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Freitag, 9. Juni 2017

Vom Laster überfahren, aber Seele - Teil 1

In den letzten Wochen fühlte ich mich ein wenig, als sei ich vom Laster überfahren worden und ich sehe auch immer noch in etwa so aus. Aber dies nicht nur wegen der OP. Mal unabhängig davon, daß es mir die letzten Tage vor der OP echt schrecklich ging, ist mir am Sonntag, drei Tage vor dem Eingriff, also im unpassendsten Moment (aber wann ist sowas schon passend?) die ganze Front von einem Seitenzahn weggebrochen, der ziemlich tief mit Amalgam gefüllt war. Jetzt sah man nur noch einen schwarzen Amalgamkrater. So hätte ich mich echt geschämt zur OP zu fahren, weshalb ich in Panik erneut nach einem Zahnarzt suchte, da ich seit meine Zahnärztin in Rente gegangen ist, noch niemanden gefunden habe, dem ich vertraue. Ich erhielt am Dienstagnachmittag einen Termin bei einer Zahnärztin in der Nähe, also wenige Stunden vor dem Eingriff, was zur Folge hatte, daß ich erstmal mit dem Anästhesisten telefonierte, ob eine zahnärztliche Betäubung irgendwie negativen Einfluß auf die Narkosemittel nehmen könne. Der sah aber kein größeres Problem und ich wollte wegen sowas die OP auch nicht nochmal verschieben. Hinterher habe ich gemerkt, daß dies alles zusammen innerhalb von 24 Stunden doch ziemlich hart für meinen Körper war. Die Zahnärztin bastelte mir aus dem letzten verbliebenen Zahnrest, Kunststoff und einem Stift einen neuen Zahn, der total echt aussieht, aber trotzdem traue ich mich nicht, das Teil auch zu benutzen. Ich kann mir irgendwie nicht vorstellen, daß es hält. Und meinen anderen Zähnen traue ich jetzt auch nicht mehr so richtig. Aber gut, erstmal hatte ich sowieso nicht vor, etwas zu essen.

