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Montag, 13. April 2015

Sonogen geworden

Meine Schwägerin meinte letztens zu mir, ich hätte eine komplett neue Figur bekommen, denn früher hätte ich ein gebärfreudiges Becken gehabt. Hm, das höre ich zum ersten Mal, daß ich ein gebärfreudiges Becken besessen haben soll, aber auch der Onkologin ist es heute nicht entgangen, daß ich abgenommen habe. Dann setzte sie das Ultraschallgerät an den Bauch und rief ganz überrascht: "Ohhh, ich habe ja so eine klare Sicht hier! Sie sind ja richtig sonogen geworden!" Kein Wunder, wenn die Fettschichten weg sind. Sie wollte schon wieder Blut abnehmen und da sie die letzten beide Male bereits die Laborwerte hat bestimmen lassen, rief ich ganz entsetzt, daß ich auch noch etwas Blut für mich bräuchte. Na gut, lenkte sie ein, aber das nächste Mal darf sie dann wieder. Außerdem ist sie der Meinung, daß sie wegen mir noch einen Herzinfarkt bekommt, weil ich sie ständig in Panik versetze. Was soll ICH denn da erst sagen? Ich lebe sozusagen mit der Panik und soll dann noch das Kunststück vollbringen, mich von der Panik der Ärzte nicht anstecken zu lassen und einen klaren Kopf zu behalten. Gerade jetzt nervt es mich besonders, daß ab heute der Ärztemarathon erneut losgeht. Und dann will man seine Angst wegtanzen und es geht gar nicht, weil die Internetverbindung dauernd abbricht und ich keine Musik spielen kann. Die Telekom nervt mich mit diesen andauernden Verbindungsabbrüchen, vor allem abends, ebenfalls immer mehr. Einmal meldete ich eine Störung und erhielt zwei Tage lang, die Nachricht, daß die Störung noch nicht bearbeitet werden konnte. In diesen zwei Tagen ging das Internet einwandfrei. Am dritten Tag hieß es dann, die Störung wäre beseitigt und die Verbindungsabbrüche waren wieder da. Ich bin bloß froh, daß ich Fernsehen und Telefon nicht über das Internet betreibe. Da würde ich ja völlig abkotzen. Glücklicherweise brauche ich zumindest für die Playstation kein Internet und kann über die Spiele-Disc Zumba tanzen. Wenn man aber den Zumbathon schon hundertmal durchgetanzt hat, wird das auf Dauer etwas langweilig. Dafür ist er aber gut geeignet, um frustig zu tanzen, denn je wütender man tanzt, um so mehr Sterne bekommt man. Gestern tanzte ich mit Gewichten und erhielt trotzdem die Trophäe "Energizing". Daran kann man sehen, WIE wütend ich gewesen bin. Übrigens sieht es so aus, als seien die Leute in der Wohnung unter mir ausgezogen...

Gaga Nielsens Überraschungseventgutschein

Zusammen mit Gaga Nielsen mache ich einen Spaziergang. Es geht durch einen Park, wo wir ein Terrarium mit verschiedenen exotischen und großen Käferarten besuchen. Unter ihnen ein Ochsenkopfkäfer, der ein wenig wie eine Schildkröte aussieht. Gaga fragt mich, ob ich finde, daß der Ochsenkopfkäfer krank aussieht. Ich schaue genauer hin und stelle fest, daß er seine Gliedmaßen in der Tat sehr seltsam abheben und abspreizen kann. Aber ob er deshalb krank ist? Vielleicht muß das ja so sein.
Bereits etwas vorgelaufen, entdecke ich irgendwo einen kleinen versteckten idyllischen Hof und winke Gaga, damit sie mir folgt und mich nicht sucht. Im Hof steht ein Baum voller bunter Vögel und darunter eine breite Holzbank mit einer bequemen Polsterung in dunkelrot mit opulenten Blüten darauf. Gaga ist gleich begeistert von der Bank und setzt sich darauf. Neben ihr liegt ein Poststapel, den wohl jemand dort abgelegt hat. Uns gegenüber im Gebäude ist das Schaufenster eines sehr besonderen Ladens. Es ist nicht genau auszumachen, was dieses Geschäft eigentlich anbietet, es scheint ein Kramladen für alles zu sein. Auf dem Poststapel liegt ganz oben ein dunkelrotes Briefkuvert, welches sich auffällig von der anderen weißen Post abhebt. Gaga nimmt diesen Briefumschlag und gibt ihn mir, mit dem Hinweis, daß er von ihr sei und ein Geschenk für mich enthalte. Sie möchte sich, so wie ich das verstehe, für irgendetwas revanchieren. Das Kuvert enthält einen ebenfalls dunkelroten Gutschein für diverse Überraschungen, allerdings nur zwei Tage ab diesem Datum gültig. Die Überraschungen werden von eben jenem Laden gestellt, allerdings ohne daß ich sie mir aussuchen kann, schließlich sollen es ja Überraschungen sein. Ich bin ziemlich skeptisch, ob mir das gefällt und ob ich mit diesen Überraschungen etwas anfangen kann, bedanke mich aber trotzdem artig.

