Traumnotizen (vollständiges Traumtagebuch im Zweitblog)
Nachdem Elsa ihren ersten Traum, an den sie sich erinnern kann, gepostet hat, habe auch ich angefangen in meinen frühesten Kindheitserinnerungen zu kramen. Eine dieser Erinnerungen ist das Bild einer Frau mit langen schwarzen Haaren und einem weißen Gewand, welche von mir abgewandt auf einem Hinterhof vor einer Art leerem Müllcontainer steht, so dass ich nur ihre kohlrabenschwarzen, glatten und bis zur Hüfte reichenden Haare sehe. Das Bild ist dunkel, als ob es Nacht oder Abend wäre. Zeitweise war ich mir nicht mehr sicher, ob dies ein reales oder ein Traumbild gewesen ist, so wie ich das auch von der Erinnerung daran, wie mir mein Vater den Schnuller weggenommen hat, nicht genau wußte. Letzteres habe ich inzwischen als real verbucht, wobei ich interessant finde, dass dies das erste Mal gewesen ist, bzw. das erste Mal, dass ich mich daran erinnern kann, das Gefühl gehabt zu haben, etwas falsch zu machen. Vielleicht hätte ich dieses Gefühl nicht gehabt, wenn mir mein Vater nicht einfach nur den Schnuller aus dem Mund gerissen, sondern mir auch erklärt hätte, warum er das tat, nämlich weil ich wahrscheinlich zu alt dafür war (ich schätze, es war ein Alter wo ich noch nicht laufen konnte oder es gerade gelernt habe). Vielleicht hätte ich es verstanden. Ich glaube, ich habe damals schon sehr viel verstanden, zumindest wenn ich so höre, was meine Mutter über mich erzählt. Aber zurück zu der schwarzhaarigen Frau. Inzwischen bin ich mir sicher, dass es ein Traum gewesen ist, da dieses Bild mit einer Handlung verbunden war, die sehr starke, allein von der Handlung her nicht erklärbare Emotionen hervorrief. Es war irgendwie so, als würde ich diese Frau kennen und sie verlieren, weil sie sich selbst opferte, indem sie in diesen leeren Container stieg. Jetzt, wo ich es beschreibe, fällt mir eine gewisse Ähnlichkeit zu "Ring" auf, der Unterschied ist nur, dass sie halt nicht in einen Brunnen, sondern in den Container kletterte. Und dieser Traum war mit einem tiefen Gefühl von Trauer und Verlust verbunden. Ich glaube, ich habe nach dem Aufwachen geweint und bin zu meiner Mutter gelaufen.
Und es gibt noch einen weiteren Traum, den ich wahrscheinlich mit allerhöchstens 5 Jahren geträumt haben muß, der seinen Schrecken vor allem daher nimmt, dass er so real war. Ich träumte, dass ich mitten in der Nacht aufstehe, um auf die Toilette zu gehen. Als ich unser großes Wohnzimmer durchquert habe, in den Korridor komme und schließlich das Bad betrete, sitzt eine riesige Eule, die muß wohl mindestens so groß gewesen sein wie ich damals, direkt auf dem Klodeckel und schaut mich an. Mir ist, als hätte sie auch irgendwas gesagt in der Richtung, ich dürfe nicht auf die Toilette, oder so. Ich bin dann ängstlich wieder ins Wohnzimmer gelaufen und da ging der Traum weiter damit, dass die Eule, aber auch verschiedene Leute direkt durch die Wand in das Zimmer gekommen sind. Ich kann mich noch erinnern, dass sich meine Eltern sehr über den Traum amüsiert haben.
