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Mittwoch, 15. Januar 2014

Kartoffelsalatcontent

bricht alle Rekorde. Vielleicht hätte ich in meinem Roman statt Bratkartoffeln lieber Kartoffelsalat als Requisit nehmen sollen.
Aber eigentlich wollte ich erzählen, daß ich mir vorhin Kartoffelnachschub im Supermarkt besorgte. Da standen 2-Kilo-Beutel der Demeter Heidekartoffeln, Sorte Linda, für 4,50 EUR herum und ich packte sofort einen in meinen Wagen. An der Kasse schnackten zwei Kassiererinnen, die gerade keine Kundschaft hatten, und die zweite blieb neben der anderen sitzen, als diese mich abkassierte. Beide hatten selbst anscheinend diese Heidekartoffeln noch nie gesehen, vielleicht werden die nicht so oft gekauft und staunten mit offenem Mund: "Oooochh! Kartoffeln für 9 Maaaark! Die müssen ja ganz besonders gut schmecken." Man fühlt sich direkt privilegiert, daß man diese Kartoffeln kaufen kann. Aber es ist auch wirklich erstaunlich, wieviel Geld man einspart, wenn man keine Fertigprodukte und Produkte aus dem Chemielabor mehr einkauft. Quasi drei Viertel der gesamten Angebotspalette fallen flach mit allen Dingen, die man laut Werbung angeblich ganz dringend braucht. Man benötigt ein Drittel weniger Geld und schlägt gleichzeitig sogar noch eine weitere Fliege, indem man sich ominöse Chemiecocktails erspart. Und machen wir uns nichts vor - DAS ist der WAHRE Luxus: Demeter-Kartoffeln für 9 Mark und Spreewälder Landbutter ohne Gentechnik dazu.

Noch was: Auf meinem Desktop sitzt heute ein Alien. Ich habe die Bing-Desktop-Anwendung, mit der man jeden Tag ein neues Foto auf den Bildschirm bekommt. Das Ding sieht ein bißchen aus wie ein Küken in Karnevalskostüm. Wer kann mir sagen, was das ist?

Küken mit Karnevalskostüm

Social Network-Müdigkeit

Die Psychologin bewunderte vorhin den von meiner Mutter gestrickten Schal, welcher so gut zu meinen Augen paßt. Sie meinte, sie hätte den Schal mitbringen können, den ihre Tante ihr gestrickt und zu Weihnachten geschenkt hat, aber das lasse sie lieber. Ihrem Gesichtsausdruck zufolge ist das wohl nicht so der Knaller. Nach dem Termin ging ich wie immer in den dort ansässigen Bio-Markt und kaufte neben anderen Dingen drei Äpfel, welche in Aktion waren und die man aus einer Kiste klauben konnte. Die Äpfel sollten für einen Kartoffelsalat sein, auf den ich Heißhunger hatte, aber schon während der Zubereitung war ich hin und weg darüber, was für leckere Äpfel ich mit nach Hause gebracht hatte. So gut haben mir lange keine Äpfel geschmeckt, doch leider habe ich mir nicht gemerkt, was das für eine Sorte ist. Ich glaube, der Name begann mit 'J', aber nicht mit 'Jona'. Am liebsten mag ich Kartoffelsalat mit Apfel und Öl, noch etwas Salz und Pfeffer, fertig. Diesmal habe ich das Haselnussöl aus der vorletzten Biobox verwendet - perfekt! Dazu überbackenen Fetakäse in Ermangelung von Würstchen, die leider Samstag um Mitternacht aus der Packung gegessen werden wollten. Aber ich erzähle und erzähle, dabei wollte ich über etwas ganz anderes schreiben. Facebook und Twitter langweilen mich zur Zeit tödlich und ich habe das Gefühl, es geht nicht nur mir so. Ja, ich bilde mir sogar ein, daß Blogs wieder im Aufschwung sind, weil viele ebenso genervt sind von diesen sozialen Netzwerken. Bei Facebook bekomme ich im Grunde gar nichts mehr mit, weil dauernd irgendwelche Beiträge oder Meldungen ganz oben stehen, die ich schon fünfzehnmal gesehen habe, oder uraltes Zeug, das mich null interessiert. Und da ich keine Lust zum Scrollen habe, bleibt es dabei. Wenn Facebook schon inzwischen meine Lektüreauswahl trifft, sollte es sich ein bißchen mehr ins Zeug legen, sonst klicke ich weg. Twitter ist auch nicht mehr das, was es einmal war. Noch immer versuchen sich die meisten Twitterer an Bonmots zu übertreffen, aber wenn man ehrlich ist, hat man alles so oder ähnlich bereits hunderte Male gelesen. Ein paar ganz Eiserne versuchen sich weiterhin an Twitter-Lyrik, was lobenswert ist, aber bei dieser ewig tigernden Timeline schafft man kaum, irgendetwas ganz aufzunehmen. Nirgendwo anders funktioniert 'aus den Augen - aus dem Sinn' besser. Aber das Bloggen, ja das Bloggen, liebe ich noch immer, nur leider fehlt gerade ein wenig das Material. Natürlich könnte ich schreiben, was in mir so vorgeht, aber einen dauernden Seelenstriptease möchte ich hier nicht hinlegen, auch wenn diese Beiträge meist gut ankommen. Andererseits merke ich aber auch anhand der Kommentare, daß sie meist außerdem falsch ankommen, was doppelt bitter ist. Schließlich möchte man ja doch verstanden werden. Im Grunde halte ich mich lieber an kleine Beobachtungen und Anekdoten. Der Leser muß sich einfach damit zufrieden geben, daß ich größtenteils alleine in meinen tiefen Gründen tauche und auf dem Blog gerne einen Plauderton anschlage. Nur sind die Büro-Satiren ausgegangen und die Reiseberichte ebenfalls. Natürlich könnte ich die Texte posten, an denen ich schreibe, aber schon beim letzten Mal mußte ich feststellen, daß bei Roman-Rohfassungen kaum jemand mitliest. Anscheinend werden solche Texte erst interessant, wenn sie etwas kosten. Und von denen, die damals mitgelesen haben, bloggen viele längst nicht mehr. Also müssen langweilige Kartoffelsalatgeschichten herhalten.

