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Freitag, 3. November 2017

Wildkatz und Wildschwein

Mit meiner schönen, grau getigerten und getupften Wildkatze möchte ich gerne spazieren gehen. Dazu muß ich sie aber anleinen und merke, daß dies schwierig wird, denn sie wehrt sich gegen das Halsband und ist störrisch. Die Ohren angelegt, versucht sie mir immer wieder zu entkommen, so daß ich sie fest in meinen Armen an mich drücken muß, damit sie nicht entwischt. Erst mache ich das Halsband nicht ganz so eng, da es ja nicht drücken soll, doch halt, mit Gewalt würde sie es schaffen, sich selbst daraus zu befreien und herauszuzwängen. Also muß ich wohl doch das letzte Loch vom Verschluß nehmen und das Halsband enger machen. Gar nicht so einfach, wenn sie so herumzappelt und sich wehrt.

Später entdecke ich in einem Zimmer (Schlafzimmer?) unter dem Tisch eine ganze Wildschweinfamilie mit zwei Frischlingen. Anscheinend sind sie irgendwie in die Wohnung gelangt und haben dort ihr Nest aus Stroh gebaut, ohne daß es jemandem aufgefallen wäre. Oh, oh, das ist kritisch, wenn Frischlinge dabei sind! Nur nicht zu nahe herangehen! Still verschwinde ich, um die anderen in der Wohnung zu informieren. Dabei bemerke ich noch mehr Wildschweine in den Fluren herumschleichen. Oh je! Ich betrete ein Zimmer, in welchem mein Bruder (und mein Vater?) an einem Tisch sitzt und sage noch in der Tür stehend: "Houston, wir haben ein Problem!" Dann greife ich nach einer roten Coke-Dose auf dem Tisch, öffne sie und nehme einen großen Schluck.

Mittwoch, 1. November 2017

Ich so:



Aus Gründen der vagabundierenden Nervenpest. Und diesmal, mit richtig viel Pest Pech, hatte ich es in der letzten Woche erst auf der linken Seite, am Montag war es kurzfristig am Kopf weg, aber schon am Dienstag peinigte es mich dann auf der rechten Seite. Am Montag hatte ich es nur am Bein. Das ist zwar unangenehm, weil ich das Bein nicht stillhalten kann, aber nicht so nervraubend und beeinträchtigend wie am Kopf. Mit einer Neuralgie am Kopf geht überhaupt nix mehr, bzw. doch - schlafen, Haare raufen und essen, das geht. Evtl. auch mit dem Kopf gegen die Wand schlagen, was man manchmal gerne tun würde. Aber weil gesundes Essen machen nicht geht, hab ich gleich mal alle guten Vorsätze über Bord geworfen und ganze Packungen von Lebkuchen und Würstchen vertilgt, nur um mich abzulenken. Was daran so mürbe macht, ist weniger die Stärke der Schmerzen als die Dauer, zumal Schmerzmittel nicht helfen, sondern nur etwas dämpfen. Mindestens drei Tage pro Seite darf ich immer rechnen, aber darin ist noch nicht die bleierne Müdigkeit an den Tagen davor und die Empfindlichkeit der Nerven an den Tagen danach eingerechnet. Irgendwie hat mich die letzte Woche, mit den ersten drei stressigen Tagen, total ausgeknockt.

Montag, 30. Oktober 2017

Feiertag? Hä?

