Alien
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Freitag, 23. Februar 2018

Nachdenken über Raum,

bzw. Prokrastinieren kann ich! Eigentlich wollte ich schon mal die Steuer erledigen und lesen, was ich bereits seit zwei Wochen nicht mehr getan habe. Stattdessen schaute ich mir online ewig und gründlich, inklusive der Rezensionen, Katzenspielzeuge an, an denen man sich heutzutage geradezu totkaufen könnte, und danach träumte ich vor mich hin, wie ich ein Katzen-Hochbett bauen würde. Eines mit allem Drum und Dran wie Katzenschaukel, Katzentunnel, Leiterchen und Treppchen, Bürsten, Plüschmäusen, Bommeln und Klappern - eben so ein richtiges Tigerparadies. Das Problem ist nur: Ich habe gar keinen Platz für so ein Hochbett, und vor allem - mir würde dazu dann noch die Katze fehlen. In dieser Zeit hätte ich natürlich genauso gut am Blog basteln können, aber Träumen ist halt schöner.

Überhaupt der Platz. Mehr Platz steht ganz oben auf meiner Wunschliste, aber wirklicher Platz, also leerer Platz. Kein vollgestellter Platz. Vollgestellter Platz macht nur noch mehr Arbeit und kostet Energie. Ich hätte auch nicht vor, diesen Platz großartig zuzuräumen. Mir reicht der Krempel jetzt schon, den ich besitze. Das Problem dabei ist nicht fehlender Raum, sondern daß Krempel irgendwann, wahrscheinlich hat jeder da eine andere Grenze, nur noch Energie und Zeit für die Verwaltung kostet und dann nicht wirklich mehr glücklich macht. Purer Raum dagegen ist purer Luxus, genauso wie Zeit. Leider so viel Luxus, daß man ihn heute nicht mehr bezahlen kann, genauso wie Zeit für die meisten Menschen knapp ist. Für Krempel dagegen reicht das Geld - wenn also die wirklichen Bedürfnisse wie Zeit und Raum nicht erfüllt werden und erfüllt werden können, gibt man um so mehr Geld für Zeug aus, das man nicht braucht. Einfach mal eine Wohnung haben, in der man ein oder zwei Zimmer nicht "braucht". Wobei brauchen hier nicht heißt, daß die Zimmer überflüssig sind, im Gegenteil. Sie bedeuten Freiheit. Die Freiheit einfach mal spontan von einem Zimmer in das andere zu ziehen, die Freiheit, Platz für Projekte zu haben, ohne das wichtige Wohnräume aussehen, als wäre eine Bombe eingeschlagen. Genug Platz auch, um zu tanzen, oder halt spontan ein Katzenhochbett zu bauen, oder Hängematten aufzuhängen, oder auf dem Fußboden zu malen (das tat ich früher in einer leeren Wohnung, die zu meinem Untermiet-Zimmer gehörte, bis sie dann bezogen wurde) und und und... Mal ganz abgesehen davon, wie praktisch sie sind, wenn man bei Renovierungen oder anderen Notfällen Ausweichraum benötigt. Schade, daß man sich Platz nicht zu Weihnachten oder zum Geburtstag wünschen, und auch nicht zusammenlegen kann - jeder zum Beispiel 5 qm. Also bekommt man da ebenfalls nur Zeug, das man eigentlich nicht wirklich möchte, aber ganz ohne Geschenke ist ja auch doof. Nun habe ich immerhin schon das große Glück, Zeit zu haben, das andere große Luxusgut, wofür ich sehr dankbar bin. Auch wenn ich immer klage, ich hätte keine Zeit, so besitze ich sie dennoch, denn sie geht zum allergrößten Teil nur für meine privaten Angelegenheiten drauf. Früher habe ich immer davon geträumt, endlich mal richtig Zeit für mich zu haben. Jetzt habe ich sie. Und wer weiß, wenn ich von mehr Raum träume, geht dieser Wunsch vielleicht irgendwann ebenfalls noch in Erfüllung, wenn ich auch keinen Schimmer habe, wie das passieren könnte.