Glossybox Januar 2014 - Fresh Start Edition

Die Glossybox kommt irgendwie immer früher bei mir an und ich wäre nicht ich, wenn ich nicht wieder etwas auszusetzen hätte, allerdings ist es diesmal nur eine Winzigkeit und, ich kann es kaum glauben, nicht am Inhalt. Vom Inhalt dieser Glossybox bin ich hin und weg - einfach nur wow! Das ist die beste Box, die ich je bekommen habe. So macht die Überraschung echt Spaß! Vielleicht ist das ja tatsächlich jetzt eine Folge des neuen Beauty-Profils im Account. Die Box selbst hat sich anscheinend in diesem Jaht etwas geändert, sie ist etwas höher und glänzender, aber - was mir nicht so gut gefällt -, trägt jetzt auch den Schriftzug "Glossybox", während vorher nur das Logo darauf war. Da die Boxen sehr schön aussehen und stabil sind, habe ich sie gerne weiterverwendet und zum Beispiel auch als Geschenkbox benutzt. Doch mit dem Schriftzug ist diese Verwendung nun eher nicht mehr angebracht. Schade! Doch kommen wir zum positiven Teil, dem Inhalt. Ich habe keine Ahnung, warum ein kleiner Schwamm pro Stück 10,30 EUR kostet, es muß jedenfalls ein ganz besonderer Schwamm sein - aus rein natürlichem Material, der Mineralien, Vitamine und andere gute Sachen für die Haut enthält, der Konjac Sponge Natural von Karmameju. Aber gerade das macht mich neugierig, obwohl ich skeptisch bin, und ich werde das gerne ausprobieren. Genauso habe ich mir solch eine Box vorgestellt, daß man Produkte bekommt, die man so noch nicht kennt, aber von der Art her benutzt, und an denen einen nichts hindert, wie zum Beispiel merkwürdige Inhaltsstoffe, diese gerne auszutesten. Ein ebensolches Produkt ist weiterhin der Sumita Beauty Brow Set-Wachsstift. Er soll die Augenbrauenhärchen bändigen. Ich weiß nicht, ob man so etwas braucht, aber da meine Augenbrauenhärchen gerne mal aus der Reihe tanzen, ist das einen Versuch wert. Sehr gefreut habe ich mich auch über die Luffa Seife von Heartland Fragrance Co. Endlich Seife! Das ist die erste Seife überhaupt, die ich mit der Box bekommen habe! Hurra! Weiterhin war von bebe more ein Abschminkfluid enthalten. Ich hatte mir zwar bereits selbst wieder neuen Makeup-Entferner besorgt, aber sowas brauche ich ständig. Ob es gut ist, wird sich zeigen. Außerdem fand ich in der Box zwei kleine Pröbchen, zum einen von benefit The POREfessionell, ein Balm, der Poren und Fältchen verschwinden lassen soll, und zum anderen von der Yu-Be Moisturizing Skin Cream aus Japan. Eine wirklich tolle Box!

