlin sein soll, aber wenig Ähnlichkeit mit ihr hat. Auf dem schmalen Weg über einen Hinterhof laufen langsam und gemächlich zwei alte Frauen vor mir. Während ich sie überhole, höre ich sie von blauen Schmetterlingen reden. Auf einer riesigen Kreuzung angekommen, finden sich hier nun tatsächlich mehrere U-Bahn-Eingänge. Doch ich gehe stattdessen durch einen Hauseingang und Torbogen, welcher auf eine kleinere hintere Straße führt. Während ich noch die Straße weiter hinunterlaufe, drehe ich mich um und bemerke, daß sie von hinten wie eine Sackgasse aussieht. Dunkle Häuser mit hohen Giebeln versperren scheinbar den direkten Weg und von dem Durchgang ist von hier aus gar nichts mehr zu sehen. Wer weiß, ob ich ihn wiederfinden würde. Plötzlich möchte ich doch wieder zur Kreuzung und mache kehrt. In einer Nische finde ich ziemlich schnell den Zugang, aus dem ich gekommen bin, doch anscheinend führt der Weg zurück durch ein Krankenhaus. Labyrinthähnlich führen viele Türen von einem Raum zu anderen Räumen. Ab und zu stehen Krankenbetten mit regungslosen Kranken in irgendeiner Ecke. Den Weg hinaus zu finden ist nicht ganz einfach. Immer wieder öffne ich Türen zu Krankenzimmern und entschuldige mich schnell für die Störung. Schließlich frage ich eine Krankenschwester, die mir die richtige Tür zeigt und augenblicklich stehe ich erneut an der großen Kreuzung.

Sonntag, 6. Februar 2011

Papst isst Schoki-Weihnachtsmann

In einem betrieblichen Fitnessstudio, wo der Vorraum gleichzeitig als Aufenthalts- und Warteraum, sowie als Bar genutzt wird. Ich warte dort auf irgendetwas und meine Mutter sitzt etwas entfernt hinter einem Tisch mit Umzugskartons hinter sich und wartet ebenfalls auf jemanden, der mit dem Auto zurückkommen wollte. Ich gehe zu ihr hinüber und entdecke auf dem Boden einige als Geschenke eingepackte herzförmige Pralinenschachteln. Es sieht so aus, als wurden die extra so hingelegt, daß jeder sich eine mitnehmen kann, aber ich bin mir nicht sicher deshalb und lasse sie liegen. Mit meiner Mutter redend, entdecke ich den Papst neben ihr hinter einer Abschirmung sitzend. Als er bemerkt, daß ich ihn sehe, greift er sich einen Kinderschokolade-Weihnachtsmann, der auf dem Tisch liegt, packt ihn halb aus, legt den Kopf zurück und schiebt sich den Kopf des Schokomannes in den Mund um abzubeissen. Dies alles ein wenig inszeniert und um Aufmerksamkeit zu erhalten. Meine Mutter hat ihn hinter der Abschirmung jetzt auch entdeckt und geht vor Kichern über diesen Anblick fast in die Knie. Jetzt beginnt mir der Papst etwas zu erzählen, das nicht so leicht zu verstehen ist, da er die schleppende Sprache Wojtylas hat. Das Gesicht und die Augen sind jedoch die Benedikts. Er traue sich nicht so richtig, so etwas zu essen. Nun ja, dies scheint nicht schlimm zu sein, schließlich hat er ja bereits abgebissen. Anscheinend sucht er einfach ein Gespräch, weil er sich hinter der Abschirmung einsam fühlt, also höre ich zu, nicke und frage schließlich: "Aber schmeckt doch, oder"? "Oh, jaaaa." antwortet er mit seiner dunklen Stimme.