Gerade bin ich von meinen Wocheneinkäufen zurück und wunderte mich, warum sie sich im Discounter dauernd einen schönen Feiertag gewünscht haben. "Schönen Feiertag!", "Danke, Ihnen auch!", "Schönes Wochenende!" "Is wie Sonntag, wa?" - und ich die ganze Zeit so "Hä? Was ist denn bei denen los? In Berlin ist doch gar kein Feiertag". Sogar der junge Mann an der Kasse: wünscht mir erst einen schönen Tag, und dann noch einen schönen Feiertag! Darauf antwortete ich gar nicht mehr, sondern zog verwirrt von dannen, was vielleicht etwas unhöflich war, aber ich wollte mir auch nicht die Blöße geben, so zu erscheinen, als sei ich eben aus meiner Höhle am Ende der Welt gekrochen. Was jedoch anscheinend nicht ganz unwahr ist, denn zu Hause, noch bevor ich meine Einkäufe ausgepackt hatte, bingte ich erst einmal, um Licht in das Dunkel zu bringen. Und tatsächlich, ich habe mal wieder nichts mitbekommen - der 31.10. ist in diesem Jahr Feiertag. Puh! Wie peinlich! Zu meiner Schande muß ich gestehen, daß ich nur noch sehr selten Nachrichten schaue oder lese, meist ausschließlich in Fällen, wenn ich anderweitig im Internet oder von Leuten erfahre, daß irgendetwas wichtiges vor sich geht. Das ist eine Art von Selbstfürsorge, und als hochsensitive Person merke ich, daß man so einfach besser lebt, obwohl man die wirklich schlimmen Dinge immer noch rechtzeitig genug erfährt. Allerdings passiert es dann auch manchmal, daß man von den positiven Meldungen überhaupt nichts mitkriegt.
Nun ja, für meinen Kollegen, die noch malochen müssen, freut mich das natürlich außerordentlich, und ich selbst bin froh, daß ich nicht morgen die Einkäufe erledigen wollte.

Donnerstag, 26. Oktober 2017

Sportunfall und selbstgemachter Ziegen-Hüttenkäse

Viel nach Sport war mir im Streß dieser Woche nicht, aber ich raffte mich zu ein paar Übungen auf, unter anderem Bein-Pushups, die ich mache, während mein Oberkörper auf dem Teppich liegt und jeweils ein Bein auf dem Bett steht, das andere quer darauf abgelegt. Ich absolvierte eine Anzahl für jede Seite, wollte aufstehen und merkte, daß ich mit dem Oberkörper keinen Zentimeter mehr hoch komme. Er war komplett am Teppich festgetackert, sozusagen. Nach dem ersten Schreck konnte ich feststellen, daß wohl irgendetwas von meinem BH am Teppich festhing und das genau auf dem Rücken. Glücklicherweise war ich gelenkig genug, wenn ich mich auch fast verrenken mußte, um irgendwie die Hand bis zu dieser Stelle zu kriegen und mich zu befreien, was aber besonders schwierig ist, wenn man eben direkt auf dem Rücken liegt und ihn nicht anheben kann. Es stellte sich heraus, daß sich an den seitlichen BH-Trägern hinten kleine Häkchen befinden, also viel höher als der Verschluß, wahrscheinlich für andere Tragevariationen, die mir vorher gar nicht aufgefallen waren, und diese Häkchen hatten sich richtig schön im Teppich festgehakt. Deshalb wäre ich nicht einmal an den BH-Verschluß gekommen. Nicht auszudenken, ich hätte mich nicht genug verrenken können - dann wäre ich an den Teppich gefesselt gewesen und dort elendig verhungert. So ein tödlicher Unfall wäre schon etwas bizarr. Nun ja, mit genug Panik hätte ich es ja vielleicht geschafft, irgendwie auf dem Rücken herumzurobben und herumzuzerren. Aber die Moral von der Geschicht: Yoga rettet Leben.

So konnte ich mich denn aber doch daran machen, nach einer Youtube-Anleitung einen körnigen Ziegenkäse zu produzieren und es hat super geklappt, ist auch völlig einfach. Nur daß ich statt Sahne Mandelmilch hinzugeben habe, um ihn cremig zu machen und so die Belastung für die Haut so gering wie möglich zu halten. Da ich noch einen Rest Mandelmilch übrig hatte, probierte ich es damit ebenfalls, aber wie ich schon vermutet hatte, funktioniert es damit nicht. Leider reicht ein halber Liter Ziegenmilch gerade mal für ein kleines Schälchen, welches nach zwei Brotscheiben bereits leer ist.