Glossybox Januar 2014

Künstler und ihre Ateliers

Es gibt Orte, die ich besonders gerne mag. Neben magischen Plätzen in Land oder Stadt, wie zum Beispiel der Elfenwald oder die Gegend um den Reichstag herum, gehören dazu auch Künstlerateliers. Sicher geht dies auf meine Kindheit zurück, in der ich regelmäßig ein solches besuchte. Alles fing damit an, daß meine Mutter mich im Alter von vier oder fünf Jahren an die Hand nahm und mit mir zu einer mit ihr befreundeten Künstlerin ging. Diese Besuche wiederholten sich ab da meist wöchentlich und auch, wenn es sich die ersten Male nur um Kaffeekränzchen handelte, waren diese Treffen bereits sehr aufregend für mich, was nicht nur an dem steinernen Elefanten lag, dessen man auf einem Spielplatz am Wege ansichtig wurde und auf dessen Rüssel man herunterrutschen konnte. Noch viel interessanter fand ich im Grunde die Wohnung der Künstlerin. Sie lebte in den Prenzlauer Bergen auf einem Hinterhof in einer Souterrain-Wohnung. Genauer gesagt waren es zwei gegenüberliegende Wohnungen, aber die zweite Wohnung diente ausschließlich als Lager, in welchem wundervolle Schätze aus ihrer Produktion lagerten. Wenn man die Wohnung betrat, mußte man zuerst einige Treppenstufen in den Flur hinuntersteigen. Schon der Geruch, der mir dort entgegenkam, war sehr anders als alles, das ich kannte. Es war so eine Mischung aus Papier, sehr viel Papier, und etwas modrig nach Keller und Leim. Die Küche sah mehr wie eine Werkstatt aus, denn sie hatte dort, weil sie nicht nur Grafiken anfertigte, sondern ebenfalls Handpuppen für ein Puppentheater, einen großen Bottich mit eingeweichten Papierschnipseln zu stehen, aus welchen sie Pappmaché herstellte. Die Räume der hohen Altbauwohnung kamen mir riesig vor, aber ich war ja auch klein, da erscheint einem alles viel größer. Der Wohn- und Schlafraum war ein ausgedehntes Durchgangszimmer mit immer warmem Kachelofen und deckenhohen Regalen voller Bücher, die von Skulpturen und ausgefallenen Steinen dekoriert wurden. Die ersten Treffen fanden ausschließlich in diesem Wohnzimmer statt, aber während ich auf dem Teppich mit dem Korb wundersamer Spielsachen spielte, welche sie von ihren Reisen zusammengetragen hatte, konnte ich doch immer mal wieder einen Blick durch die zweite Tür erhaschen, durch welche es zu ihrem Atelier ging. Und obwohl die Spielsachen sehr edel und besonders waren - ich erinnere mich an ausgesägte Holztiere und bunte Geduldsspiele -, machte mich das verdächtig unaufgeräumte Zimmer hinter dieser Tür sehr viel neugieriger. Als Kind, das schon frühzeitig gelernt hatte, keine emotionalen Bedürfnisse mehr zu äußern, ließ ich mir allerdings nichts anmerken, sondern wartete geduldig ab.

Nach einigen dieser Kaffeekränzchen war es soweit: Die Künstlerin betrat mit mir ihr Atelier und ab da begann meine erste Kunstausbildung. Ich konnte mich nie, wenn ich dieses Atelier betrat, an dem kunterbunten Chaos in allen Ecken satt sehen. Auf dem Boden blanke Holzdielen, fand ich die große Fußbodentür extrem spannend. Manchmal kippte sie die Tür zurück und stieg einige Stufen nach unten, wo sich anscheinend ein Keller befand. Das Fenster ging zur Straße hinaus, auf welcher die Leute vorübergingen und direkt in das große Atelierfenster schauen konnten, wenn nicht gerade die Vorhänge zugezogen waren. Mehrere große Zeichentische standen im Zimmer, die stets über und über von Zeichnungen und Skizzenbüchern bedeckt wurden. Auf der anderen Seite bildeten großformatige Kommoden, die als Aufbewahrung der Zeichnungen dienten, die Grundlage für Regale, die voller Stifte, Pinsel, Farben und halbfertiger Puppenköpfe waren. Alles erschien mir sehr fremdartig und schön, denn die Künstlerin hat wirklich bezaubernde Sachen gemacht, so wie die Karte unten, die ich von ihr bekam. Ich habe sie immer für ihren Fleiß, ihre Disziplin und ihre Akuratesse bewundert. (Sie war Steinbock!) Überall an der Decke und an den Regalen hingen bunte Puppen und Marionetten, sowie Unmengen von Zeichnungen, meist Kinderzeichnungen, an den Wänden. Eigentlich hätte ich liebend gerne einmal richtig ausgiebig in diesem Atelier herumgestöbert, wahrscheinlich hätte es Stunden gebraucht, um alles aufzunehmen und zu erfassen, aber dazu ist es nie gekommen, weil ich mit anderen Dingen beschäftigt wurde.

Anfangs war natürlich alles sehr kindgemäß. Da wurden Sterne geschnitten, gefaltet und geklebt oder kleine Stielpüppchen aus Pappmaché gebastelt und bemalt. Ich ging jede Woche sehr gerne dorthin. Ja, es war sogar so, daß ich, wenn wir eine Woche mal nicht ins Atelier gingen, sondern im Wohnzimmer blieben und ich mich mit den Spielsachen selbst unterhalten sollte, regelrecht enttäuscht war. Irgendwann dann, vielleicht einige Monate später, hatte sich die Künstlerin etwas besonderes für mich ausgedacht. Auf dem Zeichentisch stand ein bunter Sommerblumenstrauß in einer Vase und es lagen daneben Pinsel und Farben bereit. Ich sollte diesen Sommerblumenstrauß malen und ich war geschockt. Das erschien mir dann doch einige Nummern zu groß und ich warf verzagt ein, daß ich das nicht könne. Sie meinte, ich solle es versuchen, und da ich ein artiges Kind war, tat ich dies. Mit dem Ergebnis schien sie sehr zufrieden zu sein. Im nachhinein kam es mir immer vor, als sei die Aufgabe so eine Art Test oder Prüfung gewesen, denn ab da ging es jede Woche richtig zur Sache. Sie brachte mir einen Großteil der wichtigsten Techniken bei: Kohle, Pastell, Feder, Tusche, Aquarell, Gouache, Linolschnitt und sicher noch einiges mehr, an das ich mich nicht mehr erinnere. Sie zeigte mir, wie man Kohle- und Pastellzeichnungen fixiert, nämlich mit einem kleinen Pusteröhrchen und einem Fixativ. Ich mache das heute noch so, obwohl mir dabei total schwindlig wird. Da sie sehr gerne alles mögliche ausprobierte an kreativen Techniken, testeten wir einiges auch zusammen, wie Farbverläufe von verdünnten Ölfarben auf Papier oder ähnliches.

