Traumnotizen (vollständiges Traumtagebuch im Zweitblog)
Ein Klassenzimmer, in dem der Sarg mit meinem Vater steht. Es ist nicht mehr üblich, die Särge in der Erde zu vergraben, sondern man bewahrt die Toten in einem Sarg voll Erde auf. Da die Körper dabei von Erde umgeben sind, ist man von den Auswirkungen der Verwesung ziemlich geschützt, kann den Sarg mitten irgendwo im Zimmer aufstellen und muß nicht erst auf den Friedhof gehen, um den Toten zu besuchen. Bei meinem Vater ist allerdings einer der Füße aus der Erde gerutscht und schaut ein wenig aus dem Sarg heraus, dies stört jedoch keine der zahlreichen Personen um mich herum. Verwesende Gliedmaßen sind inzwischen etwas ganz Normales. Ihnen begegnet man überall, da auch andere Särge, die in Zimmern stehen, nicht unbedingt so streng verschlossen sind. Irgendwie stört mich der Sarg, weil er den Platz für einen Schreibtisch für mich wegnimmt. Ich habe keinen Platz zum Sitzen und zum Arbeiten, und versuche das jemandem klar zu machen, damit dieser erlaubt, den Sarg hinausbringen zu lassen. Meine ehemalige Chefin schwebt herein, d. h. sie läuft trotz ihrer Körperfülle in einer seltsam affektierten Art, und bekommt den Disput mit.
Gerade sage ich, daß ich Tag für Tag am Grab meines Vaters gewesen bin - hier korrigiere ich mich, da mir einfällt, daß es so nicht stimmt -: Ich sei oft am Grab meines Vaters gewesen, aber jetzt wäre es an der Zeit, den Sarg zu entfernen, um Platz zu schaffen, damit ich an einem vernünftigen Schreibtisch sitzen kann und auch vernünftig arbeiten kann. Meine Chefin signalisiert hier mit einer Bemerkung ihre absolute Zustimmung zu meiner Meinung, hält sich aber nicht weiter auf, sondern schwebt an mir vorbei zu den anderen Leuten im Raum. Ich bin froh, daß ich wenigstens sie mit meinem Wunsch hinter mir habe, denn anscheinend ist man hier über solche Vorschläge nicht sehr erbaut. Während ich ihr nachschaue, fällt mir auf, daß sie eine unnatürlich gelbe Haut hat. Sie steht jetzt vor den anderen, öffnet ihre Bluse und präsentiert ihnen etwas, das ich selbst nicht sehen kann, aber aus den Reaktionen in hellsichtiger Weise erkenne: Ein tellergroßes Geschwür an ihrem Oberkörper.
In einem anderen Zimmer, wieder in ein Gespräch vertieft. Eine Wand des Zimmers fehlt und der Raum geht direkt in die Umgebung über. Aus dem Augenwinkel beobachte ich eine dichte schwarze Wolke, welche immer größer und größer wird, sich bis hoch in den Himmel ausdehnt. Aus dieser Wolke materialisiert sich eine Gestalt, eine Mischung aus Michael Jackson und einem Gorilla, in der Größe von King Kong. Der allererste Blick, mit gewendetem Kopf, schräg über die Schulter, mit unheimlichen, tierischen Augen, fällt genau auf mich. Nun bin ich diesem Wesen gegenüber winzig klein und überlege deshalb, ob es mich überhaupt gesehen hat. Vielleicht hat es mich ja gar nicht wahrgenommen. Andererseits weiß ich doch genau, daß es nicht so ist, sondern daß diese Mischung aus Michael Jackson und King Kong allein mich sucht, mich überall hin verfolgen wird und mich ganz sicher auch erkannt hat. Also beschließe ich sogleich zu flüchten. Während ich mich eilig vom Ort entferne, überlege ich fieberhaft, wo ich mich verstecken könnte. Am sichersten erscheint mir, mich in einem Kleiderschrank zu verstecken, da winzige Schränke dieses Geschöpf vielleicht nicht interessieren. Ich bin mir allerdings nicht klar darüber, wie es mit seinem Geruchssinn aussieht. Eventuell kann er mich ja "erschnüffeln". Doch ein Schrank ist sowieso weit und breit nicht in Sicht. Stattdessen gehe ich die Treppen zu einem Schwimmbad hinunter. Seltsamerweise sehe ich um das erhöhte Schwimmbecken herum sich sehr lange Besen bewegen. Nanu? Was ist das? Doch mit einigen Schritten weiter lüftet sich schon das Geheimnis. Eine Putzkolonne fährt lautlos auf Weinachtschlitten um das Becken herum und auf jedem Schlitten befindet sich ein Besen, die ich in der Länge auf mindestens drei bis vier Meter schätzen würde. Nun ist die Putzkolonne aus den Schlitten gestiegen und kommt mir auf der Treppe entgegen. Die Chefin ist eine ältere, verhärmt aussehende Frau mit feuerroten kurzen Haaren. Sofort vermute ich, daß es eine Hexe ist. Das würde auch die merkwürdigen Besen erklären. Sie ruft jemandem aus der Kolonne etwas zu und nennt ihn "Stefan". Es gibt zwar jede Menge Personen, die Stefan heißen, aber etwas in der Art ihrer Aussprache, eine kleine Betonung nur, läßt mich sofort wissen, daß es ein Stefan ist, den ich kenne. Nur woher? Es will mir nicht recht einfallen. Vielleicht einer meiner Blognachbarn? Aber ich habe keine Zeit, mich mit diesem Stefan weiter zu beschäftigen, denn ich muß mich vor King Kong in Sicherheit bringen.