Samstag, 11. April 2015

Mein Regenbogenfenster

machte heute seinem Namen alle Ehre. Und im Baum vor dem Fenster saß über Stunden ein Amselrich. Ich so zum Amselrich: Sing für mich! Und der Amselrich so: läßt ein Kackhäufchen fallen. Nun ja, das war deutlich. Aber ich bin ja auch keine Amseldame. Vielleicht würde es helfen, eine Amseldamenattrappe ins Fenster zu setzen, damit er sich mal herabläßt, ein Konzert zu geben.
Meine Mutter ist noch immer dabei, die Bibliothek meines Vaters zu verkleinern und hat mit den Büchern bestimmt schon ein ganzes Antiquariat vollständig ausgestattet. Letztens nahm ich eine vierbändige Ausgabe der gesammelten Werke von Christian Morgenstern unter meine Fittiche. Mit der Ausgabe, welche ich im Sommer beim Gedichtwettbewerb gewann, besitze ich jetzt insgesamt sechs verschiedene Veröffentlichungen und ich kann mich einfach nicht entscheiden, von welchen davon ich mich trenne.

Der Flügelflagel gaustert
durchs Wiruwaruwolz,
die rote Fingur plaustert,
und grausig gutzt der Golz.

Das kleine Gruselett paßt gerade gut, denn bei mir geht der böse Lampengeist um. Seit einigen Wochen brennt bei mir eine Glühbirne nach der anderen durch. Gerade sitze ich wieder im Wohnzimmer im Dunkeln, bzw. bei Kerzenschein. Und von der doppelflammigen Lampe im Badezimmer sendet eine Glühbirne ständig Signale, indem sie in Abständen flackert, an und wieder aus geht. Ziemlich gruselig, vor allem wenn man dabei in der Badewanne liegt. Vielleicht sollte man auch einfach nicht so viele Horrorfilme schauen.

Regenbogen

Freitag, 10. April 2015

Alte Bilder

Hab noch ein Foto von mir und meinem Bruder herausgekramt und weil ich gerade beim Stöbern in den alten Scans war, fand ich außerdem noch das Bild wieder, welches mir mal ein jetzt Exfreund gemalt hat. Tja, nun besitze ich eine gemalte Villa mit Swimmingpool, Yacht, Hubschrauber und Tiger und das war's. Immer diese leeren Versprechungen!