Überhaupt habe ich schon als Kind viel geträumt, die Träume aber auch schnell wieder vergessen. Ab und zu habe ich sie meinen Eltern zur Belustigung erzählt, die darauf den Standardsatz hatten, der meistens kopfschüttelnd hervorgebracht wurde: "Was du alles träumst!". Doch erst mit ca. Anfang bis Mitte 20 habe ich begonnen, meine Träume mehr oder weniger regelmäßig aufzuschreiben. Kurz davor hatte ich jedoch ebenfalls einen Traum, den ich trotz Nichtaufschreibens nie vergessen habe. Ich war ca. 19 oder 20 Jahre, als meine Großmutter väterlicherseits starb. Viele Jahre zuvor, da war ich 13, ist bereits mein Großvater verstorben. Meine Großmutter hatte einige ihrer letzten Jahre in einem Altersheim verbracht, wo sie mit ihren Gedanken schon in einer anderen Welt weilte und niemanden mehr erkannte. Kurz nachdem sie gegangen war, hatte ich folgenden Traum:
Ich sehe meine Großeltern auf einer sonnenbeschienenen Wiese. Sie halten sich in den Armen und tanzen lachend einen flotten Walzer. Ich stehe etwas abseits und schaue zu. Als sie mich bemerken, winkt mich meine Großmutter heran und versucht mir nun, noch immer lachend, beizubringen, wie man einen Walzer tanzt, indem sie mir die Schritte zeigt und sich dabei mit mir dreht.Dieser Traum hat mich tief beeindruckt, so tief, dass ich das Gefühl hatte, ich müßte ihn unbedingt meinen Eltern erzählen. Ich hielt ihn fast für so etwas wie eine Botschaft und seltsam ist, das ich inzwischen mehrfach von gerade Verstorbenen geträumt habe und diese Träume stets sehr beeindruckend und sehr tröstlich waren.
An einer Haltestelle stehend bemerke ich erst bei einem Standortwechsel, durch den eine Häuserfront aus meinem Blick verschwindet, dass ich mich in den Bergen befinde. Denn nun erstreckt sich majestätisch und schön ein Bergmassiv vor meinen Augen. Auf der höchsten Spitze des Bergmassivs kann ich, klein wie ein Stecknadelkopf, ein Schloß erkennen. Es steht so hoch oben, dass es fast in den Wolken verschwindet. Ein Wolkenschloß! Erstaunlich, wie es jemand in dieser Höhe bauen konnte. Ich versuche es mit einem sehr großen Objektiv zu fotografieren, um es größer auf das Foto zu bekommen. Dabei muß ich mich weit nach hinten lehnen, ich falle schließlich mitten auf der Haltestelle auf die Knie, weil es so hoch oben ist. Meine Mutter kommt dazu und will mir in einem Apparat Gemälde von Botticelli zeigen. Vielleicht war es ein Dia-Projektor, denn man muß irgendwo hindurchschauen. Während ich aber noch mit der Kamera beschäftigt bin, erzählt sie schon: "Das war mein schönster Botticelli.".
Ich belausche ein Gespräch zwischen zwei mir völlig fremden Gästen - ein Mann und eine Frau - auf meiner Geburtstagsfeier. Die Frau sagt zu dem Mann, dass es hier in der Nähe einen Ort namens "Der heilige Spinat" gäbe, von wo aus Flugzeuge nach Mexiko fliegen würden.
Der Mann hört interessiert zu. Er ist aus der Bloggerszene, ohne dass ich ihn konkret benennen könnte, und hat mir sehr viele Geburtstagsgeschenke in Form von Fotos und Geschichten mitgebracht, welche in einem großen Buch gesammelt sind. Als ich darin blättere, finde ich auch ein mitgeschriebenes Chat-Gespräch zwischen mir und jemandem, der sich Worldgnost nennt. Ich ändere den Namen im Traum in -ghost um, da ich mit -gnost nichts anfangen kann und sich viele in Chats Ghost nennen. Evtl. ist es ja ein Tippfehler. Der andere nennt mich in diesem Gespräch Zugogo, was wohl eine lustige Abänderung des Nicks Zuckerwattewolkenmond sein soll. Ich frage mich, wer dieser geheimnisvolle Blogger ist. Ist er vielleicht selbst dieser Worldgnost oder Worldghost? Denn wie hätte er sonst an das Chat-Gespräch kommen können?
PS: Ich werde heute zum heiligen Spinat reisen und denselben zum Abendessen kochen. ;o)
Mit sehr vielen anderen Menschen zusammen werde ich in einem Hochhaus festgehalten, welches einem reichen und mächtigen Herrn gehört. Dieser macht sich einen Spaß daraus, uns dort wohnen zu lassen, wobei wir da gar nicht mal schlecht leben - ich kann mich erinnern, in einem Swimmingpool geschwommen zu sein, der allerdings so wenig Wasser hatte, dass ich ständig mit den Knien an den Boden stieß -, aber bei bestimmten Gelegenheiten ebenfalls einzelne von uns erschießen zu lassen. Diese Gelegenheiten ergaben sich, wenn wir etwas taten oder nicht taten, was es genau war, ist mir entfallen. Vielleicht wußten wir auch selbst nicht so genau, was wir tun oder lassen mussten, um nicht erschossen zu werden. Nun war ich seltsamerweise in dieser Situation äußerst gelassen, ja mehr noch, ich war der festen Überzeugung, dass mir nichts passieren kann, da ich einen kühlen Kopf bewahre, die Situation überschaue und mit diesem reichen Herrn ganz normal umgehe, ohne irgendwelche Angst zu zeigen. Ich kann dabei nicht so richtig nachvollziehen, warum das die anderen Leute anscheinend nicht können und ganz anders reagieren. Mit diesem kühlen Kopf beschließe ich, mich für jenen Herrn so interessant zu machen, dass er es schon aus Neugierde nicht fertig bringt, mich erschießen zu lassen und ich glaube, das ist mir auch gelungen.