selbstgemachter Ziegen-Hüttenkäse

Mittwoch, 25. Oktober 2017

Arzttermin und Krähenangriff, hinterrücks

Den ersten Termin bei der neuen Onkologin hatte ich heute. Allerdings war es dann eine ganz andere als die, die meine alte Onkologin für mich ausgesucht hatte. Ob ihre Wahl besser wäre, weiß ich nicht, aber die, bei der ich gerade war, relativ jung, wirkt als käme sie frisch aus einer richtig großen Klinik. Ich hoffe, das legt sich noch ein wenig. Die ganze neue Praxis ist jetzt irgendwie straff durchorganisiert. Gleich zehn Minuten, nachdem ich gekommen war, wurden mir gefühlt zwei Liter Blut abgezapft. Hinterher ein Vorgespräch mit der Schwester, das gab es früher auch nicht. Und dann erzählte ich das gleiche nochmal doch der Ärztin. Gefühlt hatte ich den Eindruck, daß es immerhin schneller ging, bis ich dran war, aber wenn ich sehe, wann ich zu Hause gewesen bin, kann das eigentlich nur ein minimaler Vorsprung gewesen sein. Wahrscheinlich kommt es einem jetzt nur nicht mehr so lange vor, weil man in der Wartezeit dauernd herumgeschickt wird - Labor, Vorgespräch und von einer Wartehalle in die nächste Wartehalle.
Nach dem Termin der Abstecher in den Bio-Markt. Letztens überkam mich Appetit auf Hüttenkäse, allerdings fand ich im Supermarkt keinen auf Ziegenmilchbasis und Kuhmilch vertrage ich ja nicht gut. Und nur für diesen Appetit Eiterbeulen am Kinn zu riskieren, wollte ich dann doch nicht. Aber sogar im Bio-Markt gibt es keine Alternativen zum Kuhmilch-Hüttenkäse. Also nahm ich mir eine Tüte Ziegenmilch mit. Es soll ziemlich einfach sein, aus Milch körnigen Hüttenkäse herzustellen. Dann versuche ich es halt selbst. Noch besser wäre natürlich eine vegane Variante, aber mit Mandelmilch funktioniert es wohl nicht.
Bepackt mit meinen Einkäufen lief ich zum Bus die Straße entlang, als mich etwas Schweres am Hinterkopf traf. Im ersten Moment glaubte ich, ein Ast sei von den Bäumen abgefallen, doch irgendwie fiel das Teil nicht nach unten, sondern an meinem Kopf vorbei die Haare mitnehmend. So windig war es nun allerdings auch nicht. Verwundert schaute ich mich um und griff mir an den Kopf, sah aber nur Blätter, auf dem Boden. Über mein Kopf hinweg flog jedoch niedrig eine Krähe, ließ sich seitlich auf einem Vordach nieder und grinste mich an. Ich habe es zwar nicht gesehen, aber ich könnte schwören, das war der Übeltäter. Nur daß sie diesmal nicht von vorne kam und ich mich deshalb nicht rechtzeitig ducken konnte. Vielleicht wollte sie mich mitnehmen, nur blöd, daß ich 70 kg wiege. Ich weiß gar nicht, was die Krähen mit mir haben, daß sie immer Landemanöver auf meinem Kopf versuchen. Ist seltsam um diese Jahreszeit, wenn es keine Jungtiere gibt, aber interessanterweise war der Angriff im letzten Jahr fast genau um diese Zeit, nämlich am 2. November. Sehr eigenartig.
Irgendwie bin ich jetzt richtig fertig vom Arzttermin, oder vielleicht auch nicht vom Arzttermin, sondern von der letzten Nacht. Erst lief mir wie verrückt die Nase, dann wurde mir heiß, außerdem hatte ich lauter blöde Alpträume und besonders viel schlief ich nicht. Ich könnte jetzt gleich ins Bett fallen.