Leider durfte ich die Sachen, die ich bei ihr gemacht habe, selten mit nach Hause nehmen. Sie hat alles selbst irgendwo aufbewahrt, was ich jetzt manchmal schade finde, da ich es gerne nochmal anschauen würde. Die Künstlerin ist bereits verstorben und von diesen Dingen sicher nichts mehr aufzufinden. Wenn ich allerdings einmal etwas doch mit nach Hause nehmen durfte, hatte ich das Gefühl, es gefällt ihr nicht und das fand ich auch irgendwie doof.
Als ich später meine Mappe für die Kunsthochschule vorbereitete, besuchte ich sie manchmal und sie begutachtete meine Arbeiten, gab nützliche Hinweise und Tipps und bei einigen Gelegenheiten durfte ich mir sogar aus dem dicken Künstlerkatalog etwas aussuchen, das sie für mich mitbestellte. Die exquisiten Pinsel, die ich von ihr habe, hielt ich so in Ehren, daß ich sie bisher nie benutzt habe. Eigentlich eine ziemlich unsachgemäße Verwendung, die ihr sicherlich nicht gefallen würde, wenn sie das wüßte.

Künstler war für mich ein Beruf wie für andere Kinder Zahnarzt oder Rechtsanwalt - er war für mich von meinen Eltern angedacht. Ich denke, daß ich als Kind ziemlich privilegiert gewesen bin, so gefördert worden zu sein und ich glaube, meine Eltern wollten von mir, daß ich stellvertretend für sie Kreativität auslebe, da sie sich selbst das nicht oder wenig getrauten, mein Vater als Literat, der er eigentlich einmal werden wollte, und meine Mutter als Künstlerin, die sie eigentlich einmal werden wollte. Und es ist kein Wunder, daß sie sich das nicht getrauten, denn ihre Erwartungshaltungen waren immens. Für meinen Vater war sowieso nie etwas gut genug und meine Mutter hatte in ihrem vorurteilsbehafteten Halbwissen darüber, was man in der Kunst dürfe oder nicht, und mit dieser unendlich quälenden Trennung zwischen Ernst und Unterhaltung, so viele Regeln angesammelt, daß echte Kreativität kaum noch möglich gewesen ist. Ich war mit der Wahl meiner Eltern nicht unbedingt unglücklich, ich habe durchaus gerne gemalt, gezeichnet und gebastelt, doch diese kreative Unfreiheit und die hohen Erwartungen meiner Eltern, haben mir bald einiges an Freude daran genommen, weil ich sie für mich selbst übernahm. Irgendwann war ich nur noch unzufrieden mit dem, was ich machte, und schließlich tat ich es nach der Wende meinen Eltern gleich und hängte die Kunst an den Nagel, um mir einen sicheren Job zu suchen. Bis heute bin ich damit beschäftigt, mich von den kreativen Zwängen, Vorurteilen und Erwartungshaltungen meiner Kindheit zu befreien, doch die Kunst an sich läßt mich nicht los. Das ist wohl auch der Grund, warum ich generell etwas gegen Vorurteile, Dünkel und von ihnen abgeleitete Regeln habe. Ich schreibe schräge Gedichte, kleckse Farben aufs Papier und wenn sich mein innerer Kritiker dazu meldet, schaue ich mir das Ganze noch einmal genauer an und finde es gerade dann wundervoll, was ich da mache, selbst wenn das sonst niemand sieht, einfach nur deshalb, weil ich mir erlaube, es zu tun. Genauso wundervoll finde ich es, wenn andere Menschen kreativ ihr Ding machen, ganz egal, ob mir ihre Erzeugnisse gefallen und ich Zugang dazu bekomme oder nicht. Ich habe zwar vergangenheitsgemäß einen strengen und scharfen Blick, was konkrete Beeinträchtigungen betrifft, doch beglücke damit in der Regel nur Leute, die mich darum bitten, und selbst dann schmälert es für mich niemals den persönlichen Wert einer Leistung. Schließlich ist das, was man selbst als Fehler sieht, oft sehr subjektiv und macht für andere wiederum den Charme einer Sache aus, weshalb ich mich meist lieber auf das konzentriere, was ich als positiv empfinde. Bei mir selbst hat es etwas länger gedauert, bis ich das konnte, und bleibt ein stetiger Übungsprozeß. Es sollten sich viel mehr Menschen die Erlaubnis geben, ihre Fähigkeiten in Freiheit und Freude zu entwickeln, denn dann müßten sie andere nicht als Stellvertreter anheuern oder bestrafen, sondern könnten sich gegenseitig unterstützen.