Donnerstag, 22. Februar 2018

Osterenten und Blogfrust

Bei Netto entdeckte ich total lustige, böse blickende Piratenbadeenten. Ich glaube, die lagen dort schon länger im Regal, waren mir aber vorher nie aufgefallen. Und spontan beschloß ich, die zu Ostern zu verschenken. Die Kapitänsente ist nicht ganz so lustig, aber irgendjemand muß ja Kapitän sein. Deshalb bekommt diese Ente meine Schwägerin und mein Bruder eine Piratenente. Eine Piratenente behalte ich selbst. Die hat genau den richtigen Gesichtsausdruck, wenn ich Frustbaden mache.

Zum Frustbaden hätte ich gerade wieder Gründe, aber gar keine Zeit. Mein neues Blog frustriert mich. Irgendwie fühle ich mich dort nicht richtig wohl. Das Blog baut sich total langsam auf, finde ich, aber nicht nur das Blog, auch die Administration. Und das vor allem nachts, wenn ich gewillt bin, daran herumzubasteln. Außerdem stimmen immer irgendwelche Kleinigkeiten nicht: Überschriften verschwinden dauernd, Doppelpunkte erscheinen, wo sie nicht sollen, bestimmte Einstellungen in den Gadgets lassen sich nicht verändern, egal wie oft man speichert, Kommentare werden nicht angezeigt. Alles zwar Kleinigkeiten, aber ausreichend, um eben kein Spaß daran zu haben. Mag sein, daß die Probleme am Template liegen, aber ich will mir auch nicht dauernd ein neues Template zurechtbasteln. Ich fand eine Seite, wo man sich jede Menge Blogtemplates herunterladen kann, nur sehen die alle aus, wie diese "modischen" hundert Millionen Blogspot-Blogger-Wordpress-Blogs, die alle irgendwie gleich aussehen und die man kaum unterscheiden kann. Mein Blog soll aber nicht wie hundert Millionen Blogspot-Blogger-Wordpress-Fashion- und Kochblogs aussehen.
Tagsüber habe ich gar keine Lust mich damit zu beschäftigen, weil ich anderes lieber tue, bzw. auch tun muß. Steuererklärung steht wieder an, das Abo für die Ahnendatenbank soll auch nicht ewig laufen, die Tagesdecke will ich immer noch bis zum Sommer fertig haben, Bücher sind zu lesen, mal ganz abgesehen von den Sportzielen, deren Verfolgung ich oft genug unterbrechen muß, aber das Tagebuch von meinem Urgroßvater mußte dran glauben und wurde zurückgestellt. Wenn ich dann abends anfange am Blog herumzubasteln, aber bestimmte Dinge nicht funktionieren und ich Stunden vor dem Computer verbringe, merke ich, daß mich das aggressiv macht. Ich habe einfach nicht mehr die Geduld für sowas, meine Lebenszeit ist zu kostbar geworden. Und Computertechnik, die NICHT funktioniert, ist für mich keine Lebenszeit, sondern das Gegenteil davon. Ganz mit dem Bloggen aufzuhören kann ich mir aber trotzdem nicht vorstellen. Vielleicht sollte ich so lange kürzer treten, bis ich wieder so viel Muße habe und mir so langweilig wird, daß ich mit meiner Zeit nichts anderes anzufangen weiß, als sie am Computer zu verbringen.