Leider war diese Zahnärztin ebenfalls nicht sehr vertrauenserweckend, was nicht bedeutet, daß sie keine gute Arbeit macht - dazu kann ich allerdings noch nichts sagen -, aber ich kann einfach Zahnärzten nicht vertrauen, die nicht vorsichtig mit meinen (zumindest für mich wertvollen) Zähnen umgehen. Die Zahnärztin war zwar sehr großzügig mit der Betäubung, doch entspannen konnte ich mich während dieser sehr langen Sitzung trotzdem nicht, weil ich totale Ängste ausstand. Sie hatte nämlich die Angewohnheit, sich während der Arbeit ständig mit sehr viel Kraft auf meinen Zähnen abzustützen oder an ihnen herumzuziehen. Sie sprach nicht sehr viel Deutsch und statt zu sagen "Den Kopf mehr nach links, den Mund weiter auf" usw. zerrte sie dann lieber mit dem Finger an meinem Gebiß herum. Leider kann man in dieser unterlegenen Position sich nicht wirklich bemerkbar machen und sagen, daß einem das nicht paßt, zumal es absolut keine Spülpausen gab. So schwebte ich ständig in der unheilvollen Vorstellung, sie bricht mir noch andere Zähne mit ihrer zupackenden Art heraus. Auch wenn Zahnärzte wie wild an den Zähnen "herumharken" oder wegen jedem kleinen Fleckchen den Bohrer zücken, und erst recht, wenn sie mir völlig gesunde Zähne ziehen wollen, kann ich ihnen nicht vertrauen. Gerade jetzt bin ich froh, noch meine völlig einwandfreien Weisheitszähne zu haben, so daß ich mir das Essen zumindest irgendwie in die Backentaschen schieben und damit kauen kann. Außerdem weiß ich auch, daß ich einige oberflächliche Kariesstellen habe, die sich allerdings bereits seit 25 Jahren dort an diesen Stellen befinden und sich nicht vergrößert haben. Wegen sowas am Zahn herumzubohren schadet diesem vielmehr als ihm nützt. Das sah meine alte Zahnärztin genauso, weshalb hauptsächlich nur kontrolliert wurde, ob Handlungsbedarf besteht und auch nur dann gehandelt wurde. Damals als junger Mensch hatte ich wirklich Glück, daß ich an diese Zahnärztin geraten bin, denn wenn man jung ist, glaubt man Ärzten ja alles und hat Angst vor Karies. Damals hätte ich deshalb alles machen lassen. Erst mit gewissem Alter kennt man seinen Körper besser, achtet meist erst später mehr auf die Gesundheit und Ernährung, und merkt, daß Karies, sofern sie nicht einen bestimmten Grad überschritten hat, auch zum Stillstand kommen, ja, manchmal sogar heilen kann. Deshalb sind diese Zähne von mir heute noch im Vergleich zu anderen gesund und unversehrt. Die anderen Zähne sind die, in denen ich einige Amalgamfüllungen habe, allerdings sah ich es ebenso wie meine Zahnärztin, daß das erneute daran Herumbohren und Herausbohren viel schädlicher ist, als sie einfach so lange drin zu lassen, wie sie halten. Etwas verwundert war ich denn auch, als bei dieser letzten Behandlung die Zahnärztin nur mit einem Papiermundschutz fröhlich am Amalgam herumbohrte. Meine damalige Zahnärztin ist nämlich in einem solchen Fall mit einer Ritterrüstung angerückt. Ich vermute mal, daß die Nachwehen, die ich sehr stark im Kiefer spürte und der metallische Geschmack an der Zunge nicht nur etwas mit der Vergiftung durch den Opiumrausch zu tun haben, sondern halt mit dieser vorherigen Zahnbehandlung. Hinterher das Gift von der Narkose hat wahrscheinlich noch ein übriges dazu getan, daß ich mich völlig fertig fühlte, völlig fertig aussah und sich auch meine Zähne, mein Kiefer und meine Zunge so komisch anfühlten, daß ich nicht mehr richtig darauf kauen konnte. Ein wenig merke ich es immer noch, doch seit ich Heilerde esse und extra viele Mineralien zu mir nehme, habe ich nicht nur wieder etwas Farbe im Gesicht bekommen, sondern auch das Gefühl im Mund ist besser. Sobald ich allerdings aufhöre, mir diese "Giftpuffer" zuzuführen, merke ich wieder mehr Symptome. Interessant ist auch, daß nach dieser neuerlichen Erfahrung mit einem Zahnarzt, ich jetzt von drei verschiedenen Zahnärzten völlig unterschiedliche Diagnosen über meine Zähne erhalten habe. Witzigerweise las ich, daß sogar eine Zahnärztin mal gesagt hat, daß man zu zehn verschiedenen Zahnärzten gehen könne und bei jedem andere Diagnosen erhalten würde. Das scheint tatsächlich so zu sein.