An meine erste Mentorin habe ich aus einem bestimmten Anlaß heraus wieder gedacht, eine Reisebegebenheit, die mir nun, da ich bereit bin, es bewußt zu sehen, einiges erhellt. Und ich fand, es wird einmal Zeit, diesen Teil meiner Kindheitserinnerungen aufzuschreiben. Noch heute liebe ich Künstlerateliers, ihre Gerüche, ihr kreatives Chaos und diese unwiderstehliche Buntheit und Ideenhaltigkeit, die in ihnen herrscht.

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Dienstag, 14. Januar 2014

Traumsplitter

In einer Wohnung mit einer von außen rot gestrichenen Wohnungstür, die mit einem goldenen, altertümlichen Türklopfer geschmückt ist, begehe ich mit meiner Mutter einen Feiertag, den ich so noch nicht kenne. Auf der Straße vor unserem Fenster ziehen wie auf einem Karnevalsumzug schwarz gekleidete Gestalten vorüber. Ich erkenne viele Schornsteinfeger, aber auch große schwarze Bären und Affen. Um den Umzug herum tummeln sich schwarze Hunde und auf einem Ast im Baum vor dem Fenster sitzt ein riesiger schwarzer Kater, dem auf eine seiner Flanken ein buntes Bild gemalt wurde. Ich lese etwas gelangweilt in einer Zeitung und meine Mutter greift sich ebenfalls ein paar Seiten davon. Sie macht mich auf die Meldung über einen Kriegsbeginn aufmerksam und meint, wir sollten den Fernseher einschalten, um Genaueres zu erfahren. Ich versuche zu entziffern, welche Länder in den Krieg verwickelt sind und glaube, daß dort unter anderem über den Sudan geschrieben wird.

Sonntag, 12. Januar 2014

Schweinehunde

Der Verlag wartet auf ein Manuskript von mir und ich mache - nichts. Na gut, ich will meinen inneren Schweinehund nicht über Gebühr loben, denn so viel Macht hat er dann doch nicht. Allerdings stellte ich letztens fest, daß er sich mit meinem inneren Kritiker verbündet hat. Die stecken beide unter einer Decke! Sauerei! Immerhin recherchiere ich Gerichtsurteile, suche Hinweise, plaudere mit Rechtsanwälten und schreibe Briefe. Meine Bausparkasse, bei der ich noch zu DM-Zeiten einen Vertrag abschloß, dessen Guthaben weiterhin mit heutzutage unvorstellbaren 5 Prozent Zinsen verzinst wird, möchte diesen Vertrag gerne loswerden, und das unter fadenscheinigsten Gründen und Berechnungen. Ich kann es ihnen nicht verdenken, habe aber nicht vor, mich so schnell von meiner Inflationssicherungsquelle vertreiben zu lassen. Außerdem sind die Freistellungsaufträge wieder fällig. Und damit die schwierige Entscheidung, welche der Banken und Versicherungsinstitute den Adressaufkleber mit dem Herzchen bekommt. Die Bausparkasse ganz sicher nicht! So viel steht fest.

Montag, 6. Januar 2014

Fundstück

Angeblich werden islamische Märtyrer ja nach ihrem Tod im Paradies mit 72 Jungfrauen belohnt. (Hab ich zumindest schon oft gehört.)
Steht das wirklich im Koran? Und wenn ja, was genau steht da? Sind die Jungfrauen weiterhin beschrieben? Oder kann es sein, daß es sich dabei um die handelt, die schon zu Lebzeiten keiner wollte?

(aus einer bekannten Frage-Antwort-Community)

Man möchte ja nicht die Katze im Sack kaufen, wenn man sich in die Luft sprengt. - Und schon ein merkwürdiger Zufall, daß in der Kabbalah von 72 Engeln die Rede ist, während in einem buddhistischen Tempel 72 Buddhas in 72 Stupas sitzen. Meine persönliche Theorie ist, daß es sich bei allen drei erwähnten Wesen um ein und dieselben handelt und wahrscheinlich um völlig andere, als sich einige in ihren schönsten Träumen vor dem Selbstmordattentat vorgestellt haben. Blöd gelaufen...

Sonntag, 5. Januar 2014

Erstens kommt es anders

Seit Beginn des neuen Jahres beschäftige ich mich nun ausschließlich mit so hochinteressanten Dingen wie Finanzverträgen, Steuern und entsprechenden Rechtsfragen dazu. Eigentlich hatte ich anderes vor. Darauf werde ich aus der Flasche Spätburgunder und Glühweingewürz erst einmal einen leckeren Glühwein machen. Die Weinliebhaber werden sicher mit den Ohren schlackern, aber mir schmeckt Wein nur, wenn er heiß ist. Und da ich noch eine geschenkte Flasche Weißwein herumzuliegen habe, frage ich mich gerade, ob man aus Weißwein wohl auch Glühwein machen kann.