Im Traum stelle ich aufgrund der gestrigen Dokumentation verblüffende Übereinstimmungen zwischen meinem Leben und dem Kafkas fest, die bis zu kleinen Details reichen. Das überraschendste Detail, dessen Erinnerung plötzlich wie eine Erleuchtung über mich kommt, ist die Tatsache, dass Kafka in seinem Jugendzimmer ein Schwanensee-Bild zu hängen hatte und ich bis zu meinem 17. Lebensjahr in meinem Kinderzimmer ebenfalls. (Im Wachzustand bin ich mir mittlerweise nicht mehr sicher, ob das wirklich Kafka war, oder ob ich das aus der Putin-Biographie, die ebenfalls gestern im Fernsehen lief, aufgeschnappt habe.) Ich sehe nun das Poster deutlich wieder vor mir und kann mich auch an den Platz erinnern, wo es befestigt war. Es hat einen hellblauen Hintergrund mit einem weißen Schwan in der rechten vorderen Ecke und erinnert an ein Gemälde von Chagall, nur dass dieser keine Schwäne gemalt hat.
Bis kurz nach dem Aufwachen bin ich mir absolut sicher, dass dieses Poster tatsächlich in meinem Zimmer hing, doch einige Minuten später kommen mir Zweifel. Hat es das Bild wirklich gegeben? Der Traum hinterließ eine deutliche Verwirrung und die Frage, welchen meiner Traum- und Nichttraumerinnerungen ich trauen kann. Ich kann es nicht sagen. Vielleicht gab es das Bild, vielleicht auch nicht - die Poster in meinem Zimmer haben damals oft gewechselt.
Absolut sicher weiß ich nur, dass ich meine gesamte Kindheit hindurch diese Tänzerin in meinem Zimmer zu hängen hatte, die ohne weiteres Schwanensee hätte tanzen können:
Und die Moral von dem Traum ist wohl, dass Extreme-Hardcore-Glotzing zu gepflegten Verwirrtheitszuständen führen kann.
Eine verlassene Burg, menschenleer. Die Abenddämmerung bricht an, die ganze Szenerie ist in Halbdunkel getaucht. Im Burghof ragt einer der Burgtürme mit einem offenen Rundbogenfenster gespenstisch in die Höhe. Der Ort erinnert ein wenig an Nosferatus Schloss, weshalb mich ein leichter Grusel gepackt hält, während ich den Burghof erkunde. Dort, durch diese Tür muss ich hinein. Mir fällt etwas ein, das ich vergessen habe. Deshalb laufe ich nochmals aus dem Hof heraus und umrunde die Burgmauern ein kleines Stückchen. Dann beeile ich mich zurückzukommen, denn ich will dort sein, bevor es ganz dunkel geworden ist. Womöglich finde ich sonst nämlich die Tür nicht mehr. Schon stehe ich vor derselben und mir fällt auf, dass ich in der Eile gar nicht mehr zu dem Turm hinaufgesehen habe. Ich bin froh darüber, weil ich denke, dass ich mich sonst noch mehr beim Überqueren des Hofes gegruselt hätte. Jetzt drücke ich die alte, schwere Tür auf - pechschwarz sieht sie aus - und vor mir liegt ein finsterer Hausflur. Mitten auf dem glatten, gekachelten Boden des Hausflurs steht eine leere viereckige Schachtel ohne Deckel. Ein Windstoß fegt plötzlich durch den Hausflur hindurch in meine Richtung und schleudert mir die Schachtel direkt entgegen. Als sie mich trifft, fange ich sie auf und setze sie wieder vorsichtig auf dem Fußboden ab.