Bemerkung: Ein Traum wie ein Abstieg ins Totenreich. Samhain ist doch noch gar nicht...
Herr Schneck hat eine eigene Ausstellung eröffnet, in welcher nicht nur sein gesamtes Bilderwerk zu besichtigen ist, sondern ebenfalls bunt mit den Bildern durcheinandergewürfelte historische Funde untergebracht sind. Zusammen mit
Audrii bin ich zu einer privaten Führung mit Herrn Schneck persönlich eingeladen. Wir betreten dazu das Ausstellungsgebäude, das von außen wie ein kleines weißes Schlößchen aussieht. Die große Halle mit einem Kuppeldach ist bis auf einige Vitrinen vor allem an den Wänden meterhoch bis zur Decke mit Bildern gepflastert. Da diese recht hoch ist, muß man den Kopf in den Nacken legen, um die oberen Gemälde zu betrachten. Ich bin absolut überrascht von der überwätigenden Fülle an Exponaten, allerdings frage ich mich auch insgeheim, ob es nicht ein bißchen sehr viel auf einmal ist. Doch dann wird mir klar: Keineswegs. Da die Räumlichkeit architektonisch sehr barock wirkt (im Traum denke ich an ein barockes Refektorium), ohne dabei bunt zu sein, sondern mit rein weißen Wänden, paßt die Überladung mit Bildern irgendwie perfekt und es macht Spaß, in dieser Fülle immer wieder neue Schätze zu entdecken. Dazu muß man jedoch wirklich hinsehen, sehr genau hinsehen, um zu finden. Man bekommt die Bilder nicht auf dem goldenen Tablett serviert, sondern es ist nötig durch die Fülle, die wie eine Tarnung und ein Versteck funktioniert, zu ihnen hindurchbrechen.
An einem Schreibtisch sitzend, neben mir einen Stapel Fotos aus Elsas Leben. Ich weiß nicht, wie die Fotos zu mir gekommen sind und auch nicht, ob es ihr recht ist, wenn ich sie ansehe. Das allererste Bild, auf das ich automatisch schon einen Blick werfen kann, zeigt ihre Häuser. Es sind zwei kleinere, weißgetünchte, die eng beieinander stehen. Elsa kommt herein, beugt sich über meine Schulter und beginnt das Foto zu erklären. Die anderen Bilder verstecke ich vorsorglich. Von einem Moment zum anderen befinde ich mich nun mitten auf einer Landstraße in einer ländlichen Gegend. Links an die Straße schmiegt sich ein kleinerer bewaldeter Hügel, der auf der Spitze bebaut ist. Rechts liegen Felder und über kleinere Feldwege gelangt man ebenfalls in den Wald. Elsas Vater jagd gerne in den ausgedehnten Wäldern. Die Landstraße selbst ist teils gesperrt und aufgerissen, anscheinend wird hier gebaut. Deshalb habe ich auch keine große Lust, auf ihr weiter zu gehen, sondern biege nach rechts in die kleineren Wege ab. Dabei lande ich erst aber zum Einkauf in einer Kneipe mit Verkaufsraum. Beides ist miteinander gekoppelt. Man betritt zuerst den Schankraum mit mehreren Tischen, und wenn man diesen durchschritten hat, führt eine schmale Tür in den sehr unspektakulären Verkaufsraum, wo es auch nicht viel im Angebot gibt. Gerade nur das wichtigste. Mit einem Abendessen ausgestattet, verlasse ich den Laden und folge weiter dem Weg, der stets tiefer in stille, unberührte Natur führt. Um mich herum ist immer noch Feld, welches aber durch locker stehende Baumgruppen unterbrochen wird. Hoch am blauen Himmel breitet ein großer Vogel seine mächtigen Schwingen. Ich halte ihn für einen Kranich und beobachte ihn, da läßt er sich plötzlich ganz in meiner Nähe nieder. Ich gehe etwas heran und stelle fest, daß es ein Eisvogel ist, der in den schönsten Farben schillert. Auf den Flügeln trägt er einen Schnörkel als Zeichnung. Etwas später befinde ich mich an einem Landschaftgebiet, das durch einen Maschendrahtzaun von der restlichen Gegend abgetrennt ist. Es ist von unaussprechlicher Schönheit, völlig wild von bunten Blumen und Kräutern bewachsen, mittendrin ein kleiner Teich, in dem ungewöhnlich große Libellen, die sogar noch aus der Ferne zu erkennen sind, ihre silbrigen Flügel breiten. Das ganze Gebiet liegt etwas tiefer, so daß man es gut überschauen kann, gehört