Scan10001

FIL66255

Mittwoch, 8. April 2015

Das dicke Überraschungsei

Eier gab es viele in diesem Jahr zu Ostern. Es hätte direkt für Weihnachten und Ostern zusammen gereicht. Eigentlich haben wir ja eine Verabredung in der Familie, daß wir zu diesem Fest nicht viel schenken, es gibt aber immer jemanden, der sich nicht daran hält. Bei mir brennt hier gerade eine geschenkte Duftlampe von Leonardo mit Cotton-Duftlinsen. Der ganze Raum duftet angenehm nach einer Mischung von frisch gewaschener Baumwollwäsche und Seife.
Das eigentliche Überraschungsei war jedoch die Nachricht, daß mein Bruder in diesem Jahr sich endlich traut und heiraten wird. Nun steht ja im November bereits sein 60. Geburtstag an (unvorstellbar!), zu welchem eine große Party in ausgedehnter Lokalität angekündigt wurde, und dieser Geburtstag soll mit der Hochzeitsfeier zusammengelegt werden, jedoch für den größten Teil der eingeladenen Gäste heimlich, so daß diese es erst während der Feier erfahren. Die Trauung selbst findet nur in sehr kleinem Familienkreis statt. Und überhaupt, die dicksten Eier legt doch immer das Leben. Manchmal frage ich mich, ob ich mir wohl in meinen vergangenen Leben mieses Karma aufgeladenen habe, indem ich damals schon schlechte Romane schrieb. Das würde erklären, warum ich mich in meinem jetzigen Dasein manchmal wie in einem kuriosen Trash-Roman gefangen fühle. Oder vielleicht bin ich ja auch sogar eine Romanfigur und lebe in der Dimension zwischen den Seiten eines Buches, welches ein großer Scherzkeks geschrieben und sich dabei kaputt gelacht hat. Aber gut, so wird es wenigstens nicht langweilig.

Ein Bild von mir und meinem Bruder:

Familiendia 8

Den Kampf beenden

Wenn giftige Eltern auf intensive, einschüchternde, schuldproduzierende oder emotional beeinträchtigende Weise kontrollieren, reagieren ihre Kinder gewöhnlich auf eine von zwei Weisen. Sie kapitulieren oder rebellieren. Beide Reaktionen verhindern eine psychologische Loslösung, auch wenn Rebellen genau das Gegenteil zu tun scheinen. In Wahrheit wird man, wenn man sich gegen die Eltern auflehnt, genauso kontrolliert wie bei einer Unterwerfung...
...
In dem Film "War Games" war ein amerikanischer Computer programmiert, einen globalen Atomkrieg auszulösen. Alle Versuche, das Programm zu unterbrechen, scheiterten. In der letzten Sekunde hielt sich der Computer jedoch selbst an, indem er sagte: "Interessantes Spiel, aber man kann nur gewinnen, wenn man nicht mitspielt."...
...
Wie viele erwachsene Kinder giftiger Eltern wissen Sie vielleicht auf intellektueller Ebene, daß die Chancen schlecht stehen, emotionale Zuwendung von Ihren Eltern zu bekommen, wenn Sie diese bislang nicht bekommen haben. Aber diese Erkenntnis sickert nur selten bis zur Gefühlsebene durch. Das sehnsüchtige Kind in Ihnen klammert sich vielleicht immer noch an die Hoffnung, daß Ihre Eltern - wie begrenzt auch immer - eines Tages erkennen, wie wunderbar Sie sind und Ihnen ihre Liebe geben. Sie legen vielleicht eine herzzerreißende Entschiedenheit an den Tag, Ihre Untaten wiedergutzumachen, auch wenn Sie sich der Anklagen nicht deutlich bewußt sind. Aber wenn Sie sich immer wieder an die giftigen Eltern wenden, um die Fürsorge und Bestätigung zu finden, die Sie als Kind entbehrten, gehen Sie zu einem trockenen Brunnen. Ihr Eimer wird immer leer bleiben...
...
Sie verhalten sich vielleicht weiterhin so wie ein kleines und hilfloses Kind, weil Sie darauf warten, daß Ihnen die Eltern die Erlaubnis geben, erwachsen zu werden. Aber diese Erlaubnis erteilen Sie sich selbst, nicht Ihre Eltern. Wenn Sie den Kampf einfach nicht mehr fortsetzen, werden Sie merken, daß Sie Ihr Leben nicht länger sabotieren....
...
Wenn Sie begriffen haben, was Liebe ist, gelangen Sie vielleicht zu der Erkenntnis, daß Ihre Eltern nicht wissen konnten oder wollten, was Lieben ist. Das ist eine der traurigsten Wahrheiten, die Sie akzeptieren müssen.