Samstag, 5. Februar 2011

Marienkäfer auf linker Brust

Ich erwache in den Traum hinein und fühle mich sehr merkwürdig. Es sind nicht direkt Schmerzen, eher so ein schummriges Gefühl, und es dauert eine Weile bis ich merke, daß meine rechte Gesichtshälfte irgendwie taub ist und nicht richtig funktioniert. Immer wenn ich versuche ein Lächeln zu formen, bleibt der rechte Mundwinkel unten. Das beunruhigt mich etwas und ich stehe auf, ziehe mich an, um mit jemandem darüber zu reden. Dabei lande ich in einer Art Versammlungsraum, in dem die Tische u-förmig zusammengeschoben wurden. Viele Leute sind hier, unter anderem meine ehemalige Chefin. Sie ruft mich zu sich und stellt mir eine kurze Frage, die ich zweimal nicht verstehe. Schließlich klingelt es. "Cabi lights?" fragt sie. Also ob ich Cabinet lights habe. Nein, ich rauche nicht - antworte ich. Sie sagt zu mir, es würde allgemein angenommen, daß ich Cabinet lights habe und alles beginnt Tränen zu lachen, auch ich. Vor Lachen (komisch, hier hat es wohl wieder funktioniert - das fällt mir aber erst jetzt auf) hocke ich mich hin und gucke nur noch mit der Nase über den Tisch. Auch meine Chefin lacht Tränen und macht eine Bemerkung wie "Da zerrt man die ganze Zeit an einem Knochen..." Wahrscheinlich soll es weitergehen mit: "Und dann ist es der Falsche." Schließlich gehe ich wieder und meine Chefin wirft mir übermütig eine Kußhand hinterher.

In einem Freibad liege ich barbusig auf einem Hügel und lasse mich von der Sonne bescheinen. Eine Meute junger Leute stürmt den Hügel, vielleicht eine ganze Schule, und mit der Ruhe ist es vorbei. Ich beschließe, noch kurz liegen zu bleiben und dann zu gehen. Es wird eng, den unmittelbar neben mir werden überall Decken ausgebreitet. Auf einer lassen sich ein junger Mann und eine junge Frau nieder. Ein Mariechenkäfer fliegt erst den jungen Mann an und kommt dann in geradem Weg zu mir, sich auf meine linke Brust niederlassend. Der Blick des jungen Mannes folgt ihm, wodurch ich erst bemerke, daß er auf meiner Brust sitzt.

Donnerstag, 3. Februar 2011

Traumsplitter

Zur Blutbildkontrolle vor der nächsten Chemo muß ich diesmal in ein vom Aussehen gleiches, aber ansonsten anderes Haus, wo ein Mann die Ärztesprechstunde durchführt.

Straßen in meinem Kiez, die jeweils von anderen blühenden Blumen durchzogen sind. In einer Straße zum Beispiel blüht roter Mohn, in einer anderen eine baumartige Pflanze, mit hellblauen traubenförmigen Blüten.