zu einem Schloß oder einer Burg, die dahinter thront, und hat etwas märchenhaftes, verwunschenes und magisches, was nicht zuletzt an den außergewöhnlich glänzenden und leuchtenden Farben liegt. Aber es geht hier wirklich nicht mit rechten Dingen zu, denn eine unbekannte Frauenstimme aus dem Off fordert uns auf (es stehen noch andere an der Begrenzung und gucken), über den Zaun hinüber zu springen und an den Schloßmauern zeigen sich immer wieder seltsame Flecken und Zeichen - Sonnenflecken -, die sofort wieder verschwinden, wenn man hinschaut. Einerseits würde ich nichts lieber als über den Zaun in diese märchenhafte Natur zu springen, andererseits bin ich auf der Hut, denn ich vermute daß es dort sumpfig ist. Wo es besonders schön schillert, ist wahrscheinlich auch besonders viel Wasser, und wenn ich Pech habe, stecke ich dann bis zur Hüfte im Schlamm. Irgendwann befinde ich mich aber doch auf der anderen Seite und es ist wirklich sumpfig, allerdings nicht so schlimm, wie ich befürchtet hatte. Durch die brusthohen Gräser und den Schlamm arbeite ich mich langsam bis zum Schloß vor. Im Schloß erfahre ich etwas über Elsas Eltern und befinde mich bald darauf in dichtem Wald, wo ich Elsas Vater beobachte, wie er in einem kleinen Waldtümpel Selbstmord begeht. Er hat eine Flinte in der Hand, denn anscheinend war er gerade auf der Jagd, doch denn Selbstmord begeht er, indem er in dem Tümpel untergeht. Etwas später sehe ich auch Elsas Mutter am Tümpel. Ich denke, daß sie ebenfalls Selbstmord begehen will, da sie Anstalten macht, hineinzuspringen, und das bestürzt mich sehr, so daß ich fieberhaft überlege, ob ich noch irgendwie eingreifen und sie davon abhalten kann. Aber da ist sie bereits gesprungen und zu meiner großen Erleichterung beobachte ich, wie sie wieder aus dem Wasser auftaucht. Puh, so kann ich Elsa wenigstens diese eine gute Nachricht überbringen.
Stille Nacht, in der jedoch so etwas wie ein Gartenschwimmfest stattfindet. Trotzdem wird die Stille und die Dunkelheit kaum gestört, da nicht sehr viele Leute sich um den großen rechteckigen Swimmingpool versammelt haben. Ich selbst befinde mich erhöht auf einem Sprungturm sitzend. Von hier habe ich einen Überblick über das gesamte, fast menschenleere Becken. Die unzähligen Sterne des Nachthimmels spiegeln sich faszinierend auf der schwarzen Wasseroberfläche. Es ist, als sei die Milchstraße hineingestürzt, ein Anblick, der mich fast hypnotisch zum Dichten inspiriert. Versonnen ins Wasser blickend spinne ich einige Worte in der Art: "Ferner noch die Sterne in den Tiefen des Wassers denn ihre Brüder am Himmel. So tief du auch tauchst, erreichst du sie nie." Es gefällt mir nicht besonders und während ich noch sinne, fällt mir ein glänzender Gegenstand auf dem Grund des Schwimmbeckens auf. Es ist ein riesiger silbriger Zirkel, dessen Schenkel noch größer sind als ein Mensch. Er muß in das Wasser gefallen sein und sollte schnellstens wieder herausgeholt werden, bevor er zu rosten beginnt. Irgendwie fühle ich mich in der Verantwortung, aber ich springe sicher nicht von hier in das schwarze Wasser. Das Schwimmbecken mit dem Zirkel begegnet mir noch mehrmals im Traum aus unterschiedlichen Perspektiven. Einmal befinde ich mich direkt im Wasser und bemerke, daß der Swimmingpool nicht besonders tief ist, aber der Grund abfallend. Am Rand reicht mir das Wasser gerade bis zur Hüfte, doch je weiter man hineingeht, um so tiefer wird es. Ich wate durch die dunklen Fluten - die nicht all zu sauber sind, denn tote Insekten und welkes Laub schwimmt darin herum - und erkenne wieder denn sibrig vom Grund herauf schimmernden Zirkel. Doch er liegt im tieferen Teil und auch diesmal kann ich mich nicht dazu überwinden, herabzutauchen und ihn zu holen. Das Wasser ist mir einfach zu dunkel und zu dreckig. Sieht den Zirkel denn niemand sonst und fischt ihn da raus?
