Alien
Es ist eine neuere Version von  AlienInsideTwoday  verfügbar!  Aktualisieren  Jetzt nicht!
© 2018-2023 NeonWilderness

Freitag, 5. Mai 2017

Verein und Spargel

Eigentlich ist mir mal wieder nicht nach Tanzen zumute, aber dafür nach etwas Ablenkung, weshalb ich vorhin doch beim Zumba war. Es hat auch funktioniert mit der Ablenkung, es waren einige nette Leute da, allerdings ist es schon komisch, wenn man zum Tanzen geht und sich dabei ein bißchen wie ein Trauerkloß vorkommt. Ich finde dann auch diese Fragen "Wie geht's?" oder "Geht's dir gut?" schwierig, weil ich nicht lügen mag, aber anderen ebenfalls nicht die Stimmung vermiesen möchte. Ich antworte dann immer "Geht so", doch mir kommt es vor, als würde ich das bereits seit Monaten wiederholen und das macht mir ein schlechtes Gewissen. Ich würde auch mal gerne wieder "Super!" sagen. Überraschend war, daß die Zumbiene heute gar nicht anwesend war, sondern eine Mittänzerin aus den Kursen plötzlich vorne anfing zu tanzen. Hinterher erfuhr ich von ihr, daß die Zumbiene aus Krankheitsgründen länger aussetzen muß. Da sie ja so oft krank gewesen ist und mal erzählte, sie hätte als Folge einer Erkrankung Herzrhythmusstörungen, ist es wahrscheinlich wirklich gut, wenn sie sich mal richtig kuriert. Es bringt ja nichts, sowas immer weiter zu verschleppen. Die "neue" Zumbiene hat es gut gemacht, fand ich, obwohl sie ziemlich unsicher beim Tanzen und in den Schritten wirkt. Aber irgendwie fand ich das gerade angenehm, denn ich stellte fest, daß man selbst gleich viel entspannter tanzt, wenn der Mensch da vorne kein perfekter Tänzer ist. Es war also eine ziemlich entspannte Stunde und moderat anstrengend. Die Opernsängerin fand es außerdem angenehmer, daß die Musik leiser ist als sonst. Ich meinte zu ihr, aus der Oper müßte sie doch laute Musik gewöhnt sein. Sie antwortete: "Das hier ist aber Lärm." Ist halt Konserve.
Nach dem Zumba bin ich noch zum Supermarkt und habe einen Bund grünen Spargel für den Abend geholt. Ich bin nicht wirklich ein Spargel-Fan und kaufe generell nur grünen, den esse ich aber nicht mit Gourmetsauce, sondern mit Mayo als Fastfood. Gewundert habe ich mich hinterher über den Preis. Auf dem Kassenzettel stand für das 400g-Bund Bio-Spargel 2,99 EUR, dabei stand am normalen Spargel was von 3,99 EUR. Ich werde mich jedoch nicht beschweren. Auf dem Weg nach Hause war es um diese späte Uhrzeit noch fast hell und der blühende Flieder hat herrlich geduftet. Für den Mai ist es ja noch ziemlich kühl, aber den Frühlingsduft gibt es schon.

Mittwoch, 3. Mai 2017

Trauerfall

Irgendwie werden die Nachrichten von Woche zu Woche schlimmer. Jetzt ist ganz plötzlich meine Tante verstorben. Einfach umgekippt auf der Straße - Herzinfarkt. Da sie die Jüngste von drei Geschwistern war, meine Mutter dagegen die Älteste, hätte ich daran nicht im Traum gedacht. Natürlich mache ich mir dann mehr Sorgen um meine Mutter, die über Achtzig ist, während meine Tante noch nicht einmal die Achtzig erreicht hat. Und sie war ja auch noch rüstig, bis auf ihre Knie, mit denen sie etwas humpelte, und ihre Zähne, hat bis zuletzt viel gearbeitet, geputzt, sich um ihre Enkel gekümmert. Und ist niemals zum Arzt gegangen. Niemals, nie, nicht, zu keinem. Fast bin ich etwas sauer auf sie, denn wenn sie zu den Vorsorgeuntersuchungen gegangen wäre, hätte sie vielleicht einen Bypass bekommen und würde noch leben. Aber wäre, hätte - usw. Und wirklich freiwillig hätte ich auf so eine Bypass-Op ja auch keine Lust und mache lieber einen Bogen um Ärzte, falls möglich. Sie war die Tante, mit der ich im Leben den häufigsten Kontakt hatte, weshalb es mich ebenfalls sehr trifft. Bei den Onkeln und Tanten, die irgendwo in Deutschland verstreut sind und die man vielleicht vier mal im Leben gesehen hat, wäre das weniger der Fall. Und sie war besonders wichtig für meine Mutter, die jetzt völlig fertig ist. Auf dem Foto sind wir auf einem Ausflug zu sehen. Ganz rechts läuft meine Tante, die, die sich umdreht, das bin ich. Mach's gut, Tantchen!