Dienstag, 24. Oktober 2017

Vagabundierende Erstbesteller

Worte können Gefühle auslösen, das weiß jeder. Und das völlig unabhängig davon, ob sie überhaupt in einem sinnvollen Zusammenhang stehen oder Gefühle beschreiben. Zwei entgegengesetzte Beispiele dafür konnte ich eben an mir selbst beobachten. Im History Channel tobt gerade die Apokalypse - Milliarden Menschen sterben, die Erde zerreißt es, aber mir geht es gut. Ständig höre ich den Begriff "vagabundierender Planet", der Übeltäter des Weltunterganges, aber ich habe eine Schwäche für das Wort "vagabundieren". Es ruft in mir ausschließlich positive Gefühle hervor. Deshalb bekomme ich jedesmal einen Gute-Laune-Kick, wenn ich "vagabundierender Planet" höre, trotz grauenvollem Horrorszenario. Ein vagabundierender Planet ist super und kann nicht böse sein. Dazu ist das Wort viel zu schön.

Anders dagegen das Wort "Erstbesteller". Groß prangt es auf der Rechnung des Pizzadienstes, bei welchem ich das erste Mal bestellte. Die Pizza war super, keine Frage. Dünn, saftig, heiß, dick belegt. Da gibt es überhaupt nix zu meckern. Aber dieses "Erstbesteller" auf der Rechnung hat ungefähr den Charme von trockenem Bürostaub und könnte mich tatsächlich davon abhalten, dort noch einmal zu bestellen. Dabei könnte ich nicht einmal erklären, warum dieses Wort so abstoßend auf mich wirkt. Manche Worte mag man halt und andere nicht.

Orange

Wenn ich so durch meine alten Kinderfotos stöbere, fällt auf, daß ich fast durchgängig irgendetwas in Orange trage, teilweise bin ich sogar gänzlich in Orange gekleidet, sehr speziell auch die Kombination von Pink und Orange. Solch eine Kombination gab es eigentlich nur in einem bestimmten Zeitabschnitt und ich hatte wohl das Pech, in diesem Zeitabschnitt eine Mutter zu haben, die sehr auf modisches Aussehen bedacht war. Pech deshalb, weil Orange eine Farbe ist, die mir absolut nicht steht und die ich eigentlich nie gerne getragen habe. Ich kann mich jedenfalls nicht erinnern, daß irgendein Lieblingskleidungsstück von mir orange gewesen wäre. Vermutlich hat man schon als Kind ein Gespür dafür, was man tragen sollte und was lieber nicht, obwohl es einem relativ egal ist und letztendlich ja doch die Eltern entscheiden. Ich erinnere mich auch noch an eine knielange, von meiner Mutter gestrickte Schlaghose in Orange, die ich zu langen Stiefeln trug. Leider gibt es davon keine Fotos, aber ich erhielt dafür sogar ein Kompliment von meiner Kinderzahnärztin. Nur daß mir die Zahnärztin herzlich egal war, ich sie lieber von hinten sah und ich diese Hose total gehasst habe. Ich hatte außerdem eine lilafarbene, lange gestrickte Schlaghose, die ich ebenfalls nicht besonders mochte. Nachdem mich ein paar ältere Schüler mit dieser Schlaghose, die zu diesem Zeitpunkt wohl modisch schon etwas veraltet war, aufzogen, weigerte ich mich strikt, sie noch einmal anzuziehen.