Eine undefinierte Umgebung, mein Vater in der Nähe. Auf einem (Kühl-?) Schrank entdecke ich eine schleimig-glibbrige Larve in einer Art Schneckenhaus oder Muschel. Ich zeige sie meinem Vater und währenddessen noch entfaltet sie sich und wird zu einem winzigen Krokodil, einem Baby-Krokodil, das seine Schnauze herausstreckt. Ich bin etwas erschrocken, denn auch wenn es jetzt noch klein ist, wird es irgendwann mal größer und ist dann nicht mehr so niedlich. Ich bin deshalb dafür, daß es entfernt wird, aber mein Vater lacht bloß, tippt mit dem Zeigefinger an die kleine Krokodilschnauze und sagt "Das tut doch keinem was!". Na jetzt vielleicht nicht, aber wenn das Krokodil hier bleibt, dann bleibe ich nicht. Und schon wandere ich schnellstens von der Bildfläche ab.
Bemerkung: Gestern schrieb ich in einer Mail über die Quadratur des Kreises.
Am frühen Morgen auf dem Weg ins Krankenhaus. Ich bin früher dorthin unterwegs als eigentlich nötig. Im Krankenhaus muß ich in einem großen Raum mit mehreren Liegen warten. Nur eine sehr junge Schwester schaut vorbei. Nach einiger Zeit betritt eine freundliche, aber auch energische und witzige Ärztin den Raum. Die trägt braune, glatt herunterfallende halblange Haare und Ohrringe. Hinter einer Theke in einer Ecke des Raumes hat sie ihren Platz. Sie erklärt mir, daß noch einmal zur Sicherheit eine Blutuntersuchung durchgeführt werden müsse und ich zwölf Stunden zur Beobachtung da bleiben solle. Ich bin ziemlich unbesorgt und sehr überzeugt, daß es nicht wirklich etwas zu finden gibt, aber ok, wenn sie meint, daß es besser ist. Es geht wohl um die Venen und ein Gerinnsel, doch statt mir Blut abzunehmen, klebt sie mir jetzt eine Elektrode an das rechte Bein. Daß es das rechte ist, irritiert mich im Traum, den ich bin zu diesem Zeitpunkt, warum auch immer, felsenfest davon überzeugt, daß es das linke sein müßte, sage aber nichts. Irgendwann verläßt die Ärztin das Zimmer und ich bleibe zurück. Es ist langweilig zu warten, ohne groß nachzudenken gehe ich zur Tür und strebe unbewußt dem Ausgang des Krankenhauses zu, vorbei an Krankenzimmern, in die ich einen Blick erhaschen kann. Patienten in den typischen Krankenhauskitteln sitzen dort herum. Kurz vor dem Ausgang kommt mir die junge Schwester von der linken Seite entgegen. Wenn ich jetzt hinaus gehe, ist sie sicher sauer, also gehe ich stattdessen in ihre Richtung, weil ich hinter ihr eine Tür mit den Toilettenmännchen gesehen habe. So denkt sie nur, daß ich die Toiletten suche. Allerdings muß ich feststellen, daß diese Toilette ausschließlich für Personal ist und trotte erneut mit der Schwester in den Untersuchungsraum. Irgendwann ist die Ärztin wieder da und ich bekomme eine Tanztherapie, das heißt, ich stehe im Kopfhörern vor einer Wand und soll ganz locker drauf los tanzen. Es wird ein bekannter Popsong gespielt. Ich komme ich mir etwas blöd vor, allein vor der Wand herumzutanzen, während andere zugucken, weshalb meine Bewegungen anfangs wohl eher ungelenk sind, ehe ich in die Situation hereinfinde. Dann ist mein Bruder da. Er hatte auch eine Untersuchung oder ähnliches im Krankenhaus, könnte aber jetzt wieder nach Hause gehen. Ich dagegen muß noch genau zwölf Stunden hier bleiben. Ich wünschte mir, mein Bruder bliebe bei mir in dieser Zeit. Ohne daß ich es gesagt habe, erklärt mein Bruder von sich aus, daß er mit mir die zwölf Stunden wartet. Mein Blick fällt aus dem Fenster des Untersuchungszimmers. Ich mache den Vorschlag, daß man ja zwischendurch mal ein wenig raus und spazierengehen könne. Dagegen dürfte von den Schwestern kaum etwas einzuwenden sein und schließlich kennen wir diese Gegend noch nicht.