Rauhnachtstraum Nr. 12 - Dezember

Ein hohes, mit einem Baugerüst umschlossenes Haus. Auf dem Gerüst stehen viele Menschen, ich ebenfalls darunter. Eine hellblonde Frau turnt und klettert an losen Gerüststangen herum. Ich staune über ihren Mut, halte sie aber auch für unvorsichtig. Plötzlich fällt sie - fast auf mich drauf, rutscht aber doch an mir vorbei und noch eine Etage tiefer. Nichts passiert, zum Glück. In dem Haus werden jetzt Filme vorgeführt, vielleicht aus Anlaß eines Festivals. R.L. ist ebenfalls dort, vermutlich um zu kommentieren. Als ich das Haus wieder verlasse, habe ich meine Tasche verloren und meinen Mantel vergessen. Ich frage jemanden, wo ich meinen Mantel finden kann und er zeigt in das Haus auf einige Gardrobenständer. Ich gehe zurück, um den Mantel zu suchen, und lande dabei zweimal in einer rosa gestrichenen Toilettenzeile, in welcher eine Toilette die Aufschrift "Liver" trägt. Jemand hat darunter gekritzelt "Für besondere Probleme". Auf diese Toilette möchte ich nicht gehen, weil ich fürchte, mich mit irgendetwas, einer Leberkrankheit, anzustecken. Doch auch auf die anderen traue ich mich nicht, weil ich nirgends einen Hinweis finde, ob die für Frauen oder für Männer sind. Ich möchte ungern auf einem Männerklo erwischt werden, weshalb ich die Toilettenzeile schnell wieder verlasse.

Lenormand-Karten: Der Berg und die Fische

Samstag, 4. Januar 2014

Wem ich 2014

möglichst nur in erträglichen homöopathischen Dosen begegnen möchte:

Leute, die sich für etwas Besseres halten, vielleicht sogar deshalb, weil es ihnen gerade besser geht, und die erwarten, daß man nicht klagt und nicht jammert, sondern die eigenen Gefühle heldenhaft opfert, damit niemand belästigt und mit Unangenehmen konfrontiert wird.

Leute, die ihren eigenen Seelenmüll auf mich projizieren, ganz besonders, wenn sie schlechte Laune haben.

Leute, die anderen nichts gönnen können, weil sie sich selbst nie genug sind, und die dazu noch gerne andere subtil oder aggressiv abwerten, um die eigene Person aufzuwerten.

Stattdessen sehe ich zuversichtlich weiteren Begegnungen mit großherzigen, unterstützenden und vorurteilsfreien Menschen entgegen und hoffe, daß ich für sie dasselbe sein kann, zumindest in dem Maße, wie es meine Ängste zulassen. Normalerweise fasse ich ja keine guten Vorsätze für das neue Jahr, aber für dieses Jahr nehme ich mir vor, noch besser auf mich aufzupassen und natürlich auch darauf, welchen Menschen ich meine Aufmerksamkeit schenke.

Donnerstag, 2. Januar 2014

Mein indisches Jahreshoroskop

klingt super und beruht auf dem indischen Mondzeichen:

>>Plentiful new opportunities will come your way as if they were waiting for the right time. Even offers that you missed in the past because of lack of expertise will come back to you and everything that seemed impossible will now be within attainable limits.
You may get opportunities to enhance your knowledge and you will be able to concentrate better. Time is excellent for learning, acquiring a higher degree, teaching and pursuing intellectual interests of similar types. Creativity, enhancing your skills, psychology, spirituality and home management are areas likely to grab your interest this year. You are likely to achieve fame and success in these spheres. For those who wish to pursue higher education abroad, this may be just the time to try your luck. The response will be favourable. You will find more opportunities to advance your trade with academics institutions, foreign agencies and government sector.

2014 Pisces Love & Romance Horoscope: "The moment you have in your heart this extraordinary thing called love and feel the depth, the delight, the ecstasy of it, you will discover that for you the world is transformed"

A lot of nice things waiting to happen to you will happen this year. This is the year of optimism and you will be filled with positive energy. Love life will blossom and socialising will be on its peak. You will celebrate accomplishments, encourage goals and ambitions, and explore each others values and beliefs with each other.
Married people will be blessed with a wonderful relationship. They will enjoy domesticity and will be bless with child birth. Singles Pisces will find their true love and will be dating more often. Your social circle starts to expand this year and in a healthier way too. Your marriage or love relationship will begin to heal-up slowly.
It'll be a new and better beginning from now in your relationships. You must focus on your family and consider a more stable and settled life.

2014 Pisces Career & Money Horoscope: "Do your work with your whole heart and you will succeed - there's so little competition"

It's about positive new beginnings. You may feel rooted, secure, and comfortable. This will make for one of the best financial year you have had so far. You will relish your wealth and spend it happily with family and friends. Children in your family will inspire you to do better in life and look for more financial opportunities. Also, your creativity will find a way to be marketable. You can expect a good raise, bonus, money back from some investment, or some other material increase can come into your life. Financially, you are in a period of prosperity. Travel, family, occasions of celebrations and all the good things are on the cards for you. Many of you will change jobs and even shift the field. You will need to be more patient while handling financial issues, and more so if they are concerning estate, tax or insurance. This is also a good time to clear your financial debts. Spiritual practices such as chanting of prayers and meditation will also have a positive impact on your personal and professional life.