Mittwoch, 2. Februar 2011

Traumsplitter

In einer Klinik liege ich im Bett. Ein Physiotherapeut, bei dem ich noch nie war, betritt das Zimmer, um mit mir zu arbeiten. Dazu soll ich mich hinstellen. Erst als ich stehe merke ich, daß ich völlig nackt bin. Das ist mir irgendwie unangenehm, scheint aber dem Physiotherapeuten nichts weiter auszumachen. Er stellt sich hinter mich und beginnt sehr sanft verschiedene Stellen zwischen den Rippen, an den Flanken und im Schulterbereich zu drücken. Massage kann man es eher nicht nennen, vielleicht ist es ja dieses Therapeutic Touch, von dem ich aus einigen Krankenhäusern gehört habe. Die Berührungen sind fast zärtlich und an sich angenehm, allerdings fühle ich mich vielleicht gerade deshalb in dieser Situation noch angespannter. Schließlich legt er seine Arme von hinten um meine Schultern und drückt mich wie in einer Umarmung an sich. Ähm, gehört das jetzt zur Therapie? Wenn das jemand sehen würde, könnte dieser jemand vielleicht denken, der Physiotherapeut sei in mich verliebt. Und prompt kommt eine Ärztin herein und betrachtet die Dinge tatsächlich sehr mißtrauisch. Ich fühle mich nackt in dieser Situation so unwohl, daß ich am liebsten im Erdboden versinken würde, doch den Physiotherapeuten scheint nichts aus der Ruhe zu bringen.
Irgendwo auf der Straße liege ich auf dem Rücken und umklammere Puschel und noch irgendetwas, vielleicht ein Kissen. Warum ich das tue, weiß ich nicht, vielleicht aus Protest. Ein sehr junger Mann, der noch zur Schule geht, bewegt mich schließlich dazu, aufzustehen und mich mit ihm an einen Tisch zu setzen. Dort unterhalten wir uns über Klinik-Physiotherapeuten. Er möchte, daß ich meinen Namen und meine Adresse auf ein großes, mit allem möglichen Müll vollgeklebtes Blatt schreibe. Ich suche eine freie Stelle und schreibe spontan "Verlagswesen". Huch, aber so heiße ich doch gar nicht. Wieso schreibe ich dieses Wort, wenn ich meinen Namen schreiben möchte? Völlig irritiert suche ich eine andere freie Stelle und schaffe es unter größter Konzentration meinen richtigen Namen auf das Papier zu bringen.

Dienstag, 1. Februar 2011

Aupair bei den Dehnsichs

Irgendwo in einer kleinen Stadt bei den Wenden lebt die Familie Dehnsich. Wie es der Traum so will bin ich bei Ihnen als Aupair oder vielleicht auch über einen Schüleraustausch gelandet. Der Vater trägt eine große Brille und hat eine Haltung wie ein Schluck Wasser, die Mutter, eine kleine resolute Frau mit halblangen braunen Haaren, eine kleine blonde Tochter von 3-4 Jahren und eine weiß-schwarz gescheckte Katze gehören ebenfalls zur Familie. Nachdem ich dort sozusagen aufgenommen wurde, und das ausgesprochen freundlich, kommen außerdem jede Menge Leute aus der kleinen Stadt zu Besuch, um mich kennenzulernen. Während sie sich um eine Essenstafel versammelt haben, sitze ich ein Stück hinter dem kleinen Mädchen und beobachte, wie es sich einmal kurz zur Seite beugt und auf das Sofa kotzt. Niemanden scheint das stören, es ist wohl hier normal, mal schnell auf das Sofa zu kotzen. Allerdings hat sie Würfel gekotzt. Fünf, sechs oder mehr Würfel mit einer Augenzahl. Da ist es schon besser, wenn sie die wieder von sich gibt. Später werde ich in eine Apotheke geführt, die sich gleich neben der Wohnung befindet, lerne die dortige Apothekerin kennen und bekomme die Aufgabe, mit ihrer Tochter zusammen an einer kleinen Wand eine Collage zusammenzustellen. Dazu erhalten wir einen Stapel Zeitschriften in die Hand. Am Nachmittag gibt es ein äußerst großzügiges Kuchenessen bei den Dehnsichs, mit Kuchen, Eis und Desserts in großer Auswahl. Die scheinen hier aber wirklich zu schlemmen. Neben einigen Nachbarn und Verwandten sitzt am Tisch eine zweite junge Frau und ich erfahre, daß sie ebenfalls als Aupair bei den Dehnsichs ist. Als sie gefragt wird, wie sie heißt, antwortet sie: "Susanne.", worauf ich sofort anmerke, daß ich genauso heiße. Die Tatsache, daß sie zwei Aupairs mit demselben Vornamen hat, verursacht bei Frau Dehnsich glänzende Augen. Es ist fast so, als hätte man plötzlich Zwillinge bekommen, meint man aus ihrem Gesicht ablesen zu können. Am Abend erhalte ich Post. Es ist der Brief eines Hotels in Mainz, welches mich zu einem mehrtägigen kostenfreien Kurzurlaub einläd. Seltsam. Seit wann laden Hotels ihre Besucher ein? Normalerweise läuft das doch so, daß die Besucher sich einladen und bezahlen.