(aus "Vergiftete Kindheit" von Susan Forward)

Sonntag, 5. April 2015

Die Gartenparty des Musikanten oder das lustige Blasen (reload)

Aus aktuellem Anlaß suchte ich einen eingemotteten Blogbeitrag heraus:

Als ich neulich durch das Programm zappte, grinste mich wiedermal das unverkennbare Gesicht eines relativ bekannten, volkstümlichen Fernsehmoderators an, dessen wöchentliche Hitparade in einem der dritten Programme vor allem in der ehemaligen Ostzone sehr beliebt ist. Leider werde ich jedesmal, wenn ich diese überaus und überall gut aufgelegte Person sehe, an die eher unangenehme Erfahrung einer Gartenparty bei eben jenem Moderator erinnert.

Diese Gartenparty liegt schon viele Jahre zurück und fand zu Zeiten des ehemaligen DDR-Regimes statt, als ich selbst mich ungefähr in einem Alter von 14 Jahren befand. Der Fernsehmoderator war damals noch nicht Fernsehmoderator, sondern Unterhaltungsmusiker und zu der Einladung auf seine Gartenparty kamen wir durch meinen Bruder, der damals Mitglied seiner Bigband war, bevor er zu den Chansonsängerinnen überwechselte. Soweit ich mich entsinnen kann, war der Anlaß der Party wohl der Geburtstag des Gastgebers und großzügerweise durfte jeder aus der Band auch eigene Familienmitglieder mitbringen.

Der Garten gab das durchaus her, denn er war ziemlich groß, mit geräumigen Pavillionzelten und Bänken ausgestattet und hatte sogar einen kleinen Swimmingpool. Sowas stellte zur damaligen Zeit schon puren Luxus dar. Mein Cousin stürzte auch sofort in Richtung Swimmingpool und begann darauf Schiffchen schwimmen zu lassen. Ich selbst sollte es später bitter bereuen, daß ich mich nicht zu ihm gesellt habe. Hätte ich es mal getan, denn das wär bestimmt lustig geworden. Mit ihm war es immer lustig. Doch ich war damals in einem Alter, in dem ich mich etwas zu alt für solcherlei Betätigungen fühlte, zumindest unter Beobachtung, und aus diesem Grund sollte mich noch ein viel schlimmeres Schicksal ereilen.

Zu Beginn plauderte man miteinander, trank Bier oder Limonade, während die Band und der Gastgeber auf der Veranda die musikalische Untermalung lieferten. Irgendwann traf ich auf die Tochter des Gastgebers, die auch ungefähr in meinem Alter war und wir unterhielten uns ein bißchen. Nach einer Weile sahen wir Herrn.., äh...das Geburtstagskind, durch die Menge auf uns zukommen. Seine Tochter machte sich auf der Stelle aus dem Staub und ward nicht mehr gesehen (sie wußte wohl schon, was kommen würde), während ich nichts böses ahnend da blieb, wo ich war.
Und dann passierte es. Herr Unterhaltungsmusiker packte mich unverschämt gut gelaunt am Schlawittchen, drückte mir einen Luftballon in die Hand und sagte, ich müßte diesen jetzt aufblasen und wenn ich am schnellsten bin, würde ich eine Rolle Drops gewinnen.....tarääääää. Ein Widersetzen war praktisch zwecklos.

Dieses Trauma werde ich wohl nie überwinden, denn ich hasse solche Spiele. Ich habe es schon als Kind gehasst, wenn ich zu diesen Spielen gezwungen wurde. Da war ich wohl eher ein unnormales Kind, aber ich konnte mit diesen ach so lustigen Spielen einfach nichts anfangen. Wahrscheinlich kann ich noch froh sein, daß ich nicht Sackhüpfen oder Eierlaufen mitmachen mußte. Ich fand es immer furchtbar, auf Kindergeburtstagen mit verbunden Augen und Kochlöffel in der Hand auf dem Fußboden rumzukriechen um irgendwann 'nen alten Kochtopf mit 'nem angebissenen Bonbon zu finden. Einen meiner Mitschüler haben wir dabei mal in die Speisekammer eingesperrt. Ja, das war tatsächlich lustig....hahaha, weil es einen nicht selbst erwischte.
Aber der für mich absolute Höhepunkt und das gruseligste Spiel überhaupt ist "Ein Plumpsack geht um". Zu diesem wurden wir im Hort oft genötigt und ich habe nie kapiert, was die dabei eigentlich von mir wollen. Und ich glaube, ich würde es auch heute nicht kapieren. Doch glücklicherweise bin ich jetzt selbst erwachsen und muß mich nicht mehr von dämlichen Erwachsenen zu solchen dämlichen Spielen zwingen lassen.