Mit dem Rucksack unterwegs, brauche eine Unterkunft oder Übernachtungsmöglichkeit. Da treffe ich auf ein Projekt, dass sich KZ nennt und auch ein nachgestelltes KZ sein soll, allerdings wenig Ähnlichkeit mit einem richtigen KZ hat, schon deshalb, weil man sich freiwillig dafür entscheidet, dort einzutreten. Einerseits aus Neugier, was in diesem Projekt geschieht, und andererseits weil ich eine Unterkunft suche, entscheide ich mich selbst ebenfalls dort einzutreten. Dazu muss ich zuerst meinen Rucksack und meine Sachen abgeben. Es ist ein reines Frauen-KZ, sowohl die "Häftlinge" als auch die "Wärter" sind ausschließlich Frauen. Wir haben gepflegte Zimmer, in denen aber sehr viele zusammen wohnen und schlafen, und bekommen mehr als genug zu essen, auch Obst wie Bananen u.ä. Gearbeitet wird wenig, eigentlich gleicht es mehr einem großen Ferienlager, welches mit ein paar Fiesheiten gewürzt ist. Man muss sich unterordnen und sich diese gefallen lassen.
Zwischendurch fahre ich mit dem Bus irgendwo anders hin und lande in einer Arbeitgemeinschaft, bzw. einem Kurs, welcher sich ebenfalls mit Spielen beschäftigt, jedoch mit Computerspielen. Eigentlich wollte ich da nicht hin, irgendwie interessiert mich das auch gar nicht, aber ich beschließe, mir das mal anzuschauen und da zu bleiben. Während ich mit den anderen Mitgliedern - unter ihnen meine ehemalige Kollegin G.E. - auf den Leiter des Kurses warte, spiele ich auf einen Gerät herum, welches wie ein Mini-TV aussieht, aber ein größeres Handy ist. Endlich kommt der Leiter und ich muss feststellen, dass sie in diesem Kurs nichts anderes machen, als gemeinschaftlich in einer Spielezeitschrift zu lesen. Ich finde das furchtbar langweilig, denke mir aber, dass es durchaus einen Sinn macht, weil man sich so eine feste Zeit einplant, in der man Zeitschriften liest, während man sonst nicht dazu kommt. Erst sitze ich alleine, doch dann befindet sich plötzlich meine ehemalige Schulfreundin A. neben mir - links, wie früher in der Schule - und ich frage sie, wie oft in der Woche denn dieser Kurs stattfindet. Bei ihrer Antwort "Jeden Tag" bin ich regelrecht entsetzt, denn ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, warum Leute ihre kostbare Freizeit opfern, um jeden Tag in diesen Kurs zu gehen. Die Sache hat sich damit für mich erledigt und sofort befinde ich mich erneut im KZ.
Ich habe mich inzwischen entschlossen zu flüchten. Zwar überlege ich, dass ich auch einfach sagen könnte, dass ich wieder austreten will, denn schließlich ist die ganze Sache freiwillig, aber ich traue dem Frieden nicht. Ich fürchte, dass sie mich, wenn sie wissen, dass ich weg will, doch festhalten werden. Also plane ich meine Flucht heimlich, wobei mir auch klar ist, dass ich wohl einige meiner Sachen zurücklassen muss. Trotzdem versuche ich zunächst, so viel wie möglich davon zusammenzusuchen, ohne dass es auffällt. Dazu muss ich an verschiedene Schränke heran, da ich die Sachen ja alle abgegeben habe, und es darf natürlich nicht zuviel sein, weshalb ich mich bei allen Dingen entscheiden muss, ob ich sie mitnehme oder nicht. Dieses Zusammensuchen ist gar nicht so einfach, weil in dem großen Schlafsaal ein ständiges Kommen und Gehen herrscht. Auch eine Aufseherin kommt herein und ruft mich zu sich. Sie befiehlt mir, ein Stück aus meinem Rock herauszuschneiden, weil sie es an die Eidechsen verfüttern will und reicht mir eine Schere. Die Schere geht schwer und schneidet schlecht, verhakt sich mehrmals im Stoff. Schließlich habe ich ein Stück herausgeschnitten - es ist ein weiter langer Rock mit kleinen Streublümchen - und gebe es ihr. Es tut nicht weh, denn ich denke, dass der Rock mir sowieso nicht gefällt und ich bald wieder draußen sein werde. Sollen den Stoff doch die Eidechsen fressen, obwohl ich mich frage, ob ihnen der wirklich schmeckt. Nur dass ich bei der Flucht mit einem kaputten und "gebrandmarktem" Rock herumlaufen muss, ärgert mich ein bißchen.
Während ich noch dabei bin, mich weiter auf meine Flucht vorzubereiten und eine passende Gelegenheit abzuwarten, wache ich auf.
Bemerkung: Beim Durchdenken des Traumes fällt mir unwillkürlich die Redewendung "sich ins eigene Fleisch schneiden" ein, obwohl ich mir nur in den Rock geschnitten habe.
Übrigens ist das Thema Spiel in Verbindung mit Selbstbestimmung/Zwang und dem Symbol Schere auch astrologisch angezeigt, mit Mars t im 5. Haus im Quadrat zu Uranus r.
Eine Art Fotoclub in einer Universität. Extra liegende Räumlichkeiten am hinteren Ende eines Flures. Eines der Zimmer hat zwei kleine, offene Aufzüge - einen für den Transport von Dingen und einen für Schulkinder. Als Erwachsener darf man dort nicht rein, weil er nicht viel Gewicht tragen kann. Ich sitze mit anderen um einen Tisch herum, während meine ehemalige Mitschülerin K., meinen ehemaligen Mitschüler St. fotografiert. Neben mir sitzt eine junge Frau mit einem blassen, spitzen Gesicht. Plötzlich schleudert sie mir hasserfüllt Worte entgegen, dass ich irgendwann einmal etwas zu ihr gesagt, sie kritisiert hätte. Ja, ich kann mich erinnern. Im letzten Traum habe ich etwas zu ihr gesagt, das allerdings nur als Scherz gemeint gewesen war. Das erkläre ich und sie läuft hinaus. Ich gehe auch hinaus und sehe sie mit zwei anderen Frauen im Flur stehen. Sie heult und läßt sich trösten. Da es im Gang eng ist, laufe ich dicht an ihnen vorbei und rempele dabei eine der Frauen mit meiner Schulter an. Ich entschuldige mich und überlege dabei, hoffentlich denken die jetzt nicht noch, dass ich pöbeln will.
Später draußen auf einer eingezäunten Wiese. Ich sitze auf einer Art Hochsitz, um etwas zu fotografieren (evtl. auch zu filmen?). Meine beiden ehemaligen Mitschüler bauen um mich herum auf kleineren Stativen Kameras auf. Anscheinend wollen sie mich beim Filmen filmen. Als ich es bemerke, mache ich eine winzige überraschte Bewegung, die aber ausreicht, um meinen Hochsitz ins Wanken zu bringen. Ich sehe, dass ich mich langsam der Erde zunähere. Allerdings ist es weniger wie Fallen, als vielmehr wie Fliegen, denn es geht wirklich sehr langsam und die Strecke, die ich auf meinem Sitz im hohen Bogen falle, wird immer länger, länger als der Sitz hoch ist.
Von weitem sehe ich den Zaun mit spitzen, nach oben gerichteten Zinken auf mich zu kommen. Na hoffentlich geht das gut und ich lande nicht direkt auf dem Zaun, geht mir durch den Kopf, das dürfte dann etwas blutig und wohl kaum zu überleben sein. Trotzdem bleibe ich erstaunlich ruhig.
Ich fliege weiter und weiter, knapp über den Zaun hinweg, und lande sanft und weich genau dahinter. Die Menschen, die hinter dem Zaun auf dem dort entlangführenden Weg unterwegs waren, schauen entgeistert hoch, als ich angeflogen komme. Sobald ich die Erde berühre, eilt ein Mann auf mich zu und fragt, ob ich in Ordnung bin. Ich nicke und klettere sofort wieder über den Zaun auf die andere Seite.
Sogar noch im Traum Papiere gesammelt, sortiert und abgelegt in Fächern mit verschiedenen Aufschriften. Zwischendrin in einem großen Saal in einer Schule gesessen, meine alte Schulfreundin A. ist dabei und sagt, dass ich viel besser schreiben kann als sie und es hat den Anschein, dass sie es deshalb aufgeben will (obwohl sie in real noch nie geschrieben hat). Glücklicherweise tut sie es nicht und ich bin sehr froh darüber, obwohl ich die Gründe dafür nicht mehr nachvollziehen kann. Der Schulsaal wandelt sich zu einem Raum, in welchem eine sehr große Arbeitsgruppe um einen Tisch herumsitzt und tafelt. Es werden dabei erstaunlich viele Zettel geschrieben und herumgereicht, ohne dass jedoch wieder ein Zettelmonster lauert. Im Gegenteil, die Stimmung ist sehr entspannt und gut, was mich in Erstaunen setzt, da die Leiterin meine alte Chefin, Fr. H., ist und ich sowas aus ihrer Gruppe nicht gewohnt. Dann stelle ich fest, dass S.O. und E.N. in der Gruppe fehlen, was mich zu der Annahme führt, dass es die beiden waren, die immer Ärger in die Gruppe brachten.
Als nächstes laufe ich in Trainingshose mit einem Fußball auf der Straße herum (ach was?) und suche eine Toilette. Dabei gerate ich (vielleicht durch einen Zeitsprung) in eine turnende Frauengruppe, die einem anderen Jahrhundert entsprungen scheint, denn ich sehe sie alle in s/w und sie tragen seltsame Hauben, die mich an heutige Duschhauben erinnern. Nachdem ich an ihnen vorbei bin, laufe ich unter eine Brücke, an deren Seiten sich verschiedene Türen befinden, unter anderem auch Türen zu Toiletten. Doch so viel ich auch suche, ich finde nur welche für Herren, aber keine Damentoilette. Dann fällt mir ein, dass ich mich ja in einem anderen Jahrhundert befinde, und Frauen damals noch nicht viele Rechte hatten. Anscheinend auch kein Recht auf Damentoiletten. Während ich von einer Tür zur nächsten gehe, beobachtet mich ein Mann im braunen Trainingsanzug, den ich auch für jemanden aus dem anderen Jahrhundert halte, weshalb ich davon ausgehe, dass er die Meinung vertritt, Frauen seien schwach und sollten keinen Sport machen. Es überrascht mich deshalb um so mehr, als er sagt, dass er eine Frauengruppe zum Marathonlaufen trainiert und noch Frauen sucht, die mitmachen. Aus irgendeinem, mir unbegreiflichen Grund, ist er anscheinend der Auffassung, dass ich gut geeignet wäre. Neben ihm sehe ich nun zwei bis drei Frauen in s/w und mit großen "Duschhauben" auf dem Kopf, die auf der Stelle laufen und anscheinend schon für den Marathon üben. Ich frage mich im Traum, ob Frauen in jenem früheren Jahrhundert tatsächlich bereits Marathons gelaufen sind.
Ich habe gerade gegoogelt:
Als erste Frau lief Melpomene anlässlich der ersten Olympischen Spiele der Neuzeit 1896 in Athen die ca. 40 km lange Strecke von Marathon nach Athen. Nachdem ihr die offizielle Teilnahme am Marathonlauf verweigert worden war, bewältigte Melpomene die Distanz alleine und noch vor Beginn der Wettkämpfe. So weiß es zumindest die Legende. Und wenn es auch nicht wahr ist, so ist es doch schön genug, um unseren Verein mit diesem antiken Namen zu schmücken.
Die erste bekannte deutsche Marathonläuferin ist
Anni Pede, geb. 1940. Da um 1970 herum der Marathonlauf für Frauen noch verboten war, ließ ihr Trainer sie bei einem Marathonlauf heimlich mitlaufen. Wer weiß, wieviele Frauen schon viel früher heimlich an Marathonläufen teilgenommen haben.....
Aber ich? Neeee.......nicht mit mir. Ich werde keinen Marathon laufen, niemals!
Etwas ungeheuerlich Böses und Mysteriöses lauert in der Wohnung, um nachts alles herumliegende Papier für seine Zwecke zu benutzen. Dazu schreibt es Zettel mit grauenvollen Dingen und klebt oder pinnt diese an Schränke, Türen, Tische. usw. Wenn man einen an sich gerichteten Zettel findet, weiß man, dass einen das Böse bald holen wird, d.h. man verschwindet auf Nimmerwiedersehen. Aus irgendeinem Grund weiß ich, dass es das Böse auf einen Mann abgesehen hat, der bei mir in der Wohnung lebt. Da ich nicht will, dass er verschwindet, nehme ich mir ganz fest vor, sämtliche Zettel und Papier aus meiner Wohnung einzusammeln und zu entfernen, weil ich glaube, dass ihm so das "Zettelmonster" nichts mehr anhaben kann.
Hypnagog die deutlichen Worte aus dem Hintergrund: "Psychoanalyse ist nach Astrid Hölderlin Vertrauensbruch."
Wer zum Teufel ist Astrid Hölderlin?