Bemerkung: Besser bei den Dehnsichs als bei den Ichnichs.

http://weltentanz.twoday.net/stories/8381920/

Montag, 31. Januar 2011

Der Tod von Herrn N.

Ich befinde mich auf Arbeit in einem völlig neuen Bürogebäude und rede mit Herrn N. Dessen Schreibtisch steht auf einem großen Balkon, an dessen Balustrade normale, etwas schräg verlaufende Fensterbretter angebracht sind. Herr N. legt einen Stift auf das Fensterbrett und wendet sich mir zu, um etwas zu sagen. Ich bemerke, wie der Stift nach unten kullert und rufe spontan: "Pass auf!", dabei auf den Stift deutend. Herr N. dreht sich um, und obwohl der Stift in diesem Moment bereits über den Rand fällt, versucht er in seinem männlichen Ungestüm noch, ihn aufzufangen, verliert dabei das Gleichgewicht und fällt mehrere Stockwerke in die Tiefe. Unten höre ich schon die Rufe von Passanten, da kommt eine ehemalige Kollegin ins Zimmer, welche eine Etage unter uns sitzt, und hält mir ein Papier hin, das ich unterschreiben soll. Darin bestätige ich, daß keine Musik gespielt wurde und es nicht laut war. Dies ist wohl notwendig, um aus dem Unglück etwas herausschlagen zu können. Eine Durchsage erklingt, daß jeder Bediensteter sich ein Stück Küchenkrepp greifen und damit auf der Straße erscheinen soll, um sozusagen gemeinschaftlich die Überreste von Herrn N. von der Straße zu kratzen. Ich laufe mit der Kollegin zum Fahrstuhl, wo bereits eine ganze Traube von Mitarbeitern wartet. Dabei geht mir immer wieder durch den Kopf, daß Herr N. durch mich ums Leben gekommen ist. Wenn ich nicht diesen Satz gerufen hätte und den Stift einfach hätte kullern lassen, wäre nichts weiter passiert. Dieses Wissen bedrückt mich und ich frage mich, ob die Kollegin unter uns wohl diesen Satz gehört hat und von meiner Schuld weiß. Außerdem ist es natürlich in dieser Situation, wo ich selbst krankheitsbedingt ausgefallen bin, besonders schlecht, wenn noch jemand vom stets zu knapp bemessenen Personal fehlt. Dann erwache ich, es ist noch vor dem Morgengrauen um ca. 3 Uhr.

In einer Arztpraxis mit einer Ärztin und einem Arzt, wo ich die nächste Chemo erhalten soll. Vorher will man aber, daß ich einen Test wegen des Rückens absolviere. Dazu wird ein glattes Brett in schräge Position gelegt und ich soll nun, auf dem höheren Ende sitzend, den Rücken zum Brett gekehrt, mich rücklings auf dieses hinunterlassen. Dies tue ich mit Leichtigkeit und spüre wie ich auf der Schräge Stück um Stück mit dem Kopf herunterrutsche. Dabei kneife ich die Augen zusammen. Unten angekommen, blinzel ich vorsichtig durch die Lider. Der Arzt und die Ärztin beugen sich über mich, ich kann aber nicht erkennen, ob sie nun zufrieden sind oder nicht. Dann muß ich geschlafen haben, denn ich erwache und es ist ca. 19 Uhr. Du meine Güte, wenn ich die Chemo bereits bekommen habe, sollte ich längst zuhause sein, bevor ich es nicht mehr dorthin schaffe. Ich kann mich aber nicht erinnern, sie bekommen zu haben. Ich frage nach und vollkommen gleichgültig wird mir bestätigt, daß mir die Infusionen verabreicht wurden. Und warum läßt man mich dann hier schlafen, statt mich nach Hause zu schicken? Jetzt aber nichts wie weg!