Zumba zum Ostersonntag

Diese Wortspieler(Ei)en mit Ei in meinem (Ei)mailpostfach, wie Egg-cellent und Portofr(Ei), verursachen bei mir eine ausgeprägte latente Übelk(Ei)t. Glücklicherw(Ei)se hilft dieses Tr(Ei)ning dagegen:


Dienstag, 31. März 2015

Sturm über Berlin

So eine Gewichtsabnahme kann auch Nachteile mit sich bringen, wie ich heute feststellen mußte, als ich fast weggeweht wurde. Vor dem Supermarkt leistete ich einer älteren Dame Sturmhilfe, die mit ihrer Plastiktüte kämpfte. Glücklicherweise war das >>Pendelding vor der Kellertüre diesmal nicht befestigt, so daß ich es nicht aus den Angeln reißen mußte. In der Nähe von meinem Bruder hat es einen Baum abgeknickt. Bei meiner Mutter hat es ein Bäumchen aus dem Kübel geweht. Der Kübel ist noch da, das Bäumchen weg. Ich möchte nicht wissen, was auf meinem Balkon wieder alles hinfort ist. Die Fenster meines Turmzimmers klappern so laut, daß ich ständig fürchte, mir sprengt es die Fensterscheiben weg. Und den Hauptbahnhof hat es natürlich ebenfalls wie immer erwischt. Darauf kann man sich ja sogar bei jedem kleineren Stürmchen verlassen. >>Hier schrieb ich schon einmal über den Fluch des Hauptbahnhofes.
Im RBB, nach der Sondersendung zum Sturm, lief eine Doku über Klein-Pompeji, bzw. Küstrin, wo die Großeltern meiner Mutter, also meine Urgroßeltern, wohnten, bevor es 1945 dem Erdboden gleichgemacht wurde. Wir waren vor einigen Jahren mit meiner Mutter dort und sie hat versucht, im Gestrüpp noch irgendwelche Reste des Wohnhauses zu finden. Damals haben wir nur die Ruinen an der Oberfläche gesehen, die Doku geht auch in die Kasematten unter der Altstadt hinunter und erzählt die ganze Geschichte der Festung. Als Video kann man sich die Doku auf Youtube ansehen:



Achterbahn-Reise

Irgendwo unterwegs treffe ich die Psyonk und erfahre bei dieser Gelegenheit, daß ihr wirklicher Name ein ganz anderer ist, als der, den ich kenne. Sie redet auch etwas anders mit mir, im Grunde wie mit einem Kollegen. Ich denke mir, daß sie vielleicht anfangs das Bedürfnis hatte, sich zu schützen.

Direkt hinter der Frontscheibe einer U-Bahn sitze ich mit einer Frau, so als wären wir die Bahnführer. Wir haben jedoch keinerlei Kontrolle über die U-Bahn, der eigentliche Bahnführer bleibt unsichtbar. Ich kann in der Dunkelheit die Gleise einer Hochbahnstrecke in schwindelerregender Geschwindigkeit auf mich zukommen sehen. Die U-Bahn brettert wie eine Achterbahn Täler hinunter, um sich dann wieder hinaufzuschwingen. Wir werden ordentlich durchgeschüttelt. Obwohl ich relativ relaxt, mit den Füßen an der Frontscheibe abgestützt, dasitze, ist mir doch recht mulmig zumute. Aber ich versuche dem unsichtbaren Zugfahrer zu vertrauen, indem ich mir denke, daß er sicherlich weiß, was er tut. Die Frau neben mir im Sitz hat die Augen geschlossen. Ich frage sie, wie es ihr geht und sie lächelt tapfer. Ich weiß jedoch, daß sie unter Reiseübelkeit leidet.
An unserem Zielort angekommen, nimmt sie etwas gegen die Übelkeit ein und wir müssen wie in einem Flughafen unsere Gepäckstücke abholen. Diese haben sich miteinander so verheddert, daß sie kaum zu entwirren sind.