Meinem Bruder brechen inzwischen ebenfalls dauernd Zähne weg, allerdings ist der schon über Sechzig. Eigentlich möchte ich mir jetzt noch nicht so viele Sorgen wegen der Zähne machen müssen, aber ich fürchte, mein frühzeitig abgesenkter Hormonstatus läßt mir keine Wahl. Was auf die Knochen geht, geht auch auf die Zähne und macht sie brüchig. Ich habe, damit es so richtig Spaß macht, zusätzlich viele schöne Alpträume, in denen mir die Zähne ausfallen und wegbrechen. Da ich zur Zeit wegen meines grün-blau malträtierten Körpers eh nicht viel machen kann, besteht meine derzeitige Lieblingsbeschäftigung darin, das Netz nach Prothetik, Implantaten und sonstigem nützlichem Zahnwissen zu durchforsten. Dabei findet man ja auch kuriose Dinge, wie zum Beispiel Fälle, in denen ein drittes Gebiß nachwächst. Allerdings kommt es nur selten vor und wie es scheint eher in sehr hohem Alter jenseits der 90. Wie zum Beispiel bei einem russischen Mütterlein, dem vier neue Zähne wuchsen und das sich darüber freute, wieder ihre Ingwerkekse knabbern zu können. Eigentlich wäre das ein heißer Tip für die Evolution, wenn wir eh immer länger leben, sowas mal serienmäßig einzubauen und möglichst schon ab sechzig oder so. Meine Zähne nerven mich gerade wirklich, aber ich hänge auch an ihnen. Und wahrscheinlich würde jeder Zahnarzt darüber den Kopf schütteln, daß ich mir jetzt so einen Kopf um den Verlust meiner Zähne mache, denn dazu ist mein Gebiss immer noch viel zu gut. Fragt sich halt nur wie lange, und wenn man sich nicht mehr traut, richtig zuzubeißen, ist das irgendwie auch kein befriedigender Zustand, vor allem, wenn man gerne isst. Vielleicht bin ich gerade aber auch einfach komplett traumatisiert. Und das wegen nur eines Zahnes. Deshalb lautet mein Mantra jetzt um so mehr: Ich bin Seele. Dieses Mantra brauche ich schon seit längerer Zeit, um mit all diesen plötzlichen Veränderungen an meinem Körper nicht verrückt zu werden. Ich bin Seele. Ich bin nicht mein Körper, ich bin nicht meine Zähne. Ich bin auch ohne Zähne noch Seele. Ich bin Seele und ich bleibe Seele, bla bla bla. Und ich weiß ja selbst am besten, daß es Schlimmeres gibt, als seine Zähne zu verlieren, bla bla bla. Ich bin Seele, bla!

Freitag, 19. Mai 2017

Das darf nicht wahr sein!

In der NDR-Talkshow tanzen die heute. Sonst quasseln sie immer nur und ausgerechnet nun tanzen sie. Ich geh kaputt. Genau jetzt, wenn ich Depressionen davon bekomme, weil ich nicht darf, zur Zeit auch nicht kann und deshalb alle Tanzvideos meide. Das ist so gemein. Immer noch mal rein in die Wunde.

Donnerstag, 18. Mai 2017

Trauerfeier geschafft

Bei diesem hochsommerlichen Wetter an einer Trauerfeier teilzunehmen, ist eine Herausforderung für sich. Ich besitze nicht viele schwarze Klamotten, hatte aber extra eine schwarze Felljacke aufgehoben, die ich bei der Beerdigung meines Vaters einfach übergezogen hatte. Das war im Januar. Dementsprechend stand ich gestern etwas ratlos vor dem Kleiderschrank, fand aber eine dunkelgraue Stoffhose und ein durchbrochenes Strickjäckchen mit kurzen Ärmeln und darunter ein schwarzes Top. Dazu schwarze Stiefeletten. Auf der Trauerfeier wurde die Version Harald Juhnkes von "My Way" gespielt, sowie "Time to say Goodbye". Mein älterer Cousin meinte, das hätte sie gerne gehört. Worauf mein jüngerer Cousin einwarf, eigentlich hätte man die Titelmusik von QVC spielen müssen, weil QVC immer im Fernsehen bei meiner Tante lief. Das war schon hinterher beim Leichenschmaus. Dies war etwas gemein, aber es durfte wieder gelacht werden. Das Essen war reichlich - eine riesige Portion gegrilltes Lachsfilet mit gebackener Kartoffel und Salat. Wenigstens muß ich mir heute kein Essen selbst machen. Darüber bin ich ganz froh, weil mich seit einigen Tagen stark der Heuschnupfen plagte und aufgrund des Heuschnupfens wiederum eine Neuralgie. Deshalb war ich ziemlich genervt von dem Termin heute und auch, weil ich mich bei der Op nächste Woche nicht so sch... fühlen möchte. Denn wie soll ich mich dann erst nach der OP fühlen? Komischerweise hat sich der Heuschnupfen im Laufe des Tages fast nicht mehr gezeigt, obwohl ich früh nichts genommen und nur schnell etwas für den Notfall eingesteckt hatte, weil ich mir dachte, Friedhof - viele Bäume - nicht gut. Da der Heuschnupfen genau anfing, nachdem ich den Balkon bepflanzt hatte, hatte ich auch schon diese Pflanzen in Verdacht und überlegte, ob ich die wieder rausreißen muß. Aber ich habe jetzt abends noch ein paar Stunden auf dem Balkon gesessen und es war trotzdem nichts mehr. Vielleicht wirken ja die natürlichen Kapseln, die ich gegen die Neuralgie nehme, mit Baldrian und Mutterkraut auch gegen Allergien? Oder der entsprechende Pollenfeind hat sich umgehend verflüchtigt. Jetzt habe ich noch drei ruhige Tage, in denen ich mich hoffentlich so auskurieren kann, daß ich mich in der nächsten Woche wieder fit für die geplanten großen Taten fühle.