Bemerkung: Das ist nun schon der zweite Traum, in welchem jemand wegen mir mehrere Stockwerke in die Tiefe stürzt. Geht das jetzt so weiter?

Sonntag, 30. Januar 2011

Baby und Bärlauch

Meine Mutter hat eine Wohnung bezogen, die fast einem Palast gleicht, und die gesamte engere und weitere Verwandtschaft zu einem großen Fest geladen, wobei die meisten davon ebenfalls in der Wohnung übernachten. Am nächsten Morgen bin ich fast als erste auf den Beinen und möchte mir in Ruhe die gesamte Wohnung anschauen, denn viel habe ich noch nicht gesehen. Ein größeres Zimmer ist rundum an allen vier Wänden mit einer braunen Schrankwand ausgekleidet, in der Mitte befindet sich ein Tisch. Von diesem Zimmer kommt man in ein ähnliches, welches an allen Wänden schwarze Regale zu stehen hat und ein Klavier. In der Mitte steht ein zweites Klavier, also anscheinend ist es ein Musikzimmer. Von dort kommt man in die Küche, die so riesig ist wie die einer Betriebskantine. Und im Badezimmer hat das Waschbecken nur einen Heißwasserhahn. Inzwischen sind andere auch aufgestanden. Tante W. läuft an mir vorbei und macht eine Bemerkung über meine Angst vor Menschen. Woher weiß die das? Das weiß niemand, aber Tante W. scheint mir klüger als man meinen könnte.
Ich lege mich wieder in ein Bett in einer Ecke, da bemerke ich kurz darauf ein kleines, zerknittertes Baby neben mir im Bett. Wo kommt das denn her und wer hat es hier hingelegt? Vielleicht weil ihm kalt ist, strampelt es sich ganz unter die Bettdecke, so daß nichts mehr hervorschaut. Ich fürchte allerdings, daß es darunter ersticken könnte, weshalb ich die Bettdecke wieder etwas herunterziehe. Das Köpfchen kommt zum Vorschein, das Gesicht verzieht sich und ich denke - sch...., jetzt fängt es an zu schreien. Aber nein, statt dessen lacht es mich mit einem breiten, zahnlosen Lachen an.

Der Winter ist knapp vorbei und ich schaue in einen meiner Balkonkästen, ob sich dort schon etwas tut. In der knochentrocken Erde ist auf den ersten Blick nichts auszumachen. Die Hälfte des Kastens ist mit Folie abgedeckt, vielleicht weil ich da etwas ausgesät habe. Und tatsächlich, unter der Folie schauen keine Keimlinge, aber breite Blattspitzen aus der Erde hervor, so also wäre die Pflanze unter der Erde bereits vollständig ausgewachsen. Der Blattform nach zu urteilen dürfte es Bärlauch sein.