Twittereis, ein Eis wie ein Kuß, der eifersüchtig macht: Schäumig geeistes Zitronen- und Erdbeersorbet in Schichten getwirlt mit cremigem Milcheis, und das alles in einer rohrförmigen langen Eiswaffel. Wow, ist das lecker!
In der elterlichen Dienstwohnung des Pfarrhauses. Aus irgendeinem Grund fallen mir ständig Bunt- und Bleistifte aus dem Fenster. Einer ist aus dem Kinderzimmerfenster gefallen, und der andere wurde gerade durch einen Luftzug aus dem Küchenfenster geweht. Dann werde ich mal schnell schauen gehen, ob ich die Stifte unten wieder aufsammeln kann. Einen der Stifte finde ich auf dem vergittertem Vorsprung unter dem Küchenfenster, der andere liegt auf den Pflastersteinen. Aber ich finde noch viel mehr. Überall sehe ich Sachen von mir herumstehen. Die Nische unter dem Balkon, wo normalerweise Bretter lagen, ist nun ein Regal. Auch im vergitterten Vorsprung ist ein Regal, und sogar seitlich vom kleinen Vorgarten sind Regale. Und alles voll mit meinen Sachen. Je mehr ich schaue, um so mehr entdecke ich. Mein Gott, ich muß das Zeug schnellstens nach oben schaffen. Wir wohnen doch nicht mehr lange hier und sonst vergesse ich es vielleicht. Ich beginne damit, daß ich alles in die Hofmitte herausstelle - Bücherstapel, Plastikeimer und -wannen, Gläser, Halbedelsteine, Spielwürfel, Plakate. Hoffentlich gehört das wirklich alles mir. Nicht daß der Hausmeister dort auch Sachen abgestellt hat und ich die mitnehme. Aber M., der Enkel des Hausmeisters und mein Spielfreund, ist mit dabei und wird schon merken, wenn sich etwas falsches unter die Dinge geschmuggelt hat. Der gesamte Hof ist nun vollgestellt. Es sieht aus wie bei einem Umzug. Hilfe, wie kriege ich das jetzt alles nach oben? Zum Glück helfen mir M. und noch eine zweite Person (S.?). M. ist bereits mit einem Arm voller Zeug ins Haus gegangen. Ich schnappe mir einen hohen Turm aus Plastikschüsseln und -eimern. Im Haus erreiche ich seltsamerweise sofort das Dachgeschoß. Ich wundere mich darüber, daß hier alles so fremd und neu aussieht. Kein Dachboden, wie ich es erwartet habe und kenne, sondern saubere kleine Zimmer und Wohnungen, die wahrscheinlich sogar bewohnt werden. Doch wo die Sachen lassen? Irgendwo müßte der Eingang zu einer Dachkammer sein. Die Zimmerfluchten und Türen sind wie ein kleines Labyrinth. Eines der Durchgangszimmer dient wohl neuerdings als Antiquariat und ich entdecke eines meiner Bücher, mit einem Zettel, auf welchem groß "Susi" steht. Ahh, dann hat M. die ganzen Sachen also schon in die Zimmerchen verteilt, sortiert und ggf. zum Verkauf freigegeben, nicht ohne mit Zetteln zu vermerken, daß es sich um meinen Besitz handelt. Aber im Antiquariat kann ich keine Plastikschüsseln lassen. Suchend irre ich weiter umher, um die richtige Stelle zum Deponieren der Plastikteile zu finden.