Sonntag, 29. März 2015

Komisch,

sobald ich beginnen möchte, vertragstechnischen Papierkram und juristische Überprüfungen in Angriff zu nehmen, überfällt mich eine bleierne Müdigkeit, die mich zwingt, mich auf der Stelle hinzulegen. Das muß eine ganz fiese Allergie sein. So ging das jetzt zwei Wochen lang. Immerhin konnte ich vorhin nun endlich die Mietangelegenheit abschließen. Auf den Brief klebte ich eine Briefmarke vom kleinen Prinzen, um dem Empfänger das spirituelle Gewissen in Erinnerung zu bringen. Ich überlegte, ob ich auch noch einen Herzchen-Adressaufkleber draufpappen soll, aber das erschien mir dann doch etwas zu dick aufgetragen für den Vermieter.

Kochen ging etwas leichter von der Hand, war aber heute ziemlich aufwendig. In der letzten Woche erhielt ich wieder eine Kochzauberbox (Woche 14), diesmal die Veggie-Version. Es gab

1. Gefüllte Tortelloni mit cremiger Spinat-Frischkäse-Sauce und gegrillter Paprika - war sehr lecker, aber leider nicht wirklich nachkochbar, da die Tortelloni extra für die Box hergestellt waren
2. Knusprige Pizzabrote mit selfmade Tomatensauce, Mozzarella und Rucola - war ok, aber die Naanbrotpizzen aus einer der vorherigen Boxen haben mir eindeutig besser geschmeckt
3. Majas gebackener Honigkäse mit buntem Ofengemüse - war auch ok, aber mit viel Arbeit verbunden und ohne irgendein besonderes Geschmackserlebnis.

Freitag, 27. März 2015

Ausgrabungen und Chakren-Reinigung

Nicht nur, weil die Temperaturen langsam steigen, sondern auch, weil die im Herbst gefundene alte Jeans mir inzwischen schon fast über die Hüften rutscht, beschloß ich, die Ausgrabungen in meinem Kleiderschrank fortzusetzen, um eventuell weit altertümlichere Artefakte aus dem letzten Jahrtausend zu finden. Ich war mir nicht sicher, ob noch etwas zu finden sein würde, da ich eigentlich regelmäßig ausgemistet und größere Klamotten angeschafft habe. Leider mußte ich dann auch feststellen, daß ich inzwischen wieder viele Sachen im Kleiderschrank habe, die nicht passen, aber diesmal, weil sie zu groß sind. Die Raver-Schlagjeans zum Beispiel, ist ebenfalls schon etwas zu weit und sitzt nicht mehr optimal. Der Gürtel dazu paßt natürlich nicht so richtig, aber die anderen, passenderen Gürtel entsorgte ich bereits alle, weil sie nicht mehr um die Taille gingen. Das Stricktop dazu habe ich früher viel und gerne getragen, weshalb ich es wohl aufhob, obwohl ich in den letzten Jahren die Knöpfe gesprengt hätte, wenn ich es angezogen hätte. Dann fand ich außerdem eine Popeline-Hose, von der ich gar nicht mehr wußte, daß ich sie besitze und die ich noch nie getragen habe. Die sitzt jetzt wie angegossen und ich finde sie richtig gut. Das weiße Shirt konnte ich vorher nicht mehr tragen, weil meine Arme nicht mehr in die engen Ärmel hineingepaßt hätten. Bloß gut, daß ich doch noch ein paar Sachen aufbewahrt habe, das Finden macht einfach so viel Spaß. Besser als Shoppen, aber das schrieb ich ja schon.