Bade-Osterenten

Leichter Wahnsinn

hat mich wohl gestern geritten. Nachdem ich eine Woche nicht getanzt hatte, übertrieb ich es gestern gleich, indem ich erstmal zuhause vier Stunden tanzte. Abends zum Zumba zu gehen hatte ich eigentlich keine Lust und außerdem tat mir seit einigen Tage mein Fuß weh. Aber nachdem ich vier Stunden getanzt hatte und der Fuß durchhielt, dachte ich mir, kann ich auch genauso noch in den Verein gehen und dort eine weitere Stunde tanzen. Ich war mir nicht ganz sicher, ob ich das durchstehe, aber vor allem vergaß ich, wie anstrengend das Gerutsche mit den Schuhen immer ist. Im Grunde ist es anstrengender als das Tanzen selbst. Ich konnte nicht mal in einer leichten Grätsche stehen, ohne daß die Beine seitlich wegrutschen. Ich hab dann auch irgendwann, da ich außerdem kaum etwas sah, mir keine Mühe mehr gegeben, etwas zu sehen, weil es mir in diesem Zustand wurscht war, und tanzte einfach irgendwie, wie ich gerade dachte. Als es wieder mit dem Hardcore-Gehüpfe los ging, guckten meine Nachbarin und ich uns augenrollend an und sie meinte zu mir, sie sei heute so fertig und hätte vorher schon vier Stunden geschlafen. Ich antwortete, daß ich ebenfalls fertig sei und daß ich vorher schon vier Stunden getanzt hätte. Dazu meinte sie: Na da kann man auch nicht mehr. Dann kam schließlich noch so ein neues, sehr schnelles Lied, daß mir aber sehr bekannt vorkam. Das hatten wir damals an der VHS getanzt. Nun ja, ich hab es durchgezogen und bin zudem wie meist nach Hause gelaufen. Dabei machte ich wie immer noch einen Abstecher zum Supermarkt, wo ich nur wenige Dinge kaufe und sehr schnell hindurch laufe, denn ich mag diesen Supermarkt nicht und ein gutes Sortiment haben sie auch nicht. Deshalb nehme ich nie einen Wagen, sondern einen Korb. Als ich an der Kasse stand, hatte ich mir bereits drei 1,5 Liter - Mineralwasserflaschen in die Umhängetasche gepackt, ein ordentliches Gewicht, das nur an meiner Schulter hing, als mir zwei Centmünzen auf den Boden fielen. Eine Münze hob mir eine nette Frau auf und machte mich gleich noch auf die andere Münze aufmerksam, die aber so lag, daß nur ich drankommen konnte. Also ging ich in die Hocke und als ich hoch wollte, merkte ich, wie das Gewicht an mir zog und sah mich für den Bruchteil einer Sekunde wieder in der Blumenauslage auf dem Rücken liegen, als mich die schwere Tasche nach hinten gezogen hatte. Doch glücklicherweise konnte ich meine letzte Kraft zusammennehmen, um mit dem Gewicht diesmal wieder heil hochzukommen. Mitten im Supermarkt vor den Kassen mit den langen Schlangen auf den Rücken zu fallen wie ein Käfer, das wäre ja absolut oberpeinlich! Da hätte ich mich wahrscheinlich nie mehr in diesen Supermarkt hinein getraut.
Schade nur, daß ich in den vier Stunden nicht daran gedacht hatte, mein Fitnessarmband mit dem Schrittzähler zu tragen. Wenn ich eine Stunde Zumba tanze und danach eine halbe Stunde nach Hause laufe, zeigt es stets ungefähr 11000 Schritte an. Ich glaube, sehr genau ist das Teil nicht, aber wenn ich schon vorher so viel getanzt habe, müßte mindestens das Doppelte dabei herausgekommen sein. Das wäre ein neuer Rekord.
Als ich zu Hause angekommen war, dachte ich erst, ich hätte die neue Staffel "Akte X" verpaßt, stellte aber fest, daß sie gestern nur nochmals die gesamte zehnte Staffel auf Pro7 wiederholt hatten. Erst ab nächsten Mittwoch läuft die elfte Staffel. Ich muß daran denken, den Onlinerecorder zu programmieren.

Montag, 19. Februar 2018

Flüchtlingshilfe und Mitternachtsschwimmen

Mit einem Begleiter zusammen besuche ich das Amt, wo ich erst alte und neue Kollegen treffe und dann auf dem Flur, wo neu angekommene Flüchtlinge warten, um ihr Geld und eine Kostenübernahme für die Unterkunft abzuholen, von einem der Flüchtlinge angesprochen werde. Er bittet mich um Hilfe, da er das Prozedere nicht ganz versteht. Ich erkläre ihm, was ihn weiter erwartet, schließlich habe ich hier einmal gearbeitet und schaue dabei in seine Duldung. Sein Name ist Sitt Hitchiguen. Außerdem erfahre ich, daß er neun Medaillen im Tauchen (während ich das schreibe, denke ich spontan an Unter-tauchen) gewonnen hat. Ich frage mich, warum er wohl nach Deutschland geflüchtet ist, spreche ihn aber nicht darauf an, schließlich hat er gerade andere Probleme. Während er verschiedene "Stationen" durchläuft, treffen wir uns immer wieder auf dem Flur. Da es beim ersten Mal alles länger dauert, bittet er mich direkt, auf ihn zu warten und ihn zu unterstützen. Irgendwann jedoch taucht er nicht mehr auf und ich stelle fest, daß er schon längst fertig und gegangen ist, ohne sich zu verabschieden, während ich weiter gewartet habe.