Schlafen. Ich erwache im Wäschegarten der Kindheit unter einem Baum. Nanu? Was mache ich denn hier? Habe ich draußen geschlafen? Ok, im Sommer schlafe ich immer draußen unter einem Baum, es gibt nichts besseres, aber inzwischen ist es doch um dieses Jahreszeit ein wenig kühl. Die Bäume sind bereits kahl, es ist Herbst. Ich kann mich auch gar nicht erinnern, wie ich hierher gekommen bin. Mein Blick fällt auf einen kleineren Baum in der Ecke des Gartens. Einer der großen Äste ist faul und morsch, hängt gefährlich nach unten. Jemand sollte ihn entfernen, bevor er abbricht und jemanden verletzt. Ich erhebe mich und gehe ins Haus, damit ich mir keine Erkältung hole.
Wenig später stehe ich in einem anderen Hof und wundere mich, daß das Haus neben mir zwar drei Etagen hat, aber so niedrig ist. Allein die Fenster der zweiten Etage sind nur wenig höher als ich es bin. Das würde ja bedeuten, daß man sich in der ersten Etage ducken muß und gar nicht aufrecht stehen kann. Dann bemerke ich eine vergitterte Eingangstür, hinter der eine Treppe zu erkennen ist. Aha, also wohnt man nur in der zweiten Etage, die erste wird übersprungen. Vielleicht ist das eine Art Keller. Ich betrete die Wohnung und treffe dort eine mir im Traum bekannte junge Frau mit aufgestecktem Haar. Sie hat mich eingeladen, die Wohnung zu besichtigen, da sie ausziehen wird. Darüber wundere ich mich etwas, aber sie erklärt mir, daß sie eine Million Euro gewonnen hätte und sich nun eine größere Wohnung leisten könne. Diese hier aber sei auch nicht zu verachten und eine glückliche Gelegenheit. Ah! Ein wenig nagt der Neid an mir, als sie von der Million erzählt, aber nun gut, hat ja keinen Sinn, lange über solche Dinge nachzugrübeln. Stattdessen schau ich lieber, ob mir die Wohnung gefällt. Die Wohnung selbst ist zwar klein, geht aber nahtlos in zwei riesige Frühstücksräume über, die von allen Bewohnern des Hauses gemeinsam benutzt werden. Anscheinend ist es hier üblich, daß alle zusammen in diesen Räumen die Mahlzeiten einnehmen. Der erste Raum ist fast voll besetzt mit älteren Nachbarn, die angeregt miteinander an Tischen plaudern. Von ihm geht eine Tür in das zweite Zimmer ab, in welchem sich sehr viele jüngere Bewohner aufhalten. Diese stehen wie bei einer zwanglosen Veranstaltung, und scheinen hier gemeinsam "abzuhängen" und ihre Zeit zu verbringen. Ich merke enttäuscht, daß diese Wohnung wohl nichts für mich sein wird. Sicherlich würde diese ständige Gemeinschaft mit den Nachbarn einigen Leuten gut gefallen, aber ich kenne mich und weiß, daß ich nicht dauernd mit anderen zusammen sein möchte. Ich ziehe mich gerne zurück und suche die Ruhe. Diese Gemeinschaft ist zwar sicher kein Zwang, würde ich mich aber immer zurückziehen und in den Gemeinschaftsräumen nicht anwesend sein, würde man über mich reden und wahrscheinlich würde ich bald zum Außenseiter werden. Fraglich, ob ich mich dann noch in der Wohnung wohl fühlen würde. Von den Gemeinschaftsräumen gerate ich zufällig in eine andere kleine Wohnung, in der sich eine jüngere blonde Frau und eine sehr alte grauhaarige aufhalten. Beide begrüßen mich freundlich und wir kommen ins Gespräch. Die alte Frau hält ein vollgekritzeltes Tagebuch auf den Knien und läßt eine Bemerkung darüber fallen, daß sie einmal Fliegerin war. Mein Interesse ist mit einem Schlag geweckt. Was muß sie für ein spannendes Leben gehabt haben! Ich hätte jetzt Lust, mir von ihr aus ihrem Leben erzählen zu lassen. Außerdem fühle ich mich bei den beiden sehr wohl. Die hätte ich gerne als Nachbarn und sie scheinen sich ja selbst auch eher von der "Massengemeinschaft" etwas fern zu halten. Um nicht aufdringlich zu wirken, beginne ich vorsichtig: "Eine Fliegerin! Da müssen Sie eine Menge erlebt haben!" Die Augen der Alten beginnen zu leuchten, ein letztes Aufleuchten der Vergangenheit, und freudig setzt sie an, mir ihre Geschichte zu erzählen, als die junge Frau unterbricht. "Ach nee, bitte nicht." Anscheinend hat sie die Geschichte schon zu Genüge gehört und die Greisin verstummt sofort. Schade! Ich hätte ihre Geschichte wirklich gerne erfahren.