Orange7

Orange6

Orange5

Orange2

Orange4

Orange1

Orange3

Samstag, 21. Oktober 2017

Kuschelsaison und biologisches Upcycling

Ein Blick aus dem Fenster, kahle Äste mit wenigen, zittrigen goldenen Blättern daran, das Grau ist in der Übermacht, und es ist offensichtlich, die Kuschelsaison hat begonnen. Kuscheldecken stehen wieder hoch im Kurs, ebenso Teekannen mit Stövchen und Kerzen sind ebenfalls sehr wichtig, zumindest für mich. Kamen im Sommer die Düfte von draußen herein (in diesem Sommer nicht nur angenehme), hole ich sie mir jetzt mit Duftwachs ins Haus. Endlich kenne ich auch einen Trick, wie man Wachs einfach aus gläsernen Duftlampen entfernt, wenn man keinen Platz für sie im Gefrierschrank hat. Eine hatte schon einen Sprung und mußte ausgetauscht werden. Das passiert nun hoffentlich nicht mehr, denn man kann ganz einfach Eiswürfel auf das festgewordene Wachs legen und innerhalb weniger Minuten läßt es sich in einem Stück hinausheben. Weiterhin sind die Himalayasalzlampen oft in Benutzung, die so ein schönes warmes, orangefarbenes Licht geben.
Für Kuscheltiere brechen jetzt harte Zeiten an, besonders wenn sie bei mir leben. So ein Kuscheltier hat es in der Tat nicht leicht, auch wenn seine einzige Aufgabe darin besteht, sich lieben zu lassen, dies allerdings, ohne eigene Rechte einzufordern, sondern jederzeit zu Willen zu sein. Und natürlich gibt es, wie für beihnahe alles, auf Youtube Anleitungen zum Kuscheln. So geht es nämlich richtig:




Für diese Vorweihnachts- und Weihnachtszeit habe ich mir vorgenommen, was Süßigkeiten betrifft, eher minimalistisch und anspruchsvoll zu sein. Da ist immer noch dieses Stollenrezept und außerdem ein Rezept für selbstgemachte Dominosteine, das ich ausprobieren möchte. Gekauft werden höchsten ein paar Lebkuchen, weil sie halt zu Weihnachten gehören, aber nicht mehr so viele, daß es bis zum Februar reicht. Und generell möchte ich wieder mehr das Obst schätzen, Mandarinen, Apfelsinen, Bananen. Früher gehörten Mandarinen, Apfelsinen und Nüsse als etwas Besonderes auf jeden Weihnachtsteller. Inzwischen sind diese natürlichen Ressourcen so selbstverständlich geworden, daß sie nicht mehr viel gewürdigt werden. In den letzten Wochen begann ich bereits, indem ich statt Süßigkeiten lieber süße Bio-Trauben genascht habe. Und ehrlich, mit so einem Teller süßer Trauben braucht man gar nichts anderes, kriegt genug Zucker, aber ohne daß es auf die Zähne und Knochen geht, weil gleich das volle Paket Mineralien dabei ist. Trauben hinterlassen zudem noch perfekt wenig Abfall, ein Vorteil, den sie Bananen gegenüber haben. Diese lassen sich dafür vielfältiger verarbeiten. Wenn einem im Winter das pure und traumhaft cremige Bananeneis zu kalt ist, sind Bananen immer noch eine prima Grundlage für eine vegane Mousse au chocolat mit Eischneeersatz aus Kichererbsenwasser (funktioniert tatsächlich - Kichererbsenwasser von eingemachten Kichererbsen läßt sich wie Eischnee aufschlagen und verarbeiten), lassen sich backen oder nach asiatischer Art mit Kokosmilch zu Bananenpudding aufbrezeln. Leider machen sie mit den Schalen aber viel und schnell unangenehmen Abfall. Doch selbst dafür findet man auf Youtube Abhilfe mit Rezepten zu als Pommes frittierter Bananenschale. Werde ich sicher auch mal ausprobieren, allerdings bezweifle ich, daß ich Lust habe, sämtliche Schalen zu frittieren und so viel Kompost brauche ich ebenfalls nicht. Da sind Äpfel wieder praktischer und aus ihnen läßt sich leckeres Apfelkompott kochen, aus den Schalen noch Apfeltee aufbrühen. Oder man kann aus den Schalen im Ofen Apfelchips machen. Natürlich kennt auch jeder den Bratapfel, den ich jedoch nicht mag. Mandarinen sind ebenfalls ein perfekter und schneller Obstsnack und sie hinterlassen wohlriechende Schalen. Auf Youtube lassen sich Anleitungen finden, wie man aus den Schalen von Zitrusfrüchten schnell und ohne viel Zubehör selbst ätherisches Öl gewinnt. Und falls einem das immer noch zu anstrengend ist, lassen sich die Schalen auch pur zum Badewasser hinzugeben, geben dort ihre ätherischen Öle frei und sich gleichzeitig wie kleine Peelingschwämme benutzen. Upcycling, auch von organischen Materialien, ist im Trend, und wenn man sich mal etwas Gedanken macht und informiert, ist es erstaunlich, was aus diesen Resten noch herauszuholen ist. Anders als aus den Plastiktüten der Süßigkeiten, wenn diese leer sind. Mich wundert nur, daß über organisches Upcycling relativ wenig in Deutsch zu finden ist. Hier scheint es noch nicht so angekommen zu sein. Falls ihr andere Möglichkeiten kennt, Obst- und Gemüsereste weiterzuverwerten (mal abgesehen von der klassischen Brühe), hinterlaßt mir doch einen Tip in den Kommentaren.