Rauhnachtstraum Nr. 9 - September (oder der entflohene Talkgast)

Der Traum spielt zum größten Teil in Rußland, wo ich erst arbeite, dann ein wenig shoppe und verschiedene Orte bereise. Mit dabei meine Schwester, womöglich sogar eine Zwillingsschwester, mit welcher ich zusammen ein Buch über das Meer geschrieben habe. Im Grunde war ich nur der Schreiber, während meine Schwester die Ideen und das Wissen beigesteuert hat. Trotzdem werde ich hauptsächlich als Autorin genannt. Wir reisen zu einer großen, düsteren Brunnenanlage aus mächtigen, fast schwarzen Steinen gearbeitet, die meterhohe Wasserfontänen in die Luft jagt, unter welchen man hindurchgehen kann. Später befinden wir uns auf einer großen leeren Landschaftsfläche, von welcher aus man hinter einem Zaun das Meer stürmisch gegen Felsen toben sieht. Wir bemerken plötzlich, daß die Fläche, auf welcher wir stehen, und die eigentlich durch den Zaun zum Meer hin abgetrennt ist, ebenfalls noch Meer ist, allerdings mit einer Eisschicht obenauf. Durch eine entfernte Explosion kommt diese Eisschicht ins Beben und löst sich unmerklich auf. Wir machen ganz schnell, daß wir fort kommen und befestigten Boden unter den Füßen erreichen.
Schließlich bin ich als Autorin des Buches in die Talkshow von Beckmann eingeladen. Als ich hinter den Kulissen eintreffe, sieht es dort aber völlig anders aus. Es ist eine bestrahlte Bühne, auf der ein paar Leute im Kreis Platz genommen haben und in ein Mikrofon sprechen, während ein sehr zahlreiches Publikum um die Bühne herum im Dunkeln sitzt. Auch Beckmann sieht nicht wie Beckmann aus, sondern ist ganz schön zerfurcht im Gesicht, trägt einen roten Pullover und eine schwarz umrandete Brille. Hinter der Bühne ist viel Gewimmel, da noch einige andere Talkgäste eingetroffen sind. Ganze Menschenmengen stehen dort herum. Nach meinem Blick von der Seite auf die Bühne merke ich, daß ich kaum aufgeregt bin, was mich doch sehr verwundert, aber wohl daran liegt, daß nur die Leute auf der Bühne wirklich zu sehen sind. Wir erhalten alle zwei verschieden farbige Formulare in die Hand gedrückt, welche wir ausfüllen sollen. Ich erhalte ein rotes und ein blaues Papier. Durch die Reaktionen und Fragen der anderen bekomme ich mit, daß das blaue Papier wohl für eine ziemlich hohe Honorarklasse steht. Das genaue Honorar trägt man jedoch, natürlich die Grenzen dieser Honorarklasse einhaltend, selbst auf dem Formular ein. Immer wieder kommen anerkennende oder etwas neidische Bemerkungen über mein blaues Formular, welches ich ergattert habe. Auf Fragen antworte ich, daß ich das erste Mal in einer Talkshow bin. Mitten in diesem Geplapper versuche ich mich auf die anderen Fragen im Formular zu konzentrieren und bin total genervt, weil ich sie nicht verstehe und nicht weiß, was ich darauf antworten soll. Überhaupt wird mir langsam klar, daß ich eigentlich so gar nicht richtig weiß, was ich in der Talkshow erzählen soll. Ich könnte zwar über mich reden, aber zum Thema vom Buch habe ich nicht wirklich viel Ahnung. Mir ist das alles zu doof und ich habe immer weniger Lust. Da kommt mir plötzlich der Gedanke, mich einfach ganz schnell vom Acker zu machen. In diesem Getümmel dürfte das kaum auffallen und sie haben hier ja noch genug andere Gäste, mit denen sie die Zeit füllen können. Sofort setze ich den Plan in die Tat um und stehle mich davon. Meine Schwester, die mich begleitet hat, aber nicht zur Talkshow geladen war, folgt mir und holt mich auf der Straße ein. "Was ist los mit dir? Du kannst doch jetzt nicht einfach kurz vor der Sendung gehen?" meint sie ganz erschrocken und aufgeregt. Ich jedoch zucke nur mit der Schulter und antworte: "Dann geh du doch in die Sendung! Es sind doch deine Ideen und Denkprozesse in dem Buch!" und lasse mich nicht aufhalten. Meine Schwester scheint dazu allerdings ebenfalls keine Lust zu haben und folgt mir lautlos.

Lenormand-Karten: Der Garten und der Reiter

Von Uhren und Unruh

Der Mensch, der das Meer
in meinem Innern stillt,
die Wogen glättet
Der Mensch, der die Uhren
in mir anhält,
der die grauen Tage
mit Rot beblüht
Der Mensch, der das Handkleid
von meinen Fingern pflückt
und den Polarstern
mir hineinlegt
Der Mensch, der mich sieht
durch Winterfenster
und Herzen dort hineinhaucht
Dieser Mensch

könnte ich sein

Mittwoch, 1. Januar 2014

Biobox Food&Drink (Silvester-Edition)