Mittwoch, 17. Mai 2017

Eine schlechte und eine gute Nachricht

An einem runden Tisch mit anderen sitzend bemerke ich neben mir meine Tante. Erst denke ich mir nichts dabei, aber als mir einfällt, daß sie tot ist, beginne ich mich zu gruseln und schließe die Augen. Sehr viel später erwache ich in einem Krankenhausbett. Eine Schwester ruft mich, ich solle zu ihr in die Anmeldung kommen. Nur mit einem Krankenhauskittel bekleidet, gehe ich also hin und setze mich vor sie an den Tisch. Sie hat lange, dauergewellte Haare und beginnt mir etwas zu erklären, das mich immer mehr verwirrt. Sie redet über meine Brust, aber etwas ganz anderes, als der derzeitige Stand ist. Fast kommt es mir vor, als hätte ich ewig lange im Koma gelegen und irgendetwas verpaßt. Ich befürchte sogar, daß die Realität im Koma nur ein Traum war und etwas Schlimmeres passiert ist. Vor ihr liegt ein Ordner mit Fotos von der Brust, aber etwas ist anders und verstörend. Es sind auf der Haut überall Blasen zu sehen. Zuerst denke ich an Brandblasen, dann an einen Ausschlag. Die Schwester sagt was von "Wundstarrkrampf" und ich bin komplett verwirrt. Ich möchte wissen, was das bedeutet, aber völlig übergangslos, als sei nichts gewesen, geht sie zu einem anderen Thema über und meint, sie hätte aber auch eine gute Nachricht für mich. Die hätte ich jetzt in der Tat gerne gehört! Sie sagt, wobei sie dezent mit dem Finger auf eine andere Patientin zeigt, die nur entfernt durch eine Tür zu sehen ist, diese Frau würde auf mich stehen. Sie sagt mir auch, daß sie ja eigentlich selbst auf diese Patientin stehen würde, aber die sei leider nur in mich verliebt. Hm, als würde mich sowas gerade interessieren. Ich habe wirklich andere Sorgen und weiß immer noch nicht, was mit mir los ist und ob ich wieder gesund werde. Ich finde es ziemlich skurril, wie die Schwester das wichtige Thema übergeht, um mir solche Botschaften zu übermitteln. Vielleicht macht sie das, um mich abzulenken, aber ich fühle mich nicht ernst genommen.