Ausflug

Mittwoch, 26. April 2017

Realer Psychothriller

Gerade erfuhr ich von einer realen Story, die aber doch ziemlich unfassbar ist. Die Bekannte meiner Eltern, die unheilbar an Krebs erkrankt ist, hat inzwischen die Pflegestufe III, hält sich aber ganz tapfer auf den Beinen und konnte in der letzten Woche noch einmal ihren Geburtstag feiern. Meiner Mutter, die zum Geburtstag dort war, erzählte sie folgendes: Vor einiger Zeit traf sie in irgendeinem Teegeschäft (?) einen ausländischen jungen Mann, mit dem sie ein paar Male dort Tee trank und sich unterhielt. Irgendwann lud er sich zu ihr zum Kaffee ein und sie hatte auch nichts dagegen, daß er sie in der Wohnung besuchen kommt. Ab da begann er sich rührend um sie zu kümmern, kochte für sie und half ihr, wo er konnte. Eines Tages jedoch, als er sie in der Wohnung besucht hatte, ging er nicht mehr nach Hause, sondern blieb einfach, ohne daß sie ihn dazu eingeladen hätte. Aber anscheinend fand sie das noch nicht weiter bedenklich, denn er kümmerte sich ja so um sie, also sagte sie nichts. Sie sagte auch nichts, wenn sie mitbekam, daß er an das Telefon ging und sich als ihr Sohn ausgab. Dreimal pumpte er sie um beträchtliche Summen Geldes an. Zweimal zahlte er es zurück, beim dritten Mal nicht mehr. Da beschloß sie großzügig, ihm das Geld zu schenken. Doch dann legte sie sich einmal während des Tages hin, um zu schlafen und wachte so benebelt wieder auf, daß sie Verdacht schöpfte, es könne etwas nicht mit rechten Dingen zugehen. Auch war ihr, als seien in der Zwischenzeit noch andere Leute in der Wohnung gewesen und Geld fehlte wohl ebenfalls. So berichtete sie einem alten Bekannten davon und dieser wiederum benachrichtigte die Polizei. Sie machten aus, daß sie mit dem Bekannten und dem jungen Mann ein Kaffeekränzchen abhält, und in dieser Zeit marschierte die Polizei an und nahm den jungen Mann fest. Sie wurde ebenfalls mit auf das Revier genommen und mußte dort zwei Stunden warten, um ihre Aussage zu machen.
So ist das, sobald es dem Ende zugeht, kommen die Trittbrettfahrer und versuchen so viel wie möglich abzusahnen. Und wenn man dann ohne Familie ist und immer hilfloser wird, ist man wahrscheinlich auch ein relativ williges Opfer. Nur so ist zu erklären, daß sie dieses Spiel tatsächlich so lange mitgemacht hat, obwohl das Verhalten des jungen Mannes doch von Anfang an merkwürdig war. Man muß schon ziemlich blauäugig sein zu denken, daß ein junger Mann, den man nur kurze Zeit kennt, freiwillig bei einer 81jährigen einzieht, ihr hilft und sich als ihr Sohn ausgibt, weil er nur Gutes im Schilde führt.