Mittwoch, 18. Oktober 2017

Verrückt, völlig verrückt,

die Zumbine hat heute ebenfalls Herzen geschwitzt, sogar gleich zwei Stück. Vorne UND hinten. Das habe ich vorher bei ihr noch nie gesehen, da muß doch irgendein Trick dahinterstecken! Und irgendwie scheint zur Zeit Tango in der Luft zu liegen, denn sie stellte eine neue Tangochoreografie vor, und das, nachdem ich mir in den letzten fünf Tagen selbst eine Tangochoreografie zusammengebastelt und leidenschaftlich zu Hause geübt hatte. Es war sogar derselbe Schritt dabei, den sie in ihrer Choreografie auch hat und trotzdem konnte ich ihn bei ihr nicht tanzen. Da hab ich wohl noch nicht genug geübt, aber ich tanze ihn sowieso viel langsamer und wiegender.

Hinterher lud mich eine Mittänzerin ein, nächste Woche nach dem Zumba sich mit ihr und anderen zusammen in einem Restaurant zu treffen. Ich habe aber abgelehnt, weil ich mir beim besten Willen nicht vorstellen kann, vollgeschwitzt vom Zumba in ein Restaurant zu gehen. Da hätte ich Angst, auf dem Stuhl einen Wasserfleck zu hinterlassen. Irgendwie ist Zumba als Vereinstätigkeit doch ziemlich geselligkeitsfeindlich mit diesen Einschränkungen. Beim Kegeln schwitzt man weniger.

Freitag, 13. Oktober 2017

Komische Vögel

Die Meisen nahmen heute meinen Balkon auseinander, aber sowas von. Am liebsten mögen sie die Schaumstoffgriffe meiner Reckstange. Aus ihnen zupfen sie dauernd Krümel heraus und ich höre dann immer - dong, dong, dong - die Schnäbel auf Metall hämmern. Ich weiß nicht, was sie damit wollen, essen werden sie das ja wohl nicht. Natürlich wird auch überall am Futterhäuschen herumgezupft und -gehämmert und sämtliche Blumentöpfe werden abgehüpft und inspiziert, wobei sie gerne mal kopfüber an einer Blumenranke hängen. Sehr interessant ebenfalls die Stecklöcher in den Steckspalieren, oben an der Spitze, auf der sie dann herumbalancieren und mit dem Schnabel das Loch absuchen. Ich weiß nicht, was sie darin finden. Vielleicht verstecken sich ja Insekten zum Winterschlaf darin? Oder die Meisen haben einfach nur eine Meise.
In einer Talkshow hörte ich letztens, daß Meisen sogar eine eigene Grammatik besitzen. Aber wozu braucht man eigentlich Grammatik, wenn man Wände hochlaufen und kopfüber an Blumenranken hängen kann? Ein sehr außergewöhnlicher Gast ließ sich ebenfalls blicken und tat es ihnen gleich - er hing nämlich kopfüber vom Boden des Futterhäuschens herab und verdrehte sich den Hals, um hineinzuschauen. Da es ein ziemlich großer Vogel war, der nicht hineinpasste und ich zuerst viel Weiß sah, hielt ich ihn anfangs für eine Elster. Doch nein, das rote Hinterteil war eindeutig. Dieser Herr Buntspecht war es! Einen Specht hatte ich noch nie auf meinem Balkon! Nachdem er den Inhalt des Futterhäuschens ausgespäht hatte, schnappte er sich das Netz des Meisenknödels und schwupps war er weg. Da werden sich die Meisen aber wundern.