Dienstag, 16. Mai 2017

Zamaro-Insolvenz

Falls es jemand noch nicht mitbekommen hat: Zamaro ist insolvent und hat den Geschäftsbetrieb eingestellt. Leider erfährt man das aber nur auf der Homepage. Man kann sich Tauschartikel, die man eingeschickt hat, bis zum 19. Mai wieder zurücksenden lassen. Ich selbst hatte nichts Wertvolles eingeschickt und noch im Angebot, das ich zurückhaben möchte, aber manche haben dort echte Pelzmäntel und ähnliches eingetauscht. Deshalb finde ich es ein ziemliches Unding, daß man nicht per Email über diese Neuigkeit unterrichtet wird, denn nicht jeder schaut dort ständig vorbei und geht auf die Seite.

Montag, 15. Mai 2017

Vorbereitung mit Hindernissen

Genau heute, an dem Tag mit den Arztgesprächen, besteht seit dem frühen Morgen eine S-Bahn-Umleitung. Die wiederum war so unverständlich ausgeschildert, daß ich erst eine Station in die falsche Richtung fuhr, dann drei Stationen zurück und dort auf dem Bahnhof eine ganze Weile am falschen Gleis wartete. Glücklicherweise fiel es mir genau zwei Minuten bevor mein Zug auf einem ganz anderen Gleis einfuhr auf, und ich schaffte es noch rechtzeitig die Aufgänge rauf und wieder herunter, die S-Bahn-Brücke hinüber. Insgesamt schaffte ich es so, nur fünf Minuten zu spät zu kommen. Ich bin aber auch sehr früh los, weil ich wohl sowas schon geahnt hatte. Erstmal war ich deshalb schlecht gelaunt, aber in der Klinik lief alles um so schneller ab. Anders als in der großen Klinik, wo man gerne den ganzen Tag an zig verschiedenen Stationen wartet. Zuerst das Gespräch mit einer Chirurgin, die mir nochmal alles sehr gut erklärte, dabei aber ein paar andere Sachen sagte, als ich damals erfuhr. Zum Beispiel sind es jetzt nicht mehr nur zwei Wochen Sportverbot, sondern tatsächlich drei oder besser noch vier Wochen. Wenn ich vorher kein Sport machen sollte und hinterher gar nicht darf, lasse ich es am besten ganz sein und konzentriere mich auf eine Sache. Es ist schon paradox - vor ein paar Jahren noch hätte ich bei einem Sportverbot nur mit den Schultern gezuckt, weil ich eh keinen gemacht habe, aber jetzt, wo ich etwas gefunden habe, das ich zwar mit Pausen, aber ansonsten gerne betreibe, dann darf ich nicht. Außerdem ärgere ich mich ein bißchen, daß ich mir damals so eifrig zehn Kilo abgetanzt habe. Wenn ich es langsamer angegangen wäre, hätte ich jetzt vielleicht noch fünf Kilo mehr. Denn Essen hilft ja kaum noch, wenn man mehr Muskeln hat, weil nix mehr hängen bleibt. Nach der Konfrontationstherapie vor dem Spiegel schaute die Ärztin dann auch meinen Körper nachdenklich suchend an und meinte: "Jetzt müssen wir nur noch etwas Fett finden." Leider hab ich nicht so viel, aber ich habe extra viel gefuttert und ein bißchen ist schon da, meinte ich entschuldigend. Aber sie erklärte, das werde schon, man finde manchmal auch Fett an den Flanken und am Rücken. Ich machte sie gleich nochmal darauf aufmerksam, daß sie mir aber nur so viel absaugen dürften, wie sie gerade brauchen, da ich ja evtl. noch die ganze Brust aufbauen lassen will. Und das geht nicht mehr, wenn sie mir großzügig alles absaugen. Außerdem berichtete sie, daß es inzwischen ein neues Verfahren gibt, das so schonend ist, daß man weder Narben sieht, noch in der Regel Dellen oder Löcher zurückbleiben, und falls doch, können die später wieder ausgeglichen werden. Das hat mich erstmal beruhigt. Den Kompressions-BH habe ich allerdings umsonst gesucht und mitgeschleppt, denn ich soll gar keinen tragen, im Grunde am besten überhaupt keinen BH und beim Schlafen auch nicht auf der Seite liegen, um keinen Druck auszuüben.So ganz ohne engen Push-up-BH kann ich jedoch gar nicht aus dem Haus gehen, also ab und zu zum Einkaufen muß ich dann doch mal einen anlegen. Dafür soll ich nun aber eine Kompressionshose tragen. Daß das Fett, wenn es erstmal angewachsen ist, wieder weggehen kann, verneinte sie.
Den nächsten Termin hatte ich bei der Anästhesistin. Da ich eine Sojaallergie habe, stellte sich heraus, daß entweder nur eine Vollnarkose oder aber örtliche Betäubung mit zusätzlichem leichtem Schlaf möglich ist. Ich hoffe ja, daß sie die örtliche Betäubung nehmen. Auf dem Aufklärungsbogen schreiben sie auch immer was von möglichen lebensbedrohlichen Komplikationen. Ich fragte die Ärztin, wie groß denn da die Wahrscheinlichkeit sei und sie meinte, Autofahren sei gefährlicher. Bluttransfusionen hatten sie noch nie, aber sie hat mal in der USA erlebt, wie während der OP ein Regal auf den Operierenden gestürzt sei. Das hat mich auch erstmal beruhigt, also nicht das mit dem Regal.
Danach wieder Fototermin. Eigentlich wurden bereits Fotos von jedem Winkel aus geschossen, aber da sich das Aussehen inzwischen etwas verändert hat, machten wir nochmal eine Session. Die Schwester hat anscheinend gar nicht mitbekommen, daß ich ein Implantat habe, deshalb schaute sie mich erst irritiert an, als ich sagte, daß ich noch überlege, ob ich die ganze Brust machen lasse und dann wollte sie wissen, worauf ich denn eigentlich warte. Man könne doch so schön die Brust mit Eigenfett füllen. Sie schien voll davon überzeugt. Wer weiß, vielleicht ist es ja wirklich blöd, daß ich da so zögerlich rangehe, aber jetzt ist es eben so.
Nach zwei Stunden war ich wieder draußen, ging noch etwas einholen und gönnte mir einen dicken Blumenstrauß.