Es ist nicht wirklich eine Silvester-Edition, aber die Box kam gestern mit der Post, deshalb nenne ich sie so, und war prall gefüllt. Zum Beispiel mit der Dose Teepyramiden von Sonnentor "Seelensonne" - Weißer Tee mit Holunderblüten, Zitronenverbene, Himbeerstücke, Ingwer und Rosenblüten. Das klingt sehr lecker und ich werde den Tee gleich einmal zum Neujahrsfrühstück austesten, das ca. in einer Stunde stattfindet, dazu die erste Folge von "Klimbim" auf Youtube. Wie gut, daß ich eine VideoWeb-Box habe, mit der ich so etwas auf meinen Küchentv streamen kann. Weiter fand ich in der Box die Gewürzmischung von Herbaria "Sunday Roast", ebenfalls in Originalgröße, die wohl für Fleischgerichte sein soll. Ich habe von Herbaria bereits das Bratkartoffelgewürz, das ich aber nur noch für Hähnchen benutze, weil es darauf viel besser schmeckt. Von daher weiß ich, daß man solche Vorgaben nicht so genau nehmen muß. Dann gab es eine kleine Flasche (250 ml) Spätburgunder im Holzfass gereift aus dem Markgräflerland vom Weingut Rieger. Nun bin ich nicht so der Wein-Fan, aber die kleine Flasche trinkt sich sicher irgendwann weg. Etwas skeptischer bin ich da bei der Packung Kokosnusswasser, denn ich habe Kokosnusswasser früher einmal probiert und fand es total eklig. Nun ist dieses allerdings mit Aronia und Granatapfel, vielleicht schmeckt das ja ein wenig angenehmer. Zum Knabbern lagen eine Tüte Organic Scandinavian style potato chips von LantChips bei, sowie getrocknete Datteln. Zu guter Letzt fand ich noch ein kleines Fläschchen Orangenöl von Primavera, das eigentlich zum Würzen von Kuchen und Desserts gedacht sein soll. Doch da gerade erst vor ein paar Tagen das Orangenöl zuende gegangen ist, welches ich für meine Aromalampe benutzt habe, werde ich es natürlich gleich als Ersatz für diese verwenden. Wie praktisch! Aber jetzt - ab zum Frühstück!

Edit: Der Sonnentor-Tee schmeckt tatsächlich sehr gut!

Biobox Silvester

Dienstag, 31. Dezember 2013

Sehr geehrter Kunde,

ca. 95 Prozent aller Reklamationen sind leider auf Bedienungsfehler zurückzuführen... (Zitat)

Klingt ein wenig wie "Sehr geehrter Kunde, leider sind Sie doof..." Aber gut, bei elektrischen Lockenbürsten und ähnlichen Geräten, besteht da wohl tatsächlich eine höhere Wahrscheinlichkeit.

Montag, 30. Dezember 2013

Silvester-Klimbim

In meiner Kindheit gab es zwei absolute Serienhighlights, von denen ich nie auch nur eine Folge verpassen wollte. Natürlich liefen außerdem andere Serien, die ich regelmäßig geschaut habe, wie "Raumschiff Enterprise", aber da war es mir relativ egal, ob ich eine Folge einschaltete oder nicht. Niemals verpassen jedoch durfte ich "Mit Schirm, Charme und Melone" und die vielleicht sogar allererste(?) Comedyserie "Klimbim". Meine ultimativen Lieblingsserien, zu denen meine Eltern verzweifelt amüsiert mit den Augen rollten, wenn ich den Fernsehabend wieder einmal für mich entschieden und mich durchgesetzt hatte. Damals gruselte ich mich vor der Klimbim-Familie etwas, was wahrscheinlich eine ziemlich gesunde und normale Reaktion war und sicherlich einen der Reize ausmachte. Heutzutage kann ich meine kindliche Begeisterung für diese TV-Ereignisse ebenfalls nur noch schwer nachvollziehen. Wenn man sich jedoch meine Serien-Biografie genauer anschaut, kristallisiert sich da eindeutig ein roter Faden heraus. Im Grunde ist doch "Klimbim" der deutsche Vorläufer von "Eine schrecklich nette Familie", die ich später gerne anschaute, gefolgt von "Twin Peaks" und "Das Model und der Schnüffler", zwei Serien, die zwar älter sind, aber die ich erst bei ihren Wiederholungen entdeckte, da ich nach dem Auszug von meinen Eltern im Alter von siebzehn Jahren ungefähr vier Jahre lang keinen Fernseher besaß. Der rote Faden ist in den skurrilen Charakteren und dem groteskem Humor dieser Serien zu finden, eine Vorliebe, die sich anscheinend bereits im zartesten Kindesalter bei mir massiv Bahn brach, während andere Kinder mit ihren Puppen und Plüschtieren spielten. Vielleicht konnte ich aber die Verhältnisse bei mir zu Hause ausschließlich mit einer großen Portion schwarzen Humors ertragen. Ich schätze mal, daß mir meine Kindheit auf jeden Fall einen Sinn für das Groteske mitgegeben hat. So gesehen, habe ich einen Nutzen daraus gezogen, der sicher nicht nötig gewesen wäre, der aber heute einen Punkt meiner größten Begeisterungsfähigkeit und Inspiration ausmacht. Jedes Jahr zu Silvester werden wieder ein bis zwei "Klimbim"-Folgen aus der angestaubten Kiste gezogen, leider meistens die ewig gleichen. Schade eigentlich, daß es keine Klimbim-Sammeldvds gibt. Ich würde sie wohl kaufen. Klambam, Klumbum.