Meine Mutter ist ziemlich schockiert von der Geschichte und außerdem von ihrem neuen "Fitnesstraining" fertig. Vor ein paar Wochen telefonierten wir miteinander und sie - 82jährig und nicht mehr gut zu Fuß mit ihrer Osteoporose und Arthrose - meinte, zu Fuß würde sie es keine vier Treppen mehr hoch schaffen, denn seit sie in der Wohnung mit Fahrstuhl wohnt, falle es ihr immer schwerer Treppen zu steigen. Ich sagte ihr darauf, daß es normal wäre, daß die Kondition und die Kraft nachläßt, wenn man nicht übt, ganz besonders im Alter, wenn sowieso alles nachläßt. "Ja, aber wenn man einen Fahrstuhl hat und nicht gut zu Fuß ist, dann fährt man auch Fahrstuhl. Ist einfach so." antwortete sie mir, was mir natürlich vollkommen klar ist, denn ich würde es genauso machen. Doch dann - was für ein merkwürdiger Zufall - kaum eine Woche später war ihr Fahrstuhl kaputt. Und ist es seither bereits vier Wochen lang, ein Ende ist nicht in Sicht, weil irgendein Teil nicht mehr zu bekommen ist oder vielleicht höchstens noch aus China. Seltsamerweise nimmt es meine Mutter sehr gelassen und kaum wirklich verärgert hin, was mich schon etwas verwunderte, sondern erklärte mir, sie nimmt das jetzt einfach als Fitnesstraining. Vielleicht hatte sie sich ja noch an unser Gespräch erinnert. Da sie nicht viel tragen kann, geht sie jeden Tag einmal ihre vier Treppen runter und einmal rauf, um sich Essen zu holen, heute ist sogar schon zweimal die Treppen runter und wieder rauf. Außerdem mußte sie bei ihrem Geburtstagsbesuch eine relativ lange Strecke gehen, weil die Straße gesperrt war und nun hat sie Muskelkater in den Beinen. "Da kannst du ja jetzt bald den Marathon laufen, was?" zog ich sie auf. "Ja, genau!" lachte sie.

Eigentlich wollte ich ja in dieser Woche auch mal wieder etwas für meine Fitness tun und Zumba tanzen, aber heute war es einfach zu stressig und ich muß blöderweise mein Notebook neu aufsetzen, so daß ich es nicht mehr geschafft habe, und am Freitag fällt Zumba aus. Da werde ich dann wohl zu Hause eine Session abhalten müssen.

Montag, 24. April 2017

Verunsicherung

Bei meiner bisherigen Onkologin hatte ich heute den letzten Termin. Ab Mai macht sie erstmal gar nichts mehr, behauptet sie. Sie hat mir sogar ihre private Handynummer gegeben und meinte, ich darf sie jederzeit anrufen, wenn ich eine Frage habe. Das finde ich sehr nett, allerdings hat sie mich danach komplett verunsichert. Als ich ihr nämlich erzählte, daß ich Ende Mai einen Termin in der Schönheitsklinik habe, erklärte sie, daß man oft davon hört, daß dieses gespritzte Fett wieder weggeht und erwähnte stattdessen erneut diesen Arzt, der mit Bauchlappen arbeitet und gut sein soll. Ich hatte mich über diesen und diese Operationstechnik auch informiert, allerdings wurde mir gesagt, daß es ein sehr großer Eingriff ist, nach dem man sogar in die Intensivstation kommt. Mein Interesse daran, auch noch eine Intensivstation von innen kennenzulernen, hält sich eher in Grenzen. Beziehungsweise als Besucher war ich ja schon einmal in einer Intensivstation und das fand ich völlig ausreichend. Natürlich hätte es aber den Vorteil, daß mit einer OP alles gegessen ist, bzw. zumindest gegessen sein sollte, und ich nicht zich OPs brauche. Wenn ich dagegen diese zich OPs mache und dann irgendwann das Fett wieder weggeht und es nicht mehr gut aussieht, habe ich für diesen großen Aufwand nicht viel davon gehabt. Mit einer anderen inneren Einstellung und ausreichend Fettdepots könnte mir das im Grunde egal sein. Ich könnte sagen: "Jippieh, ich gehe ganz viele OPs machen, und dann gehe vielleicht noch zu einem anderen Arzt ganz viele OPs machen! Das wird spaßig und meine Lieblings-Freizeitbeschäftigung." Aber mal abgesehen davon, daß ich mir angenehmere Zeitvertreibe vorstellen kann, sind meine Fettdepots ja nun auch nicht so unbegrenzt verfügbar und was dann weg ist, ist weg und wächst nicht mehr.