Sonntag, 14. Mai 2017

Lesenswerter Psychokram

Ein kleines Juwel unter den Büchern ist >>"Mich kränkt so schnell keiner!". Ich habe selten ein Buch gelesen, das alles so auf den Punkt bringt und dabei komplett praktisch und verständlich ist. Es ist zu merken, da weiß jemand wirklich, wovon er schreibt und schreibt nicht nur aus anderen Büchern ab. Sehr empfehlenswert wenn man selbst schnell verletzt und gekränkt ist oder auch, wenn man viel mit Menschen zu tun hat, die sich schnell gekränkt fühlen oder Kränkungen gar als "Druckmittel" nutzen.

Etwas weniger praktisch und auch mit mehr Medizin-Jargon ist das Buch >>"Die Alchemie der Gefühle", aber dennoch sehr stark. Es beschreibt, wo und wie Gefühle entstehen, wie Gefühle uns manchmal täuschen können, wenn sie nicht integriert sind und wie man sie integrieren kann. Für mich besonders interessant die verschiedenen Bindungsformen zwischen Eltern und Kindern und wie diese Bindungsformen manchmal im späteren Leben zu irrationalem Verhalten führen, wenn die dazugehörigen Gefühle unbewußt weiterwirken und mit neuen Situationen verknüpft werden.

Zwei Bücher mit echtem Mehrwert.