Kleiderschrank 1

Kleiderschrank 2

Ausgegraben habe ich außerdem das etwas angestaubte Engelorakel. Zufällig stieß ich wieder darauf und zog einfach mal eine Karte. Tja, und ich bin mir jetzt nicht sicher, ob ich über das Ergebnis überrascht sein soll oder nicht:

Engelorakel

Dann werde ich mal weiter meine Chakren reinigen, obwohl ich finde, daß das auch einige merkwürdige Nebenwirkungen mit sich bringt. Und wenn es stimmt, was dort steht, dann sind die Tanzschritte, die ich ständig im Schlaf, bzw. Halbschlaf sehe, wohl mein Übungsprogramm. In der letzten Nacht wurde ich geradezu überschwemmt von neuen Moves, die ich noch nie getanzt habe. Ich schaute mit meinem inneren Auge ganz fasziniert zu, aber eigentlich ist 'zuschauen' das falsche Wort, denn ich habe ja selbst getanzt, also genauer gesagt habe ich mit meinem inneren Auge getanzt. Blöderweise waren es so enorm viele Schritte, daß ich mir nicht einen einzigen davon merken konnte. Da muß ich wohl die Engel bitten, mir mein Übungsprogramm in kleineren Häppchen zu servieren, denn sonst bekomme ich es nie zusammen.

Donnerstag, 26. März 2015

Einstand

Während sich mein Vater mit einem Studienfreund im Arbeitszimmer unterhält, platze ich hinein, vielleicht um irgendetwas zu holen. Erst dann fällt mir auf, daß ich bis auf einen Slip unbekleidet bin, aber es stört mich nicht großartig. Trotzdem lege ich automatisch einen Arm um die Brust. Der Studienfreund fragt scherzhaft, ob es mich auch in Farbe gäbe, womit er meint, ob es ein Poster von mir gibt. Statt meiner antwortet mein Vater und erklärt, daß ich dazu zu jung sei (obwohl ich im Traum im jetzigen Alter bin) und daß ich aber irgendwann einen richtigen Einstand bekommen werde. Hm, frage ich mich still, heißt das, ich werde dann fotografiert werden? Ist ja spannend. Ich verschwinde wieder, bleibe jedoch neugierig an der einen kleinen Spalt geöffneten Tür stehen, um zu lauschen. Der Studienfreund spricht meinem Vater mit seinem speziellen Humor ein Lob dafür aus, daß er mich so toll hinbekommen hat. Mein Vater pflegte darauf gerne zu entgegnen: "Das war Präzisionsarbeit!" Doch diesmal sagt er stattdessen sinngemäß und wohl aus eigener leidvoller Erfahrung: "Sei vorsichtig, wenn du sie provozierst, kann sie dir richtig eine auf die Mütze hauen!" Zufrieden mit dem, was ich gehört habe, schließe ich die Türe leise.

Mittwoch, 25. März 2015

Spiegelkabinett

In der geheimsten aller Realitäten
wartet ein Gefühl auf dich
Du hast es verloren,
als du dich in der offensichtlichsten
aller Realitäten verirrtest

In der tragischsten aller Realitäten,
glaubst du das, was du denkst
In der süßesten aller Realitäten
vertraust du der Melodie
deines Lebensliedes

Doch in der besten aller Realitäten
bist du Quelle und Universum,
schaffst Realitäten wie Seifenblasen,
um dich in ihrem Zerplatzen
als Mensch zu spüren

Beste Freunde

Übelst, wenn man einen müdigkeitsbedingten Durchhänger hat, aber nicht durchhängen darf. Ich habe bisher ein Kilo Kartoffelsalat und drei Pfannkuchen verdrückt, nur um mich wachzuhalten. Der Kartoffelsalat war nicht einmal selbstgemachter, sondern Fastfood aus dem Kühlregal. Stand 'Oma' drauf und schmeckte auch ein bißchen, als ob Oma drin wäre. Tja, und der Tag ist ja noch lange nicht um...
Immerhin konnte mich das Gesichtsbuch ebenfalls wieder etwas aufmuntern, was eher selten vorkommt, nämlich mit dieser niedlichen Ansicht:

Weisheit Liebe

So etwas geht wirklich nur bei Facebook. Wer möchte nicht mit Weisheit und Liebe befreundet sein?