Es ist wirklich zum irre werden. Ich habe schon so genug Schwierigkeiten, Entscheidungen zu treffen, aber bei solchen ätzenden Entscheidungen und Entscheidungsalternativen fühle ich mich, als würde ich im Kopf tatsächlich Mäuse melken. Ich sollte zusehen, in dieser Woche mal wieder zum Zumba zu gehen, um auf angenehmere Gedanken zu kommen. Am Freitag wäre ich ja eigentlich bereit gewesen, aber mein Magen war es nicht, der immer noch verstimmt ist. Daß der auch immer alles so dramatisieren muß! Aber bei Hopsen oder Schütteln ist mir sofort übel geworden, weshalb ich es lieber gelassen und Heilerde gegessen habe.

Donnerstag, 20. April 2017

Ich hab es getan.

Ich bin ein Held. Ein Held mit Schiß in der Hose. Ich hab es geschafft, tatsächlich in der Klinik anzurufen und mir endlich den ersten OP-Termin zur Fettabsaugung und Narbenkorrektur der Brust geben zu lassen. Als ich heute morgen zwei BHs anprobierte, hab ich einfach zum Telefon gegriffen und vorher nicht mehr lange nachgedacht. Da mir gerade nicht viel nach Tanzen zumute ist, bleibt auch nicht viel, womit ich mich sonst noch ablenken könnte. Den ersten Termin mußte ich allerdings gleich wieder absagen, da ich niemanden fand, der mich von der ambulanten OP abholt. Und ohne jemanden, der mich abholt, lassen sie einen nicht gehen, weil man auf keinen Fall alleine nach Hause fahren darf. Also ist der Termin jetzt eine Woche später Ende Mai. Ich verstehe eigentlich gar nicht, warum ich so viel Angst vor diesen Eingriffen habe. Vermutlich ist es nur die Traumatisierung durch die unfreiwilligen OPs. Im Fernsehen sehe ich manchmal C-Promis, die erzählen, sie hätten über 60 Schönheits-OPs hinter sich und zu den Chirurgen gehen wie zum Friseur. Dann denke ich mir, wenn die das können, sollte ich so ein paar OPs auch noch überstehen. Aber selbst vor einem Dämmerschlaf habe ich jetzt Bammel, was aber auch kein Wunder ist seit meinem letzten Erlebnis. Mir wurde der Port eingesetzt, ich wache mitten drin auf und irgendein Asiate als Chirurg guckt verdutzt und sagt: "Ohhh, hallo. Ich bin Doktor Min Wing Ling und setze gerade Ihren Port ein." Das hat mich aber dann schon gar nicht mehr interessiert, weil ich wie am Spieß geschrien habe. Manchmal sieht man ja in Filmen diese Helden, denen ohne Betäubung mitten in der Wildnis eine Kugel aus der Schulter geholt wird. Genauso habe ich mich gefühlt, aber die kriegen dann wenigstens immer noch was zum draufbeißen. Vollnarkose ist natürlich auch nicht besser und die Chance ist größer, nicht wieder aufzuwachen. Am liebsten wäre mir ja eine örtliche Betäubung, denn da merke ich sofort, wenn es anfängt weh zu tun und es kann nachgespritzt werden, aber diese Eingriffe werden nicht mit örtlicher Betäubung gemacht, auch nicht die Narbenkorrektur. Und wenn ich mir Gedanken wegen meines Bauches mache, weil ich fürchte, daß ich da dann auch Narben oder Löcher habe, dann denke ich mir, ob ich da jetzt die Speckrollen habe oder Narben - ist doch eigentlich gehupft wie gesprungen. Das Risiko muß ich jetzt eingehen.

Montag, 17. April 2017

Halleluja, ein Topf wurde vom Himmel gesandt

Es gab heute Kaninchen bei meiner Schwägerin und schwer bepackt mit Ostereiern, einer großen Tasche voll Büchern, die ich aussortiert habe und vorher bei der "Familiensammelstelle" abgeben wollte, sowie einem Müllbeutel, der zu entsorgen war, traf ich im Mülltempel ein und wunderte mich: "Hä? Wieso steht denn mein Kochtopf neben der Mülltonne?" Es war genau der gleiche 3-Liter-Emaillekochtopf, sogar mit demselben Design, den ich noch aus DDR-Zeiten besitze. Und er war in Ordnung, nur oben am Deckel war der Griff weg. Nun sind Emaillekochtöpfe die besten überhaupt und es gibt sie leider nicht mehr oder nur in kleinen Einzelstücken zu kaufen. Ich habe schon häufiger mal danach geschaut, aber ohne Erfolg, da meine ja inzwischen auch schon in die Jahre gekommen sind. Die Emaillekochtöpfe aus der DDR sehen zwar zugegeben altbacken aus, aber es ist eben noch Emaille. Da stand also "mein" Kochtopf völlig in Ordnung, nur etwas voll geregnet und ich überlegte fieberhaft, nehme ich den jetzt mit bis nach Marzahn? Denn Zeit, um noch einmal vier Treppen bis nach oben zu laufen hatte ich nicht mehr. Ich packte ihn schließlich zu den Ostereiern und Büchern und schleppte mich damit in Berlin herum und wieder zurück. Aber es ist ein Wunder ein wirkliches Wunder! Danke, oh Herr, für dieses Topfgeschenk.