Samstag, 13. Mai 2017

Um die Ecke

Im Traum wandere ich zwischen sich hoch auftürmenden kargen Felsen entlang, die ziemlich bedrohlich wirken. Doch hinten am Horizont sieht es schon grüner aus und es scheint um die Ecke zu gehen. Ich denke mir, ich werde mal schauen, was hinter den Felsen liegt. Als ich angekommen bin, sehe ich saftige grüne Hügel und der Felshang ist mit Bäumen bewachsen. Davor steht ein Tor, hinter welchem ein gepflasterter Weg beginnt, um den herum sich eine Art Garten zu befinden scheint. In der Ferne sieht man Wasser glitzern und Springbrunnen rauschen. Ich gehe durch das Tor und sehe vom Himmel dicke Schneeflocken fallen. Das enttäuscht mich etwas. Da komme ich schon mal in eine schöne Landschaft und gleich fängt es an zu schneien! Doch dann schaue ich genauer hin und sehe, das ist ja gar kein Schnee, sondern das sind Blütenblätter von den Bäumen. Es schneit Blütenblätter! Nachdem ich ein Stückchen auf dem Weg gelaufen bin, lege ich mich neben einem plätschernden Springbrunnen ins grüne Gras und lasse mich von der Sonne bescheinen. Als ich nackt auf dem Bauch liege, kommt eine Fee und streichelt zart mit ihren Fingerspitzen über meinen ganzen Körper. Vielleicht war das aber auch gar keine Fee, sondern ich war im Paradies und es war eine der Jungfrauen. Jedenfalls nach der Anspannung am Anfang wurde der Traum dann noch sehr entspannend.

Donnerstag, 11. Mai 2017

Wurm drin

Irgendwie erinnert mich der Tag heute ein wenig an Hindernislaufen. Ich wollte erst in die Praxis zu meiner Hausärztin, um mir ein neues Rezept für die hochdosierten Vitamin-D-Kapseln geben zu lassen und komme dabei an einer Kreuzung vorbei, wo normalerweise immer ein Kleidercontainer zur Kleiderspende steht. Also nahm ich gleich eine große Tüte mit Altkleidern mit, die bereits eine ganze Weile bei mir herumstand. Dann lief ich und lief, war schon an der Kreuzung vorbei, da fiel mir ein - hallo - sollte da nicht ein Container stehen? Nichts zu sehen weit und breit. Also schleppte ich die große Tüte mit in die Praxis, wobei ich immer Ausschau nach einem anderen Container hielt, aber dort vorne habe ich noch nie einen gesehen. In der Praxis dann streikte der Computer. Die Schwester versuchte es zweimal, nahm zwischendurch noch zwei Patienten Blut ab. Schließlich lief sie irgendwohin und holte von woanders ein Rezept. Ich hab ihr erzählt, wo ich einen Op-Termin habe und sie meinte zu mir, ich solle eine B. grüßen, wenn ich sie sehe, die dort wohl Stationschwester ist. Es stellte sich heraus, daß das eine Nachbarin von ihr ist. Und sie meinte zu mir, daß sie dort eine gutes und routiniertes Team sind und ich in guten Händen bin. Na ok, dann will ich das mal glauben.
Eigentlich wollte ich weiter in den Supermarkt, aber mußte nochmal den halben Weg zurücklaufen, wo ich den blöden Kleidersack einfach neben einen Glascontainer stellte. Im Supermarkt riecht es inzwischen auch so toll, nach Erdbeeren, die Beere von Karls an der Ecke hat allerdings noch nicht geöffnet. Nach dem Bezahlen an der Kasse stand ich nun vor dem Problem, daß jemand seinen Kinderwagen genau so an der Wand vor der Kasse abgestellt hatte, daß mit dem Wagen kein Durchkommen mehr war. Erst dachte ich, na ja, der Übeltäter steht bestimmt hier irgendwo an der Kasse und kommt gleich angesprungen, aber denkste, irgendwie fühlte sich niemand zuständig. Hinter mir kamen schon die nächsten abgefertigten Kunden und eigentlich mache ich das nicht gerne, daß ich fremdes Eigentum anfasse, aber schließlich wuchtete ich den Kinderwagen um die Ecke - und das Teil war wirklich schwer. Manchmal fragt man sich wirklich, wo manche Leute ihr Hirn im Kopf haben, bzw. warum sie es nicht benutzen.
Eine kurze Pause zu Hause, meine Mutter anrufen und es ging weiter in den Baumarkt, um Balkonpflanzen zu kaufen. Ich hab auch ziemlich viele nach Hause geschleppt, die ich am besten heute noch pflanzen sollte, aber vom Zitronenthymian, den ich auch wieder kaufen wollte, hatten sie nur so ein bis zwei zwar heruntergesetzte, aber halb vertrocknete Töpfe, und ich hatte meine Zweifel, ob die noch etwas werden. Zum Essen bin ich bisher mal wieder nicht gekommen. Ich ernähre mich den ganzen Tag nur von Cola, aber immerhin Cola mit Vitamin C.

Mittwoch, 10. Mai 2017

Mon Cheri und Nebelmond

Vor einiger Zeit fand ich in meinem Briefkasten einen großen Zettel, der sah aus wie ein Stück Schmierpapier mit durchgestrichenen gedruckten Worten und darauf war die Bitte einer Nachbarin aus dem Parterre gekritzelt, ich möge ihr die Namen der zwei Frauen mitteilen (wohl wegen einer Zeugenaussage?), die neben mir wohnten und im Dezember ausgezogen sind. Ich habe den Zettel zuerst gar nicht für voll genommen und konnte den Namen nicht gleich entziffern, aber dann habe ich ihr einen der Namen aufgeschrieben und den Zettel wieder zurück in ihren Briefkasten gesteckt. Den Namen der neu zugezogenen Freundin wußte ich aber auch nicht mehr. Kurze Zeit später fand ich dann im Briefkasten wieder etwas, nämlich einen Brief, also das heißt ein Stück richtig dekoriertes Briefpapier und ein Dankeschön der Nachbarin. Oh, dachte ich, diesmal richtig gutes Briefpapier, anscheinend ist sie wirklich dankbar. Heute nach dem Zumba guckte ich wieder in den Briefkasten und fand darin fünf Mon Cheri mit einem Zettel von ihr "Lassen Sie es sich schmecken". Wow, das war ja mal wirklich eine nette und aufmunternde Überraschung, jedenfalls aufmunternder als das Tanzen. Allerdings wären Mercis vielleicht passender gewesen als Mon Cheris? Aber gut, da sehe ich mal drüber hinweg. Essen tu ich alles. Es ist schon eigenartig, wenn man sich so ein wenig von Gott und aller Welt verlassen fühlt, kommen die Aufmunterungen im Grunde immer aus den seltsamsten Ecken, aus denen man sie gar nicht erwartet.
Beim Tanzen war ich dauernd woanders und die Schuhe waren wieder so elendig rutschig, daß ich ganz müde geworden bin. Und das ist komisch, denn am Freitag sind sie überhaupt nicht gerutscht. Ich hatte mir Haarspray auf die Sohlen gesprüht, aber das habe ich heute ebenfalls gemacht. Seltsam, daß die trotzdem erneut so glatt waren. Eigentlich hatte ich vorher gemerkt, daß ich heute wieder nicht so gut drauf bin, aber ich hatte mir ja vorgenommen, die Wochen vor der Op nochmal zu nutzen und wollte es durchziehen. Nun ja, hätte ich mir eigentlich sparen können. Nach dem Zumba bin ich nach Hause gelaufen, weil es jetzt überall so schön duftet abends von den blühenden Bäumen. Am Himmel stand ein riesiger Nebelmond, ein komplett verhangener Vollmond. Ich habe ja noch in Erinnerung, daß in den Achtzigern breite Schulterpolster in Mode waren, aber daß sie so breit waren wie in diesem Video.... mir ist, als hätte ich nie mächtigere Schulterpolster gesehen.