Ist der Ruf erst ruiniert,
reimt es sich ganz ungeniert -
Ach nein, Reime sind es ja nicht
Die Moderation des Sichtbaren
mit der Freiheit des Unsichtbaren
Das Summen im eigenen Ohr
als Klang des Universums
In Stimmen schreiben
In Zungen hören
in Mündern sein
Die Zeit verinnt,
es strömt der Bach
und rauscht der Fluß
Wer könnte schwimmen
schon gegen den Strom,
wenn er es wollte?
Vielleicht ist es das Meer,
dem meine letzten Worte
gehören werden.
Ein Girren und Gurren
unter den Zinnen,
ein Flittern und Flattern
unter den Himmeln,
die Tauben, sie kamen,
Zweiglein im Schnabel
Konzertdirigenten
Ein Trillern und Trällern,
der Krokus in Tracht,
ein Sirren und Surren,
im Frühlingsgefiedel -
was für ein Schnurren!
Ein Räuspern der Knospen
in den luftigen Rängen
Vor einigen Jahren habe ich mich mal bei so einem Marktforschungsinstitut für Meinungsumfragen angemeldet. Man erhält regelmäßig Fragebögen per Email geschickt, die man beantworten kann, und bekommt dafür Punkte. Ab 300 Punkten darf man für verschiedene Firmen einen Gutschein über 30 Euro einlösen. 10 Punkte sind also einen Euro wert. Heute hatte ich mal wieder Lust, so einen Fragebogen auszufüllen, es sollte um Fernsehen und Fernsehserien gehen. Ich klickte mich durch die Umfrage, anscheinend erfolgreich und als annehmbare Zielperson, denn schließlich wurde ich gefragt, ob ich mir vier Folgen der Serie "Sturm der Liebe" im ARD ansehen und danach einen zweiten Fragebogen ausfüllen würde. Dafür bekäme ich 100 Punkte. Haben die nicht mehr alle Tassen in der Schüssel? 100 Punkte also 10 Euro dafür, daß ich ca. dreieinhalb Stunden meines Lebens für eine schnulzige Seifenoper opfere? Dafür müßten sie mir schon eine ganze Menge mehr Entschädigung anbieten. Ich schaue zwar das ARD, aber bei "Sturm der Liebe" schalte ich immer weg. Vielleicht sollten sie im einleitenden Fragebogen von vornherein fragen, wer ein Fan dieser Serie ist, denn die machen es bestimmt auch für umsonst.
Das erste Mal in diesem Jahr den Balkon betreten und das Gesicht in die Sonne gestreckt. Allerdings hielt der warme Schein nur zehn Minuten vor, in welchen sie hinter der eigenen Hauswand hervorkam und später wieder hinter der gegenüberliegenden Häuserzeile versank. In dieser Zeit des Jahres steht sie einfach noch nicht hoch genug für meine Hanglage. Und meine Energielosigkeit ist damit auch nicht besser geworden. So langsam mache ich mir Sorgen. Mit mehr als einer Woche Antriebsschwäche und Müdigkeit komme ich einfach nicht klar. Die Frühjahrmüdigkeit hat sich gefälligst zu beeilen.
Ich kann euch einfrieren lassen
oder euch in Nüsse verwandeln
Man muß in die Ambulanz kugeln
und mir Asche aufs Papier streuen
Zwei Dinge vermute ich: dich und mich
Wir sitzen uns gegenüber,
Geistesblitze in den Augenwinkeln,
reißen sie uns heraus.
Ihr seid alle nur ein Traum!
Wenn ich auch nicht ganz nachvollziehen kann, wieso dies geschah, so quartierte man mich aber in die Wohnung einer ehemaligen Kollegin ein. Ich weiß nicht genau, ob man dies mit Zustimmung der Kollegin tat, oder ob die Dame, welche den Schlüssel besaß, da die Kollegin für einige Tage weggefahren war, es alleine bestimmte. Dieses Haus war ein besonderes Haus, wie mir sehr bald klar wurde, im Grunde schon beim Betreten, denn ich wußte, wie schwierig es ist, hier eine Wohnung zu bekommen. Nicht wie andere Wohnhäuser, obwohl es sich in einer normalen Straße befand, hatte es früher als Kur- und Erholungsheim gedient, bevor daraus Wohnungen hergerichtet wurden. Als Überbleibsel aus Heimtagen war eine Concierge hinter einem Schalter geblieben, welche jeden, der das Haus betrat, fragte, ob er Mieter sei, sowie diverse Restaurants und Kantinen, welche für das leibliche Wohlergehen der Mieter sorgten. Durchaus praktisch, wenn man selbst nicht viel Einkaufen oder Kochen möchte. Darüber hinaus war das ganze Haus recht verwinkelt und unübersichtlich. Es gab größere Hallen und Rolltreppen, aber auch kleine verborgene Gänge. Die Wohnungen waren alle mehrfach miteinander verbunden, hatten also niemals nur einen Eingang, sondern mehrere Möglichkeiten, sich in das äußere Getümmel zu stürzen. Und ein Getümmel war es, ähnlich dem eines Einkaufcenters, dazu gab es ein ganz spezielles Highlight, eines, welches die Concierge jedem erbot, zu zeigen, der als Besucher das Haus betrat. Es war ein exklusiver Ausblick von der obersten Galerie herunter, zu welcher man mit den Rolltreppen gelangen konnte. Ich jedoch lehnte diese Führung ab, denn ich war neugieriger auf die Wohnung, in der ich mich nun vorübergehend aufhalten sollte.
Im Grunde bewohnte ich nur ein Zimmer, welches mir recht klein vorkam, denn eine Wand wurde völlig von einem Bücherregal eingenommen, welches in etwa die gleiche Größe hatte wie meines. Meines allerdings nahm nur ein Drittel der Wandfläche meines Wohnzimmers ein, was für mich einen groben Anhaltspunkt zum Schätzen darstellte. Am Fenster stand das Bett, in dem ich schlief, in der Ecke gegenüber fanden sich ein hüfthohes Kachelöfchen, ein Sessel und verschiedene kleine Ablagen oder Tische. Lange hielt ich mich hauptsächlich dort auf, bis mir einfiel, daß ich unbedingt duschen müsse und deshalb beschloß, auch den Rest der Wohnung zu erkunden. Irgendwo müsse es ja ein Badezimmer geben und es ist sicher erlaubt, daß ich es benutze. Der Flur wurde nur durch das Licht erhellt, welches aus meinem kleinen Zimmer streute und ich erkannte an den Wänden einige geschlossene Türen. Unter ihnen sicher auch die zum Badezimmer. Doch magisch zog mich die offen stehende Tür am anderen Ende des Flurs an. Dieser Raum war viel größer als meiner, lag aber im Halbdunkel, so daß ich nur einige große Zimmerpflanzen und Bücherregale als Konturen wahrnahm. Neugierig schlich ich herum und entdeckte, daß es einen Balkon gab. Der Zugang war allerdings durch ein Bücherregal versperrt, bis mir einfiel, daß dies ein besonderer Zugang war, eine Geheimtür. Man mußte einfach die ausgestreckten Hände zusammenlegen und an der richtigen Stelle halb in das Regal stecken, dann öffnete sich die Tür. Ich probierte es aus, fast augenblicklich öffnete sich die Tür und ich trat durch das Bücherregal auf den Balkon hinaus. Hinter mir fiel sie knarrend ins Schloß. Sofort bekam ich es mit der Angst zu tun. Hatte ich überhaupt den Schlüssel dabei? Würde ich wieder hineingelangen? Hektisch suchte ich in meiner Jackentasche, fand einen Schlüssel und versuchte, die Tür von außen zu öffnen. Es gelang, was mich erleichterte, und ich nahm mir vor, wenn es hell wäre, auf den Balkon zu gehen und die Blumen zu gießen. Die Kollegin würde sich sicher freuen, wenn ich mich um diese kümmerte, solange sie verreist war. Doch hatte sie überhaupt Blumen? Am besten, ich sähe gleich noch einmal nach.
Erneut trat ich durch das Bücherregal auf den Balkon, wo ich von einigen anderen Leuten abgelenkt wurde. Erst da bemerkte ich, daß der Balkon wie ein Gang mit anderen Wohnungen verbunden war und direkt auf einen breiten Hauptgang führte, der lebhaft bevölkert wurde. Ich warf mich in das Getriebe, ließ mich da- und dorthin treiben, bevor ich irgendwann beschloß, es sei Zeit in die Wohnung zurückzukehren. Es fiel mir jedoch schwer, die richtige Abbiegung zu finden, die wieder auf den Balkon führte. Der Gang, in den ich abbog, sah anders aus als vorher, viel Pappen lagen auf dem Boden herum, mit denen eine junge Frau beschäftigt war, die mich mißbilligend musterte. Aber es mußte der Gang sein, von dem ich gekommen war. Die Tür ließ sich leicht öffnen und ich befand mich in einem halbdunklen Zimmer. Ich hörte noch, wie die junge Frau den Schlüssel hinter mir im Schloß herumdrehte. Warum machte sie das? Will sie mich einsperren? Und nun sah ich, daß es nicht das Zimmer meiner Kollegin war. Besonders in den Teppich- und Polsterfarben unterschied es sich. Du lieber Himmel! Bin ich etwa in einer völlig fremden Wohnung gelandet? Natürlich, es mußte die Wohnung darunter sein. Was würden ihre Bewohner wohl sagen, wenn sie mich hier fänden? Ich begann irgendwie an der Wand hinaufzuklettern, um einen Weg zu finden, in die Wohnung darüber zu gelangen. Wahrscheinlich gab es da auch irgendwelche Verbindungstüren. Von oben und durch die Fensterscheiben zum Balkon hindurch konnte ich die junge Frau mit anderen Leuten reden sehen. Ich beschloß, doch lieber wieder herunterzuklettern und an die Glasscheiben zu klopfen. Man bemerkte mich und ließ mich wieder heraus. Mir war klar, daß ich eine Treppe finden mußte, um in das Stockwerk darüber zu gelangen. Sogleich sah ich eine, folgte ihr und fand mich vor der Wohnungstür meiner Kollegin wieder. Diese selbst stand davor und suchte augenscheinlich ihre Schlüssel. Aber ich hatte ja einen! Sofort zeigte ich ihr den Schlüssel und machte mich daran, die Türe aufzuschließen. Seltsamerweise bestand das Türschloß aus mindestens zehn Schlüssellöchern, welche halbkreisförmig angeordnet waren. Ich mußte also erst das richtige Schlüsselloch finden. Und passen wollte er letztendlich in keines. Wie konnte das sein? Hatte ich den Schlüssel irgendwo vertauscht? Sie sah mich entnervt an, weil sie dachte, ich hätte ihren Schlüssel verbummelt. Und ich verstand einfach nicht, wie das hatte geschehen können. Wie war ich in das Stockwerk darunter geraten, ohne es zu merken? Und warum passte der Schlüssel, den ich doch die ganze Zeit in meiner Jackentasche mit mir führte, jetzt nicht mehr? Und überhaupt: Wieso sahen die Schlüssel hier aus wie Ohrringe?
Entgegen meiner sonstigen Gewohnheit schrieb ich diesen Traum diesmal im Präteritum auf, obwohl ich sonst das Präsens für Träume bevorzuge. Es erscheint mir normalerweise stimmiger, ganz besonders, wenn es sich um auseinanderklaffende Traumfragmente handelt. Es war direkt schwierig, sich umzugewöhnen.
Mich beschäftigt noch immer die Frage, warum man bei einem Eierkocher für ein Ei mehr Wasser benötigt als für mehrere Eier. Ich hatte dieses Problem bereits vor Jahren in meinem Blog angesprochen und erhielt daraufhin einige bemühte Erklärungsansätze, die mich jedoch in keiner Weise befriedigten, da sie mir nicht vorstellbar machten, was genau da geschieht. Und so werde ich jeden Sonntag aufs neue an dies für mich rätselhafte Mysterium erinnert. Eine Theorie von mir lautet, daß bei einem einzelnen Ei mehr freier Raum im Kocher mit Dampf gefüllt werden muß. Also braucht man auch mehr Wasser. Das erscheint mir nachvollziehbar, ist aber wahrscheinlich nicht die richtige Erklärung dafür. So wird das nie etwas mit dem Physiknobelpreis! Irgendwie ist es eine Eigenschaft von mir, daß ich bestimmte Dinge ganz genau wissen muß, vor allem wenn es sich um Regeln handelt oder aber um das Kochen und Backen. Ich kann mit normalen Kochbüchern, die nur Zutaten- und Aktivitätslisten enthalten, nicht anfangen. Ich möchte ganz genau wissen, WARUM. Warum diese Zutat? Warum diese Temperatur? Warum muß man das so machen und nicht anders? Was steckt physikalisch hinter den verschiedenen Koch- und Backtipps? Wenn ich das nicht genau erfahre oder bereits weiß, halte ich mich meist nicht an das Rezept. Das kann natürlich daneben gehen. Mit Regeln ist es ganz genauso. Schon als Kind war ich zu keiner Mitarbeit zu bewegen, wenn ich nicht ganz genau und nachvollziehbar erklärt bekam, wozu eine Einschränkung oder Aufgabe gut ist. Vielleicht ist das der Grund, warum ich als Kind so viele Freiheiten hatte, weil meine Eltern nämlich manchmal auch nicht wußten, wie sie mir verständlich machen konnten, warum kleine Kinder schon um acht Uhr ins Bett gehen und nicht mehr draußen spielen sollten. So hielt ich mich gerne noch nachts um elf Uhr im Sandkasten auf, meist jedoch nicht länger als bis zum vollständigen Einbruch der Dunkelheit, und habe damit die Regel sozusagen ad absurdum geführt, denn aus mir ist trotzdem etwas geworden. Doch zurück zum Frühstücksei. Natürlich könnte ich mich diesen üblen Problems entledigen, wenn ich das Ei nicht mehr im Eierkocher, sondern in einem normalen Wasserbad koche. Ich könnte mir auch ein paar neue, wirkliche Probleme anschaffen, hinter denen die Frage des Frühstückeis verblaßt. Und überhaupt hege ich die starke Vermutung, daß ich mir sämtliche Probleme meines Lebens eigentlich nur deshalb gemacht habe, weil mich dieses Rätsel des Frühstückseis, welches ich nicht zu lösen vermag, dauerhaft frustriert.

Wir müssen bekennen, daß wir außerstande sind, eine eindeutige Definition jener Erzeugnisse zu geben, nach welchen wir jene Zeit benennen, den «Feuilletons» nämlich. Wie es scheint, wurden sie, als ein besonders beliebter Teil im Stoff der Tagespresse, zu Millionen erzeugt bildeten die Hauptnahrung der bildungsbedürftigen Leser; berichteten oder vielmehr «plauderten» über tausenderlei Gegenstände des Wissens, und, wie es scheint, machten die klügeren dieser Feuilletonisten sich oft über ihre eigene Arbeit lustig, wenigstens gesteht Ziegenhalß, auf zahlreiche solche Arbeiten gestoßen zu sein, welche er, da sie sonst vollkommen unverständlich wären, geneigt ist, als Selbstpersiflage ihrer Urheber zu deuten. Wohl möglich, daß in diesen industriemäßig erzeugten Artikeln eine Menge von Ironie und Selbstironie aufgebracht wurde, zu deren Verständnis der Schlüssel erst wieder gefunden werden müßte...
...Wie gesagt, war vermutlich dieser ganzen Betriebsamkeit ein gutes Teil Ironie beigemischt, vielleicht war es sogar eine verzweifelte Ironie, wir können uns da nur sehr schwer hineindenken; von der großen Menge aber, welche damals auffallend leselustig gewesen zu sein scheint, sind alle diese grotesken Dinge ohne Zweifel mit gutgläubigen Ernst hingenommen worden. Wechselte ein berühmtes Gemälde den Besitzer, wurde eine wertvolle Handschrift versteigert, brannte ein altes Schloß ab, fand sich der Träger eines altadligen Namens in einen Skandal verwickelt, so erfuhren die Leser in vielen tausend Feuilletons nicht etwa nur diese Tatsachen, sondern bekamen schon am selben oder doch am nächsten Tage auch noch eine Menge von anekdotischem, historischem, psychologischem, erotischem und anderem Material das jeweilige Stichwort, über jedes Tagesereignis ergoß sich eine Flut von eifrigem Geschreibe, und die Beibringung, Sichtung und Formulierung all dieser Mitteilungen trug durchaus den Stempel der rasch und verantwortungslos hergestellten Massenware...
... Es war, wie in jenem wunderbaren chinesischen Märchen, die «Musik des Untergangs» erklungen‚ wie ein langdröhnender Orgelbaß schwang sie jahrzehntelang aus, rann als Korruption in die Schulen, die Zeitschriften, die Akademien, rann als Schwermut und Geisteskrankheit in die meisten der noch ernst zu nehmenden Künstler und Zeitkritiker, tobte sich als wilde dilettantische Überproduktion in allen Künsten aus.
(aus "Das Glasperlenspiel" von Hermann Hesse)
Ich frage mich, was Herr Hesse wohl geschrieben hätte, wenn es damals schon das Internet, die Blogs und die virtuellen Sozialen Netzwerke gegeben hätte.
Doch die großen Konzerne hätten eben nie Interesse daran gehabt, ökologisch erzeugte und an die Bedingungen des Bio-Landbaus angepasste Sorten zur Verfügung zu stellen, erinnert sich Rudolf. Kein Wunder: Bei sieben Prozent Anteil rechnet sich das kaum. Mit Sorge habe man dann beobachten müssen, wie die konventionelle Züchtung immer mehr vom Acker ins Labor wanderte, sprich: biotechnologische Methoden angewendet werden, die sehr nahe an der Gentechnik sind — wie bei den bereits erwähnten Brokkoli-CMS-Hybriden. CMS steht für “Cytoplasmatische Männliche Sterilität”. Aus dem Bio-Unterricht mag man sich dunkel erinnern, dass sich einige Pflanzen selbst bestäuben können, da sie sowohl männliche als auch weibliche Fortpflanzungsorgane haben. Züchter wollen aber sicherstellen, dass sich nur bestimmte Pflanzen fortpflanzen, zum Beispiel der weißeste Blumenkohl oder der größte Brokkoli. Sorten wie der Rettich oder die Sonnenblume bringen diese Sterilität bereits von Natur aus mit. Per Zellfusion kann diese Eigenschaft im Labor nun vom Rettich auf den Blumenkohl oder Brokkoli übertragen werden. Laut gesetzlicher Definition handelt es sich dabei nicht um Gentechnik, selbst nach der EU-Ökoverordnung ist das Verfahren zulässig. Trotzdem: Die drei großen Anbauverbände Bioland, Naturland und Demeter lehnen CMS-Hybriden ab, die Zelle müsse als kleinste, unteilbare Einheit des Lebens respektiert werden…
… „2014 soll eine neue EU-Saatgutverordnung verabschiedet werden, die seltene Sorten besonders gefährden würde, weil sogar der freie Tausch von Saatgut und Knollen unter Strafe gestellt werden könnte“, schreibt der Verein „Save our Seeds“ auf seiner Internetseite. Er kritisiert die Verordnung als Gesetz der Lobbyisten. „Wer sich das genauer anschaut, wird sehen, für wen die Verordnung geschrieben ist — für die größeren Saatgutbetriebe“, sagt Sprecherin Susanne Kopte. Sie vermisst im Entwurf einen fairen Zugang für samenfeste Sorten aus ökologischer Züchtung und prognostiziert, dass es Züchter, Landwirte, Hobbygärtner und Erhalter von Sorten demnächst schwer haben werden. Mit Internet-Protesten und gezielten Demonstrationen in Brüssel und Berlin haben die Verordnungs-Kritiker ihren Widerstand kundgetan. Mehr als eine halbe Million Protestunterschriften hat man bereits in 20 EU-Ländern gesammelt. Es wird sich dieser Tage zeigen, wie empfänglich die EU-Abgeordneten des Europa-Parlamentes für die Argumente sein werden. Im Mai 2014 wird über die Verordnung entschieden.
(aus “Bioboom” Frühling 2014)
http://saveourseeds.org
Im nächsten Leben werde ich Experte für ökologischen Pflanzenanbau. Oder doch lieber Hofkoch?

Ich werde nie verstehen, warum so viele diesen Schund von Sarrazin kaufen. Erklären kann ich es mir nur so, daß die Mehrheit ihn nicht als ehemaligen Finanzsenator von Berlin live kennt und sich auch nicht dafür interessiert, was er damals eigentlich getan hat. Wir dagegen, Berliner in spezieller Mission, sind ja in den Genuß Albtraum gekommen, ihn tatsächlich live zu erleben, seine Meinungen und Reden zu hören, sein persönliches, menschliches Verhalten zu erfahren, und zwar nicht nur in Talkshows. Wenn man das einmal getan hat, weiß man einfach vorher, daß das ein Knallkopp ist und in so einem Buch nichts Vernünftiges stehen kann. Schade finde ich nur, daß er jetzt nicht selbst in den Genuß kommt, seine genialen Spar-Strategien an sich auszuprobieren.
Das Video:
http://www.zdf.de/ZDFmediathek/beitrag/video/2103602/Die-Zahl-100.000?setTime=13.708
Meine Intuition funktionierte früher schon recht gut, aber in den letzten Jahren hat sie sich doch enorm verstärkt, das merke ich immer wieder. Die Vorahnungen werden klarer und stimmen stets. Zum Beispiel wußte ich einige Tage vor dem letzten Termin bei der Psychologin ganz genau, daß sie kein Buch dabei haben würde, obwohl sie vorher gesagt hatte, sie würde eines mitbringen, um es mir zu borgen. Manchmal erhalte ich Eingebungen für Dinge, die mir gegen Befindlichkeitsstörungen helfen, und auch diese funktionieren, egal wie unpassend, neu und überraschend sie äußerlich scheinen, manchmal sagt mir auch eine Stimme im Kopf genau, wie irgendetwas ausgeht. Und selbst das Zeitmanagement scheint von der Intuition zu profitieren. Eigentlich hätte ich heute früh aufstehen müssen, aber irgendwie bin ich aus merkwürdigen Träumen mit Exzorzieren übenden evangelischen Pfarrern überhaupt nicht richtig wach geworden, fühlte mich müde und beschloß schließlich, daß es besser wäre, nicht zum Zumbakurs zu gehen. Das passiert mir ansonsten selten beim Zumba. Als ich dann zwei Stunden später meinen Computer einschaltete, fand ich eine Email, in welcher mir mitgeteilt wurde, daß der Kurs ausgefallen sei. Welch ein Glück, daß ich mich nicht aus dem Bett gequält habe! Dasselbe ist mir ebenfalls mal passiert, als Ferien waren, ich das aber nicht wußte. Ich finde, ich sollte das ausbauen. Ist doch irgendwie sehr praktisch. Aber generell habe ich den Eindruck, daß die Müdigkeit nicht nur mich befallen hat, sondern allgemein um sich greift. Sogar mein Computer reagiert zur Zeit viel träger als sonst. Und kommt nur mir das so vor oder sind die Phasen, in denen Twoday.net Schluckauf hat, tatsächlich immer häufiger? Die ersten beiden Märzwochen steht Neptun sehr stark. Da wundert es mich nicht, daß ich mit dem Nußknacker im Ohr aufgewacht bin (also mit der Musik, nicht im wortwörtlichen Sinne) und statt schneller Tanzrhythmen gerade lieber klassische Musik höre. Im Grunde das beste, was man mit Neptun-Tagen anfangen kann.
Manchmal fragt man sich ja. bzw. ich tue das - ob andere das auch tun, weiß ich nicht-, wie so einige der beliebten und bekannten Gerichte, die wir gerne essen, entstanden sind. Irgendjemand muß sie sich einmal zuallererst ausgedacht haben. Heute konnte ich selbst die Erfahrung machen, wie zumindest ein Teil der Rezepte wahrscheinlich zustande gekommen sein könnte. Das Hühnerfrikassee, welches am Abend mit herzigen kleinen Kartöffelchen serviert werden sollte, köchelte friedlich auf dem Herd, als ich den Schrank darüber öffnete, um etwas herauszuholen. Eine offene Tüte mit getrockneten Austernpilzen fiel heraus und die Pilze purzelten direkt in den Topf hinein, die Tüte zum Glück nicht. Ja nun, jetzt habe ich Frikassee mit Pilzen, aber im Grunde ein ganz neues Gericht.
Aus Anlaß des Wiener Opernballes sah ich letztens eine Dokumentation über Wiener Leckereien, in welcher erzählt wurde, wer den Kaiserschmarrn erfand. Und zwar aß Kaiser Franz Josef liebend gerne zum Dessert Plinsen, auch Pfann- oder Eierkuchen genannt. Sein Hofkoch baute einmal jedoch Mist, die Plinse zerfiel, aber der Koch hatte keine Lust, eine neue zu backen. Also zupfte er das ganze Ding klein und streute als Tarnung Puderzucker darüber. Als Kaiser Franz Josef das sah, soll er gesagt haben: "Was für ein Schmarrn!" Doch ich denke mir, daß es ihm wohl trotzdem geschmeckt haben muß, denn ansonsten hätte er sicherlich verboten, daß dieses Rezept Einzug in die Hofküche hält und weiter auf seine Plinsen bestanden.
Tja, und ich brauche jetzt noch einen passenden Namen für meine neue Rezepterfindung. Hühner-Pilz-Ragout klingt ein wenig langweilig.
Diese nächtliche Unterhaltung läßt mich immer noch nicht los, deshalb mußte ich heute unbedingt Bio-Küsse einkaufen. Das nächste Mal hole ich mir aber wieder die Grabower Küsschen, denn die Bio-Küsse sind mir viel zu klein und zu süß. Es ist gar nicht so einfach, sich die richtigen Küsse auszusuchen. An den Tannenwald dagegen könnte ich mich gewöhnen. Schmeckt fast wie Cola, nur mit einer würzigen Waldnote und weniger Zucker.
Ich finde es ansonsten irritierend, daß so viele junge Männer jetzt wie mein damaliger Geographie-Lehrer herumlaufen, nämlich mit Vollbart und dunkel gerahmter Brille. Und sie sehen damit tatsächlich aus wie mein Geo-Lehrer, der im übrigen einen totalen Knall hatte, so daß ich ihn überall sehe und an ihn erinnert werde, was nicht unbedingt angenehm ist. So ein Vollbart mit dunkel gerahmter Brille ist ja in der Tat auch eine Tarnung, denn damit sieht jeder Mann irgendwie gleich aus. Halt wie mein hundertfach geklonter Geographie-Lehrer...

Diese Food & Drink-Version der Biobox war wirklich sehr spannend und hat mir gut gefallen. Enthalten waren mal wieder eine Tomatensauce, diesmal mit Artischocken von LaSelva, sowas geht ja immer weg mit Nudeln, ein kleines Fläschchen Traube & Brombeere-Direktsaft von Rabenhorst, ein kleines Fläschchen Sesamöl von BioPlanète, ein Becher Schoko-Waffelwürfel von Rosengarten, eine kleine Packung Mandelmilch von Provamel, ein Krunchy-Müsliriegel Himbeer-Aronia von barnhouse und eine Probe Sommerlandtee von Kräutergarten Pommerland. Weiterhin fand ich eine Tüte Ernie & Bert Kekse, die ich mir selbst nie kaufen würde, aber ich habe sie neugierig probiert. Die Vollkornkekse schmecken leicht nach Kokos und sind nicht zu süß, was ja leider auch bei Bio-Produkten nicht selbstverständlich ist, sind also gut. Ebenfalls in der Box war ein großes Päckchen Ingwer Zitrone Chai von YogiTea. Ich hatte erst letztens überlegt, daß ich mir mal wieder eine heiße Zitrone mit Ingwer machen könnte, denn ich habe noch jede Menge gefrorenen Ingwer im Kühlschrank, den ich nicht so viel benutze. Vielleicht hilft es ja gegen die Müdigkeit und es ist ganz einfach - ein Stückchen Ingwer und frischen Zitronensaft mit heißem Wasser aufgießen, Honig dazu, fertig! Nun komme ich wohl wieder nicht dazu, meinen gefrorenen Ingwer aufzubrauchen. Außerdem war in der Box eine Tüte Dessertcreme Joghurt-Traum ohne Kochen von Sobo, sowie ein Bündel Backpulver-Päckchen ohne Phosphat von Leckers. Dazu gab es gleich noch ein passendes Rezeptheft, sogar mit einem Rezept für Christstollen. Das kommt wie gerufen, denn nachdem ich mir zu Weihnachten einen handgemachten Christstollen ohne Gukose-Sirup-Zusatz gekauft und mich aber trotzdem über die meterdicke Schicht Puderzucker geärgert hatte, faßte ich den Vorsatz, nächstes Weihnachten mal selbst einen Christstollen zu backen. So schwer kann das ja eigentlich nicht sein. Beigelegt war der Box auch noch eine Ausgabe des Bioboom-Magazins.