Aber so ist das, wenn man Dinge ausmistet, finden sich auch schnell neue Dinge, die mit nach Hause wollen. In den letzten Wochen habe ich an die hundert Bücher aussortiert, darunter auch alte Lehrbücher, die ich noch hatte, und darin findet man manchmal dann sowas:

Lehrbuch016

Muß wohl etwas langweilig gewesen sein.

Außerdem las ich bei der Taxifahrt, daß es in Berlin eine Cannabis Expo gibt. Nun interessiere ich mich nicht wirklich für Cannabis, aber daß so eine Expo erlaubt wird, finde ich witzig, weil ich dabei an Hallen voller Cannabispflanzen denke. Meine Schwägerin wiederum machte mich auf einen Film aufmerksam, der in den Kinos wohl schon gelaufen ist, über eine Möchtegern-Sängerin, die ein tragisches Ende nahm, nachdem sie mit 76 Jahren ihren ersten Auftritt vor großem Publikum hatte, welcher komplett verrissen wurde, da sie eben nicht singen konnte. Zufälligerweise hatten sie auf einem Flohmarkt sogar eine Comedy-Cd gefunden, auf welcher die bekannte Arie der Königin der Nacht original von ihr gesungen wird. Sie haben uns das vorgespielt und ich kann nur sagen - ganz schauderhaft. Trotzdem ist diese Lebensgeschichte irgendwie auch ein bißchen unglaubhaft, gerade deshalb weil sie halt so abgefahren ist und man sich fragt, was haben sich ihre Famile und ihre Freunde dabei gedacht? Aber es nötigt mir auch immer ein bißchen Bewunderung ab, wenn jemand so fest an seinen Traum glaubt, daß er daran festhält, egal ob er das wirklich kann, was er tun möchte. Den Film werde ich mir jedenfalls zum Ausleihen vormerken und die Original-Arie habe ich auf Youtube gefunden. Also man kann sagen, was man will, aber man kann nicht sagen, daß sie nicht berühmt geworden wäre, wie auch immer:

Samstag, 15. April 2017

Leichte Geburt

Um mich herum sind eine Ärztin und meine Mutter als ich in den Wehen liege. In meinem Bett zuhause fühle ich mich schwer und lehne mich irgendwo an, aber sonst merke ich nicht viel, weshalb ich denke, daß es wohl noch sehr lange dauern wird. Doch plötzlich, ich bekomme es gar nicht so schnell mit, ist das Baby da und ich springe sofort wieder aus dem Bett und laufe herum. Das war ja nun wirklich eine leichte Geburt, was für ein Glück. Jemand legt mir das Baby so wie es ist in den Arm, während ich herumlaufe. Es ist ein Mädchen mit relativ dunkler Haut und seltsam braun-metallischen Augen. Sie lacht und gluckst mich die ganze Zeit an, so als würde sie sich freuen, auf die Welt gekommen zu sein und mich zu sehen.