Die verstorbene Freundin meiner Mutter ist zu Besuch in der alten elterlichen Wohnung. Da sie mir zum Geburtstag ein Geschenk hinterlassen hat, gehe ich zu ihr und spreche sie an, um mich zu bedanken. Sie möchte wissen, was sie mir geschenkt hat, anscheinend hat sie es bereits vergessen. Ich zeige ihr zwei kleine Handtäschen. Das eine ist leer, im anderen sind interessante Kindheitsfotos von mir.
Jetzt befinde ich mich im Wohnzimmer und stelle fest, daß meine Mutter dort schon einen vollständig geschmückten Weihnachtsbaum zu stehen hat. Ich bin überrascht - ist das nicht ein bißchen früh? Außerdem fällt mir auf, daß der Baum nicht besonders frisch und schön aussieht. Bis Weihnachten hält der nicht mehr durch. Die Nadeln scheinen jetzt bereits sehr trocken zu sein und in den Zweigen klaffen größere Lücken. Auf der Spitze trägt der Baum eine perlmuttweiß schimmernde Kugel, die an eine Gartenkugel erinnert. Beim weiteren Betrachten des Baumes scheint er sich in eine weißgekleidete Jungfrau zu verwandeln. Ich stelle fest, daß immer, wenn ich den Baum lange anstarre, dieses passiert. Das muß so eine Art Krankheit sein. Merkwürdig.
Bemerkung: Im gestrigen Traum kam ebenfalls ein Weihnachtsbaum im Büro vor. Ich hoffe, ich träume jetzt bis Weihnachten nicht ständig von Weihnachtsbäumen. Im Bett las ich gestern in Werfels Lied von Bernadette und muß mitten bei der dritten Erscheinung der Jungfrau eingeschlafen sein, aber so, daß ich noch das Licht gelöscht und das Buch beiseite gelegt habe, ohne mich daran erinnern zu können.
Eine nicht näher definierbare Veranstaltung in einem weitläufigen Gebäude. Ich stehe an einem Geländer, auf welches ich mich ab und an setze. Um mich herum drei gutaussehende junge Männer, mit denen ich im Gespräch bin. Eine angenehm kribbelnde Flirtspannung liegt in der Luft, gepaart mit einem Wohlgefühl im Zusammensein. Welcher von den Dreien würde mir gefallen? Einer der Männer zieht sich zurück. Ich sehe ihn mit einer jungen Frau auf einer Treppenstufe sitzen, wo die beiden sich hingebungsvoll küssen. Sie wirken dabei seltsam farblos, fast durchscheinend. Also ist dieser schon vergeben und steht nicht mehr zur Auswahl, na gut. Die anderen beiden finde ich sowieso attraktiver, wobei sie sich erstaunlich ähnlich sind - beide schlank, groß und dunkelhaarig - , fast wie Brüder, nur mit dem Unterschied, daß der eine glattrasiert ist und der andere, was ich für dieses Alter ziemlich außergewöhnlich finde, einen dichten, aber gepflegten Vollbart trägt. Der Bart steht ihm erstaunlich gut und gibt ihm etwas Verwegenes und Abenteuerliches. Dies scheint sich allerdings auch auf sein Temperament zu übertragen, denn er ist tatsächlich recht forsch, während der Glattrasierte ruhiger und zurückhaltender agiert. Ich komme dem Bärtigen körperlich immer näher, irgendwann trägt er mich schon fast in den Armen. Zwischendurch stehe ich kurze Zeit etwas abseits, da die beiden weggegangen oder anderweitig beschäftigt sind, und ein sehr junger Mann links von mir, Brillenträger, versucht ziemlich linkisch, unauffällig an mich heranzurobben, wobei er aber irgendwie rudernde, ausholende Bewegungen mit den Armen macht. Rechts von mir fühle ich den Blick eines älteren Herrn auf uns ruhen, der wohl die Situation beobachtet. Ich fühle mich sehr unwohl und schutzlos. Weder möchte ich "bepirscht", noch angestarrt werden. Aus dieser unangenehmen Klemme befreie ich mich, indem ich wieder näher zu den beiden Flirtpartnern rücke, die jetzt nicht weit von mir stehen. Sofort fühle ich mich willkommen, wohl und sicher. Meinen Arm habe ich jetzt um den Nacken des Bärtigen geschlungen, in der Hand eine Salzbrezel. Ich kann mich nicht entscheiden, sie zu essen, beiße dann aber doch ab. Beide reden davon, noch irgendwo anders hinzuwollen und möchten mich mitnehmen. Was ich über diesen Club höre, entspricht eigentlich wenig meinem Geschmack, aber mein Gott, mit den beiden würde ich überall hingehen und es wird bestimmt schön. Ich erwache, es ist ca. 3 Uhr.