Auf dem Weg zum Zumba sind mir dauernd verwirrte Fledermäuse vor der Nase herumgeflattert, sowohl an meinem Block, als auch an der Schule und der Turnhalle. Das Mädchen, welches Herzen schwitzen kann, war wieder anwesend. Irgendwie ist das ja auch eine einzigartige Fähigkeit, aber vermutlich weiß das Mädchen davon gar nichts. Im Vorraum von der Turnhalle ist mir ein Cent-Stück aus der Geldbörse in einen herumstehenden Schuh gefallen. Erst wollte ich in den Schuh hineingreifen, aber dann dachte ich mir: "Nee, für einen Cent greifst du jetzt nicht da rein. Dann ziehst du lieber Nikolaus vor." Und fast hätte ich sogar noch einen Euro dazugelegt, meinte jedoch, das wäre vielleicht doch etwas übertrieben.

Donnerstag, 12. Oktober 2017

Zumba und Spaziergang

Am gestrigen Abend habe ich es tatsächlich geschafft, mal wieder zum Zumba zu gehen und danach tapste ich anderthalb Stunden im Dunkel durch das Kiez, weil dort eine Lichtinstallation im Rahmen des Festival of lights zu sehen sein sollte. Es fand sich tatsächlich ein angestrahltes, noch nicht fertig gestelltes Eckhaus, sowie eine große angestrahlte Fassade auf dem Innenhof des Neubaus. Leider durfte man jedoch den Hof nicht betreten, da noch Baustelle, und da frage ich mich schon, was es für einen Sinn macht, eine Innenhoffassade anzuleuchten, wenn nur Mitarbeiter und Ordnungshüter den Hof betreten dürfen.

Als ich erst spät nach 22 Uhr zu Hause war, tat mir wirklich alles weh, zumal ich schon vom letzten IGA-Besuch einen riesigen Muskelkater hatte. Deshalb war ich hinterher auch ziemlich stolz auf mich, daß ich beim Zumba überhaupt den Anschluß halten konnte, zumal zum Muskelkater noch wenig Übung und die psychischen Bleigewichte kamen, die ich spürbar mit mir herumschleppe und die mir ein wenig den Spaß am Tanzen nehmen, obwohl ich dann aber auch irgendwie etwas vermisse und mich noch schlechter fühle. Zwischenzeitlich in einigen kleinen Momenten, in denen ich ganz bei der Sache bin, blitzt immer mal ein Hauch von Freude wieder hervor. Wenn solche psychischen Bleigewichte wenigstens das Muskelwachstum stimulieren würden, aber im Grunde sind sie zu nichts nütze, völlig sinnlos und machen zudem einen krummen Rücken. Doch irgendwann wird es ja hoffentlich auch wieder anders sein. Geduld, Geduld.

Und trotz dieser vielen Bewegung, nach der ich eigentlich bombig hätte schlafen müssen, wälzte ich mich die halbe Nacht schlaflos umher und schlief erst gegen morgen richtig für wenige Stunden ein. Irgendwie war mir, und ist mir immer noch, so komisch heiß, obwohl die Temperaturen nicht anders sind als in den letzten Tagen, in denen ich fror. Deshalb stellte ich sogar die Körpertemperatur fest, weil ich außerdem eine leicht verstopfte Nase habe, aber nichts, alles normal. Ich fühle mich eigentlich auch nicht krank, sondern eher so, als hätte ich in der vergangenen Nacht haltlos gesoffen und nun einen dicken Kater. Danach schläft man genauso schlecht. Vielleicht war es ja zuviel Bewegung.

Festival of lights1

Festival of lights2