Mittwoch, 12. April 2017

Wiederbelebung und Festnahme

Irgendwo an der Ostsee mit meinem Bruder und meinem Onkel. Es ist der letzte Tag und wir müssen heute noch nach Hause fahren, aber ich möchte noch einmal die Strandpromenade entlang, die wir bisher nicht gesehen haben, da wir aus anderen (geschäftlichen?) Gründen hier waren. Ich gehe schon mal alleine vor. Die Strandpromenade ist sehr belebt mit allerhand Volk und vom Meer sieht man eigentlich nicht viel, da überall Schiffe und Container die Sicht versperren. Endlich habe ich ein Stückchen Promenade gefunden, von welchem man einen tollen Himmel und Horizont sieht, sowie einen strahlenden Felsen, der aussieht wie der Fels mit dem Loch in der Mitte aus Norwegen. Ich versuche dieses Stückchen zu fotografieren, aber ständig stellt sich mir ein Mann mit Brille in das Bild, der Faxen macht und seinen Bauch vorstreckt. Der ist jetzt auf allen Bildern mit drauf. Finde ich eigentlich nicht so lustig, aber ich gehe einfach weiter. Die Strandpromenade geht nun in einen überbauten Teil über, der in verschiedene Lokalitäten unterteilt ist, die man durchwandert. Das erste ist eine Diskothek, allerdings laufen da sehr merkwürdige Leute rum, die aussehen wie Drogendealer und Junkies, dahinter folgt ein Restaurant, und danach ist es eine einbahnige Einkaufspassage. An deren Ende warten schon mein Bruder und mein Onkel. Als ich ihnen erzähle, daß wir hier erst durch müssen und dann noch durch eine Diskothek, haben sie gar keine Lust mehr. Aber ich überrede sie trotzdem, denn schließlich müssen wir ja nur hindurchlaufen und uns nicht dort aufhalten, und das ist ja nun nicht so schlimm. Wir laufen also los, als gleich darauf quer auf dem Weg eine Person liegt, die mit einer Decke völlig abgedeckt wurde. Mein Bruder steigt einfach an der Seite drüber weg und ich folge ihm, weil ich ganz selbstverständlich denke, daß diese Person tot ist, wenn sie so abgedeckt wurde. Nur mein Onkel stürzt sich sofort auf sie, zieht die Decke weg und beginnt mit Wiederbelebungsmaßnahmen, wobei er ärgerlich ruft: "Ja muß ich denn hier alles alleine machen!" Tatsächlich hebt die junge Frau ihren Kopf, schaut etwas verwirrt und meint: "Oh, mein Herz ist wohl stehen geblieben." Ein Aufruhr entsteht, es sammeln sich Leute um den Ort und ich gehe schon einmal alleine weiter, bis in das Restaurant. Hier warte ich, wobei ich aus der Diskothek ständig Heroinjunkies kommen sehe, die ihre Spritzen offen mit sich herumtragen. Ich schaue auch kurz in die Diskothek, habe aber nicht wirklich Lust, mich dort aufzuhalten oder gar zu tanzen. Doch langsam werde ich unruhig, denn die beiden kommen einfach nicht. Ich werde von zwei fremdländischen Typen angequatscht, die schwarze angeklebte Bärte haben, was ich daran sehe, daß bei einem ein Teil davon herabhängt. Sie wollen mich einladen, aber ich rede mich irgendwie heraus. Dann machen sie mich darauf aufmerksam, daß in der Einkaufspassage zwei Personen festgenommen wurden, von denen sie vermuten, daß es mein Onkel und mein Bruder waren. Ich gehe zurück und muß tatsächlich feststellen, daß beide festgenommen wurden, weil man sie verdächtigt, etwas mit dem Herzstillstand der Person zu tun zu haben. Das hat man nun davon, wenn man hilft! Und nun, was mache ich nun? Aus einem Anschlag geht hervor, daß beide in ein Gefängnis nach Ribnitz-Damgarten verbracht wurden. Ich überlege hektisch, daß ich noch ein paar Tage in unserer Unterkunft bleiben könnte, um sie dort zu besuchen, allerdings weiß ich nicht, ob neue Gäste erwartet werden. Dazu müßte ich erst schauen, ob es einen Plan gibt und was dieser aussagt.

Dienstag, 11. April 2017

Vogel-Luxus

Ich überlege ja gerade, ob ich aus meiner Vogel-Pension ein Vogel-Luxushotel mache. Da darf dann natürlich diese Swarovski-Vogeltränke für knapp 170 Euro nicht fehlen:



Nachdem ich den Blumentopf der Tauben mit einem anderen Topf gefüllt habe, kamen beide jeweils nur noch einmal mit einem Zweig im Schnabel an und ließen diesen vor Schreck fallen. Jetzt beobachte ich, wie sie wieder auf dem Baum vor dem Küchenfenster mit Zweigen hantieren, und zwar genau an der Stelle, wo schon einmal ein Nest von ihnen abgestürzt ist. Das kann nichts werden, wenn sie es dort nochmal versuchen, da viel zu offen. Statt dauernd herumzuturteln, sollten sie mal lieber an ihren Nestbaufähigkeiten arbeiten und einen richtigen Plan machen. Tauben sind echt schlampig beim Nestbau vor lauter Turtelei. Am liebsten nehmen sie einfach Blumentöpfe mit Mensch, der auch gleich noch auf ihre Brut aufpaßt. Da frage ich mich wirklich, wie sie evolutionsmäßig gesehen, so lange überleben konnten. Elstern dagegen, die übernehmen mal die Weltherrschaft, so viel steht fest.