Samstag, 29. Januar 2011

Billy Idol und Waffenpflicht

Eine Hardrock-Musik-Veranstaltung, bei welcher junge, noch unbekannte Bands auftreten. Die Räumlichkeiten sind nicht groß, etwa so wie eine größere Disco. Ein neues Lied wird gleich gespielt und ich werde extra vorgewarnt: "Achtung, es wird laut!" Wird es aber gar nicht und auch sonst ist es eher ein leiser Traum, in dem ich mich nun in enger Umarmung mit Billy Idol wiederfinde. Wir sind auf einer Tanzfläche allein, nur umstanden von einigen neugierigen Zuschauern. Vielleicht tanzen wir, vielleicht stehen wir auch einfach so da, man weiß es nicht. Sicher ist jedoch, daß wir ein Paar sind und viel mehr darüber hinaus. Es ist nicht nur, als seien wir körperlich miteinander verwachsen, sondern unsere Empfindungen und Schmerzen ebenfalls. Wir gehen denselben Leidensweg, denn Billy Idol hat tägliche quälende Rückenschmerzen. Und dies macht aus uns etwas, wie man es lapidar "ein Herz und eine Seele" nennt, etwas, das aus einer tiefgreifenden Verbundenheit jeder Zelle, jeden Gefühls und Gedankens heraus nicht zu trennen ist. Im Hintergrund läuft aus der Konserve eines seiner Lieder, welches aber ausschließlich als eine fast lautlose Melodie zu hören ist und dabei wie die Vision eines Filmes auf einer Leinwand vorüberschwebt. Es erzählt von Sommer und es scheint beinahe, als sei es unser gemeinsames Abschiedslied, da der Weg, den wir zusammen gehen, zusammen zu gehen beschlossen haben, uns von diesem Leben wie wir es jetzt führen, fortführt.

Meine Mutter ist vorübergehend in ein großes Hotelzimmer mit hoher Decke gezogen. Da es renovierungsbedürftig ist, hat sie meinen Cousin gebeten, es zu renovieren und auch ich helfe dabei mit. Allerdings kann ich nicht wirklich nachvollziehen, wieso sie das Zimmer, wenn sie bald wieder auszieht, auf eigene Kosten renovieren will, wenn eigentlich das Hotel dafür zuständig ist, aber egal. Ich habe die letzte Nacht im noch baustellengleichen Zimmer verbracht, in einem Bett, das bereits in die Ecke gestellt worden ist, und trage ein pinkfarbenes T-Shirt mit einem dunkelblauen Druck, dazu ein passendes dunkelblaues Armband an meinem linken Handgelenk. Mein Cousin kommt ins Zimmer und um mich zu ärgern setzt er sich auf mich drauf und imitiert mit seinen Augen ein Zucken, so wie es wohl an meinen Augen zu sehen ist, wobei ich ihm meine Faust in die Seite stemme. Während der kleinen Rangelei habe ich Gelegenheit, genauer sein Gesicht betrachten. Es mutet fast türkisch an, mit einem gepflegten schwarzen Vollbart, dabei sind seine Augen jedoch statt braun, wie normalerweise, so grün wie meine. Etwas später sind wir alle gemeinsam auf den Weg in ein Restaurant, da wir nach der Arbeit Hunger haben. Unterwegs werde ich von einem Ordnungshüter angehalten, der mich fragt, ob ich auch die vorgeschriebenen Waffen bei mir trage. Ab einem gewissen Alter ist dies nämlich Pflicht und die Waffen dafür gibt es auf Rezept aus der Apotheke. Blöderweise habe ich zwar das Rezept für Pfefferspray eingesteckt, es aber noch nicht eingelöst. Der Ordnungshüter will Ärger machen und meint, daß wir im vor uns liegenden Restaurant ohne die Waffe sicher keinen Einlaß finden, aber der Inhaber des Hauses ist überraschend kulant und meint, es ginge auch ohne Pfefferspray. Auf dem Hinterhof der Gaststätte suchen wir uns ein Plätzchen im Freien und rücken einige Garten-Klappstühle an einen Tisch. Da die Stühle lange nicht benutzt wurden, tummeln sich jedoch an den Lehnen Schnecken, seltsame Moränen und ähnliches Getier. Ich wage mich nicht hinzusetzen und nehme Abstand, dabei bemerke ich in der Luft etwas, das wie ein Glühwürmchen aussieht, aber viel größer und aus echter leuchtender Glut. Ehe ich mich versehe, fliegt es zu mir und fällt genau auf meinen Kopf.

Bemerkung: Ich weiß zwar nicht, welches Lied von Billy Idol es war, aber dieses würde am besten passen und ich kannte es bisher noch nicht - Summer Running