Ich befinde mich auf der Liege des Physiotherapeuten, nur daß ich nicht auf dem Bauch liege, sondern diesmal wie eine Katze zusammengerollt auf der linken Seite. Mein Arm ist um meinen eigenen Nacken geschlungen. Die Liege steht in einem sehr viel größeren Haus, wo sich im Erdgeschoß der Empfang befindet. Ich spüre einen Schmerz im mittleren Rücken, sowohl rechts als auch links. Ich muß mich kurz vorher stark verspannt haben. Die Hände des Physiotherapeuten streichen über meinen Rücken. Ich mache ihn auf den Schmerz aufmerksam, wobei ich betone, daß er nicht nur links, sondern ebenfalls rechts ist, damit er keine Seite vernachlässigt. Die Behandlung ist so sanft und angenehm, daß ich immer müder werde, entspanne und wohl auch weggedämmert bin, denn als das Bewußtsein wiederkommt, liege ich noch immer auf der Liege, aber der Physiotherapeut sagt: "Ich habe Sie gar nicht mehr atmen gehört." Oh, dann muß ich wohl wirklich eingeschlafen sein. Doch statt dessen antworte ich: "Ich schlafe auch gleich ein." Seltsamerweise macht sich der Physiotherapeut nicht mehr am Rücken zu schaffen, sondern an meinem Gesicht, wo er erstaunlich schnell meine rechte Augenbraue zupft. Nanu? Gibt es jetzt eine Kosmetikbehandlung mit dazu? Eigentlich nicht schlecht, allerdings fliegen ziemlich viele Härchen umher und ich fürchte, daß die Augenbraue zu dünn wird, weshalb ich erschrocken rufe: "Nicht so viel!" und schützend meine Hand über das Auge lege. Der Physiotherapeut läßt ab und ich versuche mit dem Finger meine Augenbraue zu erfühlen. Als er hinunter zum Empfang geht, stelle ich mich vor den Spiegel und muß zu meinem Schreck sehen, daß er in meine rechte Augenbraue genau am Ansatz ein großes Loch gezupft hat. Beiden Brauen sind nun total ungleichmäßig und es sieht furchtbar aus. So kann ich keinesfalls auf die Straße gehen. Ich bin hin und her gerissen, obn ich mir schnell eine Pinzette greifen soll, um die Brauen selbst aneinander anzupassen, wobei ich beide leider stark ausdünnen müßte, was ich eigentlich vermeiden wollte, da es mir nicht steht, oder ob ich, wütend wie ich bin, sofort hinunterlaufen soll, ihm das zeige und ärgerlich frage, ob er das mit Absicht macht (in Hinblick auf die eine, ebenfalls mißglückte Behandlung). Ich kann mich nicht entscheiden, aber fest steht, an meine Augenbrauen lasse ich ihn nicht mehr.
Ich versuche in die Kirche meiner Kindheit zu gelangen. Anscheinend wird direkt in der Kirche jetzt auch Krankenpflege betrieben, zumindest gibt es ein Zimmer mit einem Schwerstkranken. Das Betreten ist verboten, doch da ich im Rollstuhl sitze, denke ich mir, ich könnte mich als Rollstuhlfahrer einfach in den Krankenpflegeraum stellen und so tun, als ob ich da hin gehöre. Vielleicht fällt es ja nicht auf. Der andere Kranke liegt in einem Bett und ist wohl schon halb tot, zumindest nicht ansprechbar. Kaum stehe ich im Zimmer, kommt ein Pfleger herein und sieht mich. Doch nicht nur das, mit ihm strömt außerdem eine Menschenmenge in Rokokokostümen und mit gepuderten Perücken durch den Raum, um ihn auf der anderen Seite zu verlassen. Ich mische mich unter sie und lande hoch oben auf irgendeiner Plattform, von der man sich in einem Gefährt, das an einem Seil befestigt ist, kilometerweit hinunterfallen lassen kann. So eine Art rudimentäre Vergnügungsanlage.
Eine Internet- oder Zeitschriftenseite voller Leseempfehlungen zu Büchern, aber vielleicht auch Webseiten, denn ich finde mich selbst darunter mit den Worten: "Gruß an Zuckerstern, meiner Lieblingsbeschäftigung. Sie liest mit!"