Und auf dem Rückweg vom Supermarkt sah ich gerade den Hermesfahrer beim Mittagsschlaf. Er lag quer über beide Sitze im Wagen und machte ein Nickerchen. Ich dachte ja immer, sie hätten bei Hermes so viel zu tun.

Wenn die Seele anklopft

Das Fenster steht weit offen, während ich in meinem Bett liege. Vor dem Fenster ein kreischender Möwenschwarm, von welchem immer wieder Möwen in das Zimmer fliegen, herumkreisen und wieder nach draußen fliegen. Trotzdem ist es irgendwie beängstigend, weil der ganze Schwarm nicht von meinem Fenster weichen will.
Später dann unter vielen Menschen, möchte ich einigen wie bei einem Casting vorsingen und übe dafür innerlich "True Colors" (?). Doch als ich wirklich singe, singe ich etwas ganz anderes, etwas das ich direkt beim Singen selbst dichte und komponiere, was eigentlich bedeutet, daß es irgendwie so aus mir herausfließt. Nun ja, ich merke selbst, daß es nicht der Burner ist, aber dafür, daß ich es mir beim Singen selbst ausgedacht habe, finde ich es zumindest gar nicht schlecht. Mit diesem Gedanken und zufrieden mit mir, wende ich mich wieder anderen Dingen zu.

Eine junge Frau, die eine schwarze Lederjacke trägt und eine Frisur wie aus den 70ern hat, folgt mir ständig und stellt komische Fragen. Ich empfinde sie als etwas aggressiv, weshalb ich auf der Hut bleibe, doch nach und nach habe ich das Gefühl, daß sie ganz in Ordnung ist und mich eigentlich mag. Ich folge ihr deshalb ebenfalls, als sie nach draußen auf die Straße tritt und sofort stehe ich im kalten Regen. Sie geht weiter zu einer Bushaltestelle, um wegzufahren. Dorthin folge ich ihr aber nicht mehr, sondern kehre zurück ins Gebäude um dem Regen zu entkommen. Irgendwann ist sie wieder da und wir beginnen uns unmerklich zu umarmen, wobei sie schließlich mit dem Kopf und dem Ohr an meiner Brust liegt. Sie sagt, sie könne meine Seele anklopfen hören.
Dann will sie von mir wissen, was ich gehört habe, als ich mit meinem Ohr an ihrer Brust lag. Hm, ich kann mich nur an die Kühle ihrer weißen Haut erinnern, gehört habe ich nichts, nicht einmal einen Herzschlag. Deshalb antworte ich: "Eigentlich habe ich nur Kühle bemerkt." Sie lacht sich scheckig und sagt: "Ja, so bin ich eben - kühl."

Montag, 10. April 2017

Geheimbotschaft in der Klarsichthülle

Eigentlich hatte ich vor, heute die Unterlagen für die nächste Steuererklärung zusammenzustellen, weil ich keine Lust habe, in diesem Jahr wieder nette Drohbriefe vom Finanzamt zu bekommen, die es nicht abwarten können, mir Geld zurückzuzahlen. Dazu griff ich mir eine leere Klarsichthülle, die herumlag und fast unbenutzt, ja beinahe wie neu aussah. Aber nur dem äußeren Anschein nach, denn als ich sie über meine dunkle Hose legte und auf bestimmte Weise das Licht darauf fiel, entdeckte ich die Schrift einer eingeprägten Geheimbotschaft: "Guten Morgen, Rico! Wecke mich auf jeden Fall! Sehr wichtig!" Hm, von mir kann diese Botschaft nicht sein, also vermute ich, es ist eine Klarsichthülle aus dem Bestand des Steuervereins meines Bruders. Jetzt spielen sich bei mir sofort Filme im Kopf ab. Was war da wohl so wichtig?Ich meine sogar über dem i von Rico ein Herzchen zu entdecken oder täusche ich mich da? Vielleicht geht ja auch die Phantasie mit mir durch.

Geheimbotschaft in der Klarsichthülle2

Geheimbotschaft in der Klarsichthülle1


Jedenfalls war es DIE willkommene Ablenkung, denn erst fotografierte ich, dann verfasste ich den langen Blogeintrag, machte lieber Frühjahrsputz und danach hatte ich keinen Antrieb mehr auf Bürokram, von welchem noch mehr zu erledigen gewesen wäre. Also immer noch nichts getan.
Mit der Bausparkasse schlage ich mich dauernd herum, weil die keine Zinsen mehr zahlen wollen. Ich hatte noch so einen Vertrag mit 5 Prozent Zinsen, abgeschlossen damals, als ich frisch begann, Geld zu verdienen. Da wurde versprochen, man könne das Geld nach der Ansparphase liegen und "arbeiten" lassen und bekäme sogar Bonuszinsen, wenn man das Darlehen nicht in Anspruch nimmt. Schon als die Ansparphase zu Ende war, haben sie versucht mich zu bescheißen, indem sie mir dauernd einen Wisch schickten, auf welchem zwei Optionen zum Ankreuzen waren, nämlich einmal, mir das Geld auszahlen zu lassen, und zum anderen, es weiter anzulegen, allerdings ging ganz versteckt daraus hervor, daß es sich dann um einen anderen Vertrag mit völlig anderen, schlechteren Optionen handelt, weshalb ich auf diese Schreiben überhaupt nicht reagierte, da ich keine dieser Kästchen ankreuzen wollte. Der Vertrag lief ein paar Jahre weiter mit den 5 Prozent Zinsen, aber vor zwei Jahren bekam ich plötzlich eine Kündigung, obwohl noch nicht einmal die volle Bausparsumme erreicht war. Darauf drohte ich mit Rechtsanwalt und die Kündigung wurde zurückgezogen, aber ich sollte nun monatlich weiter ansparen. Da kam ich nicht raus, deshalb tat ich dies. Im letzten Jahr nun war die Bausparsumme erreicht und der Vertrag wurde sofort aufgelöst und ausgezahlt, da in diesem Fall diese Vorgehensweise von den Gerichten abgesegnet worden ist. Allerdings fehlen dann auch in den letzten zwei Jahren die Bonuszinsen und da muß ich mich erst kundig machen, ob das rechtens ist, daß sie die Bonuszinsen nicht zahlen. So im nachinein betrachtet und mit meinen Erfahrungen mit Sparverträgen, würde ich solche Verträge nie wieder abschließen, egal wieviele Zinsen versprochen werden. Man ist nur damit beschäftigt, sich nicht über's Ohr hauen zu lassen und zieht wahrscheinlich meist trotzdem den Kürzeren. Dann lieber auf das Bankkonto mit dem Geld, egal ob mit oder ohne Zinsen, man lebt ruhiger - dachte ich. Denn als ich letztens in die neuen AGBs meines Tagesgeldkontos schaute, standen da auf einmal so komische Sachen unter der Rubrik "Einlagensicherung", die ich noch nie gesehen hatte. Kurz mal gebingt, stellte ich fest, daß es da anscheinend tatsächlich Änderungen gibt, allerdings sind diese so unverständlich, daß man eigentlich nicht versteht, wie sich das nun für mich als Sparer auswirkt und wenn etwas unverständlich ist, ist das immer schon ein Warnzeichen. Da die Regierung ja keine Banken mehr retten will und sich die Einlagensicherung ändert, könnte man beinahe auf den bösen Gedanken kommen, daß eine große Enteignung der Sparer geplant ist. Natürlich wäre es dazu noch besser, wenn man das Bargeld verbieten könnte, denn dann könnte sich kein Sparer mehr dagegen wehren.
Örghs, wie ich es hasse, mich mit solchen Themen zu befassen! Zwanzig Jahre lang habe ich dies stundenlang jeden Tag gemacht und jetzt will ich einfach nicht mehr. Ich frage mich ja, ob es professionellen Tänzern ähnlich geht, wenn sie viele Jahre lang getanzt haben, nämlich daß sie dann sagen: "Örghs, ich habe so die Schnauze voll vom Tanzen, ich will jetzt nur noch Buchhaltung und Bürokram machen!"