Später im Traum treffe ich Vorbereitungen für ein Mitternachtsschwimmen, wobei subtil die Erwartung mitschwingt, Sitt Hitchiguen dort ebenfalls wieder zu treffen. Erstmal jedoch überprüfe ich meinen Balkon und stelle fest, daß es einen Balkonkasten beim letzten Sturm fast weggeweht hat. Meine Barbiepuppen, die ich in einigen Balkonkästen zu stecken habe (hä?), wurden jedoch von jemandem mit Stoffschlaufen festgebunden. Inzwischen ist es schon spät und ich erfahre, daß das Mitternachtsschwimmen bis nachts um 1 Uhr geht. Ich muß mich beeilen, wenn ich noch ins Wasser will und etwas von der Musik mitbekommen will, die dazu gespielt wird. Umgezogen in Badesachen komme ich am Schwimmbecken an und stelle fest, daß es total überfüllt ist. Also zum Schwimmen kommt man hier nicht und ich frage mich, ob es so viel Sinn macht, einfach nur an einer Stelle im Wasser herumzuzappeln, und dabei Musik zu hören und auf die Bildschirme rundherum zu schauen. Aber da ich nun schon da bin, steige ich doch ins Wasser, wobei ich mich gleich mit jemandem verhakle und Mühe habe, mich in die richtige Richtung zu positionieren. Dann hänge ich einfach so im Wasser herum und finde es etwas langweilig und unbequem.

Samstag, 17. Februar 2018

Gespräch mit einer Ananas

Meine spontanen Äußerungen, als ich eine Ananas anschnitt und feststellen mußte, daß sie im horizontalen Querschnitt nicht rund, sondern elliptisch ist, was mir beim Einkauf nicht aufgefallen war:

"Du läufst wohl nicht mehr ganz rund hier, was! Willst du mich verarschen? Wieso bist du nicht rund? Du hast gefällig rund zu sein, damit mein Werkzeug paßt! (der Ananasschneider)"

Mehr Drama wird das heute nicht mehr. Und seit die Ananas im Sekt ist, vertrage ich mich auch wieder mit ihr. (Es gab mit Gouda infusiertes und überbackenes Roggenbrot mit Obstsalat und Ananassekt.)

Donnerstag, 15. Februar 2018

I fell in love with Jogginghose

Als ich vorhin eine dicke Tüte mit aussortierter Kleidung zum Sammelcountainer brachte, lag vor dem Container ein totes Eichhörnchen. Es war aber nicht nur tot, sondern sah komplett platt getrampelt aus. Nur der buschige Schwanz hatte noch etwas Form. Nun steht dieser Container auch denkbar ungünstig mit der Klappe zu einer Hecke, so daß man von vorne gar nicht herankommt, und sich auf einen kleinen Pfad zwischen Hecke und Klappe quetschen muß. Über das Eichhörnchen muß man dann direkt drüber hinwegsteigen. Aber im Dunkeln sieht man es wahrscheinlich gar nicht. Als Kinder hätten wir sofort unsere kleinen Schaufeln geholt und das Eichhörnchen anständig unter die Erde gebracht. Sogar mit Ansprache und Gedenkstein. Ich weiß nicht, ob Kinder sowas heute noch spielen.

Mein Kleiderschrank ist ein ähnliches Drama wie mein Bücherregal. Jeder Zentimeter Luft vollgestopft. Nun ist mein Kleiderschrank nur 130 cm breit bei 190 cm Höhe und es befinden sich außerdem auch noch Bettwäsche und einige Sportgeräte darin. In einem 2 m-Kleiderschrank würde es schon ganz anders aussehen. Aber ich habe in meiner kleinen Wohnung keinen Platz für riesige Kleiderschränke. Und früher hat mir so ein kleiner Schrank außerdem völlig gereicht. Wenn er jetzt nicht mehr reicht, liegt es vor allem am Tanzen und daran, daß ich nicht mehr nackt schlafe. Früher brauchte ich keine Nachtwäsche, jetzt habe ich einen großen Stapel davon. Früher habe ich auch nie verstanden, warum ältere Leute immer Nachthemden oder Pyjamas tragen. Ist doch total unpraktisch! Jetzt verstehe ich es. Manche Geheimnisse lüftet man eben erst, wenn man alt wird. Ebenso ist die BH-Auswahl in meinem Schrank ins Unermessliche gestiegen. Schließlich mußte und muß ich ja alle möglichen Modelle durchprobieren, um überhaupt etwas zu finden, worin ich mich normal bewegen kann. Und dann immer diese Angst, daß die seltenen, gut sitzenden BHs plötzlich kaputt gehen und ich ohne dastehe! Einen BH mußte ich tatsächlich gestern nach nur drei Monaten wegwerfen, weil er sich nach ein paar Wäschen in seine Einzelteile aufgelöst hat. Und es war ein teurer Marken-BH von Triumph! Da ich sowas bei Markenprodukten bereits häufiger festgestellt habe, lege ich deshalb in der Regel überhaupt keinen Wert darauf, Marken zu kaufen. Die Modelle von Tchibo dagegen, die nun auch keine reinen Billigmodelle sind, sitzen meist gut und halten jahrelang. Sogar nicht ganz so billige Modelle vom Discounter kann man oft über Jahre hinweg tragen. Mir kommt es manchmal so vor, als ob die Leute, die an Marken gewöhnt worden sind und auf sie abonniert sind, ausgenommen werden wie Weihnachtsgänse. Natürlich ist man eigentlich bereit, für gute Qualität mehr zu bezahlen, aber wenn man mehr bezahlt für geringere oder gar keine Qualität, ist das doch absurd. Und ein Punkt, der von Qualität nicht wegzudenken ist, ist eben auch die Nachhaltigkeit und Haltbarkeit eines Produkts. Längere Haltbarkeit produziert weniger Müll, ist aber halt nicht gut für den Profit. Und selbst wenn es einem vielleicht um die Fairness in der Produktion geht, ist überhaupt nicht sicher, daß beim teureren Produkt, das man sich ob mangelnder Qualität dann ständig neu kaufen muß, das Geld auch tatsächlich dort ankommt, wo es ankommen soll.

Doof ist auch, daß ich, seit ich tanze und nicht mehr "ohne" schlafe, viele Sachen nicht mehr weggeben möchte, weil man sie zum Tanzen oder Schlafen noch gut tragen kann. Theoretisch. Praktisch sieht es so aus, daß ich, weil der Kleiderschrank so voll ist, meine aktuell getragenen Outfits für alle Gelegenheiten schon immer draußen liegen lasse und gar nicht mehr versuche, sie wieder in den Schrank zu tun, was dazu führt, daß ich nur noch diese trage, weil ich keine Lust habe, im Schrank erst lange herumzusuchen.
Um bei den Tanzoutfits vielleicht doch mal zu etwas anderem zu greifen, habe ich nun eine Vorzusammenstellung durchgeführt und Hosen mit den am besten passenden Oberteilen dazu zusammen "abgespeichert", also ineinander gelegt. So dürfte lange Sucherei entfallen, was aber trotzdem nichts daran ändert, daß es einige Outfits gibt, in denen ich mich am wohlsten fühle.

Zu einer Verschlimmerung der Kleiderschranksituation trug weiterhin bei, daß ich für das Tanzen viele verschiedene Schnitte und Materialien durchprobierte - nicht alles gekauft, vieles auch eingetauscht - und dabei feststellte, daß es unglaublich aparte und sexy Jogginghosen gibt. Da war es um mich geschehen. Karl Lagerfeld hat ja mal behauptet, wer nur noch in Jogginghosen herumläuft, hat die Kontrolle über sein Leben verloren. Nun laufe ich nicht ständig, wenn ich auf die Straße gehe, damit herum, kann es aber trotzdem immer kaum erwarten, wieder in sie hineinzukommen. Jogginghosen sind außerdem so unglaublich vielseitig. Eine Hose quasi für alles. Man ist damit nicht nur bequem angezogen, sondern kann darin jederzeit ohne Einschränkungen tanzen UND man könnte, falls nötig sogar in ihr schlafen. Alles bei voller Bequemlichkeit und, wenn man die richtigen Jogginghosen trägt, gutem Aussehen. Ich kann kaum genug davon bekommen. Irgendwie finde ich aber generell, daß Frauen in Jogginghosen irgendwie besser aussehen als Männer, selbst in nicht so modischen Modellen. Von daher sei der Spruch Karl Lagerfeld verziehen. Was Frauen betrifft, würde ich ihn eher auf die Leggings abändern. Ich habe in meinem ganzen Leben bisher nur eine einzige Person gesehen, an der Leggings gut aussahen und das war ein halbwüchsiges Mädchen.

Sonntag, 11. Februar 2018

Motivationsmörder

Wenn mich mal wieder ein Schlag trifft und ich im besten Sinne niedergeschlagen bin, ist das jetzt irgendwie immer doppelt schwer und fällt mir mehr auf, weil es bei mir jede Motivation mich zu bewegen abtötet. Früher, als ich mich eh nicht viel bewegt habe, hatte ich zwar dann auch nicht viel Lust, etwas zu tun und mir fehlte die Konzentration, aber es war nicht so ein großer Unterschied vorhanden. Und zur Konzentration auf bestimmte Dinge konnte man sich manchmal auch zwingen. Sich zur Bewegung zu zwingen, wenn man depressiv drauf ist, soll ja angeblich gut sein, aber es funktioniert so nicht, weil es nicht nur ein mentales Problem ist, wie bei der Konzentration. Ich merke dann, daß mein Körper ein viel eigenständigeres Leben führt als mein Kopf. Wenn er sich nicht bewegen will, ist das nicht nur mental so, sondern ich merke es direkt in den Muskeln, daß ich weniger Kraft habe und viel schneller erschöpfe. Dasselbe passiert übrigens auch, wenn ich zu wenig geschlafen habe. Das ist dann wie so ein unendlicher Teufelskreis - wenn ich weniger Kraft habe und mein Körper nicht so will wie ich, senkt das meine Stimmung noch weiter, aber je weiter die Stimmung sinkt, um so weniger will mein Körper.

Wenn ich mies drauf bin, weigert er sich, sich zu bewegen. Dabei weiß ich, daß zumindest Yoga mir durchaus gut tun würde, weil es so wunderbar erdet, aber da es viel anstrengender ist, als es für Uneingeweihte aussieht, fällt es schwer anzufangen, wenn die Kraft fehlt. Diese lateinamerikanische Gute-Laune-Musik, zu der man sich dagegen beim Zumba bewegen soll, empfinde ich in solchen Momenten als absolut abartig und nervtötend und ich mag dann auch nicht so tun als ob, weshalb ich zum Tanzen, zumindest in Zumba-Gesellschaft, noch weniger Motivation verspüre. In solchen Momenten verstehe ich auch plötzlich, warum Hip-Hop eigentlich etwas für junge Leute ist, während Menschen meines Alters normalerweise eher beim Tango anzutreffen sind. Beim Tango hat man quasi das Schicksal und den Ernst des Lebens bereits integriert und kämpft nicht mehr dagegen an, sondern schleppt es nun als Eisenkugel an den Füßen mit sich herum. Dieses wilde und wütende Herumgehopse der jungen Leute findet man nur noch albern, genauso wie die sonnenscheingetränkten lateinamerikanischen Heile-Welt-Rhythmen.

Als Kind habe ich ausnehmend gerne getanzt, und zwar zu allem, das mir unter die Finger kam. Ich habe auch grandios alle möglichen Tänze simuliert, die ich gesehen hatte, ohne nur einen Schritt wirklich zu kennen. Und ich hätte mir niemals träumen lassen, daß ich noch jemals im Leben nach meiner Kindheit so viel tanzen würde. Vor zwanzig Jahren, als ich schon im beginnenden Ernst des Lebens steckte, hätte ich zu solch einer Vorstellung gesagt: ja, ja klar - träum weiter! Trotzdem merke ich, daß es mit höherem Alter viel schwieriger ist, in die nötige Unbeschwertheit zu kommen und das, obwohl meine Kindheit nun ganz sicher nicht heil und unbeschwert war, aber man ist irgendwie geübter darin, Dinge zu verdrängen und die Verluste halten sich noch in Grenzen.
Jetzt dagegen habe ich das Gefühl, immer wenn ich ein Ärgernis, eine Katastrophe oder einen Verlust verarbeitet habe und mal zwei Wochen gut drauf bin, wartet schon wieder der nächste Konflikt oder Verlust, so daß kaum noch Zeit zum Luftholen bleibt, und meine Bewegungsmotivation geht da immer mit, und zwar in den Keller. Nun könnte mir das ja egal sein, wenn ich nichts weiter vorhätte. Aber wenn man ein Ziel hat, ist das ständig ein zusätzliches Ärgernis, weil wieder ein neuer Stein im Weg liegt, den man erst wegräumen muß, bevor man weitermachen kann. Und verdrängen ist ja ab einem bestimmten Alter auch unreif und führt eher zu zusätzlichen Problemen und Energieverlusten.
Ich frage mich, wie das Menschen machen, die sich professionell bewegen müssen und damit ebenfalls Ziele verfolgen, die sie nicht auf den Sankt Nimmerleinstag verschieben können, wie zum Beispiel Bühnenauftritte oder Wettbewerbe. Also entweder brauchen diese ein perfekt funktionierendes Gefühlsmanagement, welches die Auswirkungen auf ihren Körper unterbindet oder sie bringen unglaubliche Energien und Disziplin auf, um die Fassade aufrecht zu erhalten. Das kann aber auf Dauer auch nicht gut sein.

Samstag, 10. Februar 2018

Überrollt und umgenietet

Gerade saß ich noch in einem Bus ganz vorne, auf dem Sitz am nächsten zum Busfahrer, bin aber aufgestanden und nach hinten gegangen, um mir von dort eine Tageszeitung zu holen (die lagen dort wohl aus?). Mit der Tageszeitung unter den Arm geklemmt gehe ich wieder zu meinem Sitzplatz, die Titelseite zeigt nach außen, so daß ich sie nicht einsehen kann. Auf dem Fensterplatz neben mir sitzt jetzt ein kleiner Junge und die Leute hinter uns fangen auf einmal an, den Zauberlehrling spaßhaft zu rezitieren. Walle, walle, manche Strecke... Irritiert denke ich zuerst, das ist irgendwie auf mich gemünzt, aber sie scheinen nicht auf mich zu achten. Vielleicht ist es ja ein Kommentar auf das, was sie auf der Titelseite der Zeitung sehen und das ich aber nicht sehe. Außerdem sagen sie auch, daß eine Oma am Steuer sitzt.
Mein Blick fällt nach vorne und erst jetzt bemerke ich tatsächlich eine Frau mit grauem kurzen Haar, die auf dem Platz des Busfahrers sitzt. Sie sieht allerdings nicht so aus, als würde sie den Bus steuern, ja sie hat das Lenkrad noch nicht einmal in der Hand, sondern lümmelt nur entspannt auf dem Sitz. Oh je, weiß sie, was sie da tut? Ich bin mir nicht so sicher. Ab und zu greift sie mal kurz zum Lenkrad, um damit eine kleine Bewegung zu machen.
Ich habe meine Zweifel, ob sie wirklich fahren kann und ein Blick aus der Frontscheibe zeigt mir, daß wir mitten auf der Straße, aber in keiner Spur fahren, und direkt auf eine Parkinsel zurasen. Oh, oh, sage ich - da fahren wir schon einen Baum, ein Häuschen und ein paar Autos um, bevor wir auf einer Kreuzung landen. Seltsamerweise ist dem Bus überhaupt nichts passiert. Es ist nicht einmal Glas zu Bruch gegangen. Auf der Kreuzung will sie links abbiegen, fährt aber genau in ein Segelschiff hinein und durch es hindurch, das dort mitten auf der Kreuzung steht, warum auch immer. Oh, oh, sage ich - als wir von der Straße abkommen. Wir rasen nun mit vollem Karacho in ein "Kreativhaus", wie ich den großen Buchstaben an der Dachecke entnehme, welches dort an der Ecke steht. Oh, oh, sage ich - dann wache ich auf.

Danach schlief ich nochmals ein und träumte, ich sitze irgendwo draußen in einem Park und rauche eine Zigarette. Der Rauch, den ich tief inhaliere, gibt mir im Hals ein unangenehm raues Gefühl, so als würde ich eine Erkältung bekommen. Außerdem wird mir im Kopf schwindelig und es fängt alles an, ein wenig zu wanken und sich zu drehen. Ich sollte mit dem Rauchen aufhören, denke ich, und werfe den Stummel weg. Dann sehe ich aber, daß noch so viel Zigarette am Stummel dran ist, hebe ihn auf und ziehe ein weiteres Mal ausgiebig. Ich sollte mit dem Rauchen aufhören, wenn ich die Packung aufgeraucht habe, denke ich bei mir. Erst dann werfe ich den Stummel abermals weg und trete ihn aus.

Freitag, 9. Februar 2018

Das Ende naht

Mit großer Trauer habe ich zur Kenntnis genommen, daß das Todesdatum von Twoday.net beschlossen wurde. Es ist der 31.05.2018, an diesem Tag werden über zehn Jahre meines Lebens einfach abgeschaltet. Mir scheint, dieses Datum stand intern bereits länger fest, aber es war ja klar, daß Twoday.net ebenfalls irgendwann auf meiner ellenlangen Abschiedsliste landet. Es ist halt auch auf Twoday.net kein Verlaß. Deshalb hatte ich mich schon darauf vorbereitet und ein neues Refugium unter

https://weltentanz.blogspot.de

angelegt. Darauf wurden bereits die Einträge der letzten zwei Jahre gespiegelt, wenn die Ordnung im Moment auch noch der von Kraut und Rüben entspricht. Alle früheren Einträge übernehme ich nicht dorthin. Diese sind entweder im Literaturarchiv Marbach unter http://literatur-im-netz.dla-marbach.de/result.do?idPaging=1173&index=115 oder in den Internetarchiven unter https://archive.org/ zu finden.
Allerdings ist dieses Blog Baustelle, das bedeutet, daß dies zu meinen Projekten nun hinzukommt, es mir dort gemütlich zu machen, was noch einiges an Arbeit erfordert und eigentlich ist mir ob der Sinnlosigkeit allen Tippens eher nach Verstummen.

Mein Herz ist schwer, Ruhe in Frieden alter Freund, altes Blog, altes Zuhause.

Sonntag, 4. Februar 2018

Gute Frage

Im Portal der Guten Fragen fragt jemand, warum er 2800 Abonnenten auf Instagram hat, obwohl er doch nur ein paar wenige Fotos gepostet hat, wie sowas sein könne. Solche Probleme hätte ich auch mal gerne, denke ich bei mir. Antwort darauf: Manche sind so cool, daß alle in der Umgebung sie liken und ihnen folgen. Ist klar, ich war eben schon immer völlig uncool. Das wird wohl auch so bleiben.






Samstag, 3. Februar 2018

Haarunfall und sinnliche Momente

Ich komme auf die Idee, mal wieder eine Discothek zu besuchen. Es ist nicht die Stammdiscothek (die es längst nicht mehr gibt), sondern eine andere, in der ich aber auch schon einige Male war und ab und zu Leute aus der Stammdisco treffe. Blöd ist allerdings, daß ich dort nur bis Mitternacht bleiben kann, also gerade mal eine Stunde, da sonst nichts mehr fährt, wenn ich nach Hause will. Aber eine Stunde oder etwas mehr ist besser als nix und mit meiner Begleitung treffe ich dort ein. Irritiert fällt mir auf, daß die Herren in der Disco, zumindest die, mit denen ich mehr oder weniger bekannt bin, und das sind ganz schön viele, anscheinend einem Dresscode folgen. Denn sie alle tragen weiße Oberteile, zwar nicht dieselben, aber immer weiß.
Ich verschwinde in einer Einzeltoilette, die abschließbar ist und direkt am Tanzraum anschließt. Dort will ich mich noch ein bißchen stylen, denn dazu bin ich bisher gar nicht gekommen. Allerdings verstreue ich erst den dunklen Lidschatten auf meinen Augen, so daß er zwischen den Wimpern klebt und außerdem eher fleckig aussieht, und als ich meine Haare legen will, werden sie, je mehr ich daran herumkämme und -zupfe und -toupiere, immer schlimmer. Irgendwann stehen sie nach allen Seiten ab. Inzwischen höre ich schon, daß man mich draußen vermißt und sich fragt, was ich so lange auf der Toilette treibe. Meine Begleitung kommt und fragt durch die Türe, ob mit mir alles ok ist. "Waaas?!" fauche ich genervt zurück. Irgendeine Stimme, wie aus dem Off, sagt: "Entspann dich und genieße sinnliche Momente!" Verwundert wache ich auf, überlege erst ein bißchen, welche sinnlichen Momente gemeint sind, zumal dieser Ausdruck "sinnliche Momente" an Kaffeewerbung erinnert und denke dann aber